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Ausgabe 203

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>203</strong> / 04. 07. 2022<br />

Personalia<br />

Hermann Nitsch †<br />

Am 18. April ist der Künstler von Weltrang im Alter von 83 Jahren verstorben.<br />

Hermann Nitsch war ein Künstler von<br />

Weltrang und einer der bedeutendsten<br />

zeitgenössischen Künstler überhaupt“, sagte<br />

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna<br />

Mikl-Leitner zum Ableben von Hermann<br />

Nitsch. „Wir waren und sind unglaublich<br />

stolz, daß er eine so tiefe Verbindung zu<br />

Niederösterreich hatte und bei uns in Prinzendorf<br />

ein Zuhause gefunden hat. Denn<br />

Hermann Nitsch war nicht nur ein großartiger<br />

Botschafter unseres Landes in der ganzen<br />

Welt, sondern auch eine ganz große Persönlichkeit,<br />

die gerne in unserem Land ge -<br />

lebt und unserem Land viel gegeben hat.<br />

Maler, Aktionskünstler, Schriftsteller, Büh -<br />

nenbildner, Komponist – all das war Hermann<br />

Nitsch und noch viel mehr. Seine Wer -<br />

ke waren und sind in den berühmtesten Mu -<br />

seen der Welt zu sehen“, so die Landeshauptfrau.<br />

Mit dem Nitsch-Museum in<br />

Mistelbach habe das Land Niederösterreich<br />

„diesem großartigen Universalkünstler ein<br />

bleibendes Denkmal gesetzt. NÖ hat damit<br />

weltweit im zeitgenössischen Kunstgeschehen<br />

für Aufmerksamkeit gesorgt“, betonte<br />

sie: „Dieses Museum soll ein Zeichen dafür<br />

sein, wie sehr wir in Niederösterreich Hermann<br />

Nitsch geschätzt und bewundert ha -<br />

ben. Ich bin sicher, noch viele Generationen<br />

werden dieses Museum besuchen, um sich<br />

von seinen Werken inspirieren und begeistern<br />

zu lassen.“<br />

Hermann Nitsch war Mitbegründer des<br />

Wie ner Aktionismus in den frühen 1960er-<br />

Jahren, zu dieser Zeit hat er auch das Schloss<br />

Prinzendorf in Niederösterreich erworben,<br />

restauriert und damit für die Nachwelt gesichert.<br />

Schloß Prinzendorf wurde später auch<br />

zum Aufführungsort des Orgien-Mysterien-<br />

Theaters, so fand etwa 1998 die Aufführung<br />

des 6-Tage-Spiels statt. Ein Wiederaufleben<br />

ist für heurigen Juli geplant. Leider kann er<br />

es nicht mehr miterleben. 2007 wurde das<br />

„Hermann Nitsch Museum“ in Mistelbach er -<br />

öffnet. Zuletzt gestaltete er einen beeindrukkenden<br />

Beitrag zu den Bayreuther Festspielen<br />

2021, wo er eine szenische „Walküre“<br />

gestaltete.<br />

„Es war mir eine große Freude und Ehre,<br />

Hermann Nitsch in vielen Gesprächen und<br />

Zusammentreffen begegnet zu sein. Er war<br />

eine schillernde, zuweilen auch polarisierende<br />

und umstrittene, aber immer spannende<br />

© Wikipedia / / CC-BY 4.0 / Foto: Franz Johann Morgenbesser<br />

Hermann Nitsch am 19. August 2010 beim Musik-Festival auf Schloß Grafenegg<br />

Künstlerpersönlichkeit von weltweiter Be -<br />

deutung. Unsere Gedanken sind nun bei seiner<br />

Witwe Rita und seiner Familie“, so die<br />

Landeshauptfrau.<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

137<br />

Bundespräsident Alexander Van der Bellen<br />

„Mit ausdrucksstarken Bildern und Aufsehen<br />

erregenden Aktionen hat er die heimische<br />

Kunstwelt neu definiert. Nun ist der<br />

Großmeister des Aktionismus von uns ge -<br />

gangen: Hermann Nitsch ist tot“, so Bundespräsident<br />

Alexander Van der Bellen. „Die<br />

heimische Kunst ist damit um eine ihrer auch<br />

international bedeutendsten Persönlichkeiten<br />

ärmer. Konsequent hat Hermann Nitsch<br />

über Jahrzehnte hinweg an seinem kultischen<br />

Stil gearbeitet, seine Werke und sein Wirken<br />

haben niemanden kaltgelassen. Österreich<br />

trauert um einen unbestechlichen und faszinierenden<br />

Maler und einen beeindruckenden<br />

Menschen. Sein Werk wird weiterleben, dessen<br />

bin ich mir gewiß.“<br />

Kunst- und Kulturstaatssekretärin<br />

Andrea Mayer<br />

„Heute hat uns ein wahrhaft einzigartiger<br />

Künstler verlassen“, sagte Kunst- und Kulturstaatssekretärin<br />

Andrea Mayer zum Ableben<br />

des Malers und Aktionskünstlers. „Seine<br />

vielfältige Auseinandersetzung mit Kunst,<br />

Ästhetik, Religion und Philosophie hat Hermann<br />

Nitschs Werk förmlich durchzogen.<br />

Seine Großformate ziehen Menschen in<br />

ihren Bann wie es kaum andere Kunstwerke<br />

können. Mit den Orgien-Mysterien-Spielen<br />

hat Nitsch außerdem die Grenzen des Kunstschaffens<br />

neu definiert. Was mich persönlich<br />

an Nitsch beeindruckt hat, ist seine Durch-

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