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Region Tirol – Ausgabe Juni 2022

Die Sommer-Ausgabe "Region Tirol" holt wieder heimische Betriebe, regionale Dienstleister und die ein oder andere Besonderheit vor der Vorhang!

Die Sommer-Ausgabe "Region Tirol" holt wieder heimische Betriebe, regionale Dienstleister und die ein oder andere Besonderheit vor der Vorhang!

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#AUSGABE Juli <strong>2022</strong><br />

REGIONALITÄT<br />

REGION <strong>Tirol</strong><br />

Veranstaltungen | Bauernmärkte | Handwerk | Brauchtum | Gaumenfreuden<br />

<br />

HANF AUS TIROL<br />

Aus dem Mieminger Berghanf kann<br />

man viele Produkte gewinnen – vom<br />

Tee bis zum Proteinpulver. Seite 04<br />

<br />

CO 2 ALS ROHSTOFF<br />

Das bei der Donau Chemie in Landeck<br />

anfallende CO₂ wird recycelt und<br />

industriell genützt. Seite 08<br />

<br />

FLIEGENDE SCHEIBEN<br />

Beim Discgolf am Glungezer schlägt<br />

man keine Golfbälle in Löcher, sondern<br />

wirft Frisbeescheiben in Körbe. Seite 11


#deine<br />

Stimme<br />

hilft dir im ganzen Land<br />

Beschäftigte, Lehrlinge, Arbeitslose und<br />

Menschen in Karenz können das Service der AK <strong>Tirol</strong><br />

in den 10 Beratungsstellen in ganz <strong>Tirol</strong> nutzen.<br />

AK.AT/DEINESTIMME<br />

2 REGION TIROL Juli <strong>2022</strong>


HANF AUS TIROL<br />

Aus dem Mieminger Berghanf kann<br />

man viele Produkte gewinnen – vom<br />

T e bis zum Proteinpulver. Seite 04<br />

CO2 ALS ROHSTOFF<br />

Das bei der Donau Chemie in Landeck<br />

anfa lende CO₂ wird recycelt und industrie<br />

l genützt. Seite 08<br />

FLIEGENDE SCHEIBEN<br />

Beim Discgolf am Glungezer schlägt<br />

man keine Golfbä le in Löcher, sondern<br />

wirft Frisb escheiben in Körbe. Seite 11<br />

#AUSGABE Juli <strong>2022</strong><br />

REGIONALITÄT<br />

REGION <strong>Tirol</strong><br />

Veranstaltungen | Bauernmärkte | Handwerk | Brauchtum | Gaumenfreuden<br />

SIEGHARD KRABICHLER<br />

Chefredakteur<br />

<strong>Tirol</strong>er Bezirksblätter<br />

<br />

<br />

<br />

Kleines Kletterparadies – Eine besondere<br />

Möglichkeit zum Bouldern<br />

Titelfoto: <strong>Tirol</strong> Werbung/<br />

Neusser Peter<br />

<br />

GENIESSEN SIE DEN<br />

SOMMER IN TIROL<br />

Festivalsaison im Bezirk<br />

Rohstoff Hanf –<br />

<strong>Region</strong>aler Hanfanbau 04<br />

REGION Imst<br />

Eine Reise in<br />

die Eisenzeit in Birgitz 05<br />

REGION Westliches Mittelgebirge<br />

Wir <strong>Tirol</strong>er sind lustig – Wie die<br />

Musik das Land <strong>Tirol</strong> prägt 06<br />

REGION Innsbruck<br />

Kleines Kletterparadies –<br />

Eine besondere Möglichkeit<br />

zum Bouldern 07<br />

REGION Innsbruck<br />

Veredeltes CO2 spart<br />

Millionen Kilometer 08<br />

REGION Landeck<br />

Erfolg durch ein Top-Team 09<br />

REGION Lienz<br />

Der Pferdeprofi im Gschnitztal 10<br />

REGION Stubai-Wipptal<br />

Kufstein – Eine <strong>Region</strong> fährt Rad<br />

Hier fliegen die Scheiben –<br />

Discgolf am Glungezer 11<br />

REGION Hall<br />

Zukunftsfitter Metallbetrieb<br />

aus dem Zillertal 12<br />

REGION Schwaz<br />

Siebenmeilenstiefel –<br />

Qualitätsschuhe seit 90 Jahren 13<br />

REGION Kitzbühel<br />

Kufstein – Eine <strong>Region</strong> fährt Rad 14<br />

REGION Kufstein<br />

Festivalsaison im Bezirk –<br />

Yoga, Reggae, Theater 16<br />

REGION Telfs<br />

Eine Lobby für Biker –<br />

Plattform MTBausserfern 17<br />

REGION Reutte<br />

Der Sommer steht in <strong>Tirol</strong> vor<br />

der Tür und somit wohl eine<br />

der schönsten Jahreszeiten<br />

im Land. Wanderer bevölkern<br />

die Almen und Berghütten,<br />

Kletterer genießen den Kick<br />

in den Felsen, Radler mit und<br />

ohne Motor strampeln sich<br />

auf unseren Bergen mehr<br />

oder weniger schweißtreibend<br />

ab. Auf den Almen grast<br />

das Vieh, der heimische Käse<br />

und die gesunde Almmilch<br />

sind wieder im Überangebot.<br />

Dazu kommen die deftige,<br />

gute <strong>Tirol</strong>er Almküche und die<br />

Schmankerln, die unsere Bauern<br />

mit viel Herzblut produzieren.<br />

Ja, es sind die kleinen Dinge<br />

im Leben, die uns helfen,<br />

über die schwierigen Zeiten<br />

– und diese sind derzeit unbestritten<br />

alles andere als leicht<br />

– hinwegzukommen, und uns<br />

INHALT<br />

auch ohne große Investitionen<br />

raus aus dem Alltag bringen.<br />

Ein Sprung in einen unserer<br />

sauberen Badeseen, der<br />

Blick vom Gipfelkreuz ins Tal,<br />

der Besuch eines Festes oder<br />

eines der mittlerweile wieder<br />

zahlreichen Konzerte oder der<br />

Kulturveranstaltungen, die<br />

heuer wieder aufleben: Nein,<br />

es braucht nicht die große<br />

Geldtasche, um sich in <strong>Tirol</strong><br />

wohlzufühlen und sich im<br />

eigenen Land bestens zu erholen.<br />

Denn wir leben da, wo<br />

unsere Gäste nach Erholung<br />

suchen und zahlreich kommen.<br />

Darum blicken wir auch<br />

einmal in die Nähe und versuchen,<br />

<strong>Tirol</strong> von seiner schönen<br />

Seite kennenzulernen. Denn<br />

das Land ist es wert. In diesem<br />

Sinne: Schönen Sommer und<br />

genießen Sie die Zeit der Ferien<br />

und der Erholung.<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Herausgeber:<br />

<strong>Region</strong>alMedien <strong>Tirol</strong> GmbH | 6020<br />

Innsbruck | Eduard-Bodem-Gasse 6<br />

Tel.: 0512-320-0, Fax: 0512-320-120<br />

E-Mail: redaktion.innsbruck@<br />

regionalmedien.at | Geschäftsführung:<br />

Fredy Pfurtscheller, Gunther Sternagl<br />

Chefredaktion: Sieghard Krabichler<br />

Redaktion: <strong>Region</strong>alMedien <strong>Tirol</strong><br />

Layout & Produktion: Sarah Pfeifer<br />

Online Content Management:<br />

Laura Sternagel | Sonderausgabe<br />

der <strong>Region</strong>alMedien <strong>Tirol</strong><br />

REGION TIROL Juli <strong>2022</strong><br />

3


REGION Imst<br />

ROHSTOFF HANF<br />

<strong>Region</strong>aler Hanfanbau<br />

<br />

HANFPRODUKTE<br />

AUS TIROL<br />

"Wer Hanf sagt, kann tausend verschiedene Dinge meinen" –<br />

Die heimischen Hanfbauern können von einer Unzahl an<br />

Anwendungsmöglichkeiten berichten.<br />

M CLEMENS PERKTOLD<br />

Hanfprodukte können aus allen<br />

Teilen der Pflanze hergestellt<br />

werden. Vor allem der<br />

Samen enthält qwertvolle<br />

Öle und ist eine hochwertige<br />

Proteinquelle. CBD-Produkte<br />

dienen dem Wohlbefinden,<br />

wobei hier keine psychoaktiven<br />

Substanzen inkludiert<br />

sind. Besonders beliebtist der<br />

CBD-Hanftee, der beruhigend<br />

und schlafanstoßend wirkt.<br />

Der Hanf ist ein Bodenverbesserer,<br />

er kann also in der<br />

Landwirtschaft auch als Zwischenfrucht<br />

gesetzt werden.<br />

Die Fläche an Hanf-Anbau ist<br />

in den vergangenen Jahren<br />

in ganz <strong>Tirol</strong> stark gestiegen.<br />

Johann Fritz, Eilith Charles und Michael<br />

Walch wollen am Plateau<br />

den <strong>Tirol</strong>er Berghanf etablieren.<br />

Wertvolle Produkte werden aus<br />

dem grünen Tausendsassa gewonnen.<br />

In den vergangenen Jahren hat man viel<br />

Erfahrung gewonnen - und gute Ernten<br />

eingefahren.<br />

Die drei engagierten Mieminger Jungbauern,<br />

die den <strong>Tirol</strong>er Berghanf in Mieming<br />

züchten, haben ihre Anbauflächen heuer<br />

wesentlich erweitert und nun sollen<br />

die CBD-haltigen Pflanzen aus <strong>Tirol</strong> auf<br />

rund acht Hektar bis zum Herbst gedeihen.<br />

Dann werden verschiedene Teile der<br />

Pflanze veredelt und landen als hochwertige<br />

Produkte im heimischen Handel.<br />

"Der Hanfanbau ist eine Wissenschaft für<br />

sich. Die Pflanze selbst ist einfach nur faszinierend,<br />

denn es gibt unzählige Möglichkeiten,<br />

den Hanf nutzbringend einzusetzen.<br />

Wir selbst verkaufen aus unserer<br />

Produktion Tee, hochwertigstes Hanföl<br />

und Proteinpulver aus den Hanfsamen und<br />

CBD-Öl auch in unserem Onlineshop, bzw.<br />

ab Hof in Fiecht 69a ," erklärt Johann Fritz.<br />

verwertet werden. Zudem können eine<br />

Unzahl an regionalen Produkten aus dem<br />

Hanf hergestellt werden.<br />

Ein Tausendsassa<br />

Von der Autoindustrie bis hin zur Gesundheit<br />

spannt sich der Bogen der Einsatzgebiete.<br />

Versuche, die Hanffaser auch als<br />

Baustoff zu etablieren, finden derzeit an<br />

verschiedenen Orten in <strong>Tirol</strong> statt.<br />

Das CBD-Öl aus dem <strong>Tirol</strong>er Berghanf<br />

beinhaltet hochwertige Cannabinoide,<br />

während das Proteinpulver und das Hanföl<br />

ideale Quellen von Omega-Fettsäuren<br />

und Eiweiß darstellen. "Insgesamt könnte<br />

man mit der Intensivierung des Hanfanbaues<br />

viele Probleme dieser Welt lösen.<br />

Wir wollen in Mieming auch unseren<br />

kleinen Beitrag dazu leisten", meint Fritz<br />

abschließend.<br />

Dass man den Hanf auch in der Küche vielseitig<br />

einsetzen kann, wissen Feinschmecker.<br />

Dabei gilt es, das Produkt zu veredeln<br />

und nach allen Regeln der Kunst zu<br />

verarbeiten.<br />

Der Hanf dürfte schon in wenigen Jahren<br />

ein regionales Produkt werden, das aus<br />

vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken<br />

sein wird.<br />

❙<br />

Ein Klimaschützer<br />

Er verweist auch auf die vielen klimatischen<br />

Vorteile, welche der Hanfanbau<br />

mit sich bringt. Die Pflanze bindet CO2,<br />

ist ein Bodenverbesserer und kann als<br />

nachwachsender Rohstoff zu 100 Prozent<br />

4 REGION TIROL Juli <strong>2022</strong> <strong>Tirol</strong>er Berghanf


REGION Westliches Mittelgebirge<br />

EINE REISE IN DIE EISENZEIT<br />

in Birgitz<br />

1937 wurde auf der „Hohen Birga“, einem bewaldeten Hügel nördlich von Birgitz,<br />

die größte bislang erforschte Siedlung aus der jüngeren Eisenzeit in <strong>Tirol</strong> entdeckt.<br />

