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42 KULTUR JOKER Nachhaltig
Austausch mit Landwirt Hees
Fotos: Marc Doradzillo
Regional, ökologisch und fair produziert
Das AgriKultur Festival Freiburg 2022
Vom 22.-24. Juli 2022 wird
Freiburg im Eschholzpark und
der angrenzenden Edith-Stein-
Schule zum 10. Mal Schauplatz
des AgriKultur Festivals
sein, dass alle Interessierten
für 3 Tage einlädz, um sich zu
informieren, auszutauschen,
zu vernetzen und gemeinsam
zu feiern. Das inhaltliche Programm
wird eingerahmt durch
Konzerte, Theater, Mitmachaktionen
(z.B. Schnippeldisko),
Workshops zum Selbermachen
(z.B. Planzenfarbe herstellen),
Filme, Kinderprogramm, kulinarische
Genüsse aus der
HÖFE-FESTIVAL
CIRCUSTHEATER
Region und – wie immer am
Samstag – der AgriKulturmarkt
mit Ständen von Inititiven
und Bauern. AgriKultur
– der Name ist Programm: Wir
brauchen wieder mehr Kultur
in der Landwirtschaft und
Ernährung! Landwirtschaft
prägt seit 10.000 Jahren unsere
Landschaften und Kulturen,
doch wird heutzutage immer
mehr auf die Rolle des Rohstofflieferanten
reduziert, bei
denen industrielle Prozesse
billige Preise und eine große
Verfügbarkeit von Waren ermöglichen.
Das geht jedoch
BAUERNMARKT
einher mit großen Nebenwirkungen
auf unsere Umwelt,
die Versorgungsstrukturen,
den ländlichen Raum und setzt
nicht zuletzt die Bäuerinnen
und Bauern unter Druck, die
in unserem entkoppelten Ernährungssystem
im globalen
Wettbewerb stehen. So kann
es nicht weitergehen. Wir verlieren
Vielfalt auf dem Acker
und dem Teller, das Verhältnis
von Energieeinsatz und Energiegewinnung
beim Essen
stimmt nicht, wir schmeißen
zu viele Lebensmittel weg, ruinieren
unsere Böden, verlieren
Die Kuh im Glück?
9. digitaler Bauwerk Talk lädt zum Gespräch über das Verbot der Anbindehaltung ein
Im Schwarzwald gibt es viele
Kühe – und ja, hier gibt es auch
viele grüne Wiesen, häufig in
Hanglage. Dazu zahlreiche
landwirtschaftliche Kleinstbetriebe,
die ihrem Gewerbe
in teils denkmalgeschützten
Schwarzwaldhöfen nachgehen.
In den kalten Wintermonaten
stehen die Kühe angebunden in
Reih und Glied, um die Arbeitsprozesse
der Landwirt*innen zu
erleichtern. Dafür verbringen
sie die meiste Zeit im Sommer
draußen auf den Weiden im
Schwarzwald oder werden über
Nacht und zum Melken zurück
in den Stall getrieben. Doch auf
vielen Höfen stehen die Kühe
das ganze Jahr über angebunden
im Stall, manche davon, ohne je
eine Wiese gesehen zu haben.
Auf den wachsenden Druck
der Verbraucher*innen und
Vermarkter*innen hin wurde der
Beschluss gefasst, die Anbindehaltung
bis 2030 ganz zu verbieten
und stattdessen die (häufig
vollautomatisierte) Laufstallhaltung
vorzuschreiben. Doch geht
es den Kühen dann automatisch
besser? Welche Interessen stehen
wirklich hinter dem kompletten
Verbot der Anbindehaltung? Und
welche Folgen hätte das für die
alten Schwarzwaldhöfe und die
zu viele Landwirt*innen und
haben eine zunehmende Konzentration
in der Agrar- und
Ernährungswirtschaft. Globale
Wertschöpfungsketten machen
uns abhängig. Es wird immer
weniger gekocht, stattdessen
befriedigt Fast Food und Convenience
Food zwar unseren
Appetit auf Zucker, Fett und
Salz aber macht uns immer
ungesünder.
Der AgriKultur e.V. setzt
sich deswegen für einen Wandel
in unserer Produktionsund
Ernährungskultur ein: hin
zu regional, ökologisch, klimafreundlich,
fair und handwerklich
produzierten Produkten.
Lasst uns das Band von Stadt
und Land wieder knüpfen,
lasst uns die Strukturen für
eine stärker regionale Versorgung
wieder aufbauen. Wir
wollen Essen, das gesund und
fair produziert ist und wertgeschätzt
und zelebriert wird!
Eintritt frei, Spenden sind
herzlich willkommen. Weitere
Infos: www.agrikulturfestival.
de.
regionale Landwirtschaft? Bei
dem digitalen Bauwerk Talk-9
„Kuh im Glück? Verbot der Anbindehaltung
und die Folgen für
den Schwarzwald“ am 19. Juli,
18.30-20.15 Uhr laden Herbert
Pohlmann (Stallbauberater, Emmendingen),
Christian Lehmann
und Mathias Brugger (Landwirt)
zum Gespräch ein.
Anmeldung unter: info@bauwerk-schwarzwald.de
7.–10. Juli
Thaddäushof
Kirchzarten
14.–17. Juli
Seebodenhof
Efringen-Kirchen
21.–24. Juli
Breghof
Bräunlingen
Mehr Infos und Circus-Tickets unter:
www.hö-fe.de
© Badische Bauern Zeitung | Herbert Pohlmann