Ausgabe 5 (Juni 2022) | FNG-Magazin
Entdecken Sie die 5. Ausgabe des blätterbaren FNG-Magazins. FNG Fitness News Germany - Das Fachmagazin für die deutsche Fitnessbranche
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FITNESS<br />
NEWS<br />
Germany<br />
JUNI <strong>2022</strong><br />
AUSGABE 5<br />
Das Fachmagazin für Fitness & Gesundheit<br />
Offizielles Fachorgan der Verbände:<br />
DEUTSCHER FITNESS<br />
& AEROBIC VERBAND<br />
german fitness & aerobic association<br />
... einfach gesund werden<br />
e.V.<br />
TRADITION<br />
TRIFFT AUF<br />
INNOVATION<br />
TAIWAN EXCELLENCE<br />
DER <strong>FNG</strong> RÜCKBLICK<br />
RIMINI WELLNESS<br />
DIE ITALIENISCHE FITNESS-MESSE<br />
SPORTS MEDICINE<br />
HEALTH SUMMIT
13 – 16 APR 23 Exhibition Centre Cologne<br />
GLOBAL FITNESS<br />
For a strong and healthy society.
INHALT<br />
Editorial<br />
S.04<br />
S.06<br />
S.08<br />
S.9<br />
S.10<br />
S.11<br />
S.12<br />
S.13<br />
S.14<br />
S.15<br />
S.16<br />
S.20<br />
ERGOFIT wird 75 Jahre:<br />
Tradition trifft auf Innovation<br />
Business Inside<br />
Interview mit Staatssekretärin Andrea Milz<br />
Business Inside<br />
Bei Trugge Getränketechnik sieht man<br />
positiv in die Zukunft<br />
Business Inside<br />
Fitness die beliebteste Sportart<br />
Business Inside<br />
Wolf Harwath zieht postive Bilanz<br />
Business Inside<br />
Sparkfield Core -<br />
Hightech aus Deutschland<br />
Business Inside<br />
KWS - das Interview<br />
Business Inside<br />
Relaunch bei Clubjoy<br />
Business Inside<br />
Adidas und Foot Locker, Inc.<br />
Kündigen neue langfristige<br />
strategische Partnerschaft an<br />
Business Inside<br />
qualitrain x movement24<br />
Business Inside<br />
Reha- u. Gesundheitssport –<br />
Die zukunftssichere Rakete oder nur<br />
ein Eintagsflieger<br />
Business Inside<br />
Garmin meldet Rekordumsatz im<br />
ersten Quartal<br />
Business Inside<br />
S.22<br />
S.25<br />
S.26<br />
S.28<br />
S.30<br />
S.32<br />
S.34<br />
S.35<br />
S.36<br />
S.38<br />
S.40<br />
S.41<br />
Pottfit: Timo und Pascal Ribnikar expandieren<br />
in der Krise<br />
Business Inside<br />
RiminiWellness<br />
die italenische Fitness-Messe<br />
Events & Bildung<br />
TAIWAN EXCELLENCE –<br />
DER <strong>FNG</strong> RÜCKBLICK<br />
Events & Bildung<br />
SMHS After-Report<br />
Events & Bildung<br />
Mehr Wissenschaft für die Fitness -<br />
3. Fitnesswissenschaftskongress<br />
Events & Bildung<br />
Europameisterschaft im Gewichtheben<br />
Events & Bildung<br />
IHRSA <strong>2022</strong> Miami<br />
Events & Bildung<br />
Jenschura - Den PH-Wert immer im Blick<br />
Gesundheit<br />
Training<br />
Nach Covid-19<br />
Gesundheit<br />
Häufige Stressoren im Berufsalltag &<br />
entsprechende Gegenmaßnahmen<br />
Gesundheit<br />
Digital weiter auf dem Vormarsch<br />
Digitalisierung<br />
Digitalisierung, was passiert<br />
eigentlich mit meinen Daten<br />
Digitalisierung<br />
S.42<br />
S.43<br />
S.44<br />
S.46<br />
S.47<br />
S.48<br />
S.50<br />
S.52<br />
S.53<br />
S.54<br />
S.55<br />
S.56<br />
Die beste Uhrzeit für das Training<br />
Training<br />
Dehnen zwischen den Sätzen<br />
Training<br />
Booty Workout statt Brazilian Buttlift<br />
Training<br />
Die Passende Trainingsmaschine<br />
Darauf sollte man achten<br />
Training<br />
Vergessene Übung<br />
Training<br />
Laufband, Ergometer oder Stepper ?<br />
Training<br />
Vertical Climber<br />
Training<br />
Trend: Battle Ropes<br />
Training<br />
Training mit Kettlebells<br />
Training<br />
Ernährungsberatung in der Physiotherapie<br />
Ernährung<br />
Die Bedeutung von Mineralstoffen<br />
wird häufig unterschätzt<br />
Ernährung<br />
Impressum<br />
Inserentenverzeichnis
Editorial<br />
Harter Frühsommer<br />
Der Frühsommer <strong>2022</strong> hat es in sich. Nicht nur Temperaturen von über 35 Grad machen<br />
den Fitnessstudiobetreibern momentan das Leben schwer, sondern dieses Jahr<br />
kommen einige gravierende Punkte hinzu. Kaum jemand hatte damit gerechnet, dass<br />
wir in diesem Jahr eine so hohe Inflationsrate und so hohe Preise für Lebensmittel,<br />
Gas, Öl, Baustoffe usw. bezahlen müssen.<br />
Viele Menschen in Deutschland müssen daher den Gürtel enger schnallen und überlegen,<br />
wo man sparen könnte, denn ein Ende der galoppierenden Inflation und Verteuerung<br />
ist momentan nicht abzusehen.<br />
Obwohl immer mehr Menschen Fitnesstraining als gesundheitsfördernden Sport erkannt<br />
haben, gibt es trotzdem Menschen, die ihre Mitgliedschaft aus reinen Kostengründen<br />
in ihrem Fitnessstudios kündigen. Das hat Paul Underberg dazu veranlasst,<br />
Studiomitglieder aller Altersgruppen in kurzen Video-Clips erklären zu lassen, weshalb<br />
sie ihre Mitgliedschaft nicht kündigen werden.<br />
Diese Videos könnt Ihr unter:<br />
www.fitness-news-germany.de/shop bestellen.<br />
Doch damit sind noch nicht alle Probleme, die im Moment auf die Studiobetreiber zukommen,<br />
genannt.<br />
Die Entscheidung des BGH´s, dass die Studiobetreiber, die in den Zeiten von staatlich<br />
angeordneten lock down Phasen, Beiträge der Mitglieder erhalten haben, diese Beträge<br />
zurückzahlen müssen. Teilweise müssen Kollegen auch noch große Teile der erhaltenen<br />
Überbrückungshilfen zurückzahlen. Da die Rücklagen vieler Studiobetreiber<br />
größtenteils während der lock downs zusammengeschmolzen sind, führt das ebenfalls<br />
zu Problemen. Doch auch die momentan wieder anwachsenden Corona- Infektionen,<br />
können einen, gute Arbeit leistenden Studiobetreiber nicht mutlos machen. Denn<br />
wer seine Arbeit liebt, kämpft darum, zumeist erfolgreich.<br />
Daher rufen wir Euch zu, haltet noch bis Anfang September <strong>2022</strong> durch, denn dann<br />
beginnt unsere gute Saison!!<br />
Volker Ebener<br />
FIBO-Gründer & DFAV e.V. Vorsitzender
FITNESS<br />
NEWS<br />
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Business Inside<br />
75 JAHRE ERGOFIT<br />
TRADITION UND INNOVATION<br />
Zum 75-jährigen Jubiläum hat das Unternehmen ERGOFIT Partner,<br />
Freunde und Medien der Fitnessbranche für 2 Tage am Donnerstag,<br />
den 09.06.22 und dem 10.06.22 nach Pirmasens eingeladen.<br />
Am Donnerstagabend startete Michael Resch zunächst<br />
mit einem nostalgischen Rückblick auf den Ursprung und die<br />
jahrelange Historie der Firma ERGOFIT. Dieser Rückblick führte<br />
bis in das Jahr 1947 und startete dort mit der erfolgreichen<br />
Produktion von Schuhmaschinen, bis die Verlagerung der Schuhherstellerbranche,<br />
Ende der 50iger Jahre ins südöstliche Europa<br />
stattfand und später dann auch noch nach Fernost.<br />
Prof. Dr. Krakowski- Roosen<br />
Slideshow<br />
So begann dann – aus der Not heraus – die Herstellung von<br />
Fahrradergometern in Pirmasens. Es dauerte ein paar Jahre bis<br />
zur Erfindung der Wirbelstrombremse im Hause Resch, bis man<br />
eine der führenden Marken in Arzt- und Gesundheitspraxen wurde.<br />
Gleichzeitig hatte man dann aber auch in der Fitnessbranche<br />
erkannt, dass die kontaktlose Wirbelstrombremse über Jahre<br />
hinweg die richtigen Ergebnisse anzeigte und kaum störanfällig<br />
bis nahezu geräuschlos war. So sorgte ERGOFIT auch in der<br />
Fitnessbranche sukzessive für eine Marktdurchdringung der Wirbelstrombremse,<br />
die im Bereich der Fahrradergometer zum Goldstandard<br />
wurde. Dann, in den 90iger Jahren, ging es Schlag auf<br />
Schlag mit der Produktion von Ausdauergeräten weiter, die mittels<br />
einer Herzfrequenzmessung gesteuertes Gesundheitstraining<br />
ermöglichten. Der Beginn und Einstieg in das Medizinische<br />
Fitnesstraining. Anfang der 2000er gibt es mit der Powerline die<br />
eigene Kraftgerätelinie zur optimalen Ergänzung der ganzheitlichen<br />
Trainingsfläche. Ab 2009 folgt der chipkartengesteuerte<br />
Circuit Vitality mit Trainingssoftware als Erfolgskonzept für Gesundheitseinrichtungen<br />
und Physiotherapiepraxen und die Gründung<br />
der Cardiowise GmbH im Bereich der kardiologischen Rehabilitation.<br />
In den darauffolgenden Jahren entwickelte ERGOFIT<br />
mit ihrem neuem Spirit Innovationen im Bereich des Athletiktrainings.<br />
Der IVO TRAINER®, ein tragbares Zugwiderstandssystem<br />
mit hoher Anwendungsmöglichkeit im Spitzensport (1. Fußball<br />
Bundesliga). Im Anschluss wurde das Funktionelle Raumkonzept<br />
der Marke Spogress® entwickelt, um die Trainingsfläche<br />
mit sämtlichen konditionellen Faktoren abzudecken. Mit der<br />
neuen Entwicklung der medizinischen Kraftgeräteserie VECTOR<br />
präsentierte ERGOFIT erstmalig einen echten Hingucker auf der<br />
Medica 2019. 2020 wird ERGOFIT als erste 100% klimaneutraler<br />
Hersteller zertifiziert und ausgezeichnet mit lokaler Produktion<br />
und hoher Fertigungstiefe am Standort Deutschland.<br />
Zum Jahreswechsel übernimmt Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen<br />
die Geschäftsführung der NEW ERGOFIT und entwickelt das<br />
Unternehmen von einer Traditionsmarke zur einer Innovationsmarke.<br />
Mit der, auf der FIBO Messe <strong>2022</strong> preisgekrönten, Entwicklung,<br />
des Silent Row, hat Prof. Dr. Krakowski- Roosen einen<br />
fulminanten Einstieg als Inhaber, Geschäftsführer und Entwickler<br />
in die Firma ERGOFIT hingelegt. Gesundheitssport und Medizinisches<br />
Fitnesstraining sind das Fundament der Unternehmenshistorie<br />
und wurde in den gesamten Jahren manifestiert, indem<br />
ERGOFIT als Vorreiter Qualität in Bewegung großschreibt. Dies<br />
wurde für alle Teilnehmenden am nächsten Tag, beim Rundgang<br />
durch sämtliche Abteilungen, bis hin zur Entwicklungsabteilung,<br />
recht plausibel an Fallbeispielen deutlich gemacht. Im Rahmen<br />
der Vorstellungen des neuen Geschäftsführers für Fitness als<br />
4
Business Inside<br />
Michael Resch<br />
Prof. Dr. Krakowski- Roosen<br />
Foto von <strong>FNG</strong> Redaktion<br />
Marvin Oldfield<br />
Video<br />
Slideshow<br />
Gesundheitssport klangen seine Aussagen so, als hätte er sich mit der Staatssekretärin Andrea Milz abgesprochen, die vor 3 Wochen<br />
sagte: “Volkswirtschaftlich betrachtet, ist Sport also die beste Medizin“. Doch Prof. Dr. Krakowski- Roosen bleibt nicht bei dieser Feststellung,<br />
denn für ihn hat jeder Gerätehersteller, Studiobetreiber und Trainer in der Branche eine persönliche Verantwortung für teilnehmenden<br />
Patienten und Mitglieder am Gesundheitssport. Laut Prof. Dr. Krakowski- Roosen kann Fitnesstraining, ebenso wie jede<br />
Medizin zu hart, zu lang, falsch ausgeübt werden. Damit das nicht passieren kann, muss das Training, an zertifizierten Medizinprodukten<br />
mit entsprechender qualitätsorientierter Anamnese vor Aufnahme des systematisierten Trainings evidenzbasiert durchgeführt werden.<br />
Selbst die Stadt Pirmasens war bei dieser Veranstaltung durch ihren Amtsleiter für Wirtschaftsförderung & Liegenschaften bei der<br />
Stadtverwaltung Mark Schlick zugegen. Er dankte zunächst der Familie Resch, die seit über drei Generationen mit all Ihren Unternehmungen<br />
die Stadt Pirmasens bereicherte und treu geblieben ist. Ich selbst kann mich noch daran erinnern, dass wir bei meiner ersten<br />
Berichterstattung über die Werkshallen von ERGOFIT auf eine Halle stießen, die gefüllt war mit minderjährigen Fußballteams. Für einen<br />
Obolus konnten die Kinder- und Jugendmannschaften dort an einem Fußballturnier teilnehmen. Der weitere Dank der Stadt traf Prof. Dr.<br />
Krakowski-Roosen, der mit seiner Tatkraft und seinem Erfindergeist die Fa. ERGOFIT erfolgreich weiterführt.<br />
Ein Einblick in die neue Welt der ERGOFIT mit Qualität in Bewegung und fast forward am Standort Deutschland.<br />
ERGOFIT GmbH<br />
Blocksbergstraße 165<br />
66955 Pirmasens<br />
Telefon: +49 (6331) 2461-0<br />
Telefax: +49 (6331) 2461-55<br />
E-Mail: info@ergo-fit.de<br />
Web: www.ergo-fit.de<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
5
Business Inside<br />
„VOLKSWIRTSCHAFTLICH<br />
IST SPORT ALSO DIE BESTE<br />
Ein spannendes Interview mit Staatssekretärin Andrea Milz<br />
Andrea Milz ist nicht nur seit fünf Jahren Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen, sie ist selbst eine<br />
begeisterte Sportlerin, die es regelmäßig auch ins Fitnessstudio zieht. Im Interview mit Fitness News Germany blickt sie auf die schwere<br />
Zeit der Lockdowns zurück und verrät, was sie am Sport besonders schätzt. Gleichzeitig sind die Aussagen der Staatssekretärin die<br />
beste Begründung für den Auftrag der drei Verbandsführer zur Senkung der Mehrwertsteuer in Fitnessstudios von 19 auf 7%.<br />
<strong>FNG</strong>: „Frau Milz, Sie sind nicht nur seit genau 5 Jahren Staatssekretärin<br />
für Sport und Ehrenamt des Landes NRW. Sie haben<br />
selbst auch eine ganz enge Bindung zum Sport. Wie haben Sie<br />
die Lockdown-Zeiten und die damit verbundene Schließung von<br />
Sportvereinen und Fitnessstudios während der Pandemie empfunden?“<br />
Andrea Milz: „Ich habe das regelmäßige Training und vor allem<br />
die sozialen Kontakte schmerzlich vermisst.“<br />
<strong>FNG</strong>: „Wie sehen Sie die Bedeutung von Sportangeboten im Hinblick<br />
auf das gesellschaftliche Miteinander und die Volksgesundheit?“<br />
Andrea Milz: „Die Bedeutung von Bewegung und Sport für jede<br />
und jeden Einzelnen ist enorm. Mit Blick auf die Gesundheitsfunktion<br />
ist der Nutzen von regelmäßiger körperlicher Aktivität<br />
umfassend belegt. Beispielsweise wirkt sich Sport positiv<br />
auf das Herz-Kreislaufsystem aus und ist wichtig bei der Reduktion<br />
von Übergewicht und deren Folgeerkrankungen. Auch<br />
das Risiko gegenüber bestimmten Krebserkrankungen wird gesenkt.<br />
Gleichermaßen positiv wirken die Effekte von Sport auf<br />
die psychische Gesundheit, das Wohlbefinden und die kognitiven<br />
Funktionen. Beispielsweise hilft Sport bei Depression und<br />
beugt Demenz vor. Volkswirtschaftlich betrachtet ist Sport also<br />
die beste Medizin!<br />
Daneben erfüllt der Sport eine wichtige gesellschaftliche Funktion.<br />
Er bringt Menschen unabhängig ihrer kulturellen oder sozialen<br />
Herkunft zusammen. Sport ist ein wichtiger Motor für<br />
das soziale Miteinander. Er wirkt integrativ und ist inklusiv. Er<br />
vermittelt Werte und stärkt die Persönlichkeit. Er regt zu Spitzenleistungen<br />
an, stärkt Leistungsvorbilder und ist ein gesellschaftlicher<br />
Impulsgeber. Last but not least, Sport, ob allein<br />
oder miteinander, macht einfach Spaß!“<br />
Andrea Milz Staatssekretärin für Sport und das Ehrenamt in NRW<br />
6
Business Inside<br />
BETRACHTET<br />
MEDIZIN!“<br />
<strong>FNG</strong>: „Zwischen immer mehr Sportvereinen und Fitnessstudios<br />
kommt es zu Kooperationen. Nicht nur in Fußball- und Handballvereinen<br />
nutzt man das zusätzliche Geräte- oder Kursangebot in<br />
den Studios gern. Sehen Sie Möglichkeiten, wie beide Seiten nach<br />
der Pandemie noch stärker voneinander profitieren könnten?“<br />
Andrea Milz: „Die Kooperation zwischen Sportvereinen und Fitnessstudios<br />
ist eine klare Win-win-Situation. Nicht alle Vereine<br />
haben die räumlichen oder finanziellen Möglichkeiten, gerätebasiertes<br />
Fitnesstraining ihren Mitgliedern anzubieten. Andererseits<br />
profitieren Studios von zusätzlichen Einnahmen und<br />
einer besseren Auslastung. Dieses Geschäftsmodell ist sowohl<br />
für den Verein als auch den Studiobetreiber attraktiv und tragfähig.<br />
Letztlich dürfen sich aber auch die Vereins- und Studio-<br />
Mitglieder an einem erweiterten Sportangebot und den flexibleren<br />
Trainingszeiten erfreuen. Jede Kooperation ist daher zu<br />
begrüßen.“<br />
<strong>FNG</strong>: „Sie sind ausgebildete Zumbatrainerin und haben während<br />
der Pandemie sogar Mitmach-Videos online gestellt. Wie viel Zeit<br />
bleibt Ihnen für Ihr Hobby?“<br />
Andrea Milz: „Es gab auch Live-Kurse per Video, die zu den üblichen<br />
Zeiten stattgefunden haben. Ich versuche, an bis zu 5<br />
Stunden pro Woche beim Training zu sein.“<br />
<strong>FNG</strong>: „Trifft man die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt<br />
auch einmal in einem Fitnessstudio an?“<br />
Andrea Milz: „Natürlich! Die Autobahnen in Nordrhein-Westfalen<br />
sind immer voll, sodass ich die Wartezeiten wunderbar in<br />
einem Fitnessstudio verbringen kann.“<br />
<strong>FNG</strong>: „Die Fitnessstudios haben während der Pandemie im<br />
Durchschnitt 25 % ihrer Mitglieder verloren. Die Zahl der Anlagen,<br />
die ganz schließen mussten, liegt im vierstelligen Bereich. Kann<br />
die Politik dabei helfen, die Weichen für eine positive Zukunft zu<br />
stellen?“<br />
Andrea Milz: „Es ist richtig, dass die Corona-Pandemie den Fitness-Boom<br />
gebremst hat. Die Fitnessbranche hat es, wie viele<br />
andere Wirtschaftszweige auch, hart getroffen. Aufgrund der<br />
erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen war die Öffnung<br />
von Fitnessstudios zeitweise nicht möglich. Ich habe viele Zuschriften<br />
von Studio-Mitgliedern erhalten, die ihr lieb gewohntes<br />
Training vermisst haben, aber auch von Studio-Betreibern,<br />
die sich um ihre Existenz sorgten. Daher habe ich mich dafür<br />
eingesetzt, dass die wirtschaftlichen Nothilfen auch für Fitnessstudios<br />
ausreichend zur Verfügung standen. Der Arbeitgeberverband<br />
deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV)<br />
hat erst kürzlich gemeldet, dass die Corona-Hilfen erfreulicherweise<br />
zu einer Existenzsicherung der meisten Studioanlagen<br />
beitragen konnten. Zudem hat es mich begeistert, mit welchen<br />
kreativen Lösungen viele Fitnessstudios ihren Mitgliedern alternative<br />
(Online-)Angebote unterbreitet haben. Das stimmt mich<br />
auch für die Zukunft optimistisch, dass Mitglieder ihren Studios<br />
weiterhin die Treue halten und sich erfolgreiche Studios am<br />
Markt behaupten werden.“<br />
- Ralf Meier<br />
7
Business Inside<br />
„FAST WIE IN DEN ALTEN TAGEN“<br />
BEI TRUGGE GETRÄNKETECHNIK SIEHT MAN OPTIMISTISCH IN DIE ZUKUNFT<br />
Erst wenige Wochen liegt die erste FIBO nach der Corona-Pandemie zurück. Den Umständen geschuldet noch ein wenig kleiner als<br />
man es von der weltweiten Leitmesse gewohnt war, aber immer noch der Taktgeber für eine ganze Branche. Auch in diesem Jahr ging<br />
von Köln ein wichtiges Signal in die Welt: Es geht wieder los. Volle Kraft voraus!<br />
Zahlreiche konstruktive Gespräche<br />
Ein Eindruck, den uns Thomas Trugge von der gleichnamigen<br />
Getränketechnik GmbH & Co. KG bestätigen konnte: „Der Hunger<br />
nach Messe war bei den Kunden ganz klar zu erkennen.“ Der<br />
Geschäftsführer des Unternehmens nutzte die Tage, um zahlreiche<br />
konstruktive Gespräche zu führen und kam zu dem Schluss:<br />
„Donnerstag und Freitag war es fast wie in den Jahren davor und<br />
selbst der Samstag war unübertroffen gut. Man hat richtig gemerkt,<br />
dass den Leuten die FIBO gefehlt hat.“<br />
Mit über 2.900 verkauften Getränkesystemen gehört Trugge zu<br />
den Branchenriesen. Die IQ-Getränkeanlage, die seit dem Jahr<br />
2011 auf dem Markt ist wird, kontinuierlich weiterentwickelt und<br />
kann sogar über die Studiosoftware angesteuert werden.<br />
Repetalstraße 410-412<br />
57439 Attendorn-Borghausen<br />
Telefon: +49 2721 717 5800<br />
E-Mail: service@trugge.com<br />
Alles aus einer Hand<br />
Dazu wird das Portfolio ständig erweitert. Zu den Neuheiten gehören<br />
ein Snackautomat ebenso wie Kaffeemaschinen, zwei Protein-<br />
Maschinen und die vor zwei Jahren ins Leben gerufene noch junge<br />
Finanzabteilung. Dadurch können Trugge-Kunden jetzt alles aus<br />
einer Hand bekommen, vom Entwurf bis zur Lieferung. Dazu gibt<br />
es den Service und nun auch die Finanzierung. Den umfangreichen<br />
Service gibt es übrigens in der gesamten Bundesrepublik, in<br />
der Schweiz, in Österreich und in den Benelux-Ländern. Außerdem<br />
das international agierende Unternehmen eigene Vertretungen in<br />
Portugal, Spanien, Norwegen, Schweden, Dänemark, Australien<br />
und England.<br />
Der Dreh- und Angelpunkt ist allerdings nach wie vor das Sauerland.<br />
Dort, in Attendorn-Borghausen, hat das Familienunternehmen<br />
seit 20 Jahren seinen Stammsitz. Und auch hier ist die Digitalisierung<br />
angekommen. Die Getränkeanlage ist kompatibel mit<br />
den gängigen Studiosoftwarelösungen. Vom kleinen Einzelstudio<br />
bis zur großen 24/7-Anlage.<br />
-Ralf Meier<br />
Web: www.trugge.com<br />
Unsere Partner<br />
FITNESS<br />
NEWS<br />
Germany<br />
Offizielles Fachorgan<br />
e.V.<br />
... einfach gesund werden<br />
8
Business Inside<br />
FITNESSTRAINING GEHÖRT ZU<br />
DEN BELIEBTESTEN SPORTARTEN<br />
IbIza<br />
Fitnesstraining gehört zu den beliebtesten Sportarten. Wer hätte das noch vor wenigen Jahren gedacht? Klar, die meisten von uns<br />
beschäftigen sich jeden Tag beruflich mit den verschiedensten Aspekten der Branche. Wir ebenso wie die meisten Leserinnen und<br />
Leser auch. Dass Fitnesstraining allerdings einmal so hoch in der Anerkennung der Menschen liegen würde, hätten trotzdem nur<br />
wenige Dance vorausgesagt. & More Week<br />
Konsequente Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
