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Hygiene Report 3/2022

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

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ISSN 1618-2456<br />

Internationale Fachzeitschriften<br />

3·22<br />

Qualitätsmanagement in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

Themen<br />

Hygienic Design · Lufthygiene · Berufskleidung · Schnellmethoden · Baumaßnahmen


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3·22<br />

<strong>Report</strong><br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

4<br />

9<br />

10<br />

12<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

24<br />

25<br />

26<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

34<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

Schwerpunkt: Hygienic Design<br />

Mit Hygienic Design Anhaftungen verhindern<br />

und die Reinigung von Anlagen erleichtern<br />

EHEDG lädt zum World Congress nach München<br />

Der ganzheitliche Blick und Hygienic Design<br />

verhindern Schäden und mindern Risiken<br />

<strong>Hygiene</strong>gerechte Antriebslösungen: kompromisslos gegen Kontaminationen<br />

Wissenschaft<br />

Pflanzlich heißt nicht ungefährlich<br />

Steroidhormone im Wasser mithilfe von Licht abbauen<br />

Schnellmethoden<br />

„Food Fraud“ bei Fisch mit praxistauglichen,<br />

DNA-basierten Schnelltests minimieren<br />

Kontaminationen in 30 Minuten nachweisen<br />

Aktuelles<br />

Weniger Fett, Zucker und Salz in Kinderprodukten<br />

Coronaviren auf Gläsern stabil, aber Spülmittel wirkt<br />

News kompakt<br />

Neuer Leitfaden zur Nass-Grundreinigung<br />

Interview<br />

Volker Schlosser, Sales Manager International bei K+G Wetter: „Die Einhaltung<br />

der <strong>Hygiene</strong>vorgaben mit Innovationen so leicht wie möglich machen“<br />

Berufskleidung<br />

Hygienisch geht auch nachhaltig<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Prophylaxe und Bekämpfung sind Pflichtfächer fürs Qualitätsmanagement<br />

<strong>Hygiene</strong>orientierte Baumaßnahmen<br />

Mit Türen und Toren aus Edelstahl <strong>Hygiene</strong>bereiche vor Kontamination sichern<br />

Lufthygiene<br />

Luftfiltration als Teil der <strong>Hygiene</strong>strategie<br />

VDI fordert Wartungs-/Reinigungsqualifikation<br />

Qualitätsmanagement<br />

Sensorische Methoden in der QS entscheidend<br />

„Putzen statt rutschen“ – mit Reinigungsplan und festen Regeln<br />

Flexible Finanzierung zur Anschaffung innovativer<br />

Technologie – eine saubere Sache<br />

Praxis<br />

Ein neuer Umfang hygienischer Reinigung<br />

Fisch hygienisch und nachhaltig verpackt<br />

Fachforen/Messen<br />

„Smart Solutions“ für Flexibilität und <strong>Hygiene</strong><br />

Produkte & Partner<br />

Inline-Qualitätskontrolle mittels Nahinfrarotspektroskopie<br />

Semi-aktive Sohlen- und Rollenreinigung stoppt Schmutz<br />

Mit UHT-Modul Hühnerfleisch hygienisch verarbeiten<br />

Regulus Aqua PowerVac Pro: Saugen, Wischen und Trocknen<br />

Veranstaltungen<br />

Kampf gegen Food Fraud im Betrieb<br />

Know-how für Chemie-/Biozidprofis<br />

Horst Buchmann<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Die Lebensmittelhygiene in Deutschland<br />

bewegt sich auf hohem Niveau.<br />

Unsere Nahrungsmittel werden auf allen<br />

Ebenen der Vermarktung streng<br />

kontrolliert – von der Urproduktion<br />

über Verarbeitung, Transport und Verpackung<br />

bis zum Verkauf. Und das ist<br />

auch gut so. Auch wenn der Aufwand<br />

für die Unternehmen bis zu einer HAC-<br />

CP-konformen Produktion beträchtlich<br />

ist, sind gesunde Lebensmittel und Verbraucherschutz<br />

wichtige Grundpfeiler<br />

für ein gutes Einvernehmen zwischen<br />

Industrie und Konsument.<br />

Dass dafür noch erheblicher Verbesserungsbedarf<br />

besteht, belegt der in halbjährlichem<br />

Abstand erscheinende Verbrauchermonitor<br />

des Bundesinstituts<br />

für Risikobewertung. Denn da zeigt<br />

sich: Über die Hälfte der Kunden (nur<br />

oder immerhin?) hält Lebensmittel für<br />

sicher, 44 % glauben, dass Food Safety<br />

noch besser wird, viele aber fürchten<br />

Anti biotikaresistenzen, Mikroplastik,<br />

Bisphenol A, Salmonellen oder Aluminium<br />

in Lebensmitteln. Das höchste Vertrauen<br />

genießen Verbraucherorganisationen<br />

(71 %) und Wissenschaft (69 %),<br />

das geringste Politik und Wirtschaft (unter<br />

20 %). Das lässt tief blicken.<br />

Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

kämpft anscheinend mit einem Vertrauens-<br />

und Glaubwürdigkeitsdefizit.<br />

Da heißt es kommunizieren und Aufklärung<br />

betreiben. Vielleicht nach dem<br />

Motto: „Wir lieben Lebensmittel!“<br />

Ihr<br />

3


schwerpunkt<br />

3·22<br />

Mit Hygienic Design Anhaftungen verhindern<br />

und die Reinigung von Anlagen erleichtern<br />

Edelstahl und High-Tech: Lösungen von Normelementen über Detektoren bis Sensoren<br />

Hygienisch optimiertes Design von Bauteilen, Komponenten und Produktionsanlagen soll Kontaminationen in hygienekritischen<br />

Umgebungen wie der Lebensmittel- und Getränkeproduktion verhindern. Entscheidend sind dabei die Auswahl geeigneter<br />

Werkstoffe sowie die geometrische Gestaltung, um z.B. Anhaftungen zu verhindern und die Reinigung zu erleichtern.<br />

Die große Zahl technischer Lösungen reicht von „totraumfreien“ Normelementen über Kupplungen und Getriebe aus<br />

Edelstahl bis zu reinigungschemieresistenten Kuttern oder Detektionsgeräten sowie High-Tech-Sensoren für den Einsatz<br />

mit Lebensmittelkontakt. Wir haben namhafte Hersteller zu ihren Neuheiten befragt und geben Ihnen hier eine Übersicht.<br />

Captron<br />

In der Lebensmittel-, Getränke-<br />

und Pharmaindustrie<br />

kommen bisher oft mechanische<br />

Taster zum Einsatz, die<br />

sich nur durch tatsächliche<br />

Berührungen bedienen lassen.<br />

An solch mechanischen und<br />

beweglichen Elementen, die<br />

sich nicht fugendicht in Anlagen<br />

einbauen lassen, können sich<br />

aber leicht Keime oder Lebensmittelrückstände<br />

festsetzen.<br />

Captron (Olching), Spezialist<br />

für innovative Sensoren und<br />

Sensorsysteme, hat eine widerstandsfähige<br />

und hygienische<br />

Alternative zu diesen Lösungen<br />

entwickelt: die kapazitiven<br />

Die CANEO series4x ist für höchste <strong>Hygiene</strong>standards<br />

in Lebensmittel-, Getränke-,<br />

Pharmaindustrie konzipiert. Foto: Captron<br />

Taster der CANEO series4x.<br />

Diese erzeugen ein elektrisches<br />

Feld und messen ständig die<br />

Kapazität im Umfeld. Nähert<br />

sich eine Hand, erkennt der<br />

Taster die Veränderung und<br />

Enemac-Sicherheitskupplungen<br />

(Drehmomentbegrenzer) für<br />

indirekte Antriebe (Ketten- oder<br />

Zahnriemenantriebe), schützen<br />

den Motorstrang von Verpackungs-<br />

und Abfüllanlagen in<br />

der Getränke- und Lebensmitreagiert<br />

– ein festes Drücken zur<br />

Aktivierung ist damit nicht mehr<br />

erforderlich. Da die Leitfähigkeit<br />

des menschlichen Körpers<br />

besonders hoch ist, stellt auch<br />

das Tragen eines Handschuhs<br />

hierbei kein Problem dar.<br />

Als intelligentes HMI-Gerät kombiniert<br />

die series4x alle Eigenschaften<br />

und Funktionen eines<br />

kapazitiven Sensortasters mit<br />

einem Meldegerät. Ausgestattet<br />

mit einer großen 7-Segmentanzeige<br />

sorgen die Taster der<br />

series4x für einfache, intuitive<br />

Bedienung, auch bei Produktionsprozessen<br />

mit häufiger<br />

Betätigung. Anwender sparen<br />

so Platz und Kosten für<br />

weitere Befehls- und Meldegeräte.<br />

Parameter wie<br />

Farben, Sensormodi, Tastempfindlichkeit<br />

oder die<br />

Mindestbestätigungszeit<br />

können bei der series4x<br />

individuell ausgewählt<br />

werden. Flexibel mit oder<br />

ohne IO-Link nutzbar, lässt<br />

sich die series4x flexibel in<br />

HMI-Anwendungen und<br />

modernen Anlagensteuerungen<br />

integrieren. So ist<br />

sie bestens für unterschiedlichste<br />

Anwendungsszenarien<br />

der Industrie 4.0 geeignet.<br />

Für höchste <strong>Hygiene</strong>standards<br />

ist der Taster in der Variante<br />

series43 <strong>Hygiene</strong> konzipiert,<br />

der über eine leicht zu reinigende<br />

Tastfläche aus<br />

Glas verfügt. Zudem sind<br />

Aufnahmehalter aus Glas<br />

verfügbar, die gegen alkalische<br />

und chemische<br />

Reinigungsmittel unempfindlich<br />

sind. Dadurch<br />

lassen sich diese besonders<br />

gut sterilisieren.<br />

www.captron.de<br />

Enemac<br />

Gerade im Bereich der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

muss das Thema <strong>Hygiene</strong><br />

im Vordergrund stehen. Antriebsspezialist<br />

Enemac GmbH<br />

(Kleinwallstadt) entwickelt seit<br />

Jahrzehnten bevorzugt für<br />

dieses Anwendungsfeld hochwertige<br />

Antriebselemente aus<br />

Edelstahl. Dem Anwender steht<br />

mittlerweile ein umfassendes<br />

Produktportfolio an Sicherheits-,<br />

Wellen- und Distanzkupplungen<br />

zur Verfügung. Die Verwendung<br />

von A2- und A4-Edelstählen<br />

garantiert höchste Qualität für<br />

besondere Einsätze.<br />

tel industrie zuverlässig vor<br />

Überlast. Sie zeichnen sich<br />

Aus Edelstahl: Sicherheits- und Wellenkupplungen<br />

im Hygienic Design. Foto: Enemac<br />

durch spielfreie, exakte Drehmomentübertragung<br />

von bis zu<br />

900 Nm, maximale Leistungsdichte,<br />

kompakte Abmessungen,<br />

stufenlos einstellbare<br />

Ausrückmomente und automatisches<br />

Wiedereinrücken aus.<br />

Die Kupplungen besitzen standardmäßig<br />

einen Rastpunkt pro<br />

360 Grad. Auf Kundenwunsch<br />

sind auch Ausführungen mit<br />

mehreren Rastpunkten lieferbar.<br />

Die Sicherheitskupplungen<br />

im Hygienic Design können<br />

bei Drehzahlen von bis 3000<br />

min-1 und in einem Temperaturbereich<br />

von -30 °C bis<br />

200 °C verbaut werden. Im<br />

umfangreichen Produktportfolio<br />

der Drehmomentabsicherung<br />

für indirekte Antriebe finden<br />

sich sichere Lösungen auch für<br />

besondere Fälle.<br />

4 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

schwerpunkt<br />

Im Bereich des Hygienic<br />

Design ist die kurz bauende<br />

Metallbalgkupplung Type EWC<br />

mit Klemmnaben und 2- oder<br />

4-welligem Balg ebenso wie die<br />

Halbschalenvariante EWR, die<br />

besonders für die Anwendung<br />

in schwer zugänglichen Anlagen<br />

geeignet ist, seit Jahrzehnten<br />

bewährt. Um den hohen <strong>Hygiene</strong>vorschriften<br />

zu entsprechen,<br />

verzichtet Enemac bei der Herstellung<br />

beider Typen auf das<br />

herkömmliche Klebeverfahren<br />

und verbindet die Teile im Mikro-Plasma-Schweißverfahren,<br />

das unbegrenzte Dauerfestigkeit<br />

zwischen -50 °C und +350 °C<br />

garantiert. Enemac-Wellenkupplungen<br />

im Hygienic Design sind<br />

in einem Drehmomentbereich<br />

von 4 Nm bis 1200 Nm und bei<br />

Drehzahlen bis zu 20.000 min-1<br />

vielseitig einsetzbar, vor allem in<br />

sterilen und sogar säurehaltigen<br />

Umgebungen.<br />

www.enemac.de<br />

Ganter<br />

Wo Lebensmittel produziert werden,<br />

gehört maximale <strong>Hygiene</strong><br />

zu den Grundvoraussetzungen.<br />

Um Produkte ohne konservierende<br />

Zusätze herzustellen,<br />

braucht es Produktionsumgebungen<br />

mit hoher Reinheit. Die<br />

meisten Normelemente scheinen<br />

auf den ersten Blick zwar<br />

weit weg von den eigentlichen<br />

kritischen Arbeitsbereichen zu<br />

sein, doch luftgängige Sporen<br />

von Mikroorganismen sind in<br />

der Lage, sich<br />

schnell und<br />

weit auszubreiten.<br />

Da<br />

bereits kleinste<br />

Schwachstellen<br />

zur Kontamination<br />

kompletter<br />

Produktionslinien<br />

führen<br />

können,<br />

hat die Otto<br />

Ganter GmbH<br />

(Furtwangen)<br />

eine ganze<br />

Produktfamilie<br />

an speziellen<br />

Normelementen<br />

entwickelt. Sie verbinden minimale<br />

Verschmutzungsneigung<br />

mit optimaler Reinigungsfähigkeit<br />

und entsprechen damit den<br />

sehr hohen Anforderungen des<br />

3-A-Sanitary-Standards, der<br />

EHEDG sowie der DGUV-Test.<br />

Als jüngste Neuheit der Produktfamilie<br />

„Hygienic Design“<br />

offeriert Ganter nun die<br />

Abstandshalter GN 6226. Diese<br />

Normelemente vermeiden auf<br />

einfache Weise doppelte Konstruktionsflächen,<br />

die problematisch<br />

und aufwändig bezüglich<br />

Reinigung und Abdichtung sind.<br />

Damit wächst die HD-Produktrange<br />

weiter, die bislang viele<br />

Eine Auswahl der Normelemente, zertifiziert nach den<br />

wichtigsten Hygienic-Design-Richtlinien. Foto: Ganter<br />

Varianten von Knöpfen, Griffen,<br />

Klemmhebeln, Rastbolzen,<br />

Verriegelungen, Abdeckhülsen,<br />

Stellfüßen und Schrauben<br />

umfasst. Als Material kommt<br />

in allen Fällen nichtrostender<br />

Edelstahl mit gleitgeschliffenen<br />

oder polierten Oberflächen<br />

zum Einsatz. Damit bleibt die<br />

maximale Oberflächenrauigkeit<br />

unter Ra 0,8 µm, Schmutzpartikel<br />

können sich nicht festsetzen<br />

und sind bei der Reinigung<br />

zuverlässig entfernbar.<br />

Ein weiteres, zentrales Merkmal<br />

der Ganter-Normelemente ist<br />

die „Totraumfreiheit“ – es können<br />

sich also keine Substanzen<br />

im Inneren der Bauteile ansammeln.<br />

Ein hygienisch sicheres<br />

und per Softwaresimulation verifiziertes<br />

Dichtungskonzept sorgt<br />

dafür, dass die FDA-konformen<br />

H-NBR- oder EPDM-Elastomer-<br />

Dichtungen nach der Montage<br />

überall flächenbündig anliegen<br />

und ihre Funktion langfristig<br />

erfüllen. Über die fachgerechte<br />

Montage und passende Reinigungsverfahren<br />

informiert der<br />

Hersteller in Anleitungen.<br />

„Hygienic Design“-Normelemente<br />

reduzieren somit den<br />

Aufwand für die Reinigung –<br />

die se lässt sich einfacher und<br />

vor allem schneller per „Clean<br />

in Place“ durchführen. Unter<br />

dem Strich wird der Anlagenbetrieb<br />

langfristig kostengünstiger.<br />

www.ganternorm.com<br />

Groschopp<br />

Die Groschopp AG (Viersen) ist<br />

seit vielen Jahren mit Edelstahlmotoren<br />

am Markt aktiv.<br />

Antriebe ihrer ESKH-Baureihe<br />

im Hygienic Design eignen<br />

sich vor allem für den Einsatz<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

– aber auch in der Chemie-<br />

Hygienisch penibel.<br />

http://branchen.jumo.info<br />

00054<br />

Lösungen für Hygienische Anwendungen<br />

Sie suchen hygienisch designte Sensoren mit modernen digitalen Kommunikationsprotokollen? Unsere Sensoren<br />

für Druck-, Temperatur- und Leitfähigkeitsmessung mit IO-Link und JUMO digiLine bieten Ihnen die perfekte Lösung.<br />

Sie helfen Anlagenstillstände zu vermeiden, schonen Ressourcen und geben Ihnen ein hohes Maß an Prozesssicherheit.<br />

Setzen Sie auf 70 Jahre Qualität, hohes Engagement und eine exzellente Branchenexpertise.<br />

Besuchen Sie uns<br />

vom 22. bis 26. August in Halle 11.1, Stand E41<br />

5


schwerpunkt<br />

3·22<br />

und Pharmabranche. Sie sind<br />

robust, leistungsstark, leicht zu<br />

reinigen und überzeugen durch<br />

sehr platzsparende Bauweise.<br />

Um reibungslosen Produktionsprozess zu gewährleisten,<br />

setzen Groschopp-Kunden weltweit auf robuste<br />

Antriebslösungen im Hygienic Design. Foto: Groschopp<br />

Die Anforderungen an hygienische<br />

Sicherheit bei der<br />

in dustriellen Lebensmittelverarbeitung<br />

sind stetig gestiegen.<br />

Um bestmögliche Sauberkeit zu<br />

erreichen, werden Produktionsanlagen<br />

mit aggressiven Reinigungsmitteln<br />

eingeschäumt und<br />

abgespritzt. „Herkömmliche<br />

Motoren halten dem nicht<br />

stand“, erklärt Chris tian Skaletz,<br />

Produktmanager für den Bereich<br />

Servo- und Induktionsmotoren<br />

bei Groschopp. „Unsere<br />

Edelstahlmotoren wurden für<br />

solche Einsätze konzipiert.“<br />

Durch Integration aller Antriebskomponenten<br />

ins Motorgehäuse<br />

lassen sich Kosten senken und<br />

hygienische Standards erhöhen.<br />

So wird z.B. kein Planetengetriebe<br />

aus Edelstahl im Inneren<br />

des Motors benötigt – es<br />

genügt, wenn das Gehäuse aus<br />

diesem Material besteht.<br />

Die ESKH-Baureihe von Groschopp<br />

wurde in Anlehnung an<br />

die EHEDG-Richtlinien entwickelt,<br />

erfüllt aktuelle Anforderungen<br />

bezüglich hygienischer<br />

Sicherheit sowie die FDA-<br />

Bestimmungen. Die Antriebe<br />

im Hygienic Design werden aus<br />

rostfreiem Edelstahl gefertigt,<br />

verfügen über die hohe Schutzart<br />

IP69K und sind hochbeständig<br />

gegenüber Chemikalien. Es<br />

gibt unabhängig von der Einbaulage<br />

keine ebenen Flächen;<br />

alle Innen- und Außenradien<br />

sind durchweg größer als 3 mm.<br />

Auch auf Unebenheiten durch<br />

die Verwendung von Schrauben<br />

wird konsequent verzichtet.<br />

Die Rauheit der Oberfläche<br />

liegt unter Ra 0.8 µm. „Dank<br />

des Hygienic Designs ohne<br />

Ecken und Kanten können sich<br />

Schmutznester gar nicht erst<br />

bilden, Bakterien lassen sich<br />

leicht entfernen“, so Skaletz.<br />

Die Edelstahlmotoren von<br />

Groschopp im Hygienic Design<br />

sind technologieunabhängig<br />

als Synchron-, Asynchron- oder<br />

als bürstenbehafteter Motor<br />

erhältlich. Alle Modelle gibt es<br />

zudem mit Wasserkühlung – so<br />

lässt sich gegenüber konvektionsgekühlten<br />

Antrieben die<br />

Effizienz deutlich erhöhen und<br />

der Bauraum verringern.<br />

www.groschopp.de<br />

JUMO<br />

Die EHEDG-<br />

Richtlinien<br />

dienen der<br />

Durchsetzung<br />

einheitlicher<br />

hygienischer<br />

Standards in der<br />

Lebensmittelindustrie.<br />

Besonders<br />

im Fall von<br />

produktberührenden<br />

Sensoren<br />

wie zum<br />

Beispiel Temperaturmessung<br />

oder Druckmessumformern<br />

kommt es darauf an, dass die<br />

Sensoren leicht zu reinigen<br />

sind. Hier hat die JUMO GmbH<br />

(Fulda) weitreichende Optimierungen<br />

in ihrer nach EHEDG-<br />

Richtlinien konstruierten und<br />

zertifizierten Sensorfamilie<br />

vorgenommen.<br />

Da viele Anlagen mit einer<br />

CIP-Anlage gereinigt werden,<br />

werden die Sensoren bei der<br />

Reinigung nicht demontiert und<br />

liefern auch während dieses<br />

Im Hygienic Design: Druckmessumformer<br />

mit JUMO PEKA Adaptern<br />

(Bild oben) und ein JUMO PEKA<br />

T-Stück (unten). Fotos: JUMO<br />

Prozesses noch wichtige Informationen.<br />

Die Anforderungen,<br />

die dadurch an Material,<br />

Oberflächenbeschaffenheit und<br />

Konstruktion gestellt werden,<br />

sind nach Angaben des Fuldaer<br />

Spezialherstellers vielfältig. Neben<br />

den erheblichen Temperaturschwankungen<br />

ist die richtige<br />

Materialwahl der Dichtungen<br />

und spaltfreie Konstruktion eine<br />

Herausforderung. Auch die<br />

definierte Pressung der Dichtungen<br />

und die Vermeidung von<br />

Ringspalten ist ein bedeutender<br />

Teil des „Hygienic Design“.<br />

Neben der Anpassung und<br />

Verbesserung der Schweißnähte<br />

hat JUMO das hygienische<br />

Adaptersystem PEKA um das<br />

JUMO PEKA T-Stück ergänzt.<br />

Das eigenständige Anschweißen<br />

der Muffe an ein Rohrstück<br />

entfällt für den Nutzer, der im<br />

Anschluss die Schweißnaht<br />

nicht mehr bewerten muss, weil<br />

diese mit dem T-Stück bereits<br />

zertifiziert ist. Das Anbringen<br />

von Verbindungen an die Rohrenden<br />

des T-Stückes ist mit<br />

Standardwerkzeugen möglich.<br />

www.jumo.net<br />

Lödige<br />

„Lödige Process Technology“<br />

zeigt, wie höchste hygienische<br />

Standards für prozesstechnische<br />

Maschinen und Anlagenteile<br />

in der pharmazeutischen<br />

Produktion oder in der<br />

Lebensmittelherstellung erfüllt<br />

werden können. Doch wie<br />

lassen sich diese konkret in der<br />

Praxis umsetzen? Welche potenziellen<br />

Risiken bestehen und<br />

wie lassen sich diese systematisch<br />

vermeiden? Antworten für<br />

Hygienic Design liefert die Gebr.<br />

Lödige Maschinenbau GmbH<br />

(Paderborn) mit einem umfassenden<br />

Ansatz, der konstruktive<br />

Details ebenso berücksichtigt<br />

wie die Produktionsperipherie<br />

und das Mitarbeiterverhalten.<br />

Was hygienisches Design in<br />

der Prozesstechnik konkret<br />

bedeutet, zeigt das Beispiel<br />

Mischen: Das Mischen ist eines<br />

der elementaren Verfahren in<br />

der Prozessindustrie. Mischer<br />

bürgen für die Qualität von Lebensmitteln<br />

ebenso wie für die<br />

immer gleiche Dosierung von<br />

Inhaltsstoffen oder pharmazeutisch<br />

wirksamen Komponenten.<br />

Ein wichtiger Aspekt des hygienischen<br />

Designs ist deshalb die<br />

reinigungsgerechte Gestaltung<br />

des Mischers inklusive aller<br />

produktberührten Bauteile.<br />

Je nachdem, welche Stoffe<br />

verarbeitet werden, kann aber<br />

auch der Schutz von Perso-<br />

Zwei Faktoren haben entscheidenden<br />

Einfluss auf die Eignung<br />

für Produktionsverfahren mit hohen<br />

Anforderungen an die <strong>Hygiene</strong>: die<br />

Wahl geeigneter Werkstoffe und die<br />

geometrische Gestaltung der Betriebsmittel.<br />

Foto: Lödige<br />

6 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

schwerpunkt<br />

nal und Umwelt eine Rolle spielen.<br />

Besonders in der Produktion pharmazeutischer<br />

Wirkstoffe, aber auch in<br />

Branchen wie der chemischen Industrie<br />

müssen Mitarbeiter etwa vor dem Kontakt<br />

mit Zwischen- und Endprodukten<br />

geschützt werden, die bei falscher Anwendung<br />

oder zu hoher Dosis gesundheitsschädlich<br />

wirken können.<br />

Mit über 500 Patenten und mehr als<br />

30.000 ausgelieferten Geräten zählt<br />

Maschinenbauer Lödige zu den weltweit<br />

führenden Anbietern von Maschinen<br />

und Systemen für industrielles Mischen<br />

und verwandte Verfahrenstechnologien.<br />

Als Partner der Lebensmittel- und Pharmaindustrie<br />

bietet das Unternehmen<br />

seit über 60 Jahren innovative Misch-,<br />

Trocknungs-, Granulierund<br />

Coating-Systeme.<br />

Dabei ist die strenge<br />

Einhaltung aktueller GMP-<br />

Vorschriften und Richtlinien<br />

der FDA. Lödige ist<br />

Mitglied der EHEDG.<br />

www.loedige.de<br />

Minebea Intec<br />

Mit den Sideshootern Dymond<br />

DSV und Dymond D<br />

Monoblock präsentiert<br />

Mine bea Intec (Hamburg)<br />

zwei neue Produkte für<br />

die horizontale Röntgeninspektion.<br />

Der Anbieter von<br />

Wäge- und Inspektionslösungen<br />

zur Qualitätssicherung<br />

in der Lebensmittel-,<br />

Getränke- sowie Pharmaindustrie<br />

bietet mit diesen neuen Modellen<br />

die Möglichkeit einer Vollkontrolle<br />

aller verpackten Produkte, um Fremdkörper<br />

wie Glasstücke, Steine, Metallfolien<br />

oder Kunststoffteile zuverlässig zu<br />

detektieren, bevor ein kontaminiertes<br />

Produkt den Handel erreicht. Für einfache,<br />

umweltfreundlichere Reinigung<br />

folgt das Design der Röntgeninspektionssysteme<br />

den strengen Hygienic-<br />

Design-Richtlinien der EHEDG.<br />

Die Dymond DSV erlaubt eine mehrseitige<br />

Durchleuchtung der Produkte – mit<br />

nur einer Röntgenquelle. So kann das<br />

System – am Beispiel einer Konservendose<br />

– bis zu 650 Stück pro Minute auf<br />

Fremdkörper überprüfen. Bei diesem<br />

„DualSplit-View“ (DSV)-Verfahren wird<br />

die natürliche Aufweitung der Röntgenstrahlen<br />

ausgenutzt. Das Röntgenbild<br />

des Produkts wird hierbei beim Eintritt<br />

in den Strahlungskegel sowie auch bei<br />

Austritt aufgezeichnet. Generell erkennt<br />

das Röntgeninspektionssystem selbst<br />

kleinste Fremdkörper von bis zu 1mm<br />

bei kompakten Maßen und lässt sich so<br />

in bestehende Produktionsanlagen integrieren.<br />

Reduzierte technische Komplexität<br />

bedeutet auch einfachere Wartung<br />

und Reinigung dank Vorgaben des<br />

hy gienischen Designs. Das bedeutet:<br />

Leicht zu reinigen, verminderte Kanten<br />

oder Falze, in denen sich Rückstände<br />

bilden können. Unterstrichen wird<br />

dies durch die Schutzklasse IP65. Die<br />

Verwendung robuster Materialien bedeutet<br />

zudem mehr<br />

Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber starken<br />

Reinigungsmitteln.<br />

Für die Röntgeninspektionslösung<br />

Dymond<br />

D präsentiert<br />

der Hersteller eine<br />

neue Monoblock-Option.<br />

Dabei wird auf<br />

aktive Wasserkühlung<br />

verzichtet und<br />

einfachere Installation<br />

und Wartung<br />

gewährleistet. Die<br />

hohe Leistung von<br />

2 x 500 W ermöglicht<br />

mehr Durchsatz<br />

und eine noch bessere<br />

Inspektion von<br />

Produkten mit höherer Röntgenschwächung<br />

als bei der Dymond S. Die hohe<br />

Empfindlichkeit der leistungsstarken<br />

Bildprozessoren – gekoppelt mit einer<br />

intelligenten Bildverarbeitung – macht<br />

sogar senkrecht positionierte Fremdkörper<br />

und solche, die an Rändern oder<br />

im Boden des Gefäßes verdeckt liegen,<br />

ausfindig. Selbst gehobene Glasböden<br />

stellen kein Problem dar. Für jedes Modell<br />

ist eine große Auswahl an Zuführsystemen,<br />

Ausscheidern und weiteren<br />

Optionen erhältlich.<br />

Dymond DSV in HD: Doppelte Detektionsperformance<br />

durch einen<br />

smarten Split. Foto: Minebea Intec<br />

Die zwei Modelle ergänzen die bisherigen<br />

Produkte der Dymond-Familie aus<br />

Dymond S, der Single-Beam-Variante<br />

und der ursprünglichen Dymond D<br />

7<br />

Hygienic<br />

Design.<br />

Normelemente speziell für den<br />

Einsatz in hygienisch sensiblen<br />

Bereichen.<br />

Mehr Informationen zu<br />

Hygienic Design im Internet.<br />

Einfach QR-Code scannen.<br />

www.ganternorm.com


schwerpunkt<br />

3·22<br />

mit Doublebeam-Technologie.<br />

Sämtliche Systeme sind vorbereitet<br />

für hochautomatisierte<br />

Prozesse und die Herausforderungen<br />

von Industrie 4.0. Für<br />

die Wartungskommunikation,<br />

die statistische Prozesskontrolle<br />

und zur Optimierung automatisierter<br />

Produktionsprozesse<br />

sind sämtliche Sideshooter mit<br />

Ethernet, OPC-UA, Modbus und<br />

SPC@Enterprise Anbindung<br />

erhältlich.<br />

www.minebea-Intec.com<br />

Pflitsch<br />

Als EHEDG-Mitglied sieht<br />

sich Spezialhersteller Pflitsch<br />

(Hückeswagen) Trendsetter als<br />

im Kabelmanagement, wenn es<br />

um Kabelführung und Kabeleinführung<br />

unter Hygienic-<br />

Design-Anforderungen in der<br />

Lebensmittel-, Chemie- und<br />

Pharma-Produktion geht.<br />

Um eine sichere Lebensmittelherstellung<br />

zu garantieren,<br />

müssen Kabel in Anlagen so<br />

verlegt werden, dass Installationen<br />

leicht zu reinigen sind und<br />

verschmutzende Anhaftungen<br />

vermieden werden. Besonders<br />

in den Produktkontaktzonen<br />

und Spritzzonen muss der<br />

Maschinenbauer<br />

ein hohes<br />

Augenmerk auf<br />

Hygienic Design<br />

legen und sollte<br />

nur Komponenten<br />

verwenden,<br />

die den hohen<br />

HD-Anforderungen<br />

entsprechen<br />

und nach<br />

EHEDG zertifiziert<br />

sind.<br />

Pflitsch-Gitter-Kanäle aus Edelstahl<br />

V2A und V4A übernehmen<br />

die Kabelführung durch<br />

Anlagen. Dank der offenen<br />

Gitterstruktur lassen sie sich<br />

einfach reinigen und erlauben,<br />

dass die verlegten Kabel an<br />

jeder Stelle der Streckenführung<br />

zu den installierten Maschinenteilen<br />

geführt werden. Die Gitter-<br />

Kanäle gibt es in Breiten von 40<br />

mm bis 620 mm und in 20 mm<br />

bis 120 mm Höhe. Die Z-Form-<br />

Variante verhindert ein Herausfallen<br />

der Kabel bei senkrechter<br />

Montage. Einclipsbare Zusatzböden<br />

ermöglichen die saubere<br />

Trennung von Daten- und<br />

En er giekabeln und Kanaldeckel<br />

schützen die Installation z.B. vor<br />

herabtropfenden Flüssigkeiten.<br />

Die Kabelverschraubung blueglobe TRI CLEAN Plus<br />

(M12 bis M40) ist zertifiziert nach EHEDG und kombiniert<br />

Hygienic Design und EMV-Sicherheit mit hohen<br />

HF-Dämpfungswerten.<br />

Foto: Pflitsch<br />

Die Kabelverschraubung blueglobe<br />

CLEAN Plus aus Edelstahl<br />

oder dem hochwertigen<br />

Kunststoff Polyamid – zertifiziert<br />

nach EHEDG und damit geeignet<br />

für den direkten Kontakt<br />

mit Lebensmitteln – punktet<br />

laut Hersteller mit sehr glatten<br />

Oberflächen sowie gerundeten<br />

Übergängen. Die Dichteinsätze<br />

und Dichtscheiben aus Kunststoffe<br />

entsprechen der FDA<br />

21 CFR §177.2600. Es gibt<br />

sie in den Größen M8 bis M63<br />

(Edelstahl 1.4404/1.4305) für<br />

Kabel von 4,0 mm bis 55,0 mm<br />

und M16 bis M32 (Polyamid)<br />

für Kabel von 7,0 mm bis 23,0<br />

mm. Die blueglobe CLEAN<br />

Plus baut sehr kompakt und<br />

niedrig auf, auch weil sie auf<br />

Block geschraubt wird. Technische<br />

Features sind die hohen<br />

Schutzarten IP 68 und IP 69,<br />

die kabelschonende Abdichtung<br />

und die hohe Zugentlastung, die<br />

ein Herausrutschen des Kabels<br />

verhindert. Bei der blueglobe<br />

TRI CLEAN Plus (M12 bis M40)<br />

kombiniert Pflitsch Hygienic<br />

Design und EMV-Sicherheit mit<br />

hohen HF-Dämpfungswerten<br />

von über 80 dB bei 100 MHz<br />

und 65 dB bei 1.000 MHz.<br />

Ebenfalls im Produktportfolio ist<br />

der EHEDG-zertifizierte CLEAN<br />

Plus Blindstopfen (M12-M63).<br />

www.pflitsch.de<br />

VEGA<br />

Viele Lebensmittel und Pharmaprodukte<br />

haben eine<br />

un verwechselbare Textur:<br />

„Zum Dahinschmelzen“ wie<br />

mancher Schmelzkäse, körnig<br />

wie Peelingcreme oder auch<br />

zäh, klebrig, knusprig, weich.<br />

Je nach Konsistenz steigen<br />

die Anforderungen an die in<br />

der Produktion eingesetzte<br />

Füllstandmesstechnik. Speziell<br />

für den Einsatz bei stark<br />

klebrigen, zähen oder abrasiven<br />

Medien hat die VEGA Grieshaber<br />

KG (Schiltach) den neuen<br />

frontbündigen Grenzschalter<br />

VEGAPOINT 24 entwickelt. Sein<br />

Schwerpunkt liegt auf größtmöglicher<br />

Robustheit. Selbst bei<br />

stärksten Anhaftungen erkennt<br />

er sicher und zuverlässig den<br />

Bedeckungszustand und zeigt<br />

ihn weithin sichtbar mit farbigem<br />

Leuchtring an.<br />

Bei aller Widerstandsfähigkeit ist<br />

der VEGAPOINT 24 ein echter<br />

Plug-&-Play-Sensor. Seine<br />

Installation ist mit wenigen<br />

Handgriffen besonders einfach<br />

erledigt. Flexiblen Produktionsanlagen<br />

mit häufigen und<br />

schnellen Produktwechseln<br />

kommt besonders zugute,<br />

dass er alle Medien mithilfe<br />

der Werkseinstellung ohne<br />

Abgleich erkennt. Und dass<br />

sich erweiterte Funktionen, wie<br />

die Trennschichtdetektion oder<br />

Schaumausblendung, zusätzlich<br />

einfach konfigurieren lassen.<br />

„Wir sprechen mit diesem Gerät<br />

speziell die Bereiche Getränke,<br />

Lebensmittel und Pharma an.<br />

Hier geht es beim Mischen<br />

und Fördern um Effizienz und<br />

Sicherheit, auch bei anspruchsvollen<br />

Flüssigkeiten und<br />

Schüttgütern wie Melasse oder<br />

Nuss-Nougat-Creme,“ erklärt<br />

Volker Allgaier, Produktmanager<br />

Gerade klebrige oder zähe Medien<br />

stellen hohe Anforderungen an die<br />

Messtechnik, denen der Grenzschalter<br />

VEGAPOINT 24 mit seinem<br />

frontbündigen Design jedoch perfekt<br />

gewachsen ist. Foto: Vega<br />

bei VEGA. Gerade das frontbündige<br />

Design des VEGA-<br />

POINT 24 sorge für universelle<br />

Einsatzmöglichkeiten. „Selbst<br />

Reinigungsmolche arbeiten<br />

sicher an der flachen Messspitze<br />

vorbei“, betont Allgaier, „und<br />

auch Sandstrahlen steckt die<br />

Messspitze weg. Denn im Tank<br />

befindet sich ausschließlich<br />

Metall.“ Gegenüber Kunststoff,<br />

so sein Fazit, hätten umfangreiche<br />

Versuche eine erweiterte<br />

Lebensdauer um Faktor 4<br />

ergeben.<br />

Anwender erreichen mit dem<br />

neuen VEGAPOINT 24 laut<br />

Hersteller eine optimale Sichtbarkeit<br />

ihrer Prozesse. Dabei sei<br />

das Verhältnis von Langlebigkeit<br />

und geringen Lebenszykluskosten<br />

wegweisend. Entscheidend<br />

sei jedoch die Flexibilität beim<br />

Einsatz: Mit seinen vielfältigen<br />

Prozessanschlüssen und Adaptern<br />

füge sich der Grenzschalter<br />

„wie angegossen“ ein – auch in<br />

bereits bestehende Anlagen.<br />

www.vega.com<br />

8 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

schwerpunkt<br />

EHEDG lädt zum World Congress nach München<br />

Hygienic Design trifft Digitalisierung – Vorträge/Diskussionen am 12/13. Oktober<br />