M MANFRED HASSL<br />

Leben vor 2.000 Jahren<br />

„Durch die Ergebnisse der jüngeren Grabungen,<br />

den dabei freigelegten Häuser<br />

und des umfangreichen Fundmaterials<br />

wie Keramik, Werkzeuge, Waffen,<br />

Münzen und Schmuckobjekte kann ein<br />

Einblick in die jüngere Eisenzeit in <strong>Tirol</strong><br />

geboten werden“, informiert Ausgrabungsleiter<br />

Florian Müller vom Institut<br />

für Archäologien der Universität Innsbruck.<br />

Wie lebten die Menschen vor über<br />

2.000 Jahren? Wie sahen ihre Häuser aus?<br />

Was wissen wir über die damalige Landwirtschaft<br />

und Viehzucht? Mit wem trieben<br />

sie Handel und welches Handwerk<br />

gab es? Wie fand die Siedlung ihr Ende?<br />

Audioguide vor Ort<br />

Es gibt seit kurzem auch ein besonderes<br />

Service für Besucher: Ein Audioguide kann<br />

online kostenlos auf das eigene Smartphone<br />

heruntergeladen werden und<br />

ermöglicht so allen Interessierten auch<br />

unter den derzeit gegebenen Einschränkungen<br />

einen selbständigen Rundgang<br />

über das frei zugängliche Gelände.<br />

Und um das Erlebnis abzurunden, darf<br />

auch noch ein Besuch des Rätermuseums<br />

im Dorfzentrum von Birgitz empfohlen<br />

werden.<br />

ALLE INFOS: www.hohe-birga.at<br />

www.longo.media<br />

Nach weiteren Arbeiten in den<br />

1940er und 1950er Jahren,<br />

bei denen ein halbes Dutzend<br />

Gebäude archäologisch<br />

freigelegt und reiche Funde gemacht<br />

werden konnten, geriet der Platz jedoch<br />

zunehmend in Vergessenheit, die bislang<br />

entdeckten Überreste verfielen und<br />

wucherten zu. Erst der Verein Archäotop<br />

Hohe Birga konnte in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Universität Innsbruck und<br />

der Gemeinde Birgitz wieder neue Forschungen<br />

starten und diesen bedeutenden<br />

Fundplatz der Öffentlichkeit durch<br />

Errichtung eines archäologischen Freigeländes<br />

und des Rätermuseums Birgitz<br />

wieder zugänglich machen.<br />

MIT DEM AUDIOGUIDE werden<br />

Besucher perfekt informiert.<br />

EIN BESUCH DER AUSGRABUNGSSTÄTTE<br />

HOHE BIRGA ist ein ganz besonderes<br />

Erlebnis für die ganze Familie.<br />

MOUNTAIN<br />

WEEKS<br />

25 EURO AUF DAS GESAMTE<br />

BERGSPORT-SORTIMENT!<br />

FINDE DEINEN FREAKY BONUS<br />

IN DER SPORTLER APP.<br />

Florian Müller, Hassl<br />

REGION TIROL Juli <strong>2022</strong><br />

5


REGION Innsbruck<br />

WIR TIROLER SIND LUSTIG<br />

Wie die Musik das Land <strong>Tirol</strong> prägt<br />

Dem Kulturgut Volksmusik wird im Volkskunstmuseum bis 27. November eine<br />

neue Ausstellung gewidmet – zwischen Tradition und Inszenierung, deren<br />

Rolle für den Tourismus nachspürend.<br />

M ROSA SCHMITZ<br />

Bereits vor 200 Jahren eroberten<br />

<strong>Tirol</strong>er*innen singend die<br />

Welt und lockten die Menschen<br />

in ihre Heimat. Die Volksmusik<br />

wurde zum Werbeträger für die <strong>Region</strong>.<br />

Bis heute leistet sie ihren Beitrag zum Tourismus.<br />

Im Rahmen der Ausstellung „Wir<br />

<strong>Tirol</strong>er sind lustig“ beleuchtet das <strong>Tirol</strong>er<br />

Volksliedarchiv Schlaglichter dieses Prozesses<br />

und präsentiert die Volksmusik als<br />

sich wandelndes Kulturgut zwischen früher<br />

und heute. Darüber hinaus verdeutlicht<br />

die Schau im Volkskunstmuseum anhand<br />

historischer Objekte und zahlreicher<br />

Hör- und Videobeispiele den Zwiespalt<br />

zwischen Brauchtum und Imageträger.<br />

Tradition<br />

Seit Jahrzehnten lockt <strong>Tirol</strong> Menschen aus<br />

aller Welt an. Sie kommen wegen der<br />

Berge, des Winters, großer Sportevents<br />

– und wegen der Volksmusik. Wie es die<br />

<strong>Tirol</strong>er*innen schafften, ihre Heimat musikalisch<br />

so erfolgreich zu vermarkten<br />

und zur beliebten Tourismusattraktion<br />

zu machen, die sie heute ist, erzählt die<br />

neue Ausstellung im Volkskunstmuseum.<br />

Dabei wird schnell klar, dass es weitaus<br />

mehr brauchte als ein paar eingängige<br />

Volkslieder, um die Erfolgsgeschichte des<br />

<strong>Tirol</strong>er Tourismus wahr werden zu lassen.<br />

So präsentiert das <strong>Tirol</strong>er Volksliedarchiv<br />

unter dem Titel „Wir <strong>Tirol</strong>er sind lustig“<br />

Schlaglichter, die das Verhältnis zwischen<br />

Volksmusik und Tourismus prägten<br />

sowie das Wechselspiel zwischen<br />

traditionellem Kulturgut und Inszenierung<br />

verdeutlichen. Angefangen bei den<br />

Nationalsängern mit besonderem Blick<br />

auf Ludwig Rainer und seine Sängergruppe<br />

über Heimatfilme, <strong>Tirol</strong>er Abende<br />

und die Olympischen Spiele bis hin zu den<br />

massentauglichen Musikveranstaltungen<br />

der Gegenwart sowie einer kritischen<br />

Sicht auf das Genre wird das Thema aus<br />

verschiedenen Perspektiven beleuchtet.<br />

An Ton- und Videostationen wird zudem<br />

die Vielfalt des <strong>Tirol</strong>er Volksmusikrepertoires<br />

hörbar.<br />

Mehr als Musik<br />

Schon vor etwa 200 Jahren waren <strong>Tirol</strong>er*innen<br />

international unterwegs, um<br />

mit musikalischen Darbietungen für ihre<br />

Heimatregion zu werben. Von den USA bis<br />

Russland präsentierten sie Volkslieder aus<br />

<strong>Tirol</strong> und bedienten gleichzeitig das bestehende<br />

Image des Alpenlandes: Schon<br />

während der Romantik war die Gegend<br />

als beeindruckende Naturlandschaft mit<br />

originellem Menschenschlag bekannt geworden.<br />

Mit der Zeit entwickelten sich die<br />

Konzerte mehr und mehr zu abendfüllenden<br />

Veranstaltungen, bei denen die Gruppen<br />

in optisch auffallenden Kostümen ein<br />

durchdachtes Programm aus Musik und<br />

Tanz präsentierten. Die Auftritte trugen<br />

die Marke <strong>Tirol</strong> in die Welt und lockten<br />

die Menschen in die Alpen. In den <strong>Tirol</strong>er<br />

Abenden setzen sich die Darbietungen bis<br />

heute fort. Die Volksmusik selbst hat sich<br />

unterdessen gewandelt und wird mittlerweile<br />

um das Genre der volkstümlichen<br />

Musik ergänzt. Beide Gattungen schaffen<br />

es, weiterhin ein internationales Publikum<br />

zu begeistern – sogar mehr denn je,<br />

wenn man nur an Schlagerstars wie Hansi<br />

Hinterseer denkt. In der Zwischenzeit wurde<br />

die Volksmusik aber auch in Heimatfilmen<br />

und bei sportlichen Großevents zum<br />

hörbaren Aushängeschild für <strong>Tirol</strong>, sodass<br />

sie seit Langem in unterschiedlichen Kontexten<br />

eng mit dem Tourismus verknüpft<br />

ist und ihren Beitrag dazu leistet. Die Ausstellung<br />

im Volkskunstmuseum stellt ausgewählte<br />

Aspekte dieser Entwicklung in<br />

den Fokus und veranschaulicht sie anhand<br />

historischer Objekte sowie an Ton- und<br />

Filmstationen.<br />

❙<br />

6 REGION TIROL Juli <strong>2022</strong> TLM


REGION Innsbruck<br />

KLEINES KLETTERPARADIES<br />

Eine besondere Möglichkeit zum Bouldern<br />

2011 wurde die Autobahneinhausung Amras mit einer Länge von 910 Metern eröffnet.<br />

Das begrünte Dach wurde 2014 um einen Kinderspielplatz erweitert. 2016 wurde eine<br />

Boulderanlage fertiggestellt, die sich großer Beliebtheit erfreut.<br />

M MICHAEL STEGER<br />

Betreut wird die Anlage durch die<br />

Firma ArtRock aus Jenbach. Sie<br />

arbeitet im Auftrag der Stadt Innsbruck.<br />

Im Frühling wurden die Griffe und<br />

Routen auf die Wand geschraubt und eine<br />

Sicherheitsprüfung der gesamten Anlage<br />

durchgeführt. „Jetzt sind wir ungefähr<br />

alle zwei Wochen hier oben und schauen<br />

nach dem Rechten, ziehen lockere Griffe<br />

nach und schrauben einen Teil der Boulder<br />

um, damit es auch regelmäßig neue<br />

Routen gibt. Im November kommen die<br />

Griffe wieder von der Wand, werden gewaschen<br />

und im März wird wieder neu<br />

geschraubt“, erklärt Stefan Dürrbeck von<br />

ArtRock. Routen gibt es am Boulderblock<br />

von familienfreundlichen Einsteigerrouten<br />

bis hin zu 7b.<br />

Kinderspielplatz<br />

Der Spielplatz im Nahbereich des einzigen<br />

barrierefreien Zugangs auf die Einhausung<br />

bietet einen großzügigen Sandbereich, ein<br />

Spielgerät mit vielseitigen Spielmöglichkeiten,<br />

eine Kleinkinderschaukel und zwei<br />

Federwippgeräte. Das Angebot wird um<br />

eine Doppelschaukel und eine einfache<br />

Zwei-Turm-Anlage mit Rutsche ergänzt. Außerdem<br />

ist der Spielplatz mit einem Trinkbrunnen,<br />

ausreichenden Sitzgelegenheiten<br />

und einem Sonnensegel ausgestattet.❙<br />

INNSBRUCK bewegt sich<br />

Die Web-Applikation „Bewegt in<br />

Innsbruck“, die unter www.innsbruck.gv.at/bewegt<br />

abrufbar ist, bietet<br />

insgesamt 686 Kilometer an Laufund<br />

Wanderrouten. Die webbasierte<br />

Anwendung verfügt unter anderem<br />

über 25 Laufrouten und mehr als<br />

169 Hüttenrouten unterschiedlichster<br />

Schwierigkeitsgrade sowie einen<br />

Radroutenplan des Landes <strong>Tirol</strong>.<br />

Bewegt im Park<br />

Ein besonderes Projekt, das Sport<br />

in Natur und Stadt vereint, ist „Bewegt<br />

im Park“. Bis September finden<br />

bei jeder Witterung verschiedenste<br />

Veranstaltungen in den Parks statt.<br />

Im Vorjahr wurden dabei mehr als<br />

1.100 Kursteilnahmen verzeichnet.<br />

Angeboten wurde Bewährtes wie Zirkeltraining,<br />

Fußball oder Yoga, aber<br />

auch Trendsportarten wie Rugby, Skateboarden<br />

und Orientierungslauf. Am<br />

beliebtesten war „Bewegt im Park“<br />

übrigens bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

zwischen 26 und 40 Jahren,<br />

gefolgt von den 16- bis 25-Jährigen,<br />

wobei mehr als die Hälfte weiblich<br />

war. „Alle Kurse sind kostenlos und man<br />

kann ohne Anmeldung teilnehmen. Bei<br />

der breiten Palette ist für jede und jeden<br />

etwas Passendes dabei, unabhängig<br />

davon, ob jung oder alt, körperlich beeinträchtigt<br />

oder nicht. Durch gemeinsame<br />

Bewegung zusammenzukommen<br />

und Spaß daran zu haben, das ist<br />

das Ziel“, freut sich Stadträtin Mayr über<br />

die siebte Auflage des Programms.<br />

TIROL WERBUNG<br />

TIROL TOURISTICA:<br />

GEWINNER STEHEN FEST<br />

© <strong>Tirol</strong> Werbung / Die Fotografen<br />

TIROL-TOURISTICA-PREISTRÄGER Peter Fankhauser und Nachwuchspreisträgerin<br />

Viktoria Fahringer (2. u. 3. v. l.) mit Mario Gerber (Vorsitzender Tyrol Tourism Board),<br />

