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Ausgabe 203

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>203</strong> / 04. 07. 2022<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

52<br />

und Prinzipien, die durch den russischen<br />

Angriffskrieg erschüttert wurden. Diese<br />

Zäsur muß der Europarat für Reformen nützen.<br />

Denn wir brauchen in der Zukunft mehr<br />

denn je einen Europarat, der schlagkräftig<br />

ist, der ein starkes Schild ist, für die Verteidigung<br />

der Universalität der Menschenrechte“,<br />

unterstrich Schallenberg die Bedeutung<br />

des Europarates.<br />

So müsse sichergestellt werden, daß der<br />

durch den russischen Angriffskrieg ausgelöste<br />

geopolitische Moment keine Schrecksekunde<br />

bleibe, sondern daß dieser nachhaltig<br />

zur Sicherung und Selbstbehauptung des<br />

westlichen Lebensmodells genutzt werde.<br />

Daher sprach sich der Außenminister auch<br />

deutlich für die Aufnahme von neuen Mitgliedern<br />

aus und begrüßte den von der Republik<br />

Kosovo am 12. Mai 2022 gestellten<br />

Antrag auf Mitgliedschaft im Europarat.<br />

Am Rande des Treffens nutze Schallenberg<br />

zudem die Gelegenheit, sich mit seinen<br />

Amtskolleginnen und Amtskollegen aus<br />

Georgien, Bosnien und Herzegowina, Moldau,<br />

und dem Vereinigten Königreich auszutauschen.<br />

Neben den Auswirkungen des russischen<br />

Angriffskrieges weit über die Grenzen<br />

der Ukraine hinaus, standen dabei auch<br />

die territoriale Integrität und Souveränität<br />

von Georgien und Moldau, Fragen der EU-<br />

Erweiterung und das Nordirland-Protokoll<br />

im Fokus der bilateralen Gespräche. n<br />

Schallenberg beim Weltwirtschaftsforum<br />

in Davos<br />

Am 24. und 25. Mai nahm Außenminister<br />

Alexander Schallenberg am Weltwirtschaftsforum<br />

(World Economic Forum, WEF) in<br />

Davos teil, das nach zweijähriger pandemiebedingter<br />

Unterbrechung wieder stattfand.<br />

Das Treffen, das unter dem Motto „Geschich-<br />

te an einem Wendepunkt: Regierungspolitiken<br />

und Unternehmensstrategien“ stand, wur -<br />

de von den Folgen des russischen Angriffskrieges<br />

auf die Ukraine, der Covid-19-Pandemie<br />

und der Rolle des Multilateralismus<br />

für den Frieden in Europa dominiert.<br />

„Die wirtschaftlichen Auswirkungen des<br />

Krieges, insbesondere in Form eines starken<br />

Anstiegs der Energie- und Lebensmittelpreise,<br />

könnten zu einer enormen Belastung für<br />

die politische Stabilität in Europa werden.<br />

Es besteht die konkrete Gefahr, daß Rußland<br />

versucht, eine wirtschaftliche ,Nebenfront‘<br />

zu eröffnen, um Europa zu spalten und den<br />

westlichen Balkan zu destabilisieren“, so<br />

Außenminister Schallenberg.<br />

Am ersten Tag konnte er sich mit dem<br />

Präsidenten des Internationalen Komitees<br />

Foto: BMEIA / Gruber<br />

Foto: BMEIA / Gruber<br />

Außenminister Alexander Schallenberg mit seiner britischen Amtskollegin Liz Truss beim Ministertreffen<br />

des Europarats in Turin<br />

Außenminister Alexander Schallenberg nahm am Weltwirtschaftsforum in Davos teil.<br />

vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer,<br />

austauschen. Neben der engen Kooperation<br />

mit dem IKRK im Bereich der humanitären<br />

Hilfe wurde auch die weitere Zusammenarbeit,<br />

aufbauend auf der guten und bewährten<br />

Zusammenarbeit der vergangenen Jahrzehnte,<br />

diskutiert.<br />

Das IKRK ist einer der wichtigsten<br />

Implementierungspartner der Österreichischen<br />

humanitären Hilfe und seit 2011 wurden<br />

rund 70 Millionen Euro im Wege des<br />

IKRK abgewickelt, davon insgesamt 19,8<br />

Millionen Euro in 2021 und 2022.<br />

„Unser Fokus sollte darauf gerichtet sein,<br />

unsere Unterstützung dort zu leisten, wo sie<br />

am effektivsten ist: Humanitäre Hilfe in der<br />

Region ausbauen und somit Schutz von und<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Perspektiven für Flüchtlinge, insbesondere<br />

Frauen und Mädchen, vor Ort schaffen“,<br />

unterstrich Schallenberg.<br />

Den zweiten Tag der Teilnahme am WEF<br />

nutzte der Außenminister dazu, um in einem<br />

bilateralen Gespräch mit dem ukrainischen<br />

Außenminister Dmytro Kuleba die bisherige<br />

und auch weitere Unterstützung Österreichs<br />

für die Ukraine zu besprechen und bei Podiumsdiskussionen<br />

zum Thema „Diplomacy<br />

Dialogue on the Western Balkans“ und<br />

„Rethinking the EU’s Partnership with its<br />

Neighbourhood“ erneut die Wichtigkeit der<br />

EU-Erweiterung am Westbalkan zu unterstreichen.<br />

Neben der Aufnahme von EU-Bei tritts -<br />

verhandlungen mit Albanien und Nordmaze-

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