Die European Hygienic Engineering & Design<br />

Group (EHEDG) ist eine Expertengemeinschaft<br />

von Maschinen- und Komponenten-Herstellern,<br />

Fachleuten aus der Nahrungsmittelindustrie<br />

sowie von Forschungsinstituten und Gesundheitsbehörden.<br />

Sie wurde 1989 in der Absicht<br />

gegründet, das Bewusstsein für <strong>Hygiene</strong> bei der<br />

Verarbeitung und Verpackung von Nahrungsmitteln<br />

zu stärken. Am 12./13. Oktober <strong>2022</strong><br />

wird München zum Schauplatz des EHEDG<br />

World Congress. Im Science Congress Center<br />

Munich, Walther-von-Dyck-Strasse 10, in Garching<br />

treffen sich Experten zu Fachvorträgen<br />

und Diskussionen z.B. über „Hygienic Design<br />

trifft Digitalisierung“, Intelligente Lebensmittelherstellung“<br />

oder „Anforderungen und<br />

Lösungen für die Food Factory der Zukunft“.<br />

Ziel der EHEDG ist, zur hygienegerechten Konstruktion<br />

und Gestaltung in der Nahrungsmittelproduktion<br />

beizutragen. EHEDG unterstützt die<br />

europäische Gesetzgebung und deren Forderung<br />

nach hygienischer Handhabung, Verarbeitung<br />

und Verpackung von Nahrungsmitteln mit<br />

Hilfe hygienegerechter Maschinen im hygienischen<br />

Umfeld (EG Richtlinie 2006/42/EG für<br />

Maschinen, EN 1672-2 und EN ISO 14159 für<br />

<strong>Hygiene</strong>anforderungen). Als fachliche Instanz<br />

ermöglicht EHEDG die sichere Produktion von<br />

Lebensmitteln, indem Fachwissen in Hygienic<br />

Engineering und Design vermittelt werden.<br />

Das Tagungsprogramm:<br />

Tag 1, Mittwoch, 12. Oktober<br />

Session I: „Requirements and Solutions for the<br />

Food Factory of the Future“<br />

10:00-10:30 Uhr<br />

GFSI Hygienic design initiatives – an industry<br />

push?<br />

10:30-11:00 Uhr<br />

IFS & EHEDG together building a bridge to<br />

hygienic design<br />

11:30-12:00 Uhr<br />

The Integration of Hygienic Systems and the<br />

GFSI Initiative on Hygienic Design<br />

12:00-12:30 Uhr<br />

Structure and requirements for cleaning validation<br />

in the food industry<br />

14:00-14:30 Uhr<br />

Needs of the food producer to get machinery<br />

which can be used<br />

14:30-15:00 Uhr<br />

<strong>Hygiene</strong> Design of open processes: challenges<br />

in fulfilling normative and EHEDG requirements<br />

15:00-15:30 Uhr<br />

Food Contact Materials legislation – and whose<br />

responsibility is it to ensure compliance?<br />

Tag 2, Donnerstag, 13. Oktober<br />

Session II: Hygienic Design meets Digitalisation<br />

09:00-09:30 Uhr<br />

<strong>Hygiene</strong> 4.0 – How IoT and new technologies<br />

change the hygienic Food & Beverage production<br />

09:30-10:00 Uhr<br />

Digitalisation of process instrumentation: classical<br />

sensors enhanced for fouling detection and<br />

cleaning Monitoring<br />

10:00-10:30 Uhr<br />

Transforming food safety with digitalisation<br />

11:00-11:30 Uhr<br />

Impact of digitalisation on traceability and quality<br />

management<br />

– With<br />

practical examples<br />

from the<br />

food industry<br />

11:30-12:00<br />

Uhr<br />

Maintenance<br />

& Digitalisation<br />

from Hygienic<br />

perspective<br />

Session III: Intelligent Food production<br />

13:30-14:00 Uhr<br />

Sustainable with optimised cleaning processes<br />

14:00-14:30 Uhr<br />

Impact / Costs of Hygienic Design on cleaning<br />

and sterilisation processes<br />

15:30-16:00 Uhr<br />

Shuttle system, batch size, cleaning possibility,<br />

traceability, current status, what are the challenges<br />

for the future<br />

16:00-16:30 Uhr<br />

Smart Food Factory – how to approach digital<br />

transformation?<br />

Nähere Details zum Tagungs- und Ausstellungsprogramm,<br />

zu Referenten, Terminen, Anmeldung,<br />

Unterbringung, Sponsoren etc. unter<br />

www.ehedg.de<br />

www.ehedg-congress.org<br />

W I E<br />

W I C H T I G<br />

I S T I H N E N<br />

H YG I E N E ?<br />

Hoffentlich genau so wichtig<br />

wie uns! Weil uns Ihr Handwerk<br />

am Herzen liegt entwickeln<br />

wir Technologien für die Lebensmittelverarbeitung.<br />

Unsere<br />

Wölfe, Mischwölfe und Kutter<br />

zählen zu den saubersten<br />

Lösungen am Markt.<br />

Wie <strong>Hygiene</strong> und Handwerk<br />

zusammenkommen zeigen wir<br />

Ihnen auf<br />

kgwetter.de/hygieneplus<br />

9<br />

www.kgwetter.de<br />

9


schwerpunkt<br />

3·22<br />

Der ganzheitliche Blick und Hygienic Design<br />

verhindern Schäden und mindern Risiken<br />

Maschinensicherheit in der Lebensmittelindustrie – von Risikobeurteilung bis HACCP<br />

In der Lebensmittelindustrie ruht die Sicherheit von Maschinen und Anlagen auf zwei Pfeilern: Zum einen muss die<br />

Maschine selbst sicher sein, keine Bediener oder Reinigungskräfte gefährden, und zum anderen muss der Produktionsbetrieb<br />

und Herstellungsprozess sicher sein, sodass am Ende auch für den Konsumenten ungefährliche Produkte entstehen.<br />

Gerade Umbauten und Anpassungen, die im Lebenszyklus von Maschinen in diesem Industriezweig an der Tagesordnung<br />

sind, stellen Betreiber dabei immer wieder vor Herausforderungen. Jörn Henneke, Projektmanager bei der CE-CON GmbH<br />

in Bremen, ist Spezialist für Maschinen und Anlagen der Lebensmittelindustrie und beschreibt in diesem Beitrag, wie ein<br />

ganzheitlicher Blick und Hygienic Design dabei helfen, <strong>Hygiene</strong>risiken zu vermindern oder sogar auszuschließen.<br />

Das Hygienic Design (hygienisches<br />

Design) bei Planung<br />

und Bau der Maschine ist eine<br />

zentrale Säule der Produktsicherheit<br />

in der Lebensmittelbranche.<br />

Es stellt die reinigungsgerechte<br />

Gestaltung von<br />

Bauteilen, Komponenten und<br />

Produktionsanlagen sicher und<br />

mindert <strong>Hygiene</strong>risiken – jene<br />

biologischen, chemischen oder<br />

physikalischen Gefährdungen<br />

für Konsumenten durch das<br />

Produkt. Erreicht wird das<br />

durch die Regulierung der<br />

Materialien und ihrer Kombination,<br />

der Verbindungslösungen,<br />

Komponenten, Fertigungsverfahren<br />

und Oberflächenbeschichtungen<br />

einer Maschine.<br />

Außerdem ist eine geometrische<br />

Gestaltung notwendig.<br />

Die Grundlage des Hygienic<br />

Designs ist die <strong>Hygiene</strong>-Risikobeurteilung,<br />

die in der Regel Teil<br />

der Risikobeurteilung ist: Sie<br />

deckt Gefährdungen auf und<br />

erlaubt die Berechnung von<br />

Schadensausmaß, -häufigkeit<br />

und Eintrittswahrscheinlichkeit.<br />

Hersteller von Maschinen und<br />

Apparaten für die Lebensmittelproduktion<br />

und -verarbeitung,<br />

die Kontakt mit Nahrungsmitteln<br />

haben und ein <strong>Hygiene</strong>-Risiko<br />

darstellen können, müssen die<br />

<strong>Hygiene</strong>-Risikobeurteilung bei<br />

Planung und Bau oder späteren<br />

wesentlichen Veränderungen<br />

einer Maschine durchführen.<br />

Jörn Henneke<br />

Der Anhang I Nr. 2.1. der<br />

Maschinenrichtlinie legt fest,<br />

dass Maschinen, Bauteile und<br />

Komponenten so konstruiert<br />

sein müssen, dass ein Infektionsrisiko<br />

ausgeschlossen ist.<br />

Konkretisiert wird sie durch die<br />

C-Norm EN 1672-2, Nahrungsmittelmaschinen<br />

– Allgemeine<br />

Gestaltungsleitsätze – Teil 2:<br />

Anforderungen an <strong>Hygiene</strong> und<br />

Reinigbarkeit. Die neue, noch<br />

nicht harmonisierte EN 1672-<br />

2:2020 beinhaltet zahlreiche<br />

Änderungen zur Vorgängernorm,<br />

insbesondere ist hier<br />

der neue iterative Prozess der<br />

<strong>Hygiene</strong>-Risikominderung hervorzuheben.<br />

Darüber hinaus definiert<br />

die EN 14159 Sicherheit<br />

von Maschinen – <strong>Hygiene</strong>anforderungen<br />

an die Gestaltung<br />

von Maschinen, <strong>Hygiene</strong>anforderungen,<br />

die nicht von der<br />

EN 1672-2 abgedeckt werden.<br />

Zudem werden die Leitlinien der<br />

European Hygienic Engineering<br />

and Design Group (EHEDG) in<br />

ist gelernter Brauer und hat Lebensmitteltechnologie/Lebensmittelwirtschaft<br />

an der Hochschule<br />

Bremerhaven studiert. Erste Erfahrungen<br />

im Gebiet Risikobeurteilungen und CE-Kennzeichnung<br />

sammelte er während eines Praxissemesters<br />

bei einem Zulieferer für die Getränkeindustrie.<br />

Nach dem Abschluss als Bachelor of<br />

Engineering studierte er an der Hochschule<br />

Fulda Food Processing, das er mit einem Master<br />

of Science abschloss. Seit Februar 2019 arbeitet er als Projektmanager<br />

bei der CE-CON GmbH in Bremen. Dort ist er Spezialist für Maschinen<br />

und Anlagen der Lebensmittelindustrie und <strong>Hygiene</strong>-Risikobeurteilungen.<br />

CE-CON ist ein wichtiger Ansprechpartner in Fragen der Maschinen- und<br />

Arbeitsplatzsicherheit; das Ingenieurbüro kümmert sich um jeden Schritt<br />

der CE-Kennzeichnung und begleitet Kunden im gesamten Prozess. Mit<br />

Beratung, zertifizierten Lehrgängen und der Software CE-CON Safety<br />

entwickelt man individuelle, nachhaltige Konzepte. Quelle: CE-CON<br />

der Praxis genutzt. Sie konkretisieren<br />

die Leitlinien für einzelne<br />

Komponenten und Verfahren.<br />

Der Betreiber bzw. Lebensmittelhersteller<br />

ist auch dem<br />

HACCP (Hazard Analysis and<br />

Critical Control Points) verantwortlich.<br />

Diese Gefahrenanalyse<br />

und kritischen Kontrollpunkte<br />

bzw. Lenkungspunkte stellen<br />

ein zentrales Qualitätswerkzeug<br />

zur Vermeidung von Gefahren<br />

für Konsumenten im Zusammenhang<br />

mit dem Lebensmittel<br />

dar. So wird im Prozessbereich<br />

und der Produktion sichergestellt,<br />

dass Lebensmittel sicher<br />

in den Verkehr gebracht werden<br />

können.<br />

Prozessanlagen: Verantwortlichkeiten<br />

klar regeln<br />

Abgesehen von den <strong>Hygiene</strong>-<br />

Risiken unterscheidet sich die<br />

Maschinensicherheit in der<br />

Lebensmittelindustrie in technischen,<br />

wirtschaftlichen und<br />

rechtlichen Anforderungen nicht<br />

grundlegend von denen anderer<br />

Branchen.<br />

Eine Herausforderung stellen<br />

aber Prozessanlagen dar: Maschinen<br />

unterschiedlicher Hersteller,<br />

die kombiniert werden<br />

und mit einer gemeinsamen<br />

Steuerung eine Einheit bilden.<br />

Hier ist das Zusammenspiel<br />

von Lieferanten, Kunden und<br />

Betreiber wichtig, um alle rechtlichen<br />

Anforderungen an die<br />

Sicherheit abzudecken. Bei der<br />

Neuanschaffung, Planung und<br />

Projektierung von Anlagen und<br />

10 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

schwerpunkt<br />

bei ihrem Umbau ist es deshalb<br />

zentral, die Verantwortlichkeiten<br />

zu regeln und Klarheit darüber<br />

zu haben, was beachtet werden<br />

muss. Wer wird der Hersteller<br />

und ist damit verantwortlich für<br />

die Koordination des Gesamtprojekts?<br />

Der Betreiber? Oder<br />

wird ein Generalunternehmen<br />

damit beauftragt? Was passiert,<br />

wenn der Hersteller eine Komponente<br />

implementiert? Gerade<br />

technischen Abteilungen, die<br />

oft Umbauten planen, fehlen<br />

manchmal der Überblick und<br />

das Know-how. Hier kann externe<br />

Hilfe Wissen einbringen.<br />

Neue Gesamtheit erfordert<br />

neues Konformitätsverfahren<br />

Eine weitere Hürde der Maschinensicherheit<br />

in der<br />

Lebensmittelindustrie stellen<br />

die Gesamtheiten dar: Werden<br />

Maschinen von verschiedenen<br />

Herstellern zu einer Prozessanlage<br />

kombiniert – auch unter<br />

Integration von Bestandsmaschinen<br />

– und damit zu einer<br />

neuen Gesamtheit, erfordert das<br />

ein neues Konformitätsbewertungsverfahren<br />

für die Gesamtanlage<br />

samt Risikobeurteilung,<br />

Schnittstellenbetrachtung und<br />

Gesamtbetriebsanleitung. Ist<br />

kein Lieferant als Generalunternehmer<br />

beauftragt, wird der<br />

Betreiber zum Hersteller – mit<br />

allen Pflichten und Haftung im<br />

Schadensfall. Darüber sind sich<br />

Unternehmen oft nicht klar.<br />

Maschinen bilden dann eine<br />

neue Gesamtheit, wenn sie<br />

räumlich als solche funktionieren,<br />

ein gemeinsames Ziel verfolgt<br />

wird, sie ein gemeinsames<br />

Steuerungssystem besitzen bzw.<br />

ihre Steuerungen untereinander<br />

kommunizieren und ein sicherheitstechnischer<br />

Zusammenhang<br />

mit der jeweils angrenzenden<br />

Maschine besteht.<br />

Deswegen ist es wichtig, dass<br />

sich Unternehmen schon während<br />

der Planung etwa einer<br />

Produktionsstraße mit dem<br />

Thema Sicherheit auseinandersetzen<br />

und es im Budget berücksichtigen:<br />

Die sicherheitstechnische<br />

Auslegung muss<br />

im Lastenheft klar definiert,<br />

Grenzen und Anforderungen<br />

im Umgang mit der Maschine,<br />

etwa an Bedienplätzen, festgelegt<br />

werden. Spätere Umbauten<br />

und Anpassungen sind teuer,<br />

umständlich und nicht immer<br />

ohne Weiteres durchführbar.<br />

Will der spätere Betreiber die<br />

Verantwortung nicht übernehmen<br />

oder mangelt es<br />

ihm an Personalkapazitäten<br />

für Gewerke, Planung und<br />

Absprache bzw. am Fachwissen,<br />

kann ein Hersteller zum<br />

Generalunternehmer werden,<br />

was mit entsprechenden Kosten<br />

verbunden ist.<br />

Wesentliche Änderungen<br />

bei Umbauten erkennen<br />

Kommen neue Produkte auf<br />

den Markt, erfordert das oft<br />

nicht nur eine Anpassung der<br />

Rezeptur, sondern An- und<br />

Umbauten an Maschinen. Diese<br />

Umbauten von Funktionslinien<br />

gehören in der Lebensmittelindustrie<br />

zum normalen<br />

Lebenszyklus von Anlagen.<br />

Erweiterungen, Funktionsänderungen<br />

und Umbauten können<br />

zu neuen Gesamtheiten oder zu<br />

sogenannten wesentlichen Änderungen<br />

führen: Der Betreiber<br />

ist in der Pflicht, das zu prüfen.<br />

Liegt eine wesentliche Änderung<br />

vor, muss wie bei einer neuen<br />

Gesamtheit das Konformitätsbewertungsverfahren<br />

neu durchlaufen<br />

werden. Das ist der Fall<br />

bei einer neuen Gefährdung,<br />

neuen oder erhöhten Sicherheitsrisiken,<br />

wenn bestehende<br />

Schutzmaßnahmen nicht mehr<br />

ausreichen und das Risiko nicht<br />

mit einer einfachen Schutzeinrichtung<br />

eliminiert bzw. ausreichend<br />

gemindert werden kann.<br />

Es muss zudem<br />

geprüft<br />

werden, wie<br />

und ob sich<br />

der Umbau<br />

auf das für<br />

den Betrieb<br />

relevante<br />

HACCP-<br />

Konzept<br />

auswirkt.<br />

Auch die<br />

Dokumentation<br />

ist immer<br />

bedeutsam: Unternehmen<br />

sollten bei jedem Umbau die<br />

relevanten Fragen abhandeln<br />

und festhalten bzw. begründen,<br />

warum sie eine Änderung als<br />

wesentlich einschätzen oder<br />

eben nicht. Hier herrscht oft<br />

Unklarheit über die Zuständigkeiten.<br />

Ein Partner wie CE-CON<br />

als Experte für Maschinensicherheit<br />

kann hier Verständnis<br />

schaffen, vertragsrechtliche Fragen<br />

beantworten und allgemein<br />

Know-how zur Verfügung stellen<br />

– denn Hersteller von Anlagen<br />

oder Komponenten weisen auf<br />

die Problematiken in der Regel<br />

nicht hin. Hier ist der ganzheitliche<br />

Blick auf die Maschinensicherheit<br />

essenziell.<br />

Hygienic Design zahlt sich bei der Konstruktion von Anlagen<br />

im Lebensmittelsektor stets aus. Foto: Adobe Stock/CE-CON<br />

Im Worst Case haftet der<br />

Betreiber, ohne es zu wissen<br />

Eine wesentliche Änderung<br />

erfordert vom Betreiber der Anlage<br />

eine neue Konformitätsbewertung<br />

gemäß der Maschinenrichtlinie<br />

samt der aktualisierten<br />

(<strong>Hygiene</strong>-) Risikobeurteilung,<br />

der Evaluierung der Steuerung<br />

und einer neuen Betriebsanleitung.<br />

Viele Anlagen-Betreiber<br />

werden damit unwissentlich<br />

zu neuen Herstellern und sind<br />

in der Haftung, wenn es zu<br />

Schäden kommt. Die meisten<br />

Schadensfälle in der Lebensmittelindustrie<br />

ereignen sich bei<br />

Wartung, Instandhaltung und<br />

Reinigung. Die Ursache liegt<br />

oft in der nicht fachgerechten<br />

Abschaltung der Anlage.<br />

Eine Besonderheit in der Lebensmittelindustrie<br />

liegt in der<br />

breiten Auswirkung von Schadensfällen:<br />

Nicht nur das eigene<br />

Personal kann betroffen sein,<br />

sondern auch die Sicherheit<br />

von Kunden und Konsumenten<br />

der hergestellten Produkte.<br />

Rückrufaktionen zum Beispiel<br />

wegen Verunreinigungen in der<br />

Produktionsstrecke, schaden<br />

dem Image des Betreibers<br />

enorm, ganz abgesehen von<br />

Schadensersatzforderungen<br />

und Rechtsfolgen. Das Risiko<br />

für einen Rückruf kann durch<br />

reinigungsgerechte Anlagen<br />

schon deutlich gesenkt werden.<br />

Fazit<br />

Gerade in der Lebensmittelindus<br />

trie kann es durch Umbauten<br />

und Erweiterungen der<br />

Prozessanlagen zu wesentlichen<br />

Veränderungen oder neuen<br />

Gesamtheiten kommen, was ein<br />

neues Konformitätsbewertungsverfahren<br />

notwendig macht.<br />

Die Betreiber sind sich ihrer<br />

Verantwortung und möglicher<br />

Konsequenzen nicht immer<br />

bewusst – deswegen ist es<br />

wichtig, Maschinensicherheit<br />

ganzheitlich zu betrachten und<br />

schon beim Planungsprozess<br />

zu berücksichtigen. Bei Bedarf<br />

auch mit externer Hilfe.<br />

CE-CON GmbH<br />

Lloydstraße 4-6<br />

D-28217 Bremen<br />

www.ce-con.de<br />

11


schwerpunkt<br />

3·22<br />

<strong>Hygiene</strong>gerechte Antriebslösungen:<br />

kompromisslos gegen Kontaminationen<br />

WITTENSTEIN alpha GmbH: Maschinendesign erleichtert Betrieb, Wartung, Reinigung<br />

<strong>Hygiene</strong> in Produktion und Verpackung ist einer der Schlüsselfaktoren für die Sicherheit von Lebensmitteln und Getränken<br />

oder auch von Pharmazeutika und medizinischen Sterilartikeln – denn <strong>Hygiene</strong> bedeutet Vermeidung von Keimen und<br />

damit von Kontamination. Folglich dürfen von Maschinenkomponenten keine Produktrisiken ausgehen. Für offene Maschinendesigns<br />

geeignet, chemikalien- und korrosionsbeständig, rückstandsfrei zu reinigen, mikrobiologisch sicher sowie<br />

wirtschaftlich in Anschaffung, Betrieb und Wartung – Siegfried Wallauer, Produktmanager Rotative Antriebssysteme bei<br />

der WITTENSTEIN alpha GmbH (Igersheim) erklärt in diesem Bericht, wodurch die hygienegerechten Planetengetriebe,<br />

Servoaktuatoren und Kleinantriebssysteme des Unternehmens für all diese Merkmale stehen, Keimen keine Chance und<br />

damit sicheren Schutz vor Kontaminationsgefahren bieten. Von Hygienic Design bei Maschinen und Anlagen und hygienegerechter<br />

Antriebstechnik profitieren Maschinenhersteller ebenso wie Maschinenbetreiber und Endverbraucher.<br />