Karin Seiler (GF <strong>Tirol</strong> Werbung) und Johannes Haid (Vorstand Hypo <strong>Tirol</strong> Bank) (v. r.).<br />

Programm<br />

Die „Historical European Martial Arts“<br />

(moderner Sport, historischer Kampftechniken)<br />

finden im Rapoldipark<br />

statt, „Zirkel dich fit“ lautet die Devise<br />

im Huttererpark am Rennweg,<br />

„Open-Water-Schwimmen“ gibt es am<br />

Baggersee und „Freestyle BMX“ steht<br />

im Skatepark bei der USI im Mittelpunkt.<br />

Detaillierte Informationen über<br />

das Programm und Veranstaltungsorte<br />

können unter www.bewegt-im-park.<br />

at nachgelesen werden.<br />

Strahlende Gesichter gab es bei<br />

der Verleihung des <strong>Tirol</strong> Touristica<br />

Awards beim 44. <strong>Tirol</strong>er Tourismusforum<br />

im Congresspark Igls. Der Tourismuspreis,<br />

der von der Hypo <strong>Tirol</strong> Bank<br />

zur Verfügung gestellt wird, wurde heuer<br />

neu aufgesetzt, um besonders nachhaltige<br />

Projekte zu würdigen. Mit Peter<br />

Fankhauser (Restaurant Guat`z Essen,<br />

Stumm im Zillertal) ging die Auszeichnung<br />

an jemanden, bei dem Nachhaltigkeit<br />

und Qualität Hand in Hand gehen<br />

und der mit seinem Permakulturgarten<br />

ein alpenweit einzigartiges Projekt gestartet<br />

hat. Außerdem wurde erstmals<br />

ein Nachwuchspreis für eine aufstrebende<br />

junge Persönlichkeit im Tourismus<br />

vergeben. Darüber durfte sich die Kufsteinerin<br />

Viktoria Fahringer (Hotel Viktorias<br />

Home) freuen, die den elterlichen<br />

Betrieb mit nur 20 Jahren übernommen<br />

und weiterentwickelt hat. Werbung<br />

Zur Nachschau des Tourismusforums<br />

inkl. Preisverleihung<br />

Michael Steger; IKM<br />

REGION TIROL Juli <strong>2022</strong><br />

7


DURCH DIE<br />

VEREDELUNG vom<br />

CO2 vom Donau<br />

Chemie Werk in<br />

Landeck werden<br />

Transportwege<br />

verkürzt.<br />

<br />

RESSOURCEN<br />

SCHONEN<br />

Für die Donau Chemie AG ist<br />

gesellschaftliche Verantwortung<br />

auch Ressourcenschonung,<br />

die durch nachhaltige<br />

und ökologische Produktionsverfahren<br />

gewährleistet wird:<br />

„So schließen wir Stoffkreisläufe<br />

durch anerkannte technische<br />

Verfahren. Wir sind<br />

überzeugt, dass nachhaltige<br />

ökologische Umsicht zu nachhaltigem<br />

ökonomischem Erfolg<br />

führt. Ökologische Investitionen<br />

der Donau Chemie<br />

dienen damit der Umwelt und<br />

der wirtschaftlichen Stabilität<br />

des Unternehmens und damit<br />

auch der Sicherung von<br />

Arbeitsplätzen“, ist Richard<br />

Fruhwürth, Mitglied des Vorstandes<br />

der Donau Chemie<br />

AG überzeugt.<br />

REGION Landeck<br />

VEREDELTES CO2<br />

spart Millionen Kilometer<br />

Messer Austria veredelt das in der Donau Chemie Landeck in der<br />

Produktion anfallende CO2 für die industrielle Nutzung.<br />

M OTHMAR KOLP / CAROLIN SIEGELE<br />

<br />

PRODUKTION<br />

IN LANDECK<br />

In Landeck wird Kalziumkarbid<br />

für die Gas- und Stahlindustrie<br />

produziert. Die stromintensive<br />

Produktion wird<br />

großteils durch das eigene<br />

Wasserkraftwerk mit umweltfreundlicher<br />

und sauberer<br />

Energie versorgt. Mit<br />

den Anlagen, die auf einem<br />

modernen Stand der Technik<br />

stehen, und dem Wissen hat<br />

sich die Donau Chemie einen<br />

Platz im europäischen Spitzenfeld<br />

der Anbieter für qualitativ<br />

hochwertige Produkte<br />

zur Roheisenentschwefelung<br />

erarbeitet und gesichert.<br />

Seit über 100 Jahren wird<br />

ebenfalls Kalziumkarbid für<br />

die Acetylengasproduzenten<br />

produziert.<br />

Ende März dieses Jahres wurde<br />

es offiziell besiegelt: Der Industriegasespezialist<br />

Messer Austria<br />

und Donau Chemie haben ihre<br />

Partnerschaft beschlossen, um künftig die<br />

Produktion von anorganischen Grundchemikalien<br />

umwelt- und klimaschonender<br />

zu gestalten. Zu diesem Zweck wird das<br />

am Standort Landeck bei der Herstellung<br />

von Calciumcarbid entstehende CO2 von<br />

Messer Austria übernommen und für die<br />

weitere industrielle Nutzung gereinigt.<br />

Durch diese Kooperation kann auch die<br />

jährliche CO2-Knappheit am Gasmarkt,<br />

die insbesondere aufgrund der deutlich<br />

reduzierten Produktion von Ammoniak<br />

in Europa, bei der ebenfalls CO2 anfällt, in<br />

den Sommermonaten optimal überbrückt<br />

werden. Messer als global agierender Industriegase-Spezialist<br />

investiert insgesamt<br />

einen zweistelligen Millionenbetrag, um<br />

die Vereinbarung mit Donau Chemie abwickeln<br />

zu können und um das in Landeck<br />

anfallende CO2 zu Lebensmittelqualität zu<br />

veredeln sowie für den Transport zu verflüssigen.<br />

Die Abnehmer sind vorwiegend<br />

in <strong>Tirol</strong>, Südtirol, Vorarlberg sowie in weiteren<br />

Teilen Österreichs und in der Schweiz<br />

stationiert. Dort kommt das CO2 vor allem<br />

für das Karbonisieren von Getränken, die<br />

Gewächshausdüngung sowie für die Bauwasserneutralisation<br />

zum Einsatz. Auch<br />

bei der Produktion von Trockeneis bzw. als<br />

Kältemittel in Klimaanlagen und für Feuerlöscher<br />

wird das Gas benötigt.<br />

Kürzere Transportwege<br />

DIE MESSER AUSTRIA GMBH in Gumpoldskirchen kooperiert künftig mit Landeck.<br />

Zudem befinden sich im Umkreis von<br />

Landeck sowie in ganz <strong>Tirol</strong> und Vorarlberg<br />

zahlreiche Messer Austria-Kunden<br />

mit einem hohen CO 2 -Bedarf, deren Versorgung<br />

durch die Partnerschaft künftig<br />

deutlich kürzere Transportwege erfordert,<br />

was zudem eine Reduktion der<br />

CO2-Emission bedeutet. In Summe werden<br />

auf diese Weise etwa eine Million<br />

Kilometer pro Jahr eingespart. Die Fertigstellung<br />

und Inbetriebnahme der AS-<br />

COSORB-CO2 Rauchgas Rückgewinnungstechnologie<br />

in Landeck ist bereits für die<br />

zweite Jahreshälfte 2023 geplant. Damit<br />

kann das im Rauchgas enthaltene CO2<br />

fast zur Gänze zurückgewonnen werden.<br />

„Mit dieser Partnerschaft unterstreicht<br />

Messer Austria ein weiteres Mal sein Engagement<br />

für eine intakte Umwelt und<br />

den Klimaschutz. Des Weiteren erhöhen<br />

wir die Produktions- und Versorgungssicherheit<br />

durch eine eigene Produktionsanlage<br />

enorm“, freut sich Michael Holy,<br />

Geschäftsführer von Messer Austria, über<br />

die Kooperation mit Donau Chemie.<br />

Ressourcenschonung<br />

Auch für Richard Fruhwürth, Mitglied des<br />

Vorstandes der Donau Chemie AG, ist „die<br />

Zusammenarbeit mit Messer ein weiterer<br />

Schritt in unseren Bestrebungen unsere<br />

Produktionen entsprechend den aktuellen<br />

technischen Möglichkeiten umweltund<br />

klimafreundlicher zu machen“. ❙<br />

8 REGION TIROL Juli <strong>2022</strong> Ing. Günter Kramarcsik, Donau Chemie, Messer Austria, Donau Chemie/Reinhard Lang


