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Ausgabe 203

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>203</strong> / 04. 07. 2022<br />

größert, um auch in den sonnenschwächeren<br />

Tagen mehr Sonnenstrom zu produzieren.<br />

Der nächste Schritt wird dann eine eigene<br />

Pro duktion von Wasserstoff als Energiespeichermedium<br />

sein“, erklärte dazu Günther<br />

Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG.<br />

„Obwohl die Luftfahrt mit 2,7 % nur<br />

einen kleinen Teil der weltweiten CO 2-Emissionen<br />

verursacht, übernimmt sie hier Verantwortung:<br />

Mit Photovoltaik, E-Mobilität<br />

und neuen Technologien zur Verbesserung<br />

der Energieeffizienz reduziert der Flughafen<br />

Wien konsequent seinen CO 2-Ausstoß. Die<br />

größte Chance für den Klimaschutz liegt al -<br />

lerdings in synthetischen Kraftstoffen. Die<br />

Technologie gibt es – neben Beimengungspflichten<br />

braucht es aber auch Investitionen<br />

in Forschung und Entwicklung, um Produktionskapazitäten<br />

und Geschäftsmodelle zu<br />

schaffen. Die Zweckwidmung der Flugabgabe<br />

für SAF-Projekte wäre dafür ein wichtiger<br />

Schritt“, hält Julian Jäger, Vorstand der<br />

Flughafen Wien AG, fest.<br />

Flughafen Wien betreibt<br />

acht Photovoltaikanlagen<br />

Mit einer Fläche von 24 Hektar am Rande<br />

des Flughafen-Areals ist die neue PV-Anlage<br />

die achte am Airport – und größte Freiflächenanlage<br />

Österreichs. Rund 55.000 PV-<br />

Paneele liefern eine Leistung von ca. 24 Me -<br />

gawatt Peak. Seit 2016 betreibt der Flughafen<br />

Wien sieben Photovoltaik-Anlagen auf<br />

den Dächern des Hangars 7, der alten Winter -<br />

diensthalle, des Air Cargo Centers, auf dem<br />

Areal der ehemaligen Kläranlage, dem<br />

neuen Office Park 4 sowie auf den Dächern<br />

der Parkhäuser 3 und 8. Weitere Anlagen sind<br />

bereits in Planung.<br />

2023 führt der Flughafen Wien<br />

seinen Betrieb CO 2 -neutral<br />

Mit allen acht Anlagen wird der Flughafen<br />

Wien mehr als 30 Millionen Kilowattstunden<br />

Strom erzeugen – das entspricht<br />

etwa dem Stromverbrauch von rund 7000<br />

Haushalten pro Jahr. So wird der Airport<br />

über das Jahr gerechnet etwa ein Drittel seines<br />

Strombedarfs über Sonnenenergie dekken,<br />

an sonnigen Tagen wird genügend Sonnenstrom<br />

erzeugt, um das gesamte System<br />

Flughafen vollständig mit Strom zu versorgen.<br />

Damit und mit der CO 2 -neutralen Fernwärmeversorgung<br />

reduziert der Flughafen<br />

Wien seine CO 2 -Emissionen um rund 60.000<br />

Tonnen pro Jahr, bereits 2023 wird der Airport<br />

seinen gesamten Betrieb CO 2 -neutral<br />

führen.<br />

https://www.viennaairport.com/<br />

Wirtschaft<br />

Technologiepartnerschaft<br />

für Wiener Wasserstoff<br />

Das angestrebte Ziel, Wien bis 2040<br />

CO 2-frei zu machen, braucht viele Initiativen<br />

und Ideen. „Raus aus fossilem Gas ist<br />

keine leichte Aufgabe, darüber sind wir uns<br />

durchaus im Klaren. Umso schöner ist es,<br />

wenn man mögliche Alternativen aufzeigen<br />

kann: die Wasserstoffstrategie der Wiener<br />

Stadtwerke ist so eine“, betonte Wirtschaftsstadtrat<br />

Peter Hanke am 29. Juni bei der Un -<br />

terzeichnung der Technologiepartnerschaft<br />

der Wiener Netze und Wien Energie mit der<br />

Firma Hoerbiger in Aspern.<br />

Wirtschaftliches Verdichter-System<br />

mit hoher Zuverlässigkeit für Wasserstoffbetankung<br />

im Testlauf<br />

Nach dem gemeinsamen Bau einer Wasserstoff-Tankstelle<br />

für Busse in der Leopoldau,<br />

die bereits von den Wiener Linien ge -<br />

nutzt wird, errichtet Wien Energie noch in<br />

diesem Jahr eine Wasserstoff-Erzeugungsanlage<br />

am Standort der Wiener Netze in Simmering.<br />

Das dabei benötigte Verdichter-Pa -<br />

ket für eine effiziente und zuverlässige Be -<br />

tankung wird dank der eben unterzeichneten<br />