Hygienisches Design lässt sich<br />

einer Maschine aber nicht einfach<br />

überstülpen – im Gegenteil:<br />

das über Jahre praktizierte<br />

Einhausen oder gar Kapseln<br />

beispielsweise von Getrieben<br />

oder Servoaktuatoren wird heute<br />

von Lebensmittelproduzenten<br />

vermehrt abgelehnt. Neben<br />

Ausfallrisiken der Antriebstechnik,<br />

die durch Stauwärme,<br />

Die Servoaktuatoren der Baureihe<br />

axenia value stehen für Präzisionsaktuatorik<br />

in einem konsequent<br />

umgesetzten Hygienic Design.<br />

Rostbildung oder Leckagen<br />

entstehen können, wird dies vor<br />

allem damit begründet, dass<br />

in Einhausungen durch Staub,<br />

Feuchtigkeitsnebel und Ablagerungen<br />

Schmutznester entstehen<br />

können, deren Entfernung<br />

– weil schwer zugänglich – zugleich<br />

einen hohen Reinigungsund<br />

Desinfektionsaufwand nach<br />

sich zieht.<br />

<strong>Hygiene</strong>gerechte Antriebstechnik<br />

ist demgegenüber gut<br />

zugänglich und damit für die<br />

Produktsicherheit mit entscheidend.<br />

Sie schlägt somit „zwei<br />

Fliegen mit einer Klappe“: Sie<br />

minimiert per se das Entstehen<br />

von Kontaminationsgefahren<br />

und unterstützt zugleich eine<br />

effiziente Maschinenreinigung<br />

und -desinfektion. Kein Wunder<br />

also, dass sich Automatisierungskomponenten<br />

im Hygienic<br />

Design im Allgemeinen und<br />

hygienegerechte Servoantriebstechnik<br />

im Besonderen einer<br />

verstärkten Nachfrage erfreuen.<br />

Kein Nischenmarkt mehr<br />

Servoantriebstechnik im Hygienic<br />

Design hat sich im Umfeld<br />

der Lebensmittelverarbeitung,<br />

der Getränkeabfüllung oder der<br />

Herstellung pharmazeutischer<br />

Produkte Stand heute erfolgreich<br />

etabliert – und ist längst<br />

nicht mehr nur ein Nischenmarkt.<br />

Das liegt vor allem daran,<br />

dass alle Beteiligten ihren<br />

Nutzen daraus ziehen.<br />

So können Maschinenhersteller<br />

Lösungen wie den Servoaktuator<br />

axenia value, die Planetengetriebe<br />

HDV und HDP+ oder die<br />

Kleinservomotoren der cyber ®<br />

dynamic line von WITTENSTEIN<br />

ohne zusätzliche Zertifizierung<br />

in ihre bereits<br />

hygienisch gestalteten<br />

Anlagen<br />

integrieren – was<br />

im Fall von<br />

Einhausung oder<br />

Kapselungen<br />

so nicht ohne<br />

weiteres möglich<br />

ist. Sie erfüllen dabei nach<br />

Aussage von Siegfried Wallauer<br />

quasi automatisch wichtige<br />

Grundlagen der Maschinenrichtlinie<br />

2006/42/EG in Bezug<br />

auf die Notwendigkeit und die<br />

Ausgestaltung des hygienischen<br />

Designs von Maschinen- und<br />

Automatisierungskomponenten.<br />

Auch sind sie hinsichtlich der<br />

Beachtung von Normen wie<br />

beispielsweise der DIN EN ISO<br />

14159:2008-07 für Maschinen<br />

mit <strong>Hygiene</strong>risiken generell,<br />

der DIN EN 1672-2:2021-05<br />

speziell für Nahrungsmittelmaschinen<br />

sowie hygienerechtlicher<br />

Vorgaben wie der VO<br />

1935/2004/EG über Materialien<br />

und Gegenstände, die bestimmungsgemäß<br />

mit Lebensmitteln<br />

in Berührung kommen, auf<br />

der sicheren Seite. Gleichzeitig<br />

setzen sie mit Antriebstechnik<br />

im Hygienic Design eine<br />

Die Kleinservomotoren der cyber dynamic line sind<br />

CIP- und SIP-geeignet und können bedenkenlos eingeschäumt,<br />

hochdruckbestrahlt und gereinigt werden.<br />

„Leading-Edge-Technologie“<br />

ein, die die mechanische Komplexität<br />

reduziert. Sie verbessert<br />

den Innovationsgrad ihrer<br />

Maschinen und kann so einen<br />

Wettbewerbsvorteil schaffen –<br />

zumal die Betreiber immer öfter<br />

offene, hygiene- und reinigungsgerechte<br />

Maschinenbauweisen<br />

verlangen. Schließlich darf man<br />

nicht vergessen, dass die Herstellung<br />

und Montage von Einhausungen<br />

oder Kapselungen<br />

durchaus einsparbare Kosten<br />

erzeugen – also die Preisattraktivität<br />

und Wirtschaftlichkeit<br />

beeinträchtigen.<br />

Für die Betreiber entscheidend<br />

sind in der Regel Kennzahlen<br />

wie die TCO (Total Cost of<br />

Ownership) oder OEE (Overall<br />

Equipment Effectiveness).<br />

12 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

schwerpunkt<br />

Heruntergebrochen auf die<br />

Maschine bedeutet dies eine<br />

lange Lebensdauer, eine hohe<br />

Produktivität, minimierte Stillstandszeiten<br />

und ein reduziertes<br />

Produktionsausfallrisiko<br />

bei schnelleren, effizienteren<br />

und ressourcenschonenderen<br />

Reinigungs- und Desinfektionsprozessen.<br />

Antriebstechnik im Hygienic<br />

Design bedeutet mehr Verfügbarkeit,<br />

da wesentliche Ausfall-<br />

und Kontaminationsrisiken<br />

durch Einhausungen oder<br />

Kapselungen schlicht nicht<br />

mehr bestehen. Dies reduziert<br />

den Wartungsaufwand – und<br />

sollte der Service doch einmal<br />

eine Komponente tauschen<br />

müssen, ist diese in der offenen<br />

Maschinenkonstruktion wesentlich<br />

leichter und schneller<br />

zugänglich.<br />

Entscheidend für die tägliche<br />

Betriebspraxis ist vielerorts der<br />

wesentlich reduzierte Reinigungsaufwand<br />

– denn dieser ist<br />

unproduktiv und teuer. Experten<br />

zufolge liegt dieser in der<br />

Lebensmittelindustrie bei etwa<br />

25 Prozent der Produktionszeit<br />

– jeder Prozentpunkt weniger ist<br />

also bares Geld. Gleichzeitig ist<br />

eine einfachere Reinigung auch<br />

Die Kleinservoaktuatoren der cyber dynamic line<br />

im Hygienic Design eröffnen sich auch Anwendungen<br />

im Nassbereich, wie z.B. in Anlagen<br />

zum Herstellen, Verpacken und Abfüllen von<br />

Lebensmitteln und Getränken.<br />

eine sicherere Reinigung. Für<br />

die USA beispielsweise sagen<br />

Schätzungen aus, dass durch<br />

die Kontamination von Lebensmitteln<br />

jährlich ein Schaden von<br />

30 Mrd. USD entsteht – 25 Prozent<br />

davon sind auf Reinigungsprobleme<br />

zurückführbar. Neben<br />

den direkten Kosten sei auch<br />

Die glattgewalzten, totraumfreien Gehäuseoberflächen<br />

der Planetengetriebe<br />

HDP+ (vorn) und HDV minimieren<br />

die Anhaftungsmöglichkeiten und<br />

erleichtern Abwaschen/Ablaufen von<br />

Reinigungs-/Desinfektionsmedien.<br />

an Kosten und Imageschäden<br />

durch öffentlichkeitswirksame<br />

Lebensmittelskandale und<br />

Rückrufaktionen gedacht. Dabei<br />

wollen Lebensmittelhersteller<br />

und Maschinenbetreiber genau<br />

das Gegenteil: Kosten einsparen,<br />

Ressourcen nachhaltig<br />

einsetzen, niedrigere Endkundenpreise<br />

erreichen – kurz:<br />

Wettbewerbsvorteile erzielen.<br />

Womit nun der Nutzen für<br />

Konsumenten in den Fokus<br />

rückt. Sich verändernde<br />

Verbrauchergewohnheiten und<br />

auch der demographische<br />

Wandel führen zu einer stärker<br />

individualisierten Nachfrage,<br />

etwa in Form unterschiedlicher<br />

Packungsgrößen für Single- und<br />

Familienhaushalte,<br />

einem zunehmenden<br />

Angebot an Convenience-<br />

wie auch an<br />

Bio-Produkten oder<br />

einem stetig steigenden<br />

Spektrum<br />

portionsverpackter<br />

Lebensmittel weit über<br />

Wurst- und Käseaufschnitt<br />

hinaus.<br />

Nachgefragt werden zudem immer<br />

Produkte in höherwertiger<br />

Qualität und längerer Lebensdauer.<br />

Die Ausführung von<br />

Produktions-, Verarbeitungsund<br />

Verpackungsanlagen nach<br />

Hygienic-Design-Richtlinien ist<br />

geeignet, die Mindesthaltbarkeit<br />

von Produkten positiv zu beeinflussen,<br />

indem hohe Prozessund<br />

Produktsicherheit gewährleistet<br />

wird. Dies gilt beim<br />

Verarbeiten und Verpacken von<br />

Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren<br />

ebenso wie bei Molkereiprodukten<br />

oder der Abfüllung von<br />

flüssigen oder pastösen Lebensmitteln<br />

oder von Getränken.<br />

Und je mehr unterschiedliche<br />

Produkte oder Chargen auf<br />

einer Maschine hergestellt<br />

oder verpackt werden, umso<br />

mehr können prozessbedingte<br />

Zeit- und Kosteneinsparungen,<br />

beispielweise beim Reinigen,<br />

die Kosten pro verpackte Einheit<br />

reduzieren – und damit den<br />

Verkaufspreis im Handel.<br />

Die hygienegerechte Antriebstechnik<br />

kann problemlos direkt in Deltaroboter<br />

oder andere Maschinen integriert<br />

werden. Fotos: WITTENSTEIN<br />

Alle profitieren von HD<br />

Siegfried Wallauer: „Von<br />

hygienegerechtem Design als<br />

unverzichtbarem Bestandteil<br />

moderner Anlagen in der Lebensmittel-<br />

und Verpackungsindustrie<br />

profitieren alle.“ Die<br />

Hygienic-Design-Antriebstechnik<br />

von WITTENSTEIN trage<br />

dazu schon heute ihren Teil bei.<br />

Beispiel: die neue, integrierte<br />

Motor-Getriebe-Einheit axenia<br />

value im Hygienic Design. Die<br />

Servoaktuatoren dieser Baureihe<br />

und andere Hygienic-<br />

Design-Lösungen wie die<br />

spielarmen Planetengetriebe der<br />

Produktfamilien HDP+ und HDV<br />

entsprechen laut Hersteller in<br />

allen relevanten Belangen den<br />

Empfehlungen und Vorgaben<br />

der European Hygienic Engineering<br />

& Design Group (EHEDG).<br />

Das bedeutet unter anderem:<br />

u außenliegende Gehäuseoberflächen,<br />

die u.U. mit dem Produkt<br />

oder mit Reinigungs- oder<br />

Desinfektionsmedien in Berührung<br />

kommen können, sind<br />

in extrem widerstandsfähigem<br />

chemikalien- und korrosionsbeständigem<br />

Edelstahl 1.4404 /<br />

AISI 316L ausgeführt<br />

u die Oberflächenrauheit des<br />

Edelstahls ist auf Ra ≤ 0,8 µm<br />

reduziert, um Anhaftungen<br />

sicher auszuschließen<br />

u Gehäuseaufbau ohne mechanische<br />

Übergänge, Spalten,<br />

Vertiefungen, herausstehende<br />

Schraubenköpfe, Hinterschnitte<br />

oder Toträume, in denen sich<br />

Bakterien oder Mikroorganismen<br />

einnisten könnten<br />

u keine horizontalen Flächen,<br />

die ein vollständiges Ablaufen<br />

der Reinigungs-/Desinfektionsmedien<br />

nach Einwirken und<br />

Abspülen verhindern könnten<br />

u glatte, abgerundete Kanten<br />

mit Radius ≥ 3 mm<br />

u beständige, lebensmitteltaugliche<br />

Dichtungsmaterialien<br />

wie PTFE, Fluoroprene oder<br />

thermoplastisches Polyurethan<br />

(TPU), die die Anforderungen<br />

der EHEDG und meist auch der<br />

FDA an Hygienic Design erfüllen<br />

u höchste Dichtigkeit durch<br />

Schutzarten bis IP 69X und<br />

Reinigungsdruck bis 30 bar<br />

u Laser-graviertes und damit<br />

hygienisches Typenschild<br />

Wallauer: „Produktions- und<br />

Verpackungsmaschinen für<br />

Lebensmittel, die in offener<br />

Bauweise ausgeführt werden,<br />

können durch Einsatz solcher<br />

Komponenten, die sich ohne<br />

weitere Schutzmaßnahmen<br />

prozess-/wartungsgerecht integrieren<br />

lassen, komplett im hygienegerechten<br />

Design gebaut<br />

und abgenommen werden.“<br />

WITTENSTEIN SE<br />

Walter-Wittenstein-Straße 1<br />

D-97999 Igersheim<br />

www.wittenstein.de<br />

13


wissenschaft<br />

3·22<br />

Pflanzlich heißt nicht ungefährlich<br />

Farbstoffe in Lebensmitteln: TÜV Süd rät zu sauberer Deklaration<br />

Nicht nur zum Eierfärben an<br />

Ostern werden in jüngster Zeit<br />

wieder verstärkt pflanzliche Farben<br />

genutzt. Auch eine große<br />

Bandbreite anderer Lebensmittel<br />

kann auf diese Weise gefärbt<br />

werden. Der TÜV SÜD gibt<br />

einen Überblick zu pflanzlichen<br />

Farbstoffen, die oft auch Gefahren<br />

bergen können.<br />

Neben der symbolischen<br />

Bedeutung hat die Farbe eines<br />

Lebensmittels eine wichtige<br />

Signalwirkung. Die gewohnte<br />

Farbe bürgt seit Anbeginn der<br />

Menschheit für die gesundheitliche<br />

Genießbarkeit. Rot, Gelb<br />

und Grün stehen für Reife und<br />

Essbarkeit, Braun und Violett<br />

signalisierten oft Ungenießbarkeit<br />

oder gar Verderb. Angenehmes<br />

Aussehen aktiviert die<br />

Sinne und den Appetit. Farbe<br />

assoziiert im Voraus den Geschmack<br />

eines Lebensmittels.<br />

Lebensmittelzusatzstoffe<br />

Farbstoffe für Lebensmittel<br />

gelten meist als Lebensmittelzusatzstoffe.<br />

Sie werden in rein<br />

synthetische, naturidentische<br />

Farbstoffe und natürliche<br />

Farbstoffe eingeteilt. Natürliche<br />

Farbstoffe werden aus<br />

tierischen oder pflanzlichen<br />

Rohstoffen gewonnen. Als Lebensmittelzusatzstoffe<br />

müssen<br />

sie ein gesundheitliches Prüfverfahren<br />

durchlaufen haben<br />

und sind erst dann europaweit<br />

zugelassen. Auf der Zutatenliste<br />

müssen Lebensmittelfarbstoffe<br />

mit einer E-Nummer deklariert<br />

werden. Färbende Lebensmittel<br />

hingegen tauchen meist nur<br />

namentlich (z.B. Safran) auf der<br />

Zutatenliste auf.<br />

Farbe Farbstoff Ursprung Einsatz in ...<br />

Gelb Safran / Crokin Safrankrokus Reis, Desserts, Paella<br />

Rot<br />

Blau/Violett<br />

Grün<br />

Kurkuma / Curcumin<br />

(E100)<br />

Annatto / Bixin<br />

(E160b)<br />

Carotine<br />

(E160af)<br />

Lycopin<br />

(E160d)<br />

Beetenrot / Betanin<br />

(E162)<br />

Anthocyane<br />

(E163)<br />

Chlorophylle<br />

(E140)<br />

Schwarz Pflanzenkohle /<br />

Kohlenschwarz<br />

(E153)<br />

Gelbwurzel<br />

Samenschale eines<br />

tropischen Strauches<br />

(Bixa orellana)<br />

Früchte, Wurzeln, Blätter,<br />

Karotten, Algen, Pflanzenöle<br />

Tomate, Hagebutte<br />

Rote Rübe<br />

Rote Weintrauben, Rotkohl,<br />

Holunderbeeren, Auberginen<br />

Blattspinat, Matcha-Tee,<br />

Brennnessel<br />

Verbrennung von<br />

Schalen von Kokosnüssen,<br />

Torf, Holz<br />

Tabelle: Ursprung und Verwendung wichtiger Pflanzenfarbstoffe (Auswahl).<br />

Nudeln, Kartoffelflocken,<br />

Margarine, Senf<br />

Gebäck, Desserts, Käse,<br />

essbare Käseund<br />

Wursthüllen<br />

Margarine, Käse, Speiseeis,<br />

Desserts<br />

Krustentiere, Fleisch- und<br />

Fischersatzprodukte, Würzmittel<br />

Saucen, Suppen,<br />

Fruchtjoghurt, Kaugummi<br />

Getränke, Konfitüren,<br />

Gelees, Frühstückflocken<br />

Gemüsekonserven,<br />

Snackerzeugnisse, Süßigkeiten<br />

Brot, Backwaren, Nudeln,<br />

Wachsüberzüge für Käse,<br />

Saisonprodukte zu Halloween<br />

Quelle: TÜV Süd<br />

Pflanzliche Farbstoffe<br />

Im Gegensatz zu ihren synthetischen<br />

oder naturidentischen<br />

Pendants werden pflanzliche<br />

Farbstoffe aus Pflanzen<br />

gewonnen (z.B. Carotinoide,<br />

Anthocyane, Chlorophyll). Oder<br />

sie werden dem Lebensmittel<br />

als färbende Lebensmittel (z.B.<br />

Rote Beete-Saft, Spinat, Paprikapulver)<br />

zugesetzt. V.a. die<br />

pflanzlichen Lebensmittelfarben<br />

liegen im Trend. Denn sie verlängern<br />

das Zutatenverzeichnis<br />

von Lebensmitteln zwar um ihre<br />

Namen, müssen aber nicht als<br />

E-Nummer angegeben werden.<br />

Viele der pflanzlichen Lebensmittelfarben<br />

sind auch für das<br />

Färben von veganen und Bio-<br />

Lebensmitteln zugelas sen.<br />

Ein typisches gefärbtes Lebensmittel<br />

sind Ostereier. Foto: TÜV Süd<br />

Synthetische Farbstoffe wie die<br />

Azofarbstoffe – z.B. Chinolingelb<br />

(E104) und Azorubin (E<br />

122) – oder natürliche Farbstoffe<br />

mit tierischen Bestandteilen<br />

(z.B. Karmin aus Cochenille-<br />

Läusen) können Allergien und<br />

Unverträglichkeiten auslösen.<br />

Pflanzliche Lebensmittelfarbstoffe<br />

können diese bei<br />

empfindlichen Personen aber<br />

ebenso verursachen (z.B. die<br />

Gruppe der gelben und roten<br />

Carotinoide). Nicht nur deshalb<br />

sind gesetzliche Deklarationsvorschriften<br />

auch für sie gültig.<br />

Denn die Farbe ruft auch eine<br />

Geschmackserwartung hervor.<br />

Waren mit atypischen Farben<br />

Mit ungewöhnlichen Farb- und<br />

Geschmackskombinationen<br />

wollen Lebensmittelhersteller<br />

heute oft das Interesse der<br />

Verbraucher wecken: Violette<br />

Nudeln, schwarzes Brot, blaues<br />

Speiseeis oder grünes Ketchup<br />

sind nur einige Beispiele.<br />

Grundzutaten, Farbstoffe,<br />

Geschmackstoffe, Gewürze und<br />

Allergene sind hier von besonderem<br />

Interesse für die Kunden.<br />

In diesem innovativen Produktu<br />

m feld sind die Zutaten- und<br />

Allergendeklaration sowie eine<br />

verlässliche Rezepturprüfung<br />

deshalb besonders wichtig.<br />

Weitere Informationen zum<br />

Thema Lebensmittelzusatzstoffe<br />

sind verfügbar unter:<br />

https://www.lebensmittelverband.de/de/lebensmittel/inhaltsstoffe/zusatzstoffe.<br />

TÜV SÜD AG<br />

Westendstraße 199<br />

D-80686 München<br />

www.tuvsud.com<br />

14 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

wissenschaft<br />

Steroidhormone im Wasser mithilfe von Licht abbauen<br />

KIT und IOM: Verfahren für photokatalytischen Abbau der Verunreinigungen<br />

Bei Mikroverunreinigungen im<br />

Wasser handelt es sich häufig<br />

um Hormone, die sich in der<br />

Umwelt ansammeln und sich<br />

negativ auf Menschen und Tiere<br />

auswirken können. Forschende<br />

am Karlsruher Institut für Technologie<br />

(KIT) und am Leibniz-<br />

Institut für Oberflächenmodifizierung<br />

(IOM) in Leipzig haben<br />

ein Verfahren zum photokatalytischen<br />

Abbau dieser Verunreinigungen<br />

im Durchfluss durch<br />

Polymermembranen entwickelt<br />

und in der Zeitschrift Nature<br />

Nanotechnology vorgestellt.<br />

Durch Bestrahlung mit Licht,<br />

das eine chemische Reaktion<br />

auslöst, werden Steroidhormone<br />

auf den mit Titandioxid<br />

beschichteten<br />

Membranen zersetzt.<br />

Überall wo Menschen<br />

leben, gelangen<br />

Hormone, wie sie<br />

in Arzneimitteln zur<br />

Empfängnisverhütung<br />

und in der Landwirtschaft<br />

eingesetzt werden,<br />

in das Abwasser.<br />

Steroidhormone<br />

wie Corticosteroide<br />

können die Verhaltensentwicklung<br />

und<br />

die Fortpflanzungsfähigkeit<br />

beeinträchtigen. Sexualhormone<br />

können z.B. dazu führen, dass<br />

männliche Fische weibliche Geschlechtsmerkmale<br />

entwickeln.<br />

Umso wichtiger ist es, neben<br />

anderen Mikroverunreinigungen<br />

auch Hormone aus dem Abwasser<br />

zu entfernen, bevor diese in<br />

den natürlichen Wasserkreislauf<br />

zurückgelangen, aus dem wiederum<br />

das Trinkwasser kommt.<br />

„Spurenschadstoffe sind eine<br />

enorme Bedrohung für unsere<br />

Zukunft, da sie unsere Fruchtbarkeit<br />

und Gehirnfunktion<br />

beeinträchtigen“ , sagt Prof.<br />

Andrea Iris Schäfer, Leiterin des<br />

Institute for Advanced Membrane<br />

Technology (IAMT) des KIT.<br />

Inspiration aus der<br />

Solarzellentechnologie<br />

Schäfer befasst sich seit Jahren<br />

mit der Wasseraufbereitung<br />

über Nanofiltration. Dazu setzt<br />

sie Polymermembranen mit nanometerkleinen<br />

Poren ein. Allerdings<br />

arbeitet die Nanofiltration<br />

mit hohem Druck und benötigt<br />

daher viel Energie. Außerdem<br />

kann es passieren, dass sich<br />

Mikroverunreinigungen in den<br />

polymeren Membranmaterialien<br />

ansammeln und allmählich in<br />

Photokatalytische Membranfiltrationsanlage mit<br />

Sonnensimulator. Die Membranen sind mit Titandioxid<br />

beschichtet. Foto: Markus Breig, KIT<br />

das gefilterte Wasser übergehen.<br />

Selbst wenn die Entfernung<br />

der Verunreinigungen<br />

vollständig gelingt, entsteht dabei<br />

ein Strom mit konzentrierten<br />

Schadstoffen, der weiterbehandelt<br />

werden muss.<br />

Inspiriert von der Solarzellentechnologie,<br />

mit der sich am<br />

KIT Prof. Bryce S. Richards<br />

befasst, kam Schäfer auf die<br />

Idee, Polymermembranen mit<br />

Titandioxid zu beschichten und<br />

photokatalytische Membranen<br />

zu entwickeln: Photokatalytisch<br />

aktive Titandioxid-Nanopartikel<br />

werden auf Mikrofiltrationsmembranen<br />

aufgebracht, deren<br />

Poren etwas größer sind als<br />

bei der Nanofiltration. Durch<br />

Bestrahlung mit Licht, das eine<br />

chemische Reaktion auslöst,<br />

werden Steroidhormone auf den<br />

Membranen zersetzt. Mit dem<br />

IAMT-Team und Kolleginnen am<br />

IOM in Leipzig wurde die Idee<br />

verwirklicht und präsentiert.<br />

„Katalysator für Wasser“<br />

„Wir haben sozusagen einen<br />

Katalysator für Wasser entwickelt“,<br />

resümiert Schäfer.<br />

Mit den photokatalytischen<br />

Polymermembranen gelang<br />

es, Steroidhormone im kontinuierlichen<br />

Durchfluss so weit zu<br />

entfernen, dass die analytische<br />

Nachweisgrenze von 4 Nanogramm<br />

pro Liter erreicht wurde<br />

– die Werte kamen sogar nah an<br />

1 Nanogramm pro Liter heran,<br />

was der neuen Trinkwasserrichtlinie<br />

der WHO entspricht.<br />

Die Forschenden arbeiten daran,<br />

ihre Technologie weiterzuentwickeln,<br />

um den Zeitbedarf<br />

und den Energieverbrauch zu<br />

senken sowie die Verwendung<br />

von natürlichem Licht zu ermöglichen.<br />

Vor allem aber zielt<br />

die weitere Forschung darauf<br />

ab, auch andere Schadstoffe<br />

mithilfe der Photokatalyse<br />

abzubauen, beispielsweise<br />

Industriechemikalien wie perund<br />

polyfluorierte Alkylsubstanzen<br />

(PFAS) oder Pestizide<br />

wie Glyphosat. Eine weitere<br />

Herausforderung besteht darin,<br />

die Technologie in größerem<br />

Maßstab zu verwirklichen.<br />

Ein Abstract findet sich unter:<br />

https://www.nature.com/articles/<br />

s41565-022-01074-8<br />

www.kit.edu<br />

Leimfrei verpacken:<br />

Tüfteln für Schubert<br />

Ein Semester lang haben 42<br />

Studierende des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie (KIT)<br />

und dessen Institut für Produktentwicklung<br />

und Innovation<br />

(IPEK) für Verpackungsmaschinenhersteller<br />

Gerhard Schubert<br />

GmbH (Crailsheim) zum Thema<br />

„Kundenorientierte, flexible<br />

Verpackungsprozesse und<br />

Verpackungsmaschinensyste -<br />

me für die Verpackung der<br />

Zukunft“ geforscht.<br />

Im Bereich Prozesse entwickelten<br />

die Studierenden Ideen,<br />

wie mechanische Abläufe in der<br />

Maschine automatisiert und die<br />

Effizienz verbessert werden können.<br />

Auch der Lösungsansatz,<br />

Verpackungsmaschinen nicht<br />

in einer Linie, sondern als Fertigungsinseln<br />

zu positionieren,<br />

begeisterte die Verantwortlichen<br />

bei Schubert. So wie eine neue<br />

Verpackungsart, die erarbeitet<br />

wurde: Diese lässt sich ohne<br />

Leim verschließen, bietet daher<br />

große Chancen in Richtung<br />

Nachhaltigkeit und wurde – wie<br />

auch mehrere andere Ideen –<br />

zum Patent angemeldet.<br />

Unternehmen und Universität<br />

bewerten die Kooperation als<br />

vollen Erfolg und diskutieren<br />

über eine weitere Kooperation.<br />

So will Schubert z.B. Anschauungsobjekte<br />

für Lehrveranstaltungen<br />

stellen und den Studierenden<br />

mit Gastdozenten aus<br />

dem Betrieb die Verpackungsmaschinenwelt<br />

näherbringen.<br />

www.kit.edu<br />

www.schubert.group<br />

15


schnellmethoden<br />

3·22<br />

„Food Fraud“ bei Fisch mit praxistauglichen,<br />

DNA-basierten Schnelltests minimieren<br />

IGF-Forschungsprojekt soll Prüfdauer verkürzen und Unternehmen vor Betrug schützen<br />

Fisch- und Meeresfrüchte-Fans können sich freuen: Über 800 verschiedene Arten stehen ihnen in Deutschland als Frischoder<br />

Tiefkühlware zur Auswahl. Fast 90 % des Bedarfs werden aus dem Ausland importiert – davon im Jahr 2020 43 %<br />

aus Nicht-EU-Ländern, die z.T. über geringe Rückverfolgungsstandards verfügen. Gemäß europäischer Gesetzgebung ist<br />

eine exakte Kennzeichnung der Tierart mit Handelsbezeichnung sowie wissenschaftlichem Namen erforderlich. Oft beziehen<br />

fischverarbeitende Betriebe und Händler die Erzeugnisse bereits bearbeitet, so dass eine visuelle Überprüfung der<br />

Artenangabe zur korrekten Kennzeichnung der Waren deutlich erschwert ist. Das Betrugsrisiko ist daher hoch. Entsprechen<br />

die eingekauften Waren nicht den auf den Handelspapieren angegebenen Artkennzeichnungen, werden Unternehmen<br />

der Fischwirtschaft doppelt geschädigt: Sie zahlen überhöhte Preise für falsch gekennzeichnete Ware und laufen zudem<br />

Gefahr, bei Aufdeckung in Regress genommen zu werden oder Bußgelder zahlen zu müssen. Ein Projekt der Industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung (IGF) soll nun praxistaugliche und anwenderfreundliche DNA-basierte Schnelltests entwickeln,<br />

um die Überprüfung der Fischart bei importierter bzw. eingekaufter Ware in unter vier Stunden zu ermöglichen.<br />

In einem vorherigen, erfolgreich<br />

abgeschlossenen Projekt der<br />

Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF) wurde bereits eine<br />

DNA-Chip-Methode entwickelt,<br />

mit dem die Analysedauer für<br />

elf wirtschaftlich bedeutende<br />

Fisch- sowie zwei Garnelenarten<br />

von mehreren Tagen auf vier<br />

Stunden reduziert werden konnte.<br />

Die Methode ist aufgrund<br />

vieler Einzelschritte jedoch noch<br />

zu aufwändig und erfordert die<br />

Expertise von ausgebildetem<br />

Laborpersonal.<br />

Ziel des aktuellen, vier Jahre<br />

laufenden Vorhabens (koordiniert<br />

vom Forschungskreis<br />

der Ernährungsindus trie FEI,<br />

gefördert vom Bundes wirtschaftsminis<br />

terium) ist es,<br />

diese Analytik zu DNA-basierten<br />

Schnelltests mit unter vier<br />

Stunden Prüfdauer weiterzuentwickeln.<br />

Um unterschiedlichen<br />

Anforderungen der fischverarbeitenden<br />

Betriebe und Händler<br />

entgegenzukommen, verfolgt<br />

das Forschungsteam aus Kiel<br />

und Hamburg drei verschiedene<br />

analytische Ansätze:<br />

u Einzelartentest mit schneller<br />

Ja/Nein-Antwort für die Vor--<br />

Ort-Analytik, beispielhaft für<br />

sieben Fischarten<br />

(Ziel: maximal zwei Stunden)<br />

Die Fischauswahl ist riesig, aber ebenso der Bedarf an<br />

Authenzitätsprüfungen. Foto: U. Schröder, MRI<br />

u automatisierter Test für<br />

Unternehmen mit kleinen<br />

Laborkapazitäten, beispielhaft<br />

für drei Fischarten<br />

(Ziel: maximal zwei Stunden),<br />

u Multiartentest für die Analytik<br />

durch Service-Labore für eine<br />

Vielzahl an Fischarten<br />

(Ziel: maximal vier Stunden).<br />

Das Gesamtaufkommen an Fischerei-<br />

und Aquakulturerzeugnissen<br />

in Deutschland betrug im<br />

Jahr 2020 2,1 Mio. t – immense<br />

Mengen, für die Bedarf an einer<br />

Authentizitätsprüfung besteht.<br />

Dabei ist die fischverarbeitende<br />

Industrie in Deutschland stark<br />

geprägt von<br />

kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen<br />

(KMU). Bei der<br />

Entwicklung der<br />

DNA-Schnelltests<br />

soll besonderes<br />

Augenmerk auf<br />

Anwendbarkeit<br />

ohne Laborexpertise<br />

und<br />

mit geringem<br />

technologischem<br />

Aufwand gelegt werden, von<br />

denen diese Firmen besonders<br />

profitieren würden.<br />

Denn laut FEI stellt gerade für<br />

KMU die Authentizitätsprüfung<br />

eingekaufter Waren ein finanzielles<br />

wie organisatorisches<br />

Problem dar: Aufgrund der<br />

Komplexität verfügbarer Analysenmethoden<br />

sind diese auf<br />

externe Dienstleistungslabore<br />

angewiesen. Die hohen Kosten<br />

verhindern eine breit angelegte<br />

Beprobung, so dass davon<br />

ausgegangen werden muss,<br />

dass Falschkennzeichnungen in<br />

vielen Fällen nicht entdeckt werden<br />

können. Zudem sind lange<br />

Standardanalysezeiten von<br />

mehreren Tagen insbesondere<br />

bei Frischfisch problematisch;<br />

bei kleinen Lagerkapazitäten<br />

jedoch auch bei Tiefkühlware.<br />

Die Ergebnisse des IGF-Projekts<br />

AiF 21952 N sollen eine schnellere<br />

und deutlich kostengünstigere<br />

Sicherstellung der Authentizität<br />

importierter Produkte<br />

ermöglichen und potenziellen<br />

Betrügereien beim Fischimport<br />

einen Riegel vorschieben.<br />

Infos zum Projekt unter:<br />

www.fei-bonn.de/gefoerderte-<br />

projekte/projektdatenbank/aif-<br />

21952-n.projekt<br />

Forschungskreis der<br />

Ernährungsindustrie e.V. (FEI)<br />

Godesberger Allee 125<br />

D-53175 Bonn<br />

www.fei-bonn.de<br />

16 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

schnellmethoden<br />

Kontaminationen in 30 Minuten nachweisen<br />

Innovatives „RapiScreen“-Test-Kit von Hygiena für Getränke mit niedrigem pH-Wert<br />

Der auf Diagnostiklösungen und Analysetools für Lebensmittelsicherheit spezialisierte US-Konzern Hygiena (Hauptsitz<br />

in Camarillo, CA) hat ein neues, ultraschnelles mikrobielles Screening-Kit vorgestellt, das mithilfe des Innovate-Systems<br />

leistungsstarke Tests für Getränke mit niedrigem pH-Wert bietet. Das „RapiScreen“ Getränke-Kit soll Qualitätskontrollergebnisse<br />

in weniger als 30 Minuten nach der Inkubation der Probe liefern, sodass Hersteller die Produktqualität für eine<br />

schnelle Freigabe der Produkte bestätigen können. Dieses neue System verkürzt laut Hygiena die Produkthaltezeit von vier<br />

bis zehn Tagen auf ein bis zwei Tage, was den Lagerumschlag und den Cashflow wesentlich verbessert. Darüber hinaus<br />

ist es speziell auf eine starke Pufferkapazität ausgelegt, um den oft komplexen, säurehaltigen Inhalt von Fruchtsäften zu<br />

neutralisieren. Das Kit wurde auch für eine breite Palette von Matrizen jenseits von Fruchtsäften validiert, darunter pasteurisierte<br />

UHT-Produkte, Tees, Energydrinks, Smoothie-Mischungen und Gewürze.<br />

Das Innovate-System soll<br />

mikrobielle Kontaminationen<br />

viel schneller nachweisen als<br />

herkömmliche Kulturmethoden.<br />

Nach einer 24- bis 48-stündigen<br />

Inkubation können Ergebnisse<br />

in weniger als 30 Minuten<br />

erzielt werden – und zwar für<br />

jeweils 1 bis zu 96 Proben. Das<br />

System arbeitet laut Hersteller<br />

mit einem einfachen dreistufigen<br />

Verfahren, das die Einrichtung<br />

des Tests erleichtert und<br />

den Zeitaufwand des Technikers<br />

reduziert. Es verfügt zudem<br />

über die RapiScreen ATP-<br />

Biolumineszenztechnologie,<br />

die aufgrund ihrer Schnelligkeit<br />

und der eindeutigen Ergebnisse<br />

(Vorhandensein/Nichtvorhandensein)<br />

für das Screening von<br />

Molkerei- und Getränkeprodukten<br />

als Industriestandard<br />

gilt. Durch den ATP-Test entfällt<br />

die Notwendigkeit einer vier- bis<br />

zehntägigen Platteninkubation,<br />

was die Produktionszeiten<br />

drastisch verkürzt.<br />

Breite Produktvalidierung<br />

Die RapiScreen Kits wurden<br />

an Rohstoffen, prozessbegleitenden<br />

Formulierungen und<br />

Fertigprodukten in der Milch-,<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