REGION Osttirol<br />

ERFOLG<br />

durch ein Top Team<br />

Die Fitstore24 Zanier GmbH ist mit 104 Mitarbeitern und 35 Mio. Euro<br />

Jahresumsatz Österreichs größter Bike- und Fitness-Onlinehändler.<br />

M JOHANN EBNER<br />

<br />

EIN TEIL DES FITSTORE24<br />

HEADQUARTERS mit<br />

Flagshipstore in<br />

Nußdorf-Debant.<br />

WERNER Zanier, Gründer<br />

und CEO (rechts) mit Sohn<br />

Mario Zanier (CTO) in der<br />

Logistik-Zentrale.<br />

<br />

ÜBER FITSTORE 24<br />

Die Fitstore24 GmbH startete<br />

mit ihrem Webshop in den<br />

späten 90ern, zählt also zu<br />

den E-Commerce Vorreitern<br />

der Sportartikelbranche. Mittlerweile<br />

ist das Unternehmen mit Hauptsitz in<br />

Nußdorf-Debant der größte Bike- und<br />

Fitness-Onlinehändler Österreichs und<br />

erwirtschaftete 2021 35 Mio. Euro<br />

Umsatz. Diese früh entwickelte digitale<br />

Kompetenz machte sich besonders<br />

in den letzten beiden Jahren der<br />

Covid-Krise bezahlt. Möglich war die<br />

exponentielle Steigerung des Onlinegeschäftes<br />

nur durch das Fitstore24<br />

Team, so Gründer und Geschäftsführer<br />

Werner Zanier: „Unser Team leistete in<br />

der Corona Krise Außerordentliches.<br />

Wir hatten in unserem Onlineshop an<br />

starken Tagen bis zu 6.000 Besucher.<br />

Die enorme Nachfrage war für unsere<br />

Mitarbeiter eine große Belastung, die<br />

sie exzellent gemeistert haben.“<br />

Finanzielle Wertschätzung<br />

Werner Zanier zahlte seinen Mitarbeitern<br />

in Nußdorf-Debant deshalb im Dezember<br />

2021 100.000 Euro als zusätzlichen Bonus<br />

aus. Die Bonus-Höhe war abhängig<br />

von Position, dem Einsatz fürs und den<br />

Dienstjahren im Unternehmen. Auch am<br />

Standort Wien erhielten die Mitarbeiter<br />

eine großzügige Sonderzahlung. Prämien<br />

hatte Fitstore24 schon zuvor ausbezahlt,<br />

2020 und 2021 diese Boni als steuerfreie<br />

Corona-Prämie erhöht.<br />

„Wir honorieren Leistung und Loyalität<br />

unserer Angestellten, die Sonderzah-<br />

IM UNTERNEHMEN gibt es<br />

vielfältige Job-Profile sowie<br />

ein modernes Arbeitsumfeld.<br />

lung soll Wertschätzung ausdrücken<br />

und motivieren. Alle unsere Mitarbeiter<br />

werden von uns angehalten und unterstützt,<br />

sich im Unternehmen weiterzuentwickeln.<br />

Mit den Dienstjahren steigt<br />

nicht nur das Gehalt, sondern auch der<br />

Bonus. Ich denke aber, dass Gehalt nicht<br />

das einzige Asset eines Arbeitgebers<br />

sein kann“, so Zanier.<br />

Modernes Ambiente<br />

Die Firmenzentrale in Osttirol wurde<br />

Ende 2021 einem modernen Umbau<br />

unterzogen. Dabei wurde nicht nur die<br />

Lagerkapazität auf 4.000 Quadratmeter<br />

erhöht. Im Fokus standen auch Arbeitsumfeld<br />

und Arbeitsklima. Den sportlichen<br />

Betätigungen des Teams wurde<br />

schon immer genügend Raum zugestanden.<br />

Das Fitness-Center im Haus, kostenloser<br />

Zugang zu Fitness-Centern vor Ort<br />

oder gemeinsame Bike Touren zählen<br />

bei Fitstore24 zum Standard. Nun gibt es<br />

neben großzügigen, luftigen Großraumbüros,<br />

Besprechungsnischen und Meeting<br />

Räumen auch eine Betriebsküche<br />

für die Mittagspause, eine einladende<br />

Bar und frisches Bier vom Fass für den<br />

Feierabend. Mit dem Flächenzuwachs ist<br />

Fitstore24 in der Lage, in den nächsten<br />

Jahren bis zu 30 zusätzliche Mitarbeiter<br />

allein in Osttirol zu beschäftigen. Als<br />

einer der ersten Betriebe in Österreich<br />

bildet Fitstore24 E-Commerce Kaufleute<br />

und Fahrradmechatroniker im Lehrberuf<br />

aus. Aktuell arbeiten an den Standorten<br />

Nußdorf-Debant und Wien in Summe<br />

104 Angestellte. ❙<br />

Fitstore24 wurde 1996 von<br />

CEO Werner Zanier gegründet.<br />

Von Beginn an setzte<br />

Werner Zanier auf Top-Marken<br />

und Service, und bewies<br />

dabei die richtige Nase für<br />

Produkttrends. Neben dem<br />

Direktvertrieb - im Onlinehandel<br />

und zwei stationären<br />

Geschäften im Headquarter<br />

Nußdorf-Debant und Wien<br />

- zählt Fitstore24 zu den renommiertesten<br />

Großhändlern<br />

von Sportgeräten in<br />

Österreich. Von <strong>Tirol</strong> aus beliefert<br />

Fitstore24 Fachhändler<br />

und sämtliche große Handelsmarken<br />

mit Fahrrädern,<br />

Fitnessgeräten und Infrarotkabinen<br />

– teilweise als Eigenmarken.<br />

Die Fitstore24 Zanier<br />

GmbH erwirtschaftete im<br />

Jahr 2021 mit knapp über 100<br />

Mitarbeitern an den beiden<br />

Standorten über 35 Mio. Euro.<br />

<br />

ZURÜCK ZU<br />

DEN WURZELN<br />

Für technologische Infrastruktur<br />

und Prozesse sorgt<br />

CTO Mario Zanier, Werners<br />

Sohn. Der Gründer des Webshop-Systems<br />

XT-Commerce<br />

und später Manager eines<br />

internationalen Konzerns ist<br />

2020 dorthin zurückgekehrt,<br />

wo er in den späten 90ern<br />

als Schüler den Grundstein<br />

für den prosperierenden Fitstore24<br />

Onlineshop legte:<br />

Tatsächlich programmierte<br />

er als 15-Jähriger für das<br />

Unternehmen seines Vaters<br />

den ersten Webshop.<br />

Studio 20four<br />

REGION TIROL Juli <strong>2022</strong><br />

9


REGION Stubai-Wipptal<br />

DER PFERDEPROFI<br />

im Gschnitztal<br />

In Gschnitz entsteht ein neues Ausbildungszentrum, in dem Charlotte Wagner<br />

Pferde und ihre Reiter im Sinne der klassischen Reitkunst ausbildet.<br />

M KATHARINA RANALTER<br />

CHARLOTTE WAGNER im<br />

zukünftigen Reiterstüberl, von<br />

wo aus man einen direkten<br />

Blick in die Reithalle hat.<br />

DAS NEUE AUSBILDUNGSZENTRUM für Pferd und Reiter von Charlotte Wagner liegt direkt in Gschnitz.<br />

Wenn man Richtung<br />

Gschnitz fährt, stechen<br />

einem die neu erbauten<br />

Stallungen samt Reithalle<br />

gleich von der Straße aus direkt ins Auge.<br />

Doch hier entsteht nicht einfach nur ein<br />

neuer Reitstall – nein: Charlotte Wagner<br />

will hier in ihrem neuen Ausbildungszentrum<br />

Pferde und ihre Reiter im Sinne der<br />

klassischen Reitkunst ausbilden.<br />

Von der Klinik<br />

in den Reitstall<br />

Charlotte Wagner ist gebürtige Deutsche<br />

und wohnt seit 2017 in Gschnitz. Nach jahrelanger<br />

Tätigkeit in ihrem Beruf als Kinderintensivmedizinerin<br />

– zuletzt auch als<br />

Oberärztin in der Kinderintensivstation in<br />

der Klinik Innsbruck – entschied sie sich im<br />

Jahr 2016, sich voll und ganz der Reitausbildung<br />

zu widmen. „Ich war jahrelang<br />

nebenbei als mobile Reitlehrerin tätig und<br />

habe Pferde ausgebildet. Dann habe ich<br />

mich dazu entschieden, meine Pferdeleidenschaft<br />

zu meinem Beruf zu machen“,<br />

erzählt Charlotte Wagner. Sie selbst reitet,<br />

seit sie ein kleines Kind ist, ihr erstes eigenes<br />

Pferd bekam sie mit zehn Jahren. Nach<br />

ihren Abzeichen in der Deutschen Reiterlichen<br />

Vereinigung (DRV) sowie diversen<br />

Turnieren in Deutschland, merkte sie, dass<br />

ihr dieses „System“ des Reitens nicht lag –<br />

und wandte sich schließlich davon ab. „Ich<br />

merkte, dass das Reiten – je höher das Niveau<br />

wurde – immer verkrampfter wurde<br />

und zu einem Kampf zwischen Reiter und<br />

Pferd ausartete.“<br />

Nach allen Regeln<br />

der (Reit)Kunst<br />

Mit diesem System konnte und wollte sie<br />

sich nicht mehr identifizieren und begann,<br />

sich immer intensiver mit der klassischen<br />

Reitlehre auseinanderzusetzen. „Im alten<br />

Griechenland war man der Ansicht,<br />

dass das Pferd einerseits rreitbar gemacht<br />

werden, andererseits aber auch wenig<br />

im Kampf und lange nutzbar sein soll.<br />

Die Pferde wurden oft nach ihrem Dienst<br />

im Militär an die Bauern weiterverkauft,<br />

die sie noch einige Jahre nutzen konnten“,<br />

erklärt Charlotte Wagner. „Heute hat sich<br />

das gewandelt und die meisten Pferde<br />

sind häufig bereits in jungen Jahren nach<br />

ihrem Dienst in der Turnier- oder Freizeitreiterei<br />

regelrecht verschlissen.“ Gründe<br />

dafür seien vor allem die Kommerzialisierung<br />

der Reiterei aber auch das fehlende<br />

Wissen über die alten Reitlehren.<br />

„Dressur ist für das Pferd da“<br />

Basis der Ausbildung soll also vor allem<br />

die sinnvolle Gymnastizierung des Pferdes<br />

sein – zu mobilisieren, Blockaden zu<br />

lösen und Muskulatur aufzubauen, die<br />

CHARLOTTE<br />

WAGNER setzt<br />

bei ihrer Pferdeausbildung<br />

auf<br />

eine sinnvolle<br />

Gymnasitizierung<br />

des Pferdes.<br />

das Reitergewicht tragen kann, sodass<br />

die Sehnen und Gelenke keinen Schaden<br />

nehmen und das Pferd somit lange gesund<br />

bleibt. „Die Dressur ist für das Pferd<br />

da, nicht das Pferd für die Dressur“, fasst es<br />

Wagner treffend zusammen.<br />

Im neuen Ausbildungszentrum in<br />

Gschnitz – das übrigens ein landwirtschaftlicher<br />

Betrieb ist und wo das Wohl<br />

der Tiere immer an erster Stelle steht<br />

– soll künftig nach diesen Grundsätzen<br />

gearbeitet werden. Einerseits können<br />

junge Pferde hier in den Beritt kommen,<br />

andererseits können auch Reiter mit ihren<br />

Pferden kommen und gemeinsam<br />

mit Charlotte Wagner an ihren reiterischen<br />

Fähigkeiten arbeiten. Der Gebäudekomplex<br />

in Gschnitz besteht aus insgesamt<br />

16 Boxen à 22 Quadratmeter sowie<br />

einer Reithalle mit einer Größe von 20 x<br />

40 Metern. Charlotte Wagner: „Die Reithalle<br />

wird an den Längsseiten im oberen<br />

Teil offen bleiben, auf der Nordseite<br />

besteht ein Höhenunterschied zu den<br />

höher gelegenen Stallungen.“ Auf der<br />

oberen Ebene entstehen die Putz- und<br />

Waschplätze sowie das Reiterstübchen,<br />

das durch Glasfronten einen uneingeschränkten<br />

Blick in die Reithalle zulässt.<br />

„Es wird damit ein ganzjähriges Training<br />

der Pferde und Reiter möglich sein.“<br />

Heimische Firmen<br />

Beim Bau wird darauf geachtet, heimische<br />

Firmen zu beauftragen, so Wagner:<br />

„Sowohl Holz-, als auch Metall-, Wasser-,<br />

Fenster- bzw. Türen-, Elektro-, Fundament-<br />

und Erdbauarbeiten wurden<br />

von Wipptaler Firmen übernommen.“<br />

Der Baustart erfolgte im Mai 2021;<br />

wann genau fertiggestellt wird, steht<br />

noch nicht fest.<br />

❙<br />

WER INTERESSE AN EINEM PFERDE-<br />

TRAINING IM NEUEN AUSBILDUNGS-<br />

ZENTRUM VON CHARLOTTE WAGNER<br />

IN GSCHNITZ HAT, KANN SICH GERNE<br />

BEREITS JETZT MIT EINER MAIL AN<br />

INFO@CHARLOTTEWAGNER.AT MELDEN.<br />

10 REGION TIROL Juli <strong>2022</strong><br />

Wager, Katharina Ranalter


REGION Hall<br />

HIER FLIEGEN DIE SCHEIBEN<br />

Discgolf am Glungezer<br />

Mit dem Start der Sommersaison gibt es am Glungezer ein weiteres Freizeitangebot.<br />

Anfang <strong>Juni</strong> wurde großflächig rund um die Halsmarter ein Discgolfparcours errichtet.<br />

