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Ausgabe 203

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>203</strong> / 04. 07. 2022<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

21<br />

Nationalratspräsident Sobotka zu<br />

Besuch im Schweizer Parlament<br />

Im Zuge eines Auslandsbesuchs traf<br />

Nationalratspräsident Wolfang Sobotka am<br />

25. April in Bern mit der Präsidentin des<br />

Schweizer Nationalrats Irène Kälin zu Ge -<br />

sprächen zusammen. Zentrales Thema des<br />

Austausches war der Krieg in der Ukraine<br />

und dessen Folgen für Europa. Sowohl So -<br />

botka als auch Kälin verurteilten den An -<br />

griffskrieg und erörterten dessen Folgen.<br />

Nach diesem Gespräch tauschte sich Sobotka<br />

noch mit dem Ständeratspräsidenten Thomas<br />

Hefti und der Vorsteherin des Eidgenössischen<br />

Justiz- und Polizeidepartements,<br />

Bundesrätin Karin Keller-Sutter aus.<br />

Ukraine: Angriffskrieg könne durch<br />

nichts gerechtfertigt werden<br />

Österreich verurteile die Angriffe auf die<br />

territoriale Integrität und Souveränität der<br />

Ukraine aufs Schärfste, betonte Sobotka in<br />

dem Austausch mit seiner AmtskolleginKälin.<br />

Für Österreich zähle die Stärke des<br />

Rechts und nicht das Recht der Stärkeren.<br />

Dieser Angriffskrieg könne durch nichts ge -<br />

rechtfertigt werden und sei ein klarer Verstoß<br />

gegen das Völkerrecht und die internationale<br />

Ordnung.<br />

Österreich trage alle Sanktionen gegen<br />

Rußland mit, erklärte Sobotka und begrüßte<br />

das gemeinsame Vorgehen der EU und der<br />

Schweiz in dieser Frage. Sanktionen seien<br />

aber nur sinnvoll, wenn sie einen selbst nicht<br />

mehr treffen als den zu Sanktionierenden,<br />

meinte Sobotka. Es gelte aber, die Abhängigkeit<br />

von russischem Gas und Öl zu verringern<br />

und sich langfristig von fossilen Energieträgern<br />

– auch im Sinne einer klimafreundlichen<br />

Zukunft – zu lösen.<br />

Die Angriffe auf ZivilistInnen und die zi -<br />

vile Infrastruktur seien eine klare Überschreitung<br />

einer roten Linie durch Rußland, zeigte<br />

sich der Nationalratspräsident schockiert. An -<br />

gesichts der grauenvollen Bilder von er -<br />

schossenen ZivilistInnen forderte er eine<br />

lückenlose Aufklärung dieser Kriegsverbrechen<br />

und begrüßte Ermittlungen des Internationalen<br />

Gerichtshofs und des Internationalen<br />

Strafgerichtshofs sowie die Einrichtung<br />

einer unabhängigen Untersuchungskommission<br />

des UN-Menschenrechtsrats.<br />

Die humanitäre Hilfe für ukrainische<br />

Schutzsuchende sei für ihn eine Verpflichtung<br />

der Menschlichkeit, zeigte sich Sobotka<br />

überzeugt. Österreich unterstütze die Vertrie -<br />

benen hierzulande aber auch in Partnerländern<br />

wie in der Republik Moldau. Im Zu -<br />

sammenhang mit dem Ukraine-Krieg tausch -<br />

Foto: Parlamentsdirektion / Johannes Zinner<br />

Foto: Parlamentsdirektion / Johannes Zinner<br />

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka mit Nationalratspräsidentin Irène Kälin…<br />

… und mit Ständeratspräsident Thomas Hefti<br />

te sich Sobotka mit seiner Amtskollegin auch<br />

über die Rolle der Neutralität aus und hob<br />

das klare Neutralitätsbekenntnis der Bundesregierung<br />

und der Parlamentsfraktionen hervor.<br />

Vertrauensvolle nachbarschaftliche<br />

Beziehungen und enge Anbindung der<br />

Schweiz an EU für Österreich wichtig<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Die Schweiz und Österreich hätten seit<br />

jeher exzellente bilaterale Beziehungen und<br />

eine enge vertrauensvolle Nachbarschaft,<br />

be tonte Sobotka. Die Schweiz sei nicht nur<br />

ein wichtiger Handelspartner sondern gehöre<br />

auch zu den wichtigsten Investoren in Österreich,<br />

meinte der Nationalratspräsident über<br />

die ausgezeichneten Wirtschaftsbeziehungen<br />

der beiden Nachbarstaaten.<br />

Gespräche mit Ständeratspräsident und<br />

der Vorsteherin des Eidgenössischen<br />

Justiz- und Polizeidepartements<br />

Dem Treffen mit Nationalratspräsidentin<br />

Kälin folgten zwei weitere Gespräche mit<br />

Ständeratspräsident Thomas Hefti und der<br />

Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und<br />

Polizeidepartements, Bundesrätin Karin<br />

Keller-Sutter. Auch in diesen beiden Gesprächen<br />

dominierten die Folgen des Ukraine-<br />

Kriegs.<br />

n

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