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architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 4 2022

Die vergangenen mehr als zwei Jahre haben uns vieles vor Augen geführt. So auch, dass unsere modernen technologischen Mittel das gemeinsame Lernen vor Ort und das direkte Erleben von Kunst und Kultur nur inadäquat zu ersetzen vermögen. Als Nebenwirkung dieser Erkenntnis rückt der gesellschaftliche Wert von Bildungs- und Kulturbauten, aber auch deren architektonische Gestaltung wieder stärker in das kollektive Bewusstsein. Gut, dass sich Architekturschaffende auch schon lange vor der Pandemie Gedanken darüber gemacht haben, wie man diese beiden Säulen unserer Gesellschaft mit architektonisch hochwertigem Raum bereichert und so Bühnen und Projektionsflächen für das Erlebte und Gelernte erschafft.

Die vergangenen mehr als zwei Jahre haben uns vieles vor Augen geführt. So auch, dass unsere modernen technologischen Mittel das gemeinsame Lernen vor Ort und das direkte Erleben von Kunst und Kultur nur inadäquat zu ersetzen vermögen. Als Nebenwirkung dieser Erkenntnis rückt der gesellschaftliche Wert von Bildungs- und Kulturbauten, aber auch deren architektonische Gestaltung wieder stärker in das kollektive Bewusstsein. Gut, dass sich Architekturschaffende auch schon lange vor der Pandemie Gedanken darüber gemacht haben, wie man diese beiden Säulen unserer Gesellschaft mit architektonisch hochwertigem Raum bereichert und so Bühnen und Projektionsflächen für das Erlebte und Gelernte erschafft.

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<strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Vösendorf, Verlagspostamt 2331 Vösendorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

04<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Mai/Juni <strong>2022</strong><br />

Bildung<br />

& Kultur<br />

© Reiulf Ramstad Arkitekter


Parlamentsgebäude, Wien<br />

© György Palkó<br />

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Raum zur Entfaltung<br />

Die vergangenen mehr als zwei Jahre haben uns vieles<br />

vor Augen geführt. So auch, dass unsere modernen<br />

technologischen Mittel das gemeinsame Lernen vor<br />

Ort und das direkte Erleben von Kunst und Kultur nur<br />

inadäquat zu ersetzen vermögen. Als Nebenwirkung<br />

dieser Erkenntnis rückt der gesellschaftliche Wert von<br />

Bildungs- und Kulturbauten, aber auch deren architektonische<br />

Gestaltung wieder stärker in das kollektive<br />

Bewusstsein. Gut, dass sich Architekturschaffende<br />

auch schon lange vor der Pandemie Gedanken darüber<br />

gemacht haben, wie man diese beiden Säulen unserer<br />

Gesellschaft mit architektonisch hochwertigem Raum<br />

bereichert und so Bühnen und Projektionsflächen für<br />

das Erlebte und Gelernte erschafft.<br />

3<br />

AKTIVDECKEN<br />

ZUM HEIZEN UND KÜHLEN<br />

DECKENKLIMATISIERUNG<br />

ZUM WOHLFÜHLEN<br />

Editorial<br />

Mit dem Einfluss von Schulräumen auf den Lernerfolg<br />

und das Empfinden von Auszubildenden beschäftigt sich<br />

unsere Kolumne „Architekturszene“ schon zum Einstieg<br />

in diese <strong>Ausgabe</strong>. Und auch in den folgenden Projektberichten<br />

und Artikeln wird dieser rote Faden weiterverfolgt.<br />

Wie z.B. beim Groupe scolaire Antoine de Ruffi. TAUTEM<br />

Architecture realisierte hier gemeinsam mit bmc2 eine<br />

Schule auf dem einst vernachlässigten Hafengelände im<br />

Norden von Marseille. Dieses hat sich mittlerweile zu einem<br />

Vorzeige-Stadterneuerungsprojekt in Europa entwickelt.<br />

Hauptaugenmerk des Entwurfs lag darauf, den Bildungsbau<br />

an den Maßstab der jungen Nutzer anzupassen<br />

und ihn mit Erlebnissen aufzuladen.<br />

Ähnliches gilt auch für den Cohen Quad des Exeter College<br />

von Alison Brooks Architects. Hier aber natürlich für<br />

eine schon deutlich ältere Zielgruppe von Lernenden. Der<br />

neue Standort vereint Wohnen und Studieren unter einem<br />

Dach und stellt das gesellige Miteinander der Studenten<br />

in den Mittelpunkt.<br />

Und auch im Umfeld der Kulturbauten greifen ähnliche Mechanismen.<br />

Mit dem Phoenix Central Park konnte aus der<br />

offenen Diskussion und engen Kooperation von Durbach<br />

Block Jaggers und John Wardle Architects ein architektonisches<br />

Gesamtkunstwerk entspringen. Architektur,<br />

bildende und darstellende Kunst verschwimmen hier zu<br />

einem großen Ganzen und beeinflussen sich gegenseitig.<br />

Aufregend und doch bodenständig zeigt sich das landwirtschaftliche<br />

Besucherzentrum „Kornets Hus“. Reiulf<br />

Ramstad Arkitekter ließen sich im Zuge der Gestaltung<br />

von der lokalen architektonischen Tradition der verwitterten<br />

Scheunen und alten Bauernhäuser inspirieren. Intim<br />

und doch mit viel Platz für das gemeinsame Erleben.<br />

Einen ganz anderen Maßstab hat dagegen der Taiyuan<br />

Botanical Garden bei dem Delugan Meissl Associated<br />

Architects ein ehemaliges Kohleabbaugebiet in einen<br />

ambitionierten Landschaftspark umgestaltet haben. Er<br />

soll naturnahe Ökosysteme für die breite Gesellschaft zugänglich<br />

zu machen.<br />

Abgerundet wird der Heftschwerpunkt mit einem Fokus<br />

auf die Gestaltung, die Belebung, aber auch die Rückeroberung<br />

des öffentlichen Raums.<br />

Viel Vergnügen mit der aktuellen <strong>Ausgabe</strong> wünscht<br />

Andreas Laser<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

4<br />

Inhalt<br />

Editorial 03<br />

Architekturszene 06<br />

Der Bildungsraum als Pädagoge<br />

Magazin 14<br />

Arbeitswelten 32<br />

Bau & Recht 38<br />

(Virtueller) Grunderwerb und<br />

NFT-Grundstücke im Metaverse<br />

Universum der Kinder 40<br />

Groupe scolaire Antoine de Ruffi /<br />

Marseille / TAUTEM Architecture<br />

Campus unter einem Dach 48<br />

Exeter College Cohen Quad /<br />

Oxford / Alison Brooks Architects<br />

Sowohl als auch 54<br />

Phoenix Central Park /<br />

Sydney, Australien /<br />

Durbach Block Jaggers &<br />

John Wardle Architects<br />

Rebellion der Träumer 62<br />

Kornets Hus / Hjørring, Dänemark /<br />

Reiulf Ramstad Arkitekter<br />

Wie eine fremde Welt 68<br />

Taiyuan Botanical Garden /<br />

Taiyuan City, China /<br />

Delugan Meissl Associated Architects<br />

Place & Space 76<br />

Die Zurückeroberung des<br />

öffentlichen Raums<br />

Licht 84<br />

Produkt News 86<br />

edv 112<br />

digitalBAU <strong>2022</strong>: Analoge Messe<br />

für digitale Werkzeuge<br />

38<br />

48<br />

54<br />

62 68<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Ortsstraße 212/2/5, 2331 Vösendorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Andreas Laser (andreas.laser@laserverlag.at)<br />

REDAKTION DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, Dolores Stuttner, DI Marian Behaneck, Mag. Matthias Nödl, Mag. Christopher Bakier<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Mag. Heidrun Schwinger n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 94,- / Ausland: € 115,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 64,- / Ausland: € 91,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 14,- / Ausland € 18,-<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.


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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

6<br />

Architekturszene<br />

European School Copenhagen<br />

© Adam Mork<br />

Der Bildungsraum<br />

als Pädagoge<br />

Gemäß dem italienischen Pädagogen Loris Malaguzzi prägt der Ort, an dem Bildung<br />

stattfindet, die Schüler. Aus dieser Aussage lässt sich schließen, dass die Architektur<br />

einen maßgeblichen Anteil an den Lernerfolgen der Auszubildenden hat – dies<br />

gilt vor allem, wenn es um die Gestaltung der Schulräume geht. Löst der Aufenthalt<br />

in einem Klassenraum Wohlbefinden aus, führt das unweigerlich zu einer verstärkten<br />

