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Ausgabe 5 (Juni 2022) | FNG-Magazin

Entdecken Sie die 5. Ausgabe des blätterbaren FNG-Magazins. FNG Fitness News Germany - Das Fachmagazin für die deutsche Fitnessbranche

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FITNESS<br />

NEWS<br />

Germany<br />

JUNI <strong>2022</strong><br />

AUSGABE 5<br />

Das Fachmagazin für Fitness & Gesundheit<br />

Offizielles Fachorgan der Verbände:<br />

DEUTSCHER FITNESS<br />

& AEROBIC VERBAND<br />

german fitness & aerobic association<br />

... einfach gesund werden<br />

e.V.<br />

TRADITION<br />

TRIFFT AUF<br />

INNOVATION<br />

TAIWAN EXCELLENCE<br />

DER <strong>FNG</strong> RÜCKBLICK<br />

RIMINI WELLNESS<br />

DIE ITALIENISCHE FITNESS-MESSE<br />

SPORTS MEDICINE<br />

HEALTH SUMMIT


13 – 16 APR 23 Exhibition Centre Cologne<br />

GLOBAL FITNESS<br />

For a strong and healthy society.


INHALT<br />

Editorial<br />

S.04<br />

S.06<br />

S.08<br />

S.9<br />

S.10<br />

S.11<br />

S.12<br />

S.13<br />

S.14<br />

S.15<br />

S.16<br />

S.20<br />

ERGOFIT wird 75 Jahre:<br />

Tradition trifft auf Innovation<br />

Business Inside<br />

Interview mit Staatssekretärin Andrea Milz<br />

Business Inside<br />

Bei Trugge Getränketechnik sieht man<br />

positiv in die Zukunft<br />

Business Inside<br />

Fitness die beliebteste Sportart<br />

Business Inside<br />

Wolf Harwath zieht postive Bilanz<br />

Business Inside<br />

Sparkfield Core -<br />

Hightech aus Deutschland<br />

Business Inside<br />

KWS - das Interview<br />

Business Inside<br />

Relaunch bei Clubjoy<br />

Business Inside<br />

Adidas und Foot Locker, Inc.<br />

Kündigen neue langfristige<br />

strategische Partnerschaft an<br />

Business Inside<br />

qualitrain x movement24<br />

Business Inside<br />

Reha- u. Gesundheitssport –<br />

Die zukunftssichere Rakete oder nur<br />

ein Eintagsflieger<br />

Business Inside<br />

Garmin meldet Rekordumsatz im<br />

ersten Quartal<br />

Business Inside<br />

S.22<br />

S.25<br />

S.26<br />

S.28<br />

S.30<br />

S.32<br />

S.34<br />

S.35<br />

S.36<br />

S.38<br />

S.40<br />

S.41<br />

Pottfit: Timo und Pascal Ribnikar expandieren<br />

in der Krise<br />

Business Inside<br />

RiminiWellness<br />

die italenische Fitness-Messe<br />

Events & Bildung<br />

TAIWAN EXCELLENCE –<br />

DER <strong>FNG</strong> RÜCKBLICK<br />

Events & Bildung<br />

SMHS After-Report<br />

Events & Bildung<br />

Mehr Wissenschaft für die Fitness -<br />

3. Fitnesswissenschaftskongress<br />

Events & Bildung<br />

Europameisterschaft im Gewichtheben<br />

Events & Bildung<br />

IHRSA <strong>2022</strong> Miami<br />

Events & Bildung<br />

Jenschura - Den PH-Wert immer im Blick<br />

Gesundheit<br />

Training<br />

Nach Covid-19<br />

Gesundheit<br />

Häufige Stressoren im Berufsalltag &<br />

entsprechende Gegenmaßnahmen<br />

Gesundheit<br />

Digital weiter auf dem Vormarsch<br />

Digitalisierung<br />

Digitalisierung, was passiert<br />

eigentlich mit meinen Daten<br />

Digitalisierung<br />

S.42<br />

S.43<br />

S.44<br />

S.46<br />

S.47<br />

S.48<br />

S.50<br />

S.52<br />

S.53<br />

S.54<br />

S.55<br />

S.56<br />

Die beste Uhrzeit für das Training<br />

Training<br />

Dehnen zwischen den Sätzen<br />

Training<br />

Booty Workout statt Brazilian Buttlift<br />

Training<br />

Die Passende Trainingsmaschine<br />

Darauf sollte man achten<br />

Training<br />

Vergessene Übung<br />

Training<br />

Laufband, Ergometer oder Stepper ?<br />

Training<br />

Vertical Climber<br />

Training<br />

Trend: Battle Ropes<br />

Training<br />

Training mit Kettlebells<br />

Training<br />

Ernährungsberatung in der Physiotherapie<br />

Ernährung<br />

Die Bedeutung von Mineralstoffen<br />

wird häufig unterschätzt<br />

Ernährung<br />

Impressum<br />

Inserentenverzeichnis


Editorial<br />

Harter Frühsommer<br />

Der Frühsommer <strong>2022</strong> hat es in sich. Nicht nur Temperaturen von über 35 Grad machen<br />

den Fitnessstudiobetreibern momentan das Leben schwer, sondern dieses Jahr<br />

kommen einige gravierende Punkte hinzu. Kaum jemand hatte damit gerechnet, dass<br />

wir in diesem Jahr eine so hohe Inflationsrate und so hohe Preise für Lebensmittel,<br />

Gas, Öl, Baustoffe usw. bezahlen müssen.<br />

Viele Menschen in Deutschland müssen daher den Gürtel enger schnallen und überlegen,<br />

wo man sparen könnte, denn ein Ende der galoppierenden Inflation und Verteuerung<br />

ist momentan nicht abzusehen.<br />

Obwohl immer mehr Menschen Fitnesstraining als gesundheitsfördernden Sport erkannt<br />

haben, gibt es trotzdem Menschen, die ihre Mitgliedschaft aus reinen Kostengründen<br />

in ihrem Fitnessstudios kündigen. Das hat Paul Underberg dazu veranlasst,<br />

Studiomitglieder aller Altersgruppen in kurzen Video-Clips erklären zu lassen, weshalb<br />

sie ihre Mitgliedschaft nicht kündigen werden.<br />

Diese Videos könnt Ihr unter:<br />

www.fitness-news-germany.de/shop bestellen.<br />

Doch damit sind noch nicht alle Probleme, die im Moment auf die Studiobetreiber zukommen,<br />

genannt.<br />

Die Entscheidung des BGH´s, dass die Studiobetreiber, die in den Zeiten von staatlich<br />

angeordneten lock down Phasen, Beiträge der Mitglieder erhalten haben, diese Beträge<br />

zurückzahlen müssen. Teilweise müssen Kollegen auch noch große Teile der erhaltenen<br />

Überbrückungshilfen zurückzahlen. Da die Rücklagen vieler Studiobetreiber<br />

größtenteils während der lock downs zusammengeschmolzen sind, führt das ebenfalls<br />

zu Problemen. Doch auch die momentan wieder anwachsenden Corona- Infektionen,<br />

können einen, gute Arbeit leistenden Studiobetreiber nicht mutlos machen. Denn<br />

wer seine Arbeit liebt, kämpft darum, zumeist erfolgreich.<br />

Daher rufen wir Euch zu, haltet noch bis Anfang September <strong>2022</strong> durch, denn dann<br />

beginnt unsere gute Saison!!<br />

Volker Ebener<br />

FIBO-Gründer & DFAV e.V. Vorsitzender


FITNESS<br />

NEWS<br />

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Business Inside<br />

75 JAHRE ERGOFIT<br />

TRADITION UND INNOVATION<br />

Zum 75-jährigen Jubiläum hat das Unternehmen ERGOFIT Partner,<br />

Freunde und Medien der Fitnessbranche für 2 Tage am Donnerstag,<br />

den 09.06.22 und dem 10.06.22 nach Pirmasens eingeladen.<br />

Am Donnerstagabend startete Michael Resch zunächst<br />

mit einem nostalgischen Rückblick auf den Ursprung und die<br />

jahrelange Historie der Firma ERGOFIT. Dieser Rückblick führte<br />

bis in das Jahr 1947 und startete dort mit der erfolgreichen<br />

Produktion von Schuhmaschinen, bis die Verlagerung der Schuhherstellerbranche,<br />

Ende der 50iger Jahre ins südöstliche Europa<br />

stattfand und später dann auch noch nach Fernost.<br />

Prof. Dr. Krakowski- Roosen<br />

Slideshow<br />

So begann dann – aus der Not heraus – die Herstellung von<br />

Fahrradergometern in Pirmasens. Es dauerte ein paar Jahre bis<br />

zur Erfindung der Wirbelstrombremse im Hause Resch, bis man<br />

eine der führenden Marken in Arzt- und Gesundheitspraxen wurde.<br />

Gleichzeitig hatte man dann aber auch in der Fitnessbranche<br />

erkannt, dass die kontaktlose Wirbelstrombremse über Jahre<br />

hinweg die richtigen Ergebnisse anzeigte und kaum störanfällig<br />

bis nahezu geräuschlos war. So sorgte ERGOFIT auch in der<br />

Fitnessbranche sukzessive für eine Marktdurchdringung der Wirbelstrombremse,<br />

die im Bereich der Fahrradergometer zum Goldstandard<br />

wurde. Dann, in den 90iger Jahren, ging es Schlag auf<br />

Schlag mit der Produktion von Ausdauergeräten weiter, die mittels<br />

einer Herzfrequenzmessung gesteuertes Gesundheitstraining<br />

ermöglichten. Der Beginn und Einstieg in das Medizinische<br />

Fitnesstraining. Anfang der 2000er gibt es mit der Powerline die<br />

eigene Kraftgerätelinie zur optimalen Ergänzung der ganzheitlichen<br />

Trainingsfläche. Ab 2009 folgt der chipkartengesteuerte<br />

Circuit Vitality mit Trainingssoftware als Erfolgskonzept für Gesundheitseinrichtungen<br />

und Physiotherapiepraxen und die Gründung<br />

der Cardiowise GmbH im Bereich der kardiologischen Rehabilitation.<br />

In den darauffolgenden Jahren entwickelte ERGOFIT<br />

mit ihrem neuem Spirit Innovationen im Bereich des Athletiktrainings.<br />

Der IVO TRAINER®, ein tragbares Zugwiderstandssystem<br />

mit hoher Anwendungsmöglichkeit im Spitzensport (1. Fußball<br />

Bundesliga). Im Anschluss wurde das Funktionelle Raumkonzept<br />

der Marke Spogress® entwickelt, um die Trainingsfläche<br />

mit sämtlichen konditionellen Faktoren abzudecken. Mit der<br />

neuen Entwicklung der medizinischen Kraftgeräteserie VECTOR<br />

präsentierte ERGOFIT erstmalig einen echten Hingucker auf der<br />

Medica 2019. 2020 wird ERGOFIT als erste 100% klimaneutraler<br />

Hersteller zertifiziert und ausgezeichnet mit lokaler Produktion<br />

und hoher Fertigungstiefe am Standort Deutschland.<br />

Zum Jahreswechsel übernimmt Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen<br />

die Geschäftsführung der NEW ERGOFIT und entwickelt das<br />

Unternehmen von einer Traditionsmarke zur einer Innovationsmarke.<br />

Mit der, auf der FIBO Messe <strong>2022</strong> preisgekrönten, Entwicklung,<br />

des Silent Row, hat Prof. Dr. Krakowski- Roosen einen<br />

fulminanten Einstieg als Inhaber, Geschäftsführer und Entwickler<br />

in die Firma ERGOFIT hingelegt. Gesundheitssport und Medizinisches<br />

Fitnesstraining sind das Fundament der Unternehmenshistorie<br />

und wurde in den gesamten Jahren manifestiert, indem<br />

ERGOFIT als Vorreiter Qualität in Bewegung großschreibt. Dies<br />

wurde für alle Teilnehmenden am nächsten Tag, beim Rundgang<br />

durch sämtliche Abteilungen, bis hin zur Entwicklungsabteilung,<br />

recht plausibel an Fallbeispielen deutlich gemacht. Im Rahmen<br />

der Vorstellungen des neuen Geschäftsführers für Fitness als<br />

4


Business Inside<br />

Michael Resch<br />

Prof. Dr. Krakowski- Roosen<br />

Foto von <strong>FNG</strong> Redaktion<br />

Marvin Oldfield<br />

Video<br />

Slideshow<br />

Gesundheitssport klangen seine Aussagen so, als hätte er sich mit der Staatssekretärin Andrea Milz abgesprochen, die vor 3 Wochen<br />

sagte: “Volkswirtschaftlich betrachtet, ist Sport also die beste Medizin“. Doch Prof. Dr. Krakowski- Roosen bleibt nicht bei dieser Feststellung,<br />

denn für ihn hat jeder Gerätehersteller, Studiobetreiber und Trainer in der Branche eine persönliche Verantwortung für teilnehmenden<br />

Patienten und Mitglieder am Gesundheitssport. Laut Prof. Dr. Krakowski- Roosen kann Fitnesstraining, ebenso wie jede<br />

Medizin zu hart, zu lang, falsch ausgeübt werden. Damit das nicht passieren kann, muss das Training, an zertifizierten Medizinprodukten<br />

mit entsprechender qualitätsorientierter Anamnese vor Aufnahme des systematisierten Trainings evidenzbasiert durchgeführt werden.<br />

Selbst die Stadt Pirmasens war bei dieser Veranstaltung durch ihren Amtsleiter für Wirtschaftsförderung & Liegenschaften bei der<br />

Stadtverwaltung Mark Schlick zugegen. Er dankte zunächst der Familie Resch, die seit über drei Generationen mit all Ihren Unternehmungen<br />

die Stadt Pirmasens bereicherte und treu geblieben ist. Ich selbst kann mich noch daran erinnern, dass wir bei meiner ersten<br />

Berichterstattung über die Werkshallen von ERGOFIT auf eine Halle stießen, die gefüllt war mit minderjährigen Fußballteams. Für einen<br />

Obolus konnten die Kinder- und Jugendmannschaften dort an einem Fußballturnier teilnehmen. Der weitere Dank der Stadt traf Prof. Dr.<br />

Krakowski-Roosen, der mit seiner Tatkraft und seinem Erfindergeist die Fa. ERGOFIT erfolgreich weiterführt.<br />

Ein Einblick in die neue Welt der ERGOFIT mit Qualität in Bewegung und fast forward am Standort Deutschland.<br />

ERGOFIT GmbH<br />

Blocksbergstraße 165<br />

66955 Pirmasens<br />

Telefon: +49 (6331) 2461-0<br />

Telefax: +49 (6331) 2461-55<br />

E-Mail: info@ergo-fit.de<br />

Web: www.ergo-fit.de<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />

5


Business Inside<br />

„VOLKSWIRTSCHAFTLICH<br />

IST SPORT ALSO DIE BESTE<br />

Ein spannendes Interview mit Staatssekretärin Andrea Milz<br />

Andrea Milz ist nicht nur seit fünf Jahren Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen, sie ist selbst eine<br />

begeisterte Sportlerin, die es regelmäßig auch ins Fitnessstudio zieht. Im Interview mit Fitness News Germany blickt sie auf die schwere<br />

Zeit der Lockdowns zurück und verrät, was sie am Sport besonders schätzt. Gleichzeitig sind die Aussagen der Staatssekretärin die<br />

beste Begründung für den Auftrag der drei Verbandsführer zur Senkung der Mehrwertsteuer in Fitnessstudios von 19 auf 7%.<br />

<strong>FNG</strong>: „Frau Milz, Sie sind nicht nur seit genau 5 Jahren Staatssekretärin<br />

für Sport und Ehrenamt des Landes NRW. Sie haben<br />

selbst auch eine ganz enge Bindung zum Sport. Wie haben Sie<br />

die Lockdown-Zeiten und die damit verbundene Schließung von<br />

Sportvereinen und Fitnessstudios während der Pandemie empfunden?“<br />

Andrea Milz: „Ich habe das regelmäßige Training und vor allem<br />

die sozialen Kontakte schmerzlich vermisst.“<br />

<strong>FNG</strong>: „Wie sehen Sie die Bedeutung von Sportangeboten im Hinblick<br />

auf das gesellschaftliche Miteinander und die Volksgesundheit?“<br />

Andrea Milz: „Die Bedeutung von Bewegung und Sport für jede<br />

und jeden Einzelnen ist enorm. Mit Blick auf die Gesundheitsfunktion<br />

ist der Nutzen von regelmäßiger körperlicher Aktivität<br />

umfassend belegt. Beispielsweise wirkt sich Sport positiv<br />

auf das Herz-Kreislaufsystem aus und ist wichtig bei der Reduktion<br />

von Übergewicht und deren Folgeerkrankungen. Auch<br />

das Risiko gegenüber bestimmten Krebserkrankungen wird gesenkt.<br />

Gleichermaßen positiv wirken die Effekte von Sport auf<br />

die psychische Gesundheit, das Wohlbefinden und die kognitiven<br />

Funktionen. Beispielsweise hilft Sport bei Depression und<br />

beugt Demenz vor. Volkswirtschaftlich betrachtet ist Sport also<br />

die beste Medizin!<br />

Daneben erfüllt der Sport eine wichtige gesellschaftliche Funktion.<br />

Er bringt Menschen unabhängig ihrer kulturellen oder sozialen<br />

Herkunft zusammen. Sport ist ein wichtiger Motor für<br />

das soziale Miteinander. Er wirkt integrativ und ist inklusiv. Er<br />

vermittelt Werte und stärkt die Persönlichkeit. Er regt zu Spitzenleistungen<br />

an, stärkt Leistungsvorbilder und ist ein gesellschaftlicher<br />

Impulsgeber. Last but not least, Sport, ob allein<br />

oder miteinander, macht einfach Spaß!“<br />

Andrea Milz Staatssekretärin für Sport und das Ehrenamt in NRW<br />

6


Business Inside<br />

BETRACHTET<br />

MEDIZIN!“<br />

<strong>FNG</strong>: „Zwischen immer mehr Sportvereinen und Fitnessstudios<br />

kommt es zu Kooperationen. Nicht nur in Fußball- und Handballvereinen<br />

nutzt man das zusätzliche Geräte- oder Kursangebot in<br />

den Studios gern. Sehen Sie Möglichkeiten, wie beide Seiten nach<br />

der Pandemie noch stärker voneinander profitieren könnten?“<br />

Andrea Milz: „Die Kooperation zwischen Sportvereinen und Fitnessstudios<br />

ist eine klare Win-win-Situation. Nicht alle Vereine<br />

haben die räumlichen oder finanziellen Möglichkeiten, gerätebasiertes<br />

Fitnesstraining ihren Mitgliedern anzubieten. Andererseits<br />

profitieren Studios von zusätzlichen Einnahmen und<br />

einer besseren Auslastung. Dieses Geschäftsmodell ist sowohl<br />

für den Verein als auch den Studiobetreiber attraktiv und tragfähig.<br />

Letztlich dürfen sich aber auch die Vereins- und Studio-<br />

Mitglieder an einem erweiterten Sportangebot und den flexibleren<br />

Trainingszeiten erfreuen. Jede Kooperation ist daher zu<br />

begrüßen.“<br />

<strong>FNG</strong>: „Sie sind ausgebildete Zumbatrainerin und haben während<br />

der Pandemie sogar Mitmach-Videos online gestellt. Wie viel Zeit<br />

bleibt Ihnen für Ihr Hobby?“<br />

Andrea Milz: „Es gab auch Live-Kurse per Video, die zu den üblichen<br />

Zeiten stattgefunden haben. Ich versuche, an bis zu 5<br />

Stunden pro Woche beim Training zu sein.“<br />

<strong>FNG</strong>: „Trifft man die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt<br />

auch einmal in einem Fitnessstudio an?“<br />

Andrea Milz: „Natürlich! Die Autobahnen in Nordrhein-Westfalen<br />

sind immer voll, sodass ich die Wartezeiten wunderbar in<br />

einem Fitnessstudio verbringen kann.“<br />

<strong>FNG</strong>: „Die Fitnessstudios haben während der Pandemie im<br />

Durchschnitt 25 % ihrer Mitglieder verloren. Die Zahl der Anlagen,<br />

die ganz schließen mussten, liegt im vierstelligen Bereich. Kann<br />

die Politik dabei helfen, die Weichen für eine positive Zukunft zu<br />

stellen?“<br />

Andrea Milz: „Es ist richtig, dass die Corona-Pandemie den Fitness-Boom<br />

gebremst hat. Die Fitnessbranche hat es, wie viele<br />

andere Wirtschaftszweige auch, hart getroffen. Aufgrund der<br />

erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen war die Öffnung<br />

von Fitnessstudios zeitweise nicht möglich. Ich habe viele Zuschriften<br />

von Studio-Mitgliedern erhalten, die ihr lieb gewohntes<br />

Training vermisst haben, aber auch von Studio-Betreibern,<br />

die sich um ihre Existenz sorgten. Daher habe ich mich dafür<br />

eingesetzt, dass die wirtschaftlichen Nothilfen auch für Fitnessstudios<br />

ausreichend zur Verfügung standen. Der Arbeitgeberverband<br />

deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV)<br />

hat erst kürzlich gemeldet, dass die Corona-Hilfen erfreulicherweise<br />

zu einer Existenzsicherung der meisten Studioanlagen<br />

beitragen konnten. Zudem hat es mich begeistert, mit welchen<br />

kreativen Lösungen viele Fitnessstudios ihren Mitgliedern alternative<br />

(Online-)Angebote unterbreitet haben. Das stimmt mich<br />

auch für die Zukunft optimistisch, dass Mitglieder ihren Studios<br />

weiterhin die Treue halten und sich erfolgreiche Studios am<br />

Markt behaupten werden.“<br />

- Ralf Meier<br />

7


Business Inside<br />

„FAST WIE IN DEN ALTEN TAGEN“<br />

BEI TRUGGE GETRÄNKETECHNIK SIEHT MAN OPTIMISTISCH IN DIE ZUKUNFT<br />

Erst wenige Wochen liegt die erste FIBO nach der Corona-Pandemie zurück. Den Umständen geschuldet noch ein wenig kleiner als<br />

man es von der weltweiten Leitmesse gewohnt war, aber immer noch der Taktgeber für eine ganze Branche. Auch in diesem Jahr ging<br />

von Köln ein wichtiges Signal in die Welt: Es geht wieder los. Volle Kraft voraus!<br />

Zahlreiche konstruktive Gespräche<br />

Ein Eindruck, den uns Thomas Trugge von der gleichnamigen<br />

Getränketechnik GmbH & Co. KG bestätigen konnte: „Der Hunger<br />

nach Messe war bei den Kunden ganz klar zu erkennen.“ Der<br />

Geschäftsführer des Unternehmens nutzte die Tage, um zahlreiche<br />

konstruktive Gespräche zu führen und kam zu dem Schluss:<br />

„Donnerstag und Freitag war es fast wie in den Jahren davor und<br />

selbst der Samstag war unübertroffen gut. Man hat richtig gemerkt,<br />

dass den Leuten die FIBO gefehlt hat.“<br />

Mit über 2.900 verkauften Getränkesystemen gehört Trugge zu<br />

den Branchenriesen. Die IQ-Getränkeanlage, die seit dem Jahr<br />

2011 auf dem Markt ist wird, kontinuierlich weiterentwickelt und<br />

kann sogar über die Studiosoftware angesteuert werden.<br />

Repetalstraße 410-412<br />

57439 Attendorn-Borghausen<br />

Telefon: +49 2721 717 5800<br />

E-Mail: service@trugge.com<br />

Alles aus einer Hand<br />

Dazu wird das Portfolio ständig erweitert. Zu den Neuheiten gehören<br />

ein Snackautomat ebenso wie Kaffeemaschinen, zwei Protein-<br />

Maschinen und die vor zwei Jahren ins Leben gerufene noch junge<br />

Finanzabteilung. Dadurch können Trugge-Kunden jetzt alles aus<br />

einer Hand bekommen, vom Entwurf bis zur Lieferung. Dazu gibt<br />

es den Service und nun auch die Finanzierung. Den umfangreichen<br />

Service gibt es übrigens in der gesamten Bundesrepublik, in<br />

der Schweiz, in Österreich und in den Benelux-Ländern. Außerdem<br />

das international agierende Unternehmen eigene Vertretungen in<br />

Portugal, Spanien, Norwegen, Schweden, Dänemark, Australien<br />

und England.<br />

Der Dreh- und Angelpunkt ist allerdings nach wie vor das Sauerland.<br />

Dort, in Attendorn-Borghausen, hat das Familienunternehmen<br />

seit 20 Jahren seinen Stammsitz. Und auch hier ist die Digitalisierung<br />

angekommen. Die Getränkeanlage ist kompatibel mit<br />

den gängigen Studiosoftwarelösungen. Vom kleinen Einzelstudio<br />

bis zur großen 24/7-Anlage.<br />

-Ralf Meier<br />

Web: www.trugge.com<br />

Unsere Partner<br />

FITNESS<br />

NEWS<br />

Germany<br />

Offizielles Fachorgan<br />

e.V.<br />

... einfach gesund werden<br />

8


Business Inside<br />

FITNESSTRAINING GEHÖRT ZU<br />

DEN BELIEBTESTEN SPORTARTEN<br />

IbIza<br />

Fitnesstraining gehört zu den beliebtesten Sportarten. Wer hätte das noch vor wenigen Jahren gedacht? Klar, die meisten von uns<br />

beschäftigen sich jeden Tag beruflich mit den verschiedensten Aspekten der Branche. Wir ebenso wie die meisten Leserinnen und<br />