M MICHAEL STEGER<br />

Noch ist <strong>Tirol</strong>s Discgolf-Community<br />

relativ überschaubar,<br />

doch mit dem neuen Parcours,<br />

der diesen Sommer am<br />

Glungezer in Betrieb geht, könnte sich<br />

das bald ändern. Die hierzulande noch<br />

relativ unbekannte Sportart begeistert<br />

seit ein paar Saisonen am Rangger Köpfl<br />

Kinder wie auch Erwachsene. Auch Walter<br />

Höllwarth, Geschäftsführer der Glungezer<br />

Bergbahnen, hat sich nicht zweimal<br />

bitten lassen, als man vonseiten der<br />

Discgolf-Community mit dem Vorschlag,<br />

einen Parcours für den Sommerbetrieb<br />

zu errichten, auf ihn zugegangen ist. „Mit<br />

dem Kugelwald haben wir ein tolles Angebot<br />

für kleinere Kinder. Jetzt wollten<br />

wir noch ein zusätzliches Angebot für<br />

Ältere schaffen“, so Höllwarth. Zusammen<br />

mit Betriebsleiter „Gilli“ hat Sören<br />

Larsen, der selbst begeisterter Discgolfer<br />

ist, bereits vergangenen Sommer einen<br />

Parcours getestet, der jetzt in die Tat umgesetzt<br />

wurde. Auf neun Bahnen, die für<br />

Erwachsene etwas schwieriger und für<br />

Kinder einfacher gestaltet sind, können<br />

ab Betriebsstart der Bergbahnen Anfänger<br />

sowie Fortgeschrittene mit speziellen<br />

Frisbeescheiben, die etwas kleiner sind<br />

als die des klassischen Frisbeespiels, versuchen,<br />

vom jeweiligen Abwurfpunkt mit<br />

möglichst wenig Würfen bis in den Zielkorb<br />

zu kommen. Die Zählweise gleicht<br />

dabei der des klassischen Golfs, die Ausrüstung<br />

– als Anfänger reicht dafür eine<br />

Scheibe – ist jedoch bereits für zehn Euro<br />

erhältlich, kann aber auch am Glungezer<br />

ausgeliehen werden. „Der Kurs startet<br />

und endet an der Mittelstation und ist als<br />

Rundkurs um den Kugelwald angelegt.<br />

DISCGOLF ist ein Sport für die ganze Familie.<br />

Leicht zu erlernen und mit viel Raum für Perfektion.<br />

Man spielt also zu Beginn abwärts an<br />

der Skipiste, biegt dann rechts ab in den<br />

Wald und kommt dann über Wald und<br />

Forststraße von hinten wieder zurück an<br />

die Halsmarter“, wie Kursbauer Sören<br />

Larsen erklärt „Im Vergleich zum Kurs auf<br />

dem Rangger Köpfl, wo der Großteil der<br />

Bahnen gleich angelegt ist und man auf<br />

freiem Gelände die Piste hoch oder runter<br />

spielt, bietet der Kurs am Glungezer mehr<br />

Abwechslung, da dort auch mehr durch<br />

den Wald gespielt wird“, so Larsen weiter.<br />

Für die erste Discgolf-Saison rund um<br />

Halsmarter sind bereits Turniere für Anfänger<br />

und Fortgeschrittene geplant. ❙<br />

Sören Larsen<br />

REGION TIROL Juli <strong>2022</strong><br />

11


REGION Schwaz<br />

ZUKUNFTSFITTER<br />

METALLBETRIEB<br />

aus dem Zillertal<br />

Das Zillertaler Familienunternehmen Langesee GmbH ist seit einigen<br />

Jahrzehnten Zulieferer für die Industrie und zeigt, dass eine<br />

Metallverarbeitungsfirma auch nachhaltig geführt werden kann.<br />

M DIETMAR WALPOTH<br />

Metallen, auch mit Kunststoff. Neben der<br />

Zerspanung von Teilen, die exakt nach<br />

den Zeichnungen der Kunden gefertigt<br />

werden, bietet das Unternehmen auch<br />

Zusatzverarbeitungen durch Partnerbetriebe,<br />

wie Beschichtungen und Wärmebehandlungen.<br />

Zweites Standbein<br />

Im Bereich der Seilbahnwartung baut<br />

sich die Firma derzeit ein zweites Standbein<br />

auf: „Bei Gondeln ist die Wartung der<br />

Buchsen in den sogenannten Gehängelagerungen<br />

zeit- und arbeitsintensiv. Wir<br />

haben ein Gerät entwickelt, das diesen<br />

Prozess schneller, effektiver und effizienter<br />

durchführt“, so der Firmenchef. Laut<br />

ihm ist diese Reibahle, auch Reamer genannt,<br />

das weltweit einzige Produkt, das<br />

diese Nische bedient.<br />

❙<br />

FIRMENINHABER Hans<br />

Langesee beschäftigt in<br />

seinem Unternehmen<br />

12 Mitarbeiter:Innen.<br />

UNTERNEHMER HANS<br />

LANGESEE präsentiert hier ein<br />

Wartungswerkzeug für die<br />

Seilbahnen.<br />

<br />

KÜHLUNG AUS<br />

DEM BODEN<br />

Im vergangenen Jahr hat<br />

Langesee seine Produktionshalle<br />

mit einer Grundwasserkühlung<br />

im Sommer und<br />

einer Wärmepumpe für den<br />

Winter ausgestattet. Dadurch<br />

hat sich die Firma bereits ein<br />

Stück weit ‚dekarbonisiert‘,<br />

weil so die Ölheizung entfernt<br />

werden konnte. Dieses<br />

Jahr folgt noch eine Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach.<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

WWW.LANGESEE.AT<br />

In Zell am Ziller zerspant das Unternehmen<br />

seit Jahrzehnten Teile für<br />

Industriebetriebe, konkret für die<br />

Bereiche Hydraulik, Maschinenbau,<br />

Optik und Sensortechnik. Bei der Unternehmensgründung<br />

1963 spezialisierte<br />

sich Hans Langesee sen. auf Keilriemenscheiben.<br />

„Nur auf ein Produkt zu setzen, war auf<br />

Dauer aber zu riskant, deswegen haben<br />

wir nach einigen Jahren mit der Lohnfertigung<br />

von Drehteilen aus Metall begonnen“<br />

so Hans Langesee jr., der das Unternehmen<br />

1996 übernahm.<br />

Diese Diversifizierung hat sich ausgezahlt:<br />

Seit den 1990ern setzen Langesee<br />

und seine zwölf Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter auf CNC-Maschinen,<br />