Identifikation mit der Bildungseinrichtung.<br />

Text: Dolores Stuttner<br />

Dabei stellt sich natürlich die Frage, welche Maßnahmen<br />

in der Architektur zu einem positiven Raumempfinden<br />

beitragen. Planer stehen letzten Endes vor der<br />

Herausforderung, mit ihren Konzepten nicht nur bei<br />

Schülern, sondern gleichermaßen bei Lehrenden für<br />

Wohlbefinden zu sorgen. In der Bauplanung kommt<br />

es indes nicht nur auf optische Schönheit, sondern<br />

vielmehr auf funktionelle Flexibilität an.<br />

Der Umgang mit dem Raum<br />

Aus pädagogischer, aber auch architektonischer Sicht<br />

ist es wichtig, Schülern ein Gefühl sowie ein Verständnis<br />

für den Raum zu vermitteln. Im Bildungskontext<br />

nimmt vor allem die Veränderbarkeit der bebauten<br />

Umwelt einen hohen Stellenwert ein. Die moderne<br />

Schule ist wandelbar und passt sich den Bedürfnissen<br />

der Lernenden an. Räume fungieren hier als Orte der<br />

Kreativität und der persönlichen Entfaltung.<br />

Die festgeschriebene Verknüpfung von Funktion und<br />

Fläche gehört zunehmend der Vergangenheit an. Häufig<br />

setzen Bildungsinstitutionen heute auf teiloffene<br />

Cluster mit Sicht- und Geräuschzonierungen. Offenheit<br />

ist des Weiteren in Bezug auf das Schulgelände<br />

selbst gefragt. Als soziale Gemeinschaft grenzt sich<br />

die Schule mittlerweile nicht mehr von ihrer Nachbarschaft<br />

ab, sondern sucht gezielt nach Berührungspunkten.<br />

Und vor allem bei Jugendlichen gilt es, Lernfelder<br />

außerhalb von Schulgrenzen zu erschließen. So<br />

ist es den Schülern möglich, praktische Erfahrungen<br />

zu sammeln und sich im Alltag zu bewähren. u


7<br />

Architekturszene<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

8<br />

Architekturszene<br />

Brede Buurtschool<br />

© Luuk Kramer<br />

bauten, aber auch denkmalgeschützten Bestandsgebäuden<br />

einer ehemaligen Brauerei<br />

zusammen. Den verantwortlichen Architekturbüros<br />

Vilhelm Lauritzen Architects und<br />

Nord Architects gelang die organische Verbindung<br />

von Alt und Neu. Sowohl der Bestand<br />

als auch die Neubauten bestehen aus<br />

Backstein, wobei sich Letztere in puncto<br />

Form deutlich von der historischen Architektur<br />

unterscheiden. Das Dach der Sporthalle,<br />

aber auch Höfe und Grünfläche sind<br />

für die Schüler, aber auch für Menschen<br />

aus der Nachbarschaft frei begehbar. Herzstück<br />

des Schulgebäudes sind jedoch zwei<br />

große Treppenanlagen. Diese verbinden die<br />

Klassenräume über fünf Stockwerke miteinander,<br />

während sie Platz zum Erholen und<br />

Lernen zur Verfügung stellen. Auch viele<br />

Räume sind offenen und flexiblen Lernkonzepten<br />

angepasst.<br />

Es ist aber genauso wichtig, Menschen von<br />

außen als Experten in die Schule zu holen.<br />

Dies schafft eine Bildungseinrichtung unter<br />

anderem durch die räumliche Öffnung<br />

ihrer Bildungslandschaft und die Bereitstellung<br />

ihrer Ressourcen für den Stadtteil.<br />

Die wechselseitige Nutzung von zentralen<br />

Funktionsbereichen gewährleistet einen<br />

wechselseitigen Austausch der Auszubildenden<br />

mit der Umwelt. Idealerweise wird<br />

der Standort des Schulgebäudes so gewählt,<br />

dass sich außerschulische Lernorte<br />

wie Museen, Schwimmbäder und Theater<br />

unumständlich erreichen lassen.<br />

Eine kreative Lösung zur effektiven Raumnutzung<br />

liefert die European School Copenhagen.<br />

Das Gebäude befindet sich mitten<br />

im Stadtraum der Metropole, wobei das<br />

gesamte Areal eine Größe von 33 Hektar<br />

aufweist. Die Schule setzt sich aus Neu-<br />

Die Architektur braucht<br />

Kommunikation<br />

Ausgewogene, umsetzbare Konzepte, die<br />

obendrein eine hohe Nutzungsqualität<br />

aufweisen, bedürfen eines partizipativen<br />

Planungsansatzes. Architektur darf heute<br />

nicht mehr abseits der Öffentlichkeit erfolgen<br />

– für Schulbauten gilt dies umso mehr.<br />

Steht also der Um- oder Neubau einer Bildungseinrichtung<br />

an, müssen Architekten,<br />

Lehrer und Schüler gemeinsam die Erwartungshaltung<br />

in Bezug auf das Gebäude<br />

ergründen. Sinn ist hierbei, dass alle Beteiligten<br />

ihrer Fantasie möglichst freien Raum<br />

lassen, wobei sie sich nicht mit der Problematik<br />

des Bauens auseinandersetzen sollen.<br />

Auf diese Weise ist eine erfolgreiche<br />

Ideenfindung gewährleistet – die Lösung<br />

konstruktionsbezogener Herausforderungen<br />

fällt letzten Endes in das Aufgabengebiet<br />

der Architekten.<br />

Auch ist es die Verantwortung der Planer,<br />

die fantastischen Ideen von Laien in den<br />

Entwurf eines Bauwerks und damit in dessen<br />

räumliche Strukturen zu übersetzen. Es<br />

ist gleichzeitig darauf zu achten, dass diese<br />

atmosphärischen Qualitäten bei der Umsetzung<br />

des Konzepts nicht verloren gehen.<br />

Bei der Ideenfindung handelt es sich also<br />

um einen interaktiven Prozess. Um einen<br />

klaren, offenen Dialog zwischen Architekten<br />

und Nutzern zu gewährleisten, ist die<br />

Wahl des richtigen Kommunikationsmittels<br />

essenziell. Hierbei sind beispielsweise Planspiele,<br />

intensive Gespräche, Collagen und<br />

sogar Filmprojekte denkbar.<br />

u<br />

Brede Buurtschool<br />

© Luuk Kramer


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9<br />

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(Bettina F., Unternehmerin)