Leser auch. Dass Fitnesstraining allerdings einmal so hoch in der Anerkennung der Menschen liegen würde, hätten trotzdem nur<br />

wenige Dance vorausgesagt. & More Week<br />

Konsequente Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

Eine tolle Atmosphäre und optimale Betreuungsleistungen<br />

Doch ein Platz im Kreis der beliebtesten Sportarten ist nicht nur<br />

Bei einem Quiz würden viele Menschen bei der Frage nach einem<br />

ein Grund zum Feiern, sondern auch eine Verpflichtung und eine<br />

Ranking wahrscheinlich eher auf die klassischen breitensportlichen<br />

Aktivitäten wie Fußball, Schwimmen oder Laufen tippen.<br />

Herausforderung für die Zukunft. Jetzt geht es darum, das Erreichte<br />

nicht nur zu erhalten, sondern darauf aufzubauen. Dazu<br />

Sportarten, die es im Gegensatz zum Fitnesstraining im Studio<br />

ist es notwendig, auch in Zukunft weiter das Spektrum an Gesundheitsangeboten<br />

auszubauen und potenziellen Neumitglie-<br />

seit einer gefühlten Ewigkeit zu geben scheint. Dass es dem Fitnesstraining<br />

dennoch gelungen ist, in die Spitzengruppe der traditionellen<br />

Angebote im Sportsektor vorzudringen und sich dort<br />

dern die Scheu vor dem Gang in ein Fitnessstudio zu nehmen.<br />

Das kann nur durch konsequente Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

aller Team-Mitglieder auf hohem Niveau gelingen. Mit<br />

zu etablieren, hat sicher zahlreiche Gründe. Der wichtigste Grund<br />

dürfte allerdings ganz einfach die gute Arbeit sein, die die ganze<br />

dem entsprechenden Know-how fällt es auch leichter, Mitglieder<br />

Branche seit Jahrzehnten geleistet hat. Angefangen bei der Industrie,<br />

die immer ausgefeiltere Trainingsmaschinen und hilfrei-<br />

langfristig ans Studio zu binden. Denn um andere motivieren zu<br />

können, muss man selbst für eine Sache brennen.<br />

ches Equipment für die Studios entwickelt hat, über die Fitnessanlagen,<br />

in denen mittlerweile nicht nur mehrere Generationen<br />

-<strong>FNG</strong> Redaktion<br />

ihre Trainingsangebote finden, sondern in denen man sich auch<br />

willkommen und gut aufgehoben fühlt, bis hin zu den gut ausgebildeten<br />

Teams auf der Fläche und im Kursbereich, die für eine<br />

tolle Atmosphäre und optimale Betreuungsleistungen sorgen.<br />

IbIza<br />

Dance & More Week<br />

- Volker Ebener<br />

www.pure-emotion.de • Buchungshotline: 0 21 51 - 65 44 860<br />

Dance • Step • Yoga • Pilates • Functional • Rücken Fit • Cycling<br />

9<br />

Foto: shutterstock_311358326<br />

Quelle: Google Finanzen


Business Inside<br />

„ÜBERRASCHEND GUT…“<br />

WOLF HARWATH ZIEHT POSITIVE BILANZ<br />

Für die Unternehmen war es keine leichte Situation. Sie mussten zu einem Zeitpunkt eine Entscheidung treffen, für die man eigentlich<br />

Hellseher hätte sein müssen. Stellen wir auf der diesjährigen FIBO aus, oder ist das Risiko, dass uns Corona erneut einen Strich durch<br />

die Rechnung macht, einfach zu groß? Eine Frage, die sich auch Milon-Geschäftsführer Wolf Harwath stellen musste. Uns hat er verraten,<br />

warum er froh ist, sich für die FIBO entschieden zu haben, obwohl noch gar nicht klar war, ob und unter welchen dann geltenden<br />

Bedingungen die Messe würde stattfinden können.<br />

Meilenstein in eine bessere Zukunft<br />

„Das war ein echter Befreiungsschlag für die Branche“, freute<br />

sich der Mitbegründer des five-Konzepts. Sogar an den Besuchertagen<br />

Samstag und Sonntag war am Stand noch die Hölle<br />

los. Ungewöhnlich, denn die Industriekunden schauen in der Regel<br />

an den beiden ersten Messetagen vorbei. „Man merkt, dass<br />

eine Aufbruchstimmung da ist. Ich hoffe sehr, dass das hier ein<br />

kleiner Meilenstein in eine bessere Zukunft ist.“<br />

Für den Weg in diese Zukunft ist das Unternehmen gut gerüstet.<br />

Die Vikomotorik, die Milon in Köln präsentierte, soll einen<br />

wichtigen Beitrag dazu leisten. Indem sie die großen gesundheitlichen<br />

Themen dieser Zeit angeht. Gerade durch Corona und<br />

die damit einhergehenden Einschränkungen und Lockdowns hat<br />

sich die Gesellschaft noch einmal dramatisch verändert. Psychische<br />

Probleme wie Depressionen haben zugenommen, Demenz<br />

nimmt zu. Gezielte sportliche Aktivitäten könnten hier zumindest<br />

unterstützend zum Einsatz kommen.<br />

Die neueste Generation von MILON YOU<br />

„Die Vikomotorik baut darauf auf, dass wir Dinge über die Augen<br />

aufnehmen, im Gehirn verarbeiten und dann körperlich darauf<br />

antworten müssen“, erläutert Wolf Harwath das komplexe<br />

Thema. „Durch die vielen Bildschirme sind Menschen darin sehr<br />

schlecht geworden. Es reicht nicht mehr, nur die Muskeln zu trainieren<br />

und die Faszien, wir brauchen zusätzlich auch Training<br />

fürs Gehirn. Deshalb haben wir uns entschieden, als zusätzliche<br />

Facette in unserer Trainingswelt auch das Hirntraining abzubilden.“<br />

Ein spannendes Thema, zu dem wir sicher noch einiges zu<br />

berichten haben.<br />

Dazu präsentierte das Team um Wolf Harwath die neueste Generation<br />

von MILON YOU, mit sehr viel Gamification und einem<br />

hohen Spaßfaktor. Die ersten Auslieferungen sind für das dritte<br />

oder vierte Quartal geplant.<br />

-<strong>FNG</strong> Redaktion<br />

milon Industries GmbH<br />

An der Laugna 2<br />

86494 Emersacker,<br />

Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)8293 / 965 50-0<br />

Fax: +49 (0)8293 / 965 50-50<br />

E-Mail: info@milon.de<br />

Web: www.milon.com<br />

Video<br />

10


Business Inside<br />

SPARKFIELD CORE<br />

HIGH-TECH AUS<br />

DEUTSCHLAND<br />

Foto: Sparkfield<br />

Fitness auf 2 qm verspricht der Sparkling Core, den das gleichnamige<br />

Unternehmen aus dem schwäbischen Markgröningen auf<br />

der FIBO präsentierte. Eine Kraftstation, die es in sich hat. Nur<br />

wenige Handgriffe reichen während des Trainings aus, um mehr<br />

als 30 unterschiedliche Übungen für ein effektives Ganzkörpertraining<br />

nutzen zu können.<br />

Robotik-Technologie<br />

erlaubt eine dynamische Anpassung<br />

Das Training kann wie gewohnt in die Segmente Beine, Rumpf<br />

und Arm-Schulterpartie aufgeteilt werden. Auch die Wahl der<br />

Methoden lässt keinen Wunsch offen. Eine exzentrische Überlastung<br />

ist ebenso möglich, wie ein isometrisches Training oder<br />

Drop Sets, um den trainierten Muskeln alles abzuverlangen. Natürlich<br />

kann man am Sparkling Core auch ein klassisches Pyramidentraining<br />

oder HIT durchführen.<br />

Das Führen eines Trainingstagebuchs kann man sich an der<br />

durchdachten Power-Station sparen. Data-Based-Training macht<br />

es möglich. Der Trainingsplan wird von einem virtuellen Trainer<br />

erstellt, der diesen auch bei Bedarf anpasst und die Übungsausführung<br />

sowie die Körperhaltung kontrolliert. Die verwendete Robotik-Technologie<br />

erlaubt eine dynamische Anpassung des Widerstands<br />

während der Bewegung. Das kam bei den Besuchern<br />

der FIBO ausgezeichnet an.<br />

„Ziele mehr als übererfüllt“<br />

Entsprechend erfreut zeigte sich CEO Prof. Dr. Amos Albert über<br />

die positive Resonanz: „Es ist für uns großartig gelaufen. Wir sind<br />

ja noch ein sehr junges Start-up. Es war für uns das erste Mal,<br />

hier aufzuschlagen und unsere Vision vorzustellen. Wie wir uns<br />

das Krafttraining in der Zukunft vorstellen. Intuitiv, sicher und<br />

nachhaltig motivierend. Wir haben unsere Ziele mehr als übererfüllt.<br />

Die Erwartung ist übertroffen worden. Es war echt großartig.<br />

Ganz besonders toll waren die Rückmeldungen der potenziellen<br />

Kunden.“<br />

Natürlich haben wir das Training am Sparkfield Core auch gleich<br />

an Ort und Stelle selbst ausprobiert und waren von den vielfältigen<br />

Möglichkeiten, die das Gerät bietet, so beeindruckt, dass wir<br />

den weiteren Weg dieses jungen Unternehmens und des sympathischen<br />

Teams um Prof. Albert in Zukunft mit großem Interesse<br />

weiterverfolgen werden.<br />

Das ganze Interview mit Prof. Dr. Amos Albert gibt es natürlich<br />

bei Fitness News Germany.<br />

SPARKFIELD GMBH<br />

Hans-Grüninger-Weg 11-14,<br />

D-71706 Markgröningen<br />

Tel: +49(0)151-52851929<br />

E-Mail: info@sparkfield.de<br />

- Ralf Meier<br />

Web: www.sparkfield.tech<br />

11


Business Inside<br />

FITNESS & PHYSIO:<br />

EIN MODELL, DAS HAND IN HAND GEHT<br />

Thomas Kämmerling sieht großes Potenzial<br />

Thomas Kämmerling beherrscht sein Metier. Der Geschäftsführer<br />

der KWS GmbH bietet Unternehmenskonzepte für Therapiezentren<br />

und berät Fitnessstudios bei der Implementierung oder<br />

Gründung einer Physiotherapie. Er selbst ist ein erfahrener „Physio“,<br />

Sachverständiger für Gesundheitsanbieter und Mitinhaber<br />

zweier Therapiezentren.<br />

Gesundheitlich relevante Leistungen<br />

12<br />

Thomas Kämmerling ist fest davon überzeugt, dass die enge Verbindung<br />

zwischen Training und Physiotherapie in Zukunft noch<br />

schneller voranschreiten wird. „Wir sind schon seit Jahren in diesem<br />

Bereich aktiv.“, fasst Thomas Kämmerling die Situation in<br />

der Branche zusammen. „Mit unseren eigenen Therapiezentren<br />

aber auch beratend geben wir ganz praktische Hilfestellung und<br />

unterstützen bspw. Fitnessstudios auf dem Weg zum ganzheitlichen<br />

Gesundheitsanbieter durch Integrierung einer Physiotherapie.<br />

Der Versuch, gut aufgestellter Fitnessstudios, öffentlich als<br />

Gesundheitsdienstleister anerkannt zu werden, hat schon immer<br />

entsprechende Maßnahmen erfordert, die weit über das reine<br />

Geräteangebot hinausgehen. Doch Corona hat diese Entwicklung<br />

noch einmal deutlich beschleunigt.“<br />

Ein wesentlicher Grund dafür dürfte gewesen sein, dass systemrelevante<br />

Leistungen auch während der Lockdowns erbracht<br />

werden durften, wenn die lokalen Gesundheitsämter ihr Einverständnis<br />

gegeben hatten. Ein unschätzbarer Vorteil während<br />

der Pandemie für die Fitnessanlagen, die diese Regelung nutzen<br />

konnten. Natürlich musste man dafür auch die notwendigen Voraussetzungen<br />

erfüllen. Trainerlizenzen genügen den Anforderungen<br />

der Gesundheitsämter ebenso wenig wie ein Sportstudium.<br />

Die Betreuung muss durch Mitarbeiter mit einer abgeschlossenen<br />

physiotherapeutischen Ausbildung und unter definierten Bedingungen<br />

erbracht werden.<br />

Doch die Situation während eines Lockdowns mal beiseite: Gerade<br />

nach der Pandemie haben viele Fitnessstudios eine große<br />

Anzahl an Mitgliedern verloren. In vielen Anlagen sind das sogar<br />

20-25 Prozent. Die daraus resultierende Problematik der Unternehmer<br />

liegt auf der Hand: Bei fast gleichbleibenden Kosten für<br />

Geräteleasing, Miete, Energiekosten etc. stehen nun viel geringer<br />

Einnahmen gegenüber. Somit ist die Rendite bei vielen Betrieben<br />

stark eingebrochen und gerade die Zukunft unserer Branche<br />

zeigt, dass wir aufgrund immer höherer Kosten (Energiekrise,<br />

Mietexplosion, Preiserhöhung bei Investitionsgütern etc.) dazu<br />

gezwungen sind, neue Umsatzpotenziale zu identifizieren.<br />

Denn die Verluste in Mitgliedschaften in der Coronapandemie<br />

sind selbst durch das beste Marketing nur schwer wieder aufzuholen.<br />

„Es liegt auf der Hand, dass die Anfragen für die Integration<br />

einer Physiotherapie in ein Fitnessstudio nach Corona explodiert<br />

sind“, berichtet Thomas Kämmerling. „Die Betreiber sind durch die<br />

schmerzhaften Erfahrungen der Coronapandemie zum Umdenken<br />

gezwungen worden.“<br />

Umsatzpotenziale durch Physiotherapie<br />

Dass eine Physiotherapie wirtschaftlich erfolgreich sein kann,<br />

zeigen die bundesweiten Zahlen: Ein Vollzeit-Physiotherapeut erwirtschaftet<br />

mit 40 Wochenstunden um die 10.000€ netto im Monat<br />

und bringt somit dem Unternehmen einen Jahresumsatz von<br />

120.000€. Gleichzeitig bietet sich durch das erweiterte Klientel die<br />

Möglichkeit neue Kunden für den Trainingsbetrieb zu gewinnen.<br />

„In einem modernen Therapiezentrum gehen Therapie und aktive<br />

Trainingstherapie Hand in Hand! Eine Therapie ohne anschließendes<br />

Training ist aus meiner Sicht keine nachhaltige Therapie“, bezeugt<br />

Thomas Kämmerling.<br />

Öffentliche Wahrnehmung verändert sich<br />

Das KWS-Team um Thomas Kämmerling weiß, was es dabei zu<br />

beachten gilt. Er hat schon zahlreiche Fitnessstudios bei diesem<br />

Prozess begleitet. Ein Weg, der sich immer lohnt. Nicht nur, weil<br />

die physiotherapeutischen Leistungen mit den Krankenkassen abgerechnet<br />

werden können, sobald alle notwendigen Voraussetzungen<br />

erfüllt sind. Auch die öffentliche Wahrnehmung verändert sich<br />

schlagartig, wenn man sich nicht nur als Gesundheitsdienstleister<br />

präsentiert, sondern auch tatsächlich als solcher auftreten kann.<br />

Eine Physiotherapie zu gründen oder zu integrieren<br />

ist kein Hexenwerk<br />

Theoretisch kann eine gesetzliche Physiotherapie schon mit unter<br />

40qm2 sinnvoll integriert bzw. gegründet werden. Auf Investitionsseite<br />

müssen mit Anschaffungskosten von ca. 4.500 € pro Behandlungsraum<br />

gerechnet werden - eine im Vergleich überschaubare<br />

Anschaffung. „Wenn man weiß, was zu beachten ist, dann ist<br />

eine Physiotherapie-Gründung kein Hexenwerk. Das ist schließlich<br />

unser täglich Brot und auf dem Gebiet sind wir Experten. Raumgestaltung,<br />

Funktionsabläufe, Mitarbeitergewinnung & -ausbildung,<br />

Marketing etc. sind alles zu meisternde Aufgaben, wenn man sich<br />

dabei professionell unterstützen lässt“, so Thomas Kämmerling.<br />

Wie das Ganze im Detail bei Ihnen aussehen kann, bringt Ihnen, als<br />

<strong>FNG</strong>-Leser, der Sachverständige Thomas Kämmerling, sehr gerne<br />

in einem persönlichen Kontakt näher.<br />

Thomas Kämmerling<br />

Geschäftsführer<br />

KWS GmbH<br />

Bergische Straße 25<br />

D-58239 Schwerte<br />

E-Mail: kontakt@kws-schwerte.de<br />

Tel.: +49 2304 2 41 00 10<br />

Fax: +49 2304 999 30 01<br />

Web: www.kws.kaemmerling.de<br />

- Ralf Meier


Business Inside<br />

RELAUNCH BEI CLUBJOYS<br />

Mit über 900 Partnerstudios gehört ClubJoy zu den großen Anbietern von Gruppenfitnesskursen in Europa. Die Zeit der Pandemie hat<br />

das Unternehmen, dessen Deutschlandzentrale in Leer liegt, gut genutzt und sein Kursangebot einem Relaunch unterzogen. Neben<br />

fünf Main-Courses können Studios jetzt auch ein Spezialpaket buchen. Das Paket umfasst neun Kurse. Davon sind sieben auf jeweils<br />

30 Minuten angelegt, zwei weitere - Battle und Fit Energy - sind 45-Minuten-Kurse. Zu den Main Courses gehören die Klassiker Power,<br />

Yoga, Cycle, Fit & Shape sowie Core.<br />

Reiner B2B-Anbieter<br />

Auch das virtuelle Angebot von ClubJoy ist auf mittelweile mehr<br />

als 500 Kurse angewachsen. Allerdings legt das Unternehmen<br />

großen Wert darauf, auch in der virtuellen Welt ein reiner B2B-Anbieter<br />

zu bleiben. „Auch unser virtuelles Angebot bleibt auf die<br />

Kursräume von Fitnessanlagen beschränkt“, verrät ClubJoy Germany<br />

Geschäftsführer Hinrich Voskamp. „Das Training zu Hause<br />

hat zwar vielen Menschen während der Lockdowns geholfen,<br />

eine gewisse Grundform zu konservieren. Aber jetzt ist die Zeit<br />

gekommen, sie wieder für das Training im Studio zu gewinnen.<br />

Wir sind der Überzeugung, dass ein virtuelles ClubJoy Angebot<br />

im Kursraum oder @Home auf jeden Fall die Mitgliederbindung<br />

zum Club festigt.<br />

Unterteilt sind die virtuellen Einheiten in 60-Minuten-, 30-Minuten-,<br />

15-Minuten- und sogar 10-Minuten-Workouts. Sie können<br />

als ideale Ergänzung zu live Kursen, zu denen in jedem Quartal<br />

eine neue Version für jedes Programms veröffentlicht wird, oder<br />

zum Muskeltraining auf der Fläche genutzt werden.<br />

White Label-Kurse von ClubJoy<br />

Gefragt sind auch die sogenannten White Label-Kurse von Club-<br />

Joy. „Es besteht die Möglichkeit, einzelne Kurse oder auch das<br />

Special Package mit dem eigenen Unternehmensnamen zu<br />

branden“, erläutert Hinrich Voskamp. „Allerdings sind bislang vor<br />

allem größere und kleinere Ketten mit diesem Wunsch an uns<br />

herangetreten.“ Für Hinrich Voskamp liegt das in der Natur der<br />

Sache. „Wer viel Geld in die Entwicklung einer Marke investiert,<br />

möchte den Wiedererkennungswert natürlich auch durch die Präsentation<br />

seiner Kernangebote erhöhen.<br />

-<strong>FNG</strong> Redaktion<br />

ClubJoy<br />

Am Nüttermoorer Sieltief 17<br />

26789 Leer<br />

Telefon: +49 491 99756370<br />

E:info@clubjoy.de<br />

W: www.clubjoy.de<br />

13<br />

Foto: Clubjoy


Business Inside<br />

ADIDAS UND FOOT LOCKER, INC.<br />

KÜNDIGEN NEUE LANGFRISTIGE<br />

STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT AN<br />

Partnerschaft fördert gemeinsames Engagement für die Sport-Community und Sneaker-Kultur<br />

adidas AG (XETRA: ADS.DE) (“adidas“), einer der weltweit führenden Anbieter in der Sportartikelindustrie, und Foot Locker, Inc. (NYSE:<br />

FL) (“Foot Locker“), der Sportfachhändler mit Hauptsitz in New York, gaben Anfang Mai eine neue und erweiterte Partnerschaft<br />

bekannt, die auf Produktinnovationen, verbesserten Erlebnissen und einer engeren Kundenbindung beruht. Diese erweiterte Zusammenarbeit<br />

wird Foot Locker als führenden Partner für adidas in der Kategorie Basketball etablieren, die Einführung von Energy-und<br />

Hype-Produkten beschleunigen und wichtige Produkt-Franchises in den Bereichen Damen, Kinder und Apparel enthalten.<br />

Mehr als zwei Milliarden US-Dollar bis 2025<br />

Die neue strategische Partnerschaft umfasst alle Plattformen<br />

des Foot Locker Markenportfolios in Nordamerika, EMEA und<br />

Asien-Pazifik und zielt auf einen Einzelhandelsumsatz von mehr<br />

als zwei Milliarden US-Dollar bis 2025 ab, was fast einer Verdreifachung<br />

gegenüber 2021 entspricht. Im Jahr <strong>2022</strong> erwartet<br />

adidas aufgrund der neuen Partnerschaft einen zusätzlichen Umsatz<br />

von bis zu 100 Millionen Euro.<br />

„Wir freuen uns sehr, unsere Partnerschaft mit Foot Locker auszubauen,<br />

während wir unsere Strategie ‚Own the Game‘ weiter<br />

umsetzen“, sagte Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von<br />

adidas. „Die Konsumenten stehen im Mittelpunkt dieser spannenden<br />

Zusammenarbeit. Sie können die Marke adidas und seine<br />

wichtigsten Produkt-Franchises sowie neue Produktinnovationen<br />

nun noch stärker als je zuvor bei Foot Locker erleben.“<br />

„Wir freuen uns ebenfalls darauf, unsere Partnerschaft mit adidas<br />

zu intensivieren und gleichzeitig unsere Strategie, das Angebot<br />

an Schuhen und Apparel für die Sport- und Sneaker- Community<br />

zu erweitern, voranzutreiben“, sagt Richard A. Johnson,<br />

Chairman und Chief Executive Officer von Foot Locker, Inc.. „Diese<br />

enge Partnerschaft wird es uns ermöglichen, den Konsumenten<br />

noch mehr einzigartige Spitzenprodukte ikonischer Marken<br />

zu bieten und unseren Vorstoß in den Bekleidungsbereich zu beschleunigen.<br />

Damit verleihen wir unserem Sortiment eine neue<br />

Dimension und bringen mehr Kunden in unser Ökosystem.“<br />

Lifestyle und Performance<br />

Foot Locker wird führender Anbieter von adidas Produkten im<br />

Bereich Basketball. Angeführt von Fear of God Gründer und Designer<br />

Jerry Lorenzo, umfasst adidas Basketball die Kategorien<br />

Lifestyle und Performance. Für beide Bereiche werden exklusive<br />

Positionierungen entwickelt. Darüber hinaus wird sich die Zusammenarbeit<br />

auf die wichtigsten Originals Franchises wie NMD,<br />

Superstar und Stan Smith sowie auf adidas Influencer Partnerschaften<br />

konzentrieren. Foot Locker wird auch eine wichtige Rolle<br />

bei der Einführung der neuen Produktsparte Sportswear von<br />

adidas spielen, die sich an Lifestyle-Konsumenten richtet.<br />

Zur Umsetzung des gemeinsamen Vorhabens wird adidas seinem<br />

Partner Foot Locker ein Expertenteam zur Verfügung stellen,<br />

um sowohl in den Geschäften als auch online ein verbessertes<br />

Kundenerlebnis zu schaffen, die Nachfrage zu steigern und<br />

die Marktposition zu verbessern. Dies umfasst eine Partnerschaft<br />

bei Produktentwicklungen, eine exklusive Positionierung<br />

von Foot Locker, eine erhöhte Zuteilung von Produkten, gemeinsame<br />

Marketingausgaben und eine erhöhte Premium-Präsenz<br />

im gesamten Foot Locker-Portfolio mit besonderem Fokus auf<br />

wichtige Städte und Communities, die beide Unternehmen bedienen.<br />

Schließlich werden beide Partner ihren digitalen Fokus<br />

verstärken und die Einführung des adidas Partnerprogramms bei<br />

Foot Locker beschleunigen, um den Konsumenten ein nahtloses<br />

Einkaufserlebnis zu bieten, sowohl online als auch offline.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />

14


Business Inside<br />

München, 23. <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong>. Der führende Firmenfitness-Anbieter qualitrain und der BGM- Berater und BGF-Spezialist movement24 kooperieren<br />

künftig eng miteinander. Gemeinsames Ziel der beiden Münchener Unternehmen ist es, Arbeitgeber bei einem ganzheitlichen<br />

betrieblichen Gesundheitsmanagement zu unterstützen.<br />

Mit der neu geschlossenen Kooperation erweitert qualitrain sein umfangreiches Sport- und Wellnessangebot durch individuelle Lösungen<br />

für betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Im Rahmen der Zusammenarbeit können qualitrain-Kunden das Online-<br />