Eine tolle Atmosphäre und optimale Betreuungsleistungen<br />
Doch ein Platz im Kreis der beliebtesten Sportarten ist nicht nur<br />
Bei einem Quiz würden viele Menschen bei der Frage nach einem<br />
ein Grund zum Feiern, sondern auch eine Verpflichtung und eine<br />
Ranking wahrscheinlich eher auf die klassischen breitensportlichen<br />
Aktivitäten wie Fußball, Schwimmen oder Laufen tippen.<br />
Herausforderung für die Zukunft. Jetzt geht es darum, das Erreichte<br />
nicht nur zu erhalten, sondern darauf aufzubauen. Dazu<br />
Sportarten, die es im Gegensatz zum Fitnesstraining im Studio<br />
ist es notwendig, auch in Zukunft weiter das Spektrum an Gesundheitsangeboten<br />
auszubauen und potenziellen Neumitglie-<br />
seit einer gefühlten Ewigkeit zu geben scheint. Dass es dem Fitnesstraining<br />
dennoch gelungen ist, in die Spitzengruppe der traditionellen<br />
Angebote im Sportsektor vorzudringen und sich dort<br />
dern die Scheu vor dem Gang in ein Fitnessstudio zu nehmen.<br />
Das kann nur durch konsequente Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
aller Team-Mitglieder auf hohem Niveau gelingen. Mit<br />
zu etablieren, hat sicher zahlreiche Gründe. Der wichtigste Grund<br />
dürfte allerdings ganz einfach die gute Arbeit sein, die die ganze<br />
dem entsprechenden Know-how fällt es auch leichter, Mitglieder<br />
Branche seit Jahrzehnten geleistet hat. Angefangen bei der Industrie,<br />
die immer ausgefeiltere Trainingsmaschinen und hilfrei-<br />
langfristig ans Studio zu binden. Denn um andere motivieren zu<br />
können, muss man selbst für eine Sache brennen.<br />
ches Equipment für die Studios entwickelt hat, über die Fitnessanlagen,<br />
in denen mittlerweile nicht nur mehrere Generationen<br />
-<strong>FNG</strong> Redaktion<br />
ihre Trainingsangebote finden, sondern in denen man sich auch<br />
willkommen und gut aufgehoben fühlt, bis hin zu den gut ausgebildeten<br />
Teams auf der Fläche und im Kursbereich, die für eine<br />
tolle Atmosphäre und optimale Betreuungsleistungen sorgen.<br />
IbIza<br />
Dance & More Week<br />
- Volker Ebener<br />
www.pure-emotion.de • Buchungshotline: 0 21 51 - 65 44 860<br />
Dance • Step • Yoga • Pilates • Functional • Rücken Fit • Cycling<br />
9<br />
Foto: shutterstock_311358326<br />
Quelle: Google Finanzen
Business Inside<br />
„ÜBERRASCHEND GUT…“<br />
WOLF HARWATH ZIEHT POSITIVE BILANZ<br />
Für die Unternehmen war es keine leichte Situation. Sie mussten zu einem Zeitpunkt eine Entscheidung treffen, für die man eigentlich<br />
Hellseher hätte sein müssen. Stellen wir auf der diesjährigen FIBO aus, oder ist das Risiko, dass uns Corona erneut einen Strich durch<br />
die Rechnung macht, einfach zu groß? Eine Frage, die sich auch Milon-Geschäftsführer Wolf Harwath stellen musste. Uns hat er verraten,<br />
warum er froh ist, sich für die FIBO entschieden zu haben, obwohl noch gar nicht klar war, ob und unter welchen dann geltenden<br />
Bedingungen die Messe würde stattfinden können.<br />
Meilenstein in eine bessere Zukunft<br />
„Das war ein echter Befreiungsschlag für die Branche“, freute<br />
sich der Mitbegründer des five-Konzepts. Sogar an den Besuchertagen<br />
Samstag und Sonntag war am Stand noch die Hölle<br />
los. Ungewöhnlich, denn die Industriekunden schauen in der Regel<br />
an den beiden ersten Messetagen vorbei. „Man merkt, dass<br />
eine Aufbruchstimmung da ist. Ich hoffe sehr, dass das hier ein<br />
kleiner Meilenstein in eine bessere Zukunft ist.“<br />
Für den Weg in diese Zukunft ist das Unternehmen gut gerüstet.<br />
Die Vikomotorik, die Milon in Köln präsentierte, soll einen<br />
wichtigen Beitrag dazu leisten. Indem sie die großen gesundheitlichen<br />
Themen dieser Zeit angeht. Gerade durch Corona und<br />
die damit einhergehenden Einschränkungen und Lockdowns hat<br />
sich die Gesellschaft noch einmal dramatisch verändert. Psychische<br />
Probleme wie Depressionen haben zugenommen, Demenz<br />
nimmt zu. Gezielte sportliche Aktivitäten könnten hier zumindest<br />
unterstützend zum Einsatz kommen.<br />
Die neueste Generation von MILON YOU<br />
„Die Vikomotorik baut darauf auf, dass wir Dinge über die Augen<br />
aufnehmen, im Gehirn verarbeiten und dann körperlich darauf<br />
antworten müssen“, erläutert Wolf Harwath das komplexe<br />
Thema. „Durch die vielen Bildschirme sind Menschen darin sehr<br />
schlecht geworden. Es reicht nicht mehr, nur die Muskeln zu trainieren<br />
und die Faszien, wir brauchen zusätzlich auch Training<br />
fürs Gehirn. Deshalb haben wir uns entschieden, als zusätzliche<br />
Facette in unserer Trainingswelt auch das Hirntraining abzubilden.“<br />
Ein spannendes Thema, zu dem wir sicher noch einiges zu<br />
berichten haben.<br />
Dazu präsentierte das Team um Wolf Harwath die neueste Generation<br />
von MILON YOU, mit sehr viel Gamification und einem<br />
hohen Spaßfaktor. Die ersten Auslieferungen sind für das dritte<br />
oder vierte Quartal geplant.<br />
-<strong>FNG</strong> Redaktion<br />
milon Industries GmbH<br />
An der Laugna 2<br />
86494 Emersacker,<br />
Deutschland<br />
Telefon: +49 (0)8293 / 965 50-0<br />
Fax: +49 (0)8293 / 965 50-50<br />
E-Mail: info@milon.de<br />
Web: www.milon.com<br />
Video<br />
10
Business Inside<br />
SPARKFIELD CORE<br />
HIGH-TECH AUS<br />
DEUTSCHLAND<br />
Foto: Sparkfield<br />
Fitness auf 2 qm verspricht der Sparkling Core, den das gleichnamige<br />
Unternehmen aus dem schwäbischen Markgröningen auf<br />
der FIBO präsentierte. Eine Kraftstation, die es in sich hat. Nur<br />
wenige Handgriffe reichen während des Trainings aus, um mehr<br />
als 30 unterschiedliche Übungen für ein effektives Ganzkörpertraining<br />
nutzen zu können.<br />
Robotik-Technologie<br />
erlaubt eine dynamische Anpassung<br />
Das Training kann wie gewohnt in die Segmente Beine, Rumpf<br />
und Arm-Schulterpartie aufgeteilt werden. Auch die Wahl der<br />
Methoden lässt keinen Wunsch offen. Eine exzentrische Überlastung<br />
ist ebenso möglich, wie ein isometrisches Training oder<br />
Drop Sets, um den trainierten Muskeln alles abzuverlangen. Natürlich<br />
kann man am Sparkling Core auch ein klassisches Pyramidentraining<br />
oder HIT durchführen.<br />
Das Führen eines Trainingstagebuchs kann man sich an der<br />
durchdachten Power-Station sparen. Data-Based-Training macht<br />
es möglich. Der Trainingsplan wird von einem virtuellen Trainer<br />
erstellt, der diesen auch bei Bedarf anpasst und die Übungsausführung<br />
sowie die Körperhaltung kontrolliert. Die verwendete Robotik-Technologie<br />
erlaubt eine dynamische Anpassung des Widerstands<br />
während der Bewegung. Das kam bei den Besuchern<br />
der FIBO ausgezeichnet an.<br />
„Ziele mehr als übererfüllt“<br />
Entsprechend erfreut zeigte sich CEO Prof. Dr. Amos Albert über<br />
die positive Resonanz: „Es ist für uns großartig gelaufen. Wir sind<br />
ja noch ein sehr junges Start-up. Es war für uns das erste Mal,<br />
hier aufzuschlagen und unsere Vision vorzustellen. Wie wir uns<br />
das Krafttraining in der Zukunft vorstellen. Intuitiv, sicher und<br />
nachhaltig motivierend. Wir haben unsere Ziele mehr als übererfüllt.<br />
Die Erwartung ist übertroffen worden. Es war echt großartig.<br />
Ganz besonders toll waren die Rückmeldungen der potenziellen<br />
Kunden.“<br />
Natürlich haben wir das Training am Sparkfield Core auch gleich<br />
an Ort und Stelle selbst ausprobiert und waren von den vielfältigen<br />
Möglichkeiten, die das Gerät bietet, so beeindruckt, dass wir<br />
den weiteren Weg dieses jungen Unternehmens und des sympathischen<br />
Teams um Prof. Albert in Zukunft mit großem Interesse<br />
weiterverfolgen werden.<br />
Das ganze Interview mit Prof. Dr. Amos Albert gibt es natürlich<br />
bei Fitness News Germany.<br />
SPARKFIELD GMBH<br />
Hans-Grüninger-Weg 11-14,<br />
D-71706 Markgröningen<br />
Tel: +49(0)151-52851929<br />
E-Mail: info@sparkfield.de<br />
- Ralf Meier<br />
Web: www.sparkfield.tech<br />
11
Business Inside<br />
FITNESS & PHYSIO:<br />
EIN MODELL, DAS HAND IN HAND GEHT<br />
Thomas Kämmerling sieht großes Potenzial<br />
Thomas Kämmerling beherrscht sein Metier. Der Geschäftsführer<br />
der KWS GmbH bietet Unternehmenskonzepte für Therapiezentren<br />
und berät Fitnessstudios bei der Implementierung oder<br />
Gründung einer Physiotherapie. Er selbst ist ein erfahrener „Physio“,<br />
Sachverständiger für Gesundheitsanbieter und Mitinhaber<br />
zweier Therapiezentren.<br />
Gesundheitlich relevante Leistungen<br />
12<br />
Thomas Kämmerling ist fest davon überzeugt, dass die enge Verbindung<br />
zwischen Training und Physiotherapie in Zukunft noch<br />
schneller voranschreiten wird. „Wir sind schon seit Jahren in diesem<br />
Bereich aktiv.“, fasst Thomas Kämmerling die Situation in<br />
der Branche zusammen. „Mit unseren eigenen Therapiezentren<br />
aber auch beratend geben wir ganz praktische Hilfestellung und<br />
unterstützen bspw. Fitnessstudios auf dem Weg zum ganzheitlichen<br />
Gesundheitsanbieter durch Integrierung einer Physiotherapie.<br />
Der Versuch, gut aufgestellter Fitnessstudios, öffentlich als<br />
Gesundheitsdienstleister anerkannt zu werden, hat schon immer<br />
entsprechende Maßnahmen erfordert, die weit über das reine<br />
Geräteangebot hinausgehen. Doch Corona hat diese Entwicklung<br />
noch einmal deutlich beschleunigt.“<br />
Ein wesentlicher Grund dafür dürfte gewesen sein, dass systemrelevante<br />
Leistungen auch während der Lockdowns erbracht<br />
werden durften, wenn die lokalen Gesundheitsämter ihr Einverständnis<br />
gegeben hatten. Ein unschätzbarer Vorteil während<br />
der Pandemie für die Fitnessanlagen, die diese Regelung nutzen<br />
konnten. Natürlich musste man dafür auch die notwendigen Voraussetzungen<br />
erfüllen. Trainerlizenzen genügen den Anforderungen<br />
der Gesundheitsämter ebenso wenig wie ein Sportstudium.<br />
Die Betreuung muss durch Mitarbeiter mit einer abgeschlossenen<br />
physiotherapeutischen Ausbildung und unter definierten Bedingungen<br />
erbracht werden.<br />
Doch die Situation während eines Lockdowns mal beiseite: Gerade<br />
nach der Pandemie haben viele Fitnessstudios eine große<br />
Anzahl an Mitgliedern verloren. In vielen Anlagen sind das sogar<br />
20-25 Prozent. Die daraus resultierende Problematik der Unternehmer<br />
liegt auf der Hand: Bei fast gleichbleibenden Kosten für<br />
Geräteleasing, Miete, Energiekosten etc. stehen nun viel geringer<br />
Einnahmen gegenüber. Somit ist die Rendite bei vielen Betrieben<br />
stark eingebrochen und gerade die Zukunft unserer Branche<br />
zeigt, dass wir aufgrund immer höherer Kosten (Energiekrise,<br />
Mietexplosion, Preiserhöhung bei Investitionsgütern etc.) dazu<br />
gezwungen sind, neue Umsatzpotenziale zu identifizieren.<br />
Denn die Verluste in Mitgliedschaften in der Coronapandemie<br />
sind selbst durch das beste Marketing nur schwer wieder aufzuholen.<br />
„Es liegt auf der Hand, dass die Anfragen für die Integration<br />
einer Physiotherapie in ein Fitnessstudio nach Corona explodiert<br />
sind“, berichtet Thomas Kämmerling. „Die Betreiber sind durch die<br />
schmerzhaften Erfahrungen der Coronapandemie zum Umdenken<br />
gezwungen worden.“<br />
Umsatzpotenziale durch Physiotherapie<br />
Dass eine Physiotherapie wirtschaftlich erfolgreich sein kann,<br />
zeigen die bundesweiten Zahlen: Ein Vollzeit-Physiotherapeut erwirtschaftet<br />
mit 40 Wochenstunden um die 10.000€ netto im Monat<br />
und bringt somit dem Unternehmen einen Jahresumsatz von<br />
120.000€. Gleichzeitig bietet sich durch das erweiterte Klientel die<br />
Möglichkeit neue Kunden für den Trainingsbetrieb zu gewinnen.<br />
„In einem modernen Therapiezentrum gehen Therapie und aktive<br />
Trainingstherapie Hand in Hand! Eine Therapie ohne anschließendes<br />
Training ist aus meiner Sicht keine nachhaltige Therapie“, bezeugt<br />
Thomas Kämmerling.<br />
Öffentliche Wahrnehmung verändert sich<br />
Das KWS-Team um Thomas Kämmerling weiß, was es dabei zu<br />
beachten gilt. Er hat schon zahlreiche Fitnessstudios bei diesem<br />
Prozess begleitet. Ein Weg, der sich immer lohnt. Nicht nur, weil<br />
die physiotherapeutischen Leistungen mit den Krankenkassen abgerechnet<br />
werden können, sobald alle notwendigen Voraussetzungen<br />
erfüllt sind. Auch die öffentliche Wahrnehmung verändert sich<br />
schlagartig, wenn man sich nicht nur als Gesundheitsdienstleister<br />
präsentiert, sondern auch tatsächlich als solcher auftreten kann.<br />
Eine Physiotherapie zu gründen oder zu integrieren<br />
ist kein Hexenwerk<br />
Theoretisch kann eine gesetzliche Physiotherapie schon mit unter<br />
40qm2 sinnvoll integriert bzw. gegründet werden. Auf Investitionsseite<br />
müssen mit Anschaffungskosten von ca. 4.500 € pro Behandlungsraum<br />
gerechnet werden - eine im Vergleich überschaubare<br />
Anschaffung. „Wenn man weiß, was zu beachten ist, dann ist<br />
eine Physiotherapie-Gründung kein Hexenwerk. Das ist schließlich<br />
unser täglich Brot und auf dem Gebiet sind wir Experten. Raumgestaltung,<br />
Funktionsabläufe, Mitarbeitergewinnung & -ausbildung,<br />
Marketing etc. sind alles zu meisternde Aufgaben, wenn man sich<br />
dabei professionell unterstützen lässt“, so Thomas Kämmerling.<br />
Wie das Ganze im Detail bei Ihnen aussehen kann, bringt Ihnen, als<br />
<strong>FNG</strong>-Leser, der Sachverständige Thomas Kämmerling, sehr gerne<br />
in einem persönlichen Kontakt näher.<br />
Thomas Kämmerling<br />
Geschäftsführer<br />
KWS GmbH<br />
Bergische Straße 25<br />
D-58239 Schwerte<br />
E-Mail: kontakt@kws-schwerte.de<br />
Tel.: +49 2304 2 41 00 10<br />
Fax: +49 2304 999 30 01<br />
Web: www.kws.kaemmerling.de<br />
- Ralf Meier
Business Inside<br />
RELAUNCH BEI CLUBJOYS<br />
Mit über 900 Partnerstudios gehört ClubJoy zu den großen Anbietern von Gruppenfitnesskursen in Europa. Die Zeit der Pandemie hat<br />
das Unternehmen, dessen Deutschlandzentrale in Leer liegt, gut genutzt und sein Kursangebot einem Relaunch unterzogen. Neben<br />
fünf Main-Courses können Studios jetzt auch ein Spezialpaket buchen. Das Paket umfasst neun Kurse. Davon sind sieben auf jeweils<br />
30 Minuten angelegt, zwei weitere - Battle und Fit Energy - sind 45-Minuten-Kurse. Zu den Main Courses gehören die Klassiker Power,<br />
Yoga, Cycle, Fit & Shape sowie Core.<br />
Reiner B2B-Anbieter<br />
Auch das virtuelle Angebot von ClubJoy ist auf mittelweile mehr<br />
als 500 Kurse angewachsen. Allerdings legt das Unternehmen<br />
großen Wert darauf, auch in der virtuellen Welt ein reiner B2B-Anbieter<br />
zu bleiben. „Auch unser virtuelles Angebot bleibt auf die<br />
Kursräume von Fitnessanlagen beschränkt“, verrät ClubJoy Germany<br />
Geschäftsführer Hinrich Voskamp. „Das Training zu Hause<br />
hat zwar vielen Menschen während der Lockdowns geholfen,<br />
eine gewisse Grundform zu konservieren. Aber jetzt ist die Zeit<br />
gekommen, sie wieder für das Training im Studio zu gewinnen.<br />
Wir sind der Überzeugung, dass ein virtuelles ClubJoy Angebot<br />
im Kursraum oder @Home auf jeden Fall die Mitgliederbindung<br />
zum Club festigt.<br />
Unterteilt sind die virtuellen Einheiten in 60-Minuten-, 30-Minuten-,<br />
15-Minuten- und sogar 10-Minuten-Workouts. Sie können<br />
als ideale Ergänzung zu live Kursen, zu denen in jedem Quartal<br />
eine neue Version für jedes Programms veröffentlicht wird, oder<br />
zum Muskeltraining auf der Fläche genutzt werden.<br />
White Label-Kurse von ClubJoy<br />
Gefragt sind auch die sogenannten White Label-Kurse von Club-<br />
Joy. „Es besteht die Möglichkeit, einzelne Kurse oder auch das<br />
Special Package mit dem eigenen Unternehmensnamen zu<br />
branden“, erläutert Hinrich Voskamp. „Allerdings sind bislang vor<br />
allem größere und kleinere Ketten mit diesem Wunsch an uns<br />
herangetreten.“ Für Hinrich Voskamp liegt das in der Natur der<br />
Sache. „Wer viel Geld in die Entwicklung einer Marke investiert,<br />
möchte den Wiedererkennungswert natürlich auch durch die Präsentation<br />
seiner Kernangebote erhöhen.<br />
-<strong>FNG</strong> Redaktion<br />
ClubJoy<br />
Am Nüttermoorer Sieltief 17<br />
26789 Leer<br />
Telefon: +49 491 99756370<br />
E:info@clubjoy.de<br />
W: www.clubjoy.de<br />
13<br />
Foto: Clubjoy
Business Inside<br />
ADIDAS UND FOOT LOCKER, INC.<br />
KÜNDIGEN NEUE LANGFRISTIGE<br />
STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT AN<br />
Partnerschaft fördert gemeinsames Engagement für die Sport-Community und Sneaker-Kultur<br />
adidas AG (XETRA: ADS.DE) (“adidas“), einer der weltweit führenden Anbieter in der Sportartikelindustrie, und Foot Locker, Inc. (NYSE:<br />
FL) (“Foot Locker“), der Sportfachhändler mit Hauptsitz in New York, gaben Anfang Mai eine neue und erweiterte Partnerschaft<br />
bekannt, die auf Produktinnovationen, verbesserten Erlebnissen und einer engeren Kundenbindung beruht. Diese erweiterte Zusammenarbeit<br />
wird Foot Locker als führenden Partner für adidas in der Kategorie Basketball etablieren, die Einführung von Energy-und<br />
Hype-Produkten beschleunigen und wichtige Produkt-Franchises in den Bereichen Damen, Kinder und Apparel enthalten.<br />
Mehr als zwei Milliarden US-Dollar bis 2025<br />
Die neue strategische Partnerschaft umfasst alle Plattformen<br />
des Foot Locker Markenportfolios in Nordamerika, EMEA und<br />
Asien-Pazifik und zielt auf einen Einzelhandelsumsatz von mehr<br />
als zwei Milliarden US-Dollar bis 2025 ab, was fast einer Verdreifachung<br />
gegenüber 2021 entspricht. Im Jahr <strong>2022</strong> erwartet<br />
adidas aufgrund der neuen Partnerschaft einen zusätzlichen Umsatz<br />
von bis zu 100 Millionen Euro.<br />
„Wir freuen uns sehr, unsere Partnerschaft mit Foot Locker auszubauen,<br />
während wir unsere Strategie ‚Own the Game‘ weiter<br />
umsetzen“, sagte Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von<br />
adidas. „Die Konsumenten stehen im Mittelpunkt dieser spannenden<br />
Zusammenarbeit. Sie können die Marke adidas und seine<br />
wichtigsten Produkt-Franchises sowie neue Produktinnovationen<br />
nun noch stärker als je zuvor bei Foot Locker erleben.“<br />
„Wir freuen uns ebenfalls darauf, unsere Partnerschaft mit adidas<br />
zu intensivieren und gleichzeitig unsere Strategie, das Angebot<br />
an Schuhen und Apparel für die Sport- und Sneaker- Community<br />
zu erweitern, voranzutreiben“, sagt Richard A. Johnson,<br />
Chairman und Chief Executive Officer von Foot Locker, Inc.. „Diese<br />
enge Partnerschaft wird es uns ermöglichen, den Konsumenten<br />
noch mehr einzigartige Spitzenprodukte ikonischer Marken<br />
zu bieten und unseren Vorstoß in den Bekleidungsbereich zu beschleunigen.<br />
Damit verleihen wir unserem Sortiment eine neue<br />
Dimension und bringen mehr Kunden in unser Ökosystem.“<br />
Lifestyle und Performance<br />
Foot Locker wird führender Anbieter von adidas Produkten im<br />
Bereich Basketball. Angeführt von Fear of God Gründer und Designer<br />
Jerry Lorenzo, umfasst adidas Basketball die Kategorien<br />
Lifestyle und Performance. Für beide Bereiche werden exklusive<br />
Positionierungen entwickelt. Darüber hinaus wird sich die Zusammenarbeit<br />
auf die wichtigsten Originals Franchises wie NMD,<br />
Superstar und Stan Smith sowie auf adidas Influencer Partnerschaften<br />
konzentrieren. Foot Locker wird auch eine wichtige Rolle<br />
bei der Einführung der neuen Produktsparte Sportswear von<br />
adidas spielen, die sich an Lifestyle-Konsumenten richtet.<br />
Zur Umsetzung des gemeinsamen Vorhabens wird adidas seinem<br />
Partner Foot Locker ein Expertenteam zur Verfügung stellen,<br />
um sowohl in den Geschäften als auch online ein verbessertes<br />
Kundenerlebnis zu schaffen, die Nachfrage zu steigern und<br />
die Marktposition zu verbessern. Dies umfasst eine Partnerschaft<br />
bei Produktentwicklungen, eine exklusive Positionierung<br />
von Foot Locker, eine erhöhte Zuteilung von Produkten, gemeinsame<br />
Marketingausgaben und eine erhöhte Premium-Präsenz<br />
im gesamten Foot Locker-Portfolio mit besonderem Fokus auf<br />
wichtige Städte und Communities, die beide Unternehmen bedienen.<br />
Schließlich werden beide Partner ihren digitalen Fokus<br />
verstärken und die Einführung des adidas Partnerprogramms bei<br />
Foot Locker beschleunigen, um den Konsumenten ein nahtloses<br />
Einkaufserlebnis zu bieten, sowohl online als auch offline.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />
14
Business Inside<br />
München, 23. <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong>. Der führende Firmenfitness-Anbieter qualitrain und der BGM- Berater und BGF-Spezialist movement24 kooperieren<br />
künftig eng miteinander. Gemeinsames Ziel der beiden Münchener Unternehmen ist es, Arbeitgeber bei einem ganzheitlichen<br />
betrieblichen Gesundheitsmanagement zu unterstützen.<br />
Mit der neu geschlossenen Kooperation erweitert qualitrain sein umfangreiches Sport- und Wellnessangebot durch individuelle Lösungen<br />
für betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Im Rahmen der Zusammenarbeit können qualitrain-Kunden das Online-<br />
