Ausgabe 203
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>203</strong> / 04. 07. 2022<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
Aus dem Außenministerium<br />
45<br />
Foto: BMEIA / Gruber<br />
Außenminister Alexander Schallenberg, Wirtschaftsministerin Margarethe Schramböck und<br />
Doppelmayr-Projektleiter Thomas Nesler vor der neuen Rakavlit-Seilbahn in Haifa<br />
Außenminister und Wirtschaftsministerin<br />
auf Arbeitsbesuch in Israel<br />
Außenminister Alexander Schallenberg<br />
brach am 28. März gemeinsam mit Wirtschaftsministerin<br />
Margarethe Schramböck<br />
zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch nach<br />
Israel auf. Der Fokus des Gesprächs von<br />
Schallenberg mit seinem israelischen Amtskollegen<br />
Yair Lapid lag auf der Stärkung und<br />
Festigung der österreichisch-israelischen<br />
Beziehungen. Zudem thematisierten die beiden<br />
Außenminister den Normalisierungsprozeß<br />
zwischen Israel und mehreren arabischen<br />
Staaten sowie den russischen An -<br />
griffskrieg auf die Ukraine und dessen Auswirkungen<br />
auf den Nahen Osten. „Wir müssen<br />
uns der Tatsache stellen, daß der Krieg<br />
nach Europa zurückgekehrt ist. Und die Ge -<br />
schichte zeigt, daß Kriege, die in Europa be -<br />
ginnen, manchmal die Tendenz haben, nicht<br />
in Europa zu bleiben. Und auch hier haben<br />
Österreich und Israel den gleichen Ansatz<br />
indem wir versuchen, Linien des Dialogs<br />
aufzubauen“, unterstrich Schallenberg die<br />
globalen Auswirkungen der russischen<br />
Aggression. Klare Worte fand er zudem zu<br />
den jüngsten Terroranschlägen in Israel, die<br />
er auf das Schärfste verurteilte. Es dürfe dem<br />
Terrorismus nicht gelingen, die Grundlagen<br />
der freien Gesellschaft zu unterminieren.<br />
Der Außenminister betonte erneut, daß Ös -<br />
terreich und Israel in diesem Kampf Seite an<br />
Foto: BMEIA / Gruber<br />
Seite stehen würden und sicherte Israel Ös -<br />
terreichs vollste Solidarität zu. Als weiteres<br />
Zeichen der starken bilateralen Beziehungen<br />
wurde von Schallenberg auch die baldige<br />
Unterzeichnung einer Strategischen Partnerschaft<br />
angekündigt.<br />
Auch die Förderung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen<br />
und des Wirtschaftsstandorts<br />
Österreich waren Ziel der Reise.<br />
Dabei wurde das enorme Potential für österreichische<br />
Unternehmen, insbesondere bei<br />
»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />
Infrastruktur-Projekten sowie in den Zu -<br />
kunftsbranchen Umwelttechnik, Abfall- und<br />
Energiewirtschaft, ausgelotet. So nahmen<br />
Schallenberg und Schramböck auch an der<br />
Eröffnungszeremonie der neuen, von der<br />
Vorarlberger Firma Doppelmayr errichteten<br />
Seilbahn in Haifa teil.<br />
Zudem nutzte der Außenminister seinen<br />
Besuch, um fünf israelischen Staatsangehörigen<br />
die österreichische Staatsbürgerschaft<br />
zu überreichen. Die Anpassung des Staatsbürgerschaftsgesetzes<br />
für Nachkommen von<br />
Verfolgten des NS-Regimes stellt für Außenminister<br />
Schallenberg einen wesentlichen<br />
Schritt in die richtige Richtung dar.<br />
„Die Möglichkeit zur Überreichung der<br />
Staatsbürgerschaft hat mich sehr bewegt. Es<br />
ist unsere moralische und politische Verpflichtung,<br />
die Erinnerung an die Verbrechen<br />
der Shoah wach zu halten und Antisemitis -<br />
mus in jeder Form zu bekämpfen. Wir werden<br />
das Vertrauen unserer neuen Österreicherinnen<br />
und Österreicher nicht enttäuschen“,<br />
so der Außenminister.<br />
Beim abschließenden Besuch der Gedenk -<br />
stätte Yad Vashem erinnerte sich Außenminister<br />
Schallenberg an den Besuch des israelischen<br />
Außenministers im KZ Mauthausen<br />
Anfang des Jahres. Er betonte, daß sich Ös -<br />
terreich seiner Schuld bewußt sei und der<br />
gemeinsame Besuch der Gedenkstätte einen<br />
historischen Moment für die Beziehungen<br />
zwischen Österreich und Israel dargestellt<br />
habe.<br />
n<br />
Außenminister Alexander Schallenberg fünf neuen StaatsbürgerInnen die Staatsbürgerschafts-Bescheide<br />
in Jerusalem.