Technologiepartnerschaft mit Hoerbiger be -<br />

reitgestellt. „Die Testläufe der performancebestimmenden<br />

Komponenten (wie z.B. Ventile)<br />

des Prototyps, der in der Anlage von<br />

Wien Energie und Wiener Netzen zum Einsatz<br />

kommen wird, sind hier in unserem H 2 -<br />

Testcenter bereits voll in Gang. Der Verdichter<br />

arbeitet aufgrund der bei Hoerbiger entwickelten<br />

Komponenten besonders zuverlässig<br />

und effizient“, sagt Wolfgang Sautter,<br />

Leiter der Division Compression bei Hoerbiger.<br />

„Die Verdichtung von Wasserstoff für<br />

emissionsfreie Mobilität ist technisch sehr<br />

komplex, weil dafür sehr hoher Druck bis<br />

1.000 bar erforderlich ist. Verdichter-Komponenten<br />

für diese herausfordernde Anwendung<br />

müssen nicht nur zuverlässig und effizient<br />

sein, sondern auch wirtschaftlich at -<br />

traktiv. Daran arbeiten wir in unserem Forschungszentrum“,<br />

erklärt Markus Digruber,<br />

Head of Innovation and Business Development<br />

Division Compression bei Hoerbiger.<br />

Technologiepartnerschaft<br />

schafft Arbeitsplätze in Aspern<br />

„Ich bin stolz, daß die Wiener Unternehmen<br />

Hoerbiger, Wien Energie und Wiener<br />

Netze offiziell eine Technologiepartnerschaft<br />

eingehen. Das gemeinsame Forschen schafft<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

125<br />

eine Win-win-Situation. Nicht nur für die<br />

be teiligten Partner, sondern auch für Wien<br />

und die Menschen, die hier leben. Die Investition<br />

in zukunftsfähige Technologien ist für<br />

jede/jeden Einzelne/n – und für die nächste<br />

Generation – wichtig! Außerdem werden<br />

durch die Technologiepartnerschaft Arbeitsplätze<br />

geschaffen“, betont Stadtrat Peter Han -<br />

ke bei der Besichtigung des H 2 -Testcenters.<br />

„Die Technologiepartnerschaft mit Hoerbiger<br />

ist wichtig für uns, weil wir dadurch<br />

mit Technologie arbeiten können, die in Ös -<br />

terreich entwickelt wurde, und weil wir durch<br />

die Testphase auch noch Kosten sparen. Wir<br />

arbeiten Hand in Hand und freuen uns auf<br />

die gemeinsame Forschung in der geplanten<br />

H 2 -Erzeugungsanlage in Simmering“, sagt der<br />

Wasserstoff-Projektleiter der Wiener Netze<br />

Helmut Meixner.<br />

Grüne Wasserstoffproduktion in Wien<br />

Schon 2023 soll in Simmering Wasserstoff<br />

am Standort der Wiener Netze produziert<br />

werden. „Mit grünem Wasserstoff ‚Ma-<br />

de in Vienna‘ kommen wir der Klimaneutralität<br />

2040 einen weiteren Schritt näher. Die<br />

Kooperation ist dafür ein wichtiger Baustein:<br />

Gemeinsam können wir innovative<br />

Technologien erfolgreich einsetzen und wei -<br />

terentwickeln, um den Einsatz von Wasserstoff<br />

noch weiter zu optimieren“, führt Mi -<br />

chael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-<br />

Geschäftsführung aus.<br />

Mit dem erzeugten Wasserstoff wollen<br />

die Wiener Linien bis Ende 2024 zehn Wasserstoffbusse<br />

auf der Autobuslinie 39A von<br />

Heiligenstadt bis Sievering betreiben. 2023<br />

kommen die ersten fünf Busse, 2024 die<br />

zweiten fünf Busse. Aber Mobilität ist für<br />

den Wiener Wasserstoff nicht das einzige<br />

Nut zungsfeld: Auch eine Einspeisung ins<br />

Gasnetz für Industrie und Gewerbe und der<br />

Einsatz in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

ist in Überprüfung.<br />

Die Wiener Stadtwerke und ihre Konzernunternehmen<br />

sind der zentrale Klimaschutzpartner<br />

der Stadt. Kein anderes Unternehmen<br />

hat eine derartige Hebelwirkung,<br />

wenn es um reale Verbesserungen auf dem<br />

Weg zur Klimaneutralität geht. Bis zum Jahr<br />

2026 investieren die Wiener Stadtwerke 6,2<br />

Milliarden Euro, davon sind 91 Prozent klimafördernd.<br />

n<br />

https://www.wienernetze.at/

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