Tool Better Work & Life, zahlreiche Vorträge & Workshops sowie digitale oder analoge Gesundheitstage von movement24 buchen.<br />

Zudem wählen Unternehmen Gesundheitskampagnen zu verschiedenen Themen aus, um das Bewusstsein für Gesundheit innerbetrieblich<br />

zu schärfen und das BGM zu professionalisieren.<br />

„Wir freuen uns darauf, das tolle qualitrain-Angebot mit unserer<br />

BGM-Expertise sowie unseren vielfältigen BGF-Konzepten sinnvoll<br />

zu ergänzen. So entsteht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe,<br />

die zu einem Mehrwert bei den Unternehmen sowie allen<br />

beteiligten Partnern führt-für uns ist das eine ideale Konstellation,<br />

von der wir uns für die Zukunft viele spannende Projekte<br />

erhoffen“, erklärt Christoph von Oldershausen, Geschäftsführer<br />

der movement24 GmbH.<br />

Ausgleich im Alltag zu öffnen, sondern auch das Verständnis für<br />

die Wichtigkeit dieses Ausgleichs zu vermitteln. Wir freuen uns<br />

darauf, dass das BGM unserer Kunden durch die Kooperation mit<br />

movement24 innerhalb des Unternehmens eine lautere Stimme<br />

bekommt.“<br />

Perfektes Zusammenspiel aus Theorie und Praxis für<br />

die Gesundheit der Arbeitnehmer.<br />

Durch das aktive Fitnessangebot von qualitrain in Verbindung<br />

mit den wichtigen Hintergrundinformationen rund um das Thema<br />

Gesundheit von movement24, unterstützen Arbeitgeber ihre<br />

Mitarbeitenden bei der Gesundheitsförderung (z. B. in den Bereichen<br />

Bewegung, Ernährung oder mentale Gesundheit) und halten<br />

diese produktiv, gesund und fokussiert.<br />

Nicolas Stadtelmeyer, General Manager der qualitrain GmbH,<br />

sieht die Kooperation als „tolle Möglichkeit, Unternehmen und<br />

Arbeitnehmerinnen nicht nur die Türen zu mehr Bewegung und<br />

Kontakt<br />

Dr. Hans Jürgen Croissant<br />

EGYM Unternehmenssprecher<br />

hans-juergen.croissant@egym.de<br />

089/9213105-19<br />

Web: www.egym.com<br />

15


Events & Bildung<br />

REHA- U. GESUNDHEITSSPORT –<br />

DIE ZUKUNFTSSICHERE RAKETE<br />

ODER NUR EIN EINTAGSFLIEGER<br />

In großen Teilen der Branche dreht sich<br />

aktuell alles um die Themen, wohin sich<br />

alles entwickeln wird - wann die Zahlen<br />

von 2019 wieder erreicht werden können.<br />

Oder sollte doch jede Anlage zwangsläufig<br />

eine Physiopraxis eröffnen?<br />

Es geht um Gerichtsurteile und deren<br />

Folgen, sowie um die Zielsetzung “Was<br />

möchte ich mittel- oder langfristig mit<br />

meiner Anlage erreichen.“<br />

Welche Mittel und Maßnahmen führen<br />

mich zu diesem Ziel und wie nachhaltig<br />

muss meine Dienstleistung ausgerichtet<br />

sein, um auch Morgen Bestand zu haben.<br />

„Der Wurm muss dem Fisch schmecken – nicht dem Angler“<br />

Deshalb, liebe Kollegen und Kolleginnen möchte ich Ihnen hier einige Facetten auf den Weg zu Ihrem Ziel erläutern. Gesundheitssport<br />

besteht nicht nur aus Marketingaktion, sondern Bedarf auch einer Organisation, wo Struktur und Abläufe geregelt sind, um erfolgreich<br />

die Umsetzung zu gestalten.<br />

1. Marktpotential<br />

Das Potential was in unserer Bevölkerung steckt lässt sich von<br />

mehreren Seiten definieren. Beginnen wir mit der Bevölkerungsstruktur.<br />

Laut Statistischem Bundesamt (<strong>2022</strong>) leben über 47<br />

Mio. Menschen zwischen 40 – 65 Jahren in Deutschland die als<br />

potenzielle Kunden/ Patienten für den Gesundheitssport in Frage<br />

kommen.<br />

Des Weiteren ist laut Statistischem Bundesamt das Verhältnis<br />

der Geburten und Sterbefälle im Jahr 2021 bei über 1 Mio. Sterbefälle<br />

und nur ca. 750 Tsd. Geburten.<br />

Die sinkende Zahl der Menschen im jüngeren Alter und die gleichzeitig<br />

steigende Zahl älterer Menschen verschieben den<br />

demografischen Rahmen in bisher nicht gekannter Art und Weise.<br />

Jede zweite Person in Deutschland ist heute älter als 45 und<br />

jede fünfte Person älter als 66 Jahre.<br />

Gepaart mit dieser Entwicklung ist, dass es eine wachsende Anzahl<br />

von Menschen gibt, die bestrebt sind, vital und gesund bis<br />

ins hohe Alter zu bleiben. Dadurch wird das Potential aus der vorher<br />

genannten Altersgruppe weiter steigen.<br />

Es wird prognostiziert, dass die Lebenserwartung von aktuell<br />

78,9 Jahre bei Männern bis 2060 bei 84,4 Jahre liegt. Bei Frauen<br />

steigt sie sogar von derzeit 83,6 Jahre auf 88,1 Jahre an.<br />

Dies hat dann auch zur Folge, dass die Kostenträger gezwungen<br />

werden entweder durch Kürzungen der Leistungen oder Anhebung<br />

der Gebühren zu reagieren.<br />

Auch die Anzahl der Erwerbstätigen liegt aktuell bei 45,33 Mio.<br />

Menschen. Berücksichtigt man dazu die steigende Anzahl der<br />

Krankheitstage und bezieht diese Zahl nur auf die orthopädischen<br />

Fälle, die 20% aller AU-Fälle ausmachen, dann ergibt das<br />

eine kaum zu rechnende Anzahl an Patienten.<br />

Im Jahre 2020 verzeichneten die Betriebskrankenkassen 18,2<br />

Kalendertage mit ärztlichem Attest von pflicht- und freiwillig versicherten<br />

Mitgliedern (Quelle: Dachverband der Betriebskrankenkassen<br />

2020).<br />

Aus den aktuellen Eckdaten der Deutschen Fitness Wirtschaft<br />

(<strong>2022</strong>) wissen wir, dass 9,26 Mio. Menschen noch Mitglieder in<br />

den kommerziellen Betrieben angemeldet sind.<br />

Und aus den Abrechnungsdaten der GKV lassen sich max. ca. 2<br />

Mio. Reha Patienten ableiten. Dies kann auch durch die Zahlen<br />

vom Vdek bestätigt werden, die 105.497 gemeldete Rehasport<br />

Gruppen bestätigt haben.<br />

Als Fazit lässt sich für den Gesundheitssport ein realistisches<br />

Potential von 25 – 50 Mio. Menschen definieren.<br />

16


Fotos: RehaVitalisPlus e.V.<br />

Business Inside<br />

2. Definition Gesundheitssport<br />

„Gesundheitssport“ ist ein Überbegriff. Dieser umfasst alle organisierten<br />

Sportangebote, die sich der allgemeinen Gesundheitsförderung<br />

widmen. Da es keine „klare“ Definition gibt, sind hier<br />

einmal die wichtigsten und unabdingbaren Kriterien für Gesundheitssport<br />

genannt:<br />

• Gesundheitssport erfordert eine Zielsetzung<br />

• Gesundheitssport erfordert eine zielgruppengerechte<br />

sowie ein gezieltes, auf die Beschwerden ausgerichtetes Training,<br />

mit Methoden und Inhalten<br />

• Gesundheitssport erfordert eine fürsorgliche Betreuung<br />

• Gesundheitssport erfordert qualifizierte Kursleiter und<br />

fachliche Anleitung<br />

• Gesundheitssport erfordert eine nachhaltige Wirksamkeit<br />

durch regelmäßige und dauerhafte Angebote, die auch regelmäßig<br />

war genommen werden müssen<br />

Bewegung wie z.B. Schwimmen, Radfahren, Spazieren gehen<br />

tut der Gesundheit gut, aber dort fehlt die Anwendung der Trainingsregeln<br />

und ist somit nur zu einem weiter gefassten Rahmen<br />

zum Gesundheitssport zu zählen. Auch Rehasport ist mit dem<br />

Gesundheitssport nicht gleich zu setzen, denn dieser bildet lediglich<br />

eine Unterkategorie des „Big Picture“.<br />

Gesundheitssport kann:<br />

• regenerierend ausgeübt werden<br />

• schmerz- und beschwerdelindernd ausgeübt werden<br />

• Haltungsschäden korrigieren<br />

• präventiv ausgeübt werden<br />

• ohne Symptomatik z.B. für mehr Vitalität im Alltag ausgeübt<br />

werden<br />

Gesundheitssport in all seinen Facetten kann vom Arzt verschrieben<br />

werden, ist aber nicht verschreibungspflichtig! Der Gesundheitssport<br />

richtet sich an alle Altersklassen und nicht nur an<br />

„Ältere“, z.B. auch an Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene mit<br />

z.B. Skoliose, Bandscheibenvorfall, Kreislaufschwäche…<br />

Zusammenfassend kann man sagen, das Gesundheitssport<br />

ohne nachweisbare Regelmäßigkeit und fachliche Anleitung mit<br />

einer Zieldefinition, die auf den Trainierenden abgestimmt ist,<br />

definitiv keiner ist!<br />

3. Mindset für Reha- und Gesundheitssport<br />

Wie wir aus Vergangenheit und Gegenwart erkennen können,<br />

reicht ein Potential nicht aus, sondern man muss es identifizieren<br />

können und das passende Dienstleistungsangebot bereithalten.<br />

Ein wesentlicher Punkt in meinen Augen ist das generelle<br />

Mindset aus der Fitnessbranche. Im Gegensatz zu den Physiotherapieanbietern<br />

wird z.B. der Rehasport häufig nur als „Leadgenerator“<br />

gesehen, um Mitgliedschaften zu verkaufen, ein<br />

nachhaltiger Umgang mit den Patienten in Punkto Ansprache,<br />

Beratung, Trainingsangebote, Tarifangebote, aktive und passive<br />

therapeutische Zusatzleistungen, etc. liegen wenig bis gar nicht<br />

vor.<br />

Noch eklatanter ist es nur den Namenszusatz „Gesundheitssport“<br />

zu kommunizieren - aber sonst nichts zu ändern oder auf<br />

die Zielgruppe anzupassen.<br />

Dabei wird das Thema - Der Weg vom Patienten zum Kunden –<br />

gerade überall referiert. Aber wer Verantwortung für Patienten<br />

und Risikogruppen übernehmen will muss mehr tun. Rehasport<br />

und Präventionssport sind Rechtsanspruchsleistung und hier<br />

gelten auch die Spielregeln der Sozialversicherungsträger. Daher<br />

gilt es das Gesundheitssystem anzunehmen und nicht nach<br />

Schlupflöchern oder Grauzonen zu suchen.<br />

Auch das Mindset der Kunden gilt es zu ändern. Kundenseits<br />

rückt immer mehr das Thema Schmerzfreiheit & vitales Leben in<br />

dem Vordergrund. Unsere Aufgabe ist es klar und verständlich zu<br />

kommunizieren und wie das funktionieren kann!<br />

Verbessern Sie die Kompetenz vor allen bei den Mitarbeitern im<br />

operativem Tagesgeschäft – um die Erwartung Ihrer Kunden zu<br />

erfüllen.<br />

Dazu gehört auch , dass der Kunde erkennt, sich von der Vollkaskomentalität<br />

zum überzeugten Selbstzahler entwickeln zu<br />

müssen. Regelmäßige Bewegung durch Training führt zur selbstverantwortlichen<br />

Körperhygiene.<br />

„Es darf nicht nur Reha- und Gesundheitssport draufstehen…<br />

es muss auch Reha- und Gesundheitssport drin sein!!“<br />

… denn das Verhalten der besorgten Bevölkerung – hängt nicht<br />

vom Alter, sondern vom Verhalten der Anbieter ab -und danach<br />

sollte gehandelt werden!<br />

Fotos: RehaVitalisPlus e.V.<br />

17


Events & Bildung<br />

4 Leistungskommunikation<br />

Ein oft unterschätzter Punkt und vor allem bei der Zielgruppe „Gesundheitssportler“<br />

ist die Weiterbildung, warum und weshalb die<br />

Patienten etwas Bestimmtes machen sollten - und was es bei<br />

Ihnen bewirkt.<br />

Semiotisches und zielgruppengerechtes Marketing ist der<br />

Schlüssel zum Erfolg. Werben Sie dort, wo sich Ihre Zielgruppe<br />

täglich digital und analog aufhält.<br />

Dabei spielt das Wording im Marketing, wie auch in den Betreuungskonzepten<br />

eine entscheidende Rolle. Ein erster erfolgreicher<br />

Bereich könnte sie z.B. mit folgenden Modulen ausgestattet sein.<br />

• Rehasport mit Verordnung<br />

• Reha Plus Abo/ Verlängerung der Behandlungszeit<br />

• Reha Plus Abo/ Reha Nachsorge MGT (med. Gesundheits-Training)<br />

• Vitalis/ Therapieplan-Prähabilitation<br />

Nur so kann das Verständnis für regelmäßiges Training aufgebaut<br />

und eine intrinsische Motivation entfacht werden. Ein wesentlicher<br />

Baustein für den Erfolg im Gesundheitssport.<br />

Bringen Sie Abwechslung in den Trainings- und Therapiealltag.<br />

Befriedigen Sie den Wunsch der Rehasportler nach sozialen Kontakten,<br />

zum Beispiel durch Veranstaltungen, Vorträge, Gehirnjogging<br />

und die so wichtigen „WOW“ Momente in den betreuten<br />

Einheiten.<br />

5. Systemrelevanz & steuerliche Behandlung<br />

Diese beiden Punkte liegen nah beieinander. Sie kommen grundsätzlich<br />

nur zum Tragen, wenn eine Verordnung oder ein Rezept<br />

vorliegt, und ein Therapeut die Behandlung oder Training durchführt<br />

und/oder beaufsichtigt.<br />

Dabei ist es irrelevant, ob das Rezept ein Arzt, Heilpraktiker oder<br />

sektoraler Heilpraktiker ausstellt. Genauso irrelevant ist die Tatsache,<br />

ob es sich um ein Privatrezept oder eine Kassenleistung<br />

handelt. Beides ist in einer Praxis mit Kassenzulassung sowie<br />

auch in einer Privatpraxis umsetzbar.<br />

Zu diesen Punkten gibt es darüber hinaus noch vieles zu beachten,<br />

daher ist ein Abgleich mit dem Steuerberater und dem Gesundheitsamt<br />

dringend erforderlich!<br />

6. Umsetzung Ihres Konzepts<br />

Jetzt fragen Sie sich sicher was noch alles zu Bedenken ist, um<br />

Gesundheitssport erfolgreich umsetzen zu können. Zum einen<br />

ist das alles kein Hexenwerk, nur sehr komplex und es dauert<br />

seine Zeit, bis die Umsetzung Früchte trägt. Vor allem wenn man<br />

alles allein auf die Beine stellen möchte. Im Folgenden nur die<br />

wichtigsten Punkte, die abgearbeitet werden müssten, um die<br />

Grundlage für den Erfolg im Gesundheitssport zu setzen.<br />

• Konzeption / Dienstleistung<br />

• Struktur / Ablauf / Organisation<br />

• Planung – Ausbildung - Coaching<br />

• Marketing<br />

• Back Office<br />

• Fortbildung<br />

• Controlling<br />

Der Weg zum zufriedenen Kunden/ Patienten erfolgt über nachhaltige<br />

und erprobte Trainings- & Betreuungskonzepte, Wissensvermittlung,<br />

Diagnostik + Monitoring, Ziel- und Feedbackgespräche,<br />

sowie fachlich betreute und fest terminierte Gruppenkurse.<br />

7. Ein Praxisbeispiel – das RehaBox-Konzept:<br />

Im Boutique-Studio-Konzept der RehaBox sind alle vorher genannten<br />

Punkte berücksichtigt. Auch der Trainingsbereich mit Interior<br />

Design und Trainingsmodulen wurde speziell für eine Zielgruppe<br />

entwickelt, die normalerweise weder ins Fitnessstudio, in<br />

die Vereinsturnhalle, noch zum Therapeuten geht.<br />

18<br />

Fotos: RehaVitalisPlus e.V.


Fotos: RehaVitalisPlus e.V.<br />

Business Inside<br />

Falls Sie das Rundum -Sorglos – Paket der RehaBox buchen oder Unterstützung möchten - eine individuelle Konzeption für Ihre Anlage<br />

benötigen - scheuen Sie sich nicht uns anzusprechen. Wir helfen und unterstützen Sie gerne.<br />

Denn wo die Lust aufhört – beginnt die Disziplin – und die haben wir für Sie<br />

Nicht Erfolgreich<br />

Patienten 1.000 1.000<br />

Umsatz pro Reha-<br />

Unterschrift<br />

Besuche im Monat<br />

pro Rehasportler<br />

5,43€ 5,43€<br />

1,2x 2,4x<br />

Teilnehmer pro Kurs 6 12<br />

Kurse im Monat 215 215<br />

ERFOLGREICH<br />

Umsatz Rehasport 7.004,70 14.009,40<br />

Zuzahlerquote zu 8,99 € 10% 60%<br />

Umsatz Zuzahler-Zirkel 3.892,67€ 23.356,02€<br />

Gesamtumsatz 10.897,37€ 37.365,42€<br />

Die kleinen Stellschrauben machen den Unterschied und<br />

entscheiden beim Reha- und Gesundheitssport zwischen<br />

Eintagsfliege® oder erfolgreicher Rakete!<br />

Starten Sie mit einen ersten kleinen Unternehmens-Check<br />

(siehe Seite 25 in dieser <strong>Ausgabe</strong>). Schicken Sie uns ein<br />

Foto Ihrer Testergebnisse – wir besprechen und erstellen<br />

Ihnen dann gerne einen individuellen Plan zu Ihrem Ziel –<br />

„Das Weg zum erfolgreichen Reha- und Gesundheitssport<br />

Anbieter“.<br />

Ihr Bernd Schranz<br />

1. Vorsitzender RehaVitalisPlus e.V.<br />

Geschäftsführender Gesellschafter:<br />

Schranz Control<br />

Vitalis Verwaltungs GmbH<br />

Vitalis Health Club GmbH & Co. KG<br />

Vitalis RSB GmbH<br />

RehaBox GmbH<br />

Genki Vital GmbH<br />

fit plus Naumburg UG<br />

20% Abgaben Rehasport<br />

(Verband, Software etc.)<br />

Kürzungen & verlorene<br />

Unterschriften<br />

-1.409,94€ -2.801,422€<br />

-1.409,94€ (20%) -280,19€ (2%)<br />

Personalkosten (Reha) -5.375,00€<br />

(25€/Std.)<br />

Personalkosten<br />

(Zuzahlzirkel)<br />

Personalkosten(Beratung) -1.000,00€<br />

(20€/Std.)<br />

Personalkosten<br />

(Abrechnung)<br />

-4.300,00€<br />

(20€/Std.)<br />

-0,00€ -6.000,00€<br />

-1.500,00€<br />

(15€/Std.)<br />

-1250,00€<br />

(25€/Std.)<br />

-1.500,00€<br />

(15€/Std.)<br />

DB1 & DB2 202,49€ 21.233,35€<br />

19<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktion


Business Inside<br />

GUTER START IN DAS<br />

NEUE GESCHÄFTSJAHR:<br />

Garmin meldet Rekordumsatz im ersten Quartal<br />

Garmin startet mit einem Gesamtumsatz von 1,17 Milliarden US-Dollar erfolgreich in das Jahr <strong>2022</strong>. Angeführt vom starken zweistelligen<br />

Wachstum in den Segmenten Outdoor, Marine und Automotive entspricht das einem Plus von neun Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahresquartal. Die Bruttomarge liegt bei 56,5 Prozent, die operative Marge beträgt 19,5 Prozent. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres<br />

erzielt das Unternehmen ein operatives Ergebnis von 229 Millionen US-Dollar. Das entspricht einem Rückgang von acht Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahresquartal.<br />

Hoch differenzierte Produkte<br />

„In einem immer komplexeren und schwierigeren Geschäftsumfeld<br />

haben wir ein weiteres Quartal mit Wachstum und Rekordumsätzen<br />

abgeschlossen“, sagt Cliff Pemble, Präsident und<br />

CEO von Garmin. „Die hohen Frachtkosten und die Hürden bei<br />

der Versorgung mit Komponenten bleiben bestehen, während<br />

mit der Stärkung des US-Dollars und der Unsicherheit, die durch<br />

Russlands Invasion der Ukraine entstanden ist, weitere Herausforderungen<br />

auf uns zukommen. In diesem dynamischen Umfeld<br />

konzentrieren wir uns nach wie vor darauf, hoch differenzierte<br />

Produkte zu entwickeln, die unsere Kundinnen und Kunden begeistern<br />

und zum Erfolg führen.“<br />

Kai Tutschke, Geschäftsführer Garmin DACH kommentiert: „Wir<br />

bewegen uns weiterhin in einem Marktumfeld, das aufgrund<br />

globaler Herausforderungen schnelle und flexible Handlungen<br />

erfordert. Und genau darauf haben wir reagiert und uns in der<br />

DACH-Region im ersten Quartal auf Maßnahmen fokussiert,<br />

mit denen wir unsere Attraktivität als Partner für Händler sowie<br />

Kundinnen und Kunden noch weiter erhöhen. Wir haben wichtige<br />

neue Produkte auf den Markt gebracht, mit denen wir unserer<br />

Zielgruppe heute und in Zukunft einen noch aktiveren Lebensstil<br />

ermöglichen, und waren außerdem auf unterschiedlichsten Messen<br />

sowie Branchen- und Sportveranstaltungen vertreten. Ich<br />

bin überzeugt, dass die Kombination aus unserer inspirierenden<br />

Marke, unseren innovativen Produkten und dem persönlichen<br />

Austausch große Wirkung erzielen wird.“<br />

20


Business Inside<br />

Umsatzwachstum in nahezu allen Produktsegmenten<br />

Im Fitness-Segment verzeichnet Garmin im ersten Quartal einen<br />

Umsatzrückgang von 28 Prozent. Ausschlaggebend hierfür ist<br />

neben dem Rückgang in allen Produktkategorien vor allem die<br />

Normalisierung der Nachfrage nach Bike-Produkten, welche pandemie-bedingt<br />

im Vorjahr sehr hoch war. Die Bruttomarge und<br />

die operative Marge liegen im ersten Quartal bei 48 bzw. null<br />

Prozent, was zu einem operativen Ergebnis von einer Million US-<br />

Dollar führt. Garmin Connect als kostenlose Plattform umfasst<br />

einen umfangreichen Bestand an Gesundheitsdaten von Millionen<br />

Nutzerinnen und Nutzern von Garmin-Produkten. Unter Verwendung<br />

anonymisierter Daten von Garmin Connect hat Garmin<br />

im ersten Quartal gezeigt, dass Menschen, die mehr schlafen,<br />

auch während des Tages ein geringeres Stressniveau haben.<br />

Darüber hinaus konnten nützliche Erkenntnisse über den Zusammenhang<br />

zwischen einem moderaten Aktivitätsniveau und einer<br />

niedrigeren Ruheherzfrequenz gewonnen werden, einem Indikator,<br />

der häufig mit verbesserter Herzgesundheit assoziiert wird.<br />

Ermöglicht werden diese Erkenntnisse durch die hochmodernen<br />

Biosensoren und Algorithmen, die in Garmin-Wearables zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Im Outdoor-Segment verzeichnet Garmin ein Umsatzwachstum<br />

von starken 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die<br />

Bruttomarge liegt bei 64 Prozent, die operative Marge bei 39 Prozent.<br />

Das operative Ergebnis beläuft sich auf 149 Millionen US-<br />

Dollar. Grund hierfür ist in erster Linie die hohe Nachfrage nach<br />

Multisportuhren. Hier kündigt Garmin im ersten Quartal ein umfassendes<br />

Update des Portfolios an. Darunter die fenix 7 als neues<br />

Flagschiff-Produkt, die epix als erste Multisport-Smartwatch<br />

mit hochauflösendem AMOLED-Touchdisplay und die Instinct 2,<br />

die als Nachfolger der beliebten Instinct GPS-Smartwatch Serie<br />

ab sofort in zwei Gehäusegrößen auch als Solar-Variante erhältlich<br />

ist, welche im Smartwatchmodus nie mehr geladen werden<br />

muss (abhängig von Modell und Outdoor-Nutzung).<br />

Starke Nachfrage nach Kartenplottern<br />

Im Marine-Segment steigt der Umsatz im ersten Quartal um 21<br />

Prozent, wobei das Umsatzwachstum in mehreren Kategorien<br />

vor allem durch die starke Nachfrage nach Kartenplottern geprägt<br />

ist. Die Bruttomarge und die operative Marge liegen bei 51<br />

bzw. 23 Prozent, was zu einem operativen Ergebnis von 59 Millionen<br />

US-Dollar führt. Mit dem LiveScope Plus erweitert Garmin<br />

das Portfolio der beliebten LiveScope Systeme für detailreiche<br />

Echolotaufnahmen in Echtzeit. Die LiveScope-Technologie von<br />

Garmin verhalf auch dem von Garmin gesponserten Angelprofi<br />

Jason Christie zum Sieg bei der diesjährigen Bassmaster Classic<br />

<strong>2022</strong> im März, einem weltbekannten Angelturnier das drei Tage<br />

lang mehr als 150.000 Zuschauer verfolgten.<br />

Der Umsatz im Bereich Automotive wächst im ersten Quartal<br />

um elf Prozent, sowohl bedingt durch OEM-Programme als auch<br />

durch Produkte für Endverbraucher. Die Bruttomarge liegt bei<br />

38 Prozent. Dennoch verzeichnete das Unternehmen im ersten<br />

Quartal des Jahres einen Verlust von 20 Millionen US-Dollar, der<br />

auf die laufenden Investitionen im Bereich OEM zurückzuführen<br />

ist. Im Laufe des Quartals bringt Garmin mit der Instinct 2 dēzl<br />

edition seine erste Trucker-Smartwatch auf den Markt, die zu<br />

einem aktiven und gesunden Lebensstil motiviert. Gesundheitsund<br />

Fitnessfunktionen, Trucker-Workouts, einfache Pausenplanung<br />

und smarte Features machen die robuste GPS-Smartwatch<br />

zum idealen Begleiter auf der Tour und im Alltag.<br />

Im Segment Luftfahrt wächst der Umsatz, getrieben durch den<br />

OEM-Bereich, im ersten Quartal um ein Prozent. Die Bruttomarge<br />

und die operative Marge liegen bei 73 bzw. 23 Prozent, was<br />

zu einem operativen Ergebnis von 40 Millionen US-Dollar führt.<br />

Im ersten Quartal <strong>2022</strong> stellt Garmin seine erste Piloten-Smartwatch<br />

mit hochauflösendem AMOLED-Display vor. Pilotinnen<br />

und Piloten profitieren mit der neuen D2 Mach 1 in der Luft und<br />

am Boden von Luftfahrt-spezifischen Funktionen, ganztägiger<br />

Gesundheitsüberwachung, einer Vielzahl von Sport-Features und<br />

einem eleganten, robusten Design. Zudem werden weitere Zertifizierungen<br />

für den GFC 500/600 Autopiloten bekannt gegeben,<br />

wodurch die leistungssteigernden und sicherheitsrelevanten<br />

Vorteile der Flugsteuerungstechnologie für weitere Flugzeugmodelle<br />

verfügbar werden.<br />

Ausblick <strong>2022</strong><br />

Für das Gesamtjahr <strong>2022</strong> prognostiziert Garmin weiterhin einen<br />