Tool Better Work & Life, zahlreiche Vorträge & Workshops sowie digitale oder analoge Gesundheitstage von movement24 buchen.<br />
Zudem wählen Unternehmen Gesundheitskampagnen zu verschiedenen Themen aus, um das Bewusstsein für Gesundheit innerbetrieblich<br />
zu schärfen und das BGM zu professionalisieren.<br />
„Wir freuen uns darauf, das tolle qualitrain-Angebot mit unserer<br />
BGM-Expertise sowie unseren vielfältigen BGF-Konzepten sinnvoll<br />
zu ergänzen. So entsteht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe,<br />
die zu einem Mehrwert bei den Unternehmen sowie allen<br />
beteiligten Partnern führt-für uns ist das eine ideale Konstellation,<br />
von der wir uns für die Zukunft viele spannende Projekte<br />
erhoffen“, erklärt Christoph von Oldershausen, Geschäftsführer<br />
der movement24 GmbH.<br />
Ausgleich im Alltag zu öffnen, sondern auch das Verständnis für<br />
die Wichtigkeit dieses Ausgleichs zu vermitteln. Wir freuen uns<br />
darauf, dass das BGM unserer Kunden durch die Kooperation mit<br />
movement24 innerhalb des Unternehmens eine lautere Stimme<br />
bekommt.“<br />
Perfektes Zusammenspiel aus Theorie und Praxis für<br />
die Gesundheit der Arbeitnehmer.<br />
Durch das aktive Fitnessangebot von qualitrain in Verbindung<br />
mit den wichtigen Hintergrundinformationen rund um das Thema<br />
Gesundheit von movement24, unterstützen Arbeitgeber ihre<br />
Mitarbeitenden bei der Gesundheitsförderung (z. B. in den Bereichen<br />
Bewegung, Ernährung oder mentale Gesundheit) und halten<br />
diese produktiv, gesund und fokussiert.<br />
Nicolas Stadtelmeyer, General Manager der qualitrain GmbH,<br />
sieht die Kooperation als „tolle Möglichkeit, Unternehmen und<br />
Arbeitnehmerinnen nicht nur die Türen zu mehr Bewegung und<br />
Kontakt<br />
Dr. Hans Jürgen Croissant<br />
EGYM Unternehmenssprecher<br />
hans-juergen.croissant@egym.de<br />
089/9213105-19<br />
Web: www.egym.com<br />
15
Events & Bildung<br />
REHA- U. GESUNDHEITSSPORT –<br />
DIE ZUKUNFTSSICHERE RAKETE<br />
ODER NUR EIN EINTAGSFLIEGER<br />
In großen Teilen der Branche dreht sich<br />
aktuell alles um die Themen, wohin sich<br />
alles entwickeln wird - wann die Zahlen<br />
von 2019 wieder erreicht werden können.<br />
Oder sollte doch jede Anlage zwangsläufig<br />
eine Physiopraxis eröffnen?<br />
Es geht um Gerichtsurteile und deren<br />
Folgen, sowie um die Zielsetzung “Was<br />
möchte ich mittel- oder langfristig mit<br />
meiner Anlage erreichen.“<br />
Welche Mittel und Maßnahmen führen<br />
mich zu diesem Ziel und wie nachhaltig<br />
muss meine Dienstleistung ausgerichtet<br />
sein, um auch Morgen Bestand zu haben.<br />
„Der Wurm muss dem Fisch schmecken – nicht dem Angler“<br />
Deshalb, liebe Kollegen und Kolleginnen möchte ich Ihnen hier einige Facetten auf den Weg zu Ihrem Ziel erläutern. Gesundheitssport<br />
besteht nicht nur aus Marketingaktion, sondern Bedarf auch einer Organisation, wo Struktur und Abläufe geregelt sind, um erfolgreich<br />
die Umsetzung zu gestalten.<br />
1. Marktpotential<br />
Das Potential was in unserer Bevölkerung steckt lässt sich von<br />
mehreren Seiten definieren. Beginnen wir mit der Bevölkerungsstruktur.<br />
Laut Statistischem Bundesamt (<strong>2022</strong>) leben über 47<br />
Mio. Menschen zwischen 40 – 65 Jahren in Deutschland die als<br />
potenzielle Kunden/ Patienten für den Gesundheitssport in Frage<br />
kommen.<br />
Des Weiteren ist laut Statistischem Bundesamt das Verhältnis<br />
der Geburten und Sterbefälle im Jahr 2021 bei über 1 Mio. Sterbefälle<br />
und nur ca. 750 Tsd. Geburten.<br />
Die sinkende Zahl der Menschen im jüngeren Alter und die gleichzeitig<br />
steigende Zahl älterer Menschen verschieben den<br />
demografischen Rahmen in bisher nicht gekannter Art und Weise.<br />
Jede zweite Person in Deutschland ist heute älter als 45 und<br />
jede fünfte Person älter als 66 Jahre.<br />
Gepaart mit dieser Entwicklung ist, dass es eine wachsende Anzahl<br />
von Menschen gibt, die bestrebt sind, vital und gesund bis<br />
ins hohe Alter zu bleiben. Dadurch wird das Potential aus der vorher<br />
genannten Altersgruppe weiter steigen.<br />
Es wird prognostiziert, dass die Lebenserwartung von aktuell<br />
78,9 Jahre bei Männern bis 2060 bei 84,4 Jahre liegt. Bei Frauen<br />
steigt sie sogar von derzeit 83,6 Jahre auf 88,1 Jahre an.<br />
Dies hat dann auch zur Folge, dass die Kostenträger gezwungen<br />
werden entweder durch Kürzungen der Leistungen oder Anhebung<br />
der Gebühren zu reagieren.<br />
Auch die Anzahl der Erwerbstätigen liegt aktuell bei 45,33 Mio.<br />
Menschen. Berücksichtigt man dazu die steigende Anzahl der<br />
Krankheitstage und bezieht diese Zahl nur auf die orthopädischen<br />
Fälle, die 20% aller AU-Fälle ausmachen, dann ergibt das<br />
eine kaum zu rechnende Anzahl an Patienten.<br />
Im Jahre 2020 verzeichneten die Betriebskrankenkassen 18,2<br />
Kalendertage mit ärztlichem Attest von pflicht- und freiwillig versicherten<br />
Mitgliedern (Quelle: Dachverband der Betriebskrankenkassen<br />
2020).<br />
Aus den aktuellen Eckdaten der Deutschen Fitness Wirtschaft<br />
(<strong>2022</strong>) wissen wir, dass 9,26 Mio. Menschen noch Mitglieder in<br />
den kommerziellen Betrieben angemeldet sind.<br />
Und aus den Abrechnungsdaten der GKV lassen sich max. ca. 2<br />
Mio. Reha Patienten ableiten. Dies kann auch durch die Zahlen<br />
vom Vdek bestätigt werden, die 105.497 gemeldete Rehasport<br />
Gruppen bestätigt haben.<br />
Als Fazit lässt sich für den Gesundheitssport ein realistisches<br />
Potential von 25 – 50 Mio. Menschen definieren.<br />
16
Fotos: RehaVitalisPlus e.V.<br />
Business Inside<br />
2. Definition Gesundheitssport<br />
„Gesundheitssport“ ist ein Überbegriff. Dieser umfasst alle organisierten<br />
Sportangebote, die sich der allgemeinen Gesundheitsförderung<br />
widmen. Da es keine „klare“ Definition gibt, sind hier<br />
einmal die wichtigsten und unabdingbaren Kriterien für Gesundheitssport<br />
genannt:<br />
• Gesundheitssport erfordert eine Zielsetzung<br />
• Gesundheitssport erfordert eine zielgruppengerechte<br />
sowie ein gezieltes, auf die Beschwerden ausgerichtetes Training,<br />
mit Methoden und Inhalten<br />
• Gesundheitssport erfordert eine fürsorgliche Betreuung<br />
• Gesundheitssport erfordert qualifizierte Kursleiter und<br />
fachliche Anleitung<br />
• Gesundheitssport erfordert eine nachhaltige Wirksamkeit<br />
durch regelmäßige und dauerhafte Angebote, die auch regelmäßig<br />
war genommen werden müssen<br />
Bewegung wie z.B. Schwimmen, Radfahren, Spazieren gehen<br />
tut der Gesundheit gut, aber dort fehlt die Anwendung der Trainingsregeln<br />
und ist somit nur zu einem weiter gefassten Rahmen<br />
zum Gesundheitssport zu zählen. Auch Rehasport ist mit dem<br />
Gesundheitssport nicht gleich zu setzen, denn dieser bildet lediglich<br />
eine Unterkategorie des „Big Picture“.<br />
Gesundheitssport kann:<br />
• regenerierend ausgeübt werden<br />
• schmerz- und beschwerdelindernd ausgeübt werden<br />
• Haltungsschäden korrigieren<br />
• präventiv ausgeübt werden<br />
• ohne Symptomatik z.B. für mehr Vitalität im Alltag ausgeübt<br />
werden<br />
Gesundheitssport in all seinen Facetten kann vom Arzt verschrieben<br />
werden, ist aber nicht verschreibungspflichtig! Der Gesundheitssport<br />
richtet sich an alle Altersklassen und nicht nur an<br />
„Ältere“, z.B. auch an Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene mit<br />
z.B. Skoliose, Bandscheibenvorfall, Kreislaufschwäche…<br />
Zusammenfassend kann man sagen, das Gesundheitssport<br />
ohne nachweisbare Regelmäßigkeit und fachliche Anleitung mit<br />
einer Zieldefinition, die auf den Trainierenden abgestimmt ist,<br />
definitiv keiner ist!<br />
3. Mindset für Reha- und Gesundheitssport<br />
Wie wir aus Vergangenheit und Gegenwart erkennen können,<br />
reicht ein Potential nicht aus, sondern man muss es identifizieren<br />
können und das passende Dienstleistungsangebot bereithalten.<br />
Ein wesentlicher Punkt in meinen Augen ist das generelle<br />
Mindset aus der Fitnessbranche. Im Gegensatz zu den Physiotherapieanbietern<br />
wird z.B. der Rehasport häufig nur als „Leadgenerator“<br />
gesehen, um Mitgliedschaften zu verkaufen, ein<br />
nachhaltiger Umgang mit den Patienten in Punkto Ansprache,<br />
Beratung, Trainingsangebote, Tarifangebote, aktive und passive<br />
therapeutische Zusatzleistungen, etc. liegen wenig bis gar nicht<br />
vor.<br />
Noch eklatanter ist es nur den Namenszusatz „Gesundheitssport“<br />
zu kommunizieren - aber sonst nichts zu ändern oder auf<br />
die Zielgruppe anzupassen.<br />
Dabei wird das Thema - Der Weg vom Patienten zum Kunden –<br />
gerade überall referiert. Aber wer Verantwortung für Patienten<br />
und Risikogruppen übernehmen will muss mehr tun. Rehasport<br />
und Präventionssport sind Rechtsanspruchsleistung und hier<br />
gelten auch die Spielregeln der Sozialversicherungsträger. Daher<br />
gilt es das Gesundheitssystem anzunehmen und nicht nach<br />
Schlupflöchern oder Grauzonen zu suchen.<br />
Auch das Mindset der Kunden gilt es zu ändern. Kundenseits<br />
rückt immer mehr das Thema Schmerzfreiheit & vitales Leben in<br />
dem Vordergrund. Unsere Aufgabe ist es klar und verständlich zu<br />
kommunizieren und wie das funktionieren kann!<br />
Verbessern Sie die Kompetenz vor allen bei den Mitarbeitern im<br />
operativem Tagesgeschäft – um die Erwartung Ihrer Kunden zu<br />
erfüllen.<br />
Dazu gehört auch , dass der Kunde erkennt, sich von der Vollkaskomentalität<br />
zum überzeugten Selbstzahler entwickeln zu<br />
müssen. Regelmäßige Bewegung durch Training führt zur selbstverantwortlichen<br />
Körperhygiene.<br />
„Es darf nicht nur Reha- und Gesundheitssport draufstehen…<br />
es muss auch Reha- und Gesundheitssport drin sein!!“<br />
… denn das Verhalten der besorgten Bevölkerung – hängt nicht<br />
vom Alter, sondern vom Verhalten der Anbieter ab -und danach<br />
sollte gehandelt werden!<br />
Fotos: RehaVitalisPlus e.V.<br />
17
Events & Bildung<br />
4 Leistungskommunikation<br />
Ein oft unterschätzter Punkt und vor allem bei der Zielgruppe „Gesundheitssportler“<br />
ist die Weiterbildung, warum und weshalb die<br />
Patienten etwas Bestimmtes machen sollten - und was es bei<br />
Ihnen bewirkt.<br />
Semiotisches und zielgruppengerechtes Marketing ist der<br />
Schlüssel zum Erfolg. Werben Sie dort, wo sich Ihre Zielgruppe<br />
täglich digital und analog aufhält.<br />
Dabei spielt das Wording im Marketing, wie auch in den Betreuungskonzepten<br />
eine entscheidende Rolle. Ein erster erfolgreicher<br />
Bereich könnte sie z.B. mit folgenden Modulen ausgestattet sein.<br />
• Rehasport mit Verordnung<br />
• Reha Plus Abo/ Verlängerung der Behandlungszeit<br />
• Reha Plus Abo/ Reha Nachsorge MGT (med. Gesundheits-Training)<br />
• Vitalis/ Therapieplan-Prähabilitation<br />
Nur so kann das Verständnis für regelmäßiges Training aufgebaut<br />
und eine intrinsische Motivation entfacht werden. Ein wesentlicher<br />
Baustein für den Erfolg im Gesundheitssport.<br />
Bringen Sie Abwechslung in den Trainings- und Therapiealltag.<br />
Befriedigen Sie den Wunsch der Rehasportler nach sozialen Kontakten,<br />
zum Beispiel durch Veranstaltungen, Vorträge, Gehirnjogging<br />
und die so wichtigen „WOW“ Momente in den betreuten<br />
Einheiten.<br />
5. Systemrelevanz & steuerliche Behandlung<br />
Diese beiden Punkte liegen nah beieinander. Sie kommen grundsätzlich<br />
nur zum Tragen, wenn eine Verordnung oder ein Rezept<br />
vorliegt, und ein Therapeut die Behandlung oder Training durchführt<br />
und/oder beaufsichtigt.<br />
Dabei ist es irrelevant, ob das Rezept ein Arzt, Heilpraktiker oder<br />
sektoraler Heilpraktiker ausstellt. Genauso irrelevant ist die Tatsache,<br />
ob es sich um ein Privatrezept oder eine Kassenleistung<br />
handelt. Beides ist in einer Praxis mit Kassenzulassung sowie<br />
auch in einer Privatpraxis umsetzbar.<br />
Zu diesen Punkten gibt es darüber hinaus noch vieles zu beachten,<br />
daher ist ein Abgleich mit dem Steuerberater und dem Gesundheitsamt<br />
dringend erforderlich!<br />
6. Umsetzung Ihres Konzepts<br />
Jetzt fragen Sie sich sicher was noch alles zu Bedenken ist, um<br />
Gesundheitssport erfolgreich umsetzen zu können. Zum einen<br />
ist das alles kein Hexenwerk, nur sehr komplex und es dauert<br />
seine Zeit, bis die Umsetzung Früchte trägt. Vor allem wenn man<br />
alles allein auf die Beine stellen möchte. Im Folgenden nur die<br />
wichtigsten Punkte, die abgearbeitet werden müssten, um die<br />
Grundlage für den Erfolg im Gesundheitssport zu setzen.<br />
• Konzeption / Dienstleistung<br />
• Struktur / Ablauf / Organisation<br />
• Planung – Ausbildung - Coaching<br />
• Marketing<br />
• Back Office<br />
• Fortbildung<br />
• Controlling<br />
Der Weg zum zufriedenen Kunden/ Patienten erfolgt über nachhaltige<br />
und erprobte Trainings- & Betreuungskonzepte, Wissensvermittlung,<br />
Diagnostik + Monitoring, Ziel- und Feedbackgespräche,<br />
sowie fachlich betreute und fest terminierte Gruppenkurse.<br />
7. Ein Praxisbeispiel – das RehaBox-Konzept:<br />
Im Boutique-Studio-Konzept der RehaBox sind alle vorher genannten<br />
Punkte berücksichtigt. Auch der Trainingsbereich mit Interior<br />
Design und Trainingsmodulen wurde speziell für eine Zielgruppe<br />
entwickelt, die normalerweise weder ins Fitnessstudio, in<br />
die Vereinsturnhalle, noch zum Therapeuten geht.<br />
18<br />
Fotos: RehaVitalisPlus e.V.
Fotos: RehaVitalisPlus e.V.<br />
Business Inside<br />
Falls Sie das Rundum -Sorglos – Paket der RehaBox buchen oder Unterstützung möchten - eine individuelle Konzeption für Ihre Anlage<br />
benötigen - scheuen Sie sich nicht uns anzusprechen. Wir helfen und unterstützen Sie gerne.<br />
Denn wo die Lust aufhört – beginnt die Disziplin – und die haben wir für Sie<br />
Nicht Erfolgreich<br />
Patienten 1.000 1.000<br />
Umsatz pro Reha-<br />
Unterschrift<br />
Besuche im Monat<br />
pro Rehasportler<br />
5,43€ 5,43€<br />
1,2x 2,4x<br />
Teilnehmer pro Kurs 6 12<br />
Kurse im Monat 215 215<br />
ERFOLGREICH<br />
Umsatz Rehasport 7.004,70 14.009,40<br />
Zuzahlerquote zu 8,99 € 10% 60%<br />
Umsatz Zuzahler-Zirkel 3.892,67€ 23.356,02€<br />
Gesamtumsatz 10.897,37€ 37.365,42€<br />
Die kleinen Stellschrauben machen den Unterschied und<br />
entscheiden beim Reha- und Gesundheitssport zwischen<br />
Eintagsfliege® oder erfolgreicher Rakete!<br />
Starten Sie mit einen ersten kleinen Unternehmens-Check<br />
(siehe Seite 25 in dieser <strong>Ausgabe</strong>). Schicken Sie uns ein<br />
Foto Ihrer Testergebnisse – wir besprechen und erstellen<br />
Ihnen dann gerne einen individuellen Plan zu Ihrem Ziel –<br />
„Das Weg zum erfolgreichen Reha- und Gesundheitssport<br />
Anbieter“.<br />
Ihr Bernd Schranz<br />
1. Vorsitzender RehaVitalisPlus e.V.<br />
Geschäftsführender Gesellschafter:<br />
Schranz Control<br />
Vitalis Verwaltungs GmbH<br />
Vitalis Health Club GmbH & Co. KG<br />
Vitalis RSB GmbH<br />
RehaBox GmbH<br />
Genki Vital GmbH<br />
fit plus Naumburg UG<br />
20% Abgaben Rehasport<br />
(Verband, Software etc.)<br />
Kürzungen & verlorene<br />
Unterschriften<br />
-1.409,94€ -2.801,422€<br />
-1.409,94€ (20%) -280,19€ (2%)<br />
Personalkosten (Reha) -5.375,00€<br />
(25€/Std.)<br />
Personalkosten<br />
(Zuzahlzirkel)<br />
Personalkosten(Beratung) -1.000,00€<br />
(20€/Std.)<br />
Personalkosten<br />
(Abrechnung)<br />
-4.300,00€<br />
(20€/Std.)<br />
-0,00€ -6.000,00€<br />
-1.500,00€<br />
(15€/Std.)<br />
-1250,00€<br />
(25€/Std.)<br />
-1.500,00€<br />
(15€/Std.)<br />
DB1 & DB2 202,49€ 21.233,35€<br />
19<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktion
Business Inside<br />
GUTER START IN DAS<br />
NEUE GESCHÄFTSJAHR:<br />
Garmin meldet Rekordumsatz im ersten Quartal<br />
Garmin startet mit einem Gesamtumsatz von 1,17 Milliarden US-Dollar erfolgreich in das Jahr <strong>2022</strong>. Angeführt vom starken zweistelligen<br />
Wachstum in den Segmenten Outdoor, Marine und Automotive entspricht das einem Plus von neun Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahresquartal. Die Bruttomarge liegt bei 56,5 Prozent, die operative Marge beträgt 19,5 Prozent. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres<br />
erzielt das Unternehmen ein operatives Ergebnis von 229 Millionen US-Dollar. Das entspricht einem Rückgang von acht Prozent<br />
im Vergleich zum Vorjahresquartal.<br />
Hoch differenzierte Produkte<br />
„In einem immer komplexeren und schwierigeren Geschäftsumfeld<br />
haben wir ein weiteres Quartal mit Wachstum und Rekordumsätzen<br />
abgeschlossen“, sagt Cliff Pemble, Präsident und<br />
CEO von Garmin. „Die hohen Frachtkosten und die Hürden bei<br />
der Versorgung mit Komponenten bleiben bestehen, während<br />
mit der Stärkung des US-Dollars und der Unsicherheit, die durch<br />
Russlands Invasion der Ukraine entstanden ist, weitere Herausforderungen<br />
auf uns zukommen. In diesem dynamischen Umfeld<br />
konzentrieren wir uns nach wie vor darauf, hoch differenzierte<br />
Produkte zu entwickeln, die unsere Kundinnen und Kunden begeistern<br />
und zum Erfolg führen.“<br />
Kai Tutschke, Geschäftsführer Garmin DACH kommentiert: „Wir<br />
bewegen uns weiterhin in einem Marktumfeld, das aufgrund<br />
globaler Herausforderungen schnelle und flexible Handlungen<br />
erfordert. Und genau darauf haben wir reagiert und uns in der<br />
DACH-Region im ersten Quartal auf Maßnahmen fokussiert,<br />
mit denen wir unsere Attraktivität als Partner für Händler sowie<br />
Kundinnen und Kunden noch weiter erhöhen. Wir haben wichtige<br />
neue Produkte auf den Markt gebracht, mit denen wir unserer<br />
Zielgruppe heute und in Zukunft einen noch aktiveren Lebensstil<br />
ermöglichen, und waren außerdem auf unterschiedlichsten Messen<br />
sowie Branchen- und Sportveranstaltungen vertreten. Ich<br />
bin überzeugt, dass die Kombination aus unserer inspirierenden<br />
Marke, unseren innovativen Produkten und dem persönlichen<br />
Austausch große Wirkung erzielen wird.“<br />
20
Business Inside<br />
Umsatzwachstum in nahezu allen Produktsegmenten<br />
Im Fitness-Segment verzeichnet Garmin im ersten Quartal einen<br />
Umsatzrückgang von 28 Prozent. Ausschlaggebend hierfür ist<br />
neben dem Rückgang in allen Produktkategorien vor allem die<br />
Normalisierung der Nachfrage nach Bike-Produkten, welche pandemie-bedingt<br />
im Vorjahr sehr hoch war. Die Bruttomarge und<br />
die operative Marge liegen im ersten Quartal bei 48 bzw. null<br />
Prozent, was zu einem operativen Ergebnis von einer Million US-<br />
Dollar führt. Garmin Connect als kostenlose Plattform umfasst<br />
einen umfangreichen Bestand an Gesundheitsdaten von Millionen<br />
Nutzerinnen und Nutzern von Garmin-Produkten. Unter Verwendung<br />
anonymisierter Daten von Garmin Connect hat Garmin<br />
im ersten Quartal gezeigt, dass Menschen, die mehr schlafen,<br />
auch während des Tages ein geringeres Stressniveau haben.<br />
Darüber hinaus konnten nützliche Erkenntnisse über den Zusammenhang<br />
zwischen einem moderaten Aktivitätsniveau und einer<br />
niedrigeren Ruheherzfrequenz gewonnen werden, einem Indikator,<br />
der häufig mit verbesserter Herzgesundheit assoziiert wird.<br />
Ermöglicht werden diese Erkenntnisse durch die hochmodernen<br />
Biosensoren und Algorithmen, die in Garmin-Wearables zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Im Outdoor-Segment verzeichnet Garmin ein Umsatzwachstum<br />
von starken 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die<br />
Bruttomarge liegt bei 64 Prozent, die operative Marge bei 39 Prozent.<br />
Das operative Ergebnis beläuft sich auf 149 Millionen US-<br />
Dollar. Grund hierfür ist in erster Linie die hohe Nachfrage nach<br />
Multisportuhren. Hier kündigt Garmin im ersten Quartal ein umfassendes<br />
Update des Portfolios an. Darunter die fenix 7 als neues<br />
Flagschiff-Produkt, die epix als erste Multisport-Smartwatch<br />
mit hochauflösendem AMOLED-Touchdisplay und die Instinct 2,<br />
die als Nachfolger der beliebten Instinct GPS-Smartwatch Serie<br />
ab sofort in zwei Gehäusegrößen auch als Solar-Variante erhältlich<br />
ist, welche im Smartwatchmodus nie mehr geladen werden<br />
muss (abhängig von Modell und Outdoor-Nutzung).<br />
Starke Nachfrage nach Kartenplottern<br />
Im Marine-Segment steigt der Umsatz im ersten Quartal um 21<br />
Prozent, wobei das Umsatzwachstum in mehreren Kategorien<br />
vor allem durch die starke Nachfrage nach Kartenplottern geprägt<br />
ist. Die Bruttomarge und die operative Marge liegen bei 51<br />
bzw. 23 Prozent, was zu einem operativen Ergebnis von 59 Millionen<br />
US-Dollar führt. Mit dem LiveScope Plus erweitert Garmin<br />
das Portfolio der beliebten LiveScope Systeme für detailreiche<br />
Echolotaufnahmen in Echtzeit. Die LiveScope-Technologie von<br />
Garmin verhalf auch dem von Garmin gesponserten Angelprofi<br />
Jason Christie zum Sieg bei der diesjährigen Bassmaster Classic<br />
<strong>2022</strong> im März, einem weltbekannten Angelturnier das drei Tage<br />
lang mehr als 150.000 Zuschauer verfolgten.<br />
Der Umsatz im Bereich Automotive wächst im ersten Quartal<br />