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

10<br />

Architekturszene<br />

Bildungszentrum „Tor zur Welt “<br />

© Minderbinder<br />

Gebäude, die die Fantasie anregen<br />

Für Schüler zählt nicht nur die Architektur<br />

selbst, sondern gleichermaßen die Geschichte,<br />

die hinter dem Bauwerk steht. Bildungseinrichtungen<br />

sind lebendig und im<br />

Hinblick auf ihre Einzigartigkeit zu gestalten.<br />

Alleinstellungsmerkmale einer Schule<br />

erhöhen die Identifikation der Nutzer mit<br />

dem Gebäude, wobei sie gleichzeitig die<br />

Fantasie der Kinder anregen.<br />

Klar ist jedenfalls: der rein funktionelle<br />

Schulbau von gestern hat ausgedient. Heute<br />

findet zunehmend der Wandel von der<br />

belehrenden zur lernenden Schule statt.<br />

Auch soll bei den Bildungsbauten vermehrt<br />

der Fokus auf Inklusivität liegen. Diese<br />

strukturellen Veränderungen wirken sich<br />

auf die architektonische Gestaltung aus.<br />

Dies ist wenig verwunderlich – denn die<br />

klassischen Flurschulen mit den sogenannten<br />

„Schuhkartonklassen“ eignen sich für<br />

den modernen Unterricht nicht.<br />

Dabei stellt sich natürlich die Frage, wie die<br />

Alternative aussehen soll. Immerhin müssen<br />

die Schulen der Zukunft nicht nur an<br />

die aktuelle Situation angepasst sein, sondern<br />

sich gleichermaßen für morgen eignen.<br />

Generell gelten Bildungseinrichtungen<br />

heute dann als erfolgreich, wenn es mit ihnen<br />

gelingt, überholte pädagogische Fixierungen<br />

zu lösen.<br />

Ein Positivbeispiel für integrative Schul<strong>architektur</strong><br />

ist die Brede Buurtschool. Mit seinem<br />

klassisch-dezenten Aussehen täuscht<br />

das Gebäude über die innovative Innenraumgestaltung<br />

hinweg. Die Schule in Den<br />

Haag, die gemäß den Plänen des Architekturbüros<br />

atelier PRO realisiert wurde, befindet<br />

sich in einem roten Backsteinbau mit<br />

schlichten Fenstern. Dabei besitzt die Bildungseinrichtung<br />

nicht nur Unterrichtsräume,<br />

sondern sie bietet gleichermaßen Platz<br />

für die öffentliche Nutzung – mittlerweile<br />

hat sich die Einrichtung bereits zu einem<br />

wichtigen Treffpunkt für die Nachbarschaft<br />

entwickelt. Schülern stehen im Inneren offene<br />

Lernzonen sowie private Bereiche zur<br />

Verfügung<br />

Steigende Anforderungen meistern<br />

Architekten, die sich der Planung eines<br />

Schulgebäudes widmen, müssen sich heute<br />

also großen Herausforderungen stellen.<br />

Nicht nur die Zahl der Schüler, sondern<br />

auch die Anforderungen an den Bildungsbau<br />

steigen. Durch moderne gestalterische<br />

Ansätze und eine inklusive Raumgestaltung<br />

punktet das Bildungszentrum „Tor<br />

Bildungszentrum „Tor zur Welt “<br />

© Hagen Stier<br />

zur Welt“ von Bof Architekten. Auf einer<br />

Fläche von 22.000 m 2 wurden Neubauten<br />

mit einem Bauvolumen von 99.000 m 3 realisiert.<br />

Dabei achteten die Planer darauf,<br />

dass die Gebäude allesamt dem Passivhaus-Standard<br />

entsprechen. Die Westseite<br />

des Projekts schließt an ein baulich unvollständiges<br />

Bahnhofsareal an. Bewusst<br />

implementierten die Architekten mithilfe<br />

des Schulbaus hier einen räumlichen Abschluss.<br />

Die Gebäude des Bildungszentrums<br />

orientieren sich zueinander hin, wobei<br />

gleichzeitig großzügige Abstände gewährleistet<br />

sind. Diese Konzeption ermöglicht<br />

die Entstehung intimer Freiflächen. Herz<br />

des Projekts ist zweifelsohne die Mehrzweckhalle.<br />

Sie steht den Einwohnern von<br />

Wilhelmsburg als Aus- und Weiterbildungseinrichtung<br />

zur Verfügung.<br />

u


11<br />

Magazin<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

12<br />

Architekturszene<br />

© Eugeni PONS<br />

Simone Veil‘s Group of Schools<br />

Die Schule der Zukunft orientiert sich also<br />

nicht mehr an starren Konzepten, sondern<br />

sie strebt Offenheit und Vielseitigkeit an.<br />

Dies schlägt sich auch in der Architektur<br />

nieder. Immer mehr Planer entwerfen Bildungsgebäude<br />

als integrativen Bestandteil<br />

des Stadtraumes, wobei eine Interaktion<br />

mit der umliegenden Bebauung das Ziel<br />

ist. Auch stehen heute das Wohlbefinden<br />

der Schüler und deren Identifizierung mit<br />

dem Gebäude im Vordergrund. Das Ergebnis<br />

sind vielseitige, einzigartige Bauten, die<br />

Kreativität und Lernwillen fördern. •<br />

Die Simon Veil’s Group of Schools im Pariser<br />

Vorort Colombes setzt hingegen auf<br />

einprägsame Elemente. Mit seiner leuchtend<br />

roten Farbe sticht das viergeschossige<br />

Schulgebäude aus der eher grauen<br />

Umgebung hervor und wertet diese auf. In<br />

den Innenräumen setzt sich die farbenfrohe<br />

Gestaltung fort – Dachgärten und Treppenhäusern<br />

verleiht die Farbkombination aus<br />

Orange und Pink ein lebhaftes Aussehen.<br />

Der Entwurf von Dominique Coulon & Associés<br />

wirkt aber nicht nur auf Kinder anziehend<br />

– auch die Nachbarschaft hat den<br />

Bau wohlwollend angenommen. Kennzeichnend<br />

für das Gebäude ist dessen kompakte<br />

Struktur, die sich durch Höfe und Dachterrassen<br />

obendrein in unterschiedliche Zonen<br />

untergliedert. Die vielfältig gestalteten<br />

Räume dienen einerseits dem Unterricht<br />

und andererseits als Treffpunkt für die<br />

Nachbarschaft. Die öffentlich zugänglichen<br />

Bereiche – darunter ein Café, ein Fitnessstudio<br />

und Bewegungsflächen – sind in den<br />

Erdgeschosszonen und die Schulklassen in<br />

den oberen Etagen vorzufinden.<br />

Simone Veil‘s Group of Schools<br />

© Eugeni PONS


13<br />

Magazin<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

14<br />

Magazin<br />

Mit allen Sinnen erleben<br />

Das Jahr <strong>2022</strong> wurde von der Generalversammlung<br />

der Vereinten Nationen zum Internationalen<br />

Jahr des Glases (IYOG <strong>2022</strong>) erklärt. Mit<br />

weltweiten Aktivitäten und Events wird die<br />

Bedeutung des polyvalenten Werkstoffes für die<br />

Gesellschaft und unser Leben sichtbar gemacht.<br />

Ein Highlight ist dabei die glasstec, als weltgrößte<br />

Veranstaltung für die Glasbranche, die im September<br />

<strong>2022</strong> erstmals nach vier Jahren wieder auf dem<br />

Düsseldorfer Messegelände stattfindet. Die weltweit<br />

größte und internationalste Fachmesse der Glasbranche<br />

und ihrer Zulieferer liefert Neuheiten aus den Bereichen<br />

Glasindustrie, Glasmaschinenbau und Glaserhandwerk<br />

und gibt neue Impulse für die Architektur.<br />

Die Trendthemen <strong>2022</strong><br />

Neben dem breiten Angebot der Aussteller zu den<br />

Themen Glasherstellung/Produktionstechnik, Glasbearbeitung<br />

und –veredelung sowie den zahlreichen<br />

Glasprodukten und Anwendungen bietet die glasstec<br />

<strong>2022</strong> wieder ein einzigartiges und umfangreiches<br />

Rahmenprogramm aus Praxis und Wissenschaft.<br />

Ausgerichtet ist dieses an den fünf Trendthemen<br />

der Leitmesse, die von Experten als essenzielle und<br />

globale Themen für die zukünftige Entwicklung von<br />

Branche und Gesellschaft gelten.<br />

Climate: innovative Lösungen, die das Klima schonen<br />

Urbanisation: zukunftsfähige Städte mit Glas<br />

Value: Wertschöpfung neu gedacht<br />

Resources: schonender Einsatz von Rohstoffen,<br />

Fachkräften und Energie<br />

Wellbeing: was Glas für unser Leben leistet<br />

glasstec<br />

20. bis 23. September<br />

www.glasstec.de<br />

Gebäudehüllen von morgen<br />

Im Oktober präsentieren bei der<br />

Advanced Building Skins Conference<br />

in Bern über 120 internationale Architekten,<br />

Ingenieure, Wissenschaftler<br />

und Vertreter der Bauindustrie neue<br />

Projekte und Entwicklungen im Design<br />

von Gebäudehüllen.<br />

Bei der diesjährigen Konferenz wird die Hälfte<br />

der Sessions von Partnern organisiert. So<br />

steht etwa erstmals auf dem Programm eine<br />

Session zum Thema Brandschutz bei Fassaden,<br />

die vom amerikanischen Ingenieurunternehmen<br />

Jensen Hughes organisiert wird.<br />

Die Düsseldorfer Architekten von HPP organisieren<br />

eine Session zum Cradle-Projekt,<br />

das größte Büroholzhaus in Deutschland.<br />

Die Ingenieure von Faces Engineering und<br />

Architekten von ACPV Mailand zeigen, wie<br />

die Fassade des Firmensitzes von Enel in<br />

Rom zu einer modernen dreifachverglasten<br />

Hochhausfassade saniert wurde. Schüco<br />

präsentiert nachhaltiges Bauen einer modernen<br />

Arbeitswelt. Und das Südtiroler Fassadenunternehmen<br />

Frener & Reifer zeigt die<br />

Realisierung der architektonisch herausfordernden<br />

Fassade des Museums Audemars<br />

Piguet in der Schweiz.<br />

Die Vorträge werden in englischer Sprache<br />

gehalten und auch als Webcast live übertragen;<br />

detailliertes Programm unter:<br />

https://abs.green/<strong>2022</strong><br />

17. Internationale Konferenz zur<br />

Gebäudehülle der Zukunft<br />

20. + 21. Oktober <strong>2022</strong>, Bern, Schweiz


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

15<br />

Magazin<br />

Brillux Design Award 2023<br />

Im Rahmen des Brillux Design Award,<br />

der außergewöhnlich gelungene Fassaden-<br />

und Innenraumgestaltungen<br />

auszeichnet, können wieder Objekte<br />

zum international renommierten Wettbewerb<br />

eingereicht werden. Der mit<br />

insgesamt 25.000 Euro dotierte Award<br />

bietet den Preisträgern eine bedeutende<br />

Bühne für ihre ausgezeichneten<br />

Leistungen.<br />

Die unabhängige, internationale Fachjury<br />

des Brillux Design Award zeichnet die besten<br />

Umsetzungen in sechs Kategorien aus.<br />

Neben dem Preisgeld können die Ausgezeichneten<br />

von einem umfassenden Paket<br />

an Vermarktungshilfen sowie den hohen<br />

Resonanzen in der Fachpresse profitieren.<br />

Im Mai <strong>2022</strong> beginnt die dritte Auslobung<br />

des renommierten Wettbewerbs. Er wird<br />

nur alle zwei Jahre ausgeschrieben und ist<br />

ein Ereignis, auf das die Branche wartet. Alle<br />

Informationen zum Brillux Design Award<br />

und die Teilnahmeunterlagen für 2023 gibt<br />

es hier: www.brillux.at/design-award<br />

Brillux Farben GmbH<br />

T +43 732 370740-0<br />

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BUILD<br />

BEYOND<br />

TOMORROW<br />

Den CO 2<br />

-Fußabdruck eines Gebäudes zu reduzieren, bedeutet für uns,<br />

alle Emissionen zu berücksichtigen, die während des Lebenszyklus<br />

eines Gebäudes entstehen. Um die Emissionen im Vorfeld als auch in<br />

der Nutzungsphase zu reduzieren, bieten wir leistungsstarke, zirkuläre<br />

Lösungen für Fenster, Türen und Fassaden für Gebäude in Städten und<br />

urbanen Gebieten. Wir übernehmen Verantwortung für eine nachhaltigere<br />

Zukunft.<br />

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BUILD BEYOND TOMORROW.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

16<br />

Magazin<br />

Musik im Wald<br />

Mit dem Haus der Musik hat das Büro rund um Sou Fujimoto in Budapest nicht<br />

nur einen kulturellen Anlaufpunkt, sondern auch eine moderne Landmarke<br />

geschaffen. Eingebettet in einen Stadtpark im Nordosten der ungarischen<br />

Hauptstadt vereint der Kulturbau Konzertsäle, Ausstellungsbereiche und<br />

Unterrichtsräume unter einem beeindruckenden, wellenförmigen Dach und<br />

steht mit seinen 9.000 m 2 ganz im Zeichen der Musik.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: LIGET BUDAPEST Palkó György


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

17<br />

Magazin<br />

Die japanischen Architekten integrierten die Vegetation<br />

der urbanen Grünfläche in den Entwurf und<br />

machten sie zum zentralen Element. Dafür entwickelten<br />

sie eine gewaltige Dachstruktur mit insgesamt<br />

fast 100 kreisförmigen Ausnehmungen unterschiedlicher<br />

Größe. Durch sie können die Bäume<br />

und Pflanzen ungehindert weiterwachsen. An anderer<br />

Stelle fungieren die Löcher als Oberlichter oder<br />

verglaste Lichthöfe. Die sanft geschwungene Form<br />

der Überdachung wurde von Schallwellen inspiriert.<br />

Im Gegensatz zur schlicht weißen Oberseite, setzt<br />

sich die abgehängte Untersicht des baldachinartigen<br />

Dachs aus 30.000 goldgelben Metallpaneelen<br />

zusammen. Sie werden von einer wabenförmigen<br />

Stahlkonstruktion getragen und sollen an die Blätter<br />

einer Baumkrone erinnern. Bis zu 12 m hohe, gedämmte<br />

Glaspaneele fassen den Bau seitlich ein. Die<br />

transparente Fassade scheint Innen- und Außenraum<br />

fließend ineinander übergehen zu lassen. Ein<br />

innovatives Energiekonzept kombiniert Geothermie<br />

und erneuerbare Quellen und sorgt so ganzjährig für<br />

ein angenehmes Raumklima.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

18<br />

Magazin<br />

Die Funktionen im Inneren sind anhand der einzelnen<br />

Ebenen organisiert. Offen gestaltet, laden sie zur<br />

aktiven Auseinandersetzung mit Musik und Klang<br />

ein: Eine Art Klangkuppel bietet im Untergeschoss<br />

audiovisuelle Vorstellungen mit Surround-Sound.<br />

Während Besucher hier mit der interaktiven Dauerausstellung<br />

und wechselnden Expositionen eine<br />

Reise durch die ungarische und europäische Musikgeschichte<br />

erwartet, ist das Eingangsniveau ganz<br />

auf musikalische Darbietungen und Aufführungen,<br />

Workshops und andere Vorträge ausgelegt. Neben<br />

Konzertsälen mit Platz für bis zu 320 Musikbegeisterte<br />

gibt es hier Bühnen für Open-Air-Events inmitten<br />

der grünen Parklandschaft. Den Abschluss bilden<br />

eine Mediathek sowie Unterrichts-, Forschungs- und<br />

Verwaltungsräume im ersten Stock. Eine große Wendeltreppe<br />

verbindet die drei Geschosse miteinander.<br />

Sie ist unterirdisch als schlichte Raumskulptur und<br />

oben mit leichten Metallstäben ausgeführt. Im gesamten<br />

Bau trifft – ganz im Sinne der Planer – Natur<br />

auf Kultur: Zwischen den schmalen Stützen und<br />

hohen Baumstämmen wird der Besuch im Haus der<br />

Musik zum akustischen Kulturprogramm und Waldspaziergang<br />

in einem.<br />


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

19<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

20<br />

Magazin<br />

Textur


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21<br />

Magazin<br />

Ökologische Lernräume<br />

Die neue Grundschule Simone de Beauvoir in Drancy/Frankreich, situiert in einer<br />

dichten Wohngegend und umgeben von Waldgebieten, besteht aus 10 Klassen,<br />

einem Freizeitzentrum und einem Schulrestaurant. Bei der Entwicklung dieses<br />

Bauwerks legten die Planer von Bond Society und Daudré-Vignier & Associés<br />

besonderes Augenmerk auf Transparenz und ökologische Bauweise.<br />

Fotos: Charly Broyez<br />

Umgesetzt wurde dieses Projekt in Form von zwei<br />

Holzvierecken, die auf einem Kalksteinsockel aufgesetzt,<br />

hofseitig weitgehend verglast und zur öffentlichen<br />

Raumseite rückseitig geschlossen sind.<br />

Gewählt wurde eine L-förmige Positionierung, um<br />

sowohl optimale freie Bodenfläche zu bieten als auch<br />

eine Grenze zum Jules-Guesde-Platz auf der einen<br />

Seite und zwei 18-stöckigen Wohntürmen auf der anderen<br />

Seite zu bilden.<br />

Die Räumlichkeiten sind mit maßgefertigten festen<br />

Möbeln ausgestattet, die neben Stauraum auch diverse<br />

Sitzmöglichkeiten integrieren. Der Maßstab<br />

des Gebäudes, die Flexibilität der Innenausstattung<br />

und die Farbauswahl sind dabei auf die Bedürfnisse<br />

und Fähigkeiten der jungen Nutzer ausgelegt und<br />

sollen den Kindern die Handhabung und Orientierung<br />

erleichtern.<br />

Wesentliches Merkmal des Bauwerks ist die Holzbauweise<br />

und die sichtbar gelassene Pfosten-/<br />

Balken-Konstruktion, die als ökologisches Beispiel<br />

Jung und Alt gleichermaßen sensibilisieren soll. Der<br />

Betonbau beschränkt sich auf das Erdgeschoss, die<br />

Treppenhäuser und den Aufzug. Der für den Bau verwendete<br />

Naturstein stammt aus den Steinbrüchen<br />

von Vassens in der Aisne, weniger als 100 km vom<br />

Projekt entfernt.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

22<br />

Magazin<br />

Kunst goes<br />

underground<br />

Das Datong Art Museum ist mehr als ein einfaches Museum: Luxe Fox von Foster<br />

