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Ausgabe 203

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>203</strong> / 04. 07. 2022<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

41<br />

Partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit Estland weiter verstärken<br />

Bundeskanzler Karl Nehammer hat am<br />

10. Juni die estnische Ministerpräsidentin<br />

Kaja Kallas in Tallinn zu einem Arbeitsgespräch<br />

getroffen. Im Fokus des Austausches<br />

standen vor allem die ausgezeichneten bilateralen<br />

Beziehungen zwischen Estland und<br />

Österreich, ein stärkerer Austausch hinsichtlich<br />

der Digitalisierung, der Krieg in der<br />

Ukraine sowie dessen EU-Kandidatenstatus<br />

und die Energiewende. Zudem besuchte der<br />

Kanzler den Tallinner Wasserflughafen samt<br />

Meeresmuseum.<br />

„Estland und Österreich verbinden mehr<br />

als 100 Jahre diplomatische Beziehungen<br />

und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

in verschiedenen Bereichen. Österreich kann<br />

gerade beim Thema Digitalisierung viel von<br />

Estland lernen. Wir werden daher die Zu -<br />

sam menarbeit in diesem Bereich in Zukunft<br />

verstärken“, sagte Nehammer nach dem Tref -<br />

fen, der sich bei Ministerpräsidentin Kallas<br />

für den produktiven Austausch bedankte.<br />

Ukraine: Einigkeit der EU bewahren –<br />

Vorbereitungsraum als Zwischenstufe<br />

zum EU-Beitritt<br />

Seit Monaten werde jedoch alles vom<br />

russischen Angriffskrieg auf die Ukraine<br />

überschattet. Der Krieg habe unfaßbares Leid<br />

ausgelöst, Tausenden Menschen das Leben<br />

gekostet und über sieben Millionen Menschen<br />

zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen,<br />

so der österreichische Regierungschef.<br />

Die Europäische Union sei geschlossen und<br />

einig bei den Sanktionen sowie darin, daß<br />

Krieg niemals ein Mittel der Politik sein kön -<br />

ne. „Wir stehen klar auf der Seite der Menschen<br />

in der Ukraine. Jetzt geht es darum,<br />

weiterhin Einigkeit in der EU zu bewahren.<br />

Denn uns alle eint das gleiche Ziel: All unsere<br />

Anstrengungen gelten in erster Linie dem<br />

Ende des Angriffskrieges. Priorität hat jetzt<br />

außerdem die Schaffung von grünen Korridoren,<br />

um das geerntete Korn, Weizen, Mais<br />

und Ölsaaten in Millionen Tonnen aus der<br />

Ukraine herauszubringen und die Welt damit<br />

zu ernähren.“ Darüber hinaus müsse die EU<br />

die Energiewende schaffen, „um mittel- bis<br />

langfristig die Abhängigkeit von Rußland zu<br />

beenden“, so Karl Nehammer.<br />

In Bezug auf einen möglichen Beitritt der<br />

Ukraine zur Europäischen Union plädierte<br />

der Bundeskanzler für einen Europäischen<br />

Vorbereitungsraum als Zwischenschritt zwischen<br />

einer Zusammenarbeit und dem EU-<br />

Vollbeitritt. „Dieser Vorbereitungsraum stärkt<br />

die Zusammenarbeit mit der EU und erlaubt<br />

Foto: BKA / Dragan Tatic<br />

Bundeskanzler Karl Nehammer mit der estnischen Ministerpräsidentin Kaja Kallas<br />