um elf Prozent, sowohl bedingt durch OEM-Programme als auch<br />
durch Produkte für Endverbraucher. Die Bruttomarge liegt bei<br />
38 Prozent. Dennoch verzeichnete das Unternehmen im ersten<br />
Quartal des Jahres einen Verlust von 20 Millionen US-Dollar, der<br />
auf die laufenden Investitionen im Bereich OEM zurückzuführen<br />
ist. Im Laufe des Quartals bringt Garmin mit der Instinct 2 dēzl<br />
edition seine erste Trucker-Smartwatch auf den Markt, die zu<br />
einem aktiven und gesunden Lebensstil motiviert. Gesundheitsund<br />
Fitnessfunktionen, Trucker-Workouts, einfache Pausenplanung<br />
und smarte Features machen die robuste GPS-Smartwatch<br />
zum idealen Begleiter auf der Tour und im Alltag.<br />
Im Segment Luftfahrt wächst der Umsatz, getrieben durch den<br />
OEM-Bereich, im ersten Quartal um ein Prozent. Die Bruttomarge<br />
und die operative Marge liegen bei 73 bzw. 23 Prozent, was<br />
zu einem operativen Ergebnis von 40 Millionen US-Dollar führt.<br />
Im ersten Quartal <strong>2022</strong> stellt Garmin seine erste Piloten-Smartwatch<br />
mit hochauflösendem AMOLED-Display vor. Pilotinnen<br />
und Piloten profitieren mit der neuen D2 Mach 1 in der Luft und<br />
am Boden von Luftfahrt-spezifischen Funktionen, ganztägiger<br />
Gesundheitsüberwachung, einer Vielzahl von Sport-Features und<br />
einem eleganten, robusten Design. Zudem werden weitere Zertifizierungen<br />
für den GFC 500/600 Autopiloten bekannt gegeben,<br />
wodurch die leistungssteigernden und sicherheitsrelevanten<br />
Vorteile der Flugsteuerungstechnologie für weitere Flugzeugmodelle<br />
verfügbar werden.<br />
Ausblick <strong>2022</strong><br />
Für das Gesamtjahr <strong>2022</strong> prognostiziert Garmin weiterhin einen<br />
Umsatz von etwa 5,5 Milliarden US-Dollar. Am 22. April <strong>2022</strong> ermächtigte<br />
der Verwaltungsrat das Unternehmen zudem, Aktien<br />
im Wert von bis zu 300 Millionen US-Dollar zurückzukaufen.<br />
Foto: © Garmin International<br />
Garmin CEO Cliff Pemble<br />
Garmin Deutschland GmbH<br />
Parkring 35<br />
85748 Garching (bei München)<br />
Telefon-Empfang: +49 89 541999-700<br />
E-Mail: impressum@garmin.de<br />
Web: www.garmin.com<br />
21
Business Inside<br />
MUTIG:<br />
TIMO UND PASCAL RIBNIKAR<br />
EXPANDIEREN IN DER KRISE<br />
Unternehmer kommt von unternehmen. Um Neues auf den Weg zu bringen, braucht man Vorstellungskraft, Einschätzungsvermögen<br />
und natürlich auch eine gewisse Risikobereitschaft. Eigenschaften, an denen es den Brüdern Timo und Pascal Ribnikar aus Dortmund<br />
nicht mangelt. In einer Phase, in der die Zeichen für die Fitnessbranche durch die Corona-Pandemie und die aktuellen Teuerungsraten<br />
auf Sturm stehen, planen sie unbeirrt und selbstbewusst ihr drittes Studio.<br />
Qualität und Abgrenzung vom Markt<br />
Dabei begann ihr beruflicher Weg in der Branche völlig anders.<br />
2015 waren Pascal und Timo Ribnikar noch Mitarbeiter der Inline-Unternehmensberatung.<br />
Als Paul Underberg ihnen die Clubleitung<br />
der INJOY Station in Dortmund übertrug, brachten sie das<br />
Studio mit viel Elan auf Erfolgskurs.<br />
Richtig los ging es allerdings erst, als Paul Underberg mit der<br />
Unternehmensberatung auch die INJOY-Kette an die MIGROS<br />
verkaufte. Die Ribnikars sahen ihre Chance gekommen und übernahmen<br />
die „Station“. 2018 gründeten sie ihre eigene GmbH mit<br />
dem klaren Ziel: Qualität und Abgrenzung vom Markt.<br />
Das haben sie in wenigen Jahren - trotz Corona - geschafft. Zu<br />
den wichtigsten Faktoren zählt ihrer Meinung nach das Erfolgserlebnis<br />
der Kunden. „Bei uns geht die Tür nicht nur auf, weil wir<br />
Zeit an Trainingsgeräten vermieten wollen. Wir holen jeden Kunden<br />
da ab, wo er gerade steht, und begleiten ihn mit einem klaren<br />
Trainings- und Betreuungskonzept an sein sportliches Ziel.“<br />
Low Budget ist dabei für sie kein Thema. Eine große Angebotsvielfalt<br />
und ein hohes Maß an Betreuung kann nicht mit immer<br />
niedrigeren Beiträgen einhergehen. Das führt dazu, dass es<br />
selbst ehemaligen Premium-Anbietern schwerfällt, die nötige Abgrenzung<br />
zur preiswerten Konkurrenz noch darstellen zu können.<br />
22
Business Inside<br />
Slideshow<br />
Situation, um sich die Haare zu raufen<br />
Die Dortmunder wollen diesen Weg nicht mitgehen. Stattdessen<br />
kommunizieren sie, warum bestimmte Leistungen nicht für 5<br />
oder 20 Euro im Monat erbracht werden können. Die Botschaft<br />
kommt an. In der Zielgruppe und bei den Mitarbeitern. Die sind<br />
stolz darauf, Teil der seit 2018 schnell wachsenden Gemeinschaft<br />
zu sein. Damals bekam die INJOY Station Zuwachs durch<br />
den 700 qm großen Fitnesspark. Ein etwas ruckelnder Start, denn<br />
Corona machte dem für März geplanten Eröffnungstermin einen<br />
Strich durch die Rechnung. Schließlich erfolgte der Kaltstart zwei<br />
Monate später im Mai. Wobei selbst der Begriff „Kaltstart“ schon<br />
übertrieben ist. Aufgrund der unsicheren Situation war der Vorverkauf<br />
für den Fitnesspark ein Desaster. Eigentlich eine Situation,<br />
um sich die Haare zu raufen. Der Blick in die Bücher ließ<br />
nichts Gutes ahnen. 860 Mitglieder zählten Timo und Pascal Ribnikar<br />
im Mai 2020. In zwei Studios…<br />
Doch dann die große Überraschung: Bis zum langen Lockdown<br />
im November war der Mitgliedsbestand regelrecht auf 1.200 explodiert.<br />
Noch interessanter ist allerdings die Entwicklung über<br />
den langen Lockdown. Während die Branche im Mittel mehr als<br />
20 % Kunden einbüßte, konnte das Dortmunder Duo sich über<br />
einen weiteren Zuwachs auf 1.300 Mitglieder bis zum Restart im<br />
<strong>Juni</strong> 2021 freuen. Wie war das möglich?<br />
„Wir haben unsere Mitarbeiter nicht nach Hause geschickt, sondern<br />
fit für die Akquise gemacht“, verraten die Brüder. „Je nach<br />
aktueller Corona-Verordnung erfolgte die Ansprache potenzieller<br />
Neukunden auf dem direkten Weg über Gesundheitsberatungen<br />
und Promostände oder online. Das hat wunderbar funktioniert.“<br />
Planungen für ein drittes Studio<br />
Eine Entwicklung, die nicht zu stoppen scheint. In das Jahr <strong>2022</strong><br />
startete das Unternehmen bereits mit mehr als 1.600 Mitgliedern,<br />
und aktuell ist die 2.000er-Marke in Reichweite. Jetzt laufen<br />
die Planungen für ein drittes Studio in Schwerte. Längst unter der<br />
eigenen Marke „INJOY Pottfit“. Für den Herbst <strong>2022</strong> ist die Eröffnung<br />
auf 600 qm geplant. Innerhalb der ersten 15 Monate sollen<br />
am neuen Standort weitere 1.000 Mitglieder zur INJOY Pottfit-<br />
Familie stoßen. Doch auch das ist nur eine weitere Durchgangsstation.<br />
Bis 2030 soll INJOY Pottfit auf zehn Anlagen mit jeweils<br />
500 bis 1.000 qm anwachsen. Dafür geben Timo und Pascal gemeinsam<br />
mit ihrem Team an sieben Tagen in der Woche 150 %.<br />
An ihrer bisherigen Strategie wird sich nichts ändern: „Man kann<br />
auf steigende Kosten nicht damit reagieren, dass man die Beiträge<br />
senkt. Das kann nur in der ‚Todeszone‘ enden“, sind sich die<br />
beiden sicher. Außerdem halten sie den Markt für groß genug,<br />
um auch in Zukunft den Wachstumskurs beizubehalten. Bislang<br />
trainieren etwas mehr als 10 % der Bevölkerung in einem Fitnessstudio.<br />
Hier sehen die Ribnikars, die sich perfekt ergänzen, noch<br />
ein enormes Potenzial. Und mit 29 bzw. 34 Jahren halten sich<br />
beide noch für jung genug, die Qualität in der Fitnessbranche in<br />
den kommenden 30 Jahren mitzugestalten.<br />
23
Anzeige<br />
Die Problematik in der Gesundheitsberatung liegt vor<br />
allem darin, dass die Notwendigkeit für bestimmte Maßnahmen<br />
(i. d. R. gezieltes Muskeltraining) nicht anschaulich<br />
erläutert und transportiert werden kann. Hier mangelt<br />
es entweder am nötigen Hintergrundwissen oder an Zeit,<br />
komplexe Indikationen einfach darzustellen, zu erklären<br />
und den meist einzig logischen Trainings- bzw.<br />
Therapieplan als Lösung zu präsentieren.<br />
Mit den jetzt erstellten Indikations-Postern, die von Bachelorstudenten<br />
im Gesundheitswesen der FHM (Fachhochschule<br />
für den Mittelstand) unter der Leitung von Prof. Dr.<br />
Kunz erarbeitet wurden, haben die Gesundheitsberater vor<br />
Ort nun eine visuelle und inhaltliche Unterstützung, um<br />
ihre Patienten/ Kunden nicht nur besser zu beraten und<br />
aufzuklären, sondern um auch die Dienstleistungen ihres<br />
Studios einfacher und auch nachhaltiger anzubieten.<br />
24
Events & Bildung<br />
RIMINI WELLNESS<br />
DIE ITALIENISCHE FITNESS-MESSE<br />
Angekündigt wurde die Rimini-Wellness <strong>2022</strong> vom 2. bis 5. <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong> als weltgrößtes Treffen für Fitness, Wohlbefinden, Fitnesswirtschaft,<br />
Sport, Körperkultur und gesunde Ernährung.<br />
Die größten Unternehmen des Wellness-Universums sollten bei<br />
Rimini-Wellness unter einem Dach vereint sein. Dementsprechend<br />
gespannt, machten wir, mein Sohn Kevin und ich, uns auf<br />
den Weg nach Rimini. Schon in der Nähe der Messe konnten wir<br />
erkennen, wer wohl auf dieser Messe den Ton abgeben wird. Matrix<br />
und Technogym hatten sich nahezu 90% der gesamten Werbung<br />
im Umfeld der Messe untereinander aufgeteilt. Das setzte<br />
sich bis in die Eingangshalle fort. Doch ebenso wie die weltgrößte<br />
Fitness Messe FIBO zuvor im April <strong>2022</strong>, vom 7. Bis 10. April<br />
<strong>2022</strong>, musste die Rimini-Wellness sicherlich im Vergleich zu<br />
2019, erhebliche Rückschläge hinnehmen. Leider hat die Rimini<br />
Messe bis heute noch keine Besucherzahlen angegeben. Laut<br />
Katalog hat es über 220 Aussteller gegeben und entsprechend<br />
viele Besucher, nach unserer Schätzung 20-25 000.<br />
Seitens der Messe hatte man allerdings wohl damit gerechnet,<br />
dass bei den Besuchern und Ausstellern die Angst vor der Corona<br />
Pandemie gänzlich überwundert sei, doch die Angst scheint<br />
längst nicht überwunden. So gingen die Besucherzahlen, wohl<br />
mindestens auch hier, um 50% zurück. Die Stimmung unter den<br />
Ausstellern war trotzdem gut, denn die auf die Messe kommenden<br />
Besucher hatten konkrete Kaufvorstellungen und haben für<br />
gute Umsätze gesorgt. Positiv war außerdem die anwachsende<br />
Zahl von Geräteherstellern auf der Messe. Demgegenüber waren<br />
die Flächen für Group-Fitness etwas kleiner geworden. Vom<br />
früher, in der Nähe des Mittelmeers liegenden Messe, im großen<br />
Open-Air Aqua Bereich war kaum noch was zu sehen.<br />
Italien mit dem wohl drittgrößten Fitness Markt in Europa, hat natürlich<br />
im Messebereich auch international weitaus größeres Potenzial.<br />
Wenn ich als FIBO Gründer dort etwas zu sagen hätte, gäbe es sicher<br />
über 15 Punkte, die ich dort ändern oder neu einführen sollte, denn die<br />
Italiener sind fitnessbegeistert, lieben solche Messen, wie die Rimini-<br />
Wellness mit vielen Flächen zum Mitmachen.<br />
Die Zahl der ausländischen Besucher, dieser direkt am Meer liegenden<br />
Stadt, mit einem schönen Messegelände, hat viele Sehenswürdigkeiten<br />
und Touristenattraktionen. Daher muss man sich nicht wundern,<br />
dass im August zu den 20 000 Einwohner mehr als eine halbe Million<br />
Touristen kommen.<br />
Doch auch Anfang <strong>Juni</strong> herrscht dort ein “Super Wetter“.<br />
Video<br />
25
Business Anzeige Inside<br />
TAIWAN EXCELLENCE<br />
DER <strong>FNG</strong> RÜCKBLICK<br />
Pünktlich um 11:00 Uhr morgens startete am 24. Mai die „Taiwan Excellence Smart Fitness Online-Produkteinführung <strong>2022</strong>“. Raymond<br />
Lu führte als Gastgeber durch das spannende Programm. Welche Bedeutung, die Taiwan Excellence für die vier Sieger des<br />
diesjährigen Excellence Awards hat, macht eine Zahl deutlich: Jedes Jahr verlässt Fitness Equipment im Wert von rund 10 % der<br />
weltweiten Fitness-Exporte Taiwan, um anderswo in der Welt seine Bestimmung zu erfüllen.<br />
Die jährlichen Taiwan Excellence Awards wurden 1993 ins Leben gerufen. Sie sind die Auszeichnung für Taiwans innovativste Branchenführer<br />
bei der Förderung ihrer besten Produkte für eine bessere Lebensqualität rund um den Globus. Die Auswahl erfolgt auf der<br />
Grundlage ihrer herausragenden Leistungen in den Bereichen Innovation, Design, Qualität und Marketing.<br />
Wachstum des Fitnessmarktes<br />
Bevor die vier Sieger des Taiwan Excellence Awards im Fokus<br />
standen, richtete Leonor E. M. Lin, Präsidentin und CEO von Taitra,<br />
Taiwans führender Handelsförderungsorganisation, ein Grußwort<br />
an die zugeschalteten Online-Gäste. Sie wies auf die Bedeutung<br />
hin, die die Innovationen der ausgezeichneten Unternehmen<br />
für das leichtere Erreichen individueller Fitnessziele haben. Auch<br />
Paul Yang, Präsident der Taiwan Sporting Goods Manufacturers<br />
Association (TSMA), die für die weltweite Promotion zuständig<br />
ist, richtete einige Worte an die Zuschauer und erläuterte anhand<br />
aktueller Zahlen das weltweite Wachstum des Fitnessmarktes.<br />
So soll der weltweite Umsatz von ca. 440 Mrd. Dollar im Jahr<br />
2021 bis 2025 auf rund 600 Mrd. Dollar ansteigen.<br />
Dann stellte Raymond Lu die glücklichen Gewinner vor. Los ging<br />
es mit Johnson Health Technology. Dessen Global Director of<br />
Training & Education, Ben Wilde, einen Ausblick auf die Zukunft<br />
gab. Er geht davon aus, dass sogenannte Hybrid-Modelle, bei<br />
denen die Nutzer zwischen verschiedenen Trainingsorten haben,<br />
die neue Norm werden. Ein wichtiger Bestandteil dazu ist die<br />
Digitalisierung, wie die Matrix Connected Solutions und die App<br />
Community 360 sowie der Matrix Virtual Training Cycle. Mit dem<br />
können die Nutzer so trainieren, wie sie es möchten. Sie können<br />
an Matrix-exklusiven Programmen wie Sprint 8, Virtual Active und<br />
Target Training teilnehmen sowie beliebte Radfahrkurse auf Abruf<br />
besuchen. Es ist sogar möglich, seine Lieblingsmusik, -filme<br />
und -sendungen zu streamen, während das Training wie im Flug<br />
vergeht - und das alles auf einem Rad, das speziell für intensive<br />
Trainingseinheiten entwickelt wurde.<br />
Mit der offenen Plattform, die mit Matrix Connected Solutions<br />
zur Verfügung steht, werden Service und Wartung mühelos. Trainer<br />
können mit den Mitgliedern in Kontakt treten und sich mit<br />
ihnen austauschen, um bessere Ergebnisse zu erzielen und mehr<br />
Empfehlungen zu erhalten. So ist es einfacher denn je, die Marketingbemühungen<br />
zu erweitern und die Marke in den Mittelpunkt<br />
des Fitness-Lifestyles aller zu stellen.<br />
Innovative neue Produkte<br />
Im Anschluss stellte York Tsai, Vizepräsident der R&D bei Wise-<br />
Chip Semiconductor, die Smart Cycling Glasses des Unternehmens<br />
vor, die nicht nur für eine bessere Sicht auch bei schlechten<br />
Bedingungen sorgen, sondern den Fahrer oder die Fahrerin auch<br />
mit der Community in Kontakt halten. WiseChip ist Marktführer<br />
und Pionier bei monochromen OLEDs, Zeichen-OLEDs, Segment-OLEDs,<br />
Flächenfarben, Vollfarben und kundenspezifischen<br />
Produkten. Zum Funktionsumfang der Smart Cycling Glasses<br />
gehören die Überwachung der Herzfrequenz, Fahrtzeiten, Streckenrekorde,<br />
Umdrehungen pro Minute und mehr. Darüber hinaus<br />
wiegt das Produkt nur 15 g und ist mit einer Lithiumbatterieladung<br />
8 bis 12 Stunden lang stromsparend versorgt.<br />
26
Anzeige<br />
Ausgestattet sind die Smart Cycling Glasses mit einem Mini<br />
OLED Display. Natürlich eignet sich das Produkt auch für andere<br />
sportliche Disziplinen. Sogar beim Schwimmen kann es eingesetzt<br />
werden. Die Smart Cycling Glasses sind das erste zu 100<br />
% von WiseChip selbst entwickelte Angebot, das als fertiges Produkt<br />
auf den Markt kommt. Es handelt sich um ein IoT-Gerät, das<br />
in jede Art von Sonnenbrille integriert werden kann.<br />
Von WiseChip schaltete Raymond Lu zu Dyaco International und<br />
deren Senior Manager of Global Marketing Zorikto Tsydypov.<br />
Dyaco, Inc. mit Sitz in Taiwan ist einer der weltweit führenden<br />
Entwickler, Vermarkter, Hersteller und Markenvertreiber von Fitnessgeräten<br />
für den Heimgebrauch und den kommerziellen Einsatz,<br />
darunter Laufbänder, Ellipsentrainer, Fitnessräder und medizinische<br />
Reha-Geräte. Zorikto Tsydypov präsentierte mit Xterra<br />
Fitness ein Hightech-Laufband, das für alle Leistungsstufen und<br />
Altersklassen geeignet ist. Neben der Fläche liegt das auch am<br />
komfortablen und gelenkfreundlichen Xtrasoft-Belag. Dazu verfügt<br />
das Trainingsgerät über zwei große Datenspeicher. Der<br />
kräftige Motor erlaubt Geschwindigkeiten bis 19 km/h und der<br />
Steigungswinkel bietet 15 Stufen zur Auswahl. Ausgestattet ist<br />
das Xterra Fitness mit einem Touch Display. Mit Bluetooth FTMS<br />
kann man sich mit Apps wie Zwift und Kinomap verbinden und<br />
so virtuell auf tollen Strecken mit anderen Läufern aus der ganzen<br />
Welt trainieren. Dank einer Partnerschaft mit Garmin können<br />
Benutzer ihre Geräte mit dem TRX5500-Laufband koppeln, um<br />
die wichtigsten Trainingsdaten anzuzeigen. Ebenfalls im Lieferumfang<br />
enthalten ist XTERRA+, eine App-basierte Lösung, die es<br />
dem Benutzer ermöglicht, seinen Trainingsfortschritt zu verfolgen,<br />
eine unbegrenzte Anzahl von Trainingsdaten zu speichern,<br />
personalisierte Trainingspläne zu erstellen und erreichbare<br />
Ziele zu setzen.<br />
Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
und Diabetes Typ 2<br />
Im Anschluss hatte Patricia Lin, Projekt-Managerin von der Netown<br />
Corporation die Möglichkeit, gleich drei innovative neue<br />
Produkte vorzustellen. Netown widmet sich seit 19 Jahren der<br />
intelligenten Gesundheitsbranche und konzentriert sich auf die<br />
Entwicklung von Dienstleistungen und Lösungen, die den Menschen<br />
ein Leben in Wellness ermöglichen. Bei der Taiwan Excellence<br />
konnten sich die virtuellen Besucher davon ein Bild machen.<br />
Das Unternehmen präsentierte den Interactive Precise Grip<br />
Strength Trainer, das AI Heart Rate Monitor Smart Bike, und den<br />
AI Precise Four Limbs Coordination and Muscle Strength Trainer.<br />
Spannend ist das Einsatzgebiet des Grip Strength Trainers, ein interaktives<br />
Griff-Trainingsspiel auf einer mobilen App mit Echtzeit-<br />
Kraftanzeigen. Eine schwache Griffkraft kann Hinweise auf ein<br />
erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes<br />
Typ 2 geben. Der Grip Trainer misst nicht nur die aktuelle Kraft,<br />
mit ihm lassen sich die Kraftwerte auch ganz gezielt trainieren<br />
und anheben.<br />
Das Smart Fat Burn Heart Rate Monitor Bike nutzt die am Fahrrad<br />
angebrachte Kamera, um Veränderungen der Gesichtshautfarbe<br />
des Benutzers zu erkennen, die durch die Herzfrequenz beinflusst<br />
wird. Es analysiert dann die Herzfrequenz in Echtzeit mithilfe<br />
eines KI-Modells, und auf der Grundlage dieser Daten passt<br />
das Fahrrad automatisch die Trainingsbelastung an. Die durchschnittliche<br />
Fettverbrennungsherzfrequenz und die maximale<br />
Herzfrequenz werden von diesem System ebenfalls automatisch<br />
eingestellt. Der AI-Präzisions-Trainer für die Koordination der vier<br />
Gliedmaßen und Muskelkraft verfügt über ein innovatives 3-in-<br />
1-Design, einschließlich Widerstandstraining für Schulterpressen,<br />
Beinbeugen/-streckungen und Koordinationstraining für vier<br />
Gliedmaßen.<br />
Zum Abschluss der Präsentation wies Raymond Lu darauf hin,<br />
dass man die vorgestellten Produkte auch selbst in Augenschein<br />
nehmen kann. Neben Ausstellungen in Colorado und Tokio, wird<br />
die Taiwan Excellence auch auf der Eurobike vom 13. bis 17. Juli<br />
in Frankfurt und der ISPO vom 28. bis 30. November in München<br />
vertreten sein.<br />
Taiwan External Trade Development Council (TAITRA)<br />
Addresse: 4-7 Fl., 333 Keelung Rd., Sec. 1,<br />
Taipei 11012, Taiwan<br />
Tel: (02) 2725-5200<br />
Fax: (02) 2757-6653<br />
E-mail: taitra@taitra.org.tw<br />
Web: www.events.taiwanexcellence.org<br />
27
Events & Bildung<br />
SMHS<br />
AFTER REPORT<br />
Gipfeltreffen zum „Rezept auf Bewegung?!“ am 17. <strong>Juni</strong><br />
Ärztinnen und Ärzte sollen Patienten zum Sport bewegen<br />
Immer mehr Wissenschaftler und Politiker sind sich einig: Regelmäßige Bewegung ist die beste Medizin. In weiten Teilen der Bevölkerung<br />
kommt davon allerdings nur wenig an. Über 28 Millionen Menschen in Deutschland treiben überhaupt keinen Sport. Damit ist<br />
die Tendenz zum Sport in den letzten fünf Jahren zwar leicht gestiegen, doch noch immer gibt es reichlich Luft nach oben. Um mehr<br />
Menschen zu animieren, etwas für ihre Fitness und Gesundheit zu tun, könnten Ärztinnen und Ärzte einen wichtigen Beitrag leisten,<br />
so der Tenor eines Gipfeltreffens, das am 17. <strong>Juni</strong> auf Einladung des Sports, Medicine and Health Summit an der Universität Hamburg<br />
stattgefunden hat.<br />
Keine Vergütung für eine derartige Leistung<br />
Der Einladung kamen mehr als 30 Persönlichkeiten aus mehr als<br />
