Region Tirol – Ausgabe Juni 2022

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REGION Kufstein KUFSTEIN Eine Region fährt Rad WALCHSEER GIN IST WELTMEISTER Der „World-Spirits Award” gilt unter Spirituosen-Kennern als die inoffizielle Weltmeisterschaft in der Branche. Nach zwei Jahren der coronabedingten Absage konnte die Award-Celebration am 18. und 19. März im österreichischen Bad Kleinkirchheim direkt vor Ort stattfinden. Peter und Thomas Kronbichler aus Walchsee sind von der Verleihung des "World-Spirits Award 2022" dabei siegreich zurückgekehrt – mit im Gepäck hatten sie den weltweit am besten bewerteten Gin. Das neue "Regiorad“ soll in Kufstein und Ellmau die letzte Meile zu Öffis und klimafreundlicherer Mobilität schließen. M BARBARA FLUCKINGER 110 RÄDER und 22 Rad-Stationen gibt es nun in der Stadt Kufstein. DOPPELGOLD FÜR GIN Die Walchseer traten mit mehreren Produkten beim "World-Spirits Award 2022" an. Am erfolgreichsten war der "Tirolikum Gin Overproof 57% vol." – er hat "alles abgeräumt", wie Peter Kronbichler erklärt, wurde Sortensieger (Gin London Dry über 45%) und Gruppensieger (Gin und Vodka). Damit erreichten die beiden Produzenten Doppelgold, das Produkt ist "Spirit of the year" und erhielt den "World-Spirits Award". Das Getränk erreichte 96 WOB-Punkte (Punktesystem nach Wolfram Ortners Spirituosen-System, Anmerkung) und ist damit der beste Gin von allen, weltweit. Weiters gab es für weitere eingereichte Spirituosen der Walchseer noch zweimal Gold und zweimal Silber. "Wir haben das Maximum, das man beim World-Spirits Award erreichen kann, erreicht", freut sich Peter Kronbichler. Mit dem "Tirolikum Gin Overproof 57% vol." hat er gemeinsam mit seinem Sohn für 2022 ein neues Produkt eingereicht. Die Walchseer sind dabei nicht das erste Mal bei der inoffiziellen Spirituosen-Weltmeisterschaft angetreten. Bereits 2021 konnte sich die Walchseer Brennerei für ihre "Tirolikum"-Produkte drei Mal Gold holen. 2022 haben die Produzenten ihr Ergebnis noch einmal verbessert. "Wir waren sehr überrascht, dass wir aus Walchsee, aus einem kleinen Dorf und mit einer kleinen Brennerei, weltweit so punkten können", sagt Kronbichler. K limaschonende Mobilität ist auf dem Vormarsch oder rollt voran, wie im Fall von Kufstein und Ellmau. Dort hat der Verkehrsverbund Tirol (VVT) Anfang Mai das "Regiorad" eingeführt. Bei diesem Mobilitätsangebot bietet der VVT Mieträder für kurze Strecken. Das Angebot gilt dabei für Einheimische und Gäste und stellt eine Ergänzung des öffentlichen Verkehrs dar. Damit will man die Lücke der ersten und letzten Meile zu den Öffis schließen. Die Räder sollen vor allem dann zum Einsatz kommen, wenn die Strecke zu lang ist, um zu Fuß zu gehen, das Auto sich aber nicht rentiert. Aber auch bei Parkplatzmangel bieten die "Regioräder" neue Lösungen. Letztendlich geht es immer darum, eine gesunde und umweltfreundliche Mobilität voranzutreiben und individuelle PKW-Fahrten zu reduzieren. Finanziert wird das VVT "Regiorad" von der Stadt Kufstein, dem Verkehrsverbund Tirol, der Gemeinde Ellmau und dem Tourismusverband Wilder Kaiser. Hinzu kommen noch Förderungen durch den Klima- und Energiefonds im Rahmen des klimaaktiv-mobil-Förderprogramms sowie durch das Land Tirol. "Mit dem Regiorad erweitern wir unser Repertoire in Richtung ganzheitliches Mobilitätsangebot und schließen damit weitere örtliche und zeitliche Lücken. Besonders erfreulich ist, dass wir mit Kufstein und