Umsatz von etwa 5,5 Milliarden US-Dollar. Am 22. April <strong>2022</strong> ermächtigte<br />

der Verwaltungsrat das Unternehmen zudem, Aktien<br />

im Wert von bis zu 300 Millionen US-Dollar zurückzukaufen.<br />

Foto: © Garmin International<br />

Garmin CEO Cliff Pemble<br />

Garmin Deutschland GmbH<br />

Parkring 35<br />

85748 Garching (bei München)<br />

Telefon-Empfang: +49 89 541999-700<br />

E-Mail: impressum@garmin.de<br />

Web: www.garmin.com<br />

21


Business Inside<br />

MUTIG:<br />

TIMO UND PASCAL RIBNIKAR<br />

EXPANDIEREN IN DER KRISE<br />

Unternehmer kommt von unternehmen. Um Neues auf den Weg zu bringen, braucht man Vorstellungskraft, Einschätzungsvermögen<br />

und natürlich auch eine gewisse Risikobereitschaft. Eigenschaften, an denen es den Brüdern Timo und Pascal Ribnikar aus Dortmund<br />

nicht mangelt. In einer Phase, in der die Zeichen für die Fitnessbranche durch die Corona-Pandemie und die aktuellen Teuerungsraten<br />

auf Sturm stehen, planen sie unbeirrt und selbstbewusst ihr drittes Studio.<br />

Qualität und Abgrenzung vom Markt<br />

Dabei begann ihr beruflicher Weg in der Branche völlig anders.<br />

2015 waren Pascal und Timo Ribnikar noch Mitarbeiter der Inline-Unternehmensberatung.<br />

Als Paul Underberg ihnen die Clubleitung<br />

der INJOY Station in Dortmund übertrug, brachten sie das<br />

Studio mit viel Elan auf Erfolgskurs.<br />

Richtig los ging es allerdings erst, als Paul Underberg mit der<br />

Unternehmensberatung auch die INJOY-Kette an die MIGROS<br />

verkaufte. Die Ribnikars sahen ihre Chance gekommen und übernahmen<br />

die „Station“. 2018 gründeten sie ihre eigene GmbH mit<br />

dem klaren Ziel: Qualität und Abgrenzung vom Markt.<br />

Das haben sie in wenigen Jahren - trotz Corona - geschafft. Zu<br />

den wichtigsten Faktoren zählt ihrer Meinung nach das Erfolgserlebnis<br />

der Kunden. „Bei uns geht die Tür nicht nur auf, weil wir<br />

Zeit an Trainingsgeräten vermieten wollen. Wir holen jeden Kunden<br />

da ab, wo er gerade steht, und begleiten ihn mit einem klaren<br />

Trainings- und Betreuungskonzept an sein sportliches Ziel.“<br />

Low Budget ist dabei für sie kein Thema. Eine große Angebotsvielfalt<br />

und ein hohes Maß an Betreuung kann nicht mit immer<br />

niedrigeren Beiträgen einhergehen. Das führt dazu, dass es<br />

selbst ehemaligen Premium-Anbietern schwerfällt, die nötige Abgrenzung<br />

zur preiswerten Konkurrenz noch darstellen zu können.<br />

22


Business Inside<br />

Slideshow<br />

Situation, um sich die Haare zu raufen<br />

Die Dortmunder wollen diesen Weg nicht mitgehen. Stattdessen<br />

kommunizieren sie, warum bestimmte Leistungen nicht für 5<br />

oder 20 Euro im Monat erbracht werden können. Die Botschaft<br />

kommt an. In der Zielgruppe und bei den Mitarbeitern. Die sind<br />

stolz darauf, Teil der seit 2018 schnell wachsenden Gemeinschaft<br />

zu sein. Damals bekam die INJOY Station Zuwachs durch<br />

den 700 qm großen Fitnesspark. Ein etwas ruckelnder Start, denn<br />

Corona machte dem für März geplanten Eröffnungstermin einen<br />

Strich durch die Rechnung. Schließlich erfolgte der Kaltstart zwei<br />

Monate später im Mai. Wobei selbst der Begriff „Kaltstart“ schon<br />

übertrieben ist. Aufgrund der unsicheren Situation war der Vorverkauf<br />

für den Fitnesspark ein Desaster. Eigentlich eine Situation,<br />

um sich die Haare zu raufen. Der Blick in die Bücher ließ<br />

nichts Gutes ahnen. 860 Mitglieder zählten Timo und Pascal Ribnikar<br />

im Mai 2020. In zwei Studios…<br />

Doch dann die große Überraschung: Bis zum langen Lockdown<br />

im November war der Mitgliedsbestand regelrecht auf 1.200 explodiert.<br />

Noch interessanter ist allerdings die Entwicklung über<br />

den langen Lockdown. Während die Branche im Mittel mehr als<br />

20 % Kunden einbüßte, konnte das Dortmunder Duo sich über<br />

einen weiteren Zuwachs auf 1.300 Mitglieder bis zum Restart im<br />

<strong>Juni</strong> 2021 freuen. Wie war das möglich?<br />

„Wir haben unsere Mitarbeiter nicht nach Hause geschickt, sondern<br />

fit für die Akquise gemacht“, verraten die Brüder. „Je nach<br />

aktueller Corona-Verordnung erfolgte die Ansprache potenzieller<br />

Neukunden auf dem direkten Weg über Gesundheitsberatungen<br />

und Promostände oder online. Das hat wunderbar funktioniert.“<br />

Planungen für ein drittes Studio<br />

Eine Entwicklung, die nicht zu stoppen scheint. In das Jahr <strong>2022</strong><br />

startete das Unternehmen bereits mit mehr als 1.600 Mitgliedern,<br />

und aktuell ist die 2.000er-Marke in Reichweite. Jetzt laufen<br />

die Planungen für ein drittes Studio in Schwerte. Längst unter der<br />

eigenen Marke „INJOY Pottfit“. Für den Herbst <strong>2022</strong> ist die Eröffnung<br />

auf 600 qm geplant. Innerhalb der ersten 15 Monate sollen<br />

am neuen Standort weitere 1.000 Mitglieder zur INJOY Pottfit-<br />

Familie stoßen. Doch auch das ist nur eine weitere Durchgangsstation.<br />

Bis 2030 soll INJOY Pottfit auf zehn Anlagen mit jeweils<br />

500 bis 1.000 qm anwachsen. Dafür geben Timo und Pascal gemeinsam<br />

mit ihrem Team an sieben Tagen in der Woche 150 %.<br />

An ihrer bisherigen Strategie wird sich nichts ändern: „Man kann<br />

auf steigende Kosten nicht damit reagieren, dass man die Beiträge<br />

senkt. Das kann nur in der ‚Todeszone‘ enden“, sind sich die<br />

beiden sicher. Außerdem halten sie den Markt für groß genug,<br />

um auch in Zukunft den Wachstumskurs beizubehalten. Bislang<br />

trainieren etwas mehr als 10 % der Bevölkerung in einem Fitnessstudio.<br />

Hier sehen die Ribnikars, die sich perfekt ergänzen, noch<br />

ein enormes Potenzial. Und mit 29 bzw. 34 Jahren halten sich<br />

beide noch für jung genug, die Qualität in der Fitnessbranche in<br />

den kommenden 30 Jahren mitzugestalten.<br />

23


Anzeige<br />

Die Problematik in der Gesundheitsberatung liegt vor<br />

allem darin, dass die Notwendigkeit für bestimmte Maßnahmen<br />

(i. d. R. gezieltes Muskeltraining) nicht anschaulich<br />

erläutert und transportiert werden kann. Hier mangelt<br />

es entweder am nötigen Hintergrundwissen oder an Zeit,<br />

komplexe Indikationen einfach darzustellen, zu erklären<br />

und den meist einzig logischen Trainings- bzw.<br />

Therapieplan als Lösung zu präsentieren.<br />

Mit den jetzt erstellten Indikations-Postern, die von Bachelorstudenten<br />

im Gesundheitswesen der FHM (Fachhochschule<br />

für den Mittelstand) unter der Leitung von Prof. Dr.<br />

Kunz erarbeitet wurden, haben die Gesundheitsberater vor<br />

Ort nun eine visuelle und inhaltliche Unterstützung, um<br />

ihre Patienten/ Kunden nicht nur besser zu beraten und<br />

aufzuklären, sondern um auch die Dienstleistungen ihres<br />

Studios einfacher und auch nachhaltiger anzubieten.<br />

24


Events & Bildung<br />

RIMINI WELLNESS<br />

DIE ITALIENISCHE FITNESS-MESSE<br />

Angekündigt wurde die Rimini-Wellness <strong>2022</strong> vom 2. bis 5. <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong> als weltgrößtes Treffen für Fitness, Wohlbefinden, Fitnesswirtschaft,<br />

Sport, Körperkultur und gesunde Ernährung.<br />

Die größten Unternehmen des Wellness-Universums sollten bei<br />

Rimini-Wellness unter einem Dach vereint sein. Dementsprechend<br />

gespannt, machten wir, mein Sohn Kevin und ich, uns auf<br />

den Weg nach Rimini. Schon in der Nähe der Messe konnten wir<br />

erkennen, wer wohl auf dieser Messe den Ton abgeben wird. Matrix<br />

und Technogym hatten sich nahezu 90% der gesamten Werbung<br />

im Umfeld der Messe untereinander aufgeteilt. Das setzte<br />

sich bis in die Eingangshalle fort. Doch ebenso wie die weltgrößte<br />

Fitness Messe FIBO zuvor im April <strong>2022</strong>, vom 7. Bis 10. April<br />

<strong>2022</strong>, musste die Rimini-Wellness sicherlich im Vergleich zu<br />

2019, erhebliche Rückschläge hinnehmen. Leider hat die Rimini<br />

Messe bis heute noch keine Besucherzahlen angegeben. Laut<br />

Katalog hat es über 220 Aussteller gegeben und entsprechend<br />

viele Besucher, nach unserer Schätzung 20-25 000.<br />

Seitens der Messe hatte man allerdings wohl damit gerechnet,<br />

dass bei den Besuchern und Ausstellern die Angst vor der Corona<br />

Pandemie gänzlich überwundert sei, doch die Angst scheint<br />

längst nicht überwunden. So gingen die Besucherzahlen, wohl<br />

mindestens auch hier, um 50% zurück. Die Stimmung unter den<br />

Ausstellern war trotzdem gut, denn die auf die Messe kommenden<br />

Besucher hatten konkrete Kaufvorstellungen und haben für<br />

gute Umsätze gesorgt. Positiv war außerdem die anwachsende<br />

Zahl von Geräteherstellern auf der Messe. Demgegenüber waren<br />

die Flächen für Group-Fitness etwas kleiner geworden. Vom<br />

früher, in der Nähe des Mittelmeers liegenden Messe, im großen<br />

Open-Air Aqua Bereich war kaum noch was zu sehen.<br />

Italien mit dem wohl drittgrößten Fitness Markt in Europa, hat natürlich<br />

im Messebereich auch international weitaus größeres Potenzial.<br />

Wenn ich als FIBO Gründer dort etwas zu sagen hätte, gäbe es sicher<br />

über 15 Punkte, die ich dort ändern oder neu einführen sollte, denn die<br />

Italiener sind fitnessbegeistert, lieben solche Messen, wie die Rimini-<br />

Wellness mit vielen Flächen zum Mitmachen.<br />

Die Zahl der ausländischen Besucher, dieser direkt am Meer liegenden<br />

Stadt, mit einem schönen Messegelände, hat viele Sehenswürdigkeiten<br />

und Touristenattraktionen. Daher muss man sich nicht wundern,<br />

dass im August zu den 20 000 Einwohner mehr als eine halbe Million<br />

Touristen kommen.<br />

Doch auch Anfang <strong>Juni</strong> herrscht dort ein “Super Wetter“.<br />

Video<br />

25


Business Anzeige Inside<br />

TAIWAN EXCELLENCE<br />

DER <strong>FNG</strong> RÜCKBLICK<br />

Pünktlich um 11:00 Uhr morgens startete am 24. Mai die „Taiwan Excellence Smart Fitness Online-Produkteinführung <strong>2022</strong>“. Raymond<br />

Lu führte als Gastgeber durch das spannende Programm. Welche Bedeutung, die Taiwan Excellence für die vier Sieger des<br />

diesjährigen Excellence Awards hat, macht eine Zahl deutlich: Jedes Jahr verlässt Fitness Equipment im Wert von rund 10 % der<br />

weltweiten Fitness-Exporte Taiwan, um anderswo in der Welt seine Bestimmung zu erfüllen.<br />

Die jährlichen Taiwan Excellence Awards wurden 1993 ins Leben gerufen. Sie sind die Auszeichnung für Taiwans innovativste Branchenführer<br />

bei der Förderung ihrer besten Produkte für eine bessere Lebensqualität rund um den Globus. Die Auswahl erfolgt auf der<br />

Grundlage ihrer herausragenden Leistungen in den Bereichen Innovation, Design, Qualität und Marketing.<br />

Wachstum des Fitnessmarktes<br />

Bevor die vier Sieger des Taiwan Excellence Awards im Fokus<br />

standen, richtete Leonor E. M. Lin, Präsidentin und CEO von Taitra,<br />

Taiwans führender Handelsförderungsorganisation, ein Grußwort<br />

an die zugeschalteten Online-Gäste. Sie wies auf die Bedeutung<br />

hin, die die Innovationen der ausgezeichneten Unternehmen<br />

für das leichtere Erreichen individueller Fitnessziele haben. Auch<br />

Paul Yang, Präsident der Taiwan Sporting Goods Manufacturers<br />

Association (TSMA), die für die weltweite Promotion zuständig<br />

ist, richtete einige Worte an die Zuschauer und erläuterte anhand<br />

aktueller Zahlen das weltweite Wachstum des Fitnessmarktes.<br />

So soll der weltweite Umsatz von ca. 440 Mrd. Dollar im Jahr<br />

2021 bis 2025 auf rund 600 Mrd. Dollar ansteigen.<br />

Dann stellte Raymond Lu die glücklichen Gewinner vor. Los ging<br />

es mit Johnson Health Technology. Dessen Global Director of<br />

Training & Education, Ben Wilde, einen Ausblick auf die Zukunft<br />

gab. Er geht davon aus, dass sogenannte Hybrid-Modelle, bei<br />

denen die Nutzer zwischen verschiedenen Trainingsorten haben,<br />

die neue Norm werden. Ein wichtiger Bestandteil dazu ist die<br />

Digitalisierung, wie die Matrix Connected Solutions und die App<br />

Community 360 sowie der Matrix Virtual Training Cycle. Mit dem<br />

können die Nutzer so trainieren, wie sie es möchten. Sie können<br />

an Matrix-exklusiven Programmen wie Sprint 8, Virtual Active und<br />

Target Training teilnehmen sowie beliebte Radfahrkurse auf Abruf<br />

besuchen. Es ist sogar möglich, seine Lieblingsmusik, -filme<br />

und -sendungen zu streamen, während das Training wie im Flug<br />

vergeht - und das alles auf einem Rad, das speziell für intensive<br />

Trainingseinheiten entwickelt wurde.<br />

Mit der offenen Plattform, die mit Matrix Connected Solutions<br />

zur Verfügung steht, werden Service und Wartung mühelos. Trainer<br />

können mit den Mitgliedern in Kontakt treten und sich mit<br />

ihnen austauschen, um bessere Ergebnisse zu erzielen und mehr<br />

Empfehlungen zu erhalten. So ist es einfacher denn je, die Marketingbemühungen<br />

zu erweitern und die Marke in den Mittelpunkt<br />

des Fitness-Lifestyles aller zu stellen.<br />

Innovative neue Produkte<br />

Im Anschluss stellte York Tsai, Vizepräsident der R&D bei Wise-<br />

Chip Semiconductor, die Smart Cycling Glasses des Unternehmens<br />

vor, die nicht nur für eine bessere Sicht auch bei schlechten<br />

Bedingungen sorgen, sondern den Fahrer oder die Fahrerin auch<br />

mit der Community in Kontakt halten. WiseChip ist Marktführer<br />

und Pionier bei monochromen OLEDs, Zeichen-OLEDs, Segment-OLEDs,<br />

Flächenfarben, Vollfarben und kundenspezifischen<br />

Produkten. Zum Funktionsumfang der Smart Cycling Glasses<br />

gehören die Überwachung der Herzfrequenz, Fahrtzeiten, Streckenrekorde,<br />

Umdrehungen pro Minute und mehr. Darüber hinaus<br />

wiegt das Produkt nur 15 g und ist mit einer Lithiumbatterieladung<br />

8 bis 12 Stunden lang stromsparend versorgt.<br />

26


Anzeige<br />

Ausgestattet sind die Smart Cycling Glasses mit einem Mini<br />

OLED Display. Natürlich eignet sich das Produkt auch für andere<br />

sportliche Disziplinen. Sogar beim Schwimmen kann es eingesetzt<br />

werden. Die Smart Cycling Glasses sind das erste zu 100<br />

% von WiseChip selbst entwickelte Angebot, das als fertiges Produkt<br />

auf den Markt kommt. Es handelt sich um ein IoT-Gerät, das<br />

in jede Art von Sonnenbrille integriert werden kann.<br />

Von WiseChip schaltete Raymond Lu zu Dyaco International und<br />

deren Senior Manager of Global Marketing Zorikto Tsydypov.<br />

Dyaco, Inc. mit Sitz in Taiwan ist einer der weltweit führenden<br />

Entwickler, Vermarkter, Hersteller und Markenvertreiber von Fitnessgeräten<br />

für den Heimgebrauch und den kommerziellen Einsatz,<br />

darunter Laufbänder, Ellipsentrainer, Fitnessräder und medizinische<br />

Reha-Geräte. Zorikto Tsydypov präsentierte mit Xterra<br />

Fitness ein Hightech-Laufband, das für alle Leistungsstufen und<br />

Altersklassen geeignet ist. Neben der Fläche liegt das auch am<br />

komfortablen und gelenkfreundlichen Xtrasoft-Belag. Dazu verfügt<br />

das Trainingsgerät über zwei große Datenspeicher. Der<br />

kräftige Motor erlaubt Geschwindigkeiten bis 19 km/h und der<br />

Steigungswinkel bietet 15 Stufen zur Auswahl. Ausgestattet ist<br />

das Xterra Fitness mit einem Touch Display. Mit Bluetooth FTMS<br />

kann man sich mit Apps wie Zwift und Kinomap verbinden und<br />

so virtuell auf tollen Strecken mit anderen Läufern aus der ganzen<br />

Welt trainieren. Dank einer Partnerschaft mit Garmin können<br />

Benutzer ihre Geräte mit dem TRX5500-Laufband koppeln, um<br />

die wichtigsten Trainingsdaten anzuzeigen. Ebenfalls im Lieferumfang<br />

enthalten ist XTERRA+, eine App-basierte Lösung, die es<br />

dem Benutzer ermöglicht, seinen Trainingsfortschritt zu verfolgen,<br />

eine unbegrenzte Anzahl von Trainingsdaten zu speichern,<br />

personalisierte Trainingspläne zu erstellen und erreichbare<br />

Ziele zu setzen.<br />

Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

und Diabetes Typ 2<br />

Im Anschluss hatte Patricia Lin, Projekt-Managerin von der Netown<br />

Corporation die Möglichkeit, gleich drei innovative neue<br />

Produkte vorzustellen. Netown widmet sich seit 19 Jahren der<br />

intelligenten Gesundheitsbranche und konzentriert sich auf die<br />

Entwicklung von Dienstleistungen und Lösungen, die den Menschen<br />

ein Leben in Wellness ermöglichen. Bei der Taiwan Excellence<br />

konnten sich die virtuellen Besucher davon ein Bild machen.<br />

Das Unternehmen präsentierte den Interactive Precise Grip<br />

Strength Trainer, das AI Heart Rate Monitor Smart Bike, und den<br />

AI Precise Four Limbs Coordination and Muscle Strength Trainer.<br />

Spannend ist das Einsatzgebiet des Grip Strength Trainers, ein interaktives<br />

Griff-Trainingsspiel auf einer mobilen App mit Echtzeit-<br />

Kraftanzeigen. Eine schwache Griffkraft kann Hinweise auf ein<br />

erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes<br />

Typ 2 geben. Der Grip Trainer misst nicht nur die aktuelle Kraft,<br />

mit ihm lassen sich die Kraftwerte auch ganz gezielt trainieren<br />

und anheben.<br />

Das Smart Fat Burn Heart Rate Monitor Bike nutzt die am Fahrrad<br />

angebrachte Kamera, um Veränderungen der Gesichtshautfarbe<br />

des Benutzers zu erkennen, die durch die Herzfrequenz beinflusst<br />

wird. Es analysiert dann die Herzfrequenz in Echtzeit mithilfe<br />

eines KI-Modells, und auf der Grundlage dieser Daten passt<br />

das Fahrrad automatisch die Trainingsbelastung an. Die durchschnittliche<br />

Fettverbrennungsherzfrequenz und die maximale<br />

Herzfrequenz werden von diesem System ebenfalls automatisch<br />

eingestellt. Der AI-Präzisions-Trainer für die Koordination der vier<br />

Gliedmaßen und Muskelkraft verfügt über ein innovatives 3-in-<br />

1-Design, einschließlich Widerstandstraining für Schulterpressen,<br />

Beinbeugen/-streckungen und Koordinationstraining für vier<br />

Gliedmaßen.<br />

Zum Abschluss der Präsentation wies Raymond Lu darauf hin,<br />

dass man die vorgestellten Produkte auch selbst in Augenschein<br />

nehmen kann. Neben Ausstellungen in Colorado und Tokio, wird<br />

die Taiwan Excellence auch auf der Eurobike vom 13. bis 17. Juli<br />

in Frankfurt und der ISPO vom 28. bis 30. November in München<br />

vertreten sein.<br />

Taiwan External Trade Development Council (TAITRA)<br />

Addresse: 4-7 Fl., 333 Keelung Rd., Sec. 1,<br />

Taipei 11012, Taiwan<br />

Tel: (02) 2725-5200<br />

Fax: (02) 2757-6653<br />

E-mail: taitra@taitra.org.tw<br />

Web: www.events.taiwanexcellence.org<br />

27


Events & Bildung<br />

SMHS<br />

AFTER REPORT<br />

Gipfeltreffen zum „Rezept auf Bewegung?!“ am 17. <strong>Juni</strong><br />

Ärztinnen und Ärzte sollen Patienten zum Sport bewegen<br />

Immer mehr Wissenschaftler und Politiker sind sich einig: Regelmäßige Bewegung ist die beste Medizin. In weiten Teilen der Bevölkerung<br />

kommt davon allerdings nur wenig an. Über 28 Millionen Menschen in Deutschland treiben überhaupt keinen Sport. Damit ist<br />

die Tendenz zum Sport in den letzten fünf Jahren zwar leicht gestiegen, doch noch immer gibt es reichlich Luft nach oben. Um mehr<br />