validiert. Während<br />

die Innovate-Plattform in der<br />

Vergangenheit zum Testen von<br />

Molkereiprodukten und Milchalternativen<br />

verwendet wurde,<br />

erstreckt sie sich nun auch auf<br />

Getränkeprodukte wie stark<br />

säurehaltige Fruchtsäfte.<br />

„Mit der ständig wachsenden<br />

Getränkeindustrie wächst auch<br />

der Bedarf an schnellem Qualitätsmanagement<br />

und frühzeitigen<br />

Präventivkontrollen, um<br />

das Risiko einer Produktkontamination<br />

zu verringern. Dank<br />

der Automatisierung des<br />

Systems mit hohem Durchsatz<br />

können mehrere Produkte auf<br />

einer einzigen Mikrotiterplatte<br />

jede halbe Stunde getestet<br />

werden. Nachfolgende Assays<br />

können vorbereitet werden,<br />

während das System in Betrieb<br />

ist, um reibungslosen Ablauf der<br />

hochvolumigen Prozesse zu gewährleisten.<br />

Durch Verkürzung<br />

der Zeit bis zum Vorliegen von<br />

Ergebnissen können Einrichtungen<br />

den Bedarf an Lagerbestand,<br />

Lagerraum und Sicherheitsbeständen<br />

reduzieren, was<br />

zu erheblichen Einsparungen<br />

Das Innovate-System „RapiScreen“ soll Kontaminationstests für Getränke in<br />

Rekordzeit ermöglichen und so Produktionsstaus minimieren. Foto: Hygiena<br />

führt, die sich positiv auf das<br />

Endergebnis auswirken“, so Steven<br />

Nason, CEO von Hygiena.<br />

Hygiena investiere kontinuierlich<br />

in matrixspezifische<br />

Validierungsstudien, optimierte<br />

Pufferkapazitäten und schnelle<br />

Analysemöglichkeiten, damit<br />

Lebensmittel- und Getränkehersteller<br />

Spitzenleistungen<br />

erzielen können. Man entwickle<br />

seit mehr als 20 Jahren Instrumente,<br />

Kits und Software, um<br />

Marken und Produkte der Kunden<br />

sowie die Verbraucher vor<br />

mikrobiellen Kontaminationen<br />

zu schützen, betont Nason.<br />

Merkmale des RapiScreen-Kits<br />

u Matrixübergreifende Genauigkeit<br />

bei Getränken mit niedrigem<br />

pH-Wert<br />

u Reduziert die Produktfreigabe<br />

um zwei bis fünf Tage und<br />

verringert so Lagerbestand,<br />

Platzbedarf und das Volumen<br />

der Sicherheitsbestände<br />

u Vereinfacht den Betrieb<br />

durch rationalisiertes<br />

Drei-Schritte-Verfahren,<br />

verkürzt die Arbeitszeit im<br />

Vergleich zu herkömmlichen<br />

Methoden<br />

u Zusätzliche Pufferkapazität<br />

neutralisiert schwierige,<br />

säurehaltige Produkte<br />

u Validiert für eine breite Palette<br />

von Matrizen<br />

u Basiert auf einer Kerntechnologie,<br />

die seit über 20 Jahren<br />

in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

für mikrobielle<br />

Kontaminationen eingesetzt<br />

wird.<br />

Hygiena<br />

Hermannswerder 17<br />

D-14473 Potsdam<br />

www.hygiena.com/Innovate-<br />

Beverage-Kit<br />

17


aktuelles<br />

3·22<br />

Weniger Fett, Zucker und Salz in Kinderprodukten<br />

Max Rubner-Institut: Produktmonitoring zu Nudelsoßen, TK, Fleischersatz<br />

Produkte mit Kinderoptik weisen<br />

mehrheitlich niedrigere Gehalte<br />

an Energie, Fett, gesättigten<br />

Fettsäuren, Zucker und Salz<br />

auf als Produkte ohne Kinderoptik.<br />

Das ist ein Ergebnis des<br />

Produktmonitorings, das vom<br />

Max Rubner-Institut (MRI) im<br />

Rahmen der Nationalen Reduktions-<br />

und Innovationsstrategie<br />

für Zucker, Fette und Salz in<br />

Fertigprodukten seit 2016 in unterschiedlichen<br />

Produktgruppen<br />

durchgeführt wird.<br />

Nun standen die Energie- und<br />

Nährstoffgehalte von Nudelsoßen,<br />

kalten Soßen, Tiefkühl-<br />

Komplettfertiggerichten,<br />

Fleischersatz- und Wurstersatzprodukten<br />

sowie Feingebäck<br />

im Fokus. Insgesamt wurden<br />

fast 4500 Produkte untersucht.<br />

Im Blickpunkt: die besonders<br />

sensible Gruppe der Kinder. So<br />

enthalten Ketchups mit Kinderoptik<br />

weniger Energie und<br />

Zucker als Tomatenketchups<br />

ohne Kinderoptik und haben<br />

den niedrigsten Salzgehalt innerhalb<br />

der kalten Soßen. Auch<br />

bei Feingebäck haben sich die<br />

Gehalte an gesättigten Fettsäuren<br />

und Zucker im Vergleich<br />

zur Basiserhebung verringert.<br />

Waffelgebäck mit Kinderoptik<br />

fällt allerdings durch vergleichsweise<br />

hohe Fettgehalte auf.<br />

Insgesamt enthalten Nudelsoßen<br />

im Schnitt weniger Salz als<br />

bei der Basiserhebung 2016<br />

(mit oder ohne Kinderoptik).<br />

Das trifft für die Gesamtstichprobe<br />

zu, aber auch für die<br />

Untergruppen Bolognesesoßen<br />

mit Fleisch und Tomatensoßen<br />

mit Gemüse/Pilzen. Weniger<br />

Energie und Fett im Vergleich<br />

zu 2016 enthalten die hellen<br />

Nudelsoßen, z.B. Carbonara.<br />

Bei kalten Soßen fallen im Vergleich<br />

zur Erhebung von 2016<br />

vor allem süß-saure/süß-scharfe<br />

Soßen durch höhere Gehalte an<br />

Energie, Zucker und Salz auf.<br />

Tomatenketchup und Gewürzketchup<br />

hingegen enthalten<br />

weniger Salz.<br />

Das Angebot an Fleisch- und<br />

Wurstersatzprodukten nimmt<br />

stetig zu. Im Vergleich zu 2016<br />

waren die Gehalte an Energie<br />

und gesättigten Fettsäuren<br />

2021 signifikant höher.<br />

Feingebäck wie Kekse und Waffeln<br />

werden von nahezu allen<br />

Haushalten gekauft. Hier zeigte<br />

sich, dass die Produkte 2021<br />

zwar weniger Zucker enthalten,<br />

allerdings mehr Fett bzw. gesättigte<br />

Fettsäuen.<br />

Fazit des MRI: Das Marktangebot<br />

ändert sich teils zu Produkten<br />

mit niedrigeren Gehalten.<br />

www.bzfe.de<br />

IHO: Preisexplosion<br />

trifft Mitglieder hart<br />

Der Anstieg der Rohstoff-,<br />

Energie- und Transportpreise<br />

beschleunigt sich; der Krieg<br />

in der Ukraine verschärft die<br />

Planungsunsicherheit. Die<br />

im Industrieverband <strong>Hygiene</strong><br />

und Oberflächenschutz (IHO)<br />

organisierten Hersteller von<br />

professionellen Reinigungs- und<br />

Desinfektionsmitteln sind stark<br />

belastet. So stiegen die Preise<br />

für Phosphorsäure um +110,7<br />

% im Vergleich zum Vorjahr,<br />

die für Phosphat um 100,8 %,<br />

für Isopropanol um 55,2 % und<br />

für Polycarboxylate um 52,5 %.<br />

IHO-Geschäftsführer Dr. Thomas<br />

Rauch: „Unsere Unternehmen<br />

sehen sich einer Versorgungssicherheit<br />

verpflichtet und<br />

versuchen über Bevorratung,<br />

kurzfristige Preisschwankungen<br />

auszugleichen. Trotzdem belasten<br />

die Entwicklungen unsere<br />

Mitglieder sehr. Ein Ende dieser<br />

Preisspirale ist nicht absehbar.“<br />

www.iho.de<br />

Kunden loben Lebensmittel als sicher<br />

Risiken von Chemikalien im Fokus<br />

Etwas mehr als die Hälfte der<br />

Bevölkerung stuft Lebensmittel,<br />

die man in Deutschland kaufen<br />

kann, als sicher oder sehr<br />

sicher ein. Das ist ein Ergebnis<br />

eines BfR-Verbrauchermonitors,<br />

einer repräsentativen<br />

Bevölkerungsbefragung des<br />

Bundesinstituts für Risikobewertung<br />

(BfR). Lebensmittel<br />

werden damit – im Vergleich zu<br />

Kinderspielzeug, Körperpflegeprodukten<br />

oder Kleidung – als<br />

eine der sichersten Produktkategorien<br />

wahrgenommen.<br />

Gleichzeitig sind die Menschen<br />

weniger an gesundheitlichen<br />

Verbraucherthemen interessiert<br />

(56 %). Als größte gesundheitliche<br />

Risiken nennen die<br />

Befragten spontan bestimmte<br />

Nährstoffzusammenstellungen –<br />

wie ein hoher Gehalt an Zucker,<br />

Fett oder Salz in Lebensmitteln.<br />

Es folgen Risiken wie unerwünschte<br />

Stoffe im Allgemeinen<br />

sowie eine ungesunde Ernährung<br />

und Lebensweise.<br />

Mikroplastik in Lebensmitteln<br />

bereitet am meisten Sorgen:<br />

57 % geben an, darüber beunruhigt<br />

oder sehr beunruhigt zu<br />

sein. Antibiotikaresistenzen stehen<br />

mit 48 % auf Platz 2. Über<br />

eine mögliche Unterversorgung<br />

mit Vitaminen/Mineralstoffen<br />

waren dagegen nur 18 % beunruhigt<br />

oder sehr beunruhigt.<br />

www.bfr.bund.de<br />

„PARC“-Forschungsprojekt der EU gestartet<br />

Wie gefährlich sind Chemikalien,<br />

die wir alltäglich<br />

verwenden und mit denen wir<br />

in Kontakt kommen? Neue<br />

Wege bei der Bewertung von<br />

chemischen Stoffen geht die<br />

in Paris ins Leben gerufene<br />

„PARC“-Initiative der Europäischen<br />

Union (EU). „PARC“<br />

steht für „European Partnership<br />

for the Assessment<br />

of Risks from Chemicals“<br />

(„Europäische Partnerschaft<br />

für die Risikobewertung von<br />

Chemikalien“). Ziel ist es,<br />

das Wissen um chemische<br />

Subs tanzen zu verbessern,<br />

um so sowohl die Gesundheit<br />

der Menschen wie die Umwelt<br />

besser zu schützen.<br />

Das Programm hat ein Fördervolumen<br />

von insgesamt<br />

400 Mio. Euro für die nächsten<br />

sieben Jahre. Von deutscher<br />

Seite führend beteiligt<br />

sind das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

(BfR) und das<br />

Umweltbundesamt (UBA).<br />

200 Institutionen aus 28 Ländern<br />

und drei EU-Behörden<br />

sind an PARC beteiligt. Es soll<br />

die Chemikalienstrategie der<br />

EU und den „Europäischen<br />

Green Deal“ unterstützen,<br />

dessen Ziel eine deutliche<br />

Minderung von gesundheitsschädlichen<br />

Stoffen ist.<br />

www.bfr.bund.de<br />

18 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

aktuelles<br />

WWW.<br />

Web-TIPP<br />

www.bvlk-hygieneforum.de<br />

Der Bundesverband der<br />

Lebensmittelkontrolleure e.V.<br />

(BVLK) hat in seinem 1995 in<br />

Weinheim gegründeten „<strong>Hygiene</strong>forum“<br />

renommierte Firmen<br />

zusammengerufen, um die Sicherheit<br />

von Lebensmitteln auf<br />

allen Stufen des Inverkehrbringens<br />

zu gewährleisten. Zu den<br />

derzeit zwölf Mitgliedern aus<br />

den Bereichen Lebensmittelhygiene<br />

und -sicherheit zählen<br />

u.a. DBL, Kimberly-Clark und<br />

Testo. Ziel ist es, im Netzwerk<br />

und im Erfahrungsaustausch<br />

maßgeschneiderte Produkte<br />

und Dienstleistungen (von Reinigungsmitteln<br />

bis Schädlingsbekämpfung)<br />

auf höchstem<br />

Niveau und mit professionellem<br />

Know-how zu kreieren.<br />

Coronaviren auf Gläsern stabil, aber Spülmittel wirkt<br />

Können Coronaviren wie SARS-<br />

CoV-2 auch über Geschirr oder<br />

Trinkgläser, die in direkten<br />

Kontakt mit dem Mund und der<br />

Mundhöhle kommen, übertragen<br />

werden? Ein Forschungsprojekt<br />

des Bundesinstituts für<br />

Risikobewertung (BfR) liefert<br />

neue Erkenntnisse. „Coronaviren<br />

sind auf Glas relativ stabil –<br />

das bestätigen unsere Untersuchungen.<br />

Eine ausreichende<br />

Reinigung von Trinkgläsern ist<br />

daher wichtig,“ so BfR-Präsident<br />

Professor Dr. Dr. Andreas<br />

Hensel. „Unsere Daten zeigen,<br />

dass handelsübliche Spülmittel<br />

und manuelle Gläserspülgeräte<br />

Coronaviren effektiv von Trinkgläsern<br />

entfernen können.“<br />

Die Studie wurde am 6. April im<br />

wissenschaftlichen Fachjournal<br />

Food Microbiology veröffentlicht.<br />

Für die Untersuchungen wurde<br />

das dem SARS-CoV-2 verwandte<br />

humane Coronavirus 229E,<br />

das beim Menschen zu milden<br />

Atemwegserkrankungen führen<br />

kann und oft als Modellvirus für<br />

humane Coronaviren eingesetzt<br />

wird, verwendet. Die Ergebnisse<br />

zeigten, dass Coronaviren nach<br />

dem Trocknen auf Glas für Tage<br />

bis Wochen infektiös bleiben<br />

können. Dabei hat die Lichteinwirkung<br />

einen großen Einfluss.<br />

Bei Lagerung bei Tageslicht<br />

konnten infektiöse Coronaviren<br />

bis zu sieben Tage und bei Dunkelheit<br />

bis zu 21 Tage nachgewiesen<br />

werden.<br />

Als behüllte Viren, deren Erbgut<br />

von einer Fettschicht umgeben<br />

ist, reagieren Coronaviren empfindlich<br />

auf fettlösende Substanzen<br />

wie Alkohole und Tenside,<br />

die als Fettlöser in Seifen und<br />

Geschirrspülmitteln enthalten<br />

sind. Die Untersuchungen des<br />

BfR zeigten, dass die meisten<br />

handelsüblichen Spülmittel<br />

Coronaviren in Spülwasser mit<br />

einer Temperatur von 23 °C<br />

innerhalb von 15 Sekunden<br />

ausreichend inaktivieren. Lediglich<br />

bei einem Spülmittel mit<br />

einem geringeren Gesamtgehalt<br />

an Tensiden war dafür eine<br />

höhere Temperatur von 43 °C<br />

und eine längere Einwirkzeit von<br />

60 Sekunden nötig.<br />

Mit einem manuellen Gläserspülgerät<br />

nach DIN 6653-3<br />

konnten Coronaviren auch bei<br />

der Verwendung von kaltem<br />

Wasser effektiv von den Gläsern<br />

entfernt werden.<br />

www.bfr.bund.de<br />

LGL Bayern: Weniger Transfettsäuren in Krapfen<br />

Mathis Kuchejda führt<br />

Spectaris-Sparte ABL<br />

Das Bayerische Landesamt für<br />

Gesundheit und Lebensmittelsicherheit<br />

(LGL) hat auch <strong>2022</strong><br />

Krapfen auf ihre Qualität hin untersucht.<br />

Die positive Nachricht:<br />

Der Anteil an Transfettsäuren im<br />

Fettanteil ist zurückgegangen.<br />

Transfettsäuren erhöhen laut<br />

Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) das Risiko für die<br />

Entwicklung von Herz-Kreislauferkrankungen.<br />

Daher gilt seit<br />

2019 ein EU-weiter Höchstgehalt<br />

für alle für den Endverbraucher<br />

bestimmten Lebensmittel<br />

von 2 g pro 100 g Fett.<br />

Noch vor Einführung dieses<br />

Grenzwertes war der Transfettsäuregehalt<br />

im Fettanteil<br />

von Krapfen teils stark erhöht.<br />

Während 2020 noch zehn von<br />

31 Krapfenproben den neuen<br />

Grenzwert überschritten, hatte<br />

das LGL 2021 nur noch eine<br />

von 40 Proben zu beanstanden.<br />

Der betroffene Hersteller wurde<br />

über die zuständige Lebensmittelüberwachung<br />

informiert.<br />

Daneben überprüft das LGL regelmäßig,<br />

ob die Farbstoffe bei<br />

Überzügen und Verzierungen<br />

vorschriftsmäßig gekennzeichnet<br />

sind, die Füllmassen<br />

erlaubte Konservierungsstoffe<br />

enthalten und die se kenntlich<br />

gemacht wurden. In den letzten<br />

beiden Jahren wurden in keiner<br />

der über 50 untersuchten<br />

Krapfenproben unzulässige<br />

Farbstoffe gefunden, jedoch<br />

mussten 13 Proben wegen der<br />

fehlenden Kenntlichmachung<br />

und drei wegen des fehlenden<br />

Warnhinweises auf Azofarbstoffe<br />

beanstandet werden. <strong>2022</strong> war<br />

diesbezüglich noch keine Probe<br />

auffällig, in Hinblick auf Konservierungsstoffe<br />

war nur bei einer<br />

Probe eine fehlende Kenntlichmachung<br />

zu beanstanden.<br />

Einen speziellen Fall stellen<br />

daneben sogenannte „Krapfen<br />

mit Cremefüllung“ dar, da diese<br />

Füllungen das Risiko erhöhter<br />

Keimbildung bergen. Das LGL<br />

weist daher darauf hin, dass<br />

bei „Krapfen mit Cremefüllung“<br />

eine Lagerung unter entsprechenden<br />

Kühlbedingungen<br />

erforderlich ist. Verbrauchern<br />

wird empfohlen, solche Krapfen<br />

zeitnah nach Erwerb zu verzehren<br />

oder sie kühl zu lagern.<br />

www.lgl.bayern.de<br />

Mathis Kuchejda (Foto), Geschäftsführer<br />

der SCHMIDT +<br />

HAENSCH GmbH & Co, ist für<br />

drei weitere<br />

Jahre als Vorsitzender<br />

der Analysen-,<br />

Bio- und<br />

Labortechnik<br />

(ABL) im Industrieverband<br />

Spectaris wiedergewählt worden.<br />

Der in diesem Jahr komplett<br />

virtuelle ABL-Branchentag<br />

bestätigte auch Peter Schütte,<br />

Geschäftsführer der BRAND<br />

GmbH + Co KG, als stv. Vorsitzenden<br />

sowie die Vorstandsmitglieder<br />

Michael Fischer (2mag<br />

AG), Dr. Axel Jahns (Eppendorf<br />

SE), Heinrich Jürgens (Jüke<br />

Systemtechnik GmbH), Dr. Eike<br />

Kleine-Benne (GERSTEL GmbH<br />

& Co. KG) und Jürgen Semmler,<br />

(Shimadzu Europa GmbH) in<br />

ihren Ämtern.<br />

www.spectaris.de<br />

19


aktuelles<br />

3·22<br />

News kompakt<br />

Warum gelagertes Leinöl bitter schmeckt<br />

– und was man dagegen tun könnte<br />

Ein Forschungsteam unter Führung des Leibniz-Instituts für Lebens<br />

mittel-Systembiologie an der Technischen Universität München<br />

hat neue molekulare Details aufgedeckt, die für die Bitterkeit<br />

von gelagertem Leinöl relevant sind. Bereits frühere Analysen<br />

hatten annehmen lassen, dass im gealterten Öl neben oxidierten<br />

Fettsäuren auch Cyclolinopeptide ursächlich für den Bittergeschmack<br />

sind. Nach Aussage der Forschenden reagierten nur zwei<br />

der 25 menschlichen Bitterrezeptortypen auf die Peptide. Dabei<br />

ent hielten fast alle getesteten Peptide, die in der Lage waren, die<br />

Rezeptoren zu aktivieren, ein oder zwei oxidierte Methioninbausteine<br />

in ihrer Ringstruktur. Im gelagerten Öl war hauptsächlich ein<br />

Methioninsulfoxid-haltiges Oxidationsprodukt der Peptidklasse 4<br />

in relevanten Mengen nachweisbar. Die Gene, die im Flachs die<br />

Cyclolinopeptide kodieren, sind nach Aussage der Forschenden<br />

bekannt. Ebenso gebe es Leinsamensorten wie „Flanders“, die im<br />

Vergleich zu anderen Sorten weniger Cyclolinopeptide der Klasse 4<br />

enthielten und potenziell als Basis für Neuzüchtungen in Frage<br />

kämen.<br />

www.leibniz-lsb.de<br />

INTER-ARRAY-Testkit kann über 700 Stämme<br />

von Staphylococcus aureus unterscheiden<br />

Die fzmb GmbH hat gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für<br />

Pho to nische Technologien (Leibniz-IPHT) in Jena einen Test entwickelt,<br />

mit dem sich genetische Eigenschaften des Bakteriums<br />

Staphylococcus aureus erkennen und mehr als 700 Stämme dieses<br />

Erregers unterscheiden lassen. Virulenzfaktoren und Resistenzgene,<br />

auch der „multiresistenten“ Varianten (MRSA), können mit dem<br />

Testkit schnell identifiziert werden. Der Nachweis der bakteriellen<br />

Gene erfolgt durch die Microarray-Hybridisierung: Hierbei werden<br />

auf einem Biochip mehrere Fängermoleküle auf engstem Raum<br />

aufgetragen, an denen DNA-Fragmente aus einer Bakterienkultur<br />

binden können. Kommt es zu einer solchen Bindung, verfärbt sich<br />

das entsprechende Feld auf dem Chip und kann optisch ausgelesen<br />

werden. Anhand der entstehenden Muster wissen die Forscher<br />

sofort, welche Gene vorhanden sind. Große Vorteile des Microrarray-Systems<br />

sind die hohe Skalierbarkeit und die leichte Adaptierbarkeit.<br />

Zukünftig lassen sich zudem neue Kits mit DNA-Sequenzen<br />

für weitere Marker oder auch für andere Spezies designen.<br />

www.idw-online.de<br />

Neu entdecktes Enzym zersetzt PET-Kunststoff in Rekordzeit<br />

Dass einige Enzyme, sogenannte polyesterspaltende Hydrolasen,<br />

auch PET abbauen können, ist schon länger bekannt. Als<br />

ein besonders effektiver „Plastikzersetzer“ gilt das Enzym LCC.<br />

Wissenschaftler von der Universität Leipzig fanden in Proben von<br />

Laubkompost ein Enzym, das überdurchschnittliche Ergebnisse<br />

erreichte. In den Versuchen zersetzte PHL7 innerhalb von 16 Stun-<br />

den das PET zu 90 Prozent, in der gleichen Zeit schaffte LCC einen<br />

Abbau von gerade einmal 45 Prozent. Eine Kunststoffschale, in der<br />

zum Beispiel Weintrauben verkauft werden, ließ sich mit PHL7 in<br />

weniger als 24 Stunden zersetzen. Die Forscher fanden heraus,<br />

dass ein einziger Baustein des Enzyms für die hohe Aktivität verantwortlich<br />

ist: An der Stelle, wo andere bekannte polyesterspaltende<br />

Hydrolasen einen Phenylalanin-Rest enthalten, trägt PHL7 ein Leucin.<br />

Die Forscher hoffen, dass das neu entdeckte Enzym PHL7 das<br />

biologische Recycling auch in der Praxis weiter voranbringen wird<br />

und suchen dafür nach Industriepartnern. www.uni-leipzig.de<br />

Fleischalternativen aus Pilzkulturen<br />

Ein Forschungsteam aus Deutschland und Schweden hat mikrobielles<br />

Protein in einer Computersimulation in den Kontext des<br />

gesamten Agrar- und Ernährungssystems gestellt, um die Auswirkungen<br />

auf die Umwelt zu ermitteln. Die Produktion und der<br />

Konsum von Nahrungsmitteln machen ein Drittel der weltweiten<br />

Treibhausgasemissionen aus, wobei die Produktion von Rindfleisch<br />

die größte Einzelquelle ist. Ein Teil der Lösung könnte in bereits<br />

exis tierender Biotechnologie liegen: Nährstoffreiche, proteinreiche<br />

Biomasse mit fleischähnlicher Konsistenz, die von Mikroorganismen<br />

durch Fermentierung aus Pilzkulturen produziert wird. Schon<br />

heute ist eine große Produktpalette davon etwa in Großbritannien<br />

und Schweiz im Supermarkt erhältlich. Die Ergebnisse zeigen,<br />

dass die Herstellung von mikrobiellem Protein viel weniger landwirtschaftliche<br />

Fläche erfordert als die gleiche Menge Protein aus<br />

Fleisch und kann somit die Treibhausgasemissionen durch Viehhaltung<br />

und die Ausweitung von Acker- und Weideland stark senken.<br />

www.idw-online.de<br />

Ab sofort auch online:<br />

Der BfR-Welt-Almanach zur Lebensmittelsicherheit<br />

Aus Anlass des „Welttags der Lebensmittelsicherheit“ stellt das<br />

Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) die neue Ausgabe des<br />

Handbuchs ins Netz. Der Online-Welt-Almanach gibt einen Überblick<br />

über die Verwaltungsstrukturen verschiedener Länder in der<br />

Lebens- und Futtermittelsicherheit und erleichtert die internationale<br />

Zusammenarbeit. Außerdem soll mit dem Almanach die Harmonisierung<br />

bestehender Methoden unterstützt und Doppelarbeit<br />

vermieden werden. Denn die Lebens- und Futtermittelsicherheit<br />

kann nur durch einen internationalen Ansatz gewährleistet werden,<br />

der eine enge Zusammenarbeit der Länder und Organisationen<br />

vorsieht. Derzeit sind 37 Länder mit ihrem Profil im BfR-Online-<br />

Almanach vertreten. Das Online-Projekt soll um weitere Länder aus<br />

verschiedenen Kontinenten erweitert werden. Dank des Online-<br />

Formats erhält jedes Land Zugang zum eigenen Länderprofil und<br />

steht in der Verantwortung, dieses stetig zu aktualisieren. Zu finden<br />

ist der BfR-Online-Almanach unter<br />

https://worldfoodsafetyalmanac.bfr.berlin/ www.bfr.bund.de<br />

20 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

aktuelles<br />

Neuer Leitfaden zur Nass-Grundreinigung<br />

IHO: Hohes <strong>Hygiene</strong>niveau durch Einpflege von Bodenbelägen<br />

Experten aus dem Fachbereich Gebäudereinigung<br />

im Industrieverband <strong>Hygiene</strong><br />

& Oberflächenschutz (IHO) haben<br />

einen neuen Leitfaden zur chemischen<br />

Nass-Grundreinigung und der Einpflege<br />

von Bodenbelägen erstellt.<br />

Bodenbeläge gehören zu den am meisten<br />

beanspruchten Bauteilen in einem<br />

Gebäude. Sie erfordern<br />

ein hohes Maß<br />

an Schutz und Pflege.<br />

Pflegefilme tragen<br />

einen erheblichen<br />

Teil zur Werterhaltung<br />

des Bodenbelages<br />

bei, verlängern die<br />

Lebensdauer von Belägen und ermöglichen<br />

eine Zeit- und Kostenersparnis bei<br />

der Unterhaltsreinigung.<br />

Wie erfolgt die korrekte chemische<br />

Nass-Grundreinigung und die Einpflege<br />

von Bodenbelägen? Wie lassen sich<br />

typische Schadensbilder vermeiden und<br />

beheben? Welche Ausstattung benötige<br />

ich – und was gilt es insbesondere bei<br />

hohen Temperaturen zu beachten? Die<br />

neue Empfehlung ist als Broschüre des<br />

Fachbereichs Gebäudereinigung des<br />

IHO erhältlich und gibt auf 48 Seiten<br />

umfassend Antwort auf diese Fragen.<br />

Sie enthält Bilder von typischen Problemfällen<br />

und gibt Hinweise zur Ver-<br />

meidung und Behebung dieser Schäden.<br />

Eine Checkliste für alle benötigten<br />

Materialien und ein Einpflegeprotokoll,<br />

das als Kopievorlage verwendet werden<br />

kann, runden die Broschüre ab.<br />

„Ein eingepflegter Bodenbelag ist die<br />

ideale Voraussetzung für ein hohes<br />

<strong>Hygiene</strong>niveau, da nur eine geschlossene<br />

Oberfläche<br />

optimal zu reinigen<br />

und/oder zu<br />

desinfizieren ist.<br />

Obwohl es sich bei<br />

der chemischen<br />

Nassgrundreinigung<br />

um Alltagsgeschäft<br />

handelt, beziehen sich die häufigsten<br />

Reklamationen im Bereich der Gebäudereinigung<br />

auf Schäden bei Bodenbelägen.<br />

Hier möchten wir mit unserem<br />

Leitfaden ansetzen“, sagt Markus<br />

Häfner, Vorsitzender des Fachbereichs<br />

Gebäudereinigung im IHO.<br />

Die Broschüre kann auf der IHO-Webseite<br />

als PDF heruntergeladen werden.<br />

Gedruckte Exemplare können in der<br />

Geschäftsstelle oder über die Mitgliedsfirmen<br />

des IHO bestellt werden. Weitere<br />

Broschüren aus dem Bereich der<br />

Gebäudereinigung sind geplant.<br />

www.iho.de<br />

VDMA: Aus der DIN 8743 wird die EN 415-11<br />

Die DIN 8743 spezifiziert das international<br />

eingeführte Kennzahlensystem<br />

für die Leistungsabnahme von Verpackungsmaschinen.<br />

Sie wird nicht nur<br />

von deutschen Maschinenherstellern<br />

genutzt und von Kunden weltweit akzeptiert.<br />

Auf Initiative des italienischen<br />

Branchenverbands UCIMA und des<br />

deutschen VDMA wurde die nationale<br />

Norm in die europäische Norm Norm<br />

EN 415-11:2021 überführt.<br />

„DIN EN 415-11:2021-12: Sicherheit<br />

von Verpackungsmaschinen – Teil 11:<br />

Ermittlung von Effizienz und Verfügbarkeit“<br />

ist über den Beuth-Verlag zu<br />

beziehen. Auf der VDMA-Website ist<br />

eine Einführung in das Kennzahlensystem<br />

der EN 415-11: 2021 verfügbar<br />

– und zudem Einführungen<br />

zur VDMA 8751 zu Kennzahlen und<br />

Vorgehensweise zur Erfassung und<br />

Messung von Energie und Medienverbräuchen<br />

sowie zur VDMA 8752 zu<br />

ergänzenden Kennzahlen zum Themenfeld<br />

Rüsten und Reinigen.<br />

www.vdma.org<br />

www.beuth.de<br />

Und wann<br />

mieten Sie Ihre<br />

Berufskleidung?<br />

Mietberufskleidung von DBL.<br />

Wir beschaffen, holen, bringen und pflegen<br />

Ihre Berufskleidung in unserem textilen Miet -<br />

ser vice. Hygienisch. Zuverlässig. Empfohlen<br />

vom BVLK. Rufen Sie an unter<br />

+49 800 310 311 0.<br />

21<br />

DBL – Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH<br />

Albert-Einstein-Str. 30 | 90513 Zirndorf<br />

info@dbl.de | www.dbl.de<br />

21


interview<br />

3·22<br />

„Die Einhaltung der <strong>Hygiene</strong>vorgaben mit<br />

Innovationen so leicht wie möglich machen“<br />

Volker Schlosser (K+G Wetter) über HD und perfekte Reinigung von Kuttern und Wölfen<br />

Gerade in der Fleischwarenherstellung ist perfekte <strong>Hygiene</strong> unerlässlich. Mit Geräten im Hygienic Design können Unternehmen<br />

ihre Produktionslinien vor Kontaminationen schützen und ihren Kunden Lebensmittelsicherheit gewährleisten. Wie<br />

schaffen es namhafte Maschinenhersteller, die immer strengeren <strong>Hygiene</strong>vorgaben in konstruktive Details eines Kutters<br />

oder Wolfs zu übertragen? „Mit Innovationen“, sagt Volker Schlosser, Sales Manager International bei K+G Wetter (Biedenkopf-Breidenstein).<br />

Wir sprachen mit ihm im Nachgang der Weltleitmesse IFFA über die wichtigsten Neuheiten des Spezialgerätebauers,<br />

das gewünschte Zusammenspiel mit Kunden in der Entwicklung und das Ziel rückstandsloser Reinigung.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>:<br />

Food Safety und damit hygieneoptimiertes<br />

Design standen bei<br />

der weltgrößten Fleischerei-<br />

Fachausstellung IFFA <strong>2022</strong> bei<br />

vielen Maschinenbauern im<br />

Fokus. Wie wichtig ist für Sie<br />

dieser Aspekt in Ihrem Produktprogramm?<br />

Volker Schlosser: <strong>Hygiene</strong>optimiertes<br />

Design ist ein Kernthema<br />

von K+G Wetter. Bei allen<br />

unseren Entwicklungen steht<br />

immer der Nutzen für den Kunden<br />

im Mittelpunkt. Wenn wir<br />

in der Entwicklungsphase bei<br />

Detailfragen keinen Nutzen für<br />

den Kunden sehen, setzen wir<br />

neu an. Dabei hat das Thema<br />

<strong>Hygiene</strong> höchste Priorität.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Welche<br />

technischen Neuheiten oder<br />

Modelle im Hygienic Design<br />

haben Sie in Frankfurt gezeigt<br />

und wie war die Resonanz der<br />

Fachbesucher?<br />

Volker Schlosser: Alle Konstruk<br />

tionsdetails für besondere<br />

<strong>Hygiene</strong> bei der Lebensmittelverarbeitung<br />

stießen auf dem<br />

K+G-Wetter-Messestand auf<br />

besonderes Interesse. Als ganz<br />

aktuelle Neuentwicklung im<br />

Bereich Wölfe und Mischwölfe<br />

präsentierten wir auf der IFFA<br />

eine Weiterentwicklung unserer<br />

Volker Schlosser<br />

Sales Manager International<br />

bei der K+G Wetter GmbH in<br />

Biedenkopf-Breidenstein.<br />

Messerzapfen. Diese haben<br />

nun an der Verbindung zur<br />

Fleischschnecke erstmals eine<br />

Dichtung. Durch die ausgeklügelte<br />

Erfindung können keine<br />

Flüssigkeiten oder Partikel<br />

mehr in den Zwischenraum<br />

eindringen. Dieses Detail<br />

sorgt für <strong>Hygiene</strong>sicherheit in<br />

einem sehr sensiblen Bereich.<br />

Zudem wurde die Aufnahme<br />

der Messerzapfen vollständig<br />

neu konstruiert, so dass ein<br />

Austausch im Bedarfsfall ohne<br />

Fachkenntnis in wenigen Minuten<br />

vom Kunden selbst erledigt<br />

werden kann.<br />

Erstmals auf einer Messe zu sehen<br />

war auf der IFFA der neue<br />

offene Kochkutter CM 360 aus<br />

der HygienicSecure-Baureihe<br />

mit einer energieeffizienten<br />

und besonders hygienischen<br />

Kochfunktion. Mit unserer<br />

Entwicklung ist es nun sogar<br />

möglich, eine Kochfunktion bei<br />

einem Kutter ohne Vakuumkessel<br />

einzusetzen.<br />

Auf enormes Interesse stieß<br />

nach wie vor unser patentierter<br />

Messerdeckelstreifen bei den<br />

HygienicSecure-Kuttern. Dieser<br />

ist zur Reinigung leicht herausnehmbar.<br />

Somit ist eine aus<br />

hygienischer Sicht überaus<br />

kritische Stelle nun sicher und<br />

einfach zu reinigen. Dieses Bauteil<br />

bringt ein Plus in Sachen<br />

<strong>Hygiene</strong> und wurde 2021 mit<br />

dem International FoodTech<br />

Award in Silber ausgezeichnet.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>:<br />

Wie breit<br />

ist K+G Wetter<br />

heute aufgestellt,<br />

was<br />

umfasst Ihr<br />

Produktportfolio<br />

und welche<br />

Branchen<br />

setzen Ihre<br />

Geräte ein?<br />

Volker Schlosser:<br />

K+G<br />

Wetter baut<br />

Kutter, Wölfe<br />

und Mischwölfe für alle<br />

Betriebsgrößen vom lokalen<br />

Handwerksmetzger bis zum<br />

industriellen Verarbeiter. Bei<br />

den Kuttern startet das mit den<br />

Schneidmischern von 33 und<br />

45 Litern Schüsselvolumen und<br />

geht über verschiedene CutMix<br />

und Vakuum-CutMix-Modellgrößen<br />

von 50 Litern bis zum<br />

größten Kutter CM/VCM 550<br />

Liter. Das kompakteste Wolf-<br />

Model von K+G Wetter ist der<br />

Elektro-Stopfwolf EW 98, es gibt<br />

weitere Größen mit und ohne<br />

Misch-Funktion oder auch als<br />

Winkelwolf bis zu den industriellen<br />

Modellen, die auch Gefrierfleisch-Blöcke<br />

wolfen. Eine<br />

Besonderheit ist der Zwilling:<br />

Die kompakte Kombi-Maschine<br />

aus Kutter und Wolf ist aktuell<br />

Der Messerdeckelstreifen der Hygienic-Secure-Kutter<br />

von K+G Wetter ist mit einem Handgriff entnehmbar – so<br />

gelingt hygienische Reinigung von Dichtung und Nut bei<br />

jedem Durchgang einfach und schnell.<br />

22 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

interview<br />

K+G-Wetter-Innovationen im Fokus: Mit dem neuen Hygienic-Secure-Kutter CM 360 (Foto links) ist es nun sogar<br />

möglich, eine Kochfunktion bei einem Kutter ohne Vakuumkessel einzusetzen. Die Spülkammer ermöglicht bei den<br />

Wölfen (Foto rechts) höchstmöglichen <strong>Hygiene</strong>standard auch bei sonst nicht zugänglichen Maschinenbereichen.<br />

wieder ausgesprochen gefragt<br />

und wird heute nur noch von<br />

K+G Wetter angeboten.<br />

Traditionell im Einsatz sind unsere<br />

Maschinen in der Fleischverarbeitung,<br />

aber darauf sind<br />

sie natürlich nicht beschränkt.<br />

Unsere Kunden verarbeiten<br />

damit auch Fisch oder vegetarische<br />

und vegane Proteine,<br />

Tiernahrung, besonders sensible<br />

Produkte wie Babynahrung<br />

oder auch Convenience-Erzeugnisse<br />

wie Suppen, Saucen<br />

und Eintöpfe. Auch im Bereich<br />

Süßwaren oder Käse leisten<br />

Maschinen von K+G Wetter gute<br />

Arbeit für Qualitäts-Produkte.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Nehmen Sie<br />

auch gelegentlich Rückmeldungen<br />

von Betrieben in die Entwicklung<br />

neuer Produkte auf?<br />

Volker Schlosser: Ja, absolut<br />

und nicht nur gelegentlich. Was<br />

wir bauen und neu entwickeln,<br />

muss immer auch beim<br />

Kunden einfach und leicht in<br />

der Anwendung funktionieren.<br />

Daher hat unser Vertriebs- und<br />

Entwicklungsteam immer ein<br />

offenes Ohr für die Wünsche,<br />

Anregungen und auch neuen<br />

Anforderungen aus dem Markt.<br />

So entstehen dafür dann im<br />

Idealfall patentierte Lösungen<br />

wie der erwähnte Messerdeckel-<br />

streifen der HygienicSecure-<br />

Kutter, die ganz neue Dichtung<br />

zwischen Messerzapfen und<br />

Fleischschnecke bei den<br />

Wölfen oder auch das weiterentwickelte<br />

Sortiermesser, das<br />

für das Aussortieren von nicht<br />

gewünschten Hartanteilen im<br />

gewolften Produkt<br />

einen Quantensprung<br />

bedeutet.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>:<br />

Lassen sich hohe<br />

Vorgaben von<br />

Personalhygiene bis<br />

Desinfektion überhaupt<br />

100-prozentig<br />

beseitigen oder steht<br />

da der „menschliche<br />

Faktor“ dazwischen?<br />

Volker Schlosser:<br />

Hundertprozentige<br />

Sicherheit gibt es<br />

wohl nie, wobei das Thema<br />

<strong>Hygiene</strong> in allen Lebensmittelbetrieben<br />

natürlich eine immer<br />

größere Rolle spielt – das ist<br />

auch gut und richtig so. Was<br />

wir als Maschinenhersteller<br />

beitragen können: den Kunden<br />

die Einhaltung der <strong>Hygiene</strong>vorgaben<br />

so leicht wie möglich zu<br />

machen. Die rückstandslose<br />

Reinigung von Kuttern und Wölfen<br />

muss einfach, schnell und<br />

sicher sein, auch an schwer<br />

zugänglichen Stellen.<br />

Für solche Bereiche stehen<br />

innovative Lösungen bereit. Ein<br />

Beispiel ist die Spülkammer<br />

in den Wölfen und Mischwölfen:<br />

Das Prinzip: Während des<br />

Wolfvorgangs wird das Produkt<br />

mit sehr hohem Druck durch<br />

den Schneidsatz gefördert –<br />

Zwischen Messerzapfen und Fleischschnecke der Wölfe<br />

und Mischwölfe von K+G Wetter sitzt dank einer Neuentwicklung<br />

nun erstmals eine Dichtung. Damit ist der sensible<br />

Bereich vor Verunreinigungen geschützt und kann<br />

leicht hygienisch gereinigt werden. Fotos: K+G Wetter<br />

es ist dadurch möglich, dass<br />

kleinste Mengen an Flüssigkeiten<br />

oder Produktpartikel die<br />

Dichtung der Förderschnecken-<br />

Aufnahme überwinden. Dann<br />

können sich Mikroorganismen<br />

auf der Rückseite, also bereits<br />

im Maschinenkorpus, relativ<br />

ungestört vermehren und im<br />

schlimmsten Fall das Verarbeitungsgut<br />

kontaminieren. Solche<br />

Verunreinigungen werden bei<br />

den Wölfen von K+G Wetter in<br />

der Spülkammer gesammelt<br />

und bei der täglichen Reinigung<br />

einfach und sicher von außen<br />

ausgespült – für optimale <strong>Hygiene</strong><br />

in Sekundenschnelle.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Manche Unternehmen<br />

fühlen sich durch<br />

Auflagen zur „Food Safety“<br />

gegängelt und teils überfordert.<br />

Sehen Sie auch positive Tendenzen<br />

und Neuerungen, die<br />

Mut machen?<br />

Volker Schlosser: Das Thema<br />

Lebensmittelsicherheit und<br />

<strong>Hygiene</strong> ist enorm wichtig – die<br />

Konsumenten müssen darauf<br />

vertrauen können, dass bei der<br />

Herstellung der Produkte alles<br />

einwandfrei gehandhabt wird.<br />

Umso wichtiger ist es, dass<br />

wir diese Themen auch für die<br />

Maschinen von K+G Wetter berücksichtigen<br />

und vorausschauend<br />

weiterentwickeln. Wenn wir<br />

unseren Kunden erleichtern, hygienisch<br />

einwandfrei zu kuttern<br />

und zu wolfen, ist das im<br />

Sinne aller Beteiligten.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Mit<br />

