Ausgabe 203
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>203</strong> / 04. 07. 2022<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
ADLER-1/APID spürt ersten<br />
Weltraum-Meteoriden auf<br />
110<br />
Rot-weiß-roter Kleinsatellit entdeckt nach wenigen<br />
Monaten im Orbit bereits Weltraumschrott<br />
© ÖWF<br />
Grafische Darstellung des ADLER-1 Kleinsatelliten im Orbit mit entfaltbarem Sensor (APID), der die Einschlagsenergie von Partikeln mißt<br />
Von einem extraterrestrischen Objekt GmbH in Österreich entwickelte Satellit ex - die an der Vorbereitung astronautischer Er -<br />
bzw. einem Mikrometeoriden mit einer akt funktioniert.“<br />
forschung anderer Planeten mitarbeiten.<br />
geschätzten Geschwindigkeit von mindestens<br />
50.000 km/h stammt das erste Signal, das<br />
der vom Österreichischen Weltraum Forum<br />
(ÖWF) gemeinsam mit Spire Global Inc.<br />
und der Findus Venture Gmbh entwickelte<br />
Kleinsatellit „ADLER-1“ Anfang Mai detektiert<br />
hat. Von den bisherigen 70.000 Signalen<br />
hat sich eine Signalform stark verändert, die<br />
letztendlich auf diese hohe Geschwindigkeit<br />
schließen lässt. Zum Zeitpunkt der Detektion<br />
befand sich ADLER-1 in einer Höhe<br />
von 479 Kilometern über dem Atlantischen<br />
Ozean.<br />
Gernot Grömer, Direktor des Österreichischen<br />
Weltraum Forums (ÖWF): „Die De -<br />
tektion dieses Einschlages kommt früher als<br />
wir eigentlich geplant hatten, weil wir den<br />
Sen sor unter Weltraumbedingungen erst verstehen<br />
lernen müssen: So ein deutliches Signal<br />
ist ein erster Erfolg. Wir vermuten, daß<br />
sich in den bisher aufgezeichneten Rohdaten<br />
ESA und ÖWF gemeinsam<br />
auf Weltraumschrott-Suche<br />
Bei Weltraumschrott handelt es sich um<br />
Partikel in der Erdumlaufbahn in der Größe<br />
von Staubteilchen bis zum Kleinbus, die zum<br />
Teil mit mehreren zehntausenden Stundenkilometern<br />
mit Satelliten kollidieren können.<br />
Dieser „Müll“ gestaltet sich als immer grösser<br />
werdendes Problem für die Raumfahrt.<br />
Zudem erweisen sich die Detektion und<br />
Überwachung davon, speziell von kleinsten<br />
Teilchen, als besonders schwierig. DazuGernot<br />
Grömer: „In enger Zusammenarbeit mit<br />
der European Space Agency wollen wir die<br />
Modellierung von Weltraumschrott deutlich<br />
verbessern. Wenn wir wissen, in welchen<br />
Um laufbahnen sich wieviele und welche<br />
Teilchen befinden, können wir Gegenmaßnahmen<br />
besser planen.“<br />
ExpertInnen verschiedenster Disziplinen bilden<br />
innerhalb des ÖWF die Basis für diese<br />
Arbeit. Gemeinsam mit nationalen und internationalen<br />
Forschungseinrichtungen, Industrie<br />
und Unternehmen unterschiedlicher<br />
Branchen wird hier Forschung auf höchstem<br />
Niveau betrieben. Dabei nutzt das ÖWF sei -<br />
ne ausgezeichneten Kontakte zu MeinungsbildnerInnen,<br />
Politik und Medien, um österreichische<br />
Spitzenforschung und Technologie<br />
international voranzutreiben und be kannt -<br />
zumachen. Das ÖWF ist zudem einer der<br />
wichtigsten Bildungsträger in Österreich,<br />
wenn es um Raumfahrt und darum geht, jun -<br />
ge Menschen für Wissenschaft und Technik<br />
zu begeistern sowie ihnen einen Zugang zu<br />
dieser Branche zu ermöglichen.<br />
Neben der Be treuung von universitären<br />
Arbeiten bietet das ÖWF auch immer wieder<br />
Studierenden und SchülerInnen die Möglichkeit,<br />
im Rahmen von Praktika ihr Wissen<br />
noch mehr dieser Signale verstecken. Es Das Österreichische Weltraum Forum zu erweitern.<br />
n<br />
zeigt, daß der von uns in Kooperation mit<br />
Spire Global Inc. und der Findus Venture<br />
gehört im Bereich der Analogforschung<br />
weltweit zu den führenden Organisationen,<br />
https://oewf.org/<br />
https://www.esa.int/<br />
»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at