20 Institutionen aus Politik, Sport, Medizin und Krankenkassen<br />
nach. Im Mittelpunkt des einführenden Workshops stand die<br />
Frage, wie man Ärztinnen und Ärzte, die beim Thema gesundheitliche<br />
Prävention einen besonders großen Vertrauensvorschuss<br />
bei vielen Menschen genießen, noch stärker aktivieren<br />
könne. Ziel ist es, die Verschreibung von Bewegung gezielt als<br />
wichtiges Instrument zu nutzen, um mehr Menschen an sportliche<br />
Aktivitäten heranzuführen. Ein schriftlicher Appell, wie eine<br />
Verschreibung, wirkt nachhaltiger und verbindlicher als ein gut<br />
gemeinter mündlicher Rat. Gründe für die zögerliche Beratung<br />
zur Bewegung wurden im Rahmen dieses ersten Gipfeltreffens<br />
„stellenweise hitzig diskutiert“ so Prof. Winfried Banzer, Mitautor<br />
der Nationalen Bewegungsempfehlungen. Dabei wurden gleich<br />
mehrere Hürden ausgemacht, die es zu beseitigen gilt, um die<br />
Akzeptanz in der Ärzteschaft für das Thema zu verbessern. Zum<br />
einen hinkt der Wissensstand in der ärztlichen Praxis häufig dem<br />
Stand der Forschung hinterher. Zum anderen sieht das aktuelle<br />
Abrechnungssystem keine Vergütung für eine derartige Leistung<br />
vor. Dazu machten die Expertinnen und Experten in Hamburg<br />
die mangelnde Vernetzung zwischen Ärzten und den Anbietern<br />
von Sport und Bewegungskursen als ein weiteres Defizit aus.<br />
Prof. Banzer sieht dieses Treffen in Hamburg als ganz wichtigen<br />
Schritt: „Nur gemeinsam können wir das schaffen. Wenn jede<br />
Interessensgruppe glaubt, in ihrem kleinen Reich bleiben zu können,<br />
dann kommen wir nicht weiter.“<br />
Begriffliche Trennung von Prävention und Therapie<br />
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden die bereits<br />
zuvor angesprochenen Aspekte noch einmal aufgegriffen und<br />
vertieft. Neben Joachim Becker, zuständig für den Bereich Prävention<br />
im Bundesministerium für Gesundheit und Kerstin Holze,<br />
Vize-Präsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes, Tanja<br />
Obst, Leiterin des Geschäftsbereichs Leistung der DAK-Gesundheit,<br />
saßen auch Prof. Braumann, Hamburger Sportmediziner und<br />
Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und<br />
Prävention, und Christoph Holstein, Sportsstaatsrat der Hamburger<br />
Behörde für Inneres und Sport, im Podium. So wurde Staatsrat<br />
Holstein gleich zu Beginn mit den Worten zitiert: „Ärztinnen und<br />
Ärzte können eine Schlüsselfunktion in der Bewegungsförderung<br />
übernehmen – wir wollen Ärztinnen und Ärzte in Hamburg ermutigen,<br />
häufiger zu Bewegung zu beraten“. Prof. Braumann ärgerte<br />
sich über die begriffliche Trennung von Prävention und Therapie<br />
und den sich damit verändernden Zuständigkeiten bei Krankenkassen:<br />
„Für mich ist es ganz klar: Man mogelt sich um die Zuständigkeiten<br />
herum.“ Für ihn ist die therapeutische Wirksamkeit<br />
längst hinreichend belegt. Ähnlich sah es Kerstin Holze, die<br />
Sport und Bewegung mit dem Fokus Gesundheit und Prävention<br />
strukturell im Bundesministerium für Gesundheit verankert sehen<br />
möchte. Joachim Becker nahm die Vorlage auf und versprach, die<br />
„guten Impulse“ in ein Gespräch mit dem Bundesgesundheitsminister,<br />
Karl Lauterbach, zu nehmen. Einigkeit herrschte über die<br />
Bedeutung einer intensiveren Zusammenarbeit und eines engen<br />
Austauschs zwischen allen Beteiligten.<br />
28<br />
Foto: SMHS
Kevin Ebener<br />
M. Sc. Health Care Mana<br />
COO Fitness News Germ<br />
Events & Bildung<br />
Die Beteiligten des Gipfeltreffens<br />
Neben der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der<br />
DAK-Gesundheit, der Universität Hamburg sowie der Innenbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, die als Mitveranstalter dieses<br />
Treffen ausgerichtet haben, war unter anderem auch die Bundesärztekammer, der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), die<br />
deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), der Deutsche Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS), der Bundesverband<br />
Niedergelassener Kardiologen (BNK), die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) sowie der Arbeitgeberverband deutscher<br />
Fitness- und Gesundheitsanlagen (DSSV) und der Hamburger Sportbund (HSB) vertreten.<br />
„Das war ein guter Einstieg in eine noch intensivere Zusammenarbeit der verschiedenen wichtigen Akteure, um Bewegungsförderung<br />
in unterschiedlichen Settings erfolgreich umzusetzen und insbesondere ein Rezept für Bewegung als ein wichtiges Tool zu stärken.<br />
Wir machen hier weiter!“, sagt Dr. Nils Schumacher, Initiator des Gipfeltreffens und einer der Organisatoren des Summits.<br />
Weitere Infos unter:<br />
https://www.sports-medicine-health-summit.de/events/bewegung-auf-rezept.html<br />
- Kevin Ebener<br />
Chief Operating Officer<br />
M.Sc. Health Care Management<br />
FITNESS<br />
NEWS<br />
Germany<br />
29
Foto: Fitnesswissenschaftskongress<br />
Events & Bildung<br />
MEHR WISSENSCHAFT FÜR DIE FITNESS<br />
Mit der inzwischen 3. Auflage geht der Fitnesswissenschaftskongress den nächsten Schritt. Nach zwei überaus erfolgreichen Veranstaltungen<br />
an der IST-Hochschule für Management in Düsseldorf findet der Kongress am 16. und 17. September <strong>2022</strong> erstmals an der<br />
Goethe-Universität in Frankfurt statt. Ziel ist es einmal mehr, Wissenschaftler aus den unterschiedlichen Fachbereichen zusammenzubringen<br />
und unter der Überschrift „Fitnesswissenschaft“ an einen Tisch zu holen.<br />
Der Austausch junger und erfahrener Kollegen und die Zusammenkunft<br />
verschiedener Fachbereiche und Herangehensweisen<br />
ist der Grundgedanke, der hinter dem Fitnesswissenschaftskongress<br />
steht. Die Kongresspräsidenten Prof. Dr. Dr. Michael Behringer<br />
von der Goethe-Universität und Prof. Dr. Stephan Geisler<br />
von der IST-Hochschule versprechen sich dadurch, dass sich die<br />
Referenten und Besucher weiterbilden und das Wissen aus dem<br />
Kongress raus in die Fitnessstudios tragen. Die Wissenschaftler<br />
und motivierten Nachwuchsforscher referieren zu den acht<br />
Themenschwerpunkten Krafttraining, Ausdauertraining, Muskelphysiologie,<br />
Gesundheitssport, Regenerationsmanagement, Ernährung,<br />
Athletiktraining und Sportmedizin.<br />
Neben zahlreichen prominenten Speakern aus Deutschland und<br />
der Schweiz, sind auch in diesem Jahr wieder ausgewiesene Experten<br />
aus Nordamerika mit dabei. Darunter der weltbekannte<br />
Hypertrophie-Forscher Brad Schoenfeld von der City University of<br />
New York City, Prof. Stuart Phillips von der McMaster University<br />
im kanadischen Hamilton sowie Keith Baar von der University of<br />
California. Angesprochen sind alle, die sich wissenschaftlich mit<br />
Fitness auseinandersetzen oder das in Zukunft machen möchten<br />
– also Sportwissenschaftler, Physiotherapeuten, Fachleute aus<br />
der Fitness- und Gesundheitsbranche sowie Interessierte aus<br />
dem universitären und dem Bildungsumfeld.<br />
„Ich freue mich sehr, dass wir den Fitnesswissenschaftskongress<br />
dieses Jahr an der Goethe-Universität ausrichten werden.<br />
Die Veranstaltung hat schon bei den ersten beiden Auflagen<br />
nicht nur national, sondern auch international für Aufsehen gesorgt.<br />
Ich bin überzeugt, dass wir damit der Fitnesswissenschaft<br />
einen weiteren Schub geben werden und bin sehr gespannt auf<br />
den Austausch der hochkarätigen Experten“, sagt Prof. Dr. Dr. Michael<br />
Behringer.<br />
„Die Zusammenkunft so vieler toller und interessanter Kollegen<br />
ist auf diesem Gebiet einzigartig. Wir konnten erneut sehr renommierte<br />
Größen aus der gesamten Bandbreite der Fitnesswissenschaft<br />
für den Kongress gewinnen. Deshalb bin ich mir sicher,<br />
dass es in Frankfurt wieder eine intensive und gewinnbringende<br />
Veranstaltung werden wird, von der alle Teilnehmer profitieren<br />
werden“, ergänzt Prof. Dr. Stephan Geisler.<br />
Alle weiteren Informationen, das ausführliche Programm und die<br />
Möglichkeit, sich ein Ticket zu sichern gibt es unter:<br />
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40233 Düsseldorf<br />
T: +49 (0)211 86668 0<br />
F: +49 (0)211 86668 30<br />
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31
EUROPAMEISTERSCHAFT IM GEWICHTHEBEN<br />
Am 28. Mai sind die Europameisterschaften im Gewichtheben in eine lange und ereignisreiche Woche gestartet. Bis zum 5. <strong>Juni</strong><br />
kämpften männliche und weibliche Athleten in der albanischen Hauptstadt Tirana um die begehrten Medaillen. Für die Männer war<br />
es bereits die 100. Europameisterschaft. Die Frauen traten zum 34. Mal bei diesem prestigeträchtigen Wettbewerb an.<br />
Athletinnen und Athleten aus 39 Ländern<br />
Mehr als 300 Athletinnen und Athleten aus 39 Ländern waren in<br />
Tirana am Start und kämpften um die Titel im Reißen, Stoßen und<br />
im Zweikampf. Davon gab es einige zu gewinnen. In zehn Klassen<br />
ging es für die Athletinnen im Tirana Olympic Park um die<br />
Medaillen. Angefangen bei der Klasse bis 45 kg, hin zur höchsten<br />
Klasse über 87 kg. Auch bei den männlichen Athleten gab es 10<br />
Klassen. Allerdings liegt das Gewichtslimit hier in der untersten<br />
Klasse bei 55 kg. Die höchste Gewichtsklasse startet bei über<br />
109 kg.<br />
Deutsches Team erfolgreich<br />
Neben den zahlreichen Wettkämpfen stand am zweiten Veranstaltungstag<br />
auch der Congress der European Weighlifting Federation<br />
im Grand Blue Fafa Resort in Durres auf dem Programm.<br />
Jede teilnehmende Nation konnte zu diesem Kongress zwei Delegierte<br />
entsenden. Zur Stimmabgabe berechtigt war allerdings<br />
immer nur jeweils ein Delegierter.<br />
Eröffnet wurden die Europameisterschaften im Rahmen einer feierlichen<br />
Zeremonie von Antonio Conflitti, dem Präsidenten der<br />
EWF. Nicht dabei in diesem Jahr die Mannschaften von Russland<br />
und Belaruss. Beide Teams waren aufgrund des russischen Angriffskriegs<br />
in der Ukraine nicht zur Teilnahme berechtigt.<br />
Die deutsche Mannschaft kehrte mit insgesamt acht Medaillen<br />
und einigen Bestleistungen in die Heimat zurück. Die Sportpolizistin<br />
Lisa Marie Schweizer gewann gleich drei Medaillen und<br />
den Titel einer Vize-Europameisterin bis 71 kg. Im Reißen holte<br />
sie sogar Gold. Im Stoßen gab es die Bronzemedaille.<br />
Auch Vereinskollege Simon Brandhuber kehrte als Vize-Europameister<br />
zurück. Für 134 kg im Reißen gab es zudem die Silbermedaille<br />
und für 152 kg im Stoßen eine Bronzemedaille. Eine weitere<br />
Silbermedaille in der Klasse bis 61 kg gab es im Stoßen für Jon<br />
Luke Mau. Er brachte 156 kg zur Hochstrecke.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />
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33
Events & Bildung<br />
IHRSA <strong>2022</strong> IN MIAMI<br />
Vom 22. bis 24. <strong>Juni</strong> stand in Miami Beach die IHRSA <strong>2022</strong> auf dem Programm. Mehr als 300 Aussteller präsentierten bei dem<br />
Branchentreffen auf der 33.000 qm großen Ausstellungsfläche ihre Produktneuheiten und Highlights. Über 6.000 Professionals und<br />
Experten treffen bei dem Branchenevent zusammen.<br />
Projekte und Initiativen<br />
Schon am Vorabend des ersten Tages gab es beim Empfang der<br />
IHRSA Foundation die Möglichkeit zum Kennenlernen und Gedankenaustausch.<br />
Die Foundation nutzte den gemeinsamen Abend,<br />
um ihre aktuellen Projekte und Initiativen vorzustellen. Die Einnahmen<br />
des Abends kommen der gemeinnützigen Stiftung zugute.<br />
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt danach nicht, denn bereits um 6:30<br />
Uhr begann am 22. <strong>Juni</strong> der Sunrise Network Walk für die Frühaufsteher.<br />
Von da an ging es Schlag auf Schlag. Ein Themenschwerpunkt<br />
war die zunehmende Gewichtung gesundheitlicher Schwerpunkte<br />
und Angebote. Die Tendenz in diese Richtung lässt sich<br />
zwar bereits seit einigen Jahren erkennen, doch Corona hat diese<br />
Entwicklung noch einmal zusätzlich beschleunigt. Auch die Zukunft<br />
der Boutique-Studios und Maßnahmen zur Kundenbindung<br />
oder zur Inklusion standen in Miami Beach auf der Agenda.<br />
70 Fargo Street,<br />
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Möglichkeiten zum Anfassen und zum Ausprobieren<br />
Aber natürlich ging es bei der IHRSA <strong>2022</strong> nicht nur um Theorie und<br />
Neuheiten, das Event bot jede Menge Möglichkeiten zum Anfassen und<br />
zum Ausprobieren. Gerade die Feinheiten der digitalen oder hybriden<br />
Neuheiten erschließen sich den meisten Besuchern und selbst Fachleuten<br />
oft erst, wenn sie die jeweiligen Innovationen einmal selbst ausprobiert<br />
haben. In Miami Beach hatten sie dazu die Gelegenheit. Vor<br />
allem im Bereich hybrides Training gab es auf der IHRSA einiges zu erkunden.<br />
Trends hat es in der Fitnessbranche immer wieder gegeben.<br />
Einige sind uns erhalten geblieben, andere haben sich bereits nach kurzer<br />
Zeit scheinbar in Luft aufgelöst. Man muss kein Hellseher sein, um<br />
vorherzusagen, dass uns das hybride Training erhalten bleibt. Als einer<br />
der großen Zukunftsmärkte der Branche. Übrigens konnte sich auch die<br />
Liste der Keynote-Speaker sehen lassen. Mit den Co-Gründern von Bitty<br />
& Beau´s Coffee, Amy & Ben Wright, Liz Bohannon, CEO Sseko Design,<br />
und Daymond John, ABC´s Shark Tank, konnten echte Publikumsmagneten<br />
gewonnen werden.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />
Die Fitness-Branche legt langsam die Starre der Corona-Pandemie ab und erwacht zu neuem<br />
Leben. Spätestens die FIBO <strong>2022</strong> bildete den Auftakt für zahlreiche größere und kleinere Veranstaltungen<br />
und Events. Einen Überblick gibt unser neues Event-Portal.<br />
Hier findet ihr interessante Branchentreffen in übersichtlicher Abfolge mit Terminen und den<br />
wichtigsten Informationen.<br />
Veranstalter können sich gerne per Mail an die Redaktion wenden und die Daten zu anstehenden<br />
Ereignissen übermitteln:<br />
redaktion@fitness-news-germany.de<br />
34
Gesundheit & Therapie<br />
Seit Jahrzehnten hat das Unternehmen P. Jentschura im Sport<br />
einen ausgezeichneten Ruf. Ein wichtiger Grund dafür ist nicht<br />
zuletzt die gute Zusammenarbeit mit Vereinen und Einzelsportlern,<br />
die oft über viele Jahre Bestand hat. Kooperationen gibt<br />
es u. a. mit den Volleyball-Bundesligistinnen des USC Münster<br />
und dem Österreichischen Skiverband (ÖSV). Auch bei der Tour<br />
Transalp (19. bis 25. <strong>Juni</strong>) und der Bike Transalp (3. bis 9. Juli) ist<br />
P. Jentschura als offizieller Partner dabei. Bei den beiden Großveranstaltungen<br />
bezwingen etwa 1.000 Amateure aus rund 40<br />
Ländern die Alpen. Nicht mit dem Auto, sondern mit dem Rennrad<br />
bzw. Mountainbike.<br />
P. JENTSCHURA -<br />
DEN PH-WERT<br />
IMMER IM BLICK<br />
Eine feste Größe<br />
In der Fitnessbranche ist P. Jentschura ebenfalls eine feste Größe.<br />
Zahlreiche Fitnessstudios führen die basischen Nahrungsmittel<br />
und Pflegeprodukte des Unternehmens in ihrem Sortiment.<br />
Regelmäßig werden dort auch Seminare von Mitarbeitern<br />
der Firma gehalten, die ihren Sitz im beschaulichen Münster hat.<br />
Die Vorträge zum Thema Säure-Basen-Haushalt stoßen auf großes<br />
Interesse. Einige Teilnehmer dieser Veranstaltungen haben<br />
sich damit bereits auseinandergesetzt, für andere ist es Neuland.<br />
Spannend ist es für alle gleichermaßen, denn der Säure-Basen-<br />
Haushalt hat auch ganz viel mit dem eigenen Wohlbefinden zu<br />
tun. Damit er im Lot bleibt, gibt es seit Kurzem das komfortable<br />
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Fax: +49 (0) 25 34 - 97 44 - 44<br />
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35
Gesundheit & Therapie<br />
TRAINING<br />
NACH COVID-19<br />
Aktuelle Empfehlungen aus der Sportmedizin<br />
Seit ihrem Beginn im Jahr 2020 hat die Corona-Pandemie bekanntlich schwerste Auswirkungen auf das gesamte gesellschaftliche<br />
Leben gehabt. Davon waren auch der Freizeit- und Spitzensport sowie die Fitnessbranche stark betroffen, wo es vor allem durch die<br />
diversen Lockdowns zu erheblichen Verwerfungen kam.<br />
Ein besonderes Problem ergab sich in dieser Zeit vor allem dadurch,<br />
dass es noch keine Erfahrungen mit dieser neuen Infektion<br />
gab, so dass anfangs der Fokus auf der Eindämmung des<br />
Infektionsgeschehens bis hin zu einer „Null-Covid-Strategie“ lag.<br />
Leider wurden dadurch in dieser Anfangszeit erhebliche Kollateralschäden<br />
und Einschränkungen in Kauf genommen - nicht nur<br />
gesamtwirtschaftlich, sondern auch im individuellen Bereich.<br />
Das betraf auch die starke Verunsicherung hinsichtlich körperlicher<br />
Anstrengungen und intensiverer Ausübung von Sport und<br />
Fitnesstraining, sobald eine Covid-19-Infektion eingetreten war.<br />
Durch die Schließung von Sport- und Fitnesseinrichtungen wurde<br />
nicht nur die Möglichkeit des Sporttreibens versagt – sondern<br />
die übertriebene Fokussierung auf die neue Infektionskrankheit<br />
führte auch zu erheblicher Zurückhaltung bezüglich körperlichen<br />
Belastungen mit den bekannten Folgen von Leistungsabbau und<br />
Zunahme des Übergewichts. Erst allmählich entwickelten sich<br />
dann realistische Einschätzungen zur Art und Weise des Umgangs<br />
mit der Infektion.<br />
So kam schon früh unter der Überschrift „Return to Sports?“ zu<br />
Recht auch die Frage auf, wann und wie körperliche Aktivität, besonders<br />
im Sinne von Sporttreiben oder Fitnesstraining, nach<br />
einer Infektion wieder aufgenommen werden darf - und wie es<br />
sich dann vor allem mit hochintensiven Belastungen oder gar<br />
Wettkampfteilnahmen verhält. Damit befasste sich schon sehr<br />
frühzeitig auch die Sportmedizin, aus deren Reihen bereits im<br />
Frühjahr 2020 die ersten Publikationen zu diesem Thema erschienen.<br />
Danach haben sich bis heute weitere Beiträge mit<br />
dem genannten Problem befasst, wobei rückblickend die schon<br />
zu Beginn der Pandemie getroffenen Empfehlungen auch heute<br />
noch im Wesentlichen Bestand haben. Wie ist nun der aktuelle<br />
Kenntnisstand?<br />
36<br />
Subjektive und objektive Einschätzung<br />
Zunächst ist allgemein nach wie vor das akzeptiert, was bereits<br />
schon der GMV (Gesunder Menschen-Verstand) nahelegt, dass<br />
nämlich während einer speziell mit PCR-Test nachgewiesenen<br />
akuten Infektion, auch wenn sie asymptomatisch verläuft, keine<br />
anstrengende sportliche Aktivität durchgeführt werden sollte. Das<br />
weitere Vorgehen im Anschluss daran hängt dann von der eingetretenen<br />
Schwere der Erkrankung ab. Dazu hat schon 2020 die<br />
Arbeitsgruppe der DGSP (Deutsche Gesellschaft für Spotmedizin<br />
und Prävention, Nieß et al., 2020) ein entsprechendes Positionspapier<br />
vorgelegt. Auch, wenn sich dieses auf Leistungssportler<br />
bezieht, lassen sich wesentliche Elemente, etwa zum Ausmaß der<br />
Diagnostik, die vor dem Wiedereinstieg in den (Wettkampf-)Sport<br />
empfohlen wird und dort auf Kaderathleten bezogen sind, auch<br />
auf Fitnesstrainierende übertragen.<br />
Ein wesentliches Problem stellt dabei das klinische Bild einer Infektion<br />
mit SARS-CoV-2 dar, das hoch variabel ist und von einer<br />
völligen Symptomfreiheit (asymptomatisches Bild) bis hin zu<br />
einem in seltensten Fällen sogar tödlich endenden Verlauf reichen<br />
kann. Schlimmstenfalls kann die Infektion mit SARS-CoV-2<br />
zu ausgeprägten Entzündungsreaktionen führen, die neben der<br />
Lunge vor allem auch das Herzkreislaufsystem, das zentrale und<br />
periphere Nervensystem, den Skelettmuskel sowie Leber und Nieren<br />
betreffen können. Solche Komplikationen sind zwar vermehrt<br />
bei Risikopersonen zu erwarten, doch auch bei jungen Menschen<br />
kann es in einzelnen Fällen zu schweren Symptomen und kritischen<br />
Verläufen kommen.<br />
Da man zu Beginn der Pandemie Sorge hatte, dass es häufig bei<br />
einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Erreger zu Beteiligung des<br />
Herzens kommen könnte, was besonders dann u. U. lebensgefährlich<br />
ist, wenn sich eine Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis)<br />
herausbildet, wurde nicht selten bei Kaderathleten auch eine<br />
sehr aufwändige Diagnostik betrieben. Doch mittlerweile zeigen<br />
die verfügbaren Studien, dass dieses Risiko wohl anfangs überschätzt<br />
wurde. Zwar können auch Hochleistungsathleten (wozu<br />
vermutlich auch hochtrainierte Fitnesssportler zählen dürften)<br />
einen schwerwiegenden Verlauf zeigen, doch das passiert insgesamt<br />
- und bei jenen auch im Vergleich zur Normalbevölkerung -<br />
nur in ausgesprochen seltenen Fällen im unteren einstelligen Prozentbereich.<br />
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es bei ihnen<br />
keine bis dahin unerkannten Herzerkrankungen gab (vgl. Burgstahler<br />
& Nieß, 2021). Im Übrigen belegen Studien inzwischen,<br />
dass bei sachgemäßer Therapie Herzbeteiligungen i. d. R. wieder<br />
vollständig verheilen – allerdings erst nach mehreren Monaten.