welchen Neuheiten im<br />

hy gie netechnischen<br />

Bereich können die<br />

Anwender in naher Zukunft<br />

seitens K+G Wetter<br />

rechnen?<br />

Volker Schlosser: An was<br />

unsere Entwickler aktuell<br />

arbeiten, können wir<br />

natürlich nicht verraten.<br />

Durch den partnerschaftlichen<br />

Austausch mit<br />

unseren Kunden gehen uns die<br />

Ideen für Optimierungen aber<br />

nicht aus. Die Kutter und Wölfe<br />

von K+G Wetter werden auch<br />

in Zukunft Standards setzen im<br />

Bereich <strong>Hygiene</strong>.<br />

Kutter- und Gerätebau<br />

Wetter GmbH<br />

Goldbergstrasse 21<br />

D-35216 Biedenkopf-<br />

Breidenstein<br />

www.kgwetter.de<br />

23


erufskleidung<br />

3·22<br />

Hygienisch geht auch nachhaltig<br />

DBL: Kollektion „BPlus Green“ neu im Mietservice<br />

Robust, funktional, modern<br />

designt – und dazu nachhaltig:<br />

Berufstextilleasing-Spezialist<br />

DBL (Zirndorf) hat die<br />

neue hochwertige Workwear-<br />

Kollektion „BPlus Green“ des<br />

Kölner Traditionskonfektionärs<br />

Bierbaum & Proenen (BP) in<br />

seinen Mietservice integriert,<br />

um sie künftig für Profis in<br />

Handwerk und Industrie stets<br />

hygienisch gereinigt und<br />

pünklich in den Betrieben<br />

verfügbar zu machen.<br />

Das strapazierfähige Canvas-<br />

Gewebe der BPlus Green<br />

besteht zu 65 % aus Polyester<br />

von recycelten PET-Flaschen.<br />

Canvas-Gewebe mit 65 % Recyclinganteil sorgt in<br />

der „BPlus Green“ für Nachhaltigkeit. Foto: DBL<br />

So befinden sich in jedem der<br />

fünf Kollektionsteile durchschnittlich<br />

18 Flaschen. Im<br />

Vergleich zur Herstellung von<br />

neuem Polyester wird der<br />

Wasserverbrauch um 20 %,<br />

der CO ²<br />

-Ausstoß um 30 %<br />

und der Energieverbrauch um<br />

45 % gesenkt. Die übrigen 35<br />

% des Gewebes bestehen aus<br />

Baumwolle des Programms<br />

„Supporting-Fairtrade-Cotton“,<br />

dessen Rohstoffmodell es<br />

Bauern ermöglicht, größere<br />

Mengen ihrer Baumwolle zu<br />

Fairtrade-Bedingungen zu verkaufen.<br />

„Wir reagieren damit<br />

auf die verstärkte Nachfrage<br />

unserer Kunden nach fairen<br />

Kollektionen“, so Thomas<br />

Krause von der DBL – Deutsche<br />

Berufskleider-Leasing<br />

GmbH.<br />

Im DBL-Mietservice stehen<br />

fünf Kollektionsteile in sechs<br />

Farbkombinationen zur Auswahl.<br />

Eine moderne Bundjacke,<br />

Latzhose und Bundhose<br />

sowie die saisonalen Kollektionsteile:<br />

Shorts für wärmere<br />

Tage und Thermoweste für<br />

kühlere Temperaturen. Sie<br />

alle gibt es in angesagten, gedeckten<br />

Tönen (Dunkelgrau,<br />

Schwarz, Dunkelblau, Braun,<br />

Oliv und Blau) mit markanten<br />

schwarzen Absätzen. Das ist<br />

individuell abstimmbar auf<br />

die Corporate Identity des<br />

Betriebes.<br />

Für Workwear<br />

ebenfalls ein<br />

wichtiges Kriterium:<br />

der Komfort.<br />

Hier überzeugt<br />

BPlus Green laut<br />

DBL mit ergonomischer<br />

Passform.<br />

Erhöhte<br />

Dehnbunde<br />

und Stretcheinsätze<br />

sorgen<br />

für maximale<br />

Bewegungsfreiheit.<br />

Auch beim<br />

Thema Funktionalität erreicht<br />

die neue Arbeitskleidung<br />

maximale Punkte – ob mit verstärkten<br />

Kniepolstertaschen<br />

aus Cordura ® , multifunktionalen<br />

Taschenlösungen oder<br />

sportiven Reflexelementen.<br />

DBL bietet die faire Workwear<br />

im nachhaltigen Mietkonzept.<br />

„Wir wissen um die hohe Qualität<br />

der Kleidung und dass<br />

Nachhaltigkeit immer auch<br />

Langlebigkeit bedeutet“, meint<br />

Krause. „Durch unsere ressourcenschonende<br />

Pflege und<br />

eine fachgerechte Reparatur<br />

ist mit uns jedes Kleidungsstück<br />

lange im Einsatz.“<br />

www.dbl.de<br />

Geschäftsführer Sven Heizmann (r.) und Marketingleiter Martin Marx von<br />

diemietwaesche.de mit der Top-100-Trophäe. Foto: diemietwaesche.de<br />

TOP100-Siegel für Innovationskraft<br />

diemietwaesche.de zum dritten Mal ausgezeichnet<br />

Für ihre wiederkehrenden Innovationen<br />

hat diemietwaesche.de<br />

(Villingen) bereits zum dritten<br />

Mal seit 2015 das TOP100-<br />

Siegel verliehen bekommen. Mit<br />

dieser Auszeichnung werden<br />

besonders innovative mittelständische<br />

Unternehmen geehrt –<br />

und das nunmehr zum 28. Mal.<br />

Zuvor hatten Innovationsforscher<br />

Prof. Dr. Nikolaus Franke<br />

und sein Team im Auftrag von<br />

Wettbewerbs-Ausrichter Compamedia<br />

(Überlingen) die Innovationskraft<br />

von diemietwaesche.<br />

de untersucht. Im Kern gingen<br />

sie der Frage nach, ob Innovationen<br />

im Unternehmen das<br />

Ergebnis planvollen Vorgehens<br />

oder ein Zufallsprodukt sind,<br />

also um die Wiederholbarkeit<br />

von Innovationsleistungen.<br />

Gleichzeitig untersuchten sie,<br />

ob und wie sich die entsprechenden<br />

Lösungen am Markt<br />

durchsetzen. Dazu legten die<br />

Forscher rund 120 Prüfkriterien<br />

aus fünf Kategorien zugrunde:<br />

Innovationsförderndes Management,<br />

Innovationsklima, Innovative<br />

Prozesse und Organisation,<br />

Außenorientierung/Open Innovation<br />

und Innovationserfolg.<br />

Aufgrund der aktuellen Situation<br />

gab es zudem einen Sonderteil,<br />

in dem die unternehmerische<br />

Reaktion auf die Coronakrise<br />

untersucht wurde.<br />

diemietwaesche.de ist ein<br />

bundesweit tätiges Dienstleistungsunternehmen,<br />

das auf<br />

die Vermietung von Berufs- und<br />

Schutzkleidung spezialisiert ist.<br />

Der Verbund aus mittelständischen<br />

Wäschereien hat sich<br />

v.a. durch innovative Sicherheitskonzepte<br />

einen Namen<br />

gemacht. „Täglich tragen Millionen<br />

Menschen bei ihrer Arbeit<br />

Berufs- oder Schutzkleidung<br />

und wir sorgen dafür, dass sie<br />

den Beschäftigten einen optimalen<br />

Schutz gewährt. So ist<br />

jedes von uns ausgelieferte Kleidungsteil<br />

hautverträglich – eine<br />

einzigartige Eigenschaft, die<br />

durch die Fördergemeinschaft<br />

Körperverträgliche Textilien<br />

(FKT) durch das Siegel<br />

,hau(p)t sache verträglich’ regelmäßig<br />

bestätigt wird“, so Geschäftsführer<br />

Sven Heizmann.<br />

www.top100.de<br />

diemietwaesche.de<br />

Auf der Steig 6<br />

D-78052 VS-Villingen<br />

www.diemietwaesche.de<br />

24 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

schädlingsbekämpfung<br />

Prophylaxe & Bekämpfung sind Pflichtfächer fürs Qualitätsmanagement<br />

Sachverständiger: Thema Schädlinge nicht Halbprofis überlassen – Bei Mängeln drohen hohe Kosten<br />

Qualitätskontrollen sind heute<br />

im gesamten Betriebsablauf von<br />

Unternehmen tägliche Praxis.<br />

Kammerjäger hingegen haben<br />

in fast allen Lebensmittelbetrieben<br />

immer noch völlig freie<br />

Hand. Oft wissen die Auftraggeber<br />

gar nicht, ob eine wirklich<br />

professionelle, preiswerte und<br />

betriebsspezifische Leistung<br />

erbracht wird. Dieses Wissensdefizit<br />

ist gefährlich, denn<br />

insbesondere in der Schädlingsbekämpfung<br />

tummeln sich immer<br />

noch viele selbst ernannte<br />

Experten auf dem Markt.<br />

Und gerade bei der Schädlingsprophylaxe,<br />

die für jeden<br />

Lebensmittelbetrieb elementar<br />

wichtig ist, passieren, die<br />

meisten Fehler, Mängel und<br />

Versäumnisse. Der Auftraggeber<br />

fühlt sich auf der sicheren<br />

Seite, wird aber in Wirklichkeit<br />

fachlich völlig falsch betreut. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass<br />

es für Schädlingsbekämpfer per<br />

Gesetz noch nicht einmal eine<br />

generelle Verpflichtung zur Ausbildung<br />

gibt. Die Forderung, das<br />

Thema Schädlinge, Prophylaxe<br />

und Bekämpfung in das Qualitätsmanagement<br />

einzubinden,<br />

gewinnt vor diesem Hintergrund<br />

massiv an Bedeutung.<br />

Qualitätskontrolle heißt hier in<br />

erster Linie, die umgesetzten<br />

Maßnahmen des Schädlingsbekämpfers<br />

beurteilen zu können.<br />

Stimmt der Preis im Angebot<br />

und stimmt die angebotene<br />

Leis tung? Wird der eigene<br />

Betrieb fachlich korrekt sowie<br />

objekt- und befallsspezifisch<br />

betreut? Können die eingesetzten<br />

Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

den eigenen Betrieb<br />

eventuell gefährden? Erfüllt<br />

der Schädlingsbekämpfer die<br />

vom Gesetzgeber geforderten<br />

Auflagen? Diese Fragen können<br />

von Lebensmittelbetrieben meist<br />

nicht oder nur unzureichend<br />

beantwortet werden. Folge:<br />

Die Lebensmittelsicherheit ist<br />

gefährdet.<br />

Schaben (im Bild die „Periplaneta americana“) sind die am häufigsten in Lebensmittelbetrieben<br />

auftretenden Schädlinge.<br />

Foto: Voigt<br />

Zweitens kann unprofessionelle,<br />

schlechte Arbeit eines Schädlingsbekämpfers<br />

zu finanziellem<br />

Mehraufwand führen. Extreme<br />

Kosten verursachen Produktionsausfälle,<br />

die gerade bei einer<br />

Schaben- und Mottenbekämpfung<br />

von unprofessionellen<br />

Schädlingsbekämpfern oft als<br />

unumgänglich gefordert werden.<br />

Dabei ist ein kostspieliger<br />

Produktionsstop in der heutigen<br />

Zeit meist nicht notwendig.<br />

Ein weiterer Schwachpunkt ist<br />

die Dokumentation. Man selbst<br />

als Auftraggeber ist zwar von<br />

der Richtigkeit überzeugt, was<br />

aber, wenn beim Kunden- oder<br />

IFS-Audit Mängel oder sogar<br />

Lücken aufgedeckt werden?<br />

Als kompetente Problemlöser<br />

fungieren hier Experten wie<br />

der Sachverständige Thomas<br />

F. Voigt (Laudenbach). Mit<br />

Fachwissen und 30-jähriger<br />

Branchenerfahrung bringt er<br />

als unabhängiger Partner alle<br />

Fragen zum Thema Schädlinge,<br />

Prophylaxe und Bekämpfung<br />

auf den Punkt. Neutral und<br />

sachlich zeigt er Unternehmen,<br />

wie sie die Thematik ins Qualitätsmanagement<br />

einbinden<br />

können, ob ihr Schädlingsbekämpfer<br />

gute Arbeit leistet und<br />

sie auf der sicheren Seite sind.<br />

Der Fachautor rät: „Überlassen<br />

Sie das Thema Schädlinge, Prophylaxe<br />

und Bekämpfung nicht<br />

dem Zufall. Steigern Sie Ihre<br />

Qualität und nicht Ihr Risiko!“<br />

Praxis-Tipps und Infos kostenlos<br />

per E-Mail: mcpcc@t-online.de<br />

Sachverständigenbüro<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Thomas F. Voigt<br />

Postfach 12 17<br />

D-69511 Laudenbach<br />

GPCB: Sachkunde in der Schädlings-Prävention mit Zertifizierung DIN 16636<br />

Die Anforderungen an Schädlingsbekämpfer<br />

haben sich in<br />

den letzten 20 Jahren stark<br />

verändert. Seit 1993 fordert<br />

die Gefahrstoffverordnung eine<br />

Sachkunde beim Umgang mit<br />

giftigen Stoffen und Zubereitungen<br />

(aktuelle Bezeichnung:<br />

Akute Toxizität Kategorie 1-4).<br />

Doch was ist Sachkunde?<br />

Nach Angaben des German<br />

Pest Contol Board (GPCB), ein<br />

Arbeitskreis führender Schäd-<br />

lingsbekämpfer in Deutschland,<br />

fordert erfolgreiche Schädlingsprävention<br />

bzw. -bekämpfung:<br />

u Wissen um die Biologie der<br />

Schädlinge<br />

u Wissen um ihre Entwicklung<br />

u Wissen über ihre Lebensund<br />

Verbergeorte<br />

u Wissen um die Befallshistorie<br />

in einem Betrieb<br />

u Wissen um Gefahren auf den<br />

Betriebsgeländen<br />

In der Gefahrstoffverordnung<br />

heißt es u.a.: „Sachkundig ist,<br />

wer seine Fachkunde durch<br />

Teilnahme an einem behördlich<br />

anerkannten Sachkundelehrgang<br />

erweitert hat“ oder „…<br />

über eine von der zuständigen<br />

Behörde als gleichwertig anerkannte<br />

Qualifikation verfügt.“<br />

Laut GPCB ist dies für interne<br />

und externe Überprüfungen<br />

und Auditoren z.T. schwer<br />

erkenntlich, da es verschiedene<br />

behördlich anerkannte Qualifikationen<br />

gibt. Wünschenswert<br />

wäre, wenn Auditoren eine<br />

Zertifizierung gemäß DIN 16636<br />

(Schädlingsmanagement)<br />

als Qualifikation anerkennen<br />

würden, da dieser Standard die<br />

Ausbildung und Qualifikation<br />

der Mitarbeiter eines Fachbetriebes<br />

verlangt und überprüft.<br />

www. gpcb.eu<br />

25


hygieneorientierte baumassnahmen<br />

3·22<br />

Mit Türen und Toren aus Edelstahl<br />

<strong>Hygiene</strong>bereiche vor Kontamination sichern<br />

Hörmann: Bauelemente müssen chemikalienresistent und lebensmittelneutral sein<br />

Bei Logistik- und Lagerhallen, Industrie- und Gewerbebauten in der Lebensmittel-, Pharma- und Chemieindustrie werden<br />

an die Türen, Tore und Zargen besonders hohe Anforderungen an <strong>Hygiene</strong>, Hitzebeständigkeit und Robustheit gestellt. Um<br />

diesen gerecht zu werden, bieten sich Produkte aus Edelstahl an: Im Gegensatz zu herkömmlichem Stahl ist dieser säureund<br />

laugenbeständig, widerstandsfähig gegenüber zahlreichen aggressiven Stoffen wie Chlor, Farben, Alkohol oder Salzen<br />

und neutral im Kontakt mit Lebensmitteln. Die Hörmann KG (Steinhagen) hat sich auf die Herstellung von Bauelementen<br />

wie Roll-, Schiebe- und Schnelllauftoren für solch anspruchsvolle Einsatzbereiche wie im Lebensmittelsektor spezialisiert.<br />

Edelstahl-Türen<br />

In der Lebensmittel- oder<br />

Pharmaindustrie kommt es auf<br />

Hy giene und Sauberkeit an,<br />

sodass hier Edelstahl-Türen besonders<br />

geeignet sind. Für den<br />

Einsatz in <strong>Hygiene</strong>bereichen<br />

sind alle Türkomponenten wie<br />

Türblatt, Beschläge und Drücker<br />

vollständig aus Edelstahl<br />

gefertigt. Hörmann Edelstahl-<br />

Mehrzwecktüren gibt es mit<br />

Dickfalz oder – für eine hochwertige<br />

Gesamtansicht – als<br />

stumpf einschlagende Variante.<br />

Räume, in denen Lebensmittel<br />

verarbeitet werden, werden<br />

<strong>Hygiene</strong>sicherheit zählt: Sämtliche<br />

Komponenten wie Tür, Drücker und<br />

Beschläge sind aus Edelstahl.<br />

regelmäßig gründlich gereinigt.<br />

Hier empfiehlt sich laut<br />

Hörmann der Einsatz einer<br />

Edelstahl-Tür wie der MZ Aqua,<br />

die durch eine PU-Füllung<br />

(Polyurethan) wasserabweisend<br />

ist und starken Nässeeinwirkungen<br />

– zum Beispiel durch<br />

Hochdruckreiniger – ohne<br />

Schäden am Material langfristig<br />

standhält.<br />

In Gebäudebereichen, wo<br />

zusätzlich der Brandschutz<br />

gewährleistet werden muss,<br />

können die Edelstahl-Türen<br />

mit einer feuerhemmenden<br />

(T30) und feuerbeständigen<br />

(T90) Funktion ausgeführt<br />

werden. Mehrzweck- wie auch<br />

Feuerschutztüren gibt es einoder<br />

zwei-flügelig und optional<br />

rauchdicht, schalldämmend<br />

(bis zu 42 dB) und in RC 2 oder<br />

RC 3 Sicherheitsausstattung.<br />

Edelstahl-Tore<br />

Neben Edelstahl-Türen bietet<br />

das Unternehmen aus Westfalen<br />

für große Hallendurchgänge<br />

und -übergänge in Lebensmittel<br />

produzierendem Gewerbe,<br />

Kühllagern, Molkereien und<br />

Brauereien auch Edelstahl-Tore<br />

an. Dazu gehören neben Schiebetoren<br />

auch Schnelllauftore.<br />

So können sowohl die Rohstoffe<br />

für die Produktion innerhalb von<br />

Hallen als auch anschließend in<br />

Lager- oder Logistikhallen, die<br />

zum Beispiel über Edelstahl-<br />

Tore zugänglich sind, hygienisch<br />

transportiert werden.<br />

Torsysteme wie diese Schnelllauftore müssen in hygienesensiblen Bereichen<br />

wie der Fleischwarenverarbeitung schnell öffnen und exakt schließen.<br />

Die Edelstahl-Schiebetore gibt<br />

es ein- oder zwei-flügelig und<br />

– bei geringen Platzverhältnissen<br />

– in Teleskop-Ausführung.<br />

Darunter das Mehrzweck-<br />

Schiebetor und, die durch ihre<br />

PU-Füllung wasserresistente<br />

Variante, das Mehrzweck-Schiebetor<br />

Aqua.<br />

In vielen Bereichen kommt es<br />

aber nicht nur auf eine hygienische<br />

und widerstandsfähige<br />

Produktlösung an. Darüber<br />

hinaus werden oftmals Brandund<br />

Rauchschutzanforderungen<br />

gestellt, die mit den T30, T90<br />

und rauchdichten Edelstahl-<br />

Schiebetoren erfüllt werden<br />

können. Damit ein Personendurchgang<br />

auch möglich ist,<br />

wenn das Tor geschlossen<br />

ist, können sie zusätzlich mit<br />

Schlupftüren ohne Schwelle<br />

ausgestattet werden. Laut Herstellerangaben<br />

sind die Schlupftüren<br />

nur bei Hörmann auch<br />

für Rauchschutz-Schiebetore<br />

zugelassen. Je nach Fluchtwegeplanung<br />

kann die Schlupftür<br />

in beide Richtungen geöffnet<br />

werden.<br />

Torsysteme müssen besonders<br />

schnell öffnen und schließen,<br />

wenn Verkehrsflüsse in Produktions-<br />

und Logistikhallen<br />

optimiert werden sollen. Für<br />

die Lebensmittelindustrie ist<br />

zusätzlich zum reibungslosen<br />

Warentransport die Einhaltung<br />

strenger hygienischer Anforde-<br />

26 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

hygieneorientierte baumassnahmen<br />

rungen entscheidend. Beide<br />

Aspekte vereint das von Hörmann<br />

speziell für diesen Einsatz<br />

entwickelte Schnelllauftor V<br />

2515 FOOD L.<br />

Antrieb, Führungsschiene,<br />

Steuerung und Wickelwelle sind<br />

durch eine stabile Edelstahl-<br />

Konstruktion geschützt, sodass<br />

die gesamte Torkonstruktion<br />

unempfindlich gegenüber<br />

Hochdruckreiniger und Wasser<br />

ist und sich leicht reinigen<br />

lässt. Das Schnelllauftor ist<br />

serienmäßig mit einer Frequenzumrichtersteuerung<br />

ausgestattet, sodass hohe<br />

Öffnungs- (max. 1,2 m/s) und<br />

Schließgeschwindigkeiten (max.<br />

0,5 m/s) erreicht werden, die<br />

die Betriebsabläufe optimieren<br />

und Wärmeverluste reduzieren.<br />

Zusätzlich verlängert das sanfte<br />

Anfahren und Abbremsen die<br />

Lebensdauer des Tores um ein<br />

Vielfaches.<br />

Wenn es auf <strong>Hygiene</strong> und eine hohe Widerstandsfähigkeit der eingesetzten<br />

Türen, Tore und Zargen ankommt, werden Edelstahl-Produkte diesen Anforderungen<br />

am besten gerecht, da sie korrosionsbeständig und langlebig sind.<br />

und flächenbündig montieren<br />

und sorgen für einen stabilen<br />

Wandanschluss und eine<br />

dauerhaft optimale Türfunktion.<br />

sind werkseitig mit Mineralwolle<br />

hinterfüllt, sodass sie schnell<br />

und sauber ohne Vermörtelung<br />

eingebaut werden können.<br />

Somit werden die<br />

Oberflächen nicht<br />

verschmutzt und<br />

die Trocknungszeit<br />

des Mörtels<br />

entfällt.<br />

Das Unternehmen<br />

in Zahlen und Fakten<br />

Der Grundstein für die heutige<br />

Hörmann Gruppe wurde in<br />

den 50er Jahren des letzten<br />

Jahrhunderts mit der industriellen<br />

Fertigung eines neuartigen<br />

Garagen-Schwingtors, dem<br />

Berry-Tor, gelegt. Raumsparende,<br />

sich senkrecht öffnende<br />

Sektionaltore für Garagen sowie<br />

für Industrie- und Gewerbebauten<br />

leiteten in den 1960er<br />

Jahren eine zukunftsweisende<br />

Entwicklung ein. Die Produktpalette<br />

wurde seither konsequent<br />

erweitert und umfasst<br />

heute auch Roll-, Schiebe- und<br />

Schnelllauftore, Haus- und<br />

Innentüren, Zargen, Tor- und<br />

Türantriebe, Feuer- und Rauchschutzanschlüsse,<br />

Verladetechnik<br />

sowie Automatik-Schiebetür-,<br />

Zufahrtskontroll- und<br />

Stauraumsysteme.<br />

Edelstahl-Zargen<br />

und Durchblickfenster<br />

Für den Einbau von gefälzten<br />

und stumpfen Türblättern sowie<br />

Schiebetüren in Massiv- und<br />

Ständerwände bietet Hörmann<br />

zudem ein umfangreiches<br />

Edelstahl-Zargenprogramm.<br />

Die Eck-, Umfassungs- und<br />

Blockzargen lassen sich laut<br />

Hersteller durch ein patentiertes<br />

Edelstahl-Montage-Set einfach<br />

Schall-, Wärmeschutz und mehr: ein Durchblickfenster<br />

für Produktionsbereiche in Edelstahl.<br />

T30 und T90 Feuerschutztüren<br />

STS/STU lassen sich mit<br />

den Hörmann DryTec Zargen<br />

ohne Mörtel in Mauerwerk und<br />

Beton montieren. Diese Zargen<br />

Reinigungsfreundlich: Da die gesamte Konstruktion des Schnelllauftores V<br />

2515 FOOD L aus Edelstahl gefertigt ist, ist es unempfindlich gegenüber<br />

Hochdruckreiniger und Wasser.<br />

Fotos: Hörmann<br />

Ebenfalls in Edelstahl-Ausführung<br />

erhältlich ist das<br />

Durchblickfenster-<br />

Programm von<br />

Hörmann; es eignet<br />

sich deshalb<br />

vor allem für mehr Licht- und<br />

Sichtkontakt zum Beispiel in<br />

Laboren von Produktionshallen.<br />

Bei Bedarf, um beispielsweise<br />

den Lichteinfall zu organisieren<br />

oder Sichtschutz zu gewährleisten,<br />

können die Durchblickfenster<br />

zusätzlich mit Jalousien<br />

und Rollos ausgestattet werden.<br />

Durchblickfenster dieser Art<br />

bieten Schall- und Wärmedämmung,<br />

Strahlen- oder Feuerschutz<br />

in G30, F30 und F90<br />

sowie Einbruchhemmung (RC<br />

2, RC 3 und RC 4) und Absturzsicherheit.<br />

Hörmann KG Verkaufsgesellschaft<br />

Upheider Weg 94-98<br />

D-33803 Steinhagen<br />

www.hoermann.com<br />

International aktiv<br />

Hörmann ist heute nach<br />

eigenen Angaben Europas<br />

führender Anbieter für Türen<br />

und Tore. Mehr als 20 Millionen<br />

Tore wurden seit der Gründung<br />

im Jahr 1935 produziert und<br />

weltweit ausgeliefert. In 38 spezialisierten<br />

Werken in Europa,<br />

Nordamerika und Asien entwickeln<br />

und produzieren mehr als<br />

6000 Mitarbeiter hochwertige<br />

Tore, Türen, Zargen, Antriebe,<br />

Zufahrtskontroll- und Stauraumsysteme<br />

für den Einsatz in privaten<br />

und gewerblich genutzten<br />

Immobilien. Hauptsitz der<br />

weltweit agierenden Hörmann<br />

Gruppe ist die westfälische<br />

Kleinstadt Steinhagen. Das<br />

nach wie vor familiengeführte<br />

Unternehmen erreichte zuletzt<br />

einen Jahresumsatz von mehr<br />

als 1 Milliarde Euro. Hörmann<br />

ist mit über 100 eigenen<br />

Vertriebsstandorten in mehr<br />

als 40 Ländern und in über<br />

50 weiteren Ländern durch<br />

Vertriebspartner vertreten.<br />

27


lufthygiene<br />

3·22<br />

Luftfiltration als Teil der <strong>Hygiene</strong>strategie<br />

4 Tipps zu Planung/Wartung – HLKK-Systeme und mobile Geräte kombinieren<br />

Die Raumluft kann mit mikroskopisch kleinen Partikeln wie Staub, Bakterien, Viren, Schimmelpilzen, Gasen<br />

und VOCs (Volatile Organic Compounds) verschmutzt werden. Da Menschen bis zu 90 % ihrer Zeit in Innenräumen<br />

verbringen, ist es wichtig, dass die Raumluft kontinuierlich gereinigt und Luftschadstoffe entfernt<br />

werden. Dies gilt besonders für sensible Bereiche wie Lebensmittelproduktionsstätten oder Krankenhäuser.<br />

Ist kein fest installiertes Lüftungssystem vorhanden, bieten mobile Luftreiniger eine praktische Lösung. Sie<br />

filtern mehr als 99,95 % (Europäischer HEPA-13-Standard) der Schadstoffe aus der Luft. Worauf es bei Luftreinigern<br />

ankommt und welche Richtlinien es für bessere Luftqualität gibt, erklärt in diesem Beitrag Nicola<br />

Cassanelli, Category Director <strong>Hygiene</strong> Services beim weltweit tätigen <strong>Hygiene</strong>dienstleister Rentokil Initial.<br />

Viruskiller 102<br />

– für Räume<br />

bis 165 m 3 .<br />

2020 startete das International<br />

WELL Buildings Institute in<br />

den USA eine Task Force zum<br />

Thema COVID-19 und anderen<br />

Atemwegsinfektionen. Über<br />

540 Vordenker und Behörden<br />

waren dabei. Herausgekommen<br />

sind acht neue Richtlinien zum<br />

Gebäudemanagement. Das<br />

Strategiedokument zeigt den<br />

Weg in eine sicherere Zukunft.<br />

Die erste Richtlinie zielt auf eine<br />

bessere Allgemeinhygiene, die<br />

zweite auf die Verbesserung<br />

der Luftqualität ab. Ein Teil der<br />

neuen Strategie für bessere<br />

Luftqualität ist die Luftfiltration.<br />

Es wird empfohlen, ausreichend<br />

Luftfilter zu installieren sowie<br />

ein Wartungsprotokoll für diese<br />

zu entwickeln und umzusetzen.<br />

Um sicherzugehen, dass sie die<br />

beste Lufthygienelösung und<br />

den besten Schutz erhalten,<br />

sollten Betriebsinhaber folgende<br />

vier Punkte beachten:<br />

1. Hocheffiziente Filter<br />

Bei vollem Potenzial können<br />

hocheffiziente Partikelfilter<br />

mehr als 99,95 % der Partikel<br />

entfernen, die 0,3 Mikrometer<br />

oder größer sind. Das sind z.B.<br />

Staub, Bakterien, Viren und<br />

Schimmelpilze. Oft gibt es in<br />

Gebäuden keine Möglichkeit,<br />

permanent frische Luft hereinzulassen.<br />

In geschlossenen<br />

Räumen ohne Belüftung baut<br />

sich die Verschmutzung auf und<br />

nimmt zu, wenn sich Menschen<br />

bewegen und Hautschuppen,<br />

Staub und Schmutz anfallen.<br />

Filter mit medizinischer Qualität<br />

– wie HEPA 13 – bieten eine<br />

Beseitigt Bakterien und Viren: der Inspire<br />

Air Luftreiniger. Fotos: Rentokil<br />

physikalische Falle und verhindern,<br />

dass sich schädliche<br />

Partikel in der Luft ansammeln.<br />

Und sie verringern die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass diese sich<br />

auf Oberflächen absetzen.<br />

2. Wartung der Reiniger<br />

Luftreiniger müssen in regelmäßigen<br />

Abständen gewartet werden.<br />

Der Filter muss regelmäßig<br />

ordnungsgemäß – abhängig<br />

vom Grad der Luftverschmutzung<br />

in der Umgebung – ausgetauscht<br />

und entsorgt werden.<br />

Laut WELL Buildings Institute ist<br />

die Wartung der Filter entscheidend,<br />

um ordnungsgemäße<br />

Luftreinigung zu gewährleisten.<br />

3. Effiziente Geräte<br />

Die „Clean Air Delivery Rate“,<br />

kurz CADR, gibt Aufschluss<br />

darüber, wie effektiv ein Gerät<br />

Schadstoffe filtert, d.h., wie<br />

schnell es die Luft in einem<br />

Raum reinigt. Je höher der<br />

Wert, desto intensiver und<br />

schneller wird die Luft gefiltert.<br />

Eine Einheit mit einer CADR von<br />

600 m 3 /h reinigt die Luft schneller<br />

als eine mit einer CADR von<br />

400 m 3 /h. Die Effizienz eines<br />

Gerätes hängt von der Größe<br />

des Raumes ab, in dem es<br />

aufgestellt ist. Die optimale Zahl<br />

von Geräten für die individuellen<br />

Anforderungen eines Raumes<br />

lässt sich problemlos in einem<br />

Beratungsgespräch mit einem<br />

<strong>Hygiene</strong>dienstleister ermitteln.<br />

Unabhängig davon, ob in einem<br />

Gebäude ein festes HLKK-<br />

System (Heizung, Lüftung,<br />

Klima, Kälte) vorhanden ist<br />

oder nicht, können zusätzlich<br />

mobile Luftreiniger in stark<br />

frequentierten Arbeitsbereichen<br />

aufgestellt werden, um die Luft<br />

effektiv und effizient zu reinigen.<br />

Zu den Hotspots gehören<br />

offene Bereiche, in denen<br />

sich viele Personen lange Zeit<br />

aufhalten. Luftreiniger filtern im<br />

Gegensatz zu HLKK-Systemen<br />

die direkte Umgebungsluft, die<br />

durch Staubpartikel, Husten,<br />

Niesen und Atemtröpfchen von<br />

Menschen belastet wird – auch<br />

von außen hereinkommende<br />

Luft. HLKK-Systeme ohne<br />

Nachrüstung mit HEPA-Filter<br />

können die Umgebungsluft<br />

nicht effektiv aufnehmen und<br />

filtern. Am effektivsten für eine<br />

gute Lufthygiene wirkt daher<br />

eine Kombination aus beiden<br />

Reinigungssystemen.<br />

4. Echtzeitanzeige für Qualität<br />

Echtzeitanzeigen für die<br />

Raumluftqualität (IAQ) bieten<br />

zusätzliche Sicherheit. In einer<br />

2020 durchgeführten Umfrage<br />

von Rentokil Initial gaben 41 %<br />

der Befragten an, dass sie beruhigter<br />

wären, wenn sie Informationen<br />

über die Luftqualität in<br />

ihrem Arbeitsumfeld hätten. Mit<br />

Echtzeit-IAQ-Anzeigen macht<br />

ein Unternehmen deutlich, dass<br />

ihm Gesundheit, Sicherheit und<br />

Wohlbefinden seiner Mitarbeiter<br />

wichtig sind. Sie erhöht zudem<br />

das Vertrauen in die Zuverlässigkeit<br />

des Luftreinigungsgeräts.<br />

Rentokil Initial<br />

Robert-Perthel-Straße 81<br />

D-50739 Köln<br />

www.initial.com/de<br />

28 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

lufthygiene<br />

VDI fordert Wartungs-/Reinigungsqualifikation<br />

Neue Blätter der Richtlinie 2052 „Raumlufttechnik Küchen“ – Schulungen sind Pflicht<br />

Die Weißdrucke der VDI Richtlinie 2052, Blatt 2 und Blatt 3 MT „Raumlufttechnik Küchen“ sind erschienen. Sie enthalten<br />

wichtige Neuerungen, die die Reinigung und Wartung von Abluftanlagen betreffen. Neu ist die Forderung nach<br />

Qualifikation für alle, die an Lüftungsanlagen von Küchen tätig sind. Schulungen für Küchenbetreiber, Personal aus dem<br />

Facility-Management (FM), Wartungs- und Reinigungsfirmen sowie Schornsteinfeger sind deshalb ab sofort verpflichtend.<br />

Der Deutsche Fachverband Luft- und Wasserhygiene e.V. (DFLW) bietet deshalb Schulungstermine an.<br />

In professionellen Küchen ist<br />

die Raumluft durch Gerüche,<br />

Fettbestandteile und gasförmige<br />

Verbrennungsprodukte belastet.<br />

Deshalb müssen Betreiber<br />

Forderungen nach Gesundheitsund<br />

Arbeitsschutz erfüllen.<br />

Diese betreffen auch den vorbeugenden<br />

Brandschutz im Zusammenhang<br />

mit Luftleitungen<br />

und die mikrobiologische<br />

Belastung der zugeführten Luft.<br />

Da Lebensmittel verarbeitet<br />

werden, bestehen Mindeststandards<br />

hinsichtlich der <strong>Hygiene</strong>,<br />

die u.a. durch die Art der<br />

Luftführung beeinflusst werden.<br />

Zudem spielen Konditionen mit<br />

Temperatur, Feuchtigkeit sowie<br />

Zugluft für den Arbeitsschutz<br />

eine große Rolle.<br />

„Will man <strong>Hygiene</strong>, Arbeitsschutz<br />

und optimalen Betrieb<br />

einer Raumlufttechnischen<br />

Anlage gewährleisten, muss die<br />

regelmäßige Wartung und Reinigung<br />

fachlich einwandfrei sein“,<br />

sagt Anja Rothmund, Geschäftsführerin<br />

der Gesec <strong>Hygiene</strong> +<br />

Instandhaltung GmbH + Co.<br />

KG. Das Augsburger Unternehmen<br />

bietet mit technischer<br />

Tiefenhygiene, <strong>Hygiene</strong>inspektionen<br />

und vorbeugendem<br />

Brandschutz Dienstleistungen<br />

rund um die Küchenzu- und<br />

-abluft. „RLT-Anlagen müssen<br />

in optimaler Weise belastete<br />

Luft abführen und gleichzeitig<br />

das Nachströmen hygienisch<br />

bedenklicher Luft sowie die<br />

Beeinträchtigung angrenzender<br />

Küchenbereiche verhindern.“<br />

Die VDI 2052 „Raumlufttechnik<br />

Küchen“ bezieht sich auf<br />

gewerbliche Küchen mit einer<br />

Gesamtanschlussleistung von<br />

mehr als 25 kW der feuchte-<br />

und wärmeabgebenden<br />

Geräte. Bisher waren in Blatt 1<br />

schwerpunktmäßig die Planung,<br />

die Beschaffenheit und die Ausführung<br />

von Lüftungsanlagen in<br />

Küchen geregelt. Da auch der<br />

richtigen Wartung und Instandhaltung<br />

eine wichtige Rolle für<br />

hygienischen und energiesparenden<br />

Betrieb zukommt, und<br />

damit zudem Sicherheitsrisiken<br />

verbunden sind, sahen Branchenvertreter<br />

in den letzten<br />

Jahren zunehmend die Notwendigkeit,<br />

die Norm um Blatt 2<br />

und 3 zu ergänzen.<br />

Eine Fettfangrinne in der Lüftungsdecke einer gewerblichen Küche vor (links) und nach der Reinigung.<br />