also programmierbare Präzisionsmaschinen,<br />

die es schaffen, auf hundertstel<br />

Millimeter genau zu arbeiten. „Wir<br />

haben es aber auch schon geschafft, auf<br />

sechs- bis neuntausendstel Millimeter<br />

genau zu drehen“, sagt der Geschäftsführer.<br />

Die Firma Langesee produziert<br />

Losgrößen zwischen 100 und 5.000<br />

Stück und arbeitet mit verschiedensten<br />

AUCH WK-SCHWAZ-GL STEFAN BLETZACHER war beim<br />

Besuch in der Produktionsstätte beeindruckt.<br />

12 REGION TIROL Juli <strong>2022</strong> Dietmar Walpoth


JOSEF<br />

FUSCHLBERGER<br />

(LI.) und sein<br />

Enkel Roland<br />

Fuschlberger –<br />

beide verbindet<br />

die Leidenschaft<br />

zum Schuh.<br />

<br />

DIE KIRCHTURM-<br />

UHR SCHLÄGT<br />

WIEDER<br />

REGION Kitzbühel<br />

SIEBENMEILENSTIEFEL<br />

Qualitätsschuhe seit 90 Jahren<br />

Es waren wahrlich keine leichten<br />

Zeiten, als der Schuhmachermeister<br />

Josef Fuschlberger 1932,<br />

inmitten der Weltwirtschaftskrise,<br />

im Fieberbrunner Ortsteil Hütten (Rosenegg)<br />

seine Werkstatt eröffnete. Mit viel<br />

Mut und noch mehr Können baute sich der<br />

„zuag'roaste“ Bischofshofener einen ausgezeichneten<br />

Ruf auf.<br />

„Ich kann mich noch gut erinnern mit wieviel<br />

Liebe zum Detail und Geduld mein<br />

Großvater an der Werkbank saß, wo er die<br />

Schuhe in kompletter Handarbeit anfertigte“,<br />

so Roland Fuschlberger.<br />

Nach einer Übergangsdekade im Langhofer<br />

Haus auf dem Hüttwerksgelände übersiedelte<br />

der Schuhmacherbetrieb 1948 in<br />

das eigens erbaute Haus in Rosenegg. Aus<br />

der kleinen Werkstatt war eine stattliche<br />

Manufaktur geworden, die sich mit der<br />

Herstellung von hochwertigen, maßgefertigten<br />

Arbeits-, Berg- und Skischuhen<br />

ein-en Namen gemacht hatte.<br />

Erstbesteigung<br />

Schuhmoden Fuschlberger feiert <strong>2022</strong> Jubiläum<br />

M NIKOLAUS KOGLER<br />

Im Frühjahr 1954 erreichte Josef Fuschlberger<br />

ein Schreiben des hoch dekorierten<br />

Autors und Bergsteigers Herbert<br />

Tichy. Nach mehreren (noch erhaltenen)<br />

Briefwechseln und Musteranfertigungen<br />

gingen die „Fuschi Bergschuhe“ mit Tichy<br />

auf Expedition in den Himalaya. Am 19.<br />

Oktober gelang ihm, gemeinsam mit dem<br />

<strong>Tirol</strong>er Bergsteiger Sepp Jöchler, die Erstbesteigung<br />

des 8.188 Meter hohen Cho<br />

Oyu. „Die Erstbesteigung der Cho Oyu ist<br />

natürlich auch ein Höhepunkt in unserer<br />

Firmengeschichte und wir verdanken es<br />

dem Innovationsgeist sowie dem hohen<br />

Qualitätsanspruch meines Großvaters“, so<br />

Fuschlbergers Enkel.<br />

Kultsandalen<br />

1957 legte der Sohn des Gründers, Franz<br />

Fuschlberger, die Orthopädiemeisterprüfung<br />

ab. Der <strong>Juni</strong>or begann im elterlichen<br />

Betrieb mit dem Aufbau des Schuhandels<br />

sowie der Serienproduktion von Arbeitsund<br />

Kletterschuhen. Nach drei Jahren<br />

stieß die Produktionsstätte im elterlichen<br />

Betrieb bereits an ihre Kapazitätsgrenzen<br />

und ein Anbau wurde errichtet. Ende der<br />

1960er-Jahre wurde schließlich der Generationenwechsel<br />

eingeleitet, die Produktion<br />

aufgelassen und die Betriebsstätte zu<br />

einem Schuhgeschäft umgebaut. Mit dem<br />

Großhandel der Kultsandalen von Birkenstock<br />

baut der Orthopädiemeister den<br />

Standort in Fieberbrunn weiter aus.<br />

Die dritte Generation<br />

Nach 26 Jahren zog sich Franz Fuschlberger<br />

aus dem Geschäft zurück und übergab<br />

den florierenden Betrieb an seinen Sohn<br />

und jetzigen Firmenchef Roland Fuschlberger.<br />

In der dritten Generation wächst das<br />

Geschäft auch über die Gemeindegren-<br />

zen hinaus. Mittlerweile steht der Name<br />

Fuschlberger für Schuhfachhandel in Fieberbrunn,<br />

St. Johann, Saalfelden und Lofer.<br />

Unter der Marke Tip Schuh eröffnete 1999<br />

zudem das Schuh-Outlet auf 250 Quadratmetern<br />

in Fieberbrunn/Rosenegg.<br />

„Wir sind stolz auf unsere Geschichte und<br />

die Leistungen, die mein Großvater sowie<br />

mein Vater vollbracht haben. Wenngleich<br />

sich in 90 Jahren ein unglaublicher Wandel<br />

vollzogen hat, so stehen drei Dinge<br />

noch immer für die Firma Fuschlberger:<br />

Mut, Können und Qualität. Ich bin glücklich,<br />

einen Teil dieses Weges mitgestalten<br />

zu dürfen und hoffe die Reise noch lange<br />

fortzusetzen“, so Fuschlberger. ❙<br />

WAIDRING (niko). Im Glockendorf<br />

in Waidring wurde<br />

eine 200 Jahre alte Kirchturmuhr<br />

mit Hilfe zahlreicher<br />

heimischer Handwerker restauriert.<br />

Bei einer Demontage<br />

verloren gegangene<br />

Teile wurden in traditioneller<br />

Handarbeit nachgebaut, die<br />

Glocken nach alten Verfahren<br />

nachgegossen. „Vier Monate<br />

voller Versuche, Erfolge, Misserfolge<br />

und neuer Erkenntnisse<br />

liegen hinter uns. Das<br />

Resultat ist eine originalgetreu<br />

restaurierte Kirchturmglocke,<br />

deren Klang exakt<br />

dem Original entspricht“,<br />

freut sich Thomas Zelger von<br />

der <strong>Tirol</strong>er Edelschmiede. Bei<br />

der Restaurierung fertigte<br />

er das Schlagwerk und den<br />

Schlaghammer sowie die<br />

Glockenaufhängung. „Wir<br />

haben gemeinsam mit Restaurateur<br />

Michael Neureiter<br />

die fehlenden Teile in detektivischer<br />

Kleinarbeit rekonstruiert<br />

und die Mechanik mit<br />

alten Handwerksmethoden<br />

wiederhergestellt“, erzählt<br />

Zelger. Die Uhr wurde im 2.<br />

Weltkrieg demontiert. Dabei<br />

gingen Teile verloren. Es waren<br />

weder Pläne noch Zeichnungen<br />

vorhanden. „Google<br />

war auch ratlos. Also mussten<br />

wir selber herausfinden,<br />

wie die fehlenden Teile hergestellt<br />

werden müssen“, erinnert<br />

sich Zelger. Das Uhrwerk<br />

war noch vorhanden,<br />

es war im Kirchturm liegen<br />

geblieben. Die mechanischen<br />

Teile wurden ohne Schweißen<br />

verbunden. „Wir haben<br />

mit Verschraubungen und<br />

Vernietungen gearbeitet. Ziel<br />

war, das Uhrwerk zum Laufen<br />

zu bringen – und zwar<br />

so exakt, dass die Uhr tatsächlich<br />

alle Viertelstunden<br />

und zu jeder vollen Stunde<br />

schlägt“, so Zelger. Auch die<br />

Form musste genau stimmen,<br />

damit der Nachhall exakt<br />

27 Sekunden beträgt. Die<br />

<strong>Tirol</strong>er Edelschmiede hat die<br />

gesamte Mechanik mit den<br />

Übersetzungen zu dem Projekt<br />

beigesteuert.<br />

„Es war ein erhebender Augenblick,<br />

als die Glocke erstmals<br />

nach rund 80 Jahren<br />

wieder schlug. Jetzt ist sie<br />

wieder wie das Original.<br />

Auch die Oberflächen haben<br />

wir behandelt und künstlich<br />

gealtert“, freut sich Zelger.<br />

Geleitet wurden die Restaurierungsarbeiten<br />

von Neureiter,<br />

die Glocken wurden von<br />

Richard Foidl gegossen.<br />

<strong>Tirol</strong>er Edelschmiede, Porsche (histor. Fotos), privat<br />

REGION TIROL Juli <strong>2022</strong><br />

13


REGION Kufstein<br />

KUFSTEIN<br />

Eine <strong>Region</strong> fährt Rad<br />

<br />

WALCHSEER GIN<br />

IST WELTMEISTER<br />

Der „World-Spirits Award”<br />

gilt unter Spirituosen-Kennern<br />

als die inoffizielle<br />

Weltmeisterschaft in der<br />

Branche. Nach zwei Jahren<br />

der coronabedingten Absage<br />

konnte die Award-Celebration<br />

am 18. und 19. März<br />

im österreichischen Bad<br />

Kleinkirchheim direkt vor<br />

Ort stattfinden.<br />

Peter und Thomas Kronbichler<br />

aus Walchsee sind<br />

von der Verleihung des<br />

"World-Spirits Award <strong>2022</strong>"<br />

dabei siegreich zurückgekehrt<br />

– mit im Gepäck hatten<br />

sie den weltweit am<br />

besten bewerteten Gin.<br />

Das neue "Regiorad“ soll in Kufstein und Ellmau die letzte Meile<br />

zu Öffis und klimafreundlicherer Mobilität schließen.<br />

M BARBARA FLUCKINGER<br />

<br />

110 RÄDER und<br />

22 Rad-Stationen<br />

gibt es nun in der<br />

Stadt Kufstein.<br />

DOPPELGOLD FÜR GIN<br />

Die Walchseer traten mit<br />

mehreren Produkten beim<br />

"World-Spirits Award <strong>2022</strong>"<br />

an. Am erfolgreichsten war<br />

der "<strong>Tirol</strong>ikum Gin Overproof<br />

57% vol." – er hat "alles abgeräumt",<br />

wie Peter Kronbichler<br />

erklärt, wurde Sortensieger<br />

(Gin London Dry über<br />

45%) und Gruppensieger (Gin<br />

und Vodka). Damit erreichten<br />

die beiden Produzenten<br />

Doppelgold, das Produkt<br />

ist "Spirit of the year" und<br />

erhielt den "World-Spirits<br />

Award". Das Getränk erreichte<br />

96 WOB-Punkte (Punktesystem<br />

nach Wolfram<br />

Ortners Spirituosen-System,<br />

Anmerkung) und ist damit<br />

der beste Gin von allen, weltweit.<br />

Weiters gab es für weitere<br />

eingereichte Spirituosen<br />

der Walchseer noch zweimal<br />

Gold und zweimal Silber.<br />

"Wir haben das Maximum,<br />

das man beim World-Spirits<br />

Award erreichen kann,<br />

erreicht", freut sich Peter<br />

Kronbichler. Mit dem "<strong>Tirol</strong>ikum<br />

Gin Overproof 57% vol."<br />

hat er gemeinsam mit seinem<br />

Sohn für <strong>2022</strong> ein neues<br />

Produkt eingereicht. Die<br />

Walchseer sind dabei nicht<br />

das erste Mal bei der inoffiziellen<br />

Spirituosen-Weltmeisterschaft<br />

angetreten.<br />

Bereits 2021 konnte sich die<br />

Walchseer Brennerei für ihre<br />

"<strong>Tirol</strong>ikum"-Produkte drei<br />

Mal Gold holen. <strong>2022</strong> haben<br />

die Produzenten ihr Ergebnis<br />

noch einmal verbessert. "Wir<br />

waren sehr überrascht, dass<br />

wir aus Walchsee, aus einem<br />

kleinen Dorf und mit einer<br />

kleinen Brennerei, weltweit<br />

so punkten können", sagt<br />

Kronbichler.<br />

K<br />

limaschonende Mobilität ist<br />

auf dem Vormarsch oder rollt<br />

voran, wie im Fall von Kufstein<br />

und Ellmau. Dort hat<br />

der Verkehrsverbund <strong>Tirol</strong> (VVT) Anfang<br />

Mai das "Regiorad" eingeführt. Bei diesem<br />

Mobilitätsangebot bietet der VVT<br />

Mieträder für kurze Strecken. Das Angebot<br />

gilt dabei für Einheimische und Gäste<br />

und stellt eine Ergänzung des öffentlichen<br />

Verkehrs dar.<br />

Damit will man die Lücke der ersten und<br />

letzten Meile zu den Öffis schließen.<br />

Die Räder sollen vor allem dann zum<br />

Einsatz kommen, wenn die Strecke zu<br />

lang ist, um zu Fuß zu gehen, das Auto<br />

sich aber nicht rentiert. Aber auch bei<br />

Parkplatzmangel bieten die "Regioräder"<br />

neue Lösungen. Letztendlich geht<br />

es immer darum, eine gesunde und umweltfreundliche<br />

Mobilität voranzutreiben<br />

und individuelle PKW-Fahrten zu<br />

reduzieren.<br />

Finanziert wird das VVT "Regiorad" von<br />

der Stadt Kufstein, dem Verkehrsverbund<br />

<strong>Tirol</strong>, der Gemeinde Ellmau und<br />

dem Tourismusverband Wilder Kaiser.<br />

Hinzu kommen noch Förderungen<br />

durch den Klima- und Energiefonds im<br />

Rahmen des klimaaktiv-mobil-Förderprogramms<br />

sowie durch das Land <strong>Tirol</strong>.<br />

"Mit dem Regiorad erweitern wir unser<br />

Repertoire in Richtung ganzheitliches<br />

Mobilitätsangebot und schließen damit<br />

weitere örtliche und zeitliche Lücken.<br />

Besonders erfreulich ist, dass wir mit<br />

Kufstein und Ellmau gleich zwei spannende<br />

und motivierte Partner für unser<br />

Bike-Sharing finden konnten", sagt VVT-<br />

Geschäftsführer Alexander Jug.<br />

110 Räder in Kufstein<br />

Die Stadt Kufstein verspricht sich eine<br />

Nutzung durch die vielen Studenten. In<br />

Kufstein kann man seit 2. Mai eines von<br />

110 Rädern an einer der 22 Rad-Stationen,<br />

die über die ganze Stadt verteilt<br />

sind, mieten.<br />

„Wir haben als erste Stadt <strong>Tirol</strong>s bereits<br />

2019 den Klimanotstand ausgerufen<br />

und bauen seitdem kontinuierlich die<br />

Angebote der umweltfreundlichen Mobilität<br />

aus. Neben dem flächendeckenden<br />

Beecar-E-Carsharing steht nun der<br />

Bevölkerung ebenso ein dichtes Netz<br />

an Leihfahrrädern zur Verfügung. Wir<br />

ermöglich zudem allen Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern und Beschäftigten<br />

in der Stadt kostenlose Fahrten über die<br />

KufsteinCard bzw. FestungsCard und<br />

leisten damit einen wichtigen Beitrag<br />

in der Verkehrswende", sagt Kufsteins<br />

Bgm. Martin Krumschnabel.<br />

„Kufstein mit seinem flachen Siedlungsraum<br />

eignet sich hervorragend zum<br />

Fahrradfahren und die Erfahrung aus<br />

anderen <strong>Region</strong>en macht uns sicher,<br />

dass das Regiorad auch bei uns ein voller<br />

Erfolg wird.<br />

SO FUNKTIONIERT'S:<br />

❙ 1. nextbike-App aufs Smartphone<br />

herunterladen<br />

❙ 2. REGISTRIERUNG: Die Registrierung<br />

ist kostenlos, lediglich zur<br />

Verifizierung des Zahlungsmittels<br />

muss man ein Fahrtguthaben von<br />

1 Euro hinterlegen, welches man<br />

später verfahren kann.<br />

❙ 3. AUSLEIHE: Mit der nextbike-App<br />

den QR-Code am Rad scannen, danach<br />

öffnet sich das Rahmenschloss<br />

automatisch.<br />

❙ 4. FAHRTPAUSE: Rad parken, ohne<br />

die Ausleihe zu beenden? Dazu<br />

kann man einfach den Fahrtpause-Modus<br />

in der App aktivieren und<br />

das Schloss schließen.<br />

❙ 5. RÜCKGABE: Das Rad an einer<br />

offiziellen Station abstellen und den<br />

kleinen Hebel am Rahmenschloss<br />

nach unten drücken. Bei Rückgaben<br />

außerhalb der genannten Orte wird<br />

eine Servicegebühr in der Höhe von<br />

20 Euro erhoben.<br />

Details auf www.vvt.at/regiorad<br />

Die Umsetzung weiterer, in den letzten<br />

Jahren vorbereiteter Projekte für den<br />

Radverkehr stehen nun im Fokus der<br />

Stadtpolitik. So sollen die Verbindungen<br />

und Übergänge innerhalb Kufsteins, vor<br />

allem nach Zell, verbessert werden",<br />

sagt der Vizebürgermeister und Obmann<br />

des Verkehrsausschusses Stefan Graf.<br />

14 REGION TIROL Juli <strong>2022</strong> Kronbichler, VVT, Wilder Kaiser/Barbara Staudenhechtl


Nutzung durch Gäste<br />

In Ellmau erwartet man sich besonders<br />

von Urlaubsgästen eine erhöhte Nutzung.<br />

Touristen sollen so vom Dorf zur Bergbahn<br />

oder nach der Wanderung wieder ins Dorf<br />

kommen. Das Radeln zum Schwimmen<br />

ins Kaiserbad oder einfach eine Runde<br />

durchs Dorf sollen erleichtert werden.<br />

Ellmau startete mit drei Stationen und<br />

zwanzig Rädern.<br />

„Am Wilden Kaiser wollen wir innerregionalen<br />

Verkehr vermeiden, indem<br />

wir Gästen und Bürgern attraktive Alternativen<br />

zum eigenen Auto anbieten –<br />

getreu unserem Motto ‚Lebensqualität<br />

durch nachhaltigen Tourismus‘. Neben<br />

KaiserJet und , Gästekarte=Fahrkarte' für<br />

die Linienbusse setzt Ellmau nun auf das<br />

Regiorad, das ideal für die kurzen, steigungsfreien<br />

Wege in und um Ellmau ist",<br />

erklärt dazu Lukas Krösslbuber, Geschäftsführer<br />

des Tourismusverbandes Wilder<br />

Kaiser.<br />

Umgesetzt durch "nextbike"<br />

Zur Realisierung des Projektes hat der<br />

VVT mit der Firma "nextbike" den europäischen<br />

Bike-Sharing-Marktführer an<br />

Bord geholt. Wer ein "Regiorad" ausleihen<br />

will, braucht zunächst die "nextbike"-App.<br />

Diese ermöglicht das Ausleihen<br />

von Fahrrädern übrigens auch in<br />

Innsbruck und 300 anderen Städten in<br />

25 Ländern weltweit. Dabei profitieren<br />

Kundinnen und Kunden des VVT Regiorades<br />

von Tarifkooperationen mit dem IVB<br />

Stadtrad, wodurch alle Jahresabos und<br />

Vergünstigungen in beiden Systemen<br />

anerkannt werden. <br />

❙<br />

KOSTEN<br />

asistarif: Gelegenheitsfahrer können<br />

B das Regiorad für die erste halbe Stunde<br />

für 1 Euro mieten. Die zweite halbe Stunde<br />

kostet 2 Euro und jede weitere Stunde<br />

3 Euro. Es fällt keine Grundgebühr an.<br />

Monatstarif: 9 Euro pro Monat – damit sind<br />

die ersten 30 Minuten pro Ausleihe inklusive.<br />

Die erste weitere halbe Stunde kostet<br />

1 Euro, jede weitere angefangene Stunde<br />

2 Euro. Für Dauernutzer eignet sich der<br />

Jahrestarif von 39 Euro pro Jahr – dabei<br />

sind die ersten 30 Minuten pro Ausleihe<br />

inklusive. Und auch hier kostet die erste<br />

weitere halbe Stunde 1 Euro, jede weitere<br />

angefangene Stunde 2 Euro. Öffi-Stammkunden<br />

(VVT, IVB oder KlimaTicket Österreich)<br />

haben einen Vorteil – für sie kostet<br />

der Jahrestarif Regiorad nur 29 Euro.<br />

TIROLER JÄGERVERBAND<br />

JUNGTIERZEIT IN TIROL<br />

In den Monaten Mai und <strong>Juni</strong> haben die meisten Wildtiere Nachwuchs.<br />