+ Partners beschreibt den Kulturbau des internationalen Büros als sozialen Treffpunkt,<br />

urbanes Wohnzimmer und Ort für Menschen, Kunst und Künstler. Während<br />

die Ausstellungsflächen unter der Erde verborgen liegen, ragen oben die Spitzen<br />

des pyramidenförmigen Ensembles imposant in die Höhe und machen Lust auf<br />

Kultur und mehr.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Yang Chaoying<br />

Inmitten der chinesischen Metropole fügt sich das<br />

Museum im Herzen des neuen Kulturdistrikts von<br />

Datong ein. Auf dem quadratischen Grundstück entwickelt<br />

sich das 32.000 m 2 große Projekt größtenteils<br />

unterirdisch und passt sich so – trotz seiner Größe<br />

– an den Maßstab der umgebenden Bebauung an.<br />

Von oben zu sehen ist die markante Dachlandschaft.<br />

Sie setzt sich aus vier Pyramiden zusammen, die<br />

sich fächerartig aneinanderlegen und miteinander<br />

verschneiden. Die einzelnen Flächen der Stahlkonstruktion<br />

sind mit Cortenstahl verkleidet. Mit ihrer dreidimensionalen<br />

Struktur leiten die Paneele nicht nur<br />

das Wasser ab, sondern verleihen dem Museumsbau<br />

eine spannende Optik und erinnern mit ihren Spitzen<br />

und Kanten an eine gezackte Gebirgskette. Um den<br />

Bau erstrecken sich diagonale Wege, Rampen und<br />

Treppen, die Besucher nach unten ins Innere des Museums<br />

leiten. Den Haupteingang markiert ein ebenfalls<br />

tiefergelegter Platz. Von einem Amphitheater<br />

eingefasst, wird dieser außerdem für Outdoor-Veranstaltungen<br />

genutzt.


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23<br />

Magazin<br />

Beim Betreten des Gebäudes gelangt man über eine<br />

Zwischenebene direkt in die Grand Gallery, die mit<br />

ihren 37 m Raumhöhe und 80 m Spannweite den Mittelpunkt<br />

des Kunstzentrums bildet. Sie bietet als flexibel<br />

bespielbare Ausstellungsfläche Platz für großformatige<br />

Werke und ermöglicht ein einzigartiges,<br />

kulturelles Erlebnis. Nach Norden und Nordwesten<br />

gerichtete Oberlichter sowie Verglasungen entlang<br />

der seitlichen Patios sorgen für eine indirekte Beleuchtung<br />

und senken so den Energiebedarf, ohne<br />

die Kunstwerke zu beschädigen. Nachts werden die<br />

Fenster zu Lichtbändern, die die Konturen des Kulturbaus<br />

spektakulär nachzeichnen. Rund um den<br />

ganz in Weiß gestalteten Hauptbereich sind weitere<br />

Galerieflächen sowie Archive angeordnet. Neben der<br />

Exposition spielt im Datong Art Museum die Wissensvermittlung<br />

eine zentrale Rolle: Eine spezielle Kindergalerie<br />

setzt bereits bei den Kleinsten an. Informationszentrum,<br />

Mediathek, Café sowie Vortrags- und<br />

Aufenthaltsräume für Künstler komplettieren das<br />

Programm. Die Kombination aus Architektur, Kunst<br />

und Lehre soll künftig kulturelles Leben in das Museum<br />

selbst und das gesamte Stadtviertel bringen.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

24<br />

Magazin<br />

Licht, Raum,<br />

Lernlandschaft<br />

Das aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangene Projekt für die Renovierung<br />

und Erweiterung der Volksschule Villach-Landskron wurde vor kurzem<br />

übergeben. Aufgabe des vom Architekturbüro frediani+gasser architettura aus<br />

Klagenfurt gewonnenen Wettbewerbes war die tiefgreifende Umgestaltung,<br />

Sanierung und räumliche Erweiterung eines bestehenden Schulgebäudes aus den<br />

1960er-Jahren.<br />

Fotos: Ferdinand Neumüller<br />

Die qualitätsvolle Grundrisstypologie des Bestandes<br />

wurde aufgenommen und auf die Grundstruktur<br />

rückgebaut und weiterentwickelt. Das neue Schulgebäude<br />

besteht aus zwei langgestreckten massiven<br />

Teilen, wurde aufgestockt und ergänzt: hier befinden<br />

sich die Räume, in denen der Unterricht und das<br />

konzentrierte Lernen in Gruppen stattfinden. Dazwischen,<br />

in der Mittelzone, wurde eine lichtdurchflutete<br />

Galerie geschaffen, wo die variabel nutzbaren Räume<br />

zur Begegnung und Kommunikation – die Lernlandschaften<br />

und der Marktplatz – liegen. Natürliches<br />

Licht fällt gleichmäßig von oben durch fünf große<br />

Scheddächer nach unten und sorgt für eine optimale<br />

Belichtung der langen zentralen Halle mit Markplatz<br />

und Lernlandschaften. Die gleichmäßige Lichtverteilung<br />

im Herzen des Gebäudes ermöglicht eine große<br />

Flexibilität der gemeinsam genutzten Flächen.<br />

Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde sowohl die Bestandsanierung<br />

als auch der Zubau und die Aufstockung<br />

als hochwärmedämmendes Energiesparhaus<br />

mit niedrigen Energiebedarf und Betriebskosten<br />

geplant. Sommerliche Überwärmung kann durch<br />

außenliegenden Sonnenschutz vermieden werden,<br />

durch die Massivbauweise ergeben sich ausreichende<br />

Speichermassen zum Nachweis der Sommertauglichkeit.<br />

Im Inneren sind langlebige und ökologisch<br />

verträgliche Materialien zum Einsatz gekommen.<br />

Auch die kompakte Bauweise und ein möglichst gering<br />

gehaltener Flächenbedarf wird als Beitrag für<br />

das umweltgerechte Bauen gesehen.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

25<br />

Magazin<br />

In der neuen Volkschule Landskron entstehen durch<br />

das variable Spiel von Licht und Raum, durch die Einbindung<br />

der Umgebung und die Transparenz zur Natur<br />

Räume der Begegnung und des Austausches, der<br />

Arbeit und der Konzentration, des Rückzugs und der<br />

Entspannung, der Aktivität und des Spiels. Sie lassen<br />

eine Vielfalt des Lernens zu.<br />

PROJECT. UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR WIEN<br />

Gutes Licht leistet einen wesentlichen Beitrag zum Lernen.<br />

Bildungseinrichtungen wie Universitäten, Schulen<br />

oder Kindergärten erfordern qualitatives, funktionales<br />

Leuchten-Design. Mit versierter Planung lässt sich nicht<br />

nur Helligkeit, sondern auch angenehme Atmosphäre<br />

erschaffen. Als professioneller Partner entwickelt Molto<br />

Luce energieeffiziente Licht-Konzepte, welche die einzelnen<br />

Zonen passend zur Anforderung ausgestalten.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

26<br />

Magazin<br />

Investition in<br />

die Zukunft<br />

Mit dem Kindergarten Immendorf wollen Franz&Sue bei den kleinen Nutzern im<br />

nördlichen Weinviertel einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Im Mittelpunkt<br />

stehen das soziale Miteinander und Lernräume, die zum spielerischen Entdecken<br />

einladen. Dafür entwarf das Wiener Büro einen Holzbau, der nicht nur für eine<br />

behagliche Atmosphäre sorgt, sondern den Kindern gleichzeitig ein Gefühl für die<br />

Konstruktion des Hauses vermitteln soll.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Lisa Rastl<br />

Der Kindergarten ist als eingeschossiges Ensemble<br />

ausgeführt. Im rechteckigen Hauptteil ordnen sich<br />

Eingangsbereich, Garderoben und administrative<br />

Flächen rund um den Flur an. An einer Gebäudeseite<br />

docken drei weitere Trakte an, die sich fingerartig in<br />

Richtung Garten strecken und geschützte Höfe aufspannen.<br />

Holzpergolen fassen die Außenräume ein<br />

und verschatten sie. In den Volumen sind die einzelnen<br />

Gruppen untergebracht. Sie öffnen sich jeweils<br />

über große Verglasungen zum Freien hin.<br />

Der zentrale Gang im Inneren ist weit mehr als nur<br />

Erschließung: Er bietet als „Dorfstraße“ jede Menge<br />

Platz zur persönlichen Entfaltung und fungiert mit<br />

tiefen Nischen und eingebauten Regalen als Bibliothek,<br />

Spielplatz und mehr. Oberlichter schaffen in<br />

dem langen Raum eine angenehm helle Atmosphäre.<br />

In Verlängerung der Gruppenräume ragen drei geschlossene<br />

Volumen in den Gemeinschaftsbereich<br />

hinein. Sie bringen in Grün, Gelb und Blau getunkt<br />

einen fröhlichen Farbtupfer in den Bildungsbau.


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27<br />

Magazin<br />

Jeder der eingesetzten Quader ist einer Kindergruppe<br />

zugeordnet und verfügt über eine eigene Nasszelle<br />

und flexibel bespielbare Zimmer unterschiedlicher<br />

Größe. Die drei separaten Trakte beinhalten je einen<br />

offenen Raum. Hier können die Kinder gemeinsam<br />

spielen oder sich in eine ruhige Ecke zurückziehen.<br />

Ein Turnraum sichert die Bewegung der kleinen Nutzer<br />

auch bei Schlechtwetter und im Winter. Er lädt<br />

zum Laufen und Austoben ein und komplettiert das<br />

Raumprogramm.<br />

Holz prägt den Kindergarten innen wie außen. Während<br />

die Lattung an der Fassade in schlichtem Grau<br />

gestaltet ist, bleibt der Naturwerkstoff in den Räumen<br />

fast gänzlich unbehandelt. Seine Struktur zeigt sich<br />

an den geschliffenen, aber unlackierten Oberflächen.<br />

Diese sollen sich mit der Zeit – gemeinsam mit den<br />

Kindern – verändern. Neben hellem Fichtenholz und<br />

Grobspanplatten geben an der Decke Brettschichtträger<br />

Einblick in die Konstruktion. Sie zeichnen die<br />

Kraftverläufe nach und wecken so vielleicht das Interesse<br />

des ein oder anderen Nachwuchsarchitekten.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

28<br />

Magazin<br />

Im Zeichen der<br />

Wissenschaft<br />

Beim Campus der JKU Linz handelt es sich um ein vielseitiges und gleichermaßen<br />

stimmiges Projekt. Technische Finesse trifft hier auf vorzügliche Raumqualitäten.<br />