Fotos: Gesec<br />

In dem im Januar <strong>2022</strong> im<br />

Weißdruck erschienenen Blatt<br />

2 der Richtlinie liegt der Fokus<br />

auf der Relevanz von Wartung<br />

und Reinigung. Besonderes Augenmerk<br />

wird auf vorbeugenden<br />

Brandschutz, Betriebssicherheit,<br />

Energieeffizienz und ganzheitliche<br />

<strong>Hygiene</strong> gelegt. In dem<br />

neuen Blatt 3 der VDI 2052, das<br />

den Zusatz MT für die Interaktion<br />

von Mensch und Technik<br />

enthält, sind insbesondere<br />

genaue Anforderungen an eine<br />

Qualifizierung bezüglich Wartung<br />

und Kontrollmaßnahmen<br />

genannt. Eine Schulung der<br />

Kategorie „WKT-Küchenabluft“<br />

ist ab sofort für alle verpflichtend,<br />

die an Lüftungsanlagen<br />

von Küchen arbeiten.<br />

Der Schulungsinhalt ist genormt<br />

und umfasst Infos über die in<br />

der VDI 2052 beschriebenen<br />

Grundlagen zu Lüftungstechnik,<br />

Betrieb, Funktionsweisen und<br />

hygienischen Aspekten von<br />

Küchenabluftanlagen (WKT1).<br />

Im Teil WKT 2 wird die Kontrolle<br />

physikalischer Kenngrößen,<br />

von Überwachungssystemen<br />

und Regelgrößen beschrieben.<br />

Teil WKT 3 umfasst eine<br />

Einweisung in alle Aspekte der<br />

Instandhaltung von Küchenabluftanlagen.<br />

Teil WKT 4 dient<br />

der Vermittlung maßgebender<br />

Rechtsvorschriften und technischer<br />

Regeln für Betrieb und<br />

Wartung. Es werden u.a. Verantwortlichkeiten<br />

bzgl. Erstellung<br />

des Reinigungskonzeptes, des<br />

Reinigungs-, Instandhaltungsund<br />

<strong>Hygiene</strong>plans sowie der<br />

Gefährdungsbeurteilung geklärt.<br />

Diese sind z.T in der VDI-2052-<br />

Neufassung neu geregelt.<br />

Die DFLW-Schulungen dauern<br />

einen Tag und enden mit einer<br />

Prüfung. Dozentin ist Anja Rothmund.<br />

Termine (z.B. 23. August<br />

in Bad Brückenau) unter:<br />

https://dflw.info/raumlufthygiene<br />

Deutscher Fachverband für<br />

Luft- und Wasserhygiene e.V.<br />

Marburger Straße 3<br />

D-10789 Berlin<br />

www.dflw.info<br />

Gesec <strong>Hygiene</strong> KG<br />

Gubener Straße 32<br />

D-86156 Augsburg<br />

www.gesa.de<br />

29


qualitätsmanagement<br />

3·22<br />

Sensorische Methoden in der QS entscheidend<br />

DLG-Trendmonitor: Betriebliche Lebensmitteltests digitaler – Reinigungsaufwand steigt<br />

Der kürzlich veröffentlichte Trendmonitor Lebensmittelsensorik der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) gibt<br />

einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen und fokussiert auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie<br />

stehende aktuelle Aspekte und Entwicklungstrends der sensorischen Tätigkeiten in der Lebensmittelproduktion. Deutlich<br />

wurde, dass der Stellenwert der Sensorik im Mehrjahresvergleich sukzessive zugenommen hat, und er auch künftig weiter<br />

an Bedeutung gewinnen wird. Die vielseitigen Verbraucheranforderungen an den Geschmack von Lebensmitteln und Getränken,<br />

aber auch das von Rohstofflimitationen und Reformulierungen betroffene Rezepturmanagement machen vor allem<br />

in der Produktentwicklung und Qualitätssicherung den Einsatz professioneller sensorischer Methoden erforderlich.<br />

Der im zweijährigen Turnus erscheinende<br />

Trendmonitor gilt als<br />

Impulsgeber für die Weiterentwicklung<br />

und Professionalisierung<br />

der Lebensmittelsensorik.<br />

Die jüngste Online-Befragung<br />

fand unter Federführung des<br />

DLG-Ausschusses für Sensorik<br />

und der Hochschule Fulda,<br />

Fachbereich Lebensmitteltechnologie,<br />

statt. 177 Fachund<br />

Führungskräfte aus der<br />

deutschsprachigen Lebensmittelwirtschaft<br />

nahmen teil.<br />

Anwendungsfelder/Methoden<br />

Bei den Anwendungsfeldern<br />

dominieren wie in den Jahren<br />

zuvor Aufgaben aus der Qualitätssicherung,<br />

wie die „Überprüfung<br />

von Produktstandards“,<br />

die „Überprüfung von Reklamationen“<br />

sowie „Wareneingangskontrollen“.<br />

Auffallend ist,<br />

dass der Bereich „Lagertests,<br />

MHD-Tests“ zugenommen hat.<br />

Vermutlich steht dies im Zusammenhang<br />

mit dem permanent<br />

verkürzten Time-to-Market und<br />

dem branchenübergreifend<br />

vermehrten Einsatz alternativer<br />

pflanzlicher Rohstoffe. In der<br />

Produktentwicklung werden<br />

sensorische Methoden vor allem<br />

bei der „Rezepturanpassung/<br />

-neuentwicklung“ genutzt.<br />

Prüfermanagement<br />

Charakteristisch ist für die Prüfer<br />

und Experten-Panels, die im<br />

Rahmen von analytischen Prüfungen<br />

als „Messinstrument“<br />

eingesetzt werden, dass sie<br />

„sensorisch und produktspezifisch<br />

geschulte Mitarbeiter“ sind<br />

und sich als ein „konstantes<br />

Mitarbeiter-<br />

Panel“ regelmäßig<br />

zu<br />

Prüfungen<br />

zusammenfinden.<br />

Bei den Konsumentenpanels<br />

im<br />

Bereich der<br />

hedonischen<br />

Prüfungen<br />

wird von<br />

knapp der<br />

Hälfte der<br />

Befragten<br />

auf ein<br />

„Konstantes<br />

Mitarbeiter-Panel“, also auf<br />

„betriebsangehörige nicht<br />

sensorisch geschulte Konsumenten“<br />

zurückgegriffen. Rund<br />

34 Prozent der Befragten setzt<br />

projektabhängig auf wechselnde<br />

betriebsfremde Konsumenten.<br />

Instrumentelle Sensorik<br />

Geräte zur „Instrumentellen<br />

Sensorik“ sind wichtige<br />

Bestandteile im Rahmen der<br />

Produktanalytik in der Lebensmittelbranche.<br />

Rund die Hälfte<br />

der Befragten nutzt unterstützend<br />

und ergänzend zur<br />

Humansensorik Geräte im Bereich<br />

der „Optischen Analyse“,<br />

gefolgt von solchen zur „Texturanalyse“.<br />

Bei der „Optischen<br />

Analyse“ dominieren, wie auch<br />

im Vorjahr,<br />

„Spektralphotometer“<br />

und<br />

„Colorimeter,<br />

Chroma-<br />

Meter“.<br />

Eine<br />

Zunahme,<br />

wenngleich<br />

auf<br />

niedrigem<br />

Niveau, hat<br />

der Einsatz<br />

von in der<br />

Regel auf<br />

Kamerasystemen<br />

basierenden „Elektronischen<br />

Augen“ erfahren. „Texture Analyser“<br />

und „Viskosimeter“ sind<br />

nach wie vor die am meisten<br />

eingesetzten technischen Instrumente<br />

in der Texturanalyse.<br />

Digitalisierung<br />

und Automatisierung<br />

Rund 40 bis 60 Prozent der<br />

Befragungsteilnehmer setzen<br />

sich mit der „digitalen Prozessunterstützung“<br />

in der Expertensensorik<br />

auseinander. Dabei<br />

sind die digitale „Systematische<br />

Archivierung der Prüfergebnisse“<br />

und die elektronische<br />

„Erhebung der Prüfergebnisse“<br />

am häufigsten umgesetzt,<br />

gefolgt von der „Dokumentation<br />

einzelner Prüferleistungen“<br />

und der „Dokumentation der<br />

Panelleistungen“. Geringere<br />

Anwendung (Angaben jeweils<br />

unter 15 Prozent) finden<br />

aktuell IT-basierte bzw. automatisierte<br />

Datenanalysen in<br />

Form von Trendanalysen bzw.<br />

Auswertungen der Prüfer- und<br />

Panelleis tungen.<br />

Die unternehmensinterne<br />

digitale Vernetzung der Daten<br />

aus der Lebensmittelsensorik<br />

mit Labormanagementsystemen<br />

(LIMS) und die Digitalisierung<br />

der Reklamationsbearbeitung<br />

sind bislang am stärksten als<br />

„Digitale Geschäftsmodelle“<br />

umgesetzt.<br />

Eine Vernetzung zwischen Unternehmen<br />

innerhalb der Wertschöpfungskette<br />

ist hingegen<br />

am wenigsten realisiert. Rund<br />

15 bis 25 Prozent der Teilnehmer<br />

setzen sich damit derzeit<br />

in Projekten auseinander. Mit<br />

der digitalen Konsumentenforschung<br />

beschäftigt sich aktuell<br />

knapp ein Drittel der Befragten.<br />

Dabei dominiert der Einsatz von<br />

„Online-Fragebögen“ vor der<br />

Nutzung von „Virtual Reality<br />

Instrumenten“.<br />

30 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

qualitätsmanagement<br />

Sensorik und Corona<br />

Der Digitalisierungsgrad von<br />

Prozessen und der Einsatz von<br />

speziellen web-basierten und<br />

dezentral nutzbaren Softwareprogrammen<br />

sowie Apps<br />

begünstigte gerade während der<br />

Corona-Pandemie die Aufrechterhaltung<br />

sensorischer Tätigkeiten.<br />

Der höheren Effizienz<br />

standen allerdings entgegen: ein<br />

Mehraufwand beim Probenversand<br />

der dezentralen Verkostungen,<br />

intensive Reinigungsprozesse<br />

im Sensoriklabor sowie<br />

eine höhere Prüffrequenz der<br />

halbierten Prüfergruppen.<br />

Drei Viertel der Befragten<br />

nutzten keine Sensorik-Software,<br />

sondern Papierbögen.<br />

Dass die Verantwortlichen das<br />

Potenzial IT-gestützter Tools<br />

erkannt haben, zeigen die<br />

Ergebnisse zu den geplanten<br />

Investitionen, die größtenteils<br />

die Infrastruktur fokussieren.<br />

Weitere Verbesserungspotenziale,<br />

die aus den Erfahrungen<br />

der Corona-Pandemie abgeleitet<br />

werden können, sind hybride<br />

Konzepte. Einen räumlichen<br />

Wechsel oder auch die Kombination<br />

von Präsenz und Digital<br />

kann sich rund ein Drittel der<br />

Befragten sowohl bei Verkostungen<br />

als auch bei Panelschulungen<br />

vorstellen. Dabei<br />

spielen, die Präsenz ergänzende,<br />

digitale Briefings über<br />

Online-Konferenz-Tools oder<br />

E-Learning-Module ebenso eine<br />

Rolle wie gemeinsame zeitgleiche<br />

(synchrone) oder getrennte,<br />

individuelle bzw. flexible (asynchrone)<br />

Abläufe.<br />

Zukunftsthemen/Aufgaben<br />

Die TOP-5-Bereiche fallen unter<br />

den Oberbegriff „Rezepturmanagement“.<br />

Sie wurden von den<br />

Befragten als „sehr wichtig“<br />

bzw. „wichtig“ eingeschätzt.<br />

Konkret handelt es sich um<br />

die Themen „Nachhaltigkeit“<br />

(Platz 1), „Gesundheit“, „Clean<br />

Labeling“ und „Produktinnovationen“.<br />

Auf den Plätzen 6<br />

bis 10 folgen die „Reformulierung“<br />

sowie aus dem Bereich<br />

der „Humansensorik“ die<br />

sensorischen „Methoden in Forschung<br />

& Entwicklung“ und die<br />

„Methoden in QS“. Bedeutend<br />

sind zudem „Fortbildungen“ zur<br />

vertiefenden und fortlaufenden<br />

„Qualifizierung“ in der Sensorik.<br />

Fazit<br />

Wie groß die Bedeutung der<br />

Digitalisierung auch für den<br />

Bereich der Lebensmittelsensorik<br />

ist und welche Potenziale zur<br />

Effizienzsteigerung bzw. Qualitätsverbesserung<br />

vor allem im<br />

Prüfer- und Datenmanagement<br />

erzielt werden können, hat die<br />

Corona-Pandemie gezeigt.<br />

Hybride Konzepte, die geschickt<br />

vorhandene Online-Tools mit<br />

persönlichen Treffen verbinden,<br />

IT-Systeme zur Künstlichen Intelligenz<br />

und weitere Prozessautomatisierung<br />

werden zukünftig<br />

die professionelle Lebensmittelsensorik<br />

weiter durchdringen.<br />

Mit diesen Entwicklungen einher<br />

geht die Notwendigkeit der<br />

weiteren Professionalisierung<br />

humansensorischer Tätigkeiten<br />

durch regelmäßige Fortbildungen<br />

und eine proaktive<br />

Auseinandersetzung mit den<br />

sich stetig weiterentwickelnden<br />

wissenschaftlich fundierten<br />

sensorischen Methoden zur<br />

Beurteilung von Lebensmitteln.<br />

Der DLG-Trendmonitor <strong>2022</strong> ist<br />

erhältlich bei:<br />

DLG e.V., Fachzentrum Lebensmittel,<br />

Bianca Schneider-Häder,<br />

Telefon 069-24788-360; E-Mail:<br />

B.Schneider@DLG.org oder als<br />

Download unter:<br />

https://www.dlg.org/de/lebensmittel/themen/publikationen/<br />

trendmonitor/<br />

DLG e.V.<br />

Eschborner Landstraße 122,<br />

60489 Frankfurt am Main<br />

www.dlg.org<br />

„Putzen statt rutschen“ – mit<br />

Reinigungsplan und festen Regeln<br />

BGN mahnt zu Bodenhygiene im Lebensmittelbetrieb<br />

Verschmutzte Fußböden sind<br />

nicht nur ein <strong>Hygiene</strong>risko in<br />

Lebensmittelunternehmen,<br />

sie sind auch Rutschfallen.<br />

Das zeigt die Unfallstatistik<br />

der Berufsgenossenschaft<br />

Nahrungs mittel und Gastgewerbe<br />

(BGN). Deswegen rät<br />

die BGN, trotz aller Hektik im<br />

Arbeitsalltag die Bodenflächen<br />

in Produktions-, Küchen- und<br />

anderen Bereichen stets sauber<br />

zu halten.<br />

Wenn ein Soßenklecks,<br />

Wasser,<br />

Fett oder Öl,<br />

Gemüse- oder<br />

Fleischreste auf<br />

dem Fußboden landen,<br />

wo Beschäftigte<br />

arbeiten oder<br />

ständig unterwegs<br />

sind – dann ist<br />

der schmerzhafte<br />

Ausrutscher häufig<br />

nur einen Schritt<br />

entfernt. Deswegen sind Verunreinigungen<br />

in Arbeits- und<br />

Gehbereichen immer sofort<br />

vom Boden zu entfernen,<br />

zusätzlich zur arbeitstäglichen<br />

HACCP-gerechten Reinigung<br />

nach Produktionsende.<br />

BGN-Tipps zur richtigen und<br />

effizienten Bodenreinigung:<br />

u Verschüttetes Wasser gleich<br />

aufwischen.<br />

u Speisen- und Soßenreste<br />

sofort und gründlich entfernen.<br />

u Um Fettverschmutzungen<br />

vollständig zu entfernen, muss<br />

die Reinigungsmittellösung<br />

warm genug sein und über<br />

dem Schmelzpunkt des Fettes<br />

liegen. Bei pflanzlichen Fetten<br />

reichen in der Regel 40 °C,<br />

bei tierischen Fetten sollte die<br />

Temperatur 50 °C betragen.<br />

u Nicht zu viel Reinigungsmittel<br />

verwenden, immer die<br />

Dosierangaben des Herstellers<br />

beachten. Denn: Rückstände<br />

des Mittels, die auf dem Bodenbelag<br />

verbleiben, machen<br />

ihn glatt – vor allem, wenn der<br />

Boden anschließend<br />

feucht wird.<br />

u Direkt nach der Reinigung<br />

die entstandene Feuchtigkeit<br />

beseitigen.<br />

u Bevorzugen Sie<br />

hautschonende<br />

Reinigungsverfahren<br />

ohne<br />

oder mit wenig<br />

Hautkontakt und<br />

den Einsatz von<br />

weniger hautbelastenden<br />

Stoffen.<br />

Stellen Sie auf die<br />

Reinigungsmittel<br />

abgestimmte<br />

Schutzhandschuhe<br />

und regenerierende<br />

Hautpflegemittel bereit.<br />

Geeignetes Schuhwerk mit<br />

rutschhemmenden Sohlen ist<br />

selbstverständlich.<br />

u Zeigen und erklären Sie<br />

Ihren Beschäftigten immer<br />

wieder die richtige und sichere<br />

Reinigung.<br />

u Legen Sie alle wichtigen<br />

Kriterien (wo, was, wann, wie,<br />

womit, wer) in einem Reinigungsplan<br />

fest und hängen<br />

Sie diesen gut sichtbar im<br />

Betrieb beziehungsweise in<br />

der Küche auf.<br />

Mehr Informationen und Tipps<br />

zum Nachlesen:<br />

DGUV Regel 110-003<br />

„Branche Küchenbetriebe“,<br />

Abschnitt 3.7 sowie Abb. 3<br />

„Hautschutz- und <strong>Hygiene</strong>plan<br />

für Küchen“<br />

www.dguv.de www.bgn.de<br />

31


qualitätsmanagement<br />

3·22<br />

Flexible Finanzierung zur Anschaffung<br />

innovativer Technologie – eine saubere Sache<br />

Wie Unternehmen Kurs auf digitale Produktion und Qualitätskontrolle nehmen können<br />

Kürzliche Rückrufaktionen zeigen, wie wichtig der saubere Umgang mit althergebrachten Problemen der Nahrungsmittel-<br />

und Getränkeproduktion ist. Mehr denn je gilt es im Angesicht der sich anbahnenden Energie- und Rohstoffkrise<br />

Ausfallzeiten und Risiken in der Produktionskette tunlichst zu vermeiden. Eine große Auswahl an neuer digitaler und<br />

automatisierter Technologie hilft dabei, (Verarbeitungs-)Prozesse zu optimieren, Energie zu sparen und die Lebensmittelsicherheit<br />

zu verbessern. Mathias Langhans, Global Account Manager Molkereien der Siemens AG (München), und Kai-Otto<br />

Landwehr, Vorsitzender der Geschäftsführung der Siemens Finance & Leasing GmbH, erläutern in diesem Beitrag, wie die<br />

Symbiose aus intelligenter Technologie und smarter Finanzierung der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zugutekommt.<br />

Innovative Technologien<br />

Die neue Generation digitaler<br />

Technologien ermöglicht es<br />

Nahrungsmittel- und Getränkeherstellern,<br />

alle Datenpunkte<br />

(z.B. Sensoren (1) ) ihrer unterschiedlichen<br />

Anlagen und<br />

Kontrollsysteme miteinander<br />

zu vernetzen (2) und so einen<br />

ganzheitlichen Überblick über<br />

die Performance einer Fabrik<br />

zu erhalten (3) . Durch die<br />

Vernetzung können Probleme<br />

und Effizienz lücken schneller<br />

Mehr Lebensmittelsicherheit: Automatisierung<br />

und Digitalisierung machen sie möglich.<br />

erkannt werden (4) . Anhand<br />

von Performance-Benchmarks<br />

können kontinuierliche Verbesserungen<br />

genau gemessen<br />

werden. Durch Einsatz<br />

digitaler Technologie könnten<br />

durchschnittlich bis zu 50 %<br />

der Aufgaben in der gesamten<br />

Lieferkette automatisiert werden<br />

(5) , was nicht nur positive<br />

Auswirkungen auf die Produktivität<br />

und die Minderung der<br />

Betriebskosten hätte (6) , sondern<br />

auch dem Arbeitskräftemangel<br />

entgegenwirken würde (7) .<br />

Vorteile in der Praxis<br />

Ein Lebensmittelproduzent hat<br />

beschlossen, in digitale Technologie<br />

und Automatisierung<br />

zu investieren und stattete an<br />

einer Produktionslinie Maschinenbediener<br />

und<br />

Führungskräfte mit<br />

Bildschirmen und<br />

Tablets aus. Sie<br />

zeigen zuvor papierbasierte<br />

Informationen<br />

an, so dass die<br />

Beschäftigten in der<br />

Anlage über Echtzeitdaten<br />

verfügen.<br />

Dies beschleunigt die<br />

Entscheidungsfindung<br />

an der Produktionslinie<br />

enorm. Mit<br />

Echtzeitdaten aus<br />

digital verknüpften Systemen zu<br />

Gewicht, Temperatur, Feuchtigkeit<br />

und Rohstoffeinsatz können<br />

die Teams jetzt schneller feststellen,<br />

ob Zwischenprodukte<br />

den Qualitätsstandards entsprechen<br />

oder sofort Maßnahmen<br />

ergriffen werden müssen.<br />

Eine weitere Einsatzmöglichkeit<br />

von digitaler Technologie zur<br />

Verbesserung der Lebensmittelsicherheit<br />

ist eine lückenlose<br />

Detektion und Dokumentation<br />

entlang der Liefer- und Produktionskette.<br />

Um mit der wachsenden<br />

Besorgnis über Allergene in<br />

Lebensmitteln Schritt halten zu<br />

können, müssen Nahrungsmittel-<br />

und Getränkehersteller ihre<br />

Maßnahmen zur Rückverfolgbarkeit<br />

entlang der Lieferkette<br />

überarbeiten. Dies soll sicherstellen,<br />

dass es nicht zu Chargenrückrufen<br />

wegen plötzlich<br />

auftretender Unverträglichkeiten<br />

und allergischer Reaktionen bei<br />

Menschen kommt. Dies ist jedoch<br />

keineswegs eine einfache<br />

Aufgabe: Es gibt zusätzliche<br />

Sicherheitsstufen, die für eine<br />

präzise Identifizierung von<br />

Restallergenen, eine verbesserte<br />

Probenanalyse oder eine<br />

strenge Dokumentation der Inhaltsstoffe<br />

erforderlich sind. Ein<br />

präziser Etikettendruck muss<br />

zudem jederzeit sicherstellen,<br />

welche Allergene in einem<br />

Produkt vorhanden sind. Durch<br />

den Einsatz digitaler Systeme<br />

(insbesondere mit Hilfe von<br />

Biosensoren) kann das „Rätselraten“<br />

bei der Identifizierung<br />

und Beseitigung von Allergenen<br />

Mathias<br />

Langhans (r.)<br />

Global Account<br />

Manager Molkereien<br />

bei der<br />

Siemens AG<br />

Kai-Otto<br />

Landwehr (l.)<br />

Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung<br />

der<br />

Siemens<br />

Finance & Leasing<br />

GmbH<br />

in der Lieferkette entfallen und<br />

eine Analyse in Echtzeit gewährleistet<br />

werden.<br />

Die vorangegangenen Beispiele<br />

zeigen: Die Verbindung von<br />

digitaler Transformation und<br />

Automatisierung bietet immense<br />

Potenziale, um Gewinnmargen<br />

in der Nahrungsmittel- und<br />

Getränkeherstellung erheblich<br />

zu beeinflussen und Qualitätssicherung<br />

in jedem Produktionsschritt<br />

sicherzustellen.<br />

Zu den Vorteilen gehören außerdem<br />

die schnellere Lösung<br />

von aufkommenden Problemen,<br />

eine geringere Variabilität von<br />

Prozessparametern, minimierte<br />

Rohstoffverluste, eine Reduzie-<br />

32 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

qualitätsmanagement<br />

In der Lebensmittel-/Getränkeindustrie ist Innovation in der Produktion unerlässlich<br />

für Food Safety, im Qualitäts-, Energie- und Personalmanagement.<br />

Der Schlüssel liegt nach Meinung<br />

der Experten in der Kombination<br />

von Spitzentechnologie<br />

(Soft-& Hardware) und Finanzkompetenz,<br />

wie sie etwa bei der<br />

Firma Siemens zu finden ist.<br />

Angefangen mit der Hilfe durch<br />

Experten, die die Anforderungen<br />

und die Technologien verstehen<br />

und wissen, wie sie in der Praxis<br />

funktionieren. Bis hin zur Unterstützung<br />

durch Finanzierungsprofis,<br />

die Investitionen auch<br />

unter schwachen oder volatilen<br />

Geschäftsbedingungen, wie sie<br />

die Nahrungsmittel- und Gerung<br />

des Energieverbrauchs,<br />

die verbesserte Produktions-/<br />

Kos teneffizienz und eine erhöhte<br />

Produktivität.<br />

Das Problem: Investitionen<br />

in die Zukunft trotz<br />

andauernder Krisen<br />

Angesichts der engen Gewinnspannen<br />

in der Branche,<br />

insbesondere bei Produkten mit<br />

kurzer Lebensdauer, können<br />

relativ kleine Verbesserungen<br />

bei den Betriebskosten einen<br />

erstaunlich großen Beitrag<br />

zum Gewinn leisten. Für die<br />

Nahrungsmittel- und Getränkehersteller<br />

stellt sich jedoch<br />

die Frage, wie sie in unsicheren<br />

Märkten mit Optimismus in<br />

technologische Verbesserungen<br />

investieren können. Die Pandemie<br />

hat dazu geführt, dass in<br />

Europa (8) das verfügbare Kapital<br />

durch die hohe Unternehmensverschuldung<br />

eingeschränkt ist.<br />

Dies behindert die notwendigen<br />

Investitionen in Technologie und<br />

digitale Lösungen, da die Unternehmen<br />

weiterhin sehr vorsichtig<br />

sind, ihre eigenen Mittel zu<br />

investieren. Wer jedoch sein<br />

Geld nicht in die Automatisierung<br />

und die digitalen Technologien<br />

der neuen Generation<br />

steckt, wird den Anschluss<br />

verlieren.<br />

Oder wie es in einer Studie<br />

heißt: „Die Bedeutung der digitalen<br />

Transformation wird für die<br />

Vorreiter nur noch größer. 56 %<br />

der digitalen Pioniere erhöhen<br />

ihre Technologieausgaben in<br />

Folge von COVID-19, während<br />

nur 34 % der digitalen Nachzügler<br />

in diesem Bereich mehr<br />

ausgeben wollen.“<br />

Die Lösung: intelligente<br />

Technologie, ermöglicht<br />

durch flexible Finanzierung<br />

Wie also können Nahrungsmittel-<br />

und Getränkehersteller die<br />

dafür notwendigen Investitionen<br />

tätigen, um der Konkurrenz<br />

voraus zu sein und gleichzeitig<br />

ihre Gewinne zu steigern?<br />

tränkehersteller heute erleben,<br />

ermöglichen.<br />

Durch die Nutzung flexibler<br />

Finanzierungsmodelle können<br />

Nahrungsmittel- und Getränkehersteller<br />

nicht nur ihre<br />

Zahlungen entsprechend dem<br />

Liquiditätsprofil des Unternehmens<br />

durch flexible Finanzierungszeiträume<br />

anpassen<br />

(9)<br />

, sondern auch garantierte<br />

Zinssätze über den gesamten<br />

Finanzierungszeitraum festschreiben,<br />

um die Stabilität bei<br />

wirtschaftlichen Schwankungen<br />

zu erhalten. Die Zahlungen<br />

können gegebenenfalls an<br />

Geschäftsergebnissen wie<br />

Abfallreduzierung, Produktivitätssteigerung,<br />

Energieeffizienz<br />

usw. ausgerichtet werden (10) .<br />

Intelligente Technologien: Künftig ein Standard<br />

für die Lebensmittelproduktion. Fotos: Siemens<br />

Betriebe können Zugang zu<br />

zusätzlichen Finanzmitteln ohne<br />

Auswirkungen auf bestehende<br />

Bankkreditlinien bekommen<br />

und so wertvolles Kapital für<br />

aktuelle taktische oder strategische<br />

Anforderungen wie<br />

etwa Vertriebsinitiativen, die<br />

Einstellung von Fachkräften<br />

oder Logistikmaßnahmen einsparen.<br />

Zusätzlich hilft flexible<br />

Finanzierung dabei, kurzfristige<br />

Steuervergünstigungen und<br />

Abschreibungen zu nutzen und<br />

frei zu gestalten.<br />

Fazit<br />

Die Kombination aus innovativer<br />

Technologie und flexibler Finanzierung<br />

bietet der Nahrungsmittel-<br />

und Getränkeindustrie einen<br />

nachhaltigen Weg zur Modernisierung,<br />

Automatisierung und<br />

digitalen Umgestaltung der Prozesse.<br />

Eine solche Veränderung<br />

ist derzeit sehr dringlich und<br />

führt zu eindeutigen Vorteilen.<br />

Weitere Praxisbeispiele, Whitepaper<br />

und Informationen unter:<br />

www.siemens.de/nug<br />

www.siemens.de/leasing<br />

(1) Food Processing, How Industry<br />

4.0 is driving change within food and<br />

beverage industry 3 Feb 2020<br />

(2) Food & Safety Tech, How Industry<br />

4.0 Affects Food Safety and Quality<br />

Management, 20 May 2019<br />

(3) Food & Bioproducts Processing,<br />

Koulouris et al, Applications of<br />

process and digital twin models for<br />

production simulation and scheduling<br />

in the manufacturing of food<br />

ingredients and products, Volume<br />

126, March 2021, Pages 317-333<br />

(4) Ebd.<br />

(5) https://new.siemens.com/us/<br />

en/company/press/siemens-stories/<br />

digital-industries/industry-is-wherethe-real-potential-of-ailies.html<br />

(6) Marsh, Food Manufacturing<br />

– Are You Ready<br />

for Industry 4.0,<br />

Dec 2017<br />

(7) Sustainability, Thomas<br />

et al, Smart systems<br />

implementation in UK<br />

food manufacturing companies,<br />

21 Nov 2018<br />

(8) https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-11-23/<br />

europe-s-corporate-debt-binge-risksyears-of-post-pandemic-pain<br />

(9) FMCG Magazine, Digitalisation in<br />

the food manufacturing industry and<br />

the role of smart finance,<br />

12 Apr 2019<br />

(10) Automation World, Effective Manufacturing<br />

Analytics Need Finance<br />

and IT, 9 Jul 2020<br />

Siemens Finance & Leasing<br />

GmbH<br />

Otto-Hahn-Ring 6<br />

D-81739 München<br />

info-sfl.sfs@siemens.com<br />

Infoline: 0800 636-6360<br />

33


praxis<br />

3·22<br />

Jan Martijn<br />

Ein neuer Umfang hygienischer Reinigung<br />

Clean is Changing, Teil 1: Funktionale/psychologische Aspekte verstehen und umsetzen<br />

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind in allen Bereichen spürbar. Neben einer ganz neu gewonnenen Wertschätzung<br />

für die Fachkräfte der Reinigungsbranche sticht vor allem ein gestiegener Reinigungsumfang und ein wesentlich<br />

höheres <strong>Hygiene</strong>bewusstsein in der Öffentlichkeit hervor. Wo noch vor zwei Jahren oberflächliche Sauberkeit als ausreichend<br />

betrachtet wurde, gelten heute Reinigungsstandards wie in Produktionsanlagen für Lebensmittel oder medizinischen<br />

Einrichtungen. Produktmanager Jan Martijn vom Reinigungsgerätehersteller Nilfisk (Bellenberg) vermittelt deshalb in der<br />

hier beginnenden Fachserie „Clean is Changing“ umfassendes Know-how, das Reinigungsprofis helfen soll, dem Paradigmenwechsel<br />

angemessen zu begegnen. In den Beiträgen werden die vier „Dimensionen der Sauberkeit“ im Detail vorgestellt<br />

– den Anfang macht in dieser Ausgabe der neue Umfang hygienischer Reinigung.<br />

