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Ausgabe 203

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>203</strong> / 04. 07. 2022<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

22<br />

Sobotka im Gespräch mit seinem<br />

ungarischen Amtskollegen<br />

In einem virtuell stattgefundenen Arbeitsgespräch<br />

tauschte sich Nationalratspräsident<br />

Wolfgang Sobotka am 28. April mit seinem<br />

ungarischen Amtskollegen László Kövér aus.<br />

Im Mittelpunkt der Videokonferenz standen<br />

dabei die aktuelle Lage in der Ukraine sowie<br />

die Beitrittsperspektive der Westbalkanländer.<br />

Köver informierte zudem über den Ausgang<br />

der Parlamentswahlen in Ungarn und<br />

skizzierte den weiteren Fahrplan hinsichtlich<br />

der damals bevorstehenden Regierungsbildung.<br />

Zentrales Thema des Austauschs war der<br />

Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen<br />

auf Europa. Dabei waren sich beide Ge -<br />

sprächspartner in der Befürchtung einig, daß<br />

es zu keinem schnellen Ende des Krieges<br />

kommen werde. Österreich unterstütze aber<br />

weiterhin jedwede Bemühungen, Verhandlungen<br />

über einen Waffenstillstand voranzutreiben,<br />

so der Nationalratspräsident. Was die<br />

Fragen der Energiesicherheit betrifft, lehne<br />

Österreich ein sofortiges Gasembargo ab, die<br />

Verringerung der Abhängigkeit von russischem<br />

Gas und Öl sei aber von entscheidender<br />

Bedeutung. „Die Sanktionen sind nur<br />

dann sinnvoll, wenn sie uns nicht mehr treffen<br />

als den zu Sanktionierenden, betonte So -<br />

botka. Dem schloß sich auch László Kövér<br />

an, der von „katastrophalen Auswirkungen“<br />

für die ungarische Wirtschaft sprach. Ähnlich<br />

wie in Österreich, würden auch in Ungarn<br />

80 Prozent des Gases aus Rußland geliefert.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs<br />

bildete der EU-Erweiterungsprozeß mit den<br />

Westbalkanländern. Vor dem Hintergrund der<br />

aktuellen Situation in der Ukraine sei eine<br />

glaubwürdige Perspektive für die Region<br />

wichtiger denn je, betonte der Nationalratspräsident.<br />

Es gehe nun darum, vor allem kla -<br />

re Signale an die Bevölkerung in den jeweiligen<br />

Ländern zu senden. Das sah Kövér<br />

ähnlich. Solange die Region des Westbalkans<br />

instabil sei, würden Sicherheitsprobleme<br />

in Europa bestehen. Zu einem möglichen<br />

EU-Beitritt der Ukraine hielt Sobotka fest,<br />

daß eine europäische Perspektive wichtig<br />

sei, aber den entsprechenden EU-Regelungen<br />

zu folgen habe. Dabei gehe es auch um<br />

die Glaubwürdigkeit gegenüber den Partnern<br />

am Westbalkan.<br />

Beide Gesprächspartner sprachen sich<br />

zu dem für eine weitere Vertiefung und Fortführung<br />

der bilateralen Kooperation der beiden<br />

Parlamente aus. Dabei zeigte sich So -<br />

botka auch über die die Einladung Kövérs zu<br />

einem Besuch in Budapest erfreut.<br />

Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen<br />

Foto: Parlamentsdirektion / Johannes Zinner<br />

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka bei Videokonferenz mit ungarischem Parlamentspräsidenten<br />

László Kövér (am Bildschirm links)<br />

Weitere Themen des Austauschs waren<br />

das seitens der EU-Kommission eingeleitete<br />

Rechtsstaatlichkeitsverfahren gegen Ungarn<br />

sowie die Situation von österreichischen Un -<br />

ternehmen in Ungarn. Sobotka zeigte sich be -<br />

sorgt, daß die guten und engen Wirtschaftsbeziehungen<br />

durch regulatorische Ein griffe<br />

der ungarischen Regierung Schaden nehmen<br />

könnten.<br />

n<br />

Sobotka führte hochrangige Gespräche<br />

bei zweitägigem Besuch in Rom<br />

Im Rahmen seiner zweitägigen Rom-Vi -<br />

site wurde Nationalratspräsident Wolfang<br />

Sobotka am Abend des 2. Mai vom italienischen<br />

Staatspräsidenten Sergio Mattarella im<br />

Quirinalspalast empfangen. Zentrales The -<br />

ma des Austausches war der Krieg in der<br />

Ukra ine sowie dessen Folgen für Europa und<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

die gesamte Weltordnung. Das umfangreiche<br />

Besuchsprogramm beinhaltete zudem noch<br />

Treffen mit den PräsidentInnen der beiden<br />

Parlamentskammern Maria Elisabetta Alberti<br />

Casellati und Roberto Fico, Innenministerin<br />

Luciana Lamorgese, VertreterInnen der<br />

Jüdischen Gemeinde sowie Südtiroler Abgeordneten.<br />

Krieg in der Ukraine: Antwort Europas<br />

mit einer Stimme essentiell<br />

Alle Gesprächspartner waren sich einig,<br />

daß der Angriff auf die territoriale Integrität<br />

und Souveränität der Ukraine aufs Schärfste<br />

zu verurteilen sei und weiterhin gemeinsame,<br />

europäische Antworten das Ziel sein müssen.<br />

Österreich trage alle Sanktionen gegen<br />

Rußland mit, betonte Sobotka in den Ge -<br />

sprächen, der Druck auf Rußland müsse in<br />

Der Nationalratspräsident beim Präsidenten der italienischen Republik Sergio Matarella

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