Gesundheit & Therapie<br />
Begleiterkrankungen bei Covid-19<br />
Andererseits liegen inzwischen mehrere Daten vor, die belegen,<br />
dass ebenso andere, nicht kardiale Folgen der Infektion Sportler<br />
und Fitnesstrainierende bei ihrer Aktivität stark beeinträchtigen<br />
können. Dazu gehört auch das seltene Phänomen des „Long-Covid-Syndroms“,<br />
das sich nach Infektionen mit jeder Sars-CoV-<br />
2-Variante finden lässt. Hier geht es vor allem um anhaltende Fatigue<br />
(Abgeschlagenheit), aber auch dauerhafte Kopfschmerzen<br />
oder Schwindel, Schlaf-, Geruchs- oder Geschmackstörungen<br />
und auch Muskelschmerzen. Daher ist auch diesem Aspekt in der<br />
Beratung zum Sporttreiben nach Covid-19 Rechnung zu tragen.<br />
Welche Aktivität ist nach Covid-19 zu empfehlen?<br />
Die aktuellen Empfehlungen in Bezug auf „Return to Sports“ nach<br />
COVID-19 für leistungsorientierte Wettkampf- wie auch Freizeitsportlerinnen<br />
und –sportler müssen nach aktuellem Kenntnisstand<br />
stark am Krankheitsverlauf orientieren. Kaderathleten im<br />
Hochleistungsbereich haben hier den Vorteil einer engmaschigen<br />
sportmedizinischen Betreuung, die im Fitnessbereich so nicht<br />
gegeben ist. Doch die Erkenntnisse aus dem Leistungssport lassen<br />
sich durchaus auch für die Fitnessbranche herunterbrechen.<br />
Zunächst gilt: Wann nach einer Infektion mit SARS- CoV2 wieder<br />
mit dem Fitnesstraining begonnen werden kann, basiert auf den<br />
Ergebnissen der Diagnostik, die alle akuten und subakuten Befunde<br />
berücksichtigt. Hier muss besonders auch auf anhaltende<br />
Symptome im Sinne eines ,,Long-COVID‘‘ geachtet werden. Das<br />
folgende dreistufige Schema (Level 1 bis 3) hat sich mittlerweile<br />
bewährt (vgl. im Detail Literatur unten), jeweils bei Vorliegen<br />
eines positiven Sars-CoV-2 PCR-Tests.<br />
Level 1: Keine Krankheitssmptome (asymptomatisch).<br />
Level 2: Milde Symptome, Rückbildung innerhalb 7 Tage, danach beschwerdefrei.<br />
Level 3: Anhaltende Symptome, dauerhafte Leistungseinbuße,<br />
ggf. kardiale Symptome.<br />
Trainingsempfehlungen<br />
Ähnlich differenziert fallen auch die Empfehlungen für die Wiederaufnahme<br />
des Trainings aus. Für alle Level gilt dabei als Voraussetzung,<br />
dass dann die aktuell durchgeführte Diagnostik unauffällig<br />
war.<br />
Level 1: Keine intensiven (!) Belastungen für die ersten 14 Tage nach PCR.<br />
Level 2: Wiedereinstieg ins Training frühestens 7 Tage nach Symptomfreiheit.<br />
Level 3: Wie Level 2, aber individuell angepasste längere Trainingskarenz<br />
nach jeweiligem Status.<br />
Für alle Level gilt zudem, für die Wahl der persönlich jeweils angemessenen<br />
Trainingsbelastung wiederum den „GMV“ sowie<br />
das individuelle Körpergefühl bzw. Belastungsempfinden zu berücksichtigen.<br />
Auch wenn es leistungsambitionierten Trainierenden<br />
schwerfällt, gilt besonders in der Anfangsphase des Wiederbeginns<br />
eher die Regel: „Weniger ist Mehr!“<br />
Und last but not least: Das primäre Ziel sollte möglichst immer<br />
bestenfalls die Vermeidung einer Infektion, gerade auch bei den<br />
engagierten Fitnesssporttreibenden, sein!<br />
Literatur<br />
Nieß, A.M., Bloch, W., Friedmann-Bette, B. et al. (2020).<br />
Positionspapier „Return to Sport“ während der aktuellen Coronavirus-Pandemie<br />
(SARS-CoV-2/COVID-19). Dtsch Z Sportmed., 71: E1-E4.<br />
https://www.germanjournalsportsmedicine.com/archiv/archive-2020/issue-5/<br />
position-stand-return-to-sport-in-the-current-coronavirus-pandemic-sars-cov-2-covid-19/<br />
Burgstahler, C. , Nieß, A. M. (2021). Return to Sports nach COVID-19.<br />
Review. Sports Orthop. Traumatol. 37, 249-254.<br />
https://doi.org/10.1016/j.orthtr.2021.06.002<br />
Prof. Dr. Theo Stemper<br />
Vorsitzender BVGSD e.V.<br />
Diagnostik<br />
Hinsichtlich der Diagnostik nach überstandener Infektion es gibt<br />
für alle Level 1-3 die gleiche grundlegende Empfehlung: Gründliche<br />
ärztliche Anamnese, körperliche Untersuchung, differenziertes<br />
Blutbild, bei Sportlern inklusive C-reaktives Protein, und<br />
Ruhe-EKG.<br />
Emeritiert<br />
Bergische Universität Wuppertal<br />
Institut für Sportwissenschaft<br />
Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften<br />
Arbeitsbereich: Fitness & Gesundheit<br />
Ab Level 2 kommen zusätzlich spezifischere Untersuchungen mit<br />
besonderer Berücksichtigung der Herzbeteiligung dazu: Echokardiographie,<br />
Spirometrie und Belastungs-EKG mit Pulsoximetrie.<br />
Erst für die (wenigen) schweren Verläufe ist dann je nach Schwere<br />
der Erkrankung noch weitere aufwändige Labordiagnostik sowie<br />
ggf. auch ein Kardio-MRT oder Thorax-CT angezeigt.<br />
37
Gesundheit & Therapie<br />
DIE HÄUFIGSTEN STRESSOREN<br />
IM BERUFSALLTAG<br />
& ENTSPRECHENDE GEGENMASSNAHMEN<br />
Stress im Beruf<br />
In der aktuellen Forschung zum Stressaufkommen am Arbeitsplatz zeigt sich immer wieder, dass Stress am Arbeitsplatz langfristig<br />
negative Folgen auf die Gesundheit haben kann und ein großes Risiko mit sich bringen kann. Nicht nur werden gestresste Menschen<br />
schneller krank, auch die Fluktuationsrate steigt und somit auch die Kosten und der Arbeitsaufwand für die Unternehmen.<br />
Folgen von Stress<br />
Folgen von Stress können sich physisch, psychisch oder durch<br />
eine Verhaltensveränderung bemerkbar machen. Meistens<br />
kommt eine Kombination aller drei Folgen zusammen. Kurzfristig<br />
können auf physischer Ebene ein erhöhter Puls, eine Steigerung<br />
des Blutdrucks und eine Ausschüttung von Stresshormonen<br />
stattfinden. Auf psychischer Ebene kann es zu allgemeinen psychosomatischen<br />
Beschwerden sowie Unzufriedenheit, Anspannung,<br />
negativen Gefühlen, Wut und Frust kommen. Langfristig<br />
können sich sogar depressive Episoden oder schwerere psychische<br />
Beschwerden entwickeln.<br />
Viele gestresste Menschen zeigen auch Veränderungen in ihrem<br />
Verhalten. Oft kommt es zu sozialem Rückzug, Konflikten,<br />
Aggressionen, Leistungsschwankungen oder nachlassender<br />
Konzentration und Engagement. Viele Menschen greifen bei erhöhtem<br />
Stress auch auf Rauschmittel, wie Nikotin, Alkohol und<br />
Drogen zurück.<br />
Was sind die häufigsten Stressoren im Job?<br />
Was sind Stressoren überhaupt? Stressoren können entweder<br />
aus dem inneren des Menschen entstehen, zum Beispiel durch<br />
Selbstzweifel, oder durch äußere Reize, wie zum Beispiel einer<br />
schlechten Arbeitsumgebung. Stressoren können zudem physikalischer<br />
oder psychosozialer Natur sein.<br />
Stressempfinden ist jedoch höchst subjektiv und individuell.<br />
Während eine Person eine Situation als sehr stressig beschreibt,<br />
kann eine andere Person die exakt gleiche Situation als nichtstressig<br />
wahrnehmen. Demnach sind potenzielle Stressoren zunächst<br />
neutral und lösen erst dann eine Stressreaktion aus, wenn<br />
die Person die Situation als „stressig“ bewertet und die Bewältigungsmöglichkeiten<br />
der Person überschritten werden.<br />
1. Arbeitsplatzunsicherheit<br />
Wer sich an seinem Arbeitsplatz nicht sicher fühlt und weiß, dass<br />
eine hohe Wahrscheinlichkeit für den Verlust des Arbeitsplatzes<br />
besteht, empfindet häufig mehr Stress. Zwar befinden sich ziemlich<br />
viele Menschen in Deutschland in einem „sicheren“ Arbeitsverhältnis,<br />
so gibt es dennoch einige Menschen, die sich sorgen<br />
um Ihren Arbeitsplatz machen müssen, was insbesondere den<br />
psychischen Stress erhöht.<br />
2. Psychischer Leistungsdruck und zu hohe Arbeitsanforderungen<br />
Wenn sehr hohe qualitative und quantitative Anforderungen vorliegen,<br />
kann dies den Leistungsdruck erhöhen. Dazu gehört auch<br />
Termin- und Zeitdruck, Informationsüberfluss, unklare und unstrukturierte<br />
Arbeitsanweisungen sowie widersprüchliche und<br />
ständig wechselnde Bedingungen.<br />
3. Soziale Umgebung<br />
Ein schlechtes Betriebsklima, Konflikte, Konkurrenzdenken oder<br />
gar Mobbing sind heutzutage keine Seltenheit am Arbeitsplatz.<br />
Schlechte, lückenhafte oder missverständliche Kommunikation<br />
können die Stressentstehung im Job fördern. Auch soziale Isolation<br />
und fehlende Ansprechpartner*innen oder Kolleg*innen zu<br />
haben, kann das Stressempfinden fördern. Fehlende Anerkennung<br />
des Vorgesetzten und fehlende Unterstützung im Job sind<br />
eine der häufigsten Ursachen für ein arbeitsbedingtes Burn-Out.<br />
4. Arbeitsplatzbedingungen und Umwelteinflüsse<br />
Schlechte ergonomische Bedingungen, Lärm, schlechte Lichtund<br />
Temperaturverhältnisse sowie toxische Umgebungen, stellen<br />
Stressoren physikalischer Natur dar. Kurzfristig stellen diese<br />
Belastungen für viele Personen kein Problem dar. Treten diese<br />
negativen Umweltfaktoren jedoch stetig auf, kann bei den Mitarbeitenden<br />
ein großes Stressempfinden aufkommen, begleitet<br />
mit dem Gefühl nicht entkommen zu können.<br />
38
Gesundheit & Therapie<br />
5. Mangelndes Selbstvertrauen und Angst<br />
Oft entsteht Stressempfinden alleine aus den Gedanken einer<br />
Person heraus. Hat eine Person ein mangelndes Selbstvertrauen<br />
oder Angst vor Misserfolg und Versagen, kann dies eine enorme<br />
Belastung darstellen. Auch eine ineffiziente Arbeitsweise, mangelnde<br />
Fähigkeiten und Berufserfahrung können das Stressempfinden<br />
erhöhen.<br />
Ressourcen zur Stressbekämpfung<br />
Ressourcen können den Stress an verschiedenen Stellen im Prozess<br />
„bekämpfen“. Ressourcen können dabei helfen, dass Stress<br />
gar nicht erst aufkommt oder sie können den Stress nach der Entstehung<br />
reduzieren. Außerdem sorgen Ressourcen dafür, dass<br />
Stress während der Entstehung besser wahrgenommen wird und<br />
ein effizienter Umgang mit dem Stress entwickelt werden kann.<br />
Ressourcen können alle Faktoren sein, die einer Person dabei<br />
helfen Ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, ihre Ziele zu erreichen,<br />
die Folgen von Stressoren zu reduzieren und die Persönlichkeit<br />
weiter zu entwickeln.<br />
Man entscheidet zwischen externen Ressourcen und internen<br />
Ressourcen. Zu den externen Ressourcen zählen beispielsweise<br />
ein breiter Handlungsspielraum, soziale Unterstützung, Zugehörigkeit,<br />
spannende Aufgaben, ganzheitliche Aufgaben, gesundheitsförderliche<br />
Arbeitsumgebung und regelmäßiges Feedback.<br />
Zu den internen Ressourcen gehören die individuellen Fähigkeiten,<br />
Kompetenzen, Glaubenssätze und die psychologische Verfassung<br />
der Person selbst. Diese Ressourcen beziehen sich auf<br />
die Gedanken, Einstellungen und das individuelle Verhalten der<br />
Person.<br />
Konkrete Maßnahmen zur Reduktion von Stress im<br />
Joballtag<br />
Sowohl physische als auch psychische sowie externe und interne<br />
Maßnahmen sollten miteinander kombiniert und gemeinsam<br />
umgesetzt werden. Dazu zählen vor allem:<br />
− Verbesserung der Arbeitsumgebung und des Arbeitsplatzes,<br />
z.B. durch Lärmreduktion, ergonomische Ausstattung und Sauberkeit.<br />
− Erweiterung der Fähigkeiten und Kompetenzen der Person.<br />
Diese sollten angepasst an die Anforderungen des Jobs und der<br />
Arbeit sein, insbesondere der Ausbau von jobspezifischen Fähigkeiten<br />
ist wichtig (z.B. Excel).<br />
− Erlernen übergeordneter Kompetenzen. Dazu zählen Meta-Fähigkeiten<br />
wie Zeitmanagement, Reflektionsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit,<br />
Empathie und Konfliktlösefähigkeit.<br />
− Zeitstruktur und geregelte Abläufe im Arbeitsalltag. Strukturen<br />
sorgen für Planbarkeit, Orientierung, Ordnung und weniger<br />
Stress.<br />
− Soziale und mentale Unterstützung von Kolleg*innen und Vorgesetzten.<br />
Kooperation sorgt nicht nur für erhöhte Leistung,<br />
sondern auch für ein Zugehörigkeitsgefühl, weniger Stress und<br />
höhere Arbeitszufriedenheit<br />
− Work-Life Balance, also ein angemessenes Verhältnis von Arbeit<br />
und Freizeit. Entgrenzung von Arbeitsplatz und Freizeit sollte<br />
möglichst vermieden werden und eine klare Abgrenzung beider<br />
Bereiche sollte erfolgen.<br />
− Erlernen von gesundheitsförderlichen Verhaltensweisen, dazu<br />
zählt zum Beispiel regelmäßiges Sporttreiben, gesunde Ernährung,<br />
Entspannungstechniken und „abschalten“ können.<br />
- Vanessa Klein<br />
<strong>FNG</strong> Autorin<br />
Wirtschaftspsychologin,<br />
Ernährungsberaterin,<br />
Therapeutin für Klinische Psychoneuroimmunologie<br />
Quellen:<br />
− Alarcon, G. (2011). A meta-analysis of burnout with job demands, resources, and attitudes. Journal of Vocational Behavior, 79, 549–562.<br />
− Bamberg, E., & Busch, C. (2006). Stressbezogene Interventionen in der Arbeitswelt. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 50(4), 215–226.<br />
− Greif, S. (1991). Stress in der Arbeit. Einführung und Grundbegriffe. In S. Greif, E. Bamberg & N. Semmer (Hrsg.), Psychischer Stress am Arbeitsplatz (S. 1–28). Göttingen:<br />
Hogrefe.<br />
− Rau, R., & Henkel, D. (2013). Zusammenhang von Arbeitsbelastungen und psychischen Erkrankungen. Review der Datenlage. Der Nervenarzt, 84, 791–798.<br />
− Richardson, K.M. & Rothstein, H.R. (2008). Effects of Occupational Stress Management Intervention Programs: Ameta-analysis. Journal of Occupational Health Psychology,<br />
13, 69-93.<br />
− Wieland, R. (2010). Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen. In U. Kleinbeck & K.-H. Schmidt (Hrsg.), Arbeitspsychologie. Enzyklopädie der Psychologie<br />
(Bd. D/III/1, S. 869–919). Göttingen: Hogrefe.<br />
39
Digitalisierung<br />
DIGITAL<br />
WEITER AUF DEM VORMARSCH<br />
Wer hätte sich noch vor zehn Jahren träumen lassen, dass die unterschiedlichsten Workouts einmal ganz den persönlichen Vorlieben<br />
entsprechend jederzeit auf Knopfdruck zur Verfügung stehen würden? Doch hinter den Kulissen haben viele Unternehmen mit<br />
Hochdruck an digitalen Konzepten gearbeitet. Die Lockdowns während der Corona-Pandemie haben diese Entwicklung zusätzlich<br />
beschleunigt. Und sie haben bei vielen Trainierenden noch etwas anderes hinterlassen: Den Wunsch, ihr Training auch weiterhin möglichst<br />
flexibel gestalten und problemlos an verschiedene Lebensumstände anpassen zu können. Die Fitnessbranche hat auf diesen<br />
Wunsch reagiert.<br />
Seit März bereichert die digitale Trainingsplattform „Life Fitness On Demand“ mit einer umfangreichen Mediathek das Angebot.<br />
Life Fitness On Demand<br />
Life Fitness On Demand ist eine virtuelle Trainings-Plattform<br />
mit einer stetig wachsenden Anzahl an Workouts, auf die man<br />
mit vernetzten Life Fitness Cardiogeräten zugreifen kann. Die<br />
Mediathek ermöglicht es Trainierenden zwischen verschiedenen<br />
Workout-Kategorien zu wählen, die den individuellen Leistungsniveaus<br />
entsprechen. Gemäß einer jährlichen Umfrage des<br />
American College of Sports Medicine sind Online-Fitness-Kurse<br />
und Online-Training inzwischen der einflussreichste Trend in<br />
der Fitnessbranche, weshalb der Bedarf an On Demand Inhalten<br />
wächst. Von den 80 % der Befragten, die während der Lockdowns<br />
Fitnessvideos gestreamt haben, gab die Hälfte an, dass sie auch<br />
nach der Pandemie Fitnessvideos auf Abruf nutzen wollen (Mindbody,<br />
2021).<br />
Die neue Mediathek<br />
Seit März <strong>2022</strong> stellt Life Fitness seinen Kunden die neue Mediathek<br />
mit deutschsprachigen On Demand-Cardio-Kursen zur Verfügung.<br />
Diese lassen sich auf allen am Internet angebundenen<br />
Cardiogeräten mit Discover SE3 HD- und Cybex 70T-Konsolen aktivieren.<br />
Die Kurse dauern zwischen 10 und 40 Minuten und sind<br />
sowohl für den Fitnessanfänger bis hin zum erfahrenen Athleten<br />
geeignet. Bei diesen Workouts handelt es sich um motivierende,<br />
von deutschsprachigen Trainern angeleitete Cardio-Programme,<br />
die so gestaltet sind, dass sie alle Mitglieder eines Fitnessstudios<br />
ansprechen. Während der Kurse kann zudem auf motivierende<br />
und beliebte Songs zurückgegriffen werden, die das Training<br />
im Hintergrund begleiten.<br />
Mehr Informationen zu Life Fitness On Demand gibt es hier:<br />
www.lifefitness.de<br />
-<strong>FNG</strong> Redaktion<br />
40
Digitalisierung<br />
DIGITALISIERUNG:<br />
WAS PASSIERT MIT MEINEN DATEN?<br />
Keine Frage, die Welt wird immer digitaler. Die Fitnessbranche macht da keine Ausnahme. Die digitale Vernetzung in Communitys<br />
und die Auswertung trainingsrelevanter Daten zur gezielten Trainingssteuerung stehen dabei im Fokus. Grundlage für die stets und<br />
überall verfügbare Datenflut sind Apps und entsprechende Wearables wie Smartphones und ähnliche Applikationen. Sie sammeln<br />
diese Daten, die dann durch eine entsprechende Software ausgewertet werden.<br />
Sensible gesundheitsbezogene Daten<br />
Eigentlich kein großes Problem sollte man denken. Wer interessiert<br />
sich außerhalb der begrenzten Communitys schon<br />
für die Frage, wie viele Wiederholungen man aktuell gerade<br />
an der Brustpresse mit 60 kg schafft. Die Frage ist allerdings,<br />
ob die Daten tatsächlich nur innerhalb dieser überschaubaren<br />
Gemeinschaft zirkulieren und ob man das selbst überhaupt<br />
kontrollieren kann? Immerhin geht es hin und wieder auch um<br />
sensible, gesundheitsbezogene Daten. Das fängt schon mit<br />
dem Schlafverhalten an. So was können heutzutage selbst<br />
kostenlose Apps problemlos nachhalten. Solche Daten sind<br />
dann nicht mehr nur für Trainer und Mitstreiter interessant,<br />
sondern auch z. B. für große Werbetreibende.<br />
Wie derartige Informationen zu behandeln sind, ist in der europäischen<br />
Datenschutzverordnung geregelt. Die gilt allerdings<br />
nur in Europa. Bei Informationen, die an Drittstaaten durchgereicht<br />
werden, ist eine Kontrolle durch den einzelnen Nutzer<br />
kaum noch möglich. In dem Augenblick, da man den AGBs des<br />
jeweiligen Anbieters zugestimmt und versäumt hat, den Abfluss<br />
der Daten an Drittanbieter automatisch auszuschließen,<br />
kann man nur noch hoffen, dass die in guten Händen sind.<br />
„Meine Daten gehören mir“<br />
Da man kaum eine Chance hat, von den durchaus vorhandenen<br />
Vorteilen der Fitnesstracker zu profitieren, ohne zuvor die AGBs<br />
und Cookie-Einstellungen des jeweiligen Anbieters akzeptiert zu<br />
haben, weil der Download erst dann möglich ist, sollte man sich<br />
diese in aller Ruhe durchlesen. Der Markt ist mittlerweile so vielfältig,<br />
dass man nicht auf die erstbeste App angewiesen ist.<br />
Ganz so freigiebig wie heute war man früher mit seinen Daten<br />
übrigens nicht. Vor knapp 40 Jahren kam es im Vorfeld einer für<br />
April 1983 geplanten Volkszählung zu massiven Protesten aus<br />
der Bevölkerung. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />
vergingen vier Jahre, bevor die Volkszählung im Mai 1987<br />
schließlich durchgeführt werden konnte. Angesichts von Slogans<br />
wie „Meine Daten gehören mir“, sah sich die damalige Regierung<br />
gezwungen, den Bürgern mit groß angelegten Social-Media-Kampagnen<br />
die Angst zu nehmen, „durchsichtig“ zu werden.<br />
-<strong>FNG</strong> Redaktion<br />
41
Training<br />
DIE BESTE UHRZEIT<br />
FÜR DAS TRAINING<br />
Die beste Uhrzeit zum Training… Gibt es so etwas überhaupt? Tatsächlich wird ja die Zeit zum Training bei vielen von uns durch die<br />
weiteren Aufgaben des Alltags bestimmt. Wer früh morgens vor der Arbeit noch die Kinder für den Kindergarten oder die Schule fertig<br />
machen muss, findet höchstens mal im Urlaub schon in aller Früh den Weg ins Studio. Noch problematischer ist es bei Menschen mit<br />
wechselnden Arbeitszeiten. Die müssen ihr Training der jeweiligen Schicht anpassen. Woche für Woche.<br />
Bereich der höchsten Leistungsfähigkeit<br />
Die Glücklichen, die die Uhrzeit selbst bestimmen können,<br />
orientieren sich dabei in der Regel nach dem Gefühl. Während<br />
manche schon frühmorgens quasi beim Aufschließen ihres<br />
Studios helfen, ist für Morgenmuffel allein die Vorstellung<br />
fürchterlich. Sie trainieren lieber nachmittags oder am frühen<br />
Abend. Aber was sagt eigentlich die Wissenschaft? Hat sie<br />
Empfehlungen für die optimale Tages- oder gar Uhrzeit? Tatsächlich<br />
gibt es die. Sogar mehrere. So liegt der Bereich der<br />
höchsten Leistungsfähigkeit zwischen 16:00 und 19:00 Uhr.<br />
Dagegen läuft die Produktion des für den Muskelaufbau so<br />
wichtigen Hormons Testosteron am späten Vormittag auf<br />
Hochtouren. Noch entscheidender ist allerdings ein weiterer<br />
Faktor.<br />
Unterscheidung in Früh- und Spätaufsteher<br />
Wer sich bis jetzt an sein Gefühl gehalten<br />
hat, lag damit wahrscheinlich goldrichtig.<br />
Den Takt gibt nämlich unsere biologische<br />
Uhr vor. Und die schlägt nicht bei allen Menschen<br />
gleich. Die begriffliche Unterscheidung<br />
in Früh- und Spätaufsteher kommt vielleicht<br />
nicht sehr wissenschaftlich daher.<br />
Allerdings sind beide Typen mittlerweile nachgewiesen.<br />
Und beide fahren am besten damit, wenn<br />
sie sich nach ihrer inneren Uhr richten. Zumindest<br />
dann, wenn der Zweck des Trainings eine deutliche<br />
Verbesserung der Fitness ist. Wer aus gesundheitlichen<br />
Gründen ins Studio geht oder seiner Muskulatur<br />
in einem ansonsten bewegungsarmen Alltag etwas<br />
Gutes tun möchte, muss sich dabei natürlich nicht sklavisch<br />