Bereits zu Beginn der Pandemie<br />

wurde erkannt, dass der<br />

SARS-CoV-2-Erreger längere<br />

Zeit auf Oberflächen überlebt,<br />

wodurch diese zu potenziellen<br />

Infektionsquellen wurden. (1)<br />

Dementsprechend gehört heute<br />

die regelmäßige und gründliche<br />

Reinigung zum zentralen Baustein<br />

jedes <strong>Hygiene</strong>konzepts.<br />

Der Paradigmenwechsel in der<br />

Reinigungsbranche lässt sich<br />

aber auch auf das hohe Sicherheitsbedürfnis<br />

von Kunden,<br />

Besuchern und Mitarbeitern<br />

zurückführen. Heute ist Reinigung<br />

mehr denn je gleichbedeutend<br />

mit Sicherheit. Um die<br />

veränderten Anforderungen zu<br />

verstehen, genügt die Formel<br />

„Mehr Sauberkeit = Mehr<br />

Sicherheit“ alleine jedoch nicht.<br />

Entscheidend ist die Unterscheidung<br />

in eine funktionale<br />

und eine psychologische Ebene<br />

der Reinigung und wie diese im<br />

Zusammenspiel funktionieren.<br />

Gründlich und effizient:<br />

die funktionale Ebene<br />

Den Anfang macht die funktionale<br />

Ebene der Reinigung, die<br />

für viele Unternehmen vor Ausbruch<br />

der Pandemie absoluten<br />

Vorrang hatte. Konkret werden<br />

auf ihr die verschiedenen Aspekte<br />

der Reinigung strikt nach<br />

ihrer Wirkung bewertet. Sprich:<br />

Jan Martijn<br />

Produktmanagement bei der<br />

Nilfisk GmbH in Bellenberg<br />

die gewählten Verfahren, die<br />

verwendete Technik sowie<br />

die eigentliche Frequenz und<br />

Gründlichkeit der Reinigungsarbeiten.<br />

Für die Verantwortlichen<br />

stehen somit bei der Auswahl<br />

von Produkten und der Implementierung<br />

neuer Methoden<br />

Effektivität und Effizienz im<br />

Fokus. Sämtliche getroffenen<br />

Entscheidungen müssen sich<br />

daran messen lassen, ob sie<br />

zur Erfüllung der angestrebten<br />

Reinigungsstandards beitragen.<br />

Wie das optimale <strong>Hygiene</strong>konzept<br />

im Detail aussieht und<br />

welches Equipment hierfür<br />

nötig ist, kann sich im Einzelfall<br />

jedoch stark unterscheiden. So<br />

stellt sich etwa seit dem Beginn<br />

der COVID-19-Pandemie für<br />

öffentliche Einrichtungen die<br />

Frage, ob zusätzlich zur Reinigung<br />

auch eine Desinfektion<br />

vielgenutzter Oberflächen nötig<br />

ist. Wo diese Frage bejaht wird,<br />

müssen im nächsten Schritt<br />

Umfang und Häufigkeit der<br />

Desinfektion definiert werden.<br />

Besonders in hygienekritischen<br />

Arealen hängt eine konstant<br />

hohe Reinigungsfrequenz<br />

und -gründlichkeit direkt von<br />

durchdachten Prozessen und<br />

leistungsfähiger Technik ab. Nur<br />

so kann das steigende Arbeitspensum<br />

mit bestehendem<br />

Personal und ohne übermäßige<br />

Belastung bewältigt werden.<br />

Vertrauen und Sicherheit:<br />

die psychologische Ebene<br />

Sauberkeit steht mehr denn je<br />

für Sicherheit – und Sicherheit<br />

schafft Vertrauen. Diese psychologische<br />

Ebene der Reinigung<br />

wirkt sich direkt auf den<br />

Geschäftserfolg aus. Wie eine<br />

Umfrage von Deloitte Consulting<br />

(2)<br />

ergab, werden Sauberkeit<br />

und Sicherheit mittlerweile<br />

durchweg als absolute Notwendigkeiten<br />

verstanden. Vertrauen<br />

in die Sicherheit beeinflusst<br />

demnach bei potentiellen Kunden<br />

die Kaufentscheidung und<br />

hat direkten Einfluss auf die<br />

Produktivität der Mitarbeiter.<br />

Ein wirksames Reinigungskonzept<br />

zu implementieren, reicht<br />

alleine jedoch nicht aus, um<br />

dem öffentlichen Sicherheitsbedürfnis<br />

zu entsprechen. Gäste<br />

und Kunden, aber auch die<br />

eigenen Mitarbeiter erwarten,<br />

dass ihnen Sauberkeit nicht nur<br />

versichert, sondern anschaulich<br />

präsentiert wird. Denn spätestens<br />

seit den Entwicklungen<br />

der vergangenen Jahre werden<br />

hygienische Zustände nicht<br />

mehr als gegeben hingenommen.<br />

Unternehmen und<br />

öffentliche Einrichtungen sind in<br />

der Pflicht, ihre Reinigungsmethoden<br />

transparent zu kommunizieren.<br />

Dadurch machen sie<br />

einerseits deutlich, dass tatsächlich<br />

so gründlich gearbeitet<br />

wird wie erwartet. Zudem lässt<br />

34 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

praxis<br />

sich auf diese Weise ein grundsätzliches<br />

Verantwortungsbewusstsein<br />

für das Wohlergehen<br />

der Menschen vermitteln.<br />

Die Möglichkeiten, <strong>Hygiene</strong><br />

sichtbar zu machen, sind vielfältig.<br />

Während etwa die<br />

Bodenreinigung früher<br />

meist außerhalb der<br />

Öffnungs- beziehungsweise<br />

Arbeitszeiten<br />

stattfand, kann diese<br />

nun auch mitten am<br />

Tag stattfinden. So<br />

wird die Maßnahme<br />

direkt positiv von allen<br />

Anwesenden wahrgenommen.<br />

Aushänge<br />

unabhängiger Zertifizierungen<br />

können<br />

ebenfalls hilfreich sein,<br />

um die Wirksamkeit<br />

des eigenen Vorgehens<br />

glaubhaft zu vermitteln.<br />

Zuletzt kann die<br />

Öffentlichkeit auch ganz gezielt<br />

angesprochen und informiert<br />

werden – etwa mit informativen<br />

Videos oder Schaubildern.<br />

Sauberkeit im Wandel:<br />

Beispiele aus drei Branchen<br />

Die Anforderungen an die<br />

funktionale und die psychologische<br />

Ebene der Sauberkeit<br />

hängen in hohem Maße von<br />

den Bedingungen der jeweiligen<br />

Branche ab. Hotels, Bürogebäude,<br />

Gewerbeflächen oder<br />

Bildungseinrichtungen werden<br />

unterschiedlich genutzt und<br />

erfordern dementsprechend<br />

unterschiedliche Reinigungsund<br />

<strong>Hygiene</strong>konzepte.<br />

Im Folgenden sollen drei Beispiele<br />

zeigen, wie Reinigungsprofis<br />

ihre Prozesse und Methoden<br />

anpassen können, um den<br />

neuen Sauberkeitsstandards<br />

funktional wie auch psychologisch<br />

gerecht zu werden.<br />

Einzelhandel<br />

Schon seit Jahren wird der<br />

Einzelhandel zunehmend von<br />

Online-Shopping-Angeboten<br />

unter Druck gesetzt – und die<br />

Pandemie beschleunigte diese<br />

Entwicklung drastisch. Doch<br />

auch wenn sich die Situation<br />

normalisiert haben wird, könnte<br />

es noch viele Monate dauern,<br />

bis die Kunden wieder volles<br />

Vertrauen in die Sicherheit physischer<br />

Geschäfte fassen.<br />

Entscheidend hierfür wird sein,<br />

dass hygienische Sauberkeit<br />

konstant sichergestellt und<br />

transparent kommuniziert wird.<br />

Bezüglich der funktionalen<br />

Aspekte liegt die Lösung dabei<br />

nicht in einem bloßen „Mehr“<br />

an Reinigung. Vielmehr sollte<br />

sich das Reinigungspersonal<br />

verstärkt auf bestimmte Kontaktpunkte<br />

konzentrieren, die<br />

sich zu Infektionsherden entwickeln<br />

könnten. Im Einzelhandel<br />

sind hier besonders Einkaufswägen,<br />

Körbe und Kassenbereiche<br />

hervorzuheben, die oft und<br />

intensiv gereinigt sowie desinfiziert<br />

werden müssen. Mithilfe<br />

autonomer Bodenreinigungsmaschinen<br />

lassen sich zudem<br />

große Bodenflächen kontinuierlich<br />

sauber halten.<br />

In psychologischer Hinsicht<br />

hat die öffentlich zugängliche<br />

Verkaufsfläche hierbei höchste<br />

Relevanz. Diese sollte eindeutig<br />

sichtbar gereinigt werden.<br />

Kombiniert mit einer proaktiven<br />

Kommunikation des <strong>Hygiene</strong>konzepts<br />

– beispielsweise durch<br />

übersichtliche Aushänge – werden<br />

Sauberkeit und Sicherheit<br />

so elementarer Teil der Markenbotschaft.<br />

Professionelle Reinigungskonzepte und -geräte (im Bild die Aufsitz-Scheuersaugmaschine<br />

LIBERTY SC50 UVGI von Nilfisk mit UV-C-Desinfektionstechnologie) verbessern die<br />

Betriebshygiene und stärken das Vertrauen der Mitarbeiter und Kunden. Fotos: Nilfisk<br />

Bildungswesen<br />

Bildungseinrichtungen gehören<br />

zu den wichtigsten gesellschaftlichen<br />

Institutionen, weswegen<br />

ihre Schließung dringend zu<br />

vermeiden ist. Doch besonders<br />

in Schulen lässt sich <strong>Hygiene</strong><br />

nicht nur durch individuelle Vorsicht<br />

gewährleis ten. Um Schulen<br />

und Universitäten sauber zu<br />

halten und das Infektionsrisiko<br />

zu minimieren, ist es zunächst<br />

wichtig, die meistfrequentierten<br />

Bereiche zu identifizieren. Oft<br />

handelt es sich hierbei um Sanitärbereiche<br />

sowie Sporthallen<br />

und Cafeterias. Auf diese sollte<br />

ein spezieller Fokus bei der Reinigung<br />

und Desinfektion gelegt<br />

werden. Damit das hauseigene<br />

Reinigungspersonal dabei<br />

möglichst effektiv vorgeht, sind<br />

gezielte Schulungen sinnvoll.<br />

Für eine regelmäßige Tiefenreinigung<br />

bietet sich zudem der<br />

Einsatz professioneller Gewerbereiniger<br />

an. Die Kommunikation<br />

der Maßnahmen sollte nicht nur<br />

Schüler und Lehrer erreichen.<br />

Umfassende Informationen über<br />

das <strong>Hygiene</strong>konzept stärken<br />

auch das Vertrauen der Eltern in<br />

die Sicherheit ihrer Kinder.<br />

Büros und Verwaltung<br />

Zwar bestimmt aktuell noch das<br />

Home-Office den Arbeitsalltag,<br />

doch die Rückkehr ins Büro<br />

ist absehbar – <strong>Hygiene</strong> ist hier<br />

also wichtiger denn je. Angestellte<br />

möchten sicher sein,<br />

dass von ihrem Arbeitsplatz<br />

kein Gesundheitsrisiko ausgeht,<br />

um konzentriert arbeiten zu<br />

können. Kunden und Besucher<br />

wiederum lassen ein sichtbares<br />

Reinigungskonzept direkt<br />

positiv in ihre Einschätzung<br />

des Unternehmens einfließen.<br />

Bereits erwähnte Prozesse, wie<br />

etwa die fokussierte Reinigung<br />

hochfrequentierter Kontaktpunkte,<br />

lassen sich auch in<br />

Bürogebäuden implementieren.<br />

Damit diese Maßnahmen klar<br />

kommuniziert werden können,<br />

lohnt es sich, Reinigungspraktiken<br />

und Kontrollen gewissenhaft<br />

zu dokumentieren. Dies<br />

erleichtert zudem die Analyse<br />

und Optimierung der angewendeten<br />

Verfahren.<br />

In den kommenden Teilen der<br />

Expertenserie wird Wissenswertes<br />

zu weiteren Dimensionen<br />

der Reinigung vermittelt:<br />

Technologie, Transparenz und<br />

Nachhaltigkeit.<br />

(1) Robert Koch-Institut, Epidemiologischer<br />

Steckbrief zu<br />

SARS-CoV-2 und COVID-19,<br />

https://www.rki.de/DE/Content/<br />

InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html<br />

(2) https://www.deloittedigital.<br />

com/content/dam/deloittedigital/<br />

us/documents/offerings/offering-<br />

20200626-safety-cleanlinesscovid.pdf<br />

Nilfisk GmbH<br />

Guido-Oberdorfer-Straße 2-10<br />

D-89287 Bellenberg<br />

www.nilfisk.de<br />

35


praxis<br />

3·22<br />

Fisch hygienisch und nachhaltig verpackt<br />

Thimm entwickelte neue Snack-Boxen für das Außer-Haus-Geschäft der Nordsee GmbH<br />

Die Nordsee GmbH mit Hauptsitz in Bremerhaven bietet in über 350 Filialen deutschlandweit Fisch-Spezialitäten für den<br />

Verzehr vor Ort und außer Haus an. Der führende Anbieter von Fischspezialitäten in Europa setzt nun auf neue hygienische<br />

und nachhaltige Verpackungen aus Wellpappe, die die bisherigen Kunststoffverpackungen ablösen. Für die neuen Nordsee-<br />

Snackboxen setzen die Entwickler der beauftragten Thimm Group (Northeim) auf „ComBa ® “-Papiere mit nachhaltiger wasserbasierter<br />

Beschichtung. Diese Papiere zur Herstellung von Wellpappe für den Lebensmitteldirektkontakt, sogenannter<br />

foodWave ® , sind frei von Emulgatoren sowie Lösemitteln und schützen zuverlässig vor Flüssigkeiten und Fetten.<br />

Die Nordsee GmbH ist mit den<br />

Verkaufskanälen Restaurant,<br />

Snacks und Einzelhandel der<br />

europaweit führende Anbieter<br />

von Fischspezialitäten.<br />

2500 Beschäftigte bedienen<br />

jährlich 13 Mio. Kunden und<br />

erwirtschaften einen Umsatz<br />

Platz finden. Durch die hohe<br />

Materialstabilität der F-Welle<br />

weisen die Boxen bei gleichem<br />

spezifischem Flächengewicht<br />

ähnliche Eigenschaften wie<br />

unbehandelter Vollkarton auf,<br />

jedoch zu einem günstigeren<br />

Preis. Zudem profitieren die<br />

für Beilagen und Soßen. Die<br />

Schachteln werden ebenfalls<br />

aus foodWave ® in F-Welle<br />

produziert, die Innenschalen<br />

bestehen zusätzlich aus dem<br />

barrierebeschichteten Papier<br />

„ComBa ® “. Zudem können die<br />

Schalen zur erneuten Erhitzung<br />

Nachhaltigkeitsvision 2030<br />

Die Thimm Gruppe ist ein<br />

führender Lösungsanbieter für<br />

Verpackung und Distribution.<br />

Das Portfolio umfasst Transportund<br />

Verkaufsverpackungen<br />

aus Wellpappe, hochwertige<br />

Hygienische & nachhaltige Neuentwicklungen: Snackboxen ...<br />

... die dreiteiligen Nordsee-Boxen ... ... und der Take-away-Tray. Fotos: Thimm<br />

von rund 338 Mio. Euro. Um<br />

Baguettes, Burger und Co. im<br />

Außer-Haus-Verzehr sicher und<br />

außerdem umweltschonend zu<br />

transportieren, wandte sich sich<br />

das 1896 gegründete Traditionsunternehmen<br />

an den Verpackungsspezialisten<br />

Thimm. Das<br />

Ziel: nachhaltige Alternativen zu<br />

Aluminium- und Kunststoffverpackungen<br />

zu finden.<br />

Barrierebeschichtetes Papier<br />

Die neu entwickelten Nordsee-<br />

Snackboxen werden derzeit in<br />

zwei Größen für die Restaurantkette<br />

produziert, sodass alle<br />

Sorten der Burger, Baguettes,<br />

Burritos oder Wraps darin ihren<br />

Snackboxen von einer durch<br />

die F-Welle gegebenen guten<br />

Bedruckbarkeit, da die geringe<br />

Wellenteilung eine ebene Oberfläche<br />

bildet. Die Bedruckung<br />

erfolgte im Flexo-Postprint.<br />

Die Boxen sind stapelbar und<br />

verfügen über einklappbare Laschen,<br />

um austretenden Dampf<br />

abzuleiten.<br />

Für Außer-Haus-Tellergerichte,<br />

wie beispielsweise Schollenfilet<br />

mit Kartoffeln und Remouladensauce,<br />

hat Thimm<br />

zusätzlich eine dreiteilige Box<br />

entwickelt: Sie besteht aus einer<br />

bedruckten Deckelklappen-<br />

Schachtel für den Fisch sowie<br />

variablen 1/2- und 1/4-Schalen<br />

der Gerichte in der Mikrowelle<br />

genutzt werden.<br />

Nach dem Gebrauch können<br />

Verbraucher die neuen Nordsee-Verpackungen<br />

über die<br />

Altpapiertonne dem Papierkreislauf<br />

zuführen. So werden die<br />

nachhaltigen Verpackungen zu<br />

einem wertvollen Kreislaufprodukt,<br />

aus dem wieder Papier<br />

hergestellt werden kann. Neben<br />

neuen Take-away-Trays mit<br />

integrierten Getränkehaltern,<br />

die ebenfalls derzeit durch<br />

Thimm produziert werden,<br />

stehen schon die nächsten gemeinsamen<br />

Entwicklungen für<br />

hitzebeständige Verpackungen<br />

in den Startlöchern.<br />

Verkaufsaufsteller (Displays),<br />

Verpackungssysteme aus<br />

Materialkombinationen sowie<br />

Druckprodukte für die industrielle<br />

Weiterverarbeitung. Mit<br />

seiner „Nachhaltigkeitsvision<br />

2030“ will das 1949 gegründete<br />

Familienunternehmen ökonomische,<br />

ökologische und soziale<br />

Herausforderungen lösen.<br />

NORDSEE GmbH<br />

Herwigstraße 16<br />

D-27572 Bremerhaven<br />

www.nordsee.com<br />

THIMM Group GmbH + Co. KG<br />

Breslauer Straße 12<br />

D-37154 Northeim<br />

www.thimm.de<br />

36 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

fachforen / messen<br />

„Smart Solutions“ für Flexibilität und <strong>Hygiene</strong><br />

Anuga FoodTec: von pH-Testern über Sprühdesinfektion bis zum Packer mit GS.Gate<br />

Mit über 1000 Ausstellern und rund 25.000 Fachbesuchern aus über 120 Ländern feierte die Anuga<br />

FoodTec in Köln mit ihrer „Special Edition“ einen erfolgreichen Re-Start der Food- & Beverage-Technologie-<br />

Branche nach der Pandemie. Zur Eröffnung unterstrich Bundesminister Cem Özdemir die herausragende<br />

Bedeutung der Messe. „Smart Solutions – Higher Flexibility“ lautete das hochrelevante Leitthema der Fachmesse<br />

und ihres Rahmenprogramms mit über 200 Fachveranstaltungen. Von „Safety & Analytics“ über „Food<br />

Processing“ bis „Food Packaging“, von Digitalisierung bis Automatisierung reichten die Lösungen entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette für Lebensmittel und Getränke, ebenso zahlreiche Innovationen im <strong>Hygiene</strong>bereich.<br />

Nach unseren Berichten in Ausgabe 02/22 hier ein Blick auf weitere Aussteller und ihre Neuheiten.<br />

Hanna Instruments<br />

Hanna Instruments (Vöhringen),<br />

Hersteller hochpräziser Messtechnik,<br />

hatte bei seiner Messepremiere<br />

neben Bestsellern etliche<br />

neuer Produkte im Gepäck,<br />

die intuitive Bedienbarkeit mit<br />

hoher Messgenauigkeit und digitalem<br />

Datentransfer vereinen.<br />

Zu diesen All-in-one-Geräten<br />

zählt der jüngste Neuzugang im<br />

Portfolio – die Produktfamilie<br />

HALO2. 15 präzise, kompakte<br />

pH-Tester mit Bluetooth-Smart-<br />

Technologie ermöglichen laut<br />

Hersteller zügige, unkomplizierte<br />

und hochvernetzte Messung<br />

des pH-Wertes – eines der<br />

wichtigsten qualitätskritischen<br />

Lebensmittelparameter überhaupt.<br />

Das Besondere daran:<br />

Die Geräte lassen sich über<br />

Bluetooth verbinden.<br />

Anwender können die Geräte<br />

auch ohne Bluetooth und<br />

Smartgerät verwenden, aber<br />

gleichzeitig den Tester über das<br />

integrierte Bluetooth-Modul und<br />

ein kompatibles Smartgerät mit<br />

der Hanna Lab App zu verbinden.<br />

Diese erfasst und zeigt<br />

Messdaten, generelle HALO-<br />

Informationen, pH-Tutorials<br />

und Kontaktinformationen. Von<br />

Teigwaren über Schokolade und<br />

Käse bis zu Bier und Wein: Mit<br />

HALO2 lassen sich vielfältige<br />

Erzeugnisse messen. Diese<br />

Multifunktionalität ist in der<br />

Prozesstechnik zunehmend<br />

gefragt, denn die Einhaltung<br />

größtmöglicher <strong>Hygiene</strong> hat bei<br />

Die Produktfamilie HALO2 auf einen<br />

Blick. Foto: Hanna Instruments<br />

der Herstellung und Verarbeitung<br />

von Lebensmitteln und<br />

Rohstoffen absolute Priorität.<br />

www.hannainst.de<br />

Löhrke<br />

Innovationen aus dem Bereich<br />

Prozess- und <strong>Hygiene</strong>technologie<br />

stellte die Jürgen Löhrke<br />

GmbH (Lübeck) in Köln vor.<br />

u Bedarfsorientierte Reinigung,<br />

dank Biofilmsensor<br />

u Flexible Reinigung, manuell<br />

oder automatisiert, mit dem mobilen<br />

<strong>Hygiene</strong>center FlexiClean<br />

u Präzise Dosierung von Reinigungs-<br />

und Desinfektionsmitteln,<br />

mit Löhrke Dosierstationen<br />

u Präventive Sprühdesinfektion<br />

mittels der S-Desi<br />

u Rohrleitungsbau mit Löhrke<br />

Anlagentechnik und Rohrleitungsbau<br />

aus einer Hand<br />

Daneben beriet das Messeteam<br />

zu automatisierten <strong>Hygiene</strong>konzepten<br />

in der Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie. Die Firma<br />

greift dabei auf langjährige<br />

Erfahrung in der Prozesshygiene<br />

zurück und wendet ihr<br />

Knowhow auch in der Transport-<br />

und Behälterreinigung an.<br />

Mit CIP-Systemen bietet man<br />

Sicherheit und liefert vollautomatisch<br />

reproduzierbare und<br />

damit konstant gleichbleibende<br />

Reinigungsergebnisse.<br />

www.loehrke.com<br />

Schubert<br />

Verpackungsmaschinenhersteller<br />

Schubert<br />

(Crailsheim)<br />

präsentierte seine<br />

Lösungen für die digitale<br />

Transformation.<br />

Dazu zählte ein lightline<br />

Cartonpacker,<br />

der vor Ort Reibekäse-Beutel<br />

in Kartons verpackte.<br />

In der Maschine werden die<br />

Kartons aufgerichtet und mit<br />

den Beuteln befüllt. Zwei<br />

Zuschnitt-Magazine machen es<br />

möglich, die Beutel in zwei Arten<br />

von Kartons zu verpacken.<br />

Ein GS.Gate erlaubt sicheren<br />

Zugriff auf die Maschinen- und<br />

Produktionsdaten (und damit<br />

auch Fernwartungen). Auf der<br />

Messe stellte das Schubert-<br />

Team deshalb seine neuen<br />

digitalen CARE-Leistungen vor,<br />

durch die Verpackungsprozesse<br />

optimiert werden können, um<br />

Ressourcen und Kosten zu<br />

sparen.<br />

Ein weiteres Highlight: Schubert<br />

Additive Solutions zeigte seinen<br />

neuen, selbst entwickelten<br />

3D-Drucker für das hochwertige<br />

Drucken von Format- und<br />

Ersatzteilen – die PARTBOX.<br />

Über die virtuelle Web-Plattform<br />

der Schubert-Tochter können<br />

Der neue lightline Cartonpacker soll auch Ressourcen<br />

und Kosten sparen helfen. Foto: Schubert<br />

Hersteller bereits Kunststoffteile<br />

in der eigenen Produktion mittels<br />

3D-Druck produzieren. Die<br />

PARTBOX ist über LTE mit der<br />

Plattform verbunden und sorgt<br />

für optimale Druckergebnisse.<br />

www.schubert.group<br />

www.anugafoodtec.de<br />

37


produkte & partner<br />

3·22<br />

Publikumspreis für Rucksacksauger<br />

BVL 5/1 Bp von Kärcher auf Interclean ausgezeichnet<br />

Luftdichter Wischtuch-Spender<br />

KCP: Wettask & Wypall sorgen für mehr <strong>Hygiene</strong><br />

Der neue Akku-Rucksacksauger<br />

BVL 5/1 Bp von Kärcher<br />

(Winnenden) wurde auf der<br />

Reinigungsfachmesse Interclean<br />

<strong>2022</strong> in Amsterdam mit<br />

dem Publikumspreis ausgezeichnet.<br />

Das Gerät<br />

bringt laut<br />

Hersteller<br />

ein sehr<br />

geringes<br />

Gewicht,<br />

eine hohe<br />

Saugleistung<br />

sowie<br />

eine hohe Akku-Laufzeit<br />

zusammen und gehört zur<br />

36 V-Akku-Plattform des<br />

„Kärcher Battery Universe“.<br />

Da er sich komfortabel auf<br />

dem Rücken tragen lässt,<br />

entfällt das lästige Nachziehen<br />

ebenso wie die Suche nach<br />

einer Steckdose.<br />

Trägt man ein Werkzeug auf<br />

dem Rücken, sind Gewicht<br />

und Ergonomie der Tragevorrichtung<br />

für Anwender zentral.<br />

Beim BVL 5/1 Bp setzt<br />

Kärcher daher auf Expandiertes<br />

Polypropylen<br />

(EPP). Dies<br />

ist robust,<br />

besteht zu<br />

96 % aus<br />

Luft, ist<br />

sehr leicht,<br />

geräuschdämmend<br />

und 100 %<br />

wiederverwertbar. Der BVL 5/1<br />

Bp hat ein Leergewicht von<br />

nur 3,3 kg, mit Akkus sind es<br />

4,6 kg. Das Tragegestell lässt<br />

sich an die Körpergröße anpassen<br />

und ist für Links- und<br />

Rechtshänder geeignet.<br />

www.kaercher.com<br />

„Wettask“ von Kimberly-Clark<br />

Professional (Koblenz) ist ein<br />

luftdichter Spendereimer für<br />

verschiedene Reinigungs- und<br />

Desinfektionsmitteltücher, der<br />

hilft, die <strong>Hygiene</strong> z.B. in Industriebetrieben<br />

zu<br />

verbessern.<br />

Im Gegensatz<br />

zu Spendern mit<br />

vorgetränkten<br />

Tüchern bietet er<br />

für unterschiedliche<br />

Einsatzzwecke<br />

optimierte<br />

Einwegtücher aus Viskose,<br />

Polyester, Polypropylen und<br />

Zellstoff. Sie lassen sich individuell<br />

mit allen gängigen Sanitations-<br />

und Desinfektionsmitteln<br />

etwa auf der Basis von Ethanol,<br />

Quats, Natriumhypochlorit oder<br />

Wasserstoffperoxid befeuchten.<br />

Dank luftdichtem Spendereimer<br />

Luft dicht und hygienisch: der<br />

„Wettask“. Foto: KCP<br />

mit Einzelblatt entnahme werden<br />

Austrocknung und Kontamination<br />

verhindert, sodass sich auch<br />

eine Lagerungszeit von mehr<br />

als zwei Wochen nicht negativ<br />

auf die Reinigungseffektivität<br />

der Wischtücher<br />

auswirkt.<br />

Neu im Sortiment<br />

hat Kimberly<br />

Clark zudem die<br />

mit 70-prozentigem<br />

Ethanol<br />

vorgetränkten<br />

Flächendesinfektionsücher<br />

der Marke Wypall.<br />

Sie töten 99,999 % der häufigsten<br />

Bakterien und 99,99 %<br />

der Viren, Pilze und Hefen ab.<br />

Kimberly-Clark GmbH<br />

Carl-Spaeter-Straße 17<br />

D-56070 Koblenz/Rheinhafen<br />

www.kcprofessional.de<br />

Übersicht über digitale<br />

Chemikalien-Marktplätze<br />

Inline-Qualitätskontrolle mittels Nahinfrarotspektroskopie<br />

Die aktuellen Lieferkettenprobleme<br />

und Rohstoffknappheiten<br />

treiben die Digitalisierung in der<br />

chemischen Industrie voran,<br />

Online-Marktplätze und B2B-<br />

Plattformen profitieren davon.<br />

Die Chemikalien-Suchmaschine<br />

chembid gibt mit ihrem „Marketplaces<br />

<strong>Report</strong> 3.0“ einen<br />

Überblick über gewerbliche<br />

Plattformen mit transaktionalem<br />

Fokus. Ihr Vergleich<br />

erfolgt anhand standardisierter<br />

Kriterien. So gibt der <strong>Report</strong><br />

Auskunft über die Anzahl der<br />

angebotenen Chemikalien und<br />

Lieferanten, zu Betreibern,<br />

Geschäftsmodellen, Funktionen<br />

und Services der Plattformen.<br />

Die aktuelle Version des Marketplaces<br />

<strong>Report</strong>s findet sich als<br />

Gratis-Download unter:<br />

www.chembid.com<br />

In der modernen Lebensmittelherstellung<br />

müssen<br />

Produzenten höchste Anforderungen<br />

bezüglich der Qualität<br />

ihrer Erzeugnisse erfüllen. Eine<br />

Prozessanalytik mit Nahinfrarot<br />

(NIR)-Spektroskopie<br />

ermöglicht eine<br />

Qualitätskontrolle auf<br />

mehreren Ebenen<br />

der Produktionskette:<br />

Wareneingangskontrolle,<br />

Prozesskontrolle<br />

und Endproduktklassifizierung.<br />

Die Polytec GmbH (Waldbronn)<br />

bietet dafür eine Palette spezieller<br />

NIR-Spektrometer an.<br />

Diese sind in der Lage, durch<br />

den Einsatz optischer Faserkopplung<br />

bis zu sechs Messpunkte<br />

sequenziell mit einem<br />

Gerät zu überwachen. Ein wichtiger<br />

Anwendungssektor ist die<br />

milchverarbeitende Industrie mit<br />

Produkten wie Joghurt, Käse,<br />

Milch, aber auch vegetarischen<br />

Alternativen. Mit Echtzeit-Trendentwicklung<br />

können<br />

Anwender<br />

sofort auf<br />

Prozessabweichungen<br />

Vielseitig einsetzbar: ein NIR-<br />

Spektrometer. Foto: Polytec<br />

reagieren<br />

und vermeiden<br />

dadurch<br />

zeitaufwendige Probenentnahmen<br />

und Wartezeiten während<br />

der Laboranalyse. Mit prozessoptimierter<br />

NIR-Technologie<br />

kann der gesamte Herstellungsprozess<br />

– von der Anlieferung<br />

der Milch über Lagerung,<br />

Homogenisierung und Pasteu-<br />

risierung bis zur anschließenden<br />

Weiterverarbeitung oder<br />

Abfüllung – uneingeschränkt<br />

überwacht werden.<br />

NIR-Spektrometer von Polytec<br />

finden in vielen Bereichen der<br />

Lebensmittelindus trie ihren<br />

Einsatz und können flexibel auf<br />

die Anforderungen der Kunden<br />

angepasst werden. Herstellern<br />

von Speiseölen, Fetten<br />

sowie Fleisch und Backwaren<br />

ermöglicht die NIR-Technologie<br />

laut Polytec eine effiziente und<br />

reproduzierbare Bestimmung<br />

von Feuchtigkeit, Eiweißgehalt<br />

sowie Zucker- und Fettgehalt.<br />

Polytec GmbH<br />

Polytec-Platz 1-7<br />

D-76337 Waldbronn<br />

www.polytec.de<br />

38 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

produkte & partner<br />

Semi-aktive Sohlen- und Rollenreinigung stoppt Schmutz<br />

Messeneuheit CLEAN-FIELD von Kohlhoff ist bis zur <strong>Hygiene</strong>schleuse erweiterbar<br />

Um beim Transport von Waren<br />

mit Fahrzeugen wie Hubwagen<br />

oder Gabelstapler den Eintrag<br />

von Verunreinigungen<br />

bzw. eine Schmutzverschleppung<br />

von<br />

schmutzigen Schwarzin<br />

saubere Weißbereiche<br />

bzw. von Außenin<br />

Innenbereiche zu<br />

vermeiden, hat Kohlhoff<br />

<strong>Hygiene</strong>technik (Unna)<br />

die als Messeneuheit<br />

<strong>2022</strong> präsentierten<br />

CLEAN-FIELD Reinigungsfelder<br />

für den Fußbodeneinbau<br />

entwickelt.<br />

Allein durch das Befahren bzw.<br />

Betreten des Reinigungsfeldes<br />

werden die dort integrierten<br />

selbst schwingenden Bürstenele<br />

mente in Bewegung versetzt<br />

und reinigen so semi-aktiv (mechanisch)<br />

Rollen und Räder wie<br />

auch Schuhsohlen – wahlweise<br />

nass oder trocken. Bei der<br />

Nassreinigung wird die Anlage<br />

Das Reinigungsfeld bewahrt <strong>Hygiene</strong>bereiche<br />

vor Schmutzverschleppung. Foto: Kohlhoff<br />

mit einer Dosierautomatik ausgestattet,<br />

die dafür sorgt, dass<br />

immer ausreichend Reinigungsflüssigkeit<br />

zur Verfügung steht.<br />

Um die Wannen und Bürstenelemente<br />

leicht reinigen zu<br />

können, lassen sich einzelne<br />

CLEAN-FIELD-Module ohne<br />

Werkzeuge oder Hilfsmittel ein-<br />

fach hochklappen und arretieren<br />

oder herausnehmen.<br />

Ist eine Zugangskontrolle erforderlich,<br />

kann die modular aufgebaute<br />

Anlage zusätzlich z.B.<br />

mit einem Automatik-Schwenktor<br />

ausgestattet werden. Bei<br />

erhöhten <strong>Hygiene</strong>anforderungen<br />

stehen weitere Komponenten<br />

zur Verfügung – von Händedesinfektions-<br />

und Eingangskontrollgeräten<br />

bis zur kompletten<br />

Kompakt-Hy gie neschleuse.<br />

Dann erlaubt das Tor den<br />

Zugang in die nachgelagerten<br />

Bereiche erst nach Durchführung<br />

aller dafür vorgesehenen<br />

<strong>Hygiene</strong>maßnahmen.<br />

Kohlhoff <strong>Hygiene</strong>technik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Isaac-Newton-Straße 2<br />