Damit dieser auch überlebt, sind Rücksicht und gute Zusammenarbeit gefragt.<br />

Dank ihrer Tarnung sind Rehkitze<br />

zu Beginn gut geschützt.<br />

Die Geiß lässt die anfangs geruchlosen<br />

Kitze daher in Verstecken<br />

zurück und besucht sie nur zum Säugen.<br />

Erst mit ein paar Wochen sind<br />

die Kitze kräftig genug, um der Mutter<br />

dauerhaft zu folgen.<br />

Findet man kleine Kitze auf der Wiese,<br />

soll man sie daher unbedingt liegen<br />

lassen, wenn sie nicht in unmittelbarer<br />

Gefahr sind. Ebenso darf das Kitz<br />

nicht direkt angefasst werden, damit<br />

kein menschlicher Geruch anhaftet.<br />

Auch die meisten anderen Tierarten<br />

wie Gämsen, Hirsche, Steinböcke,<br />

Füchse, Birkhühner und Hasen erwarten<br />

Nachwuchs oder haben bereits<br />

die Hände voll damit zu tun. Um die<br />

Jungtiere zu schützen, ist es jetzt besonders<br />

wichtig, Wildtiere nicht zu<br />

stören, Hunde an der Leine zu führen<br />

und nicht abseits von Wegen oder<br />

nachts durch Wildlebensräume zu<br />

gehen.<br />

IM JAHR 2021<br />

konnten in <strong>Tirol</strong><br />

210 Kitze vor dem<br />

Mähtod gerettet<br />

werden.<br />

© G. Schartner<br />

Jungtier gefunden – was tun?<br />

Prinzipiell soll man nicht sofort eingreifen<br />

– also weder füttern noch angreifen –,<br />

da es für viele Tierarten normal ist, dass<br />

Jungtiere ein paar Stunden auf sich allein<br />

gestellt sind.<br />

Ausnahmen sind:<br />

a) Ein (Jung-)Tier ist sichtbar verletzt.<br />

b) Ein Jungtier befindet sich an einem<br />

untypischen oder gefährlichen Ort<br />

(z. B. direkt am Straßenrand).<br />

ACHTUNG: Sollten Sie ein verletztes<br />

Jungtier finden oder zum Tierarzt bringen,<br />

ist als Erstes der/die zuständige<br />

JägerIn zu verständigen (Kontaktaufnahme<br />

auch über den <strong>Tirol</strong>er Jägerverband<br />

möglich).<br />

Rehkitzrettung<br />

Aktuell wurden die ersten Wiesenflächen<br />

gemäht. Laut Schätzungen fallen<br />

österreichweit jährlich etwa 25.000<br />

Rehkitze den Mähwerken zum Opfer. Sehr<br />

bewährt hat sich der Einsatz von Drohnen.<br />

Bereits vor einigen Jahren hat der <strong>Tirol</strong>er<br />

Jägerverband damit begonnen, Drohnen<br />

mit Wärmebildkameras zur Rettung von<br />

Rehkitzen einzusetzen. Diese Methode ist<br />

sehr effizient und ermöglicht ein zuverlässiges<br />

Absuchen von Wiesen, welche<br />

anschließend gemäht werden können.<br />

Alle Infos dazu finden Sie auf der Plattform<br />

www.rehkitzrettung.at, über die im Vorjahr<br />

25 DrohnenpilotInnen 1.420 ha Wiesenfläche<br />

abgesucht und 210 Rehkitze gerettet<br />

haben. <br />

WERBUNG<br />

Meinhardstraße 9 | 6020 Innsbruck<br />

Tel. +43 (0) 512-57 10 93<br />

E-Mail: info@tjv.at | www.tjv.at<br />

Onlineshop Wild es <strong>Tirol</strong>:<br />

www.wildestirol.at<br />

REGION TIROL Juli <strong>2022</strong><br />

15


REGION Telfs<br />

FESTIVALSAISON IM BEZIRK<br />

Yoga, Reggae, Theater<br />

Das Festivalfieber macht sich in der <strong>Region</strong> breit. Mit dem Good Vibes Yoga Festival<br />

und dem Hill Vibes Reggae Festival hat die <strong>Region</strong> gleich zwei waschechte<br />

mehrtägige Festivals zu bieten. Die <strong>Tirol</strong>er Volksschauspiele in Telfs sorgen<br />

dazu für das größte Theater-Fest des Landes.<br />

M NICOLAS LAIR<br />

Festival am Sportzentrum Telfs hat sich<br />

national und international einen Namen<br />

gemacht und gehört europaweit<br />

zu den den beliebtesten Reggae-Festivals<br />

überhaupt. Dieser Status hat sich<br />

auch bei den Künstlern herumgesprochen.<br />

In den letzten Jahren konnte man<br />

bereits viele Reggae-Größen auf der<br />

Bühne der Kuppelarena begrüßen und<br />

mit "Gentleman" hat man heuer erneut<br />

einen absoluten Hochkaräter in petto.<br />

Gentleman ist DAS Gesicht der deutschen<br />

Reggae-Szene. Gemeinsam mit vielen<br />

weiteren Künstlern wird es nach zwei langen<br />

Jahren Pause von 29. bis 31 Juli wieder<br />

ein unvergessliches Reggae-Fest der<br />

Extraklasse geben.<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

▪ VERANSTALTUNGEN<br />

▪<br />

<strong>Tirol</strong>er Volksschauspiele<br />

GOOD VIBES YOGA<br />

FESTIVAL SEEFELD<br />

Festival-Liebhaber haben in den<br />

kommenden Monaten in der<br />

<strong>Region</strong> eine große Auswahl<br />

an Möglichkeiten. Die hiesigen<br />

Veranstalter und Kulturbeauftragten<br />

haben sich in's Zeug gelegt um Einheimischen<br />

und Urlaubern ein buntes, anspruchsvolles<br />

Progamm zu bieten.<br />

Good Vibes Yoga Festival<br />

Den Anfang macht von 1. bis 3. Juli das<br />

"Good Vibes Yoga Festival" in Seefeld. Mit<br />

ganzheitlichen Vinyasa-Flows, entspannten<br />

Yin-Yoga Sessions, akrobatischen<br />

Workshops und Live-Musik im Herzen<br />

der Natur. Neben <strong>Tirol</strong>s Top Yogalehrer<br />

und Speaker Marcel Clementi geben sich<br />

sieben weitere nationale und internationale<br />

Acts die Ehre. Das abwechslungsreiche<br />

Rahmenprogramm geht bis in die<br />

Abendstunden. Jede Session wird von<br />

kraftvollen Klängen begleitet, manche<br />

davon sogar mit Live Musik vom Handpan-Virtuosen<br />

Max Neumann oder dem<br />

E-Pianisten Noah Frehmann. Neben toller<br />

Festival-Stimmung ist natürlich auch<br />

fürs leibliche Wohl bestens gesorgt.<br />

Hill Vibes Reggae Festival<br />

Das zweite Festival im Bunde hat sich in<br />

Telfs in den letzten Jahren perfekt etablieren<br />

können. Das Hill Vibes Reggae<br />

Um den bunten Mix an Unterhaltung, Kultur<br />

und großen Gefühlen abzurunden,<br />

kommen die <strong>Tirol</strong>er Volksschauspiele in<br />

Telfs heuer wieder mit einer geballten<br />

Portion (Frauen)-Power. Der Volksschauspiele-Adler<br />

landet ab 22. Juli in Telfs und<br />

trägt dabei jene auf seinem Rücken, die<br />

vieles ertragen: starke Frauen, wirkliche<br />

und fiktive, der Geschichte und der Imagination.<br />

Aus der Vergangenheit kommen<br />

sie, um uns im Heute zu erzählen,<br />

was wir in Zukunft anders machen sollten.<br />

Die großen Highlights „Monster und<br />

Margarete“, „Ich bleibe hier“ und „Der<br />

Träumer ist bereits frisiert" werden von<br />

einem abwechslungsreichem Rahmenprogramm<br />

begleitet.<br />

❙<br />

KONGRESSZENTRUM<br />

SEEFELD<br />

01. - 03- Juli <strong>2022</strong><br />

TIROLER VOLKS-<br />

SCHAUSSPIELE<br />

TELFS<br />

22. Juli bis 4. September<br />

HILL VIBES<br />

REGGAE FESTIVAL<br />

KUPPELARENA TELFS<br />

29. Juli bis 31. Juli <strong>2022</strong><br />

16 REGION TIROL Juli <strong>2022</strong> Lair, <strong>Region</strong> Seefeld, Volksschauspiele, Schletterer


REGION Reutte<br />

EINE LOBBY FÜR BIKER<br />

Plattform MTBausserfern<br />

Als unabhängige Interessensgemeinschaft für den Radsport sieht sich ein loser<br />

Zusammenschluss engagierter Menschen im Außerfern. Die Vereinsgründung steht bevor.<br />