es der Ukraine, sich schrittweise den europäischen<br />

Standards anzunähern.“ Die Ukraine<br />

hofft darauf, auf dem EU-Gipfel am 23. und<br />

24. Juni in Brüssel einen Kandidatenstatus zu<br />

erhalten.<br />

n<br />

Weitere Offensive zur<br />

Stärkung von Volksgruppen<br />

Um die Volksgruppen in Österreich weiter<br />

zu stärken, hat Kultusministerin Susanne<br />

Raab einen Fördercall in der Höhe von rund<br />

1 Million Euro gestartet. Dieser Fördertopf<br />

ist einer von vier Töpfen, aus denen sich die<br />

Volksgruppenförderung mit insgesamt knapp<br />

8 Millionen Euro zusammensetzt. Mit der<br />

Fördersumme sollen zukunftsweisende Vorhaben<br />

mit den Schwerpunkten Digitalisierung,<br />

Volksgruppen-Jugend und -Nachwuchsförderung<br />

sowie die Evaluierung des<br />

bestmöglichen Einsatzes der Volksgruppenfördermittel<br />

gefördert werden.<br />

„Seit 2020 haben wir die Volksgruppenförderung<br />

um 4 Millionen Euro auf insgesamt<br />

7.868.000 Euro erhöht und damit mehr<br />

als verdoppelt. Das war die erste Erhöhung<br />

seit 25 Jahren und somit ein Meilenstein. Die<br />

Volksgruppen haben in Österreich einen ho -<br />

hen Stellenwert und ich freue mich, daß wir<br />

mit 1 Million Euro zukunftsweisende Vorhaben<br />

fördern können, um diese weiter zu stärken!“,<br />

betonte die Kultusministerin.<br />

Die bedeutende Rolle der Digitalisierung<br />

soll auch im Volksgruppenbereich genützt<br />

werden, um besser auf die Bedürfnisse der<br />

Volksgruppenangehörigen einzugehen und<br />

Maßnahmen zukunftsfit zu machen. Daher<br />

sollen besonders Projekte gefördert werden,<br />

die auf den Ausbau der Zwei-/Mehrsprachigkeit<br />

von Gemeindehomepages in zwei- oder<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

mehrsprachigen Gemeinden abzielen, aber<br />

auch auf die Entwicklung von Digitalisierungsstrategien<br />

einer Volksgruppe oder die<br />

Sichtbarmachung der Volksgruppensprachen<br />

im digitalen Raum. Unter diesem Schwerpunkt<br />

wird beispielsweise eine Kooperation<br />

zwischen der Ständigen Konferenz der Vorsitzenden<br />

der Beiräte der autochthonen<br />

Volksgruppen Österreichs und dem Haus der<br />

Geschichte Österreich gefördert, in der unter<br />

Verwendung moderner Medien die Präsenz<br />

der österreichischen Volksgruppen in der<br />

Öffentlichkeit verstärkt wird.<br />

Der Erhalt der Volksgruppen hängt maßgeblich<br />

davon ab, ob die Volksgruppenidentität,<br />

deren Sprache und Kultur an den Nachwuchs<br />

bzw. jüngere Generationen weitergegeben<br />

und von diesen angenommen werden.<br />

Unter diesem Schwerpunkt sollen Projekte,<br />

die das Bewußtsein junger Menschen für die<br />

eigene Volksgruppenidentität stärken und das<br />

Engagement im Volksgruppenbereich fördern<br />

und die Etablierung von Vernetzungsstrukturen<br />

und Schaffung von innovativen<br />

Be gegnungsmöglichkeiten für junge Volksgruppenangehörige<br />

zum Ziel haben, gefördert<br />

werden.<br />

Die Volksgruppenförderung in Österreich<br />

gliedert sich in vier Förderansätze bzw. Fördertöpfe.<br />

Die Medienförderung wird seit<br />

heuer zweijährig vergeben, die anderen Förderungen<br />

werden jeweils jährlich vergeben.<br />

Neben den allgemeinen Zuschüssen aufgrund<br />

des Volksgruppengesetzes gibt es Sonstige<br />

Zuschüsse (Volksgruppenförderung),<br />

Interkulturelle Förderung (Volksgruppenförderung)<br />

und Medienförderung (Volksgruppenförderung).<br />

n<br />

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/volksgruppen.html

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