an der Uhrzeit oder seinem aktuellen Befinden orientieren.<br />
Allzu spät in den Abend sollte allerdings auch der<br />
Spätaufsteher sein Muskeltraining nicht legen. Da intensives<br />
Widerstandstraining eine hohe Belastung für das Zentralnervensystem<br />
darstellt, braucht der Körper im Anschluss an die<br />
Belastung noch genügend Zeit, um das Erregungspotential<br />
wieder herunterzufahren. Sonst kann ein zu spätes Training<br />
sich ungünstig auf die Nachtruhe auswirken. Da dies wiederum<br />
die Erholungsphase beeinträchtigt, sollte man es nach<br />
Möglichkeit vermeiden.<br />
42<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktion
Training<br />
DEHNEN<br />
ZWISCHEN DEN SÄTZEN?<br />
Dehnen zwischen den Sätzen kann man im Studio immer wieder beobachten. Da werden die wildesten Verrenkungen gemacht, um<br />
am Mehrstationen-Turm mit Hingabe den Latissimus oder die Brustmuskulatur zu dehnen. Auch die Waden und die vordere Oberschenkelmuskulatur<br />
gehören zu den Muskeln, die immer wieder gerne zwischen zwei Sätzen gedehnt werden.<br />
Nehmen die Spannung aus der Muskulatur<br />
Da drängen sich gleich mehrere Fragen auf. Zum einen nach dem<br />
Sinn und dem Nutzen dieses Pausenfüllers, und ob es nicht vielleicht<br />
günstiger wäre, die Dehnübungen zu einem anderen Zeitpunkt<br />
durchzuführen?<br />
Vorweg zunächst einmal: Dehnen im Fitness- und Gesundheitssport<br />
macht auch dann Sinn, wenn das wesentliche Ziel darin<br />
besteht, kräftiger zu werden oder Muskelgewebe aufzubauen. Allerdings<br />
müssen die Übungen regelmäßig durchgeführt werden.<br />
Ein gut vorgedehnter Muskel kann mehr Kraft entfalten. Dagegen<br />
kann sich nur gelegentliches Dehnen vor einer Übung sogar kontraproduktiv<br />
auf die anschließende Leistungsfähigkeit auswirken.<br />
Trotzdem sollte man vor dem Training und zwischen den einzelnen<br />
Sätzen auf Dehnübungen verzichten. Zum allgemeinen und<br />
spezifischen Aufwärmen gibt es bessere Möglichkeiten, z. B. ein<br />
paar Minuten auf dem Ergometer oder dem Climber und zwei bis<br />
drei Aufwärmsätze mit leichtem Gewicht für die jeweils trainierte<br />
Muskelgruppe. Es gibt sogar mehrere gute Gründe, warum die<br />
Dehnübungen vor und während des Trainings nichts zu suchen<br />
haben. Sie nehmen die Spannung aus der Muskulatur – schwächen<br />
also - und sie machen den Muskel verletzungsanfälliger, obwohl<br />
man sich ja durch die bessere Dehnfähigkeit das genaue<br />
Gegenteil erhofft.<br />
Zeitlich unabhängig vom Widerstandstraining<br />
Nach dem Training oder zeitlich unabhängig vom Widerstandstraining<br />
macht das Dehnen dagegen sehr wohl Sinn. Die positiven<br />
Effekte machen den zusätzlichen zeitlichen Aufwand mehr<br />
als wett. Gerade auch bei älteren Menschen, deren Flexibilität<br />
häufig zu wünschen übriglässt. Das macht sich natürlich auch<br />
beim Training bemerkbar. Je größer die Dehnfähigkeit, umso<br />
besser lassen sich vor allem komplexe Übungen korrekt bewältigen.<br />
Der Weg dahin ist keine Zauberei. Ein wünschenswertes<br />
Maß an Dehnfähigkeit lässt sich sogar recht schnell erreichen.<br />
Am besten lässt sich die Flexibilität durch häufiges, kurzes Üben<br />
steigern. Wem es lediglich darum geht, die physiologischen Voraussetzungen<br />
für die korrekte Ausführung komplizierterer Übungen<br />
zu schaffen, der kann schon mit 10–15 Minuten Training am<br />
Tag ans Ziel kommen. Bereits nach sechs Wochen sollte sich die<br />
Dehnfähigkeit der trainierten Muskelgruppen deutlich verbessert<br />
haben. Bereits nach dieser kurzen Zeit nimmt die Länge des Bindegewebes<br />
in dem trainierten Bereich zu. Ein kleiner Wermutstropfen<br />
für die Älteren: Mit zunehmendem Lebensalter muss man<br />
etwas mehr Zeit einplanen, um die Flexibilität zu erhalten oder<br />
sogar zu verbessern. Einmal abgesehen von den anatomischen<br />
Grenzen und eventuellen orthopädischen Einschränkungen ist<br />
aber auch in höherem Alter noch viel Platz für Verbesserungen,<br />
wie die Beispiele von Mittsiebzigern zeigen, die problemlos in<br />
den Spagat kommen.<br />
- Ralf Meier<br />
43
BOOTY WORKOUT<br />
STATT BRAZILIAN BUTT LIFT<br />
Eine ganze Generation von Influencerinnen auf Instagram scheint von ihm zu leben, dem Booty, Butt oder ganz altmodisch dem Po. Mega-<br />
Star Kim Kardashian gehörte zu den Wegbereiterinnen. Längst folgen weltweit Millionen dem Trend. Zu den großen Profiteuren gehört die<br />
Schönheitschirurgie. Der sogenannte Brazilian Butt Lift wird mittlerweile pro Jahr mehr als 300.000-mal durchgeführt. Doch er gehört auch<br />
zu den gefährlichsten kosmetischen Eingriffen. Daher unser Tipp: Booty Workout statt Brazilian Butt Lift. Es kostet nur etwas mehr Energie.<br />
Größte Gefahr: die Fettembolie<br />
Beim Brazilian Butt Lift wird zunächst Körperfett abgesaugt, das<br />
nach einer Aufbereitung ins Gesäß injiziert wird. Das geschieht in<br />
einer Größenordnung von etwa 300 bis 350 Milliliter pro Seite. Um<br />
ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, muss das Eigenfett<br />
an Stellen injiziert werden, die gut durchblutet sind. Im Fettgewebe<br />
würde es absorbiert und wieder abgebaut. Doch die erforderliche<br />
gute Durchblutung macht die Sache so riskant. Gelangen Fetttröpfchen<br />
in die Blutbahn, droht eine Fettembolie, die im schlimmsten<br />
Fall tödlich endet. Nach einer Statistik der American Society of<br />
Plastic Surgeons passiert genau das mit einer dramatischen Regelmäßigkeit.<br />
Rund jeder 3.000 Butt Lift endet tödlich. Damit ist er<br />
die gefährlichste unter allen schönheitschirurgischen Operationen.<br />
Billig ist das übrigens auch nicht. Zwischen 4.000 und 10.000 Euro<br />
sollte man schon einplanen, bevor man sich dem etwa vierstündigen<br />
Eingriff unterzieht. Bei unserer Alternative muss man zwar<br />
etwas mehr Zeit in Kauf nehmen, dafür ist sie weitaus sicherer und<br />
kostet nicht annähernd so viel Geld.<br />
Der Po, der größte menschliche Muskel<br />
Anatomisch betrachtet ist der Po ein Muskel. Der große Gesäßmuskel<br />
ist Teil der hinteren Hüftmuskulatur. Tatsächlich ist er sogar<br />
der größte menschliche Muskel, auch wenn er im Alltag der<br />
meisten Menschen oft geradezu sträflich vernachlässigt wird. Für<br />
die Optik ist nur der große Gesäßmuskel, der musculus gluteus maximus,<br />
bedeutsam, denn von ihm weitgehend abgedeckt werden<br />
der mittlere und der kleine Gesäßmuskel. Allein schon aufgrund<br />
seiner Größe geht die Bedeutung des Pos weit darüber hinaus,<br />
einfach nur einem gerade vorherrschenden Schönheitsideal möglichst<br />
nahezukommen. Er ist einer der wichtigsten Stabilisatoren<br />
der unteren Rückens. Ohne gluteus maximus könnten wir uns nicht<br />
aufrecht vorwärtsbewegen. Sogar im Kampf gegen die Volksseuche<br />
„Rückenschmerzen“ bietet ein kräftiger Gesäßmuskel Schutz.<br />
Gute Gründe, um noch heute mit dem Training zu beginnen.<br />
Booty-Workout statt OP-Tisch<br />
Der Funktion des Gesäßmuskels entsprechend ist ein Po-Training<br />
eine besonders akzentuierte Form des Beintrainings. Neben dem<br />
Kippen und dem Aufrichten des Beckens gehört die Hüftgelenkstreckung<br />
zu den wichtigsten Aufgaben des großen Gesäßmuskels.<br />
Die maximale Anspannung ist erst dann erreicht, wenn die<br />
Streckung im Hüftgelenk maximal erreicht ist. Für eine Übung,<br />
die am Boden oder auf einer Bank durchgeführt wird, heißt das:<br />
Die Oberschenkel müssen vom Boden oder von der Bank abgehoben<br />
werden. Andernfalls kann die Streckung nicht vollständig<br />
sein. Macht aber kaum jemand, weil das anstrengend ist. Ebenso<br />
nachteilig wirkt es sich aus, wenn man Gewichte bewegen möchte,<br />
mit denen man nicht in die komplette Hüftgelenkstreckung<br />
kommt, z. B. bei einem Kickback.<br />
Eine besondere Rolle spielt die Kniebeuge. In der Ausgangsposition<br />
ist die Hüfte nämlich nicht komplett durchgestreckt. Dennoch<br />
gehört die Übung bei richtiger Ausführung aufgrund der<br />
bewegten Gewichtsbelastung zu den Basics für den Po. Ihren<br />
großen Trumpf für den Gesäßmuskel spielt die Kniebeuge in<br />
der tiefen Hocke aus. Hier befindet sich das Kniegelenk<br />
in einem so ungünstigen Winkel, dass der Schub für<br />
die Aufwärtsbewegung vor allem aus dem Po kommen<br />
muss. Also runter bei den Kniebeugen. So tief<br />
wie es geht. Neben den Kniebeugen stehen in den<br />
Studios verschiedendste Gluteus-Maschinen zur<br />
Verfügung. Dazu bringen auch die unterschiedlichen<br />
Formen des Beckenanhebens und des<br />
Beinrückhebens Abwechslung ins Training<br />
und zusätzliche Muskelmasse<br />
an den Po. Diese Muskelmasse<br />
ist es, die dem Po die angestrebte<br />
Form gibt. Hart erarbeitet<br />
und ohne die Risiken<br />
einer Operation.<br />
44
Po-Training im Alltag<br />
Auch im Alltag kann man einiges tun, um den Po in Form zu bringen. Ganz vorne auf der Effektivitätsskala steht dabei das<br />
Treppensteigen oder alternativ dazu das Training auf einem Stepper. Ein schöner Nebeneffekt: Dabei werden sogar noch<br />
ein paar zusätzliche Kalorien verbrannt. Nicht umsonst nutzen zahlreiche Hollywoodstars die berühmten Santa Monica<br />
Stairs für ihr Po Workout. Aber dafür muss man nicht nach Kalifornien reisen. Das funktioniert in jedem Treppenhaus.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />
45
Training<br />
DIE PASSENDE<br />
TRAININGSMASCHINE<br />
DARAUF SOLLTEN ANFÄNGER ACHTEN<br />
Die passende Trainingsmaschine, wie erkennt man das als Anfänger<br />
eigentlich? Die Antwort ist ganz einfach: gar nicht. Allerdings<br />
wäre das auch ein bisschen viel verlangt und ist glücklicherweise<br />
völlig unnötig. Um die Qualität der Trainingsgeräte<br />
einschätzen zu können, müsste man schon über ein profundes<br />
Wissen aus Bereichen wie den Ingenieurswissenschaften und<br />
der Trainingslehre verfügen.<br />
Eigene praktische Erfahrungen<br />
So viel Know-how benötigt man hierzulande tatsächlich gar<br />
nicht. Die großen Markenhersteller bauen allesamt Trainingsmaschinen<br />
von höchster Qualität. Darüber müssen sich sportliche<br />
Einsteiger also keine Gedanken machen. Sie sollten vielmehr<br />
auf individuelle Feinheiten achten. Das lässt sich nicht anhand<br />
der Optik, sondern nur durch eigene praktische Erfahrungen testen.<br />
Dazu reicht es nicht, sich beim ersten Rundgang durch das<br />
Studio seiner Wahl einen groben Überblick zu verschaffen. Viel<br />
wichtiger ist es, das eine oder andere Trainingsgerät auch einmal<br />
selbst auszuprobieren. Dabei stellt man schnell fest, ob die<br />
Wirkung der Maschine an den Körperstellen zu spüren ist, wo sie<br />
ihre Wirkung entfalten soll. Wenn man das auf die Einweisung<br />
verschiebt, ist die Entscheidung schließlich bereits gefallen. In<br />
Qualitätsstudios sollte die Bitte nach einem solchen Test kein<br />
Problem sein. Hier nimmt man sich in der Regel schon vor der<br />
Vertragsunterzeichnung viel Zeit, um auf die Bedürfnisse potenzieller<br />
Neumitglieder einzugehen.<br />
Die Funktion der Maschine<br />
Das Ausprobieren einzelner Geräte hat allerdings auch noch einen<br />
weiteren wichtigen Aspekt. Der Sinn und die vorgegebenen<br />
Bewegungsabläufe zahlreicher Trainingsmaschinen erschließen<br />
sich dem Neuling nicht immer auf den ersten Blick. Bei einer praktischen<br />
Prüfung bietet sich daher eine gute Gelegenheit, auch die<br />
Qualität des Teams auf der Fläche zu testen. Wie gut und nachvollziehbar<br />
wird die Funktion der Maschine erklärt? Gute Trainer<br />
können nicht nur die Bewegung vormachen, sie wissen auch, warum<br />
sie so ausgeführt werden muss, um eine bestimmte Wirkung<br />
zu erzielen. Das macht es erheblich leichter, schon bei diesem<br />
Versuch festzustellen, ob sich an der beschriebenen Stelle überhaupt<br />
die angestrebte Wirkung einstellt. Falls nicht, sollte man<br />
das sofort mit dem Trainer besprechen, um zu klären, ob die<br />
Übung in diesem individuellen Fall wirklich so ideal ist.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />
Arbeitgeberverband<br />
für qualitätsorientierte Gesundheitsstudios<br />
Einsatz für politische Anerkennung<br />
von qualitativ hochwertigem Training als gesundheitspolitisch &<br />
volkswirtschaftlich bedeutsame gesellschaftliche Investition<br />
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innerhalb der Branche & im Dialog mit der Politik,<br />
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Qualität mit System<br />
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sowie Zertifizierung nach Prae-Zert®<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
46<br />
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2. Kostenlose „ONLINE-EVALUIERUNG“ des Studios.<br />
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Deutschland (BVGSD) e.V.<br />
Marie-Curie Str. 3<br />
50321 Brühl<br />
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Web: www.bvgsd.de
Training<br />
VERGESSENE<br />
ÜBUNGEN<br />
Wie viele unterschiedliche Übungen habt Ihr in Eurem Repertoire? Wahrscheinlich nicht mehr als 20 bis 30, oder? Das sind in der Regel<br />
die Standardbewegungen, die man vom ersten Tag an macht, ergänzt um einige weitere, die im Lauf der Zeit dazukommen. Hin und<br />
wieder sieht man im Studio vielleicht mal Trainierende, denen man ihre langjährige Trainingserfahrung deutlich ansieht und stellt sich<br />
die Frage, was die da wohl gerade machen. Möglicherweise haben sie längst vergessene Übungen ausgegraben, die heute kaum noch<br />
jemand kennt. Davon gibt es eine unglaubliche Vielzahl. Bill Pearl hat in seinem mehr als 600 Seiten umfassenden Bestseller „Keys<br />
to the INNER Universe“ 1.200 Übungen zusammengetragen. Klar, die muss man nicht alle kennen, aber hin und wieder etwas Neues<br />
auszuprobieren kann auch nicht schaden. Vor allem, wenn es sich in der Praxis bewährt hat.<br />
Wer macht schon noch Drag Curls?<br />
Bankaufsteigen und Dips zwischen zwei Bänken gehören ebenso<br />
in die Kategorie „vergessene Übungen“ wie Sissy Squats oder<br />
Überzüge. Zahlreiche Übungen sind zu Recht in der Mottenkiste<br />
verschwunden. Andere hätten ein wenig mehr Beachtung<br />
verdient. Wer macht schon noch Drag Curls? Die Alternative zu<br />
herkömmlichen Curls gehörte lange Zeit zum Standard beim<br />
Bizepstraining,genauso wie Zottman-Curls und viele andere.<br />
Mittlerweile kennt kaum noch jemand die Namen, geschweige<br />
denn die Ausführung. Auch gezielte Übungen für die Handstrecker-<br />
und beuger muss man lange suchen.<br />
Rückblickend kann man auch heute noch eines feststellen: Allein<br />
durch „Versuch und Irrtum“ hat man in der Pionierzeit des Widerstandstrainings<br />
ziemlich gut gewusst, wie man die Muskulatur<br />
gezielt ermüden und damit Anpassungsprozesse provozieren<br />
konnte. Große Beachtung hat man auch den zahlreichen Möglichkeiten<br />
gewidmet, die sich bereits durch kleine Änderungen<br />
der Hand- oder Fußstellung bei einer Übung ergeben. Aus biomechanischer<br />
Sicht macht das zwar nicht immer Sinn. Dennoch<br />
zeugt es von einem unglaublichen Entdeckergeist, der sich ausgezahlt<br />
hat.<br />
Gut für das Muskelgefühl<br />
Durch das Ausprobieren verschiedener, auch der vergessenen<br />
Übungen schlägt man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.<br />
Dass man durch die ungewohnte Belastung neue Anpassungsreize<br />
setzen kann, haben wir bereits mehrfach herausgestellt.<br />
Aber ein möglichst vielfältig aufgebautes Training hat gerade<br />
im Fitness- und Gesundheitssport noch weitere Vorteile. Zum<br />
einen nimmt es dem Aufenthalt im Studio das Eintönige, das sich<br />
schnell einstellt, wenn der Sport nicht wie Essen und Trinken zum<br />
Alltag dazugehört. Das ist wahrscheinlich bei der Mehrzahl der<br />
Mitglieder der Fall. Jeder neue Anreiz zum Training kann hier helfen,<br />
dauerhaft bei der Stange zu bleiben. Denn man sollte nicht<br />
vergessen: Training ist eine lebenslange Herausforderung.<br />
Das Experimentieren mit unterschiedlichen Bewegungen erlaubt<br />
es einem dazu, seinen Körper besser kennenzulernen. Daher sollte<br />
man immer darauf achten, wie und wo man eine Übung spürt.<br />
Schwere Gewichte verhindern das zumindest anfangs weitgehend.<br />
Neue Übungen sollten daher immer erst einmal mit geringer<br />
Belastung und höheren Wiederholungszahlen geübt werden.<br />
Verschiedene Übungen zu kennen, hilft einem in einem späteren<br />
Stadium auch dabei, Bewegungen aus dem Programm zu streichen,<br />
die man überall spürt, nur nicht in der Zielmuskulatur. Auch,<br />
wenn der Rest des Studios darauf schwört.<br />
47<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktion
Training<br />
LAUFBAND, ERGOMETER ODER STEPPER?<br />
DIE LEISTUNGSBESTIMMENDE ROLLE DES SAUERSTOFFS IM SPORT<br />
Die leistungsbestimmende Rolle des Sauerstoffs im Sport beginnt da, wo die Leistung länger andauert als einige wenige Sekunden,<br />
z.B. beim klassischen Training der Ausdauer im Cardiobereich auf dem Laufband, einem Ergometer, dem Stepper oder einem ähnlichen<br />
Gerät. Sobald eine bestimmte Intensitätsschwelle überschritten wird, reicht die aktuelle Sauerstoffaufnahme allerdings nicht<br />
mehr aus, um die benötigte Energie bereitstellen zu können. Der Organismus muss eine sogenannte Sauerstoffschuld eingehen und<br />
von der aeroben auf die anaerobe Energiegewinnung umschalten, um die geforderte Leistung zumindest noch über einen kurzen<br />
Zeitraum erbringen zu können.<br />
Zusammenhänge zwischen Zivilisationskrankheiten<br />
und Bewegungsmangel<br />
Bereits 20 Jahre bevor die Hollywood-Stars Jane Fonda und<br />
Sydne Rome in den frühen 1980er Jahren maßgeblich dazu beitrugen,<br />
die erste Aerobic-Welle auszulösen, machte man sich<br />
in den USA Gedanken über die ständig steigende Zahl an Herzkreislauferkrankungen.<br />
Es war auch die Zeit, als der Mensch<br />
aufbrach, um das Universum zu erobern. Akribisch bereitete die<br />
NASA ihre Astronauten über Jahre auf den Aufenthalt im All vor.<br />
Nicht zuletzt auf die durch die Schwerelosigkeit zu erwartenden<br />
negativen Auswirkungen. Die konnte man zu jener Zeit zwar berechnen<br />
und abschätzen. Doch praktische Erfahrungswerte gab<br />
es keine. Umso wichtiger war es, dass die Astronauten topfit auf<br />
ihre ungewisse Mission geschickt wurden. Zu den Menschen, die<br />
maßgeblich für die Fitness der Raumfahrer verantwortlich waren,<br />
gehörte ein junger Mediziner und ehemaliger US Air Force-Soldat<br />
aus Oklahoma: Dr. Kenneth Cooper. 1968 veröffentlichte er sein<br />
Programm für einen auf optimale körperliche Leistungsfähigkeit<br />
angelegten Lebensstil unter dem Titel „Aerobics“. Das Buch wurde<br />
ein Weltbestseller und veränderte die Sportwelt, aber auch die<br />
Sicht auf die Zusammenhänge zwischen Zivilisationskrankheiten<br />
und Bewegungsmangel nachhaltig. Cooper wurde zu einer Ikone<br />
der frühen Fitnessbewegung. Seine Ideen zum gesundheitlichen<br />
Wert des Ausdauerleistungsvermögens breiteten sich in Windeseile<br />
über den Planeten aus. Der von ihm entwickelte und nach ihm<br />
benannte 12-minütige „Cooper-Test“ kommt noch heute zur Anwendung.<br />
Er erlaubt eine relativ exakte Einschätzung der maximalen<br />
Sauerstoffaufnahme, die ihrerseits Rückschlüsse auf das<br />
allgemeine Ausdauerleistungsvermögen zulässt. Hinter dem Begriff<br />
„aerob“ verbirgt sich nämlich nichts anderes als ein Vorgang,<br />
der Sauerstoff benötigt.<br />
Damit die Muskulatur auch über längere Zeiträume gleichmäßig<br />
mit moderater Intensität arbeiten kann, müssen Glukosemoleküle,<br />
die Speicherform der Kohlenhydrate, verstoffwechselt werden<br />
und Fettsäuren oxidieren. Gut trainierte Menschen können so<br />
stundenlang in Bewegung bleiben.<br />
48
Training<br />
Ausreichende Mengen an Sauerstoff<br />
Um die Energie dafür bereitstellen zu können, werden ausreichende<br />
Mangen an Sauerstoff benötigt. Die Atmung wird schneller<br />
und tiefer als im Ruhezustand, aber eine Unterhaltung sollte<br />
auf diesem Niveau noch möglich sein. Jetzt geschieht ähnliches<br />
wie bei einem Apfel, den man aufgeschnitten in der Küche liegen<br />
lässt. Die Schnittfläche des Apfels oxidiert in Verbindung<br />
mit Sauerstoff ebenso wie die Fettsäuren. Ein Vorgang, der unter<br />
Sportmedizinern seit einigen Jahren allerdings auch kontrovers<br />
diskutiert wird. Einerseits ist die Versorgung des Muskels über<br />
diese oxidativen Vorgänge unumgänglich, andererseits könnte<br />
es zumindest im Hochleistungssport auch eine gesundheitlich<br />
bedenkliche Grenze geben. Oxidationsprozesse sind mitverantwortlich<br />
für die Bildung sogenannter „Freier Radikale“. Diese<br />
freien Radikale sind eigentlich kein Problem für einen gesunden<br />
Organismus, man geht sogar davon aus, dass sie quasi als<br />
„Trainingspartner“ des Immunsystems fungieren. Nehmen sie<br />
allerdings Überhand, können sie die Körperchemie ganz schön<br />
durcheinanderbringen. Mit ernsthaften Konsequenten, bis hin<br />
zu Zellmutationen. Auf die Idee kamen die Wissenschaftler erst<br />
durch die unerwartete Erkenntnis, dass ehemalige Hochleistungssportler<br />
ab der sechsten Lebensdekade überproportional<br />