Menschen zu animieren, etwas für ihre Fitness und Gesundheit zu tun, könnten Ärztinnen und Ärzte einen wichtigen Beitrag leisten,<br />

so der Tenor eines Gipfeltreffens, das am 17. <strong>Juni</strong> auf Einladung des Sports, Medicine and Health Summit an der Universität Hamburg<br />

stattgefunden hat.<br />

Keine Vergütung für eine derartige Leistung<br />

Der Einladung kamen mehr als 30 Persönlichkeiten aus mehr als<br />

20 Institutionen aus Politik, Sport, Medizin und Krankenkassen<br />

nach. Im Mittelpunkt des einführenden Workshops stand die<br />

Frage, wie man Ärztinnen und Ärzte, die beim Thema gesundheitliche<br />

Prävention einen besonders großen Vertrauensvorschuss<br />

bei vielen Menschen genießen, noch stärker aktivieren<br />

könne. Ziel ist es, die Verschreibung von Bewegung gezielt als<br />

wichtiges Instrument zu nutzen, um mehr Menschen an sportliche<br />

Aktivitäten heranzuführen. Ein schriftlicher Appell, wie eine<br />

Verschreibung, wirkt nachhaltiger und verbindlicher als ein gut<br />

gemeinter mündlicher Rat. Gründe für die zögerliche Beratung<br />

zur Bewegung wurden im Rahmen dieses ersten Gipfeltreffens<br />

„stellenweise hitzig diskutiert“ so Prof. Winfried Banzer, Mitautor<br />

der Nationalen Bewegungsempfehlungen. Dabei wurden gleich<br />

mehrere Hürden ausgemacht, die es zu beseitigen gilt, um die<br />

Akzeptanz in der Ärzteschaft für das Thema zu verbessern. Zum<br />

einen hinkt der Wissensstand in der ärztlichen Praxis häufig dem<br />

Stand der Forschung hinterher. Zum anderen sieht das aktuelle<br />

Abrechnungssystem keine Vergütung für eine derartige Leistung<br />

vor. Dazu machten die Expertinnen und Experten in Hamburg<br />

die mangelnde Vernetzung zwischen Ärzten und den Anbietern<br />

von Sport und Bewegungskursen als ein weiteres Defizit aus.<br />

Prof. Banzer sieht dieses Treffen in Hamburg als ganz wichtigen<br />

Schritt: „Nur gemeinsam können wir das schaffen. Wenn jede<br />

Interessensgruppe glaubt, in ihrem kleinen Reich bleiben zu können,<br />

dann kommen wir nicht weiter.“<br />

Begriffliche Trennung von Prävention und Therapie<br />

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden die bereits<br />

zuvor angesprochenen Aspekte noch einmal aufgegriffen und<br />

vertieft. Neben Joachim Becker, zuständig für den Bereich Prävention<br />

im Bundesministerium für Gesundheit und Kerstin Holze,<br />

Vize-Präsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes, Tanja<br />

Obst, Leiterin des Geschäftsbereichs Leistung der DAK-Gesundheit,<br />

saßen auch Prof. Braumann, Hamburger Sportmediziner und<br />

Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und<br />

Prävention, und Christoph Holstein, Sportsstaatsrat der Hamburger<br />

Behörde für Inneres und Sport, im Podium. So wurde Staatsrat<br />

Holstein gleich zu Beginn mit den Worten zitiert: „Ärztinnen und<br />

Ärzte können eine Schlüsselfunktion in der Bewegungsförderung<br />

übernehmen – wir wollen Ärztinnen und Ärzte in Hamburg ermutigen,<br />

häufiger zu Bewegung zu beraten“. Prof. Braumann ärgerte<br />

sich über die begriffliche Trennung von Prävention und Therapie<br />

und den sich damit verändernden Zuständigkeiten bei Krankenkassen:<br />

„Für mich ist es ganz klar: Man mogelt sich um die Zuständigkeiten<br />

herum.“ Für ihn ist die therapeutische Wirksamkeit<br />

längst hinreichend belegt. Ähnlich sah es Kerstin Holze, die<br />

Sport und Bewegung mit dem Fokus Gesundheit und Prävention<br />

strukturell im Bundesministerium für Gesundheit verankert sehen<br />

möchte. Joachim Becker nahm die Vorlage auf und versprach, die<br />

„guten Impulse“ in ein Gespräch mit dem Bundesgesundheitsminister,<br />

Karl Lauterbach, zu nehmen. Einigkeit herrschte über die<br />

Bedeutung einer intensiveren Zusammenarbeit und eines engen<br />

Austauschs zwischen allen Beteiligten.<br />

28<br />

Foto: SMHS


Kevin Ebener<br />

M. Sc. Health Care Mana<br />

COO Fitness News Germ<br />

Events & Bildung<br />

Die Beteiligten des Gipfeltreffens<br />

Neben der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der<br />

DAK-Gesundheit, der Universität Hamburg sowie der Innenbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, die als Mitveranstalter dieses<br />

Treffen ausgerichtet haben, war unter anderem auch die Bundesärztekammer, der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), die<br />

deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), der Deutsche Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS), der Bundesverband<br />

Niedergelassener Kardiologen (BNK), die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) sowie der Arbeitgeberverband deutscher<br />

Fitness- und Gesundheitsanlagen (DSSV) und der Hamburger Sportbund (HSB) vertreten.<br />

„Das war ein guter Einstieg in eine noch intensivere Zusammenarbeit der verschiedenen wichtigen Akteure, um Bewegungsförderung<br />

in unterschiedlichen Settings erfolgreich umzusetzen und insbesondere ein Rezept für Bewegung als ein wichtiges Tool zu stärken.<br />

Wir machen hier weiter!“, sagt Dr. Nils Schumacher, Initiator des Gipfeltreffens und einer der Organisatoren des Summits.<br />

Weitere Infos unter:<br />

https://www.sports-medicine-health-summit.de/events/bewegung-auf-rezept.html<br />

- Kevin Ebener<br />

Chief Operating Officer<br />

M.Sc. Health Care Management<br />

FITNESS<br />

NEWS<br />

Germany<br />

29


Foto: Fitnesswissenschaftskongress<br />

Events & Bildung<br />

MEHR WISSENSCHAFT FÜR DIE FITNESS<br />

Mit der inzwischen 3. Auflage geht der Fitnesswissenschaftskongress den nächsten Schritt. Nach zwei überaus erfolgreichen Veranstaltungen<br />

an der IST-Hochschule für Management in Düsseldorf findet der Kongress am 16. und 17. September <strong>2022</strong> erstmals an der<br />

Goethe-Universität in Frankfurt statt. Ziel ist es einmal mehr, Wissenschaftler aus den unterschiedlichen Fachbereichen zusammenzubringen<br />

und unter der Überschrift „Fitnesswissenschaft“ an einen Tisch zu holen.<br />

Der Austausch junger und erfahrener Kollegen und die Zusammenkunft<br />

verschiedener Fachbereiche und Herangehensweisen<br />

ist der Grundgedanke, der hinter dem Fitnesswissenschaftskongress<br />

steht. Die Kongresspräsidenten Prof. Dr. Dr. Michael Behringer<br />

von der Goethe-Universität und Prof. Dr. Stephan Geisler<br />

von der IST-Hochschule versprechen sich dadurch, dass sich die<br />

Referenten und Besucher weiterbilden und das Wissen aus dem<br />

Kongress raus in die Fitnessstudios tragen. Die Wissenschaftler<br />

und motivierten Nachwuchsforscher referieren zu den acht<br />

Themenschwerpunkten Krafttraining, Ausdauertraining, Muskelphysiologie,<br />

Gesundheitssport, Regenerationsmanagement, Ernährung,<br />

Athletiktraining und Sportmedizin.<br />

Neben zahlreichen prominenten Speakern aus Deutschland und<br />

der Schweiz, sind auch in diesem Jahr wieder ausgewiesene Experten<br />

aus Nordamerika mit dabei. Darunter der weltbekannte<br />

Hypertrophie-Forscher Brad Schoenfeld von der City University of<br />

New York City, Prof. Stuart Phillips von der McMaster University<br />

im kanadischen Hamilton sowie Keith Baar von der University of<br />

California. Angesprochen sind alle, die sich wissenschaftlich mit<br />

Fitness auseinandersetzen oder das in Zukunft machen möchten<br />

– also Sportwissenschaftler, Physiotherapeuten, Fachleute aus<br />

der Fitness- und Gesundheitsbranche sowie Interessierte aus<br />

dem universitären und dem Bildungsumfeld.<br />

„Ich freue mich sehr, dass wir den Fitnesswissenschaftskongress<br />

dieses Jahr an der Goethe-Universität ausrichten werden.<br />

Die Veranstaltung hat schon bei den ersten beiden Auflagen<br />

nicht nur national, sondern auch international für Aufsehen gesorgt.<br />

Ich bin überzeugt, dass wir damit der Fitnesswissenschaft<br />

einen weiteren Schub geben werden und bin sehr gespannt auf<br />

den Austausch der hochkarätigen Experten“, sagt Prof. Dr. Dr. Michael<br />

Behringer.<br />

„Die Zusammenkunft so vieler toller und interessanter Kollegen<br />

ist auf diesem Gebiet einzigartig. Wir konnten erneut sehr renommierte<br />

Größen aus der gesamten Bandbreite der Fitnesswissenschaft<br />

für den Kongress gewinnen. Deshalb bin ich mir sicher,<br />

dass es in Frankfurt wieder eine intensive und gewinnbringende<br />

Veranstaltung werden wird, von der alle Teilnehmer profitieren<br />

werden“, ergänzt Prof. Dr. Stephan Geisler.<br />

Alle weiteren Informationen, das ausführliche Programm und die<br />

Möglichkeit, sich ein Ticket zu sichern gibt es unter:<br />

www.fitnesswissenschaftskongress.de<br />

IST-Hochschule für Management<br />

Erkrather Str. 220 a – c<br />

40233 Düsseldorf<br />

T: +49 (0)211 86668 0<br />

F: +49 (0)211 86668 30<br />

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31


EUROPAMEISTERSCHAFT IM GEWICHTHEBEN<br />

Am 28. Mai sind die Europameisterschaften im Gewichtheben in eine lange und ereignisreiche Woche gestartet. Bis zum 5. <strong>Juni</strong><br />

kämpften männliche und weibliche Athleten in der albanischen Hauptstadt Tirana um die begehrten Medaillen. Für die Männer war<br />

es bereits die 100. Europameisterschaft. Die Frauen traten zum 34. Mal bei diesem prestigeträchtigen Wettbewerb an.<br />

Athletinnen und Athleten aus 39 Ländern<br />

Mehr als 300 Athletinnen und Athleten aus 39 Ländern waren in<br />

Tirana am Start und kämpften um die Titel im Reißen, Stoßen und<br />

im Zweikampf. Davon gab es einige zu gewinnen. In zehn Klassen<br />

ging es für die Athletinnen im Tirana Olympic Park um die<br />

Medaillen. Angefangen bei der Klasse bis 45 kg, hin zur höchsten<br />

Klasse über 87 kg. Auch bei den männlichen Athleten gab es 10<br />

Klassen. Allerdings liegt das Gewichtslimit hier in der untersten<br />

Klasse bei 55 kg. Die höchste Gewichtsklasse startet bei über<br />

109 kg.<br />

Deutsches Team erfolgreich<br />

Neben den zahlreichen Wettkämpfen stand am zweiten Veranstaltungstag<br />

auch der Congress der European Weighlifting Federation<br />

im Grand Blue Fafa Resort in Durres auf dem Programm.<br />

Jede teilnehmende Nation konnte zu diesem Kongress zwei Delegierte<br />

entsenden. Zur Stimmabgabe berechtigt war allerdings<br />

immer nur jeweils ein Delegierter.<br />

Eröffnet wurden die Europameisterschaften im Rahmen einer feierlichen<br />

Zeremonie von Antonio Conflitti, dem Präsidenten der<br />

EWF. Nicht dabei in diesem Jahr die Mannschaften von Russland<br />

und Belaruss. Beide Teams waren aufgrund des russischen Angriffskriegs<br />

in der Ukraine nicht zur Teilnahme berechtigt.<br />

Die deutsche Mannschaft kehrte mit insgesamt acht Medaillen<br />

und einigen Bestleistungen in die Heimat zurück. Die Sportpolizistin<br />

Lisa Marie Schweizer gewann gleich drei Medaillen und<br />

den Titel einer Vize-Europameisterin bis 71 kg. Im Reißen holte<br />

sie sogar Gold. Im Stoßen gab es die Bronzemedaille.<br />

Auch Vereinskollege Simon Brandhuber kehrte als Vize-Europameister<br />

zurück. Für 134 kg im Reißen gab es zudem die Silbermedaille<br />

und für 152 kg im Stoßen eine Bronzemedaille. Eine weitere<br />

Silbermedaille in der Klasse bis 61 kg gab es im Stoßen für Jon<br />

Luke Mau. Er brachte 156 kg zur Hochstrecke.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />

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33


Events & Bildung<br />

IHRSA <strong>2022</strong> IN MIAMI<br />

Vom 22. bis 24. <strong>Juni</strong> stand in Miami Beach die IHRSA <strong>2022</strong> auf dem Programm. Mehr als 300 Aussteller präsentierten bei dem<br />

Branchentreffen auf der 33.000 qm großen Ausstellungsfläche ihre Produktneuheiten und Highlights. Über 6.000 Professionals und<br />

Experten treffen bei dem Branchenevent zusammen.<br />

Projekte und Initiativen<br />

Schon am Vorabend des ersten Tages gab es beim Empfang der<br />

IHRSA Foundation die Möglichkeit zum Kennenlernen und Gedankenaustausch.<br />

Die Foundation nutzte den gemeinsamen Abend,<br />

um ihre aktuellen Projekte und Initiativen vorzustellen. Die Einnahmen<br />

des Abends kommen der gemeinnützigen Stiftung zugute.<br />

Viel Zeit zum Ausruhen bleibt danach nicht, denn bereits um 6:30<br />

Uhr begann am 22. <strong>Juni</strong> der Sunrise Network Walk für die Frühaufsteher.<br />

Von da an ging es Schlag auf Schlag. Ein Themenschwerpunkt<br />

war die zunehmende Gewichtung gesundheitlicher Schwerpunkte<br />

und Angebote. Die Tendenz in diese Richtung lässt sich<br />

zwar bereits seit einigen Jahren erkennen, doch Corona hat diese<br />

Entwicklung noch einmal zusätzlich beschleunigt. Auch die Zukunft<br />

der Boutique-Studios und Maßnahmen zur Kundenbindung<br />

oder zur Inklusion standen in Miami Beach auf der Agenda.<br />

70 Fargo Street,<br />

Boston, MA 02210,USA<br />

800-228-4772<br />

+1 617-951-0055<br />

info@ihrsa.org<br />

Web: www.hub.ihrsa.org<br />

Möglichkeiten zum Anfassen und zum Ausprobieren<br />

Aber natürlich ging es bei der IHRSA <strong>2022</strong> nicht nur um Theorie und<br />

Neuheiten, das Event bot jede Menge Möglichkeiten zum Anfassen und<br />

zum Ausprobieren. Gerade die Feinheiten der digitalen oder hybriden<br />

Neuheiten erschließen sich den meisten Besuchern und selbst Fachleuten<br />

oft erst, wenn sie die jeweiligen Innovationen einmal selbst ausprobiert<br />

haben. In Miami Beach hatten sie dazu die Gelegenheit. Vor<br />

allem im Bereich hybrides Training gab es auf der IHRSA einiges zu erkunden.<br />

Trends hat es in der Fitnessbranche immer wieder gegeben.<br />

Einige sind uns erhalten geblieben, andere haben sich bereits nach kurzer<br />

Zeit scheinbar in Luft aufgelöst. Man muss kein Hellseher sein, um<br />

vorherzusagen, dass uns das hybride Training erhalten bleibt. Als einer<br />

der großen Zukunftsmärkte der Branche. Übrigens konnte sich auch die<br />

Liste der Keynote-Speaker sehen lassen. Mit den Co-Gründern von Bitty<br />

& Beau´s Coffee, Amy & Ben Wright, Liz Bohannon, CEO Sseko Design,<br />

und Daymond John, ABC´s Shark Tank, konnten echte Publikumsmagneten<br />

gewonnen werden.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />

Die Fitness-Branche legt langsam die Starre der Corona-Pandemie ab und erwacht zu neuem<br />

Leben. Spätestens die FIBO <strong>2022</strong> bildete den Auftakt für zahlreiche größere und kleinere Veranstaltungen<br />

und Events. Einen Überblick gibt unser neues Event-Portal.<br />

Hier findet ihr interessante Branchentreffen in übersichtlicher Abfolge mit Terminen und den<br />

wichtigsten Informationen.<br />

Veranstalter können sich gerne per Mail an die Redaktion wenden und die Daten zu anstehenden<br />

Ereignissen übermitteln:<br />

redaktion@fitness-news-germany.de<br />

34


Gesundheit & Therapie<br />

Seit Jahrzehnten hat das Unternehmen P. Jentschura im Sport<br />

einen ausgezeichneten Ruf. Ein wichtiger Grund dafür ist nicht<br />

zuletzt die gute Zusammenarbeit mit Vereinen und Einzelsportlern,<br />

die oft über viele Jahre Bestand hat. Kooperationen gibt<br />

es u. a. mit den Volleyball-Bundesligistinnen des USC Münster<br />

und dem Österreichischen Skiverband (ÖSV). Auch bei der Tour<br />

Transalp (19. bis 25. <strong>Juni</strong>) und der Bike Transalp (3. bis 9. Juli) ist<br />

P. Jentschura als offizieller Partner dabei. Bei den beiden Großveranstaltungen<br />

bezwingen etwa 1.000 Amateure aus rund 40<br />

Ländern die Alpen. Nicht mit dem Auto, sondern mit dem Rennrad<br />

bzw. Mountainbike.<br />

P. JENTSCHURA -<br />

DEN PH-WERT<br />

IMMER IM BLICK<br />

Eine feste Größe<br />

In der Fitnessbranche ist P. Jentschura ebenfalls eine feste Größe.<br />

Zahlreiche Fitnessstudios führen die basischen Nahrungsmittel<br />

und Pflegeprodukte des Unternehmens in ihrem Sortiment.<br />

Regelmäßig werden dort auch Seminare von Mitarbeitern<br />

der Firma gehalten, die ihren Sitz im beschaulichen Münster hat.<br />

Die Vorträge zum Thema Säure-Basen-Haushalt stoßen auf großes<br />

Interesse. Einige Teilnehmer dieser Veranstaltungen haben<br />

sich damit bereits auseinandergesetzt, für andere ist es Neuland.<br />

Spannend ist es für alle gleichermaßen, denn der Säure-Basen-<br />

Haushalt hat auch ganz viel mit dem eigenen Wohlbefinden zu<br />

tun. Damit er im Lot bleibt, gibt es seit Kurzem das komfortable<br />

Set „Jentschuras DreiSprung“.<br />

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Erfolgsplan. Damit können alle spielend leicht Ihre Ziele erreichen.<br />

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Paket, auch als Geschenk wunderbar verwendbar.<br />

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Fax: +49 (0) 25 34 - 97 44 - 44<br />

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35


Gesundheit & Therapie<br />

TRAINING<br />

NACH COVID-19<br />

Aktuelle Empfehlungen aus der Sportmedizin<br />

Seit ihrem Beginn im Jahr 2020 hat die Corona-Pandemie bekanntlich schwerste Auswirkungen auf das gesamte gesellschaftliche<br />

Leben gehabt. Davon waren auch der Freizeit- und Spitzensport sowie die Fitnessbranche stark betroffen, wo es vor allem durch die<br />

diversen Lockdowns zu erheblichen Verwerfungen kam.<br />

Ein besonderes Problem ergab sich in dieser Zeit vor allem dadurch,<br />

dass es noch keine Erfahrungen mit dieser neuen Infektion<br />

gab, so dass anfangs der Fokus auf der Eindämmung des<br />

Infektionsgeschehens bis hin zu einer „Null-Covid-Strategie“ lag.<br />

Leider wurden dadurch in dieser Anfangszeit erhebliche Kollateralschäden<br />

und Einschränkungen in Kauf genommen - nicht nur<br />

gesamtwirtschaftlich, sondern auch im individuellen Bereich.<br />

Das betraf auch die starke Verunsicherung hinsichtlich körperlicher<br />

Anstrengungen und intensiverer Ausübung von Sport und<br />

Fitnesstraining, sobald eine Covid-19-Infektion eingetreten war.<br />

Durch die Schließung von Sport- und Fitnesseinrichtungen wurde<br />

nicht nur die Möglichkeit des Sporttreibens versagt – sondern<br />

die übertriebene Fokussierung auf die neue Infektionskrankheit<br />

führte auch zu erheblicher Zurückhaltung bezüglich körperlichen<br />

Belastungen mit den bekannten Folgen von Leistungsabbau und<br />

Zunahme des Übergewichts. Erst allmählich entwickelten sich<br />

dann realistische Einschätzungen zur Art und Weise des Umgangs<br />

mit der Infektion.<br />

So kam schon früh unter der Überschrift „Return to Sports?“ zu<br />

Recht auch die Frage auf, wann und wie körperliche Aktivität, besonders<br />

im Sinne von Sporttreiben oder Fitnesstraining, nach<br />

einer Infektion wieder aufgenommen werden darf - und wie es<br />

sich dann vor allem mit hochintensiven Belastungen oder gar<br />

Wettkampfteilnahmen verhält. Damit befasste sich schon sehr<br />

frühzeitig auch die Sportmedizin, aus deren Reihen bereits im<br />

Frühjahr 2020 die ersten Publikationen zu diesem Thema erschienen.<br />

Danach haben sich bis heute weitere Beiträge mit<br />

dem genannten Problem befasst, wobei rückblickend die schon<br />

zu Beginn der Pandemie getroffenen Empfehlungen auch heute<br />

noch im Wesentlichen Bestand haben. Wie ist nun der aktuelle<br />

Kenntnisstand?<br />

36<br />

Subjektive und objektive Einschätzung<br />

Zunächst ist allgemein nach wie vor das akzeptiert, was bereits<br />

schon der GMV (Gesunder Menschen-Verstand) nahelegt, dass<br />

nämlich während einer speziell mit PCR-Test nachgewiesenen<br />

akuten Infektion, auch wenn sie asymptomatisch verläuft, keine<br />

anstrengende sportliche Aktivität durchgeführt werden sollte. Das<br />

weitere Vorgehen im Anschluss daran hängt dann von der eingetretenen<br />

Schwere der Erkrankung ab. Dazu hat schon 2020 die<br />

Arbeitsgruppe der DGSP (Deutsche Gesellschaft für Spotmedizin<br />

und Prävention, Nieß et al., 2020) ein entsprechendes Positionspapier<br />

vorgelegt. Auch, wenn sich dieses auf Leistungssportler<br />

bezieht, lassen sich wesentliche Elemente, etwa zum Ausmaß der<br />

Diagnostik, die vor dem Wiedereinstieg in den (Wettkampf-)Sport<br />

empfohlen wird und dort auf Kaderathleten bezogen sind, auch<br />

auf Fitnesstrainierende übertragen.<br />

Ein wesentliches Problem stellt dabei das klinische Bild einer Infektion<br />

mit SARS-CoV-2 dar, das hoch variabel ist und von einer<br />

völligen Symptomfreiheit (asymptomatisches Bild) bis hin zu<br />

einem in seltensten Fällen sogar tödlich endenden Verlauf reichen<br />

kann. Schlimmstenfalls kann die Infektion mit SARS-CoV-2<br />

zu ausgeprägten Entzündungsreaktionen führen, die neben der<br />

Lunge vor allem auch das Herzkreislaufsystem, das zentrale und<br />

periphere Nervensystem, den Skelettmuskel sowie Leber und Nieren<br />

betreffen können. Solche Komplikationen sind zwar vermehrt<br />

bei Risikopersonen zu erwarten, doch auch bei jungen Menschen<br />

kann es in einzelnen Fällen zu schweren Symptomen und kritischen<br />

Verläufen kommen.<br />

Da man zu Beginn der Pandemie Sorge hatte, dass es häufig bei<br />

einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Erreger zu Beteiligung des<br />

Herzens kommen könnte, was besonders dann u. U. lebensgefährlich<br />

ist, wenn sich eine Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis)<br />

herausbildet, wurde nicht selten bei Kaderathleten auch eine<br />

sehr aufwändige Diagnostik betrieben. Doch mittlerweile zeigen<br />

die verfügbaren Studien, dass dieses Risiko wohl anfangs überschätzt<br />

wurde. Zwar können auch Hochleistungsathleten (wozu<br />

vermutlich auch hochtrainierte Fitnesssportler zählen dürften)<br />

einen schwerwiegenden Verlauf zeigen, doch das passiert insgesamt<br />

- und bei jenen auch im Vergleich zur Normalbevölkerung -<br />

nur in ausgesprochen seltenen Fällen im unteren einstelligen Prozentbereich.<br />

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es bei ihnen<br />

keine bis dahin unerkannten Herzerkrankungen gab (vgl. Burgstahler<br />

& Nieß, 2021). Im Übrigen belegen Studien inzwischen,<br />

dass bei sachgemäßer Therapie Herzbeteiligungen i. d. R. wieder<br />

vollständig verheilen – allerdings erst nach mehreren Monaten.


