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28 KULTUR JOKER Ferien/Freizeitspezial

Bestattung im Bauerngarten

Neben Schaugräbern haben die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner und die Steinmetzinnung Freiburg auf

der Landesgartenschau in Neuenburg zwei Sonderprojekte verwirklicht: Auf 325 Quadratmetern geben sie den Besuchenden

Anregungen zur „Bestattung im Bauerngarten“ und zu Mensch-Tier-Bestattungen

„Toll mit den Friedhofsgärtnern

zusammengearbeitet!“

das hört man von Steinmetzen

selten. Normalerweise ist der

Konflikt vorprogrammiert:

Die Steinmetze wünschen sich

eine zurückhaltende Bepflanzung

mit Bodendeckern, die

das Grabzeichen voll zur Geltung

kommen lässt. Die Friedhofsgärtner

wollen hingegen

zeigen, was sie können. Genau

das interessiert auch die Besucherinnen

und Besucher.

Von Anfang an eingebunden

Dass die Vorbereitung des

Ausstellungsteils „Schaugräber

& Grabgestaltung“ der

Landesgartenschau (Laga) in

Neuenburg am Rhein anders

lief, liegt an der guten Beziehung

der Innung Freiburg

mit Gerhard Hugenschmidt.

„Dessen Firma Hugenschmidt

Gartenbau hat vor Jahren einen

Steinmetzbetrieb übernommen

und ist dann auch

gleich in die Innung eingetreten“,

erzählt Wolfgang Jakob,

Obermeister der Freiburger

Steinmetzinnung. Bei der

Vorbereitung seien die Stein-

metze von Anfang an eingebunden

gewesen. „Es gab 30

Plätze für Grabzeichen, davon

zehn Schaugräber, zehn Sargund

Urnengräber im Bauerngarten

und zehn Grabflächen

in einem Zusatzfeld, das

die Friedhofsgärtner für einen

Nachwuchswettbewerbs

nutzten.“

Teilnehmer übernahmen

die Jury

Alle 20 Innungsmitglieder

sowie die Holzfachschule

Freiburg wurden informiert

und zum Mitmachen eingeladen.

Acht Steinmetze und drei

Holzbildhauer reichten Skizzen

und Modelle ein. „Wir

haben alle in meiner Werkstatt

ausgestellt und uns dann

selbst juriert“, berichtet Jakob.

Jeder Gestalter bekam die Gelegenheit,

seine Entwürfe zu

erklären. Danach wählte jeder

30 der 45 Einreichungen aus

und kennzeichnete sie mit je

einem Klebepunkt. Als feststand,

welche Grabzeichen wo

zu stehen kommen würden,

wurden die jeweiligen Gräber

den beteiligten Friedhofsgräbern

zugelost, erklärt Jakob.

Neue Wilde im Pflanzenreich

Eine Ausstellung im Botanischen Garten

demonstriert den Siegeszug der Neophyten

Mensch-Tier-Bestattung

gut thematisiert

Für das Sonderprojekt

„Mensch-Tier-Bestattung“

waren keine Entwürfe eingegangen.

Deshalb fertigte Wolfgang

Jakob für die entsprechenden

Urnengräber beispielhafte

Steintafeln an. Bei den

Besucherinnen und Besuchern

findet dieses Feld großen Anklang,

zumal daneben eine gut

beschattete Bank zum Innehalten

und Ausruhen einlädt.

„Dieser Sitzplatz ist auch eine

Bereicherung für die Kollegen,

die an den Wochenenden die

Lebende Werkstatt bestreiten.

Meister und Gesellen beschriften

hier ein großes Kreuz mit

Pressluft“, wie Jakob betont.

„Wir zeigen durchaus Handwerk,

aber wir machen den

Leuten auch bewusst, dass wir

heute nicht mehr so schaffen

wie vor hundert Jahren.“

Bärbel Holländer

Pablo

Storr

Foto: B. Holländer

Globalisierung in der Natur.

Heute können Pflanzen besser

reisen, als es ihre biologischen

Ausbreitungsmechanismen eigentlich

zulassen. Sie reisen

entweder als „Blinde Passagiere“

oder werden von Menschen

bewusst neu angesiedelt,

um genutzt zu werden. Das

muss nichts Schlechtes bedeuten.

Manche der sogenannten

Neuphyten besiedeln etwa in

Städten Standorte, die von heimischen

Arten nicht besetzt

werden und tragen zur Begrünung

und zu einem angenehmen

Bildhauerei

Martin Schonhardt

Atelier für Bildhauerarbeiten

Skulptur, profane und sakrale

Raumgestaltung, Personenbezogene

Grabmale aus Holz

und Stein, Restaurierung

Tel.: +49 07683/1667 Fax: +49 07683/1668

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Die Dickstielige Wasserhyazinthe ist ein weltweit verbreiteter Neophyt

Foto: Ted Center

Stadtklima bei. In natürlichen

und naturnahen Lebensräumen

können sich neu eingebrachte

Arten aber auch auf Kosten der

heimischen Flora ausbreiten,

ursprüngliche Arten verdrängen

und das Miteinander verschiedener

Tier- und Pflanzenarten

aus dem Gleichgewicht

bringen.

Dem Phänomen widmet sich

die Ausstellung „Neue Wilde

– Globalisierung in der Pflanzenwelt“,

die bis Ende August

täglich von 8–18 Uhr im Botanischen

Garten der Universität

Freiburg zu sehen ist. Mit

Thementafeln, Infobannern

und Steckbriefen zeigt die Ausstellung

Reisewege und Eigenschaften

der Neophyten. Dabei

wird auch die Bedeutung

KUNST UND

HANDWERK

IM EINKLANG

Natursteinarbeiten

Steinrestaurierung

Grabmal

Kleinmattweg 16 | D-79424 Auggen

Tel: 07631 170 897 | kontakt@abel-stein.de

von Botanischen Gärten und

Privatgärten als Keimzelle für

die Ausbreitung von Neophyten

thematisiert.

Weitere Infos: www.botanischer-garten.uni-freiburg.de

www.abel-stein.de

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