häufig von Krebserkrankungen betroffen sind. Ob das allerdings<br />
tatsächlich in einem direkten Zusammenhang mit den während<br />
ihrer aktiven Zeit gebildeten freien Radikalen steht oder vielleicht<br />
doch andere Ursachen hat, ist bislang nicht geklärt.<br />
Auf keinen Fall sollten solche Theorien Freizeitsportler von ihren<br />
aktiven Hobbys abhalten. Bewegungsmangel ist in jedem Fall<br />
schädlicher als regelmäßige moderate sportliche Belastung.<br />
Da die Versorgung mit Sauerstoff entscheidenden Einfluss auf<br />
das aerobe Stoffwechselgeschehen hat, gibt es einen ganz einfachen<br />
Indikator, wann es zu schnell oder zu intensiv wird. Immer<br />
dann, wenn die Atmung so schnell wird, dass man während<br />
der Belastung kaum noch sprechen kann, befindet man sich am<br />
Rande zur dritten Möglichkeit der Energiegewinnung oder sogar<br />
schon oberhalb der anaeroben Schwelle. Auch ein kontinuierlich<br />
steigender Puls ist ein wichtiger Hinweis.<br />
Laufband, Ergometer oder Stepper?<br />
Die Vielfalt an unterschiedlichen Geräten im Cardiobereich moderner<br />
Sportstudios ist überwältigend. Langjährige Mitglieder<br />
haben sich natürlich meist auf ein oder zwei Lieblingsgeräte<br />
festgelegt. Doch Anfänger stehen vor der Frage, wie sie sich zwischen<br />
Laufband, Ergometer oder Stepper entscheiden sollen. Die<br />
Antwort ist ganz einfach. Dem Organismus ist es völlig gleichgültig,<br />
wie man den Puls in den angestrebten Bereich bringt. Viel<br />
wichtiger ist die Antwort auf die Frage, wie man ihn da so lange<br />
hält, dass sich die angestrebten positiven Anpassungen einstellen?<br />
Das hängt natürlich gerade anfangs eng mit der jeweiligen<br />
Leistungsfähigkeit zusammen. Wer mangels Ausdauervermögen<br />
auf dem Laufband nicht nur „spazieren gehen“, sondern das<br />
Gefühl haben möchte, Sport zu treiben, ist sicher auf dem Ergometer<br />
erst einmal besser aufgehoben. Doch wenn diese Hürde<br />
genommen ist, was nach einigen Wochen der Fall sein sollte,<br />
steht der freien Wahl nichts im Weg. Dann entscheiden die persönlichen<br />
Vorlieben. Es spricht auch nichts dagegen verschiedene<br />
Geräte in sein Programm einzubinden oder das Training im<br />
Cardiobereich durch intensivere Kursangebote zu ergänzen. Um<br />
dabei optimale Ergebnisse zu erzielen, hilft das Studio-Team sicher<br />
gerne weiter.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />
49
Training<br />
VERTICAL<br />
CLIMBER<br />
Vertical Climber, wie der VersaClimber, die eine Kombination aus Treppensteigen<br />
und Klettern simulieren, sind eine Bereicherung für jedes Trainingsprogramm.<br />
Zugegeben, die Bewegungen, bei denen Elemente des Kletterns<br />
mit einem hohen Maß an kardiovaskulärer Beanspruchung kombiniert<br />
werden, sind ganz schön anstrengend. Dafür bieten sie eine willkommene<br />
Abwechslung zum üblichen Cardio-Training und dazu sogar einige weitere<br />
Vorteile.<br />
Ideale Voraussetzungen<br />
Ganz vorne steht die aufrechte Haltung. Wer ohnehin den größten Teil des<br />
Tages im Sitzen verbringt, sollte zumindest beim Training diese Position auch<br />
mal verlassen. Ein Vertical Climber bietet dafür ideale Voraussetzungen.<br />
Dazu kommt, dass, anders als z. B. beim Laufen, nicht nur die Muskulatur der<br />
unteren Extremitäten im Einsatz ist. Auch die Muskulatur des Oberkörpers<br />
wird gefordert. Dazu bedarf es entsprechender koordinativer Fähigkeiten,<br />
um nicht aus dem Rhythmus zu kommen, bzw. in diesen erst<br />
einmal hineinzufinden. Allerdings bietet ein Climber zahlreiche Variationsmöglichkeiten,<br />
die es erlauben, sich seinem aktuellen Leistungsstand<br />
entsprechend, Schritt für Schritt zu steigern. Das betrifft nicht nur die<br />
Höhe des gewählten Widerstands, sondern auch den Bewegungsausschlag.<br />
Wenn keine gesundheitlichen Aspekte dagegensprechen, eignen sich Climber<br />
aufgrund der großen Bandbreite an unterschiedlichen Intensitäten vom<br />
Anfänger- bis in den Hochleistungsbereich. Aufgrund des hohen Anteils an<br />
bewegter Muskulatur kann das Training vergleichsweise kurzgehalten werden.<br />
Gerade Hochleistungssportler nutzen den Ganzkörpereffekt gerne auch<br />
zum Aufwärmen vor dem Hauptteil des Trainings. Für Menschen mit einem<br />
begrenzten Zeitbudget stellt das Training auf einem Vertical Climber daher<br />
eine interessante Alternative dar.<br />
Desto höher der Energiebedarf<br />
Je nach gewählter Intensität und Leistungsniveau lassen sich auf einem<br />
Climber innerhalb von 30 Minuten bis zu 800 kcal verbrennen. Dazu muss<br />
man sich allerdings schon ganz schön ins Zeug legen. Im Gesundheits- und<br />
Fitnessbereich kann man es natürlich etwas ruhiger angehen lassen. Allerdings<br />
zeigt sich daran zumindest, welches Potenzial ein Climber hat. Allerdings<br />
ist das nicht weiter verwunderlich. Immerhin stellt das Training auf<br />
einem Climber ein Ganzkörpertraining dar. Je anstrengender, desto höher der<br />
Energiebedarf. Natürlich muss man sich nicht komplett von seinem vertrauten<br />
Laufband oder dem Indoor-Bike verabschieden. Aber hin und wieder lohnt<br />
es sich, die übliche Trainings-Monotonie für eine Weile aufzubrechen und den<br />
Körper mal wieder mit etwas Neuem zu überraschen. Das ist nicht nur effektiv,<br />
es bringt auch neuen Schwung und neue Motivation.<br />
- Ralf Meier<br />
50
SPORTSTUDIUM<br />
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Training<br />
BATTLE ROPE<br />
TREND IM “FUNCTIONAL-BEREICH”<br />
Battle Rope liegt nicht umsonst voll im Trend. Das rhythmische Schlagen mit den beiden Tauen bietet ein echtes Full Body-Workout.<br />
Der komplette Oberkörper ist im Einsatz. Dazu müssen die Beinmuskeln statische Haltearbeit leisten. So viel Körpereinsatz<br />
befeuert natürlich auch den Kalorienverbrauch. Der explodiert regelrecht während der kurzen Sessions. Das kommt natürlich auch<br />
der Figur zugute und auf mittlere Sicht profitiert auch das Stoffwechselgeschehen von den kraftvollen Bewegungen.<br />
In einem gleichbleibenden Rhythmus<br />
Doch was macht das Battle Rope-Training so effektiv? Einmal<br />
abgesehen von dem hohen Energieverbrauch macht es einfach<br />
Spaß, sich auf diese Weise zumindest phasenweise einmal so<br />
richtig auszupowern. Das gelingt beim Battle Rope sogar erstaunlich<br />
schnell. Kein Wunder, denn um die beiden Taue möglichst<br />
in einem gleichbleibenden Rhythmus in Bewegung zu<br />
versetzen, sind zahlreiche Muskeln gleichzeitig im Einsatz. Das<br />
macht Battle Rope gleich in mehrfacher Hinsicht zu einem besonders<br />
effektiven Trainings-Tool.<br />
Die komplette Schulterpartie scheint zu bersten<br />
Mit einer optimalen Technik kann der Kalorienverbrauch schon<br />
nach 10 Minuten in den dreistelligen Bereich klettern. Allerdings<br />
muss man so lange erst einmal durchhalten. Battle Rope stellt<br />
nicht nur die Koordinationsfähigkeit auf eine harte Probe, sondern<br />
auch die Ausdauer. Bereits nach kürzester Zeit pocht das<br />
Herz bis zum Hals und die komplette Schulterpartie scheint zu<br />
bersten. Dazu läuft der Schweiß in Strömen.<br />
Vor allem die ersten Male sind hart. Wer bis dahin einen großen<br />
Bogen um den Functional-Bereich gemacht hat, findet über das<br />
Battle Rope vielleicht doch einen Zugang zu dieser Trainingsform.<br />
Es lohnt sich auf jeden Fall für alle, die bis zum Sommer<br />
noch ihren Körperfettanteil reduzieren möchten, ohne dabei allzu<br />
sehr auf die Kalorien achten zu müssen. Auch das Herz-Kreislauf-System<br />
und die lokale aerobe Ausdauer profitieren von dem<br />
Training mit den Tauen. Also, einfach mal ausprobieren, wenn<br />
euer Studio einen Functional-Bereich mit den Ropes hat. Noch<br />
mehr Spaß macht es, wenn man sich dabei mit anderen misst.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />
52<br />
Foto: pexels-leon-ardho-1552242
Training<br />
ALLZWECKWERKZEUG<br />
KETTLEBELL<br />
Die Kettlebell ist in jedem Studio ein echter Hingucker. In Zeiten<br />
von schick eingerichteten Fitnessanlagen mit einer Vielzahl an<br />
Geräten, hat sich dieses auf den ersten Blick etwas eigenartig<br />
aussehende Trainingsgerät zu einem regelrechten Workout-<br />
Multitool entwickelt.<br />
Fitness News Germany hat einen Experten auf dem Gebiet des<br />
Kettlebell-Trainings gefragt, was man mit dem exotisch anmutenden<br />
Trainingsgerät auf sich hat und wie man es in sein<br />
Trainingsprogramm integrieren kann. Personal Trainer Patrick<br />
Prang aus Marl hat uns nicht nur Rede und Antwort gestanden,<br />
er hat uns auch gleich ein paar Übungen vorgestellt.<br />
Ursprünge und erste Erwähnungen: Show statt<br />
Training<br />
Der genaue Ursprung ist nicht genau zurückzuverfolgen, erste<br />
Erwähnung und Anwendung fand sie jedoch im Zirkus. Bereits<br />
4000-3500 vor Christus nutzten Schaustellergruppen zum Beeindrucken<br />
ihrer Zuschauer Gewichte, in einer Ur-Form auch die<br />
Kettlebell. Die Muskelmänner boten ihrem Publikum dabei eine<br />
begeisternde Show.<br />
Kraftsportler entdecken die Kettlebell für sich<br />
Die frühe Historie der Kettlebell war also mehr von Unterhaltung<br />
als von Sport und Training geprägt. Natürlich brachte das Heben<br />
der runden Gewichte auch schon damals Vorteile für die körperliche<br />
Fitness mit sich, doch die Zirkusdarsteller und Muskelprotze<br />
waren sich bei Weitem noch nicht der enormen Vielseitigkeit<br />
bewusst, die die Kettlebell mit sich brachte.<br />
Der Kettlebell-Kult in Russland<br />
Die Russen nennen die Kettlebell „Gyria“. Die Athleten, die mit der<br />
Kugelhantel trainieren, sind die „Girevik“, die „Kettlebell-Männer“,<br />
allerdings gibt es auch viele Frauen, die mit der Kettlebell trainieren.<br />
Der Kettlebell-Sport ist in Russland weit verbreitet, man<br />
findet aber mittlerweile auch international viele Athleten.<br />
Eine wichtige Person in der jüngeren Kettlebell-Geschichte ist Pavel<br />
Tsatsouline. Der in der ehemaligen UdssR geborene Ausbilder<br />
und Personal Trainer gilt als ein Kettlebell-Meister der Gegenwart.<br />
Er brachte das Trainingsgerät in den Westen Europas und<br />
vor allem in die USA.<br />
Kettlebell sind wie Kanonenkugeln mit Griffen.<br />
„Es gibt sie in unterschiedlichen Gewichtsausführungen. Sie helfen<br />
dir bei jeder Art von körperlicher Ertüchtigung. Wenn du mit<br />
Kettlebells trainierst, kannst du jede Art von physischen Attributen<br />
verbessern.“ - Pavel Tsatsouline –<br />
Kettlebell heute: Girevoy, Hardstyle, CrossFit und Flow<br />
Girevoy<br />
Der Girevoy ist der Sport-Stil des Kettlebell Trainings. Er ist leistungsund<br />
wettbewerbsorientiert. Ein wichtiger Vertreter des Girevoy-Styles<br />
ist Valery Fedorenko. Er gründete den World Kettlebell Club und<br />
brachte den Sport-Stil in die USA. Das Hauptaugenmerk der Trainingsform<br />
ist die Kraftausdauer. Viele Wettkämpfe gehen über zehn<br />
Minuten, in denen es dem Athleten nicht erlaubt ist, die Kugel abzulegen.<br />
Hier gibt es auch einen Pentathlon, sowie Halbmarathon (30<br />
Minuten) und Marathon (60 Minuten).<br />
Hardstyle<br />
Der sogenannte Hardstyle wurde von Pavel Tsatsouline etabliert. Der<br />
Hardstyle zeichnet sich durch wenige Wiederholungen mit einer sehr<br />
hohen Intensität aus. Tsatsouline übernahm auch einige Komponenten<br />
aus dem Martial-Arts Training. Genauer gemeint ist damit der<br />
schnelle Wechsel von An- und Entspannung.<br />
Ebenfalls vergleichbar ist dieses Trainingskonzept mit einem Sprinter:<br />
Schnelle Freisetzung großer Kraft für einen kurzen Zeitraum.<br />
Ein großer Unterschied zwischen Girevoy und Hardstyle ist die Atmung.<br />
Beim Girevoy passt sich die Atmung den Bewegungsabläufen<br />
an und ist tiefer, beim Hardstyle wird schneller geatmet und die Herzfrequenz<br />
steigt deutlich an.<br />
CrossFit<br />
Der CrossFit-Style ist eher beim Hardstyle angelehnt, allerdings finden<br />
sich hier einige Modifikationen wie den Two-Handed Swing oder<br />
American Swing, der beim Hardstyle nur bis maximal zur Schulterhöhe<br />
ausgeführt wird, beim CrossFit aber über dem Kopf endet.<br />
Ein großer Unterschied zum Girevoy ist, dass die Kugel zwischendurch<br />
abgesetzt werden darf.<br />
Fazit<br />
Für welchen Kettlebell-Stil du dich letztendlich entscheiden wirst,<br />
bleibt dir überlassen. Informiere dich unbedingt bei einem ausgebildeten<br />
Trainer, welche Kettlebell am besten zu dir passt und was du<br />
beachten musst.<br />
Doch egal für welche Trainingsmethode du dich entscheidest, du<br />
wirst mit einem Übungsgerät trainieren, welches Geschichte hat und<br />
vor allem ein wahres Multitool im täglichen Workout ist.<br />
Klassische Kettlebell Übungen<br />
Der Swing ist die wichtigste Übung im ballistischen Training, bevor dieser nicht<br />
gemeistert ist, solltest du nicht weiter gehen,da alle weiteren Übungen mit der<br />
Swing Bewegung starten.<br />
- Ralf Meier<br />
Die Königsdisziplin ist der Snatch, dabei wird die Kugel über den Kopf gebracht.<br />
Die sogenannten Grinds sind die klassischen Übungen aus dem Kraftsport wie<br />
z. B. Squats und Overhead Presses. Hier ist die Königsklasse der Bent Press.<br />
53<br />
Foto: Patrick Prang
Ernährung<br />
ERNÄHRUNGSBERATUNG<br />
IN DER PHYSIOTHERAPIE<br />
„ERNÄHRUNG IST DOPING“.<br />
Ein Zitat von Jürgen Klopp, dem Startrainer. Nicht nur er hat erkannt,<br />
was für einen Einfluss die Ernährung auf den Sportler haben<br />
kann. Im Profisport Bereich wird immer mehr geschaut, wo<br />
man mit der richtigen Ernährung noch mehr Leistung aus den<br />
Sportler herausholen kann. Carboloading vor Wettkämpfen (das<br />
Füllen der Kohlenhydratspeicher), Proteinzufuhr von Kraftsportlern<br />
und der Wasserhaushalt während der Wettkämpfe sind nur<br />
ein paar Beispiele.<br />
Aber was passiert nach einer Verletzung? Was sollte ein Patient<br />
nach einer Operation beachten?<br />
Ernährung ist Medizin, sagt Tayfun Babayigit, Leiter vom Bonn<br />
Physio Zentrum.<br />
Dass eine gesunde Ernährung enorm bei Heilungsprozessen<br />
helfen kann, ist bisher leider nur wenigen bewusst. Bei Krankheit<br />
oder Genesung, beispielsweise nach einer Operation, benötigt<br />
der Körper die richtigen Nährstoffe, um die Heilung zu beschleunigen.<br />
Hier sollte man entzündungshemmende Lebensmittel in<br />
den Ernährungsplan mit einbauen. Gesunde Ernährung bedeutet<br />
auch nicht unbedingt immer Verzicht. Zu einer guten Beratung<br />
gehört das Anpassen der Vorlieben in den Ernährungsplan. Natürlich<br />
muss man Unverträglichkeiten und Allergien beachten,<br />
aber oft genügt es schon gute Alternativen zu den schlechten<br />
Nahrungsmitteln anzubieten. Dieses Feld gehört laut Tayfun Babayigit,<br />
mit in die ganzheitliche, moderne Physiotherapie. „ Wir<br />
sehen wie sich die Physiotherapie immer breiter aufstellt. Sei es<br />
die Diagnostik mittels Ultraschall oder die vielfältigen Therapiemethoden.<br />
Jedoch kommt meiner Meinung nach die Ernährung<br />
zu kurz“, so Tayfun Babayigit. Man muss nicht selbst der Profi in<br />
diesem Bereich sein, aber man kann den Patienten mindestens<br />
dazu bringen, sich selbst zu informieren und ggf. einen professionellen<br />
Rat zu holen. Es gilt natürlich immer, sich ausgewogen<br />
und abwechslungsreich zu ernähren, aber gerade wenn der Körper<br />
leidet, braucht er mehr essentielle Nährstoffe wie Vitamine,<br />
die richtigen Fette und Proteine. Aber Vitamine alleine reichen<br />
nicht aus, wenn der Transport nicht gewährleistet ist. Es gibt sogenannte<br />
„Fettlösliche Vitamine“. Somit muss die nötige Zufuhr<br />
an richtigen Fetten gewährleistet sein, sonst können die Vitamine<br />
E,D,K, A ihrer Funktion nicht nachkommen. Der Zuckerhaushalt<br />
sollte gerade in einer Heilungsphase reduziert werden und<br />
es kann helfen, wenn die Proteinzufuhr erhöht wird.<br />
Auf Alkohol sollte man in einer Heilungsphase möglichst verzichten.<br />
Auch die Wirkung vom Trinken darf nicht unterschätzt<br />
werden. Durch ausreichendes Trinken können Abfallprodukte<br />
entsorgt, die Körpertemperatur reguliert und Nährstoffe und Sauerstoff<br />
transportiert werden.<br />
Eine wichtige Rolle spielen auch Nahrungsergänzungsmittel. Bei<br />
einer solchen Vielfalt an Angeboten blicken nur die wenigsten<br />
durch. Auch hier kann der Therapeut sein Wissen in die Therapie<br />
mit einfließen lassen.<br />
Eine gute Beratung beinhaltet laut Tayfun Babayigit:<br />
Das Analysieren der Essgewohnheiten des Patienten, z.B. mittels<br />
Protokoll Führung. Die persönlichen Ziele des Patienten herausfinden.<br />
Was ist eine gesunde Ernährung? Beratung heißt auch<br />
Aufklärung. Alltagstaugliche Lösungen bieten unter Berücksichtigung<br />
von Vorlieben, Unverträglichkeiten, Vereinbarung mit<br />
Beruf und Familie u.ä. Vermeintlich gesunde Dinge wie Rohkost<br />
oder Obst können bei manchen Menschen Allergien, Magenprobleme,<br />
Herzbeschwerden, Unverträglichkeiten oder auch Schlaflosigkeit,<br />
Müdigkeit und Depressionen hervorrufen.<br />
Eine klare Empfehlung vom geprüften Ernährungscoach Tayfun<br />
Babayigit ist, sich mit den Grundlagen der Ernährung auseinanderzusetzen.<br />
Viele Krankheitsbilder, mit denen man in der Physiotherapie<br />
zu tun hat, wie z.B. Arthrose, aber auch Nebendiagnosen<br />
wie Diabetes Mellitus, Bluthochdruck oder Gicht können durch<br />
eine optimale Ernährung gelindert werden. Auch Ernährung im<br />
hohen Alter ist ein wichtiges Thema.<br />
Hier kann der Therapeut<br />
mit seinem Wissen den Patienten optimal begleiten.<br />
- Tayfun Babayigit<br />
Geschäftsführer der Bonn Physio<br />
Freier Dozent<br />
<strong>FNG</strong> Autor<br />
54
Training<br />
Ernährung<br />
DIE BEDEUTUNG VON MINERALSTOFFEN<br />
WIRD HÄUFIG UNTERSCHÄTZT<br />
Bei aller Aufmerksamkeit, die den Vitaminen in den letzten 30 Jahren zuteilgeworden ist, führen die nicht weniger wichtigen Mineralstoffe<br />
ein bedauerliches Schattendasein. Dabei benötigt der Körper Mineralstoffe in weit größerer Menge als Vitamine und bei<br />
einigen Mineralstoffen treten häufig Versorgungsengpässe auf.<br />
Empfehlungen für die Mineralstoffzufuhr<br />
Wie die Vitamine gehen nämlich auch die Mineralstoffe beim Verarbeitungsprozess<br />
verloren. So schrumpft z. B. der Kaliumgehalt<br />
bei der Verarbeitung von Weizenvollkorn in weißes Toastbrot von<br />
500 auf 160 Milligramm - bei einem Kaliumbedarf von 3 bis 4<br />
Gramm pro Tag keine Kleinigkeit!<br />
Dem Magnesium ergeht es nicht besser: Von den 150 Milligramm,<br />
die im vollen Weizenkorn stecken, bleiben dem Toastbrot<br />
kaum 50 Milligramm. Dafür steigt der Natriumgehalt während<br />
der Verarbeitung von 8 auf über 500 Milligramm an.<br />
Ist es schon für inaktive Menschen nicht immer leicht, den Empfehlungen<br />
für die Mineralstoffzufuhr gerecht zu werden, kann<br />
dies für Sportler in intensiveren Trainingsphasen und unter ungünstigen<br />
klimatischen Bedingungen fast unmöglich werden.<br />
Dann kann sich nämlich z. B. der bei Kalium ohnehin schon hohe<br />
Bedarf auf bis zu 6 Gramm pro Tag nahezu verdoppeln.<br />
Muskelschwäche, Krämpfe, unkontrollierte Muskelzuckungen<br />
Wird die Zufuhr dem aktuellen Bedarf nicht gerecht, können<br />
relativ schnell Mangelerscheinungen auftreten, die sich durch<br />
Muskelschwäche, Krämpfe, unkontrollierte Muskelzuckungen<br />
oder auch Antriebslosigkeit bemerkbar machen. Treten solche<br />
Symptome auf, sollte man einen erfahrenen Sportmediziner<br />
aufsuchen, um mögliche Defizite rechtzeitig erkennen und behandeln<br />
zu können. Warum das gerade im Sport so wichtig ist,<br />
zeigt ein kleiner Selbstversuch. Spätestens, wenn man mit der<br />
Zunge einen Tropfen Schweiß auffängt, der einem beim Training<br />
übers Gesicht perlt, weiß man: Schweiß ist alles andere<br />
als klares Wasser. Genau diese Tatsache macht die großen<br />
Schweißverluste bei intensiver oder lang andauernder sportlicher<br />
Aktivität so problematisch. Mit dem Schweiß verliert der<br />
Körper nämlich auch nennenswerte Mengen an Mineralstoffen,<br />
für die das Wasser als Lösungs- und Transportmittel dient.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />
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Inserentenverzeichnis / Impressum<br />
Inserentenverzeichnis<br />
BVGSD e.V. S. 14<br />
Clubjoy S. 15<br />
DFAV e.V. S. 10<br />
Ergofit GmbH S. 4<br />
Fachhochschule des Mittelstands S. 29<br />
FIBO Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />
S. U1<br />
Fitnesswissenschaftskongress S. 32<br />
IHRSA <strong>2022</strong> S. 36<br />
P.Jentschura S. 8<br />
KWS S. 30<br />
milon S. 12<br />
Pure Emotion GmbH S. 11<br />
qualitrain S.17<br />
RiminiWellness S.27<br />
RehaVitalisPlus S.34<br />
Sport Medicine Health Summit S.30<br />
Sparkfield S.13<br />
Taiwan Excellence S.28<br />
Trugge S.10<br />
Video Factory NRW S.33<br />
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FITNESS<br />
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Das Fachmagazin für Fitness & Gesundheit<br />
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- Ralf Meier, Prof. Dr. Theodor Stemper,<br />
Prof. Dr. Adam Nicholls, Bernd Schranz,<br />
Vanessa Klein, Michelle Neubauer,<br />
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