Ellmau gleich zwei spannende und motivierte Partner für unser Bike-Sharing finden konnten", sagt VVT- Geschäftsführer Alexander Jug. 110 Räder in Kufstein Die Stadt Kufstein verspricht sich eine Nutzung durch die vielen Studenten. In Kufstein kann man seit 2. Mai eines von 110 Rädern an einer der 22 Rad-Stationen, die über die ganze Stadt verteilt sind, mieten. „Wir haben als erste Stadt Tirols bereits 2019 den Klimanotstand ausgerufen und bauen seitdem kontinuierlich die Angebote der umweltfreundlichen Mobilität aus. Neben dem flächendeckenden Beecar-E-Carsharing steht nun der Bevölkerung ebenso ein dichtes Netz an Leihfahrrädern zur Verfügung. Wir ermöglich zudem allen Bewohnerinnen und Bewohnern und Beschäftigten in der Stadt kostenlose Fahrten über die KufsteinCard bzw. FestungsCard und leisten damit einen wichtigen Beitrag in der Verkehrswende", sagt Kufsteins Bgm. Martin Krumschnabel. „Kufstein mit seinem flachen Siedlungsraum eignet sich hervorragend zum Fahrradfahren und die Erfahrung aus anderen Regionen macht uns sicher, dass das Regiorad auch bei uns ein voller Erfolg wird. SO FUNKTIONIERT'S: ❙ 1. nextbike-App aufs Smartphone herunterladen ❙ 2. REGISTRIERUNG: Die Registrierung ist kostenlos, lediglich zur Verifizierung des Zahlungsmittels muss man ein Fahrtguthaben von 1 Euro hinterlegen, welches man später verfahren kann. ❙ 3. AUSLEIHE: Mit der nextbike-App den QR-Code am Rad scannen, danach öffnet sich das Rahmenschloss automatisch. ❙ 4. FAHRTPAUSE: Rad parken, ohne die Ausleihe zu beenden? Dazu kann man einfach den Fahrtpause-Modus in der App aktivieren und das Schloss schließen. ❙ 5. RÜCKGABE: Das Rad an einer offiziellen Station abstellen und den kleinen Hebel am Rahmenschloss nach unten drücken. Bei Rückgaben außerhalb der genannten Orte wird eine Servicegebühr in der Höhe von 20 Euro erhoben. Details auf www.vvt.at/regiorad Die Umsetzung weiterer, in den letzten Jahren vorbereiteter Projekte für den Radverkehr stehen nun im Fokus der Stadtpolitik. So sollen die Verbindungen und Übergänge innerhalb Kufsteins, vor allem nach Zell, verbessert werden", sagt der Vizebürgermeister und Obmann des Verkehrsausschusses Stefan Graf. 14 REGION TIROL Juli 2022 Kronbichler, VVT, Wilder Kaiser/Barbara Staudenhechtl
Nutzung durch Gäste In Ellmau erwartet man sich besonders von Urlaubsgästen eine erhöhte Nutzung. Touristen sollen so vom Dorf zur Bergbahn oder nach der Wanderung wieder ins Dorf kommen. Das Radeln zum Schwimmen ins Kaiserbad oder einfach eine Runde durchs Dorf sollen erleichtert werden. Ellmau startete mit drei Stationen und zwanzig Rädern. „Am Wilden Kaiser wollen wir innerregionalen Verkehr vermeiden, indem wir Gästen und Bürgern attraktive Alternativen zum eigenen Auto anbieten – getreu unserem Motto ‚Lebensqualität durch nachhaltigen Tourismus‘. Neben KaiserJet und , Gästekarte=Fahrkarte' für die Linienbusse setzt Ellmau nun auf das Regiorad, das ideal für die kurzen, steigungsfreien Wege in und um Ellmau ist", erklärt dazu Lukas Krösslbuber, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Wilder Kaiser. Umgesetzt durch "nextbike" Zur Realisierung des Projektes hat der VVT mit der Firma "nextbike" den europäischen Bike-Sharing-Marktführer an Bord geholt. Wer ein "Regiorad" ausleihen will, braucht zunächst die "nextbike"-App. Diese ermöglicht das Ausleihen von Fahrrädern übrigens auch in Innsbruck und 300 anderen Städten in 25 Ländern weltweit. Dabei profitieren