01.07.2022 Aufrufe

flip-Joker_2022-07-8

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

24 KULTUR JOKER Ferien/Freizeitspezial

Einwanderung von Spezies aus anderen Gegenden

Große Landesausstellung „Neobiota. Natur im Wandel“ im Karlsruher Naturkundemuseum

Eingang in die Ausstellung

Präparate der Kanadagans, Rostgans, Nilgänse

Tintenfischpilz (Clathrus archeri)

©SMNK

©SMNK

©Kris Van de Sande, KVdS media

So nah wie im Naturkundemuseum

Karlsruhe wird man

einem Luchs in freier Wildbahn

nie kommen. Und ganz so nah

möchte man einem Wolf in der

Natur vielleicht nicht begegnen.

Beruhigenderweise sind

beide Raubtiere ausgestopft in

der Vitrine zu bewundern. Die

Schildkröte schwimmt ganz

munter zusammen mit Fischen

in einem großen Aquarium,

und in einem anderen Becken

versucht der Kalikokrebs,

sich hinten im Halbdunkel zu

verstecken. Was machen Säugetiere,

Vögel, Wasserbewohner

und weitere Vertreter von

Fauna und Flora in der Großen

Landesausstellung „Neobiota.

Natur im Wandel“ im Karlsruher

Naturkundemuseum? Sie

bieten Überraschungen und

interessante Erklärungen, was

die Frage betrifft, welches Tier

und welche Pflanze heimisch ist

oder nicht.

Klatschmohn und Kornblume

zum Beispiel würde sicher

jeder spontan für indigene, also

einheimische europäische Blumen

halten. Tatsächlich kamen

sie zusammen mit den ersten

Faszination Wildtiere

Alternativer Wolf- und Bärenpark Schwarzwald

Erleben Sie Bären, Wölfe

und Luchse aus vormals

schlechten Haltungen, wie sie

auf zehn Hektar Wald- und

Wiesenflächen ihre Instinkte

und ein Stück ihrer Natürlichkeit

zurückgewinnen. Entdecken

Sie bei einem ruhigen

Spaziergang die Faszination

dieser Wildtiere. Wissenswerte

Informationen über

Bär, Wolf und Luchs sowie

eine Stärkung im Blockhaus

runden einen Besuch ab.

Melden Sie Ihre Gruppe zu

einer spannenden Führung

Bauern und deren Saatgut vor

rund 7.000 Jahren aus dem Nahen

Osten nach Mitteleuropa.

Schon seit längerer Zeit, seit

rund 12.000 Jahren, lässt sich

ein Artenwandel am Oberrhein

dokumentieren, durch Klimawandel

und Handelswege.

„Wir sind alle damit konfrontiert“,

sagt Manfred Verhaagh

vom Ausstellungsteam des

Naturkundemuseums. Wölfe

kommen zurück, Insekten von

anderen Kontinenten wie die

Asiatische Hornisse oder die

Tigermücke siedeln sich an,

Lebensräume verschieben sich.

Dem Naturkundemuseum

wird das Thema der Einwanderung

von Spezies aus anderen

Gegenden praktisch ins Haus

getragen. Manchmal analog im

Marmeladenglas, sonst digital

über ein Foto, verbunden mit

der Bitte, dieses Tier oder jene

Pflanze, die einem fremd vorkommt,

zu bestimmen. Reichlich

Stoff, der in „Neobiota“ gut

fassbar und ästhetisch reizvoll

aufbereitet wird. Die Asiatische

Hornisse ist gleich mit einem

ganzen Nest sehr anschaulich

präsent. Und die zahlreichen

Gänse, die sich in Parks, Promenaden

und Fußballfeldern

entlang des Rheins heimisch

fühlen, sitzen in der Ausstellung

nicht nur ausgestopft herum,

sie werden im Flug über

den Köpfen der Besucher inszeniert.

Man erfährt, woher sie

kommen und vor allem, welche

Auswirkungen ihre Verbreitung

hier hat.

Nicht jedes Tier oder Gewächs

ist eine Bereicherung.

Der Riesenbärenklau aus dem

Kaukasus, in übermannshoher

Lebensgröße vertreten, führt

bei Berührung zu Verbrennungen.

Und der kleine Kalikokrebs

aus den USA frisst

die heimischen Gewässer leer.

Vermutlich wurde er von Aquarienbesitzern

ausgesetzt. Seitdem

vermehrt er sich prächtig.

an oder nutzen Sie die Gelegenheit

Events zu besuchen.

Der „Alternative Wolf- und

Bärenpark Schwarzwald“ ist

ein Tierschutzprojekt, welches

Unterstützung verdient. Mit

„alternativ“ ist der Gegensatz

zu einem Tierpark gemeint,

keine Tiere in Gefangenschaft

züchten, sondern Tiere aus

schlechter Haltung aufnehmen.

In den Freianlagen finden

viele Tiere erstmals ein

neues, naturnahes Zuhause.

Hier können sie endlich lernen,

was es heißt ein Wildtier

Heimische, vom Menschen im

19. Jahrhundert in Deutschland

ausgerottete Tiere kehren

zurück, wie der Wolf oder der

Kolkrabe. Was den Wolf betrifft,

kommen mit ihm auch

alte Ängste zurück. Vor allem

bei den Besitzern von Schafen.

In der Ausstellung kommen

Naturschützer, Jäger und Bauern

zu Wort.

Echte Baumstämme laden

dazu ein, die unterschiedlichen

Baumrinden zu fühlen und

darüber nachzudenken, wie

der Wald zukünftig aussehen

könnte. Sind Baumarten aus

anderen Teilen der Erde die

Rettung des von Hitze und Trockenheit

bedrohten deutschen

Walds? Oder sollte man besser

auf einheimische Arten setzen,

die sich bisher gut behaupten

konnten? Am Ende steht die

Frage, wie sich die Natur weiter

wandeln wird, wenn sich das

Klima ändert. Für manche einheimische

Art ist es eine Frage

des Überlebens. Verdrängt das

größere graue Eichhörnchen

das uns vertraute rote Eichhörnchen?

Das Thema ist spannend, für

Wissenschaftler wie für die

gewöhnlichen heimischen Naturfreunde.

In der Ausstellung

wird darauf geachtet, dass alle

teilhaben können. Für Kinder

sind spielerische Elemente eingebaut.

Sehbehinderte haben

nicht nur einen speziellen Audioguide,

sondern können auch

die unterschiedlichen Felle der

Tiere berühren oder den Pfotenabdruck

erspüren. Das umfangreiche

Begleitprogramm

reicht von einer digitalen Rallye

bis zu geführten Themen-

Ausflügen in die Natur.

„Neobiota. Natur im Wandel“,

Naturkundemuseum, Erbprinzenstr.

13, 76133 Karlsruhe,

Di-Fr 9:30-17 Uhr, Sa+So

10-18 Uhr. Bis 11.09.22

Nike Luber

zu sein, indem sie das Gelände

erkunden, miteinander interagieren,

sich verstecken, Höhlen

graben, baden oder sich

zur Winterruhe zurückziehen.

Durch einen Besuch im Tierschutzprojekt

helfen Sie aktiv

vormals gequälten Tieren ein

neues Leben zu ermöglichen!

Öffnungszeiten: März-Oktober

10–18 Uhr, November-

Februar 10–16 Uhr Rippoldsauer

Strasse 36/1, 77776 Bad

Rippoldsau-Schapbach. Weitere

Infos: www.baer.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!