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Ausgabe 203

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>203</strong> / 04. 07. 2022<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

56<br />

schen Unternehmen und Privatpersonen un -<br />

terstützt auch die Bundesregierung die Ukra -<br />

ine und ihre Nachbarländer, inklusive Polen.<br />

Österreich hat seit Beginn des Angriffskriegs<br />

bereits über 80 Millionen Euro an humanitärer<br />

Hilfe, Schutzausrüstung und Rettungsgerät<br />

geleistet.<br />

Außenminister Alexander Schallenberg<br />

sprach bei seinem Besuch auch die Probleme<br />

mit der Rechtsstaatlichkeit in Polen an. Da -<br />

bei begrüßte er die Schritte, mit denen in wei -<br />

terer Folge der EU Recovery Fund geöffnet<br />

werden könne und hofft auf weitere Maßnahmen<br />

von Seiten Polens. Denn der russische<br />

Angriffskrieg gegen die Ukraine habe<br />

verdeutlicht, daß Europa bei seinen Grundwerten<br />

Farbe bekennen und geeint handeln<br />

müsse.<br />

„Moskau schaut uns zu, da müssen wir<br />

geschlossen sein“, plädierte Außenminister<br />

Alexander Schallenberg für die Verteidigung<br />

europäischer Werte.<br />

Die Holocaust-Gedenkkultur war ebenfalls<br />

ein Thema bei dem Treffen der beiden<br />

Außenminister. Mit dem Ankauf von Grundstücken<br />

des ehemaligen Außenlagers des KZ<br />

Mauthausen in Gusen möchte Österreich seiner<br />

historischen Verantwortung gerecht werden.<br />

In Zusammenarbeit mit Polen soll dort<br />

ein würdiger Gedenkort für die im Außenlager<br />

zehntausenden ermordeten Polinnen und<br />

Polen entstehen.<br />

Schallenberg traf sich zudem auch mit<br />

dem Direktor des Büros für demokratische<br />

Institutionen und Menschenrechte (ODIHR)<br />

der OSZE, Matteo Mecacci. Mit ihm be -<br />

sprach er die Human Rights Monitoring Ini -<br />

tiative des ODIHR in der Ukraine und Rußlands<br />

künftige Rolle in der OSZE. Polen<br />

führt derzeit den Vorsitz in der OSZE. n<br />

30 Jahre Streitbeilegung mit Südtirol<br />

Außenminister Alexander Schallenberg<br />

nahm am 11. Juni an Feierlichkeiten zum 30.<br />

Jahrestag der Streitbelegungserklärung zwischen<br />

Österreich und Italien in Bozen teil.<br />

Mit der 1992 überreichten Erklärung konnte<br />

der Streit vor den Vereinten Nationen um die<br />

Umsetzung des Pariser Vertrags offiziell be -<br />

endet werden. Neben einem Treffen mit dem<br />

italienischen Außenminister Luigi Di Maio,<br />

bildete die Teilnahme an dem von Südtirols<br />

Landeshauptmann Arno Kompatscher veranstalteten<br />

Festakt den Höhepunkt des Ar -<br />

beitsbesuchs in Südtirol.<br />

Zum Auftakt gaben die beiden Außenminister<br />

eine Pressekonferenz mit dem Südtiroler<br />

Landeshauptmann und dem Sonderberichterstatter<br />

der Vereinten Nationen für<br />

Foto: BMEIA / Gruber<br />

Foto: BMEIA / Gruber<br />

Außenminister Alexander Schallenberg nahm an der Festveranstaltung anläßlich 30 Jahre<br />

Streitbeilegung in Bozen teil. Im Bild mit Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher…<br />

… und mit Italiens Außenminister Luigi Di Maio<br />

Min derheitenfragen, Fernand de Varennes.<br />

Der gemeinsame Medientermin sollte den<br />

besonderen Stellenwert der Autonomie Südtirols<br />

für Österreich, Italien und die Vereinten<br />

Nationen unterstreichen.<br />

„Die Südtirol-Autonomie, mit der Garantie<br />

für die Rechte der deutschsprachigen<br />

Minderheiten, ist ein europäisches Vorzeigemodell<br />

für ein friedliches Zusammenleben in<br />

Europa und weltweit, auf das wir alle mit<br />

Recht stolz sein dürfen“, betonte Schallenberg.<br />

Im anschließenden Gespräch mit seinem<br />

italienischen Amtskollegen verwies er auf die<br />

gemeinsame Pflicht, diese Errungenschaften<br />

in Südtirol auch weiterhin zu sichern und zu<br />

fördern. Dabei bekannte sich Außenminister<br />

Schallenberg auch klar zur notwendigen<br />

Weiterentwicklung der Autonomie Südtirols.<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

„Wir werden auch in Zukunft unsere<br />

Schutzfunktion wahrnehmen und uns dafür<br />

einsetzen, daß das Autonomiestatut sich wei -<br />

terentwickeln und florieren kann. Dafür tragen<br />

wir gemeinsam Verantwortung“, so<br />

Außenminister Schallenberg.<br />

Angesichts der durch den russischen<br />

Angriffskrieg auf die Ukraine eingeleiteten<br />

globalen Zeitenwende erinnerte er an den<br />

lan gen Weg und die Mittel, die letztlich zur<br />

Streitbeilegung in der Südtirol-Frage geführt<br />

hatten. So habe sich die Befassung der Vereinten<br />

Nationen in den 1960er-Jahren als<br />

„probates und zielführendes Mittel“ erwiesen.<br />

Dies zeige deutlich, daß es sich lohnt,<br />

Meinungsverschiedenheiten zwischen Nachbarstaaten<br />

auf jenem friedlichen Weg zu lö -<br />

sen, der in der Satzung der Vereinten Nationen<br />

vorgesehen ist.<br />

n

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