Kundinnen und Kunden des VVT Regiorades von Tarifkooperationen mit dem IVB Stadtrad, wodurch alle Jahresabos und Vergünstigungen in beiden Systemen anerkannt werden. ❙ KOSTEN asistarif: Gelegenheitsfahrer können B das Regiorad für die erste halbe Stunde für 1 Euro mieten. Die zweite halbe Stunde kostet 2 Euro und jede weitere Stunde 3 Euro. Es fällt keine Grundgebühr an. Monatstarif: 9 Euro pro Monat – damit sind die ersten 30 Minuten pro Ausleihe inklusive. Die erste weitere halbe Stunde kostet 1 Euro, jede weitere angefangene Stunde 2 Euro. Für Dauernutzer eignet sich der Jahrestarif von 39 Euro pro Jahr – dabei sind die ersten 30 Minuten pro Ausleihe inklusive. Und auch hier kostet die erste weitere halbe Stunde 1 Euro, jede weitere angefangene Stunde 2 Euro. Öffi-Stammkunden (VVT, IVB oder KlimaTicket Österreich) haben einen Vorteil – für sie kostet der Jahrestarif Regiorad nur 29 Euro. TIROLER JÄGERVERBAND JUNGTIERZEIT IN TIROL In den Monaten Mai und Juni haben die meisten Wildtiere Nachwuchs. Damit dieser auch überlebt, sind Rücksicht und gute Zusammenarbeit gefragt. Dank ihrer Tarnung sind Rehkitze zu Beginn gut geschützt. Die Geiß lässt die anfangs geruchlosen Kitze daher in Verstecken zurück und besucht sie nur zum Säugen. Erst mit ein paar Wochen sind die Kitze kräftig genug, um der Mutter dauerhaft zu folgen. Findet man kleine Kitze auf der Wiese, soll man sie daher unbedingt liegen lassen, wenn sie nicht in unmittelbarer Gefahr sind. Ebenso darf das Kitz nicht direkt angefasst werden, damit kein menschlicher Geruch anhaftet. Auch die meisten anderen Tierarten wie Gämsen, Hirsche, Steinböcke, Füchse, Birkhühner und Hasen erwarten Nachwuchs oder haben bereits die Hände voll damit zu tun. Um die Jungtiere zu schützen, ist es jetzt besonders wichtig, Wildtiere nicht zu stören, Hunde an der Leine zu führen und nicht abseits von Wegen oder nachts durch Wildlebensräume zu gehen. IM JAHR 2021 konnten in Tirol 210 Kitze vor dem Mähtod gerettet werden. © G. Schartner Jungtier gefunden – was tun? Prinzipiell soll man nicht sofort eingreifen – also weder füttern noch angreifen –, da es für viele Tierarten normal ist, dass Jungtiere ein paar Stunden auf sich allein gestellt sind. Ausnahmen sind: a) Ein (Jung-)Tier ist sichtbar verletzt. b) Ein Jungtier befindet sich an einem untypischen oder gefährlichen Ort (z. B. direkt am Straßenrand). ACHTUNG: Sollten Sie ein verletztes Jungtier finden oder zum Tierarzt bringen, ist als Erstes der/die zuständige JägerIn zu verständigen (Kontaktaufnahme auch über den Tiroler Jägerverband möglich). Rehkitzrettung Aktuell wurden die ersten Wiesenflächen gemäht. Laut Schätzungen fallen österreichweit jährlich etwa 25.000 Rehkitze den Mähwerken zum Opfer. Sehr bewährt hat sich der Einsatz von Drohnen. Bereits vor einigen Jahren hat der Tiroler Jägerverband damit begonnen, Drohnen mit Wärmebildkameras zur Rettung von Rehkitzen einzusetzen. Diese Methode ist sehr effizient und ermöglicht ein zuverlässiges Absuchen von Wiesen, welche anschließend gemäht werden können. Alle Infos dazu finden Sie auf der Plattform www.rehkitzrettung.at, über die im Vorjahr 25 DrohnenpilotInnen 1.420 ha Wiesenfläche abgesucht und 210 Rehkitze gerettet haben. WERBUNG Meinhardstraße 9 | 6020 Innsbruck Tel. +43 (0) 512-57 10 93 E-Mail: info@tjv.at | www.tjv.at Onlineshop Wild es Tirol: www.wildestirol.at REGION TIROL Juli 2022 15
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