D-59423 Unna<br />

www.kohlhoff-hygiene.de<br />

Neues Führungstrio<br />

bei Dr. Weigert<br />

Nach 41 Jah ren hat Bernd Ziege<br />

zu Jahresbeginn <strong>2022</strong> seine<br />

Position als Geschäftsführer der<br />

Chemische Fabrik Dr. Weigert<br />

GmbH & Co. KG (Hamburg)<br />

niedergelegt. Nachfolger sind<br />

die bisherigen Prokuristen<br />

Bernd Stranghöner (links im<br />

Bild) und Piet H. Lint hout<br />

(Mitte), die mit Dr. Matthias Otto<br />

(rechts), Leiter der Produktion<br />

und des Qualitätswesens, das<br />

neue Geschäftsleitungs-Team<br />

bilden. Bernd Ziege bleibt dem<br />

Unternehmen als Hauptgesellschafter<br />

und Sprecher der<br />

Gesellschafter eng verbunden.<br />

www.drweigert.com<br />

RD Design Award für CWS PureLine<br />

Infos und Shop immer und überall<br />

Eine internationale Jury hat<br />

CWS <strong>Hygiene</strong> (Dreieich) für ihre<br />

neue <strong>Hygiene</strong>produktspenderlinie<br />

PureLine mit dem „Red<br />

Dot Design<br />

Award“<br />

<strong>2022</strong> in der<br />

Kategorie<br />

Produktdesign<br />

ausgezeichnet.<br />

PureLine<br />

überzeugte<br />

durch modernes,<br />

unkonventionelles Design,<br />

das sich nahtlos in das Gesamtbild<br />

eines Waschraums einfügt.<br />

Sie ist universell und zeitlos<br />

gestaltet und eignet sich so für<br />

verschiedene Umgebungen und<br />

Zielgruppen. Zusätzlich bietet<br />

sie eine vorinstallierte, intelligente<br />

IoT-Technologie, die in<br />

Zukunft eine digitale Vernetzung<br />

und Bedienung des Waschraums<br />

ermöglicht.<br />

Mit der im<br />

Februar<br />

vorgestellten<br />

Produktspenderlinie<br />

will<br />

CWS das regelmäßige,<br />

gründliche<br />

Händewaschen<br />

für Nutzer zu einer angenehmen<br />

Tätigkeit machen, die<br />

ein sicheres Gefühl vermittelt.<br />

CWS International GmbH<br />

Dreieich Plaza 1A<br />

D-63303 Dreieich<br />

www.cws.com<br />

Neue B2B-App von Remmers geht an den Start<br />

<strong>Hygiene</strong>boden- und Baustoff-<br />

Spezialist Remmers (Löningen)<br />

bietet seinen Kunden mit<br />

einer neuen B2B-Shop-App<br />

vielfältige Möglichkeiten<br />

rund<br />

um das gesamte<br />

Produktsortiment.<br />

Mit einem<br />

integrierten Barcode-Scanner<br />

sind Artikeldetails<br />

schnell und<br />

unkompliziert<br />

abrufbar, über<br />

einen persönlichen<br />

Account<br />

stehen Infos zu Bestellungen<br />

und Auslieferungen 24/7 zur<br />

Verfügung. Sendungsverfolgung<br />

ermöglicht ein auftragsbezogener<br />

Tracking-Link.<br />

Zur Beratung können Kunden<br />

mit dem Remmers Technik<br />

Service per Videochat, in den<br />

normalen Geschäftszeiten<br />

oder direkt bei<br />

Verwendung<br />

der Produkte in<br />

Kontakt treten.<br />

Per Download-<br />

Funktion lassen<br />

sich Infos zum<br />

Produktsortiment<br />

sowie<br />

Technische<br />

Merkblätter<br />

herunterladen.<br />

Verfügbar ist die neue Remmers-App<br />

über den App Store<br />

und den Google Play Store.<br />

www.remmers.com<br />

39


produkte & partner<br />

3·22<br />

Baumer: Silber-Pokal<br />

für Sensor CL PL20<br />

Silber-Pokal für den Grenzstandsensor<br />

CleverLevel PL20<br />

von Baumer (Frauenfeld/CH):<br />

Die Leser der Fachzeitschrift<br />

Computer & Automation wählten<br />

den Prozesssensor bei der<br />

Abstimmung zum „Produkt<br />

des Jahres“ auf Rang 2 in der<br />

Kategorie Sensorik. Der robuste,<br />

langlebige Sensor aus Edelstahl<br />

mit Spitze im hygienegerechten<br />

PEEK-Design, IO-Link-Schnittstelle<br />

etc. detektiert laut Hersteller<br />

Kaffeebohnen ebenso wie<br />

Honig oder schaumige Medien.<br />

www.baumer.com<br />

Mit UHT-Modul Hühnerfleisch hygienisch verarbeiten<br />

Bei offenen Lebensmitteln<br />

gelten strenge <strong>Hygiene</strong>anforderungen,<br />

um die Gefahr von Verunreinigungen<br />

zu minimieren.<br />

Betrieben, die Hühnerfleisch<br />

bearbeiten, hilft der Schweizer<br />

Hersteller Interroll mit dem auf<br />

der IFFA in Frankfurt vorgestellten<br />

neuen „Ultra Hygienic<br />

Transfer“ (UHT), diese Herausforderung<br />

zu meistern.<br />

Als disruptive Innovationslösung<br />

für automatisierte Materialflussprozesse<br />

verringert das Fördermodul<br />

die Zahl der Fleischpartikel,<br />

die nach der Zerlegung<br />

auf bestehende Fördersysteme<br />

gelangen, um 85-90 %. In<br />

Verbindung mit dem Hygienic<br />

Product Design, das eine effektive<br />

Reinigung erlaubt, wird so<br />

die Gefahr der Keimbelastung<br />

reduziert, eine verbesserte Haltbarkeit<br />

von Hühnerfleischprodukten<br />

und eine durchgängige<br />

Qualitätskontrolle entlang der<br />

Betriebsprozesse ermöglicht.<br />

Das Fördermodul kann (ohne<br />

zusätzliche Sensorik) als Stand-<br />

Der neue Ultra Hygienic Transfer<br />

(UHT) ermöglicht optimierte Haltbarkeit<br />

durch maximale <strong>Hygiene</strong> in der<br />

Fleischverarbeitung. Foto: Interroll<br />

Alone-Lösung, die nur einen<br />

Stromanschluss für den integrierten<br />

Trommelmotor benötigt,<br />

zwischen den vorgelagerten<br />

Zerlegemaschinen und den<br />

nachfolgenden Förderbändern<br />

installiert werden. Transportiert<br />

werden je nach Bedarf Flügel-<br />

oder Brustfleisch in Siebkörben<br />

aus Edelstahl, die anstelle von<br />

Rutschen in einem zirkulär<br />

ausgelegten Förderprozess das<br />

Fleisch einzeln aufnehmen und<br />

anschließend auf einem bestehenden<br />

Förderband ablegen.<br />

Die Vereinzelung der Fördergüter<br />

bietet neben deutlich<br />

verbesserter <strong>Hygiene</strong> einen<br />

weiteren Vorteil gegenüber traditionellen<br />

Rutschen: Statt Brustkappen<br />

oder Flügel an diesem<br />

Prozessschritt vom Stück- zum<br />

Schüttgut zu machen, sorgt der<br />

UHT dafür, dass sie entlang der<br />

gesamten Prozesskette (z.B.<br />

durch Sensorik in Verbindung<br />

mit Warenmanagementsystemen)<br />

identifizierbar bleiben.<br />

Interroll (Schweiz) AG<br />

Via Gorelle 3<br />

CH-6592 Sant’Antonino<br />

www.interroll.com<br />

BANTLEON: H1-Reiniger aus zertifizierter Produktion<br />

Heraeus stärkt Position<br />

in der Biozid-Innovation<br />

Die Hermann Bantleon GmbH<br />

(Ulm) hat 2021 das Zertifizierungsaudit<br />

nach DIN EN ISO<br />

21469, einem internatio nal anerkannten<br />

Standard für <strong>Hygiene</strong>anforderungen,<br />

erfolgreich<br />

durchlaufen. Ihre Zertifizierung<br />

umfasst Entwicklung, Herstellung,<br />

Vertrieb und Service von<br />

anwendungsbezogenen Spezialschmierstoffen,<br />

Reinigungsund<br />

Korrosionsschutzmedien,<br />

die geeignet sind, um die<br />

Sicherheitsanforderungen bei<br />

direktem oder indirektem Produktkontakt<br />

bei der Herstellung<br />

von sensiblen Produkten (NSF<br />

H1) z.B. für Lebensmittel, Medizin,<br />

Pharmazie, Tierfutter und<br />

ihre Verpackung zu erfüllen.<br />

Im Portfolio sind viele NSF-registrierte<br />

Reinigungsmedien. Foto: Bantleon<br />

Unabhängig von einzeln registrierten<br />

Produkten unterliegt das<br />

gesamte BANTLEON-Produktportfolio<br />

einem an der Norm angelegten<br />

Anforderungsumfeld.<br />

So ist z.B. AVILUB Metasolv 706<br />

ein NSF-registrierter Kaltreiniger<br />

für das Entfetten von Eisen- und<br />

Nichteisenmetallen, eingesetzt<br />

u.a. in der Lebensmittelindustrie.<br />

Er besitzt laut Hersteller<br />

einen hohen Flammpunkt<br />

sowie gute Verdunstungseigenschaften.<br />

Die Anwendung ist<br />

auch in geschlossenen Reinigungsanlagen<br />

möglich.<br />

AVILUB Metaclean 770 besitzt<br />

als Universalreiniger vorwiegend<br />

im Bereich von Oberflächen<br />

und Böden große Reinigungskraft<br />

und entfernt Öle, Fette<br />

oder festhaftenden Schmutz<br />

schnell, gründlich und materialschonend.<br />

Der NSF-registrierte<br />

Reiniger kann auch in hygienesensiblen,<br />

industriellen Umgebungsbereichen<br />

wie Lebensmittel,<br />

Pharmazie, Kosmetik, etc.<br />

eingesetzt werden.<br />

Das Portfolio umfasst weitere<br />

NSF-registrierte Reinigungsmedien,<br />

für unterschiedlichste<br />

Applikationen, auch mit integriertem<br />

Korrosionsschutz.<br />

Hermann Bantleon GmbH<br />

Blaubeurer Str. 32<br />

D-89077 Ulm<br />

www.bantleon.de<br />

Schadorganismen wie Pilze,<br />

Bakterien, Algen, Viren und<br />

andere Mikroorganismen können<br />

Menschen und Wirtschaft<br />

erheblichen Schaden zufügen.<br />

Biozidprodukte werden deshalb<br />

täglich zum Schutz der Gesundheit,<br />

zur Verbesserung der<br />

<strong>Hygiene</strong> von Mensch und Tier<br />

oder für verlängerte Haltbarkeit<br />

vieler Materialien eingesetzt. Mit<br />

der Übernahme der Aktivsubstanz-Dossiers<br />

von Leitha<br />

Clean Technologies (Dänemark)<br />

will Heraeus Precious Metals<br />

(Hanau) im Zulassungsprozess<br />

von Biozidprodukten eine aktive<br />

Rolle einnehmen. Man bietet<br />

mit AGXX bereits eine innovative<br />

antimikrobielle Technologie an,<br />

deren starke Wirkung auf Redoxreaktionen<br />

und mikroelek trischen<br />

Feldeffekten basiert.<br />

www.heraeus.com<br />

40 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

produkte & partner<br />

Highclean Group bestätigt Aufsichtsrat und Vorstand<br />

Buzil: Platin-Zertifikat,<br />

neuer Geschäftsführer<br />

Die neue Führungsriege mit (v.l.) Martin Bald, Stephan Fincke, Marc Schmidlin, Vorstandsvorsitzender Simone Bäumer,<br />

dem neuen Vorstandsmitglied Ruth Freund, Leo Osterheider und Matthias Layer.<br />

Foto: Highclean Group<br />

Die Highclean Group (Düsseldorf),<br />

eine mit der größten deutschen<br />

Fachhandelsgruppen für<br />

professionelle Reinigungs- und<br />

<strong>Hygiene</strong>lösungen, hat ihren Aufsichtsrat<br />

für weitere drei Jahre<br />

im Amt bestätigt und stellt eine<br />

Nachfolgerin im Vorstand vor.<br />

Laut Hauptversammlungsbeschluss<br />

bleibt Matthias Layer,<br />

Geschäftsführer der Layer-<br />

Chemie GmbH, Aufsichtsratsvorsitzender.<br />

Ihre Funktion als<br />

Aufsichtsratsmitglieder behalten<br />

Martin Bald, Geschäftsführer<br />

Walter Hasenkampf GmbH, Leo<br />

Osterheider, Geschäftsführer<br />

Osterheider GmbH, und Marc<br />

Schmidlin, Geschäftsführer<br />

Delta Zofingen AG (Schweiz).<br />

Neu im Vorstand ist Ruth<br />

Freund. Die Prokuristin der<br />

Freuco GmbH & Co. KG tritt die<br />

Nachfolge von Bruno Joachim<br />

(Koch <strong>Hygiene</strong>) an, der Ende<br />

2021 sein Amt niedergelegt hat.<br />

Vorstandsvorsitzende Simone<br />

Bäumer und das Vorstandsmit-<br />

glied Stephan Fincke, Geschäftsführer<br />

der Fincke-<strong>Hygiene</strong><br />

OHG, wurden bestätigt.<br />

Die Highclean Group hat derzeit<br />

20 Mitgliedsunternehmen mit<br />

rund 35.000 Großverbrauchern<br />

in den Bereichen <strong>Hygiene</strong> und<br />

Reinigung als Kunden. Das Produktsortiment<br />

mit über 15.000<br />

Artikeln umfasst alle namhaften<br />

Markenhersteller und eine breite<br />

Palette an Eigenmarken.<br />

www.highclean-group.de<br />

Die BUZIL-WERK Wagner<br />

GmbH & Co. KG (Memmingen),<br />

Hersteller für professionelle<br />

Reinigungs- und Pflegeprodukte,<br />

wurde von EcoVadis,<br />

der führenden kollaborativen<br />

Plattform für die Bewertung<br />

der Unternehmensleistung im<br />

Bereich Nachhaltigkeit und<br />

nachhaltige Entwicklung, mit<br />

der Platinum-Medaille, der<br />

höchsten Bewertung<br />

im Nachhaltigkeitsrating,<br />

ausgezeichnet.<br />

Das Familienunternehmen<br />

hat<br />

zudem einen neuen Geschäftsführer<br />

ernannt: Dr. Manfred<br />

Oberreiter (Foto). Er wird<br />

neben Firmeninhaberin und<br />

Geschäftsführerin Isabell Janoth<br />

die Geschicke der Firma leiten.<br />

www.buzil.com<br />

Knauer: 50.000 Euro für<br />

Notleidende in Ukraine<br />

Labormessgerätehersteller<br />

Knauer (Berlin) und seine<br />

Beschäftigten haben Sachmittel<br />

und 50.000 Euro für Notleidende<br />

im Kriegsland Ukraine<br />

gespendet. 13.450 Euro kamen<br />

über „Bruttolohnspenden“ der<br />

Mitarbeiter zusammen und wurden<br />

an die „Aktion Deutschland<br />

hilft – Nothilfe Ukraine“ überwiesen.<br />

Die Geschäftsführung<br />

(im Bild: Alexandra Knauer und<br />

Carsten Losch) spendete zudem<br />

36.550 Euro an den Verein<br />

„Ukraine-Hilfe Berlin“.<br />

www.knauer.net<br />

Regulus Aqua PowerVac Pro: Saugen, Wischen und Trocknen<br />

Saugen und Wischen gehören<br />

meist zur Routine bei der<br />

Bodenreinigung. Um diese<br />

Schritte im Sinne von Effizienz<br />

und Zeitersparnis zu vereinen,<br />

hat Leifheit (Nassau) seinen<br />

Akku-Saugwischer weiterentwickelt:<br />

Der seit 1. Juli erhältliche<br />

Regulus Aqua PowerVac Pro<br />

kombiniert nun Saugen, Wischen<br />

und Trocknen in Einem.<br />

Dadurch ist er laut Hersteller<br />

dreifach effizient und verfügt<br />

zudem über einen praktischen<br />

Eckengleiter mit Micro-Duo<br />

Wischbezug, der gründliche<br />

Reinigung in der schmalsten<br />

Ecke ermöglicht. Ganz ohne Kabel<br />

und dank geringem Gewicht<br />

von nur 3,5 kg ist das schlanke<br />

und wendige 3-in-1-Gerät<br />

besonders leicht in der Handhabung.<br />

Ein leistungsstarker<br />

24-V-Li-Ion-Akku<br />

mit bis zu 26 Minuten<br />

Laufzeit<br />

ermöglicht zudem<br />

eine professionelle<br />

Reinigung von bis<br />

zu 77 qm Fläche.<br />

Zwei flexibel wählbare<br />

Reinigungsstufen<br />

stehen zur<br />

Wahl: Während der<br />

Eco-Modus eine<br />

besonders lange<br />

Akku-Laufzeit unterstützt,<br />

garantiert<br />

der Turbo-Modus<br />

maximale Reinigungskraft<br />

beim<br />

Saugwischen<br />

aller versiegelten<br />

Hartböden. Dank<br />

des integrierten<br />

2-Tank-Systems<br />

<strong>Hygiene</strong> 3 in 1: der Regulus<br />

Aqua PowerVac<br />

Pro. Foto: Leifheit<br />

ist stets genügend<br />

Frischwasser vorhanden,<br />

so dass sich ein<br />

Nachfüllen während<br />

des Reinigungsvorgangs<br />

erübrigt.<br />

Zudem verfügt der<br />

Akku-Saugwischer<br />

über eine Selbstreinigungsfunktion,<br />

die<br />

die Kanäle sowie die<br />

Wischwalze frisch<br />

und sauber hält.<br />

Die Standfunktion<br />

ermöglicht sicheres<br />

Abstellen während der<br />

Reinigung und platzsparendes<br />

Verstauen.<br />

Leifheit AG<br />

Leifheitstraße 1<br />

D-56377 Nassau<br />

www.leifheit.de<br />

41


veranstaltungen<br />

3·22<br />

Messekalender<br />

26.-29. Juli:<br />

BioFach und Vivaness – Weltleitmesse<br />

für Bio-Lebensmittel<br />

in Verbund mit Internationaler<br />

Fachmesse für Naturkosmetik,<br />

Nürnberg<br />

22.-26. August:<br />

Achema – Weltleitmesse der<br />

Prozessindustrie für chemische<br />

Technik, Verfahrenstechnik und<br />

Biotechnologie, Frankfurt<br />

1.-4. September:<br />

WorldFood – Internationale Lebensmittelausstellung,<br />

Istanbul<br />

12.-16. September:<br />

drinktec – Weltleitmesse für die<br />

Getränke- und Liquid-Food-<br />

Industrie, München<br />

Hinweis: Wegen der Corona-<br />

Pandemie gilt für alle Termine<br />

auf diesen Seiten: ohne Gewähr!<br />

Kampf gegen Food Fraud im Betrieb<br />

Online-Seminar der DLG legt Fokus auf die Täter<br />

Mit einem Online-Seminar „Next<br />

Level Prävention – Tätermotivation<br />

verstehen und Ressourcen<br />

effizient zur Risikoprävention<br />

einsetzen“ am Dienstag, 6. September,<br />

von 10.30 bis 15 Uhr<br />

wirft die Akademie der Deutschen<br />

Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

(DLG) einen speziellen<br />

Blick auf Täter und Hintergründe<br />

von Lebensmittelbetrug.<br />

Betriebsinterne Organisationen<br />

zur Abwehr von „Food Fraud“<br />

orientieren sich oft an den<br />

Leitlinien der Standards und unterstellen<br />

den Tätern i.d.R. ein<br />

undifferenziertes, auf Zusatzerträge<br />

abgestelltes Verhalten.<br />

Abwehrmaßnahmen sind breit<br />

angelegt, stark auf Laboranalytik<br />

ausgerichtet und für das Unternehmen<br />

kostspielig, wenn das<br />

Abwehrnetz „dicht“ sein soll.<br />

Referent Andreas Müller,<br />

Diplom-Physiker und Doktor<br />

der Werkstoffwissenschaften,<br />

arbeitet seit den 2000ern in<br />

der Lebensmittelsicherheit und<br />

erläutert anhand von nicht<br />

publizierten Beispielen aus verschiedenen<br />

Branchen, wie Food<br />

Fraud in „Täterbetrieben“ funktioniert.<br />

Er leitet Elemente einer<br />

erweiterten Präventionsstrategie<br />

ab: verbesserte Verträge mit<br />

Vorlieferanten, interdisziplinäre<br />

Umfeldanalyse für Vorprodukte<br />

und Lieferanten sowie (vorgeschaltete)<br />

qualifizierte Sensorik<br />

für den gezielten Einsatz<br />

aufwändiger Laboranalytik. Eingeordnet<br />

ins Thema Food Fraud<br />

werden zudem die Begriffe „Big<br />

Data“ und „Blockchain“ .<br />

Weitere Termine & Anmeldung<br />

unter www.dlg-akademie.de<br />

Bodo Möller Chemie<br />

startet „TechDialog“<br />

Mit einem neuen Eventformat<br />

hat die Bodo Möller Chemie<br />

Gruppe ihre erfolgreichen<br />

Webinare und Live-Seminare<br />

zu verschiedenen chemischen<br />

Lösungen fortgesetzt: Unter<br />

dem Namen TechDialog finden<br />

künftig Veranstaltungen zu verschiedenen<br />

Themenkomplexen<br />

virtuell oder vor Ort statt. Den<br />

Auftakt machte ein Webinar in<br />

Kooperation mit Henkel zur wirtschaftlichen<br />

und nachhaltigen<br />

industriellen chemischen Reinigung<br />

von Werkstücken und<br />

Oberflächen mit Universal- und<br />

speziellen Metallreinigern. Ein<br />

Fokus lag dabei auf den idealen<br />

Produkten und Prozessen, um<br />

Einsparungen durch reduzierten<br />

Energie- und Ressourcenverbrauch<br />

zu erzielen.<br />

Termine/Anmeldung: www.bmchemie.com/de/techdialog/<br />

BVL und MRI: Jährlich<br />

„Training for Safer Food“<br />

Das Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) und das<br />

Max Rubner-Institut (MRI)<br />

bieten seit 2018 gemeinsam für<br />

Kolleginnen und Kollegen aus<br />

Drittstaaten jährlich eine Fortbildung<br />

„International Training<br />

for Safer Food“ (ITS Food) an.<br />

Expertinnen und Experten aus<br />

Behörden, Laboratorien und<br />

Forschungseinrichtungen geben<br />

dabei ihr Fachwissen und ihre<br />

Erfahrungen über Lebensmittelsicherheit,<br />

Lebensmittelbetrug<br />

sowie Risiko- und Krisenmanagement<br />

in Deutschland und<br />

der Europäischen Union weiter.<br />

<strong>2022</strong> fand die ITS Food pandemiebedingt<br />

digital statt – mit fast<br />

500 Teilnehmern aus aller Welt.<br />

Nähere Infos und Termine unter<br />

www.bvl.bund.de/itsfood<br />

Ernährung der Zukunft im Wandel<br />

Youtube-Kanal des BZfE mit umfassender Playlist<br />

Ernährungswandel, Ernährungstransformation,<br />

Nachhaltigkeit<br />

und Klimaschutz in der Ernährung<br />

oder durch Ernährung – zu<br />

diesen Themen gibt es auf dem<br />

YouTube-Kanal des Bundeszentrums<br />

für Ernährung (BZfE)<br />

eine Reihe von Videos in einer<br />

Playlist „Für meine Zukunft“.<br />

Dort sind z.B. die Keynote-Beiträge<br />

der nationalen Auftakt-<br />

veranstaltung zum UN Food<br />

Systems Summit eingestellt:<br />

„Ernährung der Zukunft – mehr<br />

pflanzenbasiert“<br />

ist etwa der Vortrag<br />

von Prof.<br />

Dr. Bernhard<br />

Watzl vom Max-<br />

Rubner-Institut<br />

überschrieben,<br />

„Richtig rechnen<br />

– Lebensmittel<br />

sind mehr<br />

wert“ der von Tobias Bandel von<br />

„Soil & More Impacts B.V.“.<br />

Die Playlist der ist zu finden<br />

unter: www.youtube.com/<br />

playlist?list=PL_JQLhd533yRG-<br />

KTjIaD3R7Dj3n67hUDSy<br />

www.bzfe.de<br />

Dekra-Schulungen für<br />

„<strong>Hygiene</strong>beauftragte“<br />

Die Aufgaben von <strong>Hygiene</strong>beauftragten<br />

sind vielfältig.<br />

Sie haben fundierte mikrobiologische<br />

und hygienische<br />

Kenntnisse, betreiben Infektionsprävention,<br />

informieren<br />

über notwendige <strong>Hygiene</strong>- und<br />

Desinfektionsmaßnahmen nach<br />

gesetzlichen Vorgaben und<br />

stellen ein wichtiges Bindeglied<br />

zwischen Betriebsführung und<br />

Mitarbeitern dar. Die Akademie<br />

der Dekra bildet in Grund- und<br />

Spezialisierungsschulungen <strong>Hygiene</strong>beauftragte<br />

aus und bietet<br />

Weiterbildungen über <strong>Hygiene</strong>pläne<br />

an. Nach bestandener<br />

Prüfung gibt es ein Zertifikat<br />

„<strong>Hygiene</strong>beauftragter (m/w/d)“.<br />

https://www.dekra-akademie.de/<br />

hygienebeauftragter-kurs/<br />

42 www.hygiene-report-magazin.de


juli<br />

veranstaltungen<br />

„ProTalks“ zur Prozessanalytik<br />

Mettler Toledo startet neue digitale Seminarreihe<br />

Seit vielen Jahren bietet Mettler<br />

Toledo (Gießen), Hersteller<br />

von Präzisions- und Analyseinstrumenten,<br />

Waagen und<br />

Wägesystemen für Labore,<br />

Lebensmittelindustrie und<br />

-handel, fachspezifische<br />

Seminare<br />

für prozessanalytische<br />

Anwendungen<br />

an, um das<br />

Bedienpersonal<br />

aus Regel- und<br />

Betriebsmesstechnik, Qualitätssicherung<br />

und Produktion<br />

für die Anforderungen und<br />

Aufgaben von vorzubereiten.<br />

Da die aktuelle Pandemiesituation<br />

Präsenzveranstaltungen<br />

derzeit nur bedingt<br />

erlaubt, bietet man nun auch<br />

Digitale Weiterbildung für die<br />

Prozessanalytik mit kostenlosen<br />

Online-Seminaren an.<br />

BZfE/DGE: Auch <strong>2022</strong> nur<br />

virtuelle Ernährungstage<br />

Das Bundeszentrum für Ernährung<br />

(BZfE) und die Deutsche<br />

Gesellschaft für Ernährung<br />

(DGE) führen die „Bonner<br />

Ernährungstage“ auch <strong>2022</strong> im<br />

digitalen Tagungsformat durch.<br />

Die DGE macht mit ihrem<br />

wissenschaftlichen Symposium<br />

am Mittwoch, 31. August, den<br />

Auftakt; am Donnerstag, 1. September,<br />

schließt sich das BZfE-<br />

Forum an. Mit dem Online-<br />

Format machte man 2020/2021<br />

gute Erfahrungen. Die Plattform<br />

ermöglicht allen Fachleuten aus<br />

Wissenschaft und Praxis bereits<br />

ab dem Tag der Anmeldung,<br />

das eigene Netzwerk auszubauen,<br />

steht während der Tagung<br />

zum Austausch zur Verfügung<br />

sowie danach zum Abrufen aller<br />

Tagungsinhalte bereit.<br />

Weitere Infos unter www.bzfe.de<br />

Die Webinarreihe unter dem<br />

Titel „ProTalk“ widmet sich<br />

z.B. folgenden Themen: Qualitätsanforderungen<br />

an Wasser<br />

für pharmazeutische Zwecke,<br />

(20.09.); pH-Messung in der<br />

Prozessanalytik<br />

(13.09.);<br />

Sauerstoff-<br />

Messung in der<br />

Prozessanalytik<br />

(13.09.);<br />

Leitfähigkeitsmessung<br />

in Prozess- und Rein(st)<br />

wasseranwendungen (15.09.);<br />

Gasanalytik – Zuverlässige,<br />

wartungsarme Gasmessung<br />

(15.09.). Für größere Gruppen<br />

sind auch Seminare vor Ort<br />

oder online möglich.<br />

Weitere Termine, Themen und<br />

Anmeldung unter:<br />

www.mt.com/ProTalk<br />

<strong>2022</strong> erweitert die Akademie<br />

Fresenius ihr Fortbildungsangebot<br />

auf Online-Trainings für<br />

die Chemie-, Agrarchemie- und<br />

Biozidindustrie. Die bewährten<br />

internationalen Konferenzen<br />

werden so in ein kompaktes<br />

Online-Format gebracht. Alle<br />

Trainings werden von fachkundigen<br />

Dozenten geführt, die<br />

Teilnehmer können sich durch<br />

interaktive Tools an Diskussionen<br />

beteiligen, gemeinsam<br />

in Workshops arbeiten und<br />

direktes Feedback bekommen.<br />

An einem Tag oder an zwei<br />

aufeinanderfolgenden Vormittagen<br />

können die Teilnehmer ihre<br />

Kenntnisse in den Bereichen<br />

(Öko-)Toxikologie, Biozidzulassung,<br />

REACH, IUCLID, Sicher-<br />

Omnilab lädt zur Messe<br />

„LabCon“ nach Hamburg<br />

Laborhändler und Servicedienstleister<br />

Omnilab (Bremen)<br />

lädt am Dienstag, 30. August<br />

<strong>2022</strong>, nach langer Pause wieder<br />

zu einer Labormesse ein. Unter<br />

dem neuem Namen „LabCon“<br />

präsentiert man im Hamburger<br />

Volksparkstadion (Sylvesterallee<br />

7, 22525 Hamburg) die<br />

wichtigsten Hersteller der Branche<br />

und eine große Auswahl<br />

an Laborbedarf, Geräten und<br />

Chemikalien. In dieser ganz<br />

besonderen Messelocation<br />

finden z.B. kostenlose Fachvorträge<br />

in den exklusiven Stadionlogen<br />

statt; im Fokus stehen<br />

anwenderorientierte Themen<br />

oder auch Grundlagenwissen.<br />

Teilnehmer erhalten auf Wunsch<br />

Zertifikate. Die Messe „LabCon“<br />

ist von 9-16 Uhr geöffnet.<br />

Weitere Info & Anmeldung unter<br />

www.omnilab.de<br />

Know-how für Chemie-/Biozidprofis<br />

Fresenius erweitert Angebot an Online-Trainings<br />

heitsdatenblätter und mehr verbessern.<br />

In einer Mischung aus<br />

Theorie und praktischer Anwendung<br />

vermitteln die Schulungen<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten,<br />

um effizient, rechtskonform und<br />

wissenschaftlich fundiert im EU-<br />

Rechtsrahmen zu arbeiten. Die<br />

Trainingssprache ist Englisch.<br />

Nach sieben Terminen im<br />

ersten Halbjahr (z.B. Endokrine<br />

Disruptoren) geht es z.B.<br />

am Donnerstag, 20. Oktober,<br />

von 10-14.30 Uhr um „Risk<br />

Assessment of PECsoil in the<br />

Evaluation Procedure in Europe“.<br />

Referent ist Michael Klein<br />

(Fraunhofer Institut IME).<br />

Weitere Info & Anmeldung unter<br />

www.akademie-fresenius.de.<br />

IMPRESSUM<br />

ISSN: 1618-2456<br />

HYGIENE REPORT<br />

Verlag:<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Telefon: 09 11/20 18-0<br />

Telefax: 09 11/20 18-100<br />

Email: hygiene@harnisch.com<br />

www.harnisch.com<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Objektleitung:<br />

Armin König<br />

Telefon: 0911/20 18-230<br />

Publisher:<br />

Benno Keller<br />

Redaktionsteam:<br />

Horst Buchmann<br />

Grazyna Schatton<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König (-230)<br />

Erscheinungsweise:<br />

5 x jährlich – Februar, April, Juli,<br />

September, November<br />

Abonnement:<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

Bezugspreis:<br />

im Jahresabonnement<br />

Inland: EUR 30,- zzgl. MwSt.<br />

Ausland: EUR 35,-<br />

Druckauflage:<br />

18.000 Exemplare<br />

Druck:<br />

Druckerei Millizer<br />

91126 Schwabach<br />

Die in diesem Magazin enthaltenen Beiträge<br />

einschließlich der Abbildungen<br />

unterliegen dem Urheberrechtsgesetz.<br />

Eine Verwendung ohne Zustimmung des<br />

Verlages ist unzulässig und wird strafrechtlich<br />

verfolgt. Dieses gilt für jede<br />

erdenkliche Form der Vervielfältigung.<br />

Sonder- und Nachdrucke können gerne<br />

auf Anfrage bestellt werden. Artikel,<br />

die namentlich gekennzeichnet<br />

oder durch ein Kürzel einem Autor zuzuordnen<br />

sind, geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

können nicht zurückgeschickt werden.<br />

Wird ein Manuskript von der Redaktion<br />

angenommen, gehen Verlags- und Urheberrecht<br />

sowie sämtliche Rechte zur<br />

Veröffentlichung und Verbreitung auf<br />

den Verlag über. Die Redaktion übernimmt<br />

bezüglich in diesen Beiträgen<br />

dargelegter Sachverhalte keine Haftung.<br />

43


ISSN 1618-2456<br />

Internationale Fachzeitschriften<br />

Themen september<br />

• Schädlingsbekämpfung<br />

• Reinigungsmittel/Desinfektion<br />

• <strong>Hygiene</strong>verpackungen<br />

• Hygienic Design<br />

4·22<br />

Die Veröffentlichungen des Dr. Harnisch Verlages<br />

behandeln vornehmlich ausgewählte Themen der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

Sie sind als interdisziplinäre Ratgeber für die<br />

Führungskräfte der Industrie unentbehrlich. Der<br />

Schwerpunkt liegt dabei in der Herausgabe von<br />

internationalen Fachzeitschriften. Ein hochkarätig<br />

besetztes Autorenteam unterstützt dabei<br />

stets die Verlagsredaktion.<br />

ISSN 1618-2456


Reine Qualität –<br />

UV-C-Desinfektion für die<br />

Lebensmittelproduktion<br />

STERILSYSTEMS entwickelt und produziert UV-C-<br />

Systeme zur wirksamen Desinfektion von Luft, Oberflächen<br />

und Wasser. Schädliche Mikroorganismen<br />

haben keine Chance – Bakterien, Pilze, Hefen und<br />

Viren werden bis zu 99,999% inaktiviert.<br />

Damit bieten wir der Lebensmittel verarbeitenden<br />

Industrie und dem Handwerk sowie den Betreibern<br />

raumlufttechnischer Anlagen maßgeschneiderte<br />

Desinfektionslösungen zur Ein haltung der <strong>Hygiene</strong>qualität<br />

durch kontinuierliche Desinfektion.<br />

Desinfektion mit UV-C-Technologie


HPF<br />

H I G H - P E R F O R M A N C E - T E C H N O L O G I E<br />

Technologie<br />

2 , 5 - F A C H E L E<br />

I S T U N G<br />

DE<br />

500-1500<br />

Durchlaufdesinfektion<br />

Die Durchlaufdesinfektionsanlage mit High-<br />

Performance-Technologie (HPF) dient zur<br />

360° Desinfektion und ist in eine bestehende<br />

Fertigungslinie integrierbar. Die zu behandelnde<br />

Oberfläche wird trocken, ohne Chemie<br />

und Hitzeeinwirkung desinfiziert.<br />

Einsatzbereiche<br />

Transportbehältnisse | Slicerstangen |<br />

Lebensmittelproduktion | Slicerlinien |<br />

Schleusen | Verpackungslinien | Kisten<br />

Einsatzbereiche<br />

Produktionsräume | Slicer-Räume|<br />

Kistenlagerhallen | Verpackungsräume |<br />

Lagerräume | Geruchsneutralisation von<br />

Lagerräumen | Konfiskat-/Zerlegeräume<br />

ULE<br />

2000<br />

Umluftdesinfektionsgerät<br />

Das ULE2000 wurde speziell für die Desinfektion<br />

von Räumen mit Personenaufenthalt und<br />

schwierigen Umgebungsbedingungen oder hohen<br />

Kontaminationen entwickelt. Der integrierte<br />

Ventilator sorgt für eine zuverlässige Desinfektion<br />

des Luftstroms und der Umgebungsluft.<br />

Optional auch in<br />

ATEX-Ausführung<br />

erhältlich.<br />

Desinfektion mit UV-C-Technologie


FB<br />

200–1200<br />

Band-/Zerlegeband-Desinfektion<br />

Das FB-HPF-System dient zur permanenten<br />

Desinfektion von Förder- und Zerlegebändern<br />

sowie von Oberflächen und Folien im laufenden<br />

Produktionsprozess.<br />

Einsatzbereiche<br />

Förderbänder | Zerlegebänder |<br />

Kunststoffgliederbänder |<br />

Stahlbänder | Schaufelbänder<br />

HPF<br />

H I G H - P E R F O R M A N C E - T E C H N O L O G I E<br />

Technologie<br />

2 , 5 - F A C H E L E<br />

I S T U N G<br />

Einsatzbereiche<br />

Trinkwasserversorgungen im öffentlichen und gewerblichen<br />

Bereich | Spitäler und Kliniken | Nahrungsmittelindustrie | Rein- und<br />

Reinstwasserdesinfektionen | industrielle Prozesswasser | Anlagen<br />

für Kalt- und Heißwasser | Pharma- und chemische Industrie |<br />

Getränkeindustrie und Brauereien | Schwimm- und Whirlpools<br />

ASUV<br />

27–1250<br />

Wasserdesinfektion zertifiziert<br />

Die zertifizierte Wasserdesinfektionsanlage<br />

AQUASTERA/AquaUVtron sorgt durch die UV-C-<br />

Technologie für eine zuverlässige Desinfektion<br />

des Trinkwassers – ohne dabei die ursprüngliche<br />

Wasserbeschaffenheit zu verändern.<br />

Lebensmittelproduktion


Luftentkeimung<br />

VD<br />

500-1800<br />

Verdampfer-Desinfektion<br />

TR<br />

200-1800<br />

Luftdesinfektion<br />

SLM<br />

6/3<br />

Steril-Luft-Modul<br />

Verdampfer, Wärmetauscher,<br />

Lüftungsanlagen, Kühlräume<br />

Lüftungsgehäuse, Lüftungskanäle,<br />

Tankkopfraumn<br />

Luftzufuhr für Tanks und Behälter,<br />

Zuluftanlagen<br />

Oberflächenentkeimung<br />

FS<br />

FS700-1800 ATEX<br />

Desinfektion mit<br />

Explosionsschutz<br />

DC<br />

700-1800<br />

UV-C-/<br />

Ozonschrank<br />

AR<br />

300-1500<br />

Luft- und Oberflächendesinfektion<br />

Luft und Oberflächen in staubiger<br />

Umgebung, Nahrungsmittelindustrie<br />

Labore, Instandhaltung,<br />

Lebensmittelproduktion<br />

Produktionsflächen, Labore, Lagerräume<br />

Wasserentkeimung<br />

ASUV<br />

27-1250<br />

Wasserdesinfektion<br />

zertifiziert<br />

WDS<br />

12-1040<br />

Wasserdesinfektion<br />

TL<br />

200-1200<br />

Tauchstrahler<br />

Trinkwasserversorgung, Pharma<br />

Getränke- und Nahrungsmittelindustrie<br />

Private Trinkwasserversorgung,<br />

Prozesswasser, Nahrungsmittelindustrie<br />

Luftwäscher, Kühltürme, Wassertanks,<br />

Filteranlagen<br />

STERILSYSTEMS ist ein zuverlässiger Partner für Ihre<br />

perfekte Betriebs- und Produktionshygiene und unterstützt<br />

Sie zur Erhaltung einer nachhaltigen Qualitätssicherheit<br />

nach höchsten hygienischen Standards.<br />

+43 6472 20 007<br />

info@sterilsystems.com<br />

www.sterilsystems.com<br />

STERILSYSTEMS GmbH, Markt 384, 5570 Mauterndorf, Salzburg Land, Österreich

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