Gesundheit & Therapie<br />

Begleiterkrankungen bei Covid-19<br />

Andererseits liegen inzwischen mehrere Daten vor, die belegen,<br />

dass ebenso andere, nicht kardiale Folgen der Infektion Sportler<br />

und Fitnesstrainierende bei ihrer Aktivität stark beeinträchtigen<br />

können. Dazu gehört auch das seltene Phänomen des „Long-Covid-Syndroms“,<br />

das sich nach Infektionen mit jeder Sars-CoV-<br />

2-Variante finden lässt. Hier geht es vor allem um anhaltende Fatigue<br />

(Abgeschlagenheit), aber auch dauerhafte Kopfschmerzen<br />

oder Schwindel, Schlaf-, Geruchs- oder Geschmackstörungen<br />

und auch Muskelschmerzen. Daher ist auch diesem Aspekt in der<br />

Beratung zum Sporttreiben nach Covid-19 Rechnung zu tragen.<br />

Welche Aktivität ist nach Covid-19 zu empfehlen?<br />

Die aktuellen Empfehlungen in Bezug auf „Return to Sports“ nach<br />

COVID-19 für leistungsorientierte Wettkampf- wie auch Freizeitsportlerinnen<br />

und –sportler müssen nach aktuellem Kenntnisstand<br />

stark am Krankheitsverlauf orientieren. Kaderathleten im<br />

Hochleistungsbereich haben hier den Vorteil einer engmaschigen<br />

sportmedizinischen Betreuung, die im Fitnessbereich so nicht<br />

gegeben ist. Doch die Erkenntnisse aus dem Leistungssport lassen<br />

sich durchaus auch für die Fitnessbranche herunterbrechen.<br />

Zunächst gilt: Wann nach einer Infektion mit SARS- CoV2 wieder<br />

mit dem Fitnesstraining begonnen werden kann, basiert auf den<br />

Ergebnissen der Diagnostik, die alle akuten und subakuten Befunde<br />

berücksichtigt. Hier muss besonders auch auf anhaltende<br />

Symptome im Sinne eines ,,Long-COVID‘‘ geachtet werden. Das<br />

folgende dreistufige Schema (Level 1 bis 3) hat sich mittlerweile<br />

bewährt (vgl. im Detail Literatur unten), jeweils bei Vorliegen<br />

eines positiven Sars-CoV-2 PCR-Tests.<br />

Level 1: Keine Krankheitssmptome (asymptomatisch).<br />

Level 2: Milde Symptome, Rückbildung innerhalb 7 Tage, danach beschwerdefrei.<br />

Level 3: Anhaltende Symptome, dauerhafte Leistungseinbuße,<br />

ggf. kardiale Symptome.<br />

Trainingsempfehlungen<br />

Ähnlich differenziert fallen auch die Empfehlungen für die Wiederaufnahme<br />

des Trainings aus. Für alle Level gilt dabei als Voraussetzung,<br />

dass dann die aktuell durchgeführte Diagnostik unauffällig<br />

war.<br />

Level 1: Keine intensiven (!) Belastungen für die ersten 14 Tage nach PCR.<br />

Level 2: Wiedereinstieg ins Training frühestens 7 Tage nach Symptomfreiheit.<br />

Level 3: Wie Level 2, aber individuell angepasste längere Trainingskarenz<br />

nach jeweiligem Status.<br />

Für alle Level gilt zudem, für die Wahl der persönlich jeweils angemessenen<br />

Trainingsbelastung wiederum den „GMV“ sowie<br />

das individuelle Körpergefühl bzw. Belastungsempfinden zu berücksichtigen.<br />

Auch wenn es leistungsambitionierten Trainierenden<br />

schwerfällt, gilt besonders in der Anfangsphase des Wiederbeginns<br />

eher die Regel: „Weniger ist Mehr!“<br />

Und last but not least: Das primäre Ziel sollte möglichst immer<br />

bestenfalls die Vermeidung einer Infektion, gerade auch bei den<br />

engagierten Fitnesssporttreibenden, sein!<br />

Literatur<br />

Nieß, A.M., Bloch, W., Friedmann-Bette, B. et al. (2020).<br />

Positionspapier „Return to Sport“ während der aktuellen Coronavirus-Pandemie<br />

(SARS-CoV-2/COVID-19). Dtsch Z Sportmed., 71: E1-E4.<br />

https://www.germanjournalsportsmedicine.com/archiv/archive-2020/issue-5/<br />

position-stand-return-to-sport-in-the-current-coronavirus-pandemic-sars-cov-2-covid-19/<br />

Burgstahler, C. , Nieß, A. M. (2021). Return to Sports nach COVID-19.<br />

Review. Sports Orthop. Traumatol. 37, 249-254.<br />

https://doi.org/10.1016/j.orthtr.2021.06.002<br />

Prof. Dr. Theo Stemper<br />

Vorsitzender BVGSD e.V.<br />

Diagnostik<br />

Hinsichtlich der Diagnostik nach überstandener Infektion es gibt<br />

für alle Level 1-3 die gleiche grundlegende Empfehlung: Gründliche<br />

ärztliche Anamnese, körperliche Untersuchung, differenziertes<br />

Blutbild, bei Sportlern inklusive C-reaktives Protein, und<br />

Ruhe-EKG.<br />

Emeritiert<br />

Bergische Universität Wuppertal<br />

Institut für Sportwissenschaft<br />

Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften<br />

Arbeitsbereich: Fitness & Gesundheit<br />

Ab Level 2 kommen zusätzlich spezifischere Untersuchungen mit<br />

besonderer Berücksichtigung der Herzbeteiligung dazu: Echokardiographie,<br />

Spirometrie und Belastungs-EKG mit Pulsoximetrie.<br />

Erst für die (wenigen) schweren Verläufe ist dann je nach Schwere<br />

der Erkrankung noch weitere aufwändige Labordiagnostik sowie<br />

ggf. auch ein Kardio-MRT oder Thorax-CT angezeigt.<br />

37


Gesundheit & Therapie<br />

DIE HÄUFIGSTEN STRESSOREN<br />

IM BERUFSALLTAG<br />

& ENTSPRECHENDE GEGENMASSNAHMEN<br />

Stress im Beruf<br />

In der aktuellen Forschung zum Stressaufkommen am Arbeitsplatz zeigt sich immer wieder, dass Stress am Arbeitsplatz langfristig<br />

negative Folgen auf die Gesundheit haben kann und ein großes Risiko mit sich bringen kann. Nicht nur werden gestresste Menschen<br />

schneller krank, auch die Fluktuationsrate steigt und somit auch die Kosten und der Arbeitsaufwand für die Unternehmen.<br />

Folgen von Stress<br />

Folgen von Stress können sich physisch, psychisch oder durch<br />

eine Verhaltensveränderung bemerkbar machen. Meistens<br />

kommt eine Kombination aller drei Folgen zusammen. Kurzfristig<br />

können auf physischer Ebene ein erhöhter Puls, eine Steigerung<br />

des Blutdrucks und eine Ausschüttung von Stresshormonen<br />

stattfinden. Auf psychischer Ebene kann es zu allgemeinen psychosomatischen<br />

Beschwerden sowie Unzufriedenheit, Anspannung,<br />

negativen Gefühlen, Wut und Frust kommen. Langfristig<br />

können sich sogar depressive Episoden oder schwerere psychische<br />

Beschwerden entwickeln.<br />

Viele gestresste Menschen zeigen auch Veränderungen in ihrem<br />

Verhalten. Oft kommt es zu sozialem Rückzug, Konflikten,<br />

Aggressionen, Leistungsschwankungen oder nachlassender<br />

Konzentration und Engagement. Viele Menschen greifen bei erhöhtem<br />

Stress auch auf Rauschmittel, wie Nikotin, Alkohol und<br />

Drogen zurück.<br />

Was sind die häufigsten Stressoren im Job?<br />

Was sind Stressoren überhaupt? Stressoren können entweder<br />

aus dem inneren des Menschen entstehen, zum Beispiel durch<br />

Selbstzweifel, oder durch äußere Reize, wie zum Beispiel einer<br />

schlechten Arbeitsumgebung. Stressoren können zudem physikalischer<br />

oder psychosozialer Natur sein.<br />

Stressempfinden ist jedoch höchst subjektiv und individuell.<br />

Während eine Person eine Situation als sehr stressig beschreibt,<br />

kann eine andere Person die exakt gleiche Situation als nichtstressig<br />

wahrnehmen. Demnach sind potenzielle Stressoren zunächst<br />

neutral und lösen erst dann eine Stressreaktion aus, wenn<br />

die Person die Situation als „stressig“ bewertet und die Bewältigungsmöglichkeiten<br />

der Person überschritten werden.<br />

1. Arbeitsplatzunsicherheit<br />

Wer sich an seinem Arbeitsplatz nicht sicher fühlt und weiß, dass<br />

eine hohe Wahrscheinlichkeit für den Verlust des Arbeitsplatzes<br />

besteht, empfindet häufig mehr Stress. Zwar befinden sich ziemlich<br />

viele Menschen in Deutschland in einem „sicheren“ Arbeitsverhältnis,<br />

so gibt es dennoch einige Menschen, die sich sorgen<br />

um Ihren Arbeitsplatz machen müssen, was insbesondere den<br />

psychischen Stress erhöht.<br />

2. Psychischer Leistungsdruck und zu hohe Arbeitsanforderungen<br />

Wenn sehr hohe qualitative und quantitative Anforderungen vorliegen,<br />

kann dies den Leistungsdruck erhöhen. Dazu gehört auch<br />

Termin- und Zeitdruck, Informationsüberfluss, unklare und unstrukturierte<br />

Arbeitsanweisungen sowie widersprüchliche und<br />

ständig wechselnde Bedingungen.<br />

3. Soziale Umgebung<br />

Ein schlechtes Betriebsklima, Konflikte, Konkurrenzdenken oder<br />

gar Mobbing sind heutzutage keine Seltenheit am Arbeitsplatz.<br />

Schlechte, lückenhafte oder missverständliche Kommunikation<br />

können die Stressentstehung im Job fördern. Auch soziale Isolation<br />

und fehlende Ansprechpartner*innen oder Kolleg*innen zu<br />

haben, kann das Stressempfinden fördern. Fehlende Anerkennung<br />

des Vorgesetzten und fehlende Unterstützung im Job sind<br />

eine der häufigsten Ursachen für ein arbeitsbedingtes Burn-Out.<br />

4. Arbeitsplatzbedingungen und Umwelteinflüsse<br />

Schlechte ergonomische Bedingungen, Lärm, schlechte Lichtund<br />

Temperaturverhältnisse sowie toxische Umgebungen, stellen<br />

Stressoren physikalischer Natur dar. Kurzfristig stellen diese<br />

Belastungen für viele Personen kein Problem dar. Treten diese<br />

negativen Umweltfaktoren jedoch stetig auf, kann bei den Mitarbeitenden<br />

ein großes Stressempfinden aufkommen, begleitet<br />

mit dem Gefühl nicht entkommen zu können.<br />

38


Gesundheit & Therapie<br />

5. Mangelndes Selbstvertrauen und Angst<br />

Oft entsteht Stressempfinden alleine aus den Gedanken einer<br />

Person heraus. Hat eine Person ein mangelndes Selbstvertrauen<br />

oder Angst vor Misserfolg und Versagen, kann dies eine enorme<br />

Belastung darstellen. Auch eine ineffiziente Arbeitsweise, mangelnde<br />

Fähigkeiten und Berufserfahrung können das Stressempfinden<br />

erhöhen.<br />

Ressourcen zur Stressbekämpfung<br />

Ressourcen können den Stress an verschiedenen Stellen im Prozess<br />

„bekämpfen“. Ressourcen können dabei helfen, dass Stress<br />

gar nicht erst aufkommt oder sie können den Stress nach der Entstehung<br />

reduzieren. Außerdem sorgen Ressourcen dafür, dass<br />

Stress während der Entstehung besser wahrgenommen wird und<br />

ein effizienter Umgang mit dem Stress entwickelt werden kann.<br />

Ressourcen können alle Faktoren sein, die einer Person dabei<br />

helfen Ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, ihre Ziele zu erreichen,<br />

die Folgen von Stressoren zu reduzieren und die Persönlichkeit<br />

weiter zu entwickeln.<br />

Man entscheidet zwischen externen Ressourcen und internen<br />

Ressourcen. Zu den externen Ressourcen zählen beispielsweise<br />

ein breiter Handlungsspielraum, soziale Unterstützung, Zugehörigkeit,<br />

spannende Aufgaben, ganzheitliche Aufgaben, gesundheitsförderliche<br />

Arbeitsumgebung und regelmäßiges Feedback.<br />

Zu den internen Ressourcen gehören die individuellen Fähigkeiten,<br />

Kompetenzen, Glaubenssätze und die psychologische Verfassung<br />

der Person selbst. Diese Ressourcen beziehen sich auf<br />

die Gedanken, Einstellungen und das individuelle Verhalten der<br />

Person.<br />

Konkrete Maßnahmen zur Reduktion von Stress im<br />

Joballtag<br />

Sowohl physische als auch psychische sowie externe und interne<br />

Maßnahmen sollten miteinander kombiniert und gemeinsam<br />

umgesetzt werden. Dazu zählen vor allem:<br />

− Verbesserung der Arbeitsumgebung und des Arbeitsplatzes,<br />

z.B. durch Lärmreduktion, ergonomische Ausstattung und Sauberkeit.<br />

− Erweiterung der Fähigkeiten und Kompetenzen der Person.<br />

Diese sollten angepasst an die Anforderungen des Jobs und der<br />

Arbeit sein, insbesondere der Ausbau von jobspezifischen Fähigkeiten<br />

ist wichtig (z.B. Excel).<br />

− Erlernen übergeordneter Kompetenzen. Dazu zählen Meta-Fähigkeiten<br />

wie Zeitmanagement, Reflektionsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit,<br />

Empathie und Konfliktlösefähigkeit.<br />

− Zeitstruktur und geregelte Abläufe im Arbeitsalltag. Strukturen<br />

sorgen für Planbarkeit, Orientierung, Ordnung und weniger<br />

Stress.<br />

− Soziale und mentale Unterstützung von Kolleg*innen und Vorgesetzten.<br />

Kooperation sorgt nicht nur für erhöhte Leistung,<br />

sondern auch für ein Zugehörigkeitsgefühl, weniger Stress und<br />

höhere Arbeitszufriedenheit<br />

− Work-Life Balance, also ein angemessenes Verhältnis von Arbeit<br />

und Freizeit. Entgrenzung von Arbeitsplatz und Freizeit sollte<br />

möglichst vermieden werden und eine klare Abgrenzung beider<br />

Bereiche sollte erfolgen.<br />

− Erlernen von gesundheitsförderlichen Verhaltensweisen, dazu<br />

zählt zum Beispiel regelmäßiges Sporttreiben, gesunde Ernährung,<br />

Entspannungstechniken und „abschalten“ können.<br />

- Vanessa Klein<br />

<strong>FNG</strong> Autorin<br />

Wirtschaftspsychologin,<br />

Ernährungsberaterin,<br />

Therapeutin für Klinische Psychoneuroimmunologie<br />

Quellen:<br />

− Alarcon, G. (2011). A meta-analysis of burnout with job demands, resources, and attitudes. Journal of Vocational Behavior, 79, 549–562.<br />

− Bamberg, E., & Busch, C. (2006). Stressbezogene Interventionen in der Arbeitswelt. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 50(4), 215–226.<br />

− Greif, S. (1991). Stress in der Arbeit. Einführung und Grundbegriffe. In S. Greif, E. Bamberg & N. Semmer (Hrsg.), Psychischer Stress am Arbeitsplatz (S. 1–28). Göttingen:<br />

Hogrefe.<br />

− Rau, R., & Henkel, D. (2013). Zusammenhang von Arbeitsbelastungen und psychischen Erkrankungen. Review der Datenlage. Der Nervenarzt, 84, 791–798.<br />

− Richardson, K.M. & Rothstein, H.R. (2008). Effects of Occupational Stress Management Intervention Programs: Ameta-analysis. Journal of Occupational Health Psychology,<br />

13, 69-93.<br />

− Wieland, R. (2010). Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen. In U. Kleinbeck & K.-H. Schmidt (Hrsg.), Arbeitspsychologie. Enzyklopädie der Psychologie<br />

(Bd. D/III/1, S. 869–919). Göttingen: Hogrefe.<br />

39


Digitalisierung<br />

DIGITAL<br />

WEITER AUF DEM VORMARSCH<br />

Wer hätte sich noch vor zehn Jahren träumen lassen, dass die unterschiedlichsten Workouts einmal ganz den persönlichen Vorlieben<br />

entsprechend jederzeit auf Knopfdruck zur Verfügung stehen würden? Doch hinter den Kulissen haben viele Unternehmen mit<br />

Hochdruck an digitalen Konzepten gearbeitet. Die Lockdowns während der Corona-Pandemie haben diese Entwicklung zusätzlich<br />

beschleunigt. Und sie haben bei vielen Trainierenden noch etwas anderes hinterlassen: Den Wunsch, ihr Training auch weiterhin möglichst<br />

flexibel gestalten und problemlos an verschiedene Lebensumstände anpassen zu können. Die Fitnessbranche hat auf diesen<br />

Wunsch reagiert.<br />

Seit März bereichert die digitale Trainingsplattform „Life Fitness On Demand“ mit einer umfangreichen Mediathek das Angebot.<br />

Life Fitness On Demand<br />

Life Fitness On Demand ist eine virtuelle Trainings-Plattform<br />

mit einer stetig wachsenden Anzahl an Workouts, auf die man<br />

mit vernetzten Life Fitness Cardiogeräten zugreifen kann. Die<br />

Mediathek ermöglicht es Trainierenden zwischen verschiedenen<br />

Workout-Kategorien zu wählen, die den individuellen Leistungsniveaus<br />

entsprechen. Gemäß einer jährlichen Umfrage des<br />

American College of Sports Medicine sind Online-Fitness-Kurse<br />

und Online-Training inzwischen der einflussreichste Trend in<br />

der Fitnessbranche, weshalb der Bedarf an On Demand Inhalten<br />

wächst. Von den 80 % der Befragten, die während der Lockdowns<br />

Fitnessvideos gestreamt haben, gab die Hälfte an, dass sie auch<br />

nach der Pandemie Fitnessvideos auf Abruf nutzen wollen (Mindbody,<br />

2021).<br />

Die neue Mediathek<br />

Seit März <strong>2022</strong> stellt Life Fitness seinen Kunden die neue Mediathek<br />

mit deutschsprachigen On Demand-Cardio-Kursen zur Verfügung.<br />

Diese lassen sich auf allen am Internet angebundenen<br />

Cardiogeräten mit Discover SE3 HD- und Cybex 70T-Konsolen aktivieren.<br />

Die Kurse dauern zwischen 10 und 40 Minuten und sind<br />

sowohl für den Fitnessanfänger bis hin zum erfahrenen Athleten<br />

geeignet. Bei diesen Workouts handelt es sich um motivierende,<br />

von deutschsprachigen Trainern angeleitete Cardio-Programme,<br />

die so gestaltet sind, dass sie alle Mitglieder eines Fitnessstudios<br />

ansprechen. Während der Kurse kann zudem auf motivierende<br />

und beliebte Songs zurückgegriffen werden, die das Training<br />

im Hintergrund begleiten.<br />

Mehr Informationen zu Life Fitness On Demand gibt es hier:<br />

www.lifefitness.de<br />

-<strong>FNG</strong> Redaktion<br />

40


Digitalisierung<br />

DIGITALISIERUNG:<br />

WAS PASSIERT MIT MEINEN DATEN?<br />

Keine Frage, die Welt wird immer digitaler. Die Fitnessbranche macht da keine Ausnahme. Die digitale Vernetzung in Communitys<br />

und die Auswertung trainingsrelevanter Daten zur gezielten Trainingssteuerung stehen dabei im Fokus. Grundlage für die stets und<br />

überall verfügbare Datenflut sind Apps und entsprechende Wearables wie Smartphones und ähnliche Applikationen. Sie sammeln<br />

diese Daten, die dann durch eine entsprechende Software ausgewertet werden.<br />

Sensible gesundheitsbezogene Daten<br />

Eigentlich kein großes Problem sollte man denken. Wer interessiert<br />

sich außerhalb der begrenzten Communitys schon<br />

für die Frage, wie viele Wiederholungen man aktuell gerade<br />

an der Brustpresse mit 60 kg schafft. Die Frage ist allerdings,<br />

ob die Daten tatsächlich nur innerhalb dieser überschaubaren<br />

Gemeinschaft zirkulieren und ob man das selbst überhaupt<br />

kontrollieren kann? Immerhin geht es hin und wieder auch um<br />

sensible, gesundheitsbezogene Daten. Das fängt schon mit<br />

dem Schlafverhalten an. So was können heutzutage selbst<br />

kostenlose Apps problemlos nachhalten. Solche Daten sind<br />

dann nicht mehr nur für Trainer und Mitstreiter interessant,<br />

sondern auch z. B. für große Werbetreibende.<br />

Wie derartige Informationen zu behandeln sind, ist in der europäischen<br />

Datenschutzverordnung geregelt. Die gilt allerdings<br />

nur in Europa. Bei Informationen, die an Drittstaaten durchgereicht<br />

werden, ist eine Kontrolle durch den einzelnen Nutzer<br />

kaum noch möglich. In dem Augenblick, da man den AGBs des<br />

jeweiligen Anbieters zugestimmt und versäumt hat, den Abfluss<br />

der Daten an Drittanbieter automatisch auszuschließen,<br />

kann man nur noch hoffen, dass die in guten Händen sind.<br />

„Meine Daten gehören mir“<br />

Da man kaum eine Chance hat, von den durchaus vorhandenen<br />

Vorteilen der Fitnesstracker zu profitieren, ohne zuvor die AGBs<br />

und Cookie-Einstellungen des jeweiligen Anbieters akzeptiert zu<br />

haben, weil der Download erst dann möglich ist, sollte man sich<br />

diese in aller Ruhe durchlesen. Der Markt ist mittlerweile so vielfältig,<br />

dass man nicht auf die erstbeste App angewiesen ist.<br />

Ganz so freigiebig wie heute war man früher mit seinen Daten<br />

übrigens nicht. Vor knapp 40 Jahren kam es im Vorfeld einer für<br />

April 1983 geplanten Volkszählung zu massiven Protesten aus<br />

der Bevölkerung. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

vergingen vier Jahre, bevor die Volkszählung im Mai 1987<br />

schließlich durchgeführt werden konnte. Angesichts von Slogans<br />

wie „Meine Daten gehören mir“, sah sich die damalige Regierung<br />

gezwungen, den Bürgern mit groß angelegten Social-Media-Kampagnen<br />

die Angst zu nehmen, „durchsichtig“ zu werden.<br />

-<strong>FNG</strong> Redaktion<br />

41


Training<br />

DIE BESTE UHRZEIT<br />

FÜR DAS TRAINING<br />

Die beste Uhrzeit zum Training… Gibt es so etwas überhaupt? Tatsächlich wird ja die Zeit zum Training bei vielen von uns durch die<br />

weiteren Aufgaben des Alltags bestimmt. Wer früh morgens vor der Arbeit noch die Kinder für den Kindergarten oder die Schule fertig<br />

machen muss, findet höchstens mal im Urlaub schon in aller Früh den Weg ins Studio. Noch problematischer ist es bei Menschen mit<br />

wechselnden Arbeitszeiten. Die müssen ihr Training der jeweiligen Schicht anpassen. Woche für Woche.<br />