Die Gebäude passen sich der Umgebung an, greifen deren Eigenheiten auf und<br />

können sich trotz – oder vielleicht gerade wegen – ihrer modernen Gestaltung<br />

auch in puncto Klimaschutz sehen lassen.<br />

Text: Dolores Stuttner Fotos: Hertha Hurnaus<br />

Mit einer Grundfläche von insgesamt 80.000 m 2<br />

zählt der Science Park Linz zu den größten modernen<br />

universitären Projekten in Österreich. Der Campus<br />

der Johannes Kepler Universität beinhaltet fünf<br />

Bauteile mit unterschiedlichen Nutzungen, wobei der<br />

Schwerpunkt auf technischen und digitalen Studiengängen<br />

mitsamt wirtschaftswissenschaftlichen Ein-<br />

richtungen liegt. Doch nicht nur mit seiner Nutzung<br />

überzeugt das Areal. Die städtebauliche Komposition<br />

von Caramel Architekten verbindet Freiflächen<br />

mit intimen Zonen und punktet dadurch mit einem<br />

ausgewogenen architektonischen Mix. 2021 erfolgte,<br />

16 Jahre nach der Auslobung des Wettbewerbs,<br />

schließlich die Fertigstellung des Projekts.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

29<br />

Magazin<br />

Das Ergebnis ist ein hoch moderner Universitätscampus,<br />

der auch in puncto Nachhaltigkeit überzeugt.<br />

Durch die vergleichsweise lange Planungsund<br />

Umsetzungsphase war es den Architekten<br />

möglich, die Objekte mitsamt deren Umgebung<br />

detailgenau zu gestalten. Die Gebäude verbinden<br />

technische Neuerungen mit einer hohen Aufenthaltsqualität.<br />

Allein dieser Aspekt macht das<br />

Science Center zu einem Vorzeige-Universitätsbau<br />

in Europa.<br />

Das Tor zur Stadt<br />

Das junge Universitätsgelände setzt sich einerseits<br />

aus Neubauten und andererseits aus dem<br />

ehemaligen Starhembergerschen Schloss Auhof<br />

zusammen. Gemeinsam mit dem historischen<br />

Bauwerk bildet der Bauteil 5 – die jüngste Komponente<br />

des Projekts – das Tor zur Stadt Linz. Denn<br />

die beiden Gebäude stellen eine bauliche Grenze<br />

zum urbanen Bereich der Hauptstadt Oberösterreichs<br />

und zu der grünen Hügellandschaft des<br />

Mühlviertels dar.<br />

Alle Bauwerke wurden im Übrigen so konzipiert,<br />

dass sie mit ihren Knicken und Höhenvorsprüngen<br />

auf die Umgebung und die Nachbarbauten<br />

eingehen. Die neuen Bauwerke fügen sich so sensibel<br />

in den Bestand ein und erscheinen trotz ihrer<br />

Länge von bis zu 140 Metern nicht allzu massiv.<br />

Die grünen Ausläufer der Hügellandschaft Oberösterreichs<br />

verdecken zudem die Eingangsbereiche<br />

sowie die besonders hoch gehaltenen<br />

Sondergebäude für die Forschung. Mit einer zusätzlichen<br />

Absenkung des Terrains war es hier<br />

möglich, bei diesen Bauteilen eine ebenerdige Anbindung<br />

an das restliche Areal zu gewährleisten.<br />

Eine verbindende Fußgängerunterführung rundet<br />

das Konzept ab.<br />

Harmonie in Abschnitten<br />

Aus insgesamt fünf Bauabschnitten setzt sich<br />

der Campus zusammen – der erste wurde bereits<br />

2009 eröffnet, wobei damals bereits das gelungene<br />

Wechselspiel mit der Landschaft zu erkennen<br />

war. Charakteristisch für den Bau sind die schwebenden<br />

Bürotrakte, die das Gebäude in der Umgebung<br />

verankern. Im Inneren des Bauwerks werden<br />

die Geschosse über großzügig verglaste Atrien<br />

miteinander verbunden. Das Licht fällt so bis in<br />

die unteren Ebenen und erzeugt eine einladende<br />

und kommunikationsfördernde Atmosphäre.<br />

Aufgrund dessen immenser Spannweite konzipierten<br />

die Planer das Tragwerk von Bauteil 1 als<br />

Brückenkonstruktion. Ein Stahl-Hängewerk von<br />

rund 160 Metern länge wird hier von zwei massiven<br />

Kernen getragen. Auch die Fassadengestaltung<br />

ordneten die Architekten diesem System<br />

unter. Parapete wurden also an den Punkten der<br />

größten Durchbiegung in der stärksten Dimension<br />

platziert – das Ergebnis dieser Vorgehensweise<br />

ist ein diversifizierender Effekt im Außenbereich,<br />

der zugleich im Inneren ein hohes Maß an<br />

Individualität gewährleistet.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

30<br />

Magazin<br />

Die verbindende Magistrale<br />

Alle übrigen Bauteile ordneten die Planer entlang der<br />

Magistrale an – Letztere fungiert als verbindendes<br />

Element zwischen Stammuniversität und den Neubauten.<br />

Kennzeichnend für diese Bauabschnitte ist<br />

eine deutliche „Erdung“.<br />

Auch Bauteil 2 kennzeichnen die charakteristischen<br />

Knicke am Baukörper, an der Außenhülle und in den<br />

Innenräumen. Er wird so zur nahtlosen Fortsetzung<br />

des Vorgängers. Eine Besonderheit stellen dessen<br />

verdrehte Dachschrägen und Achsen dar. Mit ihrer<br />

Gestaltung wurde dem Objekt ein Rechtsknick verpasst.<br />

Das Dach senkt sich zunächst leicht ab, wobei<br />

es sich gen Norden wieder steil nach oben bewegt.<br />

Zusätzlich fällt die Rückseite um ein Geschoss höher,<br />

als bei Abschnitt 1 aus. Ans Baufundament schließt<br />

ein zweigeschossiger Sockel an, der dem 2011 eröffneten<br />

Bauteil eine massive Struktur verleiht.<br />

Nur ein Jahr später erfolgte die Fertigstellung des<br />

nächsten Abschnitts. In ihm befindet sich auf 16.000 m 2<br />

Grundfläche der Informatikbereich. Der Bau setzt sich<br />

aus einem Sockel zwei parallel angeordneten Riegeln<br />

mit sechs Geschossen zusammen. Den Innenbereich<br />

dominieren Atrien mit großzügigen Verglasungen sowie<br />

räumlich geöffneten Bereichen – Letztere fungieren<br />

als Kommunikationszentren. Ein architektonisch<br />

verbindendes Element zwischen allen Bauteilen ist<br />

das großzügig bemessene Flachdach. Dieses erstreckt<br />

sich im Science Park über sämtliche Gebäude,<br />

wobei es auch Freiluftauditorien erzeugt. Sie dienen<br />

ebenfalls der Kommunikation.<br />

Die letzten beiden Abschnitte – also Bauteil 4 und 5<br />

– wurden mit Mai 2021 zeitgleich fertiggestellt. Charakteristisch<br />

für die vierte Konstruktionseinheit sind<br />

deren multifunktional nutzbare Großraumbereiche.<br />

Bauteil 5 stellt die jüngste Erweiterung und damit<br />

gleichzeitig den Kopfbau des Projekts dar. Mit seiner<br />

U-Form umschließt das Gebäude einen Innenhof,<br />

wodurch Letzterer zum geschützten Aufenthaltsbereich<br />

wird.<br />

Design trifft Industrie<br />

Auf den ersten Blick sticht dem Betrachter das industriell-technische<br />

Design des Science Parks ins Auge.<br />

Der Wunsch des Bauherrn war es nämlich, eine pure<br />

Materialität zu gewährleisten – daher treten die verwendeten<br />

Baustoffe sichtbar in Erscheinung. An den<br />

hinterlüfteten Fassaden wurde auf Naturaluminium als<br />

Baustoff gesetzt. Gemeinsam mit den Sonnenschutzlamellen<br />

gewährleistet das Material selbst bei hohen<br />

Außentemperaturen eine geringe Wärmeentwicklung.<br />

Im Inneren kennzeichnen unverkleidete Wände und<br />

Decken aus Stahlbeton die Gestaltung. In Kombination<br />

mit der leuchtend gelben Wandfarbe verleihen<br />

sie den Gebäuden ein vielseitiges und unverwechselbares<br />

Aussehen. Die Bauteilaktivierung in den<br />

Beton-Elementen fungiert als Kühlung und Heizung<br />

der Bauwerke. Da die Energie für diese Prozesse vordergründig<br />

aus dem Grundwasser gewonnen wird,<br />

handelt es sich hierbei um einen ökologisch vertretbaren<br />

Mechanismus. Eine zentrale Kälteerzeugung<br />

und Fernwärme ergänzen den Kühl- und Heizbedarf<br />

auf dem gesamten Campus. Grün ist aber nicht nur<br />

das Innenleben des Projekts, denn zusätzlich wurden<br />

sämtliche Dächer bepflanzt und mit Photovoltaik-Anlagen<br />

versehen. Somit steht auch der nachhaltigen<br />

Energiegewinnung nichts im Weg.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

31<br />

Magazin<br />

Räumliche Qualität im Innenund<br />

Außenbereich<br />

Eine Besonderheit des Linzer Science Park ist zweifelsohne<br />

dessen gut durchdachte und ausgewogene<br />

Gestaltung – und das in allen Bereichen. Es überzeugen<br />

nämlich nicht nur die Innenräume mit ihrer Intimität<br />

und den damit verbundenen Aufenthaltsqualitäten.<br />

Auch die Freiflächen vor und zwischen den<br />

Gebäuden punkten mit attraktiven Rückzugsqualitäten.<br />

Dabei überließ das Team von Caramel Architektur<br />

nichts dem Zufall. Die Anlage und Gestaltung der<br />

Außenräume fand bewusst und mit Liebe zum Detail<br />

statt. Die Planer berücksichtigen beim Entwurf sowohl<br />

die Ausrichtung der Gebäude als auch die sie<br />

umgebende Landschaft. So war es den Architekten<br />

möglich, das Zusammenspiel beider Komponenten<br />

zu ihren Gunsten zu nutzen. Aufenthalts- und Freiflächen<br />

sind übrigens ebenso auf den Dächern anzutreffen.<br />

Die begrünten Areale bieten bei einer schönen<br />

Aussicht auf die Landschaft Gelegenheiten zum<br />

Austausch. Zweifelsohne ist auch die Ausrichtung<br />

der fingerartigen Bauten eine Besonderheit. Die<br />

Planer ordneten sie so an, dass sie von den in der<br />

Region charakteristischen Fallwinden durchströmt<br />

werden können. Gleichzeitig war dadurch die Anlage<br />

geschützter Außenbereiche möglich. •


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

32<br />

Arbeitswelten<br />

Arbeitswelten<br />

von morgen<br />

Zu kaum einer Zeit zuvor haben sich unsere Arbeitswelten rasanter verändert als in<br />

den vergangenen zwei Jahren. Homeoffice und Videokonferenzen, multilokales und<br />

virtuelles Arbeiten in agilen Teams stellen neue Anforderungen an die Arbeitsumgebung.<br />