M GÜNTHER REICHEL<br />

Die Ziele sind definiert: MTBausserfern<br />

hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, den vielen<br />

Mountainbike-Begeisterten<br />

im Bezirk Reutte eine Plattform zu bieten,<br />

welche Gleichgesinnte zusammenbringt,<br />

Möglichkeiten zum gedanklichen Austausch<br />

bietet und die sich darum kümmert,<br />

dass das Streckenangebot in seiner<br />

ganzen Vielfalt verbessert wird. Und man<br />

will umfassend über das Thema Radsport<br />

in seinen unterschiedlichen Ausprägungen<br />

informieren.<br />

Gemeinsame Interessen<br />

Radfahren boomt, das erleben wir alle<br />

nahezu täglich mit. Die Zahl der Radler<br />

nimmt zu - egal, ob es um jene geht, die<br />

mit dem Rad zur Schule oder zur Arbeit<br />

fahren, oder damit sonstige Erledigungen<br />

bewerkstelligen.<br />

Auch bei der Freizeitgestaltung ist das<br />

Rad nicht mehr wegzudenken, nicht zuletzt<br />

aufgrund des Trends hin zum E-Bike.<br />

Wer mit dem "normalen" Rad unterwegs<br />

ist, findet durchaus ein ansprechendes<br />

Streckenangebot in den <strong>Region</strong>en vor.<br />

Wenn man die Radwege am Talboden<br />

verlässt, wird die Routenfindung schon<br />

schwerer, und spätestens wer einen Single-Trail<br />

befahren möchte, darf nicht zu<br />

wählerisch sein - das Angebot ist überschaubar,<br />

jedenfalls im Bezirk Reutte.<br />

Hier setzt die Plattform MTBausserfern an.<br />

Es fehle ganz einfach eine Lobby, welche<br />

die Interessen der MTB-Sportlerinnen und<br />

-sportler, speziell Trail-Biker, vertritt, erklärt<br />

Martin "Martl" Nigg, warum man seit<br />

einigen Monaten mit einer gemeinsamen<br />

Initiative für Verständnis und in der Folge<br />

natürlich für die Schaffung eines entsprechenden<br />

Streckenangebots wirbt.<br />

<br />

DER RADSPORT kennt unterschiedliche<br />

Formen. Nahezu alle Alters- und<br />

Interessensgruppen werden<br />

heute angesprochen.<br />

Vertretung für alle Radfahrer<br />

Martin Nigg ist selbst ein begeisterter Biker,<br />

der gerne die Unterstützung eines<br />

Elektromotors in Anspruch nimmt, wenn<br />

es bergauf geht, beim Runterfahren mag<br />

er es dann, wie viele andere auch, "actionreich".<br />

Trails sind das begehrte Element. Die ganze<br />

Familie ist inzwischen von diesem "Fieber"<br />

angesteckt. Und nicht selten sind die<br />

Niggs in anderen <strong>Region</strong>en, bevorzugt im<br />

<strong>Tirol</strong>er Oberland, unterwegs, um diesem<br />

Hobby zu frönen, aber der Fernpass ist<br />

halt ein Hindernis und die Saison kurz.<br />

Geht es nach den Gründern der Initiative, als<br />

auch einer stattlichen Zahl weiterer MTBund<br />

Trail-Biker, dann möchte man gerne<br />

im Bezirk Reutte den Kick dieser Radsportformen<br />

erleben – sowohl auf Single-Trails<br />

ohne und auch auf Bikepark-Lines mit Lift.<br />

Er und weitere Mitstreiter gehören aber<br />

nicht zu jenen Menschen, die Forderungen<br />

erheben ohne selbst etwas beizutragen,<br />

um das Gewünschte zu erreichen.<br />

Daher die Plattform.<br />

Als Nächstes möchte man aus der Plattform<br />

einen Verein machen. "Das dauert<br />

jetzt alles eine gewisse Zeit, weil alles<br />

neu ist, aber wir sind daran, das Angebot<br />

für den MTB-Sport zu verbessern", blickt<br />

Nigg nach vorne.<br />

Einen Zeitplan, wann welches Angebot<br />

tatsächlich bereit steht, kann man<br />

derzeit nicht nennen, aber man hofft,<br />

möglichst bald Verbesserungen anbieten<br />

zu können.<br />

❙<br />

GESPRÄCHE LAUFEN<br />

Es gibt noch viel zu tun<br />

Es sind harte Bretter, die wir da<br />

bohren", erzählt Martl Nigg davon,<br />

dass er mit den Anliegen der<br />

Plattform MTBausserfern zwar oft<br />

"offene Ohren" für Lösungsvorschläge<br />

vorfindet, wenn es dann um konkrete<br />

Umsetzungsschritte geht, spüre<br />

man aber Skepsis und teilweise<br />

sogar Widerstand - auch aufgrund<br />

von Unwissenheit und Vorurteilen.<br />

Viele Gespräche mit Entscheidungsträgern<br />

und anderen Personen, die<br />

nah an dem Thema dran wären,<br />

werden geführt: Liftbetreiber, Hoteliers,<br />

Wirtschaftler, Grundbesitzer,<br />

Tourismusverbände, natürlich Gemeinden<br />

und auch Behörden, die<br />

zuständig sind, werden kontaktiert.<br />

Die Liste ist lang. "Der Bedarf an Single-Trails<br />

ist da: rauf am Forstweg und<br />

runter über einen Trail. Das bekommen<br />

wir immer wieder zu hören und<br />

in Umfragen, nicht nur in unseren eigenen,<br />

klar zu lesen", erzählt Nigg.<br />

Die <strong>Tirol</strong>er Zugspitz Arena ist mit ihrem<br />

Trail-Angebot derzeit im Bezirk<br />

Reutte am weitesten. In den anderen<br />

drei Außerferner <strong>Region</strong>en sind die<br />

Angebote vornehmlich auf Forstwege<br />

ausgerichtet.<br />

Aber immerhin: Bei der <strong>Tirol</strong>er Lech-<br />

Tour Ende Mai bekam die Plattform<br />

die Gelegenheit, sich mittels Organisation<br />

eines Pumptracks als auch<br />

einer Kicker-Session, mitten im<br />

Reuttener Untermarkt zu präsentieren.<br />

Ein wichtiger Schritt, weitere<br />

sollen folgen.<br />

Dominik Somweber, Flo Nagele, Martin Nigg<br />

REGION TIROL Juli <strong>2022</strong><br />

17


AGRARMARKETING TIROL<br />

SO SCHMECKT<br />

DER ALMSOMMER<br />

NOCH VIELFÄLTIGER<br />

Sie ist schon etwas ganz Besonderes – die „Qualität <strong>Tirol</strong>“<br />

Almmilch der Erlebnissennerei Zillertal.<br />

NEUE PRODUKTE ergänzen<br />

das Almmilch-Sortiment der<br />

Erlebnissennerei Zillertal.<br />

Almmilch und Fettsäuren? Eine eigenartige<br />

Verbindung denken Sie? Die Lösung<br />

ist ganz einfach: Die Gräser und<br />

Kräuter der Almen sind den ganzen<br />

Sommer über Wind und Wetter ausgesetzt. Da regnet<br />

es mal, schneit vielleicht sogar, dann brennt<br />

wieder die Sonne vom Himmel, oft über längere<br />

Trockenperioden. Die Gräser und Kräuter schützen<br />

sich, indem sie eine Fettschicht ausbilden. Die wertvollen<br />

Fettsäuren werden von den Heumilchkühen<br />

aufgenommen – und gesundes Futter für die Kühe<br />

bedeutet allerbeste Milch für uns Menschen!<br />

Neue hochwertige Produkte<br />

ergänzen das Sortiment<br />

Die Erlebnissennerei Zillertal holt die Milch frisch von rund<br />

217 Almen und bietet den Konsumenten damit ab sofort<br />

eine ganz besondere Genusserweiterung. Neben dem<br />

hochwertigen Ausgangsprodukt, der Qualität <strong>Tirol</strong> Almmilch,<br />

werden köstliche Buttermilch, schmackhafter Graukäse<br />

und cremiges Naturjoghurt produziert. Damit schmeckt<br />

der Almsommer jetzt noch vielfältiger und reichhaltiger.<br />

Ab sofort erhältlich<br />

Der Konsument findet alle vier Produkte ab sofort bei SPAR,<br />

MPREIS und BILLA in den gekennzeichneten Kühlregalen.<br />

Die Qualität <strong>Tirol</strong> – Produkte erweitern die Produktpalette<br />

der Erlebnissennerei Zillertal, der Kunde holt sich damit ein<br />

Stück Almkultur auf seinen Teller.<br />

Almprodukte sind etwas Besonderes<br />

und gleichzeitig etwas ganz Normales<br />

Seit mehr als tausend Jahren sind Almprodukte Nachweis<br />

für gelebte Nachhaltigkeit. Die Landwirtschaft auf<br />

der Alm folgt dem Rhythmus der Natur. Almwirtschaft<br />

ist gleichzeitig tief in Traditionen verwurzelt – um nicht<br />

zu sagen, sie ist die Tradition, und sie kann als Modell<br />

für zukünftige landwirtschaftliche Entwicklungen gesehen<br />

werden.<br />

Die Erzeugnisse der <strong>Tirol</strong>er Almen sind dabei gesund,<br />

nachhaltig und regional – und einfach gut. Frische<br />

Almmilch, lange gereifter Almkäse oder Produkte vom<br />

<strong>Tirol</strong>er Almvieh werden in natürlicher Erzeugung vor<br />

unseren Haustüren in <strong>Tirol</strong> hergestellt – ohne klimaschädliche<br />

Weltreisen, in kontrollierter Qualität, nachhaltig<br />

und traditionell produziert.<br />

18 REGION TIROL Juli <strong>2022</strong><br />

AM<strong>Tirol</strong>


AGRARMARKETING TIROL<br />

REZEPT<br />

SÜSSE<br />

ALMROSEN<br />

Menge: ca. 12 Stück<br />

Dauer: 1 Stunde 30 Minuten<br />

<strong>Tirol</strong>er Almrind<br />

Das „Qualität <strong>Tirol</strong>“ Almrind wächst in kleinstrukturierten<br />

<strong>Tirol</strong>er Bauernhöfen auf und verbringt den Sommer<br />

in den heimischen Bergen – und steht damit für höchste<br />

Fleischqualität und 100 Prozent <strong>Tirol</strong>. Rindfleisch ist ein<br />

hervorragender Eiweißlieferant, enthält die für den Körper<br />

wichtigen B-Vitamine – allen voran Vitamin B12, das<br />

nur in ausgewählten Lebensmitteln enthalten ist – sowie<br />

die Mineralstoffe Eisen und Zink.<br />

Sattrot, saftig und zart präsentiert sich das Fleisch vom<br />

„Qualität <strong>Tirol</strong>“ Almrind. Besonders der charakteristische<br />

Rindfleisch-Geschmack und das intensive Aroma bürgen<br />

für höchste Qualität. Rindfleisch gilt als hervorragender<br />

Eiweißlieferant, da Eiweiß aus Fleischquellen dem<br />

menschlichen sehr ähnlich ist und demnach leicht aufgenommen<br />

werden kann.<br />

ERHÄLTLICH BEI SPAR, EUROSPAR UND INTERSPAR.<br />

Modlbutter<br />

Schon einmal von der Modlbutter gehört? Die Modlbutter<br />

mit dem Gütesiegel „Qualität <strong>Tirol</strong>“ besitzt nicht nur einen<br />

einzigartigen Namen, sondern wird durch eine alte Tradition,<br />

einer Prägung, auch zu einem Unikat in der Küche.<br />

Das fein-säuerliche Aroma und die nussige Note erhält<br />

die Modlbutter durch die Reifung des Rahmes, bevor die<br />

Butter geknetet wird. Während der Almsaison wird die<br />

Modlbutter aus 100 % Almmilch hergestellt.<br />

DIE „QUALITÄT TIROL“ MODLBUTTER<br />

IST TIROLWEIT BEI SPAR, EUROSPAR<br />

UND INTERSPAR SOWIE BEI BILLA+ ERHÄLTLICH.<br />

<strong>Tirol</strong>er Almkäse g.U.<br />

Der <strong>Tirol</strong>er Almkäse g.U. entfaltet einen spannungsvollen<br />

Aromenmix. Während anfangs überwiegend<br />

Walnuss, Malz und Maracuja duften, öffnen sich allmählich<br />

Noten von Weißbrot, Röstzwiebeln und<br />

Buttermilch. Am Gaumen fügen sich eine Note von<br />

Bitterschokolade sowie erfrischende Anklänge von<br />

Sauerrahm und die Süße von getrockneten Früchten<br />

dazu. Kompakt, dabei wunderbar locker und mürb<br />

fühlt sich der Teig des <strong>Tirol</strong>er Almkäses g.U. an. Zart<br />

schmelzend verlässt er den Gaumen und hinterlässt<br />

den Geschmack des Almsommers.<br />

ERHÄTLICH BEI SPAR, EUROSPAR,<br />

INTERSPAR UND MPREIS.<br />

Zutaten:<br />

» 500 g „Qualität <strong>Tirol</strong>“ Wieshofer’s<br />

Weizenmehl (Type 700)<br />

» 60 g Zucker<br />

» 60 g „Qualität <strong>Tirol</strong>“ Modlbutter<br />

(zimmerwarm)<br />

» 200 ml „Qualität <strong>Tirol</strong>“ Almmilch (lauwarm)<br />

» 1 „Qualität <strong>Tirol</strong>“ Goggei<br />

» 20 g Germ<br />

» 1 TL Salz<br />

» 20 g „Qualität <strong>Tirol</strong>“ Modlbutter<br />

(zum Bestreichen)<br />

» Preiselbeermarmelade<br />

Zubereitung:<br />

1. Mehl in eine Schüssel geben<br />

und eine Mulde machen.<br />

2. Zucker und zerbröselten Germ in die<br />

Mulde geben. Die Hälfte der lauwarmen<br />

Milch zum Germ geben und ca. 10 Minuten<br />

gehen lassen (Dampfl).<br />

3. Die restlichen Zutaten (Ei, Milch, Salz und Butter) in<br />

die Schüssel geben und zu einem geschmeidigen<br />

Teig verarbeiten. Anschließend ca. 30 Minuten<br />

zugedeckt gehen lassen.<br />

4. Den Teig dünn auswalken und Kreise ausstechen<br />

(mit einem Durchmesser von ca. 10 cm).<br />

Jeweils 5 Kreise überlappend aneinanderlegen<br />

und mit Marmelade bestreichen. Die aufeinandergelegten<br />

Kreise zusammenrollen und in der Mitte<br />

mit einem Messer auseinanderschneiden.<br />

5. Die Rosen mit der geraden Seite in eine gefettete<br />

Form stellen, die „Blätter“ etwas nach außen<br />

drücken, einige Minuten gehen lassen und anschließend<br />

mit etwas flüssiger Butter bestreichen.<br />

6. Die Form für ca. 25 Minuten in das auf bereits<br />

170 °C Heißluft vorgeheizte Backrohr geben<br />

und goldbraun backen.<br />

AM<strong>Tirol</strong><br />

REGION TIROL Juli <strong>2022</strong><br />

19


Almprodukte<br />

Inserat Almmilchprodukte_265x380.indd 1 02.06.22 16:20

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