Bereich der höchsten Leistungsfähigkeit<br />

Die Glücklichen, die die Uhrzeit selbst bestimmen können,<br />

orientieren sich dabei in der Regel nach dem Gefühl. Während<br />

manche schon frühmorgens quasi beim Aufschließen ihres<br />

Studios helfen, ist für Morgenmuffel allein die Vorstellung<br />

fürchterlich. Sie trainieren lieber nachmittags oder am frühen<br />

Abend. Aber was sagt eigentlich die Wissenschaft? Hat sie<br />

Empfehlungen für die optimale Tages- oder gar Uhrzeit? Tatsächlich<br />

gibt es die. Sogar mehrere. So liegt der Bereich der<br />

höchsten Leistungsfähigkeit zwischen 16:00 und 19:00 Uhr.<br />

Dagegen läuft die Produktion des für den Muskelaufbau so<br />

wichtigen Hormons Testosteron am späten Vormittag auf<br />

Hochtouren. Noch entscheidender ist allerdings ein weiterer<br />

Faktor.<br />

Unterscheidung in Früh- und Spätaufsteher<br />

Wer sich bis jetzt an sein Gefühl gehalten<br />

hat, lag damit wahrscheinlich goldrichtig.<br />

Den Takt gibt nämlich unsere biologische<br />

Uhr vor. Und die schlägt nicht bei allen Menschen<br />

gleich. Die begriffliche Unterscheidung<br />

in Früh- und Spätaufsteher kommt vielleicht<br />

nicht sehr wissenschaftlich daher.<br />

Allerdings sind beide Typen mittlerweile nachgewiesen.<br />

Und beide fahren am besten damit, wenn<br />

sie sich nach ihrer inneren Uhr richten. Zumindest<br />

dann, wenn der Zweck des Trainings eine deutliche<br />

Verbesserung der Fitness ist. Wer aus gesundheitlichen<br />

Gründen ins Studio geht oder seiner Muskulatur<br />

in einem ansonsten bewegungsarmen Alltag etwas<br />

Gutes tun möchte, muss sich dabei natürlich nicht sklavisch<br />

an der Uhrzeit oder seinem aktuellen Befinden orientieren.<br />

Allzu spät in den Abend sollte allerdings auch der<br />

Spätaufsteher sein Muskeltraining nicht legen. Da intensives<br />

Widerstandstraining eine hohe Belastung für das Zentralnervensystem<br />

darstellt, braucht der Körper im Anschluss an die<br />

Belastung noch genügend Zeit, um das Erregungspotential<br />

wieder herunterzufahren. Sonst kann ein zu spätes Training<br />

sich ungünstig auf die Nachtruhe auswirken. Da dies wiederum<br />

die Erholungsphase beeinträchtigt, sollte man es nach<br />

Möglichkeit vermeiden.<br />

42<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktion


Training<br />

DEHNEN<br />

ZWISCHEN DEN SÄTZEN?<br />

Dehnen zwischen den Sätzen kann man im Studio immer wieder beobachten. Da werden die wildesten Verrenkungen gemacht, um<br />

am Mehrstationen-Turm mit Hingabe den Latissimus oder die Brustmuskulatur zu dehnen. Auch die Waden und die vordere Oberschenkelmuskulatur<br />

gehören zu den Muskeln, die immer wieder gerne zwischen zwei Sätzen gedehnt werden.<br />

Nehmen die Spannung aus der Muskulatur<br />

Da drängen sich gleich mehrere Fragen auf. Zum einen nach dem<br />

Sinn und dem Nutzen dieses Pausenfüllers, und ob es nicht vielleicht<br />

günstiger wäre, die Dehnübungen zu einem anderen Zeitpunkt<br />

durchzuführen?<br />

Vorweg zunächst einmal: Dehnen im Fitness- und Gesundheitssport<br />

macht auch dann Sinn, wenn das wesentliche Ziel darin<br />

besteht, kräftiger zu werden oder Muskelgewebe aufzubauen. Allerdings<br />

müssen die Übungen regelmäßig durchgeführt werden.<br />

Ein gut vorgedehnter Muskel kann mehr Kraft entfalten. Dagegen<br />

kann sich nur gelegentliches Dehnen vor einer Übung sogar kontraproduktiv<br />

auf die anschließende Leistungsfähigkeit auswirken.<br />

Trotzdem sollte man vor dem Training und zwischen den einzelnen<br />

Sätzen auf Dehnübungen verzichten. Zum allgemeinen und<br />

spezifischen Aufwärmen gibt es bessere Möglichkeiten, z. B. ein<br />

paar Minuten auf dem Ergometer oder dem Climber und zwei bis<br />

drei Aufwärmsätze mit leichtem Gewicht für die jeweils trainierte<br />

Muskelgruppe. Es gibt sogar mehrere gute Gründe, warum die<br />

Dehnübungen vor und während des Trainings nichts zu suchen<br />

haben. Sie nehmen die Spannung aus der Muskulatur – schwächen<br />

also - und sie machen den Muskel verletzungsanfälliger, obwohl<br />

man sich ja durch die bessere Dehnfähigkeit das genaue<br />

Gegenteil erhofft.<br />

Zeitlich unabhängig vom Widerstandstraining<br />

Nach dem Training oder zeitlich unabhängig vom Widerstandstraining<br />

macht das Dehnen dagegen sehr wohl Sinn. Die positiven<br />

Effekte machen den zusätzlichen zeitlichen Aufwand mehr<br />

als wett. Gerade auch bei älteren Menschen, deren Flexibilität<br />

häufig zu wünschen übriglässt. Das macht sich natürlich auch<br />

beim Training bemerkbar. Je größer die Dehnfähigkeit, umso<br />

besser lassen sich vor allem komplexe Übungen korrekt bewältigen.<br />

Der Weg dahin ist keine Zauberei. Ein wünschenswertes<br />

Maß an Dehnfähigkeit lässt sich sogar recht schnell erreichen.<br />

Am besten lässt sich die Flexibilität durch häufiges, kurzes Üben<br />

steigern. Wem es lediglich darum geht, die physiologischen Voraussetzungen<br />

für die korrekte Ausführung komplizierterer Übungen<br />

zu schaffen, der kann schon mit 10–15 Minuten Training am<br />

Tag ans Ziel kommen. Bereits nach sechs Wochen sollte sich die<br />

Dehnfähigkeit der trainierten Muskelgruppen deutlich verbessert<br />

haben. Bereits nach dieser kurzen Zeit nimmt die Länge des Bindegewebes<br />

in dem trainierten Bereich zu. Ein kleiner Wermutstropfen<br />

für die Älteren: Mit zunehmendem Lebensalter muss man<br />

etwas mehr Zeit einplanen, um die Flexibilität zu erhalten oder<br />

sogar zu verbessern. Einmal abgesehen von den anatomischen<br />

Grenzen und eventuellen orthopädischen Einschränkungen ist<br />

aber auch in höherem Alter noch viel Platz für Verbesserungen,<br />

wie die Beispiele von Mittsiebzigern zeigen, die problemlos in<br />

den Spagat kommen.<br />

- Ralf Meier<br />

43


BOOTY WORKOUT<br />

STATT BRAZILIAN BUTT LIFT<br />

Eine ganze Generation von Influencerinnen auf Instagram scheint von ihm zu leben, dem Booty, Butt oder ganz altmodisch dem Po. Mega-<br />

Star Kim Kardashian gehörte zu den Wegbereiterinnen. Längst folgen weltweit Millionen dem Trend. Zu den großen Profiteuren gehört die<br />

Schönheitschirurgie. Der sogenannte Brazilian Butt Lift wird mittlerweile pro Jahr mehr als 300.000-mal durchgeführt. Doch er gehört auch<br />

zu den gefährlichsten kosmetischen Eingriffen. Daher unser Tipp: Booty Workout statt Brazilian Butt Lift. Es kostet nur etwas mehr Energie.<br />

Größte Gefahr: die Fettembolie<br />

Beim Brazilian Butt Lift wird zunächst Körperfett abgesaugt, das<br />

nach einer Aufbereitung ins Gesäß injiziert wird. Das geschieht in<br />

einer Größenordnung von etwa 300 bis 350 Milliliter pro Seite. Um<br />

ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, muss das Eigenfett<br />

an Stellen injiziert werden, die gut durchblutet sind. Im Fettgewebe<br />

würde es absorbiert und wieder abgebaut. Doch die erforderliche<br />

gute Durchblutung macht die Sache so riskant. Gelangen Fetttröpfchen<br />

in die Blutbahn, droht eine Fettembolie, die im schlimmsten<br />

Fall tödlich endet. Nach einer Statistik der American Society of<br />

Plastic Surgeons passiert genau das mit einer dramatischen Regelmäßigkeit.<br />

Rund jeder 3.000 Butt Lift endet tödlich. Damit ist er<br />

die gefährlichste unter allen schönheitschirurgischen Operationen.<br />

Billig ist das übrigens auch nicht. Zwischen 4.000 und 10.000 Euro<br />

sollte man schon einplanen, bevor man sich dem etwa vierstündigen<br />

Eingriff unterzieht. Bei unserer Alternative muss man zwar<br />

etwas mehr Zeit in Kauf nehmen, dafür ist sie weitaus sicherer und<br />

kostet nicht annähernd so viel Geld.<br />

Der Po, der größte menschliche Muskel<br />

Anatomisch betrachtet ist der Po ein Muskel. Der große Gesäßmuskel<br />

ist Teil der hinteren Hüftmuskulatur. Tatsächlich ist er sogar<br />

der größte menschliche Muskel, auch wenn er im Alltag der<br />

meisten Menschen oft geradezu sträflich vernachlässigt wird. Für<br />

die Optik ist nur der große Gesäßmuskel, der musculus gluteus maximus,<br />

bedeutsam, denn von ihm weitgehend abgedeckt werden<br />

der mittlere und der kleine Gesäßmuskel. Allein schon aufgrund<br />

seiner Größe geht die Bedeutung des Pos weit darüber hinaus,<br />

einfach nur einem gerade vorherrschenden Schönheitsideal möglichst<br />

nahezukommen. Er ist einer der wichtigsten Stabilisatoren<br />

der unteren Rückens. Ohne gluteus maximus könnten wir uns nicht<br />

aufrecht vorwärtsbewegen. Sogar im Kampf gegen die Volksseuche<br />

„Rückenschmerzen“ bietet ein kräftiger Gesäßmuskel Schutz.<br />

Gute Gründe, um noch heute mit dem Training zu beginnen.<br />

Booty-Workout statt OP-Tisch<br />

Der Funktion des Gesäßmuskels entsprechend ist ein Po-Training<br />

eine besonders akzentuierte Form des Beintrainings. Neben dem<br />

Kippen und dem Aufrichten des Beckens gehört die Hüftgelenkstreckung<br />

zu den wichtigsten Aufgaben des großen Gesäßmuskels.<br />

Die maximale Anspannung ist erst dann erreicht, wenn die<br />

Streckung im Hüftgelenk maximal erreicht ist. Für eine Übung,<br />

die am Boden oder auf einer Bank durchgeführt wird, heißt das:<br />

Die Oberschenkel müssen vom Boden oder von der Bank abgehoben<br />

werden. Andernfalls kann die Streckung nicht vollständig<br />

sein. Macht aber kaum jemand, weil das anstrengend ist. Ebenso<br />

nachteilig wirkt es sich aus, wenn man Gewichte bewegen möchte,<br />

mit denen man nicht in die komplette Hüftgelenkstreckung<br />

kommt, z. B. bei einem Kickback.<br />

Eine besondere Rolle spielt die Kniebeuge. In der Ausgangsposition<br />

ist die Hüfte nämlich nicht komplett durchgestreckt. Dennoch<br />

gehört die Übung bei richtiger Ausführung aufgrund der<br />

bewegten Gewichtsbelastung zu den Basics für den Po. Ihren<br />

großen Trumpf für den Gesäßmuskel spielt die Kniebeuge in<br />

der tiefen Hocke aus. Hier befindet sich das Kniegelenk<br />

in einem so ungünstigen Winkel, dass der Schub für<br />

die Aufwärtsbewegung vor allem aus dem Po kommen<br />

muss. Also runter bei den Kniebeugen. So tief<br />

wie es geht. Neben den Kniebeugen stehen in den<br />

Studios verschiedendste Gluteus-Maschinen zur<br />

Verfügung. Dazu bringen auch die unterschiedlichen<br />

Formen des Beckenanhebens und des<br />

Beinrückhebens Abwechslung ins Training<br />

und zusätzliche Muskelmasse<br />

an den Po. Diese Muskelmasse<br />

ist es, die dem Po die angestrebte<br />

Form gibt. Hart erarbeitet<br />

und ohne die Risiken<br />

einer Operation.<br />

44


Po-Training im Alltag<br />

Auch im Alltag kann man einiges tun, um den Po in Form zu bringen. Ganz vorne auf der Effektivitätsskala steht dabei das<br />

Treppensteigen oder alternativ dazu das Training auf einem Stepper. Ein schöner Nebeneffekt: Dabei werden sogar noch<br />

ein paar zusätzliche Kalorien verbrannt. Nicht umsonst nutzen zahlreiche Hollywoodstars die berühmten Santa Monica<br />

Stairs für ihr Po Workout. Aber dafür muss man nicht nach Kalifornien reisen. Das funktioniert in jedem Treppenhaus.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />

45


Training<br />

DIE PASSENDE<br />

TRAININGSMASCHINE<br />

DARAUF SOLLTEN ANFÄNGER ACHTEN<br />

Die passende Trainingsmaschine, wie erkennt man das als Anfänger<br />

eigentlich? Die Antwort ist ganz einfach: gar nicht. Allerdings<br />

wäre das auch ein bisschen viel verlangt und ist glücklicherweise<br />

völlig unnötig. Um die Qualität der Trainingsgeräte<br />

einschätzen zu können, müsste man schon über ein profundes<br />

Wissen aus Bereichen wie den Ingenieurswissenschaften und<br />

der Trainingslehre verfügen.<br />

Eigene praktische Erfahrungen<br />

So viel Know-how benötigt man hierzulande tatsächlich gar<br />

nicht. Die großen Markenhersteller bauen allesamt Trainingsmaschinen<br />

von höchster Qualität. Darüber müssen sich sportliche<br />

Einsteiger also keine Gedanken machen. Sie sollten vielmehr<br />

auf individuelle Feinheiten achten. Das lässt sich nicht anhand<br />

der Optik, sondern nur durch eigene praktische Erfahrungen testen.<br />

Dazu reicht es nicht, sich beim ersten Rundgang durch das<br />

Studio seiner Wahl einen groben Überblick zu verschaffen. Viel<br />

wichtiger ist es, das eine oder andere Trainingsgerät auch einmal<br />

selbst auszuprobieren. Dabei stellt man schnell fest, ob die<br />

Wirkung der Maschine an den Körperstellen zu spüren ist, wo sie<br />

ihre Wirkung entfalten soll. Wenn man das auf die Einweisung<br />

verschiebt, ist die Entscheidung schließlich bereits gefallen. In<br />

Qualitätsstudios sollte die Bitte nach einem solchen Test kein<br />

Problem sein. Hier nimmt man sich in der Regel schon vor der<br />

Vertragsunterzeichnung viel Zeit, um auf die Bedürfnisse potenzieller<br />

Neumitglieder einzugehen.<br />

Die Funktion der Maschine<br />

Das Ausprobieren einzelner Geräte hat allerdings auch noch einen<br />

weiteren wichtigen Aspekt. Der Sinn und die vorgegebenen<br />

Bewegungsabläufe zahlreicher Trainingsmaschinen erschließen<br />

sich dem Neuling nicht immer auf den ersten Blick. Bei einer praktischen<br />

Prüfung bietet sich daher eine gute Gelegenheit, auch die<br />

Qualität des Teams auf der Fläche zu testen. Wie gut und nachvollziehbar<br />

wird die Funktion der Maschine erklärt? Gute Trainer<br />

können nicht nur die Bewegung vormachen, sie wissen auch, warum<br />

sie so ausgeführt werden muss, um eine bestimmte Wirkung<br />

zu erzielen. Das macht es erheblich leichter, schon bei diesem<br />

Versuch festzustellen, ob sich an der beschriebenen Stelle überhaupt<br />

die angestrebte Wirkung einstellt. Falls nicht, sollte man<br />

das sofort mit dem Trainer besprechen, um zu klären, ob die<br />

Übung in diesem individuellen Fall wirklich so ideal ist.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />

Arbeitgeberverband<br />

für qualitätsorientierte Gesundheitsstudios<br />

Einsatz für politische Anerkennung<br />

von qualitativ hochwertigem Training als gesundheitspolitisch &<br />

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- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />

46<br />

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Deutschland (BVGSD) e.V.<br />

Marie-Curie Str. 3<br />

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E-Mail: info@bvgsd.de<br />

Web: www.bvgsd.de


Training<br />

VERGESSENE<br />

ÜBUNGEN<br />

Wie viele unterschiedliche Übungen habt Ihr in Eurem Repertoire? Wahrscheinlich nicht mehr als 20 bis 30, oder? Das sind in der Regel<br />

die Standardbewegungen, die man vom ersten Tag an macht, ergänzt um einige weitere, die im Lauf der Zeit dazukommen. Hin und<br />

wieder sieht man im Studio vielleicht mal Trainierende, denen man ihre langjährige Trainingserfahrung deutlich ansieht und stellt sich<br />

die Frage, was die da wohl gerade machen. Möglicherweise haben sie längst vergessene Übungen ausgegraben, die heute kaum noch<br />

jemand kennt. Davon gibt es eine unglaubliche Vielzahl. Bill Pearl hat in seinem mehr als 600 Seiten umfassenden Bestseller „Keys<br />

to the INNER Universe“ 1.200 Übungen zusammengetragen. Klar, die muss man nicht alle kennen, aber hin und wieder etwas Neues<br />

auszuprobieren kann auch nicht schaden. Vor allem, wenn es sich in der Praxis bewährt hat.<br />

Wer macht schon noch Drag Curls?<br />

Bankaufsteigen und Dips zwischen zwei Bänken gehören ebenso<br />

in die Kategorie „vergessene Übungen“ wie Sissy Squats oder<br />

Überzüge. Zahlreiche Übungen sind zu Recht in der Mottenkiste<br />

verschwunden. Andere hätten ein wenig mehr Beachtung<br />

verdient. Wer macht schon noch Drag Curls? Die Alternative zu<br />

herkömmlichen Curls gehörte lange Zeit zum Standard beim<br />

Bizepstraining,genauso wie Zottman-Curls und viele andere.<br />

Mittlerweile kennt kaum noch jemand die Namen, geschweige<br />

denn die Ausführung. Auch gezielte Übungen für die Handstrecker-<br />

und beuger muss man lange suchen.<br />

Rückblickend kann man auch heute noch eines feststellen: Allein<br />

durch „Versuch und Irrtum“ hat man in der Pionierzeit des Widerstandstrainings<br />

ziemlich gut gewusst, wie man die Muskulatur<br />

gezielt ermüden und damit Anpassungsprozesse provozieren<br />

konnte. Große Beachtung hat man auch den zahlreichen Möglichkeiten<br />

gewidmet, die sich bereits durch kleine Änderungen<br />

der Hand- oder Fußstellung bei einer Übung ergeben. Aus biomechanischer<br />

Sicht macht das zwar nicht immer Sinn. Dennoch<br />

zeugt es von einem unglaublichen Entdeckergeist, der sich ausgezahlt<br />

hat.<br />

Gut für das Muskelgefühl<br />

Durch das Ausprobieren verschiedener, auch der vergessenen<br />

Übungen schlägt man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.<br />

Dass man durch die ungewohnte Belastung neue Anpassungsreize<br />

setzen kann, haben wir bereits mehrfach herausgestellt.<br />

Aber ein möglichst vielfältig aufgebautes Training hat gerade<br />

im Fitness- und Gesundheitssport noch weitere Vorteile. Zum<br />

einen nimmt es dem Aufenthalt im Studio das Eintönige, das sich<br />

schnell einstellt, wenn der Sport nicht wie Essen und Trinken zum<br />

Alltag dazugehört. Das ist wahrscheinlich bei der Mehrzahl der<br />

Mitglieder der Fall. Jeder neue Anreiz zum Training kann hier helfen,<br />

dauerhaft bei der Stange zu bleiben. Denn man sollte nicht<br />

vergessen: Training ist eine lebenslange Herausforderung.<br />

Das Experimentieren mit unterschiedlichen Bewegungen erlaubt<br />

es einem dazu, seinen Körper besser kennenzulernen. Daher sollte<br />

man immer darauf achten, wie und wo man eine Übung spürt.<br />

Schwere Gewichte verhindern das zumindest anfangs weitgehend.<br />

Neue Übungen sollten daher immer erst einmal mit geringer<br />

Belastung und höheren Wiederholungszahlen geübt werden.<br />

Verschiedene Übungen zu kennen, hilft einem in einem späteren<br />

Stadium auch dabei, Bewegungen aus dem Programm zu streichen,<br />

die man überall spürt, nur nicht in der Zielmuskulatur. Auch,<br />

wenn der Rest des Studios darauf schwört.<br />

47<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktion


Training<br />

LAUFBAND, ERGOMETER ODER STEPPER?<br />

DIE LEISTUNGSBESTIMMENDE ROLLE DES SAUERSTOFFS IM SPORT<br />

Die leistungsbestimmende Rolle des Sauerstoffs im Sport beginnt da, wo die Leistung länger andauert als einige wenige Sekunden,<br />

z.B. beim klassischen Training der Ausdauer im Cardiobereich auf dem Laufband, einem Ergometer, dem Stepper oder einem ähnlichen<br />

Gerät. Sobald eine bestimmte Intensitätsschwelle überschritten wird, reicht die aktuelle Sauerstoffaufnahme allerdings nicht<br />

mehr aus, um die benötigte Energie bereitstellen zu können. Der Organismus muss eine sogenannte Sauerstoffschuld eingehen und<br />

von der aeroben auf die anaerobe Energiegewinnung umschalten, um die geforderte Leistung zumindest noch über einen kurzen<br />

Zeitraum erbringen zu können.<br />

Zusammenhänge zwischen Zivilisationskrankheiten<br />

und Bewegungsmangel<br />

Bereits 20 Jahre bevor die Hollywood-Stars Jane Fonda und<br />

Sydne Rome in den frühen 1980er Jahren maßgeblich dazu beitrugen,<br />

die erste Aerobic-Welle auszulösen, machte man sich<br />

in den USA Gedanken über die ständig steigende Zahl an Herzkreislauferkrankungen.<br />

Es war auch die Zeit, als der Mensch<br />

aufbrach, um das Universum zu erobern. Akribisch bereitete die<br />

NASA ihre Astronauten über Jahre auf den Aufenthalt im All vor.<br />

Nicht zuletzt auf die durch die Schwerelosigkeit zu erwartenden<br />

negativen Auswirkungen. Die konnte man zu jener Zeit zwar berechnen<br />

und abschätzen. Doch praktische Erfahrungswerte gab<br />

es keine. Umso wichtiger war es, dass die Astronauten topfit auf<br />

ihre ungewisse Mission geschickt wurden. Zu den Menschen, die<br />

maßgeblich für die Fitness der Raumfahrer verantwortlich waren,<br />

gehörte ein junger Mediziner und ehemaliger US Air Force-Soldat<br />

aus Oklahoma: Dr. Kenneth Cooper. 1968 veröffentlichte er sein<br />

Programm für einen auf optimale körperliche Leistungsfähigkeit<br />

angelegten Lebensstil unter dem Titel „Aerobics“. Das Buch wurde<br />

ein Weltbestseller und veränderte die Sportwelt, aber auch die<br />

Sicht auf die Zusammenhänge zwischen Zivilisationskrankheiten<br />

und Bewegungsmangel nachhaltig. Cooper wurde zu einer Ikone<br />

der frühen Fitnessbewegung. Seine Ideen zum gesundheitlichen<br />

Wert des Ausdauerleistungsvermögens breiteten sich in Windeseile<br />

über den Planeten aus. Der von ihm entwickelte und nach ihm<br />

benannte 12-minütige „Cooper-Test“ kommt noch heute zur Anwendung.<br />

Er erlaubt eine relativ exakte Einschätzung der maximalen<br />

Sauerstoffaufnahme, die ihrerseits Rückschlüsse auf das<br />

allgemeine Ausdauerleistungsvermögen zulässt. Hinter dem Begriff<br />

„aerob“ verbirgt sich nämlich nichts anderes als ein Vorgang,<br />

der Sauerstoff benötigt.<br />

Damit die Muskulatur auch über längere Zeiträume gleichmäßig<br />

mit moderater Intensität arbeiten kann, müssen Glukosemoleküle,<br />

die Speicherform der Kohlenhydrate, verstoffwechselt werden<br />

und Fettsäuren oxidieren. Gut trainierte Menschen können so<br />

stundenlang in Bewegung bleiben.<br />

48


Training<br />

Ausreichende Mengen an Sauerstoff<br />

Um die Energie dafür bereitstellen zu können, werden ausreichende<br />

Mangen an Sauerstoff benötigt. Die Atmung wird schneller<br />

und tiefer als im Ruhezustand, aber eine Unterhaltung sollte<br />

auf diesem Niveau noch möglich sein. Jetzt geschieht ähnliches<br />

wie bei einem Apfel, den man aufgeschnitten in der Küche liegen<br />

lässt. Die Schnittfläche des Apfels oxidiert in Verbindung<br />

mit Sauerstoff ebenso wie die Fettsäuren. Ein Vorgang, der unter<br />

Sportmedizinern seit einigen Jahren allerdings auch kontrovers<br />

diskutiert wird. Einerseits ist die Versorgung des Muskels über<br />

diese oxidativen Vorgänge unumgänglich, andererseits könnte<br />

es zumindest im Hochleistungssport auch eine gesundheitlich<br />

bedenkliche Grenze geben. Oxidationsprozesse sind mitverantwortlich<br />

für die Bildung sogenannter „Freier Radikale“. Diese<br />

freien Radikale sind eigentlich kein Problem für einen gesunden<br />

Organismus, man geht sogar davon aus, dass sie quasi als<br />

„Trainingspartner“ des Immunsystems fungieren. Nehmen sie<br />

allerdings Überhand, können sie die Körperchemie ganz schön<br />

durcheinanderbringen. Mit ernsthaften Konsequenten, bis hin<br />

zu Zellmutationen. Auf die Idee kamen die Wissenschaftler erst<br />

durch die unerwartete Erkenntnis, dass ehemalige Hochleistungssportler<br />

ab der sechsten Lebensdekade überproportional<br />

häufig von Krebserkrankungen betroffen sind. Ob das allerdings<br />

tatsächlich in einem direkten Zusammenhang mit den während<br />

ihrer aktiven Zeit gebildeten freien Radikalen steht oder vielleicht<br />

doch andere Ursachen hat, ist bislang nicht geklärt.<br />

Auf keinen Fall sollten solche Theorien Freizeitsportler von ihren<br />

aktiven Hobbys abhalten. Bewegungsmangel ist in jedem Fall<br />

schädlicher als regelmäßige moderate sportliche Belastung.<br />

Da die Versorgung mit Sauerstoff entscheidenden Einfluss auf<br />

das aerobe Stoffwechselgeschehen hat, gibt es einen ganz einfachen<br />

Indikator, wann es zu schnell oder zu intensiv wird. Immer<br />

dann, wenn die Atmung so schnell wird, dass man während<br />

der Belastung kaum noch sprechen kann, befindet man sich am<br />

Rande zur dritten Möglichkeit der Energiegewinnung oder sogar<br />

schon oberhalb der anaeroben Schwelle. Auch ein kontinuierlich<br />

steigender Puls ist ein wichtiger Hinweis.<br />

Laufband, Ergometer oder Stepper?<br />

Die Vielfalt an unterschiedlichen Geräten im Cardiobereich moderner<br />

Sportstudios ist überwältigend. Langjährige Mitglieder<br />

haben sich natürlich meist auf ein oder zwei Lieblingsgeräte<br />

festgelegt. Doch Anfänger stehen vor der Frage, wie sie sich zwischen<br />

Laufband, Ergometer oder Stepper entscheiden sollen. Die<br />

Antwort ist ganz einfach. Dem Organismus ist es völlig gleichgültig,<br />

wie man den Puls in den angestrebten Bereich bringt. Viel<br />

wichtiger ist die Antwort auf die Frage, wie man ihn da so lange<br />

hält, dass sich die angestrebten positiven Anpassungen einstellen?<br />

Das hängt natürlich gerade anfangs eng mit der jeweiligen<br />

Leistungsfähigkeit zusammen. Wer mangels Ausdauervermögen<br />

auf dem Laufband nicht nur „spazieren gehen“, sondern das<br />

Gefühl haben möchte, Sport zu treiben, ist sicher auf dem Ergometer<br />

erst einmal besser aufgehoben. Doch wenn diese Hürde<br />

genommen ist, was nach einigen Wochen der Fall sein sollte,<br />

steht der freien Wahl nichts im Weg. Dann entscheiden die persönlichen<br />

Vorlieben. Es spricht auch nichts dagegen verschiedene<br />

Geräte in sein Programm einzubinden oder das Training im<br />

Cardiobereich durch intensivere Kursangebote zu ergänzen. Um<br />

dabei optimale Ergebnisse zu erzielen, hilft das Studio-Team sicher<br />

gerne weiter.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />

49


Training<br />

VERTICAL<br />

CLIMBER<br />

Vertical Climber, wie der VersaClimber, die eine Kombination aus Treppensteigen<br />

und Klettern simulieren, sind eine Bereicherung für jedes Trainingsprogramm.<br />