Arbeitsplätze müssen flexibler und gleichzeitig nachhaltiger werden.<br />

Fotos: Koelnmesse / ORGATEC<br />

Zu den Schwerpunkten der internationalen Leitmesse<br />

werden im Oktober daher ebenso neueste<br />

Entwicklungen in Bezug auf hybrides und flexibles<br />

Arbeiten gehören wie smarte Technologien und umweltschonende<br />

Materialien.<br />

Wenn sich die Bürobranche auf der ORGATEC im Oktober<br />

in Köln wieder persönlich trifft, werden die vorgestellten<br />

Neuheiten nicht nur den rasanten Wandel<br />

der Arbeitswelt verdeutlichen. Sie zeigen dann auch<br />

die fortschreitende Entwicklung hin zu gesunden,<br />

nachhaltigen und intelligent organisierten Büroumgebungen.<br />

Neben innovativen Lösungen und Produkten<br />

für die Anforderungen eines „neuen Normal“<br />

rückt die internationale Leitmesse dann auch wieder<br />

die neuesten Trends mit einem umfangreichen<br />

Eventprogramm in den Fokus – und wohl selten war<br />

die Spannung auf Impulse und Inspirationen für die<br />

Arbeit von morgen größer als in diesen Zeiten.<br />

ORGATEC <strong>2022</strong><br />

25. bis 29. Oktober<br />

www.orgatec.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

33<br />

Arbeitswelten<br />

Arbeiten und Wohlfühlen<br />

Mit dem se:lounge, dem ersten Loungesessel<br />

der Marke, bringt der Büromöbelhersteller<br />

Sedus jetzt noch mehr<br />

Wohnlichkeit und Komfort ins Office. Die<br />

unverwechselbare Sitzschale setzt dabei<br />

ein klares Design-Statement. Durch die<br />

organischen Formen wird Harmonie vermittelt,<br />

die Sitzmulde und die handgefertigten<br />

Polster runden den Komfort ab. Die<br />

schlichte Formsprache, die an einen gemütlichen<br />

Ohrensessel erinnert, erlaubt<br />

vielseitige Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen<br />

Office-Bereichen, se:lounge<br />

ist aber auch ein ideales Sitzmöbel zum<br />

Entspannen für jedes Zuhause.<br />

Der Loungesessel besitzt eine PET-<br />

Filz-Sitzschale, die aus geschredderten<br />

PET-Flaschen hergestellt wird. Sie ist zu<br />

100% recyclebar. Das Fußgestell ist neben<br />

den klassischen Farben wie Purweiß,<br />

Schwarz oder Aluminium poliert auch in<br />

farblichen Highlights wie Cayennerot,<br />

Fjordgrün oder Sandbeige erhältlich.<br />

Optional kann der Loungesessel auch<br />

mit einem schwarzen, frei schwenkbaren<br />

Schreibtablar oder einem Ottomanen<br />

ausgestattet werden.<br />

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office@dorma-hueppe.at<br />

www.dorma-hueppe.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

34<br />

Arbeitswelten<br />

Schalenstuhl der neuen Generation<br />

Mit mudra ist eine Produktserie entwickelt worden, die alles andere als nur einen<br />

gewöhnlichen Schalenstuhl beinhaltet. Dank modernster 3D-Formholztechnologie<br />

und hochwertiger Materialität überzeugt der Stuhl durch ein eigenständiges<br />

Design und zieht sofort alle Blicke auf sich.<br />

Nach dreijähriger Entwicklungsphase mit dem Diez<br />

Office ist mit mudra ein wahrer Allrounder am Markt,<br />

der mit facettenreichen Einsatzmöglichkeiten brilliert.<br />

Wichtig bei dem Projekt war ein Partner, der<br />

es verstand, neben dem notwendigen Knowhow in<br />

Produktionsfragen, auch neue Grenzen zu schaffen.<br />

So zieht etwa die Rückenlehne nun eine Schlaufe, ist<br />

eine dreidimensionale Form und wird nicht einfach<br />

aus einer Fläche gefertigt. Die extreme Verformung<br />

der Sitzschale ermöglicht unterschiedliche Sitzpositionen<br />

und Bewegungsspielraum.<br />

Das stapelbare Stahlgestell bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten,<br />

egal ob in Büro, Cafeteria, Kantine,<br />

Restaurant oder im Seminar-Bereich. Die wohnlichere<br />

Alternative zum eleganten Stahlgestell ist das Vierfußgestell<br />

aus Eichenholz. Den Sitz und Rücken gibt<br />

es wahlweise in Eiche oder Nussbaum und auf Wunsch<br />

sind dazu passende Sitzpolster in farbenprächtigen<br />

Stoff- oder Ledervarianten erhältlich. Die Polster sind<br />

nicht verklebt und somit einfach austauschbar.<br />

Selmer GmbH<br />

T +43 (0)6216 20210<br />

info@selmer.at<br />

www.selmer.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

35<br />

Arbeitswelten<br />

Holz trifft auf Stahl<br />

Bisley, Europas führender Hersteller von Stahlmöbeln,<br />

hat in letzter Zeit wesentlich mehr neue und<br />

sehr erfolgreiche Holzmöbelprodukte entwickelt als<br />

Stahlmöbel. Mit den letzten Erweiterungen wie z.B.<br />

BOB, BE, Bridge, Belong, Quarters, aber insbesondere<br />

mit den aktuellen reinen Holzserien LockerWall, Kubbi<br />

und Pren setzt der Produzent neue Maßstäbe.<br />

Robert Mayer, Geschäftsführer der Bisley GmbH:<br />

„Die Verwendung von Holz ist für Bisley eigentlich<br />

gar nicht so neu, aber da sich die Trends massiv in<br />

Richtung wohnlicherer und natürlicher aussehender<br />

Möbeln entwickeln, haben wir bereits Ende 2015 die<br />

strategische Entscheidung getroffen, unsere Fähigkeiten<br />

zu erweitern. Wir haben jetzt die vollumfängliche<br />

Möglichkeit, die Stärke und Haltbarkeit von Stahl<br />

mit den ansprechenden ästhetischen Qualitäten von<br />

Holz zu kombinieren, um eine einzigartige Auswahl an<br />

Lösungen für eine Vielzahl von Märkten anzubieten.<br />

Bisley GmbH<br />

T +49 80)211 87541 600<br />

info@bisley.de<br />

www.bisley.de<br />

ONE COLLECTION.<br />

EVERY OPTION.<br />

Die EVERY-Kollektion ist unser<br />

Bestseller. Der Grund: die Vielfalt.<br />

Und die ist jetzt noch größer:<br />

hoher Rücken in Polster-,<br />

Chillback- und Netzausführung,<br />

Kopfstütze für die hohen Varianten<br />

sowie eine höhen- und tiefenverstellbare<br />

Lordose.<br />

Produktdesign: ID AID, Sven von Boetticher<br />

interstuhl.com/every


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

36<br />

Arbeitswelten<br />

Eine Kollektion – alle Möglichkeiten<br />

Ob Großraumbüro oder Einzelarbeitsplatz, spezielle Aufgabenverteilung oder<br />

hierarchisches Modell sowie im privaten Homeoffice: Was alle Umgebungen eint,<br />

ist die Notwendigkeit von Arbeitsplätzen und damit einhergehenden Sitzlösungen.<br />

EVERY von Interstuhl ist eine solche Lösung für den Bedarf dynamischer,<br />

kreativer Unternehmen.<br />

Mit der Erweiterung um hohe Rückenvarianten und<br />

eine zusätzliche Kopfstütze im Mai <strong>2022</strong> ist die<br />

EVERY-Kollektion komplettiert und bereit für den<br />

Einsatz in einer Vielzahl von Arbeitsszenarien.<br />

Dank der Erweiterung um die hohen Varianten des<br />

Chillback und Netzrückens sowie die zusätzliche<br />

Kopfstütze ist es möglich, das junge Design durchgängig<br />

in allen Unternehmensbereichen zu spielen. Auch<br />

in Sachen Ergonomie kann die erweiterte Variante<br />

punkten: Die Lordosenstütze ist jetzt nicht nur höhensondern<br />

auch tiefenverstellbar, was einen spürbaren<br />

Komfortgewinn bei langen Sitzzeiten bietet.<br />

Mit einer Recyclingquote von über 98 Prozent erfüllt<br />

EVERY auch die umweltbezogenen Anforderungen<br />

von heute und führt damit die seit Unternehmensgründung<br />

verfolgte, nachhaltige Unternehmensphilosophie<br />

fort.<br />

Interstuhl Büromöbel GmbH & Co. KG<br />

T +43 (0)1 61 64 113<br />

oesterreich@interstuhl.com<br />

www.interstuhl.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

<strong>architektur</strong>szene<br />

Homeoffice zum Wohlfühlen<br />

Der Büromöbelhersteller Neudoerfler erobert nun auch den<br />

Onlinemarkt für Privatkunden: Mit ergonomischen Arbeitstischen<br />

und Stühlen, smarter Beleuchtung und intelligenten<br />

Stauraumlösungen sowie Accessoires können im Onlineshop<br />

unter shop.neudoerfler.com rund um die Uhr Homeoffice-Möbel<br />

zum Wohlfühlen geshoppt werden. Mit sechs verschiedenen<br />

Produktpaketen – bestehend aus Arbeitstisch und<br />

Drehstuhl – wird eine breite Auswahl an Möglichkeiten für<br />

das individuelle Homeoffice geboten. Auch Organisationshelfer,<br />

mit denen die Tischfläche erweitert werden kann, oder<br />

smarter Stauraum, z. B. ein Rollcontainer mit Sitzfläche oder<br />

eine Pinnwand mit Flexbändern für die wichtigsten Notizen,<br />

erleichtern die Arbeit im Homeoffice.<br />

Das Holz für die Produkte wird aus nachhaltiger Waldwirtschaft<br />

bezogen und ist mit dem PEFC Siegel (Programme for<br />

the Endorsement of Forest Certification) zertifiziert. Innerhalb<br />

von vier Wochen wird die Bestellung kostenlos direkt ins<br />

Wohnzimmer geliefert und fertig zusammengebaut.<br />

Neudoerfler Office Systems GmbH<br />

T +43 (0)2622 774 44<br />

bueromoebel@neudoerfler.com<br />

www.neudoerfler.com<br />

Auch auf lange Sicht eine<br />

gute Entscheidung:<br />

Designboden im Objekt.<br />

www.project-floors.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

38<br />

Bau & Recht<br />

(Virtueller) Grunderwerb<br />

und NFT-Grundstücke<br />

im Metaverse<br />

„Metaverse“ wird als virtuelle, erweiterte Realität verstanden, die darauf abzielt,<br />

die „reale Welt“ einerseits nachzubilden und andererseits zu erweitern. Das Metaverse<br />

soll nicht nur Arbeitsplatz und soziales Netzwerk sein, sondern auch ein<br />

Ort, in dem man seine Freizeit verbringen und etwaigen Aktivitäten nachgehen<br />

kann. Derzeit ist auch ein regelrechter Hype um den Erwerb von digitalen Grundstücken<br />

