Ausgabe 203
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>203</strong> / 04. 07. 2022<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
UN-Generalsekretär zu Gast<br />
Bundespräsident Alexander Van der Bellen traf António Guterres in Wien.<br />
5<br />
Foto: Peter Lechner / HBF<br />
António Guterres und Alexander Van der Bellen: vor dem Hintergrund des Kriegs nicht den Kampf gegen den Klimawandel aus dem Fokus verlieren.<br />
Am 11. Mai hat UNO-Generalsekretär Der Bundespräsident dankte Guterres für Beschränkung der Erderwärmung verpassen<br />
António Guterres bei seinem Besuch in seine Reise nach Moskau und Kiew, die könnte. Eine Lektion aus dem Krieg sei es,<br />
Österreich ein Ende des russischen Angriffskriegs<br />
in der Ukraine gefordert. „Dieser<br />
sinnlose Krieg muß aufhören“, sagte Guterres<br />
nach einem Besuch bei Bundespräsident<br />
Alexander van der Bellen in Wien. „Die russische<br />
Invasion in der Ukraine hat massive<br />
Verwüstung, Zerstörungen und Leiden in<br />
dem Land verursacht.“<br />
„Dieser Krieg wird nicht für immer an -<br />
dauern“, sagte der UNO-Generalsekretär. Es<br />
werde wieder der Moment für Friedensverhandlungen<br />
kommen und sein Büro werde<br />
dafür auch bereitstehen, „aber das ist nicht<br />
un mittelbar am Horizont“. Angesichts des<br />
dramatischen Verlustes von Menschenleben<br />
und der Zerstörung in der Ukraine dürfe man<br />
aber die Hoffnung nie aufgeben.<br />
Die UNO habe sich vorrangig auf die<br />
Evakuierung von Zivilisten und die Einrichtung<br />
von humanitären Korridoren konzentriert,<br />
sagte Guterres in Hinblick auf die<br />
Kämpfe in Mariupol. Hier gebe es noch im -<br />
mer viel Raum für Diplomatie. Zusätzlich<br />
wolle die UNO Wege finden, wie Nahrungsmittel<br />
und Dünger aus der Ukraine auf die<br />
bezüglich der Lage in Mariupol erfolgreich<br />
gewesen sei. Österreich als neutraler Staat<br />
werde alles tun, um seine Vermittlerdienste<br />
anzubieten, um zu einem dauerhaften Frieden<br />
zu kommen, sobald sich die Situation<br />
beruhige, sagte Van der Bellen. Die UNO sei<br />
„unverzichtbar“ für den Austausch auf internationaler<br />
Ebene auf zahlreichen Foren.<br />
Auch warnte er angesichts der drohenden<br />
Nahrungsmittel-Engpässe infolge blockierter<br />
Exporte vor „gravierenden Auswirkungen“.<br />
Europa habe vorläufig geeint und ge -<br />
schlossen reagiert, es sei wichtig, sich nicht<br />
auseinanderdividieren zu lassen. „Es ist Teil<br />
des Problems, daß wir über die Kriegsziele<br />
im Dunkeln gelassen werden“, sagte der<br />
Bundespräsident. Er habe den Eindruck, daß<br />
Rußland seine Kriegsziele gewechselt habe.<br />
Aus dem Marsch auf Kiew sei „mittlerweile<br />
eine Südostumfahrung geworden“.<br />
Guterres und Van der Bellen mahnten bei -<br />
de dazu, vor dem Hintergrund des Kriegs in<br />
der Ukraine nicht den Kampf gegen den Klimawandel<br />
aus dem Fokus zu verlieren. Der<br />
UN-Generalsekretär warnte davor, daß die<br />
daß man besser gegen Verwerfungen ge -<br />
schützt sei, je früher man sich von fossilen<br />
Brennstoffen trenne.<br />
Rußlands Präsident Wladimir „Putin be -<br />
schleunigt den Ausstieg aus fossilen Energien“,<br />
sagte Van der Bellen. Es sei für den<br />
Klimaschutz aber nur dann etwas gewonnen,<br />
wenn diese nicht durch Kohle oder andere<br />
fossile Energieträger ersetzt würden. Ob der<br />
Krieg am Ende für den Klimaschutz eine<br />
positive Bilanz habe, sei für ihn mittlerweile<br />
eine offene Frage. Die Gefahr bestehe jedenfalls,<br />
daß durch den Krieg Klima-Probleme<br />
verschoben würden, aber „wir haben keine<br />
Zeit mehr“.<br />
Der UNO-Generalsekretär und der Bun -<br />
despräsident nahmen auch an einer Diskussionsveranstaltung<br />
an der TU Wien zum The -<br />
ma Energiewende teil. Dabei hat es einen<br />
Besuch des Plus-Energie-Bürogebäudes und<br />
ein Treffen mit Schülern und Studenten ge -<br />
geben.<br />
Guterres leitete bis 13. Mai das Frühjahrs -<br />
treffen des höchsten Koordinations- und<br />
Stra tegiegremiums der Vereinten Nationen,<br />
Weltmärkte gebracht werden könnten. Weltgemeinschaft das 1,5 Grad-Ziel für eine das am UNO-Sitz in Wien stattfand. n<br />
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