Zugegeben, die Bewegungen, bei denen Elemente des Kletterns<br />

mit einem hohen Maß an kardiovaskulärer Beanspruchung kombiniert<br />

werden, sind ganz schön anstrengend. Dafür bieten sie eine willkommene<br />

Abwechslung zum üblichen Cardio-Training und dazu sogar einige weitere<br />

Vorteile.<br />

Ideale Voraussetzungen<br />

Ganz vorne steht die aufrechte Haltung. Wer ohnehin den größten Teil des<br />

Tages im Sitzen verbringt, sollte zumindest beim Training diese Position auch<br />

mal verlassen. Ein Vertical Climber bietet dafür ideale Voraussetzungen.<br />

Dazu kommt, dass, anders als z. B. beim Laufen, nicht nur die Muskulatur der<br />

unteren Extremitäten im Einsatz ist. Auch die Muskulatur des Oberkörpers<br />

wird gefordert. Dazu bedarf es entsprechender koordinativer Fähigkeiten,<br />

um nicht aus dem Rhythmus zu kommen, bzw. in diesen erst<br />

einmal hineinzufinden. Allerdings bietet ein Climber zahlreiche Variationsmöglichkeiten,<br />

die es erlauben, sich seinem aktuellen Leistungsstand<br />

entsprechend, Schritt für Schritt zu steigern. Das betrifft nicht nur die<br />

Höhe des gewählten Widerstands, sondern auch den Bewegungsausschlag.<br />

Wenn keine gesundheitlichen Aspekte dagegensprechen, eignen sich Climber<br />

aufgrund der großen Bandbreite an unterschiedlichen Intensitäten vom<br />

Anfänger- bis in den Hochleistungsbereich. Aufgrund des hohen Anteils an<br />

bewegter Muskulatur kann das Training vergleichsweise kurzgehalten werden.<br />

Gerade Hochleistungssportler nutzen den Ganzkörpereffekt gerne auch<br />

zum Aufwärmen vor dem Hauptteil des Trainings. Für Menschen mit einem<br />

begrenzten Zeitbudget stellt das Training auf einem Vertical Climber daher<br />

eine interessante Alternative dar.<br />

Desto höher der Energiebedarf<br />

Je nach gewählter Intensität und Leistungsniveau lassen sich auf einem<br />

Climber innerhalb von 30 Minuten bis zu 800 kcal verbrennen. Dazu muss<br />

man sich allerdings schon ganz schön ins Zeug legen. Im Gesundheits- und<br />

Fitnessbereich kann man es natürlich etwas ruhiger angehen lassen. Allerdings<br />

zeigt sich daran zumindest, welches Potenzial ein Climber hat. Allerdings<br />

ist das nicht weiter verwunderlich. Immerhin stellt das Training auf<br />

einem Climber ein Ganzkörpertraining dar. Je anstrengender, desto höher der<br />

Energiebedarf. Natürlich muss man sich nicht komplett von seinem vertrauten<br />

Laufband oder dem Indoor-Bike verabschieden. Aber hin und wieder lohnt<br />

es sich, die übliche Trainings-Monotonie für eine Weile aufzubrechen und den<br />

Körper mal wieder mit etwas Neuem zu überraschen. Das ist nicht nur effektiv,<br />

es bringt auch neuen Schwung und neue Motivation.<br />

- Ralf Meier<br />

50


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Training<br />

BATTLE ROPE<br />

TREND IM “FUNCTIONAL-BEREICH”<br />

Battle Rope liegt nicht umsonst voll im Trend. Das rhythmische Schlagen mit den beiden Tauen bietet ein echtes Full Body-Workout.<br />

Der komplette Oberkörper ist im Einsatz. Dazu müssen die Beinmuskeln statische Haltearbeit leisten. So viel Körpereinsatz<br />

befeuert natürlich auch den Kalorienverbrauch. Der explodiert regelrecht während der kurzen Sessions. Das kommt natürlich auch<br />

der Figur zugute und auf mittlere Sicht profitiert auch das Stoffwechselgeschehen von den kraftvollen Bewegungen.<br />

In einem gleichbleibenden Rhythmus<br />

Doch was macht das Battle Rope-Training so effektiv? Einmal<br />

abgesehen von dem hohen Energieverbrauch macht es einfach<br />

Spaß, sich auf diese Weise zumindest phasenweise einmal so<br />

richtig auszupowern. Das gelingt beim Battle Rope sogar erstaunlich<br />

schnell. Kein Wunder, denn um die beiden Taue möglichst<br />

in einem gleichbleibenden Rhythmus in Bewegung zu<br />

versetzen, sind zahlreiche Muskeln gleichzeitig im Einsatz. Das<br />

macht Battle Rope gleich in mehrfacher Hinsicht zu einem besonders<br />

effektiven Trainings-Tool.<br />

Die komplette Schulterpartie scheint zu bersten<br />

Mit einer optimalen Technik kann der Kalorienverbrauch schon<br />

nach 10 Minuten in den dreistelligen Bereich klettern. Allerdings<br />

muss man so lange erst einmal durchhalten. Battle Rope stellt<br />

nicht nur die Koordinationsfähigkeit auf eine harte Probe, sondern<br />

auch die Ausdauer. Bereits nach kürzester Zeit pocht das<br />

Herz bis zum Hals und die komplette Schulterpartie scheint zu<br />

bersten. Dazu läuft der Schweiß in Strömen.<br />

Vor allem die ersten Male sind hart. Wer bis dahin einen großen<br />

Bogen um den Functional-Bereich gemacht hat, findet über das<br />

Battle Rope vielleicht doch einen Zugang zu dieser Trainingsform.<br />

Es lohnt sich auf jeden Fall für alle, die bis zum Sommer<br />

noch ihren Körperfettanteil reduzieren möchten, ohne dabei allzu<br />

sehr auf die Kalorien achten zu müssen. Auch das Herz-Kreislauf-System<br />

und die lokale aerobe Ausdauer profitieren von dem<br />

Training mit den Tauen. Also, einfach mal ausprobieren, wenn<br />

euer Studio einen Functional-Bereich mit den Ropes hat. Noch<br />

mehr Spaß macht es, wenn man sich dabei mit anderen misst.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />

52<br />

Foto: pexels-leon-ardho-1552242


Training<br />

ALLZWECKWERKZEUG<br />

KETTLEBELL<br />

Die Kettlebell ist in jedem Studio ein echter Hingucker. In Zeiten<br />

von schick eingerichteten Fitnessanlagen mit einer Vielzahl an<br />

Geräten, hat sich dieses auf den ersten Blick etwas eigenartig<br />

aussehende Trainingsgerät zu einem regelrechten Workout-<br />

Multitool entwickelt.<br />

Fitness News Germany hat einen Experten auf dem Gebiet des<br />

Kettlebell-Trainings gefragt, was man mit dem exotisch anmutenden<br />

Trainingsgerät auf sich hat und wie man es in sein<br />

Trainingsprogramm integrieren kann. Personal Trainer Patrick<br />

Prang aus Marl hat uns nicht nur Rede und Antwort gestanden,<br />

er hat uns auch gleich ein paar Übungen vorgestellt.<br />

Ursprünge und erste Erwähnungen: Show statt<br />

Training<br />

Der genaue Ursprung ist nicht genau zurückzuverfolgen, erste<br />

Erwähnung und Anwendung fand sie jedoch im Zirkus. Bereits<br />

4000-3500 vor Christus nutzten Schaustellergruppen zum Beeindrucken<br />

ihrer Zuschauer Gewichte, in einer Ur-Form auch die<br />

Kettlebell. Die Muskelmänner boten ihrem Publikum dabei eine<br />

begeisternde Show.<br />

Kraftsportler entdecken die Kettlebell für sich<br />

Die frühe Historie der Kettlebell war also mehr von Unterhaltung<br />

als von Sport und Training geprägt. Natürlich brachte das Heben<br />

der runden Gewichte auch schon damals Vorteile für die körperliche<br />

Fitness mit sich, doch die Zirkusdarsteller und Muskelprotze<br />

waren sich bei Weitem noch nicht der enormen Vielseitigkeit<br />

bewusst, die die Kettlebell mit sich brachte.<br />

Der Kettlebell-Kult in Russland<br />

Die Russen nennen die Kettlebell „Gyria“. Die Athleten, die mit der<br />

Kugelhantel trainieren, sind die „Girevik“, die „Kettlebell-Männer“,<br />

allerdings gibt es auch viele Frauen, die mit der Kettlebell trainieren.<br />

Der Kettlebell-Sport ist in Russland weit verbreitet, man<br />

findet aber mittlerweile auch international viele Athleten.<br />

Eine wichtige Person in der jüngeren Kettlebell-Geschichte ist Pavel<br />

Tsatsouline. Der in der ehemaligen UdssR geborene Ausbilder<br />

und Personal Trainer gilt als ein Kettlebell-Meister der Gegenwart.<br />

Er brachte das Trainingsgerät in den Westen Europas und<br />

vor allem in die USA.<br />

Kettlebell sind wie Kanonenkugeln mit Griffen.<br />

„Es gibt sie in unterschiedlichen Gewichtsausführungen. Sie helfen<br />

dir bei jeder Art von körperlicher Ertüchtigung. Wenn du mit<br />

Kettlebells trainierst, kannst du jede Art von physischen Attributen<br />

verbessern.“ - Pavel Tsatsouline –<br />

Kettlebell heute: Girevoy, Hardstyle, CrossFit und Flow<br />

Girevoy<br />

Der Girevoy ist der Sport-Stil des Kettlebell Trainings. Er ist leistungsund<br />

wettbewerbsorientiert. Ein wichtiger Vertreter des Girevoy-Styles<br />

ist Valery Fedorenko. Er gründete den World Kettlebell Club und<br />

brachte den Sport-Stil in die USA. Das Hauptaugenmerk der Trainingsform<br />

ist die Kraftausdauer. Viele Wettkämpfe gehen über zehn<br />

Minuten, in denen es dem Athleten nicht erlaubt ist, die Kugel abzulegen.<br />

Hier gibt es auch einen Pentathlon, sowie Halbmarathon (30<br />

Minuten) und Marathon (60 Minuten).<br />

Hardstyle<br />

Der sogenannte Hardstyle wurde von Pavel Tsatsouline etabliert. Der<br />

Hardstyle zeichnet sich durch wenige Wiederholungen mit einer sehr<br />

hohen Intensität aus. Tsatsouline übernahm auch einige Komponenten<br />

aus dem Martial-Arts Training. Genauer gemeint ist damit der<br />

schnelle Wechsel von An- und Entspannung.<br />

Ebenfalls vergleichbar ist dieses Trainingskonzept mit einem Sprinter:<br />

Schnelle Freisetzung großer Kraft für einen kurzen Zeitraum.<br />

Ein großer Unterschied zwischen Girevoy und Hardstyle ist die Atmung.<br />

Beim Girevoy passt sich die Atmung den Bewegungsabläufen<br />

an und ist tiefer, beim Hardstyle wird schneller geatmet und die Herzfrequenz<br />

steigt deutlich an.<br />

CrossFit<br />

Der CrossFit-Style ist eher beim Hardstyle angelehnt, allerdings finden<br />

sich hier einige Modifikationen wie den Two-Handed Swing oder<br />

American Swing, der beim Hardstyle nur bis maximal zur Schulterhöhe<br />

ausgeführt wird, beim CrossFit aber über dem Kopf endet.<br />

Ein großer Unterschied zum Girevoy ist, dass die Kugel zwischendurch<br />

abgesetzt werden darf.<br />

Fazit<br />

Für welchen Kettlebell-Stil du dich letztendlich entscheiden wirst,<br />

bleibt dir überlassen. Informiere dich unbedingt bei einem ausgebildeten<br />

Trainer, welche Kettlebell am besten zu dir passt und was du<br />

beachten musst.<br />

Doch egal für welche Trainingsmethode du dich entscheidest, du<br />

wirst mit einem Übungsgerät trainieren, welches Geschichte hat und<br />

vor allem ein wahres Multitool im täglichen Workout ist.<br />

Klassische Kettlebell Übungen<br />

Der Swing ist die wichtigste Übung im ballistischen Training, bevor dieser nicht<br />

gemeistert ist, solltest du nicht weiter gehen,da alle weiteren Übungen mit der<br />

Swing Bewegung starten.<br />

- Ralf Meier<br />

Die Königsdisziplin ist der Snatch, dabei wird die Kugel über den Kopf gebracht.<br />

Die sogenannten Grinds sind die klassischen Übungen aus dem Kraftsport wie<br />

z. B. Squats und Overhead Presses. Hier ist die Königsklasse der Bent Press.<br />

53<br />

Foto: Patrick Prang


Ernährung<br />

ERNÄHRUNGSBERATUNG<br />

IN DER PHYSIOTHERAPIE<br />

„ERNÄHRUNG IST DOPING“.<br />

Ein Zitat von Jürgen Klopp, dem Startrainer. Nicht nur er hat erkannt,<br />

was für einen Einfluss die Ernährung auf den Sportler haben<br />

kann. Im Profisport Bereich wird immer mehr geschaut, wo<br />

man mit der richtigen Ernährung noch mehr Leistung aus den<br />

Sportler herausholen kann. Carboloading vor Wettkämpfen (das<br />

Füllen der Kohlenhydratspeicher), Proteinzufuhr von Kraftsportlern<br />

und der Wasserhaushalt während der Wettkämpfe sind nur<br />

ein paar Beispiele.<br />

Aber was passiert nach einer Verletzung? Was sollte ein Patient<br />

nach einer Operation beachten?<br />

Ernährung ist Medizin, sagt Tayfun Babayigit, Leiter vom Bonn<br />

Physio Zentrum.<br />

Dass eine gesunde Ernährung enorm bei Heilungsprozessen<br />

helfen kann, ist bisher leider nur wenigen bewusst. Bei Krankheit<br />

oder Genesung, beispielsweise nach einer Operation, benötigt<br />

der Körper die richtigen Nährstoffe, um die Heilung zu beschleunigen.<br />

Hier sollte man entzündungshemmende Lebensmittel in<br />

den Ernährungsplan mit einbauen. Gesunde Ernährung bedeutet<br />

auch nicht unbedingt immer Verzicht. Zu einer guten Beratung<br />

gehört das Anpassen der Vorlieben in den Ernährungsplan. Natürlich<br />

muss man Unverträglichkeiten und Allergien beachten,<br />

aber oft genügt es schon gute Alternativen zu den schlechten<br />

Nahrungsmitteln anzubieten. Dieses Feld gehört laut Tayfun Babayigit,<br />

mit in die ganzheitliche, moderne Physiotherapie. „ Wir<br />

sehen wie sich die Physiotherapie immer breiter aufstellt. Sei es<br />

die Diagnostik mittels Ultraschall oder die vielfältigen Therapiemethoden.<br />

Jedoch kommt meiner Meinung nach die Ernährung<br />

zu kurz“, so Tayfun Babayigit. Man muss nicht selbst der Profi in<br />

diesem Bereich sein, aber man kann den Patienten mindestens<br />

dazu bringen, sich selbst zu informieren und ggf. einen professionellen<br />

Rat zu holen. Es gilt natürlich immer, sich ausgewogen<br />

und abwechslungsreich zu ernähren, aber gerade wenn der Körper<br />

leidet, braucht er mehr essentielle Nährstoffe wie Vitamine,<br />

die richtigen Fette und Proteine. Aber Vitamine alleine reichen<br />

nicht aus, wenn der Transport nicht gewährleistet ist. Es gibt sogenannte<br />

„Fettlösliche Vitamine“. Somit muss die nötige Zufuhr<br />

an richtigen Fetten gewährleistet sein, sonst können die Vitamine<br />

E,D,K, A ihrer Funktion nicht nachkommen. Der Zuckerhaushalt<br />

sollte gerade in einer Heilungsphase reduziert werden und<br />

es kann helfen, wenn die Proteinzufuhr erhöht wird.<br />

Auf Alkohol sollte man in einer Heilungsphase möglichst verzichten.<br />

Auch die Wirkung vom Trinken darf nicht unterschätzt<br />

werden. Durch ausreichendes Trinken können Abfallprodukte<br />

entsorgt, die Körpertemperatur reguliert und Nährstoffe und Sauerstoff<br />

transportiert werden.<br />

Eine wichtige Rolle spielen auch Nahrungsergänzungsmittel. Bei<br />

einer solchen Vielfalt an Angeboten blicken nur die wenigsten<br />

durch. Auch hier kann der Therapeut sein Wissen in die Therapie<br />

mit einfließen lassen.<br />

Eine gute Beratung beinhaltet laut Tayfun Babayigit:<br />

Das Analysieren der Essgewohnheiten des Patienten, z.B. mittels<br />

Protokoll Führung. Die persönlichen Ziele des Patienten herausfinden.<br />

Was ist eine gesunde Ernährung? Beratung heißt auch<br />

Aufklärung. Alltagstaugliche Lösungen bieten unter Berücksichtigung<br />

von Vorlieben, Unverträglichkeiten, Vereinbarung mit<br />

Beruf und Familie u.ä. Vermeintlich gesunde Dinge wie Rohkost<br />

oder Obst können bei manchen Menschen Allergien, Magenprobleme,<br />

Herzbeschwerden, Unverträglichkeiten oder auch Schlaflosigkeit,<br />

Müdigkeit und Depressionen hervorrufen.<br />

Eine klare Empfehlung vom geprüften Ernährungscoach Tayfun<br />

Babayigit ist, sich mit den Grundlagen der Ernährung auseinanderzusetzen.<br />

Viele Krankheitsbilder, mit denen man in der Physiotherapie<br />

zu tun hat, wie z.B. Arthrose, aber auch Nebendiagnosen<br />

wie Diabetes Mellitus, Bluthochdruck oder Gicht können durch<br />

eine optimale Ernährung gelindert werden. Auch Ernährung im<br />

hohen Alter ist ein wichtiges Thema.<br />

Hier kann der Therapeut<br />

mit seinem Wissen den Patienten optimal begleiten.<br />

- Tayfun Babayigit<br />

Geschäftsführer der Bonn Physio<br />

Freier Dozent<br />

<strong>FNG</strong> Autor<br />

54


Training<br />

Ernährung<br />

DIE BEDEUTUNG VON MINERALSTOFFEN<br />

WIRD HÄUFIG UNTERSCHÄTZT<br />

Bei aller Aufmerksamkeit, die den Vitaminen in den letzten 30 Jahren zuteilgeworden ist, führen die nicht weniger wichtigen Mineralstoffe<br />

ein bedauerliches Schattendasein. Dabei benötigt der Körper Mineralstoffe in weit größerer Menge als Vitamine und bei<br />

einigen Mineralstoffen treten häufig Versorgungsengpässe auf.<br />

Empfehlungen für die Mineralstoffzufuhr<br />

Wie die Vitamine gehen nämlich auch die Mineralstoffe beim Verarbeitungsprozess<br />

verloren. So schrumpft z. B. der Kaliumgehalt<br />

bei der Verarbeitung von Weizenvollkorn in weißes Toastbrot von<br />

500 auf 160 Milligramm - bei einem Kaliumbedarf von 3 bis 4<br />

Gramm pro Tag keine Kleinigkeit!<br />

Dem Magnesium ergeht es nicht besser: Von den 150 Milligramm,<br />

die im vollen Weizenkorn stecken, bleiben dem Toastbrot<br />

kaum 50 Milligramm. Dafür steigt der Natriumgehalt während<br />

der Verarbeitung von 8 auf über 500 Milligramm an.<br />

Ist es schon für inaktive Menschen nicht immer leicht, den Empfehlungen<br />

für die Mineralstoffzufuhr gerecht zu werden, kann<br />

dies für Sportler in intensiveren Trainingsphasen und unter ungünstigen<br />

klimatischen Bedingungen fast unmöglich werden.<br />

Dann kann sich nämlich z. B. der bei Kalium ohnehin schon hohe<br />

Bedarf auf bis zu 6 Gramm pro Tag nahezu verdoppeln.<br />

Muskelschwäche, Krämpfe, unkontrollierte Muskelzuckungen<br />

Wird die Zufuhr dem aktuellen Bedarf nicht gerecht, können<br />

relativ schnell Mangelerscheinungen auftreten, die sich durch<br />

Muskelschwäche, Krämpfe, unkontrollierte Muskelzuckungen<br />

oder auch Antriebslosigkeit bemerkbar machen. Treten solche<br />

Symptome auf, sollte man einen erfahrenen Sportmediziner<br />

aufsuchen, um mögliche Defizite rechtzeitig erkennen und behandeln<br />

zu können. Warum das gerade im Sport so wichtig ist,<br />

zeigt ein kleiner Selbstversuch. Spätestens, wenn man mit der<br />

Zunge einen Tropfen Schweiß auffängt, der einem beim Training<br />

übers Gesicht perlt, weiß man: Schweiß ist alles andere<br />

als klares Wasser. Genau diese Tatsache macht die großen<br />

Schweißverluste bei intensiver oder lang andauernder sportlicher<br />

Aktivität so problematisch. Mit dem Schweiß verliert der<br />

Körper nämlich auch nennenswerte Mengen an Mineralstoffen,<br />

für die das Wasser als Lösungs- und Transportmittel dient.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />

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Inserentenverzeichnis / Impressum<br />

Inserentenverzeichnis<br />

BVGSD e.V. S. 14<br />

Clubjoy S. 15<br />

DFAV e.V. S. 10<br />

Ergofit GmbH S. 4<br />

Fachhochschule des Mittelstands S. 29<br />

FIBO Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />

S. U1<br />

Fitnesswissenschaftskongress S. 32<br />

IHRSA <strong>2022</strong> S. 36<br />

P.Jentschura S. 8<br />

KWS S. 30<br />

milon S. 12<br />

Pure Emotion GmbH S. 11<br />

qualitrain S.17<br />

RiminiWellness S.27<br />

RehaVitalisPlus S.34<br />

Sport Medicine Health Summit S.30<br />

Sparkfield S.13<br />

Taiwan Excellence S.28<br />

Trugge S.10<br />

Video Factory NRW S.33<br />

56


FITNESS<br />

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- Ralf Meier, Prof. Dr. Theodor Stemper,<br />

Prof. Dr. Adam Nicholls, Bernd Schranz,<br />

Vanessa Klein, Michelle Neubauer,<br />

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