im Metaverse erkennbar, die insbesondere als digitaler Marktplatz und<br />

neuer Raum für Werbung dienen können.<br />

Text: Mag. Matthias Nödl, Mag. Christopher Bakier<br />

Der Hype um das Metaverse geht auch mit<br />

dem Boom von Kryptowährungen einher, die<br />

zu Transaktionszwecken im Metaverse verwendet<br />

werden. Bitcoin und Ethereum sind<br />

als jene mit der größten Marktkapitalisierung<br />

zu nennen. Neben Kryptowährungen<br />

spielen auch NFTs, also Non-Fungible-Token,<br />

eine große Rolle, zumal Grundstücke<br />

im Metaverse als solche erworben werden.<br />

NFTs sind Einträge in einem dezentralen<br />

Hauptbuch (distributed ledger). Sie basieren<br />

auf der gleichen Technologie wie<br />

Kryptowährungen, sind im Unterschied zu<br />

diesen grundsätzlich jedoch nicht teilbar<br />

und somit einzigartig. Durch den Erwerb<br />

eines NFTs, der etwa auf ein Kunstwerk<br />

verlinkt, wird ein einzigartiger Standort<br />

auf der Ethereum-Blockchain erworben,<br />

die auf eine Textdatei im Internet verweist,<br />

die jeder einsehen kann. Innerhalb dieser<br />

Textdatei befindet sich eine weitere URL,<br />

die auf das Kunstwerk selbst verweist und<br />

für jedermann einsehbar ist. Der Kauf von<br />

Krypto-Kunst oder eines sonstigen NFTs ist<br />

daher grundsätzlich der Kauf einer Zeile in<br />

einem fälschungssicheren Hauptbuch (das<br />

auch als Transaktionsliste verstanden werden<br />

kann), die auf eine öffentlich gehostete<br />

Datei verweist.<br />

Die Idee und der antizipierte Aufstieg des<br />

Metaverse birgt eine Vielzahl neuer Anwendungsfälle<br />

für die Blockchain-Technologie.<br />

Ein derzeit finanziell florierender Bereich<br />

betrifft Plattformen wie etwa Decentra-<br />

land. Decentraland ist eine dezentralisierte<br />

3D-Plattform für virtuelle Realität, die aus<br />

einer Vielzahl an virtuellem „Bauland“ besteht.<br />

Solch virtuelles Land in Decentraland<br />

basiert ganz generell auf NFTs, die mittels<br />

der Kryptowährung „MANA“ erworben werden<br />

können. Vereinfacht gesagt ist Decentraland<br />

somit eine Plattform für den Kauf und<br />

Verkauf von virtuellem Land und Immobilien<br />

im Metaverse. Andere bekannte Plattformen<br />

mit teils unterschiedlichen Anwendungen<br />

sind The Sandbox und Axie Infinity.<br />

Virtuelle Immobilien können in Form eines<br />

NFT mittels eines NFT-Smart-Contracts erworben<br />

werden. Smart Contracts folgen der<br />

“If-Then-Else”-Regel und entsprechenden<br />

Attributen über die Etherum-Blockchain<br />

(on-chain NFT). Sobald die Zahlung abgewickelt<br />

ist, wird der NFT über eine entsprechende<br />

Plattform an den Erwerber übertragen.<br />

Schon im Rahmen dieses Schrittes<br />

können sich jedoch schon erste rechtliche<br />

Fragestellungen ergeben.<br />

Während viele Erwerber der Ansicht sind,<br />

„Eigentum“ an einem NFT erworben zu haben,<br />

oder den NFT selbst als Eigentumsnachweis<br />

qualifizieren, so ist der NFT eher<br />

als eine Rechnung im Rahmen einer Transaktion<br />

zu verstehen. Käufer und Verkäufer<br />

interagieren miteinander und der NFT<br />

begründet die entsprechende Rechnung.<br />

Programmierseitig kann diese „Rechnung“<br />

auch an “etwas” außerhalb der Blockchain<br />

(off-chain) verlinken, etwa einer Cloud oder<br />

einem zentralisiertem Hardware Server oder<br />

eben innerhalb der Etherum-Blockchain.<br />

Dieses „etwas“ ist in aller Regel ein einfaches<br />

Bild (.jpeg). Der NFT (die Rechnung)<br />

sagt auch nichts über die Transaktion<br />

selbst aus. Um diese beurteilen zu können,<br />

müsste man vielmehr die jeweiligen Geschäftsbedingungen<br />

des NFT-Smart-Contracts<br />

prüfen.<br />

Weitere rechtliche Probleme können sich<br />

schon auf sachenrechtlicher Ebene ergeben.<br />

So können einem NFT selbst keine Attribute<br />

zugesprochen werden. Der faktische<br />

Erwerb ist der zwischen den ursprünglichen<br />

Parteien ausbedungene Inhalt. Der Wert<br />

des NFTs folgt demnach grundsätzlich<br />

dem Vertragsinhalt. Ein Problem ist jedoch,<br />

dass kein Vertrag zwischen dem initialen<br />

primären Käufer und den nachfolgenden<br />

sekundären Erwerbern vorliegt (sowie allen<br />

weiteren Erwerbern im Nachgang). Weiters<br />

liegt auch kein vertragliches Verhältnis zwischen<br />

Sekundärkäufern und dem ursprünglicher<br />

Aussteller des NFTs vor.<br />

Es gibt nun jedoch Plattformen, die NFTs<br />

ausstellen und für die entsprechenden Verträge<br />

gewisse Rahmenbedingungen vorsehen,<br />

wie etwa, dass diese NFTs auch nur auf<br />

dieser einen Plattform verwendet werden<br />

können bzw. sollen. Sollte nun ein solcher<br />

NFT auf bzw. über eine andere Plattform<br />

vertrieben werden, so besteht das Risiko,<br />

dass die Geschäftsbedingungen nicht übertragen<br />

werden. Sofort stellt sich die Frage,


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

wieviel der NFT nun tatsächlich (außerhalb<br />

der vertraglich vorgesehenen Plattform)<br />

wert ist und welcher (vertragliche) Inhalt<br />

nun tatsächlich mit einem NFT übertragen<br />

bzw. erworben wird.<br />

| MT12-02G |<br />

Magazin<br />

Medien- und Steuerungstechnik<br />

auf einer Plattform:<br />

mit PC-based Control<br />

Nun kann es sein, dass eine Plattform NFTs<br />

mit gewissen Vorteilen (Perks) ausstellt,<br />

wie den Zugang zu einer bestimmten Kommunikationsplattform<br />

mit Gleichgesinnten.<br />

Die Plattforminhaber könnten nachträglich<br />

jedoch „ihre Meinung ändern“ und den<br />

Zugang aus diversen Gründen entziehen.<br />

Fraglich in diesem Zusammenhang ist, ob<br />

die Geschäftsbedingungen eines jeden<br />

ausgestellten NFTs an die nächsten Erwerber<br />

übertragen werden. Sollte die Anwendbarkeit<br />

dieser Geschäftsbedingungen<br />

scheitern, etwa weil die Plattforminhaber in<br />

keinem Vertragsverhältnis mit allen nachgeschalteten<br />

Käufern stehen, dann besteht<br />

das Risiko, dass der Erwerber keine rechtliche<br />

Möglichkeit hat, seine „Rechte“ gegen<br />

die Plattforminhaber durchzusetzen.<br />

Control<br />

Panel<br />

Audio<br />

Beleuchtung<br />

Fassade<br />

Heizung,<br />

Lüftung,<br />

Klima<br />

Neben konsumentenschutzrechtlichen Fragestellungen<br />

stellt sich auch die Frage im<br />

Rahmen des NFT-Erwerbs dem keine Geschäftsbedingungen<br />

beigelegt sind, was<br />

mit dem NFT dann eigentlich erworben<br />

wird. Es besteht daher das Risiko, dass mit<br />

dem NFT nichts erworben wird. Denn ein<br />

NFT ist mit einem Hyperlink vergleichbar,<br />

wobei der zugrunde liegende Gehalt sich<br />

im Laufe der Zeit durchaus ändern kann<br />

oder ab einer gewissen Transaktionsanzahl<br />

intransparent wird. Da der Grunderwerb<br />

im Metaverse über NFTs erfolgt, liegt auch<br />

diesfalls ein solches Risiko vor.<br />

Großteils wird der Grunderwerb im Metaverse<br />

jedoch aufgrund der Rückverfolgbarkeit<br />

des “Eigentums” in der Etherum-Blockchain<br />

als relativ sicher qualifiziert, weil eine<br />

„Grundbuchstauglichkeit“ der on-chain Einträge<br />

angenommen wird. Es ist zu erwarten,<br />

dass in Zukunft die Möglichkeiten, Teile von<br />

NFTs (fractionalized NFTs) zu erwerben,<br />

zunehmen werden, was neue Entwicklungen<br />

und weitere rechtliche Fragestellungen<br />

im Bereich der Immobilieninvestitionen<br />

bringen könnte.<br />

Generell gilt auch, dass das Metaverse<br />

kein rechtsfreier Raum ist. Alle geltenden<br />

Bestimmungen zum Vertragsrecht im Allgemeinen<br />

und zum Immobilienrecht im<br />

Besonderen finden auch im Metaverse Anwendung.<br />

Vor dem Kauf eines virtuellen<br />

Grundstücks ist aber jedenfalls Vorsicht<br />

geboten und die Prüfung der Geschäftsbedingungen<br />

der jeweiligen Plattform ratsam.<br />

Gerätemanagement<br />

Scannen und die Beckhoff-<br />

Highlights für die AV- und<br />

Medientechnik entdecken<br />

Video<br />

Mediensteuerung<br />

Medientechnik neu gedacht: Als Spezialist für PC-basierte Steuerungssysteme<br />

ermöglicht es Beckhoff mit einem umfassenden und<br />

industrieerprobten Automatisierungsbaukasten, Multimedia,<br />

Gebäudeautomation sowie Entertainmentkonzepte vernetzt und<br />

integriert umzusetzen. Mit der modularen Steuerungssoftware<br />

TwinCAT und direkter Cloud- und IoT-Anbindung werden alle<br />

Gewerke von der A/V-Technik über die Gebäudeautomation<br />

bis hin zu Digital Signage Control, Device Management und<br />

Condition Monitoring, auf einer Plattform kombiniert. Hinzu kommt<br />

die maximale Skalierbarkeit aller Komponenten und die Unterstützung<br />

aller gängigen Kommunikationsstandards. So schafft Beckhoff die<br />

Grundlage für neue mediale und architektonische Erlebniswelten.<br />

Halle 9,<br />

Stand F06


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

40<br />

Bildung & Kultur<br />

Universum<br />

der Kinder<br />

Groupe scolaire Antoine de Ruffi / Marseille / TAUTEM Architecture<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Luc Boegly


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41<br />

TAUTEM Architecture<br />

Unter dem Titel Euroméditerranée wird<br />

in Marseille seit über 20 Jahren das<br />

größte Stadterneuerungsprojekt Europas<br />

umgesetzt. Die „nachhaltige Stadt<br />

von morgen“ bietet ein bunt durchmischtes<br />

wirtschaftliches, soziales und<br />

kulturelles Angebot. Neben Business<br />

und Wohnen bedenkt man mit Bildungseinrichtungen<br />

auch die jüngsten Bewohner.<br />

TAUTEM Architecture realisierte<br />

gemeinsam mit bmc2 eine Schule mit<br />

4.100 m 2 : die Groupe scolaire Antoine<br />

de Ruffi.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

42<br />

Bildung & Kultur<br />

Auf dem einst vernachlässigten Hafengelände im<br />

Norden der südfranzösischen Metropole entstehen<br />

im großen Stil Wohn-, Gewerbe- und Kulturbauten<br />

sowie öffentliche Freiflächen. Teil des urbanen Masterplans<br />

ist mit dem „Parc habité“ von Stadtplaner<br />

Yves Lion auch ein grünes Business- und Wohnviertel.<br />

Der Schulkomplex fügt sich auf einem Eckgrundstück<br />

ins urbane Gefüge ein. Er nimmt dort einen<br />

strategischen Punkt zwischen dem Eingang des<br />

neuen Méditerranée-Quartiers und des Parkdistrikts<br />

ein, die sich nach Süden entlang der Docks erstrecken.<br />

Während in nördlicher Richtung die Randbezirke<br />

mit Lagerhallen, Silos, umgenutzten Fabriken und<br />

Wohngebäuden aus den 1970er-Jahren anschließen,<br />

prägen mit La Marseillaise von Jean Nouvel und dem<br />

Tour CMA CGM von Zaha Hadid zwei ikonische Bürotürme<br />

die Kulisse vor dem Meer.


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43<br />

TAUTEM Architecture<br />

Eine durchlässige Kolonnade<br />

grenzt den Schulhof von der<br />

Umgebung ab. Die hohen<br />

Betonsäulen fungieren nicht<br />

nur als Umgrenzung, sondern<br />

auch als Sonnenschutz,<br />

dessen Schatten über die<br />

Spielfläche wandern.<br />

Hauptaugenmerk des Entwurfs lag darauf, den Bildungsbau<br />

an den Maßstab der jungen Nutzer anzupassen.<br />

Ihre Größe und Bedürfnisse flossen in<br />

sämtliche Designentscheidungen mit ein. Das Architektenduo<br />

entwickelte einen Betonmonolith, der<br />

inmitten der hohen Bebauung nicht untergeht und<br />

ein angenehmes Lernumfeld für die Drei- bis Elfjährigen<br />

kreiert. Eingefasst von drei Straßen galt es, die<br />

Antoine de Ruffi Schule vom Stadttrubel bestmöglich<br />

abzuschirmen. Mit einem L-förmigen Baukörper<br />

nutzte man das Grundstück optimal. Das Volumen ist<br />

entlang der Außengrenzen positioniert und spannt<br />

einen geschützten Innenhof auf. An der dritten, zum<br />

Meer orientierten Seite trennt ein Säulengang das<br />

Schulareal vom Stadtraum.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

44<br />

Bildung & Kultur<br />

Über große Schiebeverglasungen<br />

öffnen sich die<br />

Klassenzimmer zu den<br />

umlaufenden Balkonen<br />

und Terrassen. Sie sind<br />

witterungsgeschützt ausgeführt<br />

und erweitern die<br />

Unterrichtsfläche nach<br />

draußen.<br />

Der brutalistische Bau ist komplett in fugenlosem<br />

Sichtbeton ausgeführt. Laut den Planern hat die reduzierte<br />

Materialwahl nicht nur ästhetische Gründe:<br />

Der Beton ist besonders CO2-arm. Vor Ort gemischt<br />

und gegossen, verwendete man für die Herstellung<br />

des Baustoffs lokales Gestein und Schlacke. Anstatt<br />

das Abfallprodukt aus dem nahegelegenen Stahlwerk<br />

in Fos-sur-Mer aufwendig entsorgen zu müssen,<br />

wurde es hier ressourcenschonend recycelt.<br />

Neben dem Beton achtete man auch bei den übrigen<br />

Werkstoffen auf ihre Umweltbilanz und sicherte sich<br />

so das Bâtiments Durables Méditerranéens-Label,<br />

welches den Schulkomplex für seine Nachhaltigkeit<br />

auszeichnet. Ein weiteres Hauptaugenmerk lag auf<br />

der Einfachheit und Langlebigkeit des Gebäudes.<br />

Sie sollen über den gesamten Lebenszyklus eine<br />

mühelose Wartung garantieren.


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45<br />

TAUTEM Architecture<br />

Muschelkalk verleiht den Oberflächen eine helle<br />

Färbung, die je nach Lichteinfall von weiß bis beige<br />

schimmern. Unterschiedlich eingesetzt, zeigt das<br />

Material an den einzelnen Fassaden seine Vielseitigkeit<br />

und reagiert auf die jeweilige Ausrichtung.<br />

Die zweischaligen Süd- und Ostansichten sind massiv<br />

gestaltet und verfügen bei 1 m Dicke über eine<br />

Zwischendämmung. Tiefe Fensteröffnungen mit abgeschrägten<br />

Laibungen erinnern an mittelalterliche<br />

Schießscharten. Vereinzelte Lamellen und Stützen in<br />

den oberen Etagen bereiten auf die Kolonnade vor,<br />

die sich wie ein durchlässiger Vorhang vor die letzte<br />

Straßenfront legt. Sie beruht auf einem konstruktiven<br />

Raster von 120 cm und setzt sich aus gerade in<br />

die Höhe ragenden, hexagonalen Säulen zusammen.<br />

Diese tragen eine zarte Maschendrahtstruktur. Die<br />

Betonstützen rahmen nicht nur den Blick zum Hafen,<br />

sondern dienen auch als Sonnenschutz und zeichnen<br />

– abhängig von Tages- und Jahreszeit – abwechslungsreiche<br />

Schatten. Dank thermaler Masse, hoher<br />

Decken, Nachtkühlung und Querlüftung herrscht in<br />

sämtlichen Bereichen der Schule ganzjährig ein angenehmes<br />

Raumklima. Die Heiz- und Kühldecken<br />

werden über eine eigene Geothermie-Anlage des<br />

neuen Stadtviertels versorgt, welche Meerwasser zur<br />

Energiegewinnung nutzt.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

46<br />

Bildung & Kultur<br />

Die Aufteilung der Funktionen im Inneren hat symbolischen<br />

Charakter: Der Start erfolgt im Kindergarten<br />

im Erdgeschoss. Mit zunehmendem Alter und<br />

höheren Entwicklungsstufen geht es für die Kleinen<br />

in die darüberliegenden Etagen der Volksschule. Im<br />

Gegensatz zur mineralischen Hülle prägt die insgesamt<br />

22 Klassenzimmer, Kindergartengruppen und<br />

Gemeinschaftsräume warmes Lärchenholz. Der Naturwerkstoff<br />

kleidet punktuell Böden, Decken und<br />

Wände und schafft ein behütetes Lernumfeld. In den<br />

Eingangshallen kommt er in Form von gemütlichen<br />

Bänken zum Einsatz, in den Unterrichtsräumen bei<br />

Einbauten und Regalen. Knallige Farbakzente runden<br />

die fröhliche, kindgerechte Atmosphäre ab. Die bunten<br />

Akustikpaneele und Vorhänge sowie die Beschilderung<br />

in Pastelltönen bringen – zusammen mit den<br />

kleinen Nutzern – Leben in den Betonbau.<br />

Das regelmäßige Stützraster ermöglicht dynamische<br />

Grundrisse und zukünftige Nutzungsanpassungen.<br />

Hofseitig springen die Stockwerke des gestaffelten<br />

Baukörpers nach oben hin immer weiter zurück.<br />

Die auskragenden Geschossplatten bieten Platz für<br />

überdachte Freiflächen und schützen vor direkter<br />

Sonneneinstrahlung. Die Fassaden sind mit raumhohen<br />

Verglasungen versehen, die sich unten zu den<br />

vorgelagerten Außenbereichen und weiter oben zu<br />

breiten Balkonen hin öffnen. Sie lassen sich einfach<br />

aufschieben, ergeben fließende Übergänge zwischen<br />

drinnen und draußen und eignen sich für flexiblen<br />

Outdoor-Unterricht. Im zweiten Stock komplettiert<br />

ein Schulhof auf dem Dach das Raumprogramm der<br />

Grundschule. Er wird von den Säulen eingefasst und<br />

überblickt die mediterrane Hafenstadt.<br />

TAUTEM und bmc2 schufen mit der Groupe scolaire<br />

Antoine de Ruffi ein Schulgebäude, das sämtliche Anforderungen<br />

erfüllt: Monumental und doch differenziert<br />

integriert es sich ins Stadtgefüge von Marseille<br />

und wird gleichzeitig seinen jungen Nutzern gerecht.<br />

Außen macht die facettenreiche Betonhülle den Bau<br />

zum Paradebeispiel für nachhaltige Bildungs<strong>architektur</strong><br />

und sorgt mit einem Wechselspiel aus Geschlossenheit<br />

und Durchlässigkeit für spannende Kontraste.<br />

Dazu kommen die farbenfrohen Unterrichtsräume im<br />

Inneren, die das französische Planerteam als „Universum<br />

der Kinder“ konzipierte. Sie werden wechselweise<br />

zum Ort der freien Entfaltung oder zum schützenden<br />

Kokon und vereinen alles, was die Kinder zum<br />

Lernen, Spielen und Wachsen brauchen.<br />


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47<br />

TAUTEM Architecture<br />

Groupe scolaire Antoine de Ruffi<br />

Marseille, Frankreich<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Partnerarchitekten:<br />

Statik:<br />

TGA:<br />

Umweltberatung:<br />

Akustik:<br />

EPA Euroméditerranée<br />

TAUTEM Architecture<br />

bmc2 architectes<br />

Charles Protefaix<br />

Elithis<br />

Even Conseil<br />

Gui Jourdan<br />

Nutzfläche: 4.150 m 2<br />

Planungsbeginn: 2017<br />

Bauzeit: 24 Monate<br />

Fertigstellung: Jan. 2021<br />

Baukosten: €10,500,000 € exkl. MwSt.<br />

www.tautem-architecture.fr<br />

„Architektur muss sicher und gesund<br />

sein und es auch bleiben. Durch die<br />

Verwendung von robusten Materialien,<br />

natürlicher Belüftung der Räume<br />

und einfacher Wartung der Installationen,<br />

bieten unsere Gebäude in sämtlichen<br />

Bereichen sowohl eine gesunde<br />

als auch nachhaltige Raumqualität.“<br />

Adrian Garcin, TAUTEM Architecture


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

48<br />

Bildung & Kultur<br />

Campus unter<br />

einem Dach<br />

Exeter College Cohen Quad / Oxford / Alison Brooks Architects<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Paul Riddle, Hufton & Crow


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49<br />

Alison Brooks Architects<br />

Das Exeter College ist<br />

Teil der renommierten<br />

University of Oxford und<br />

mit seiner 700-jährigen<br />

Geschichte eine der<br />

ältesten Institutionen<br />

der britischen Eliteuniversität.<br />

Um Platz für<br />

Neues zu schaffen und die<br />

Hochschule zu erweitern,<br />

kam nun mit Cohen Quad<br />

ein weiterer Standort<br />

dazu. Der Entwurf<br />

dafür stammt von Alison<br />

Brooks Architects, für die,<br />

neben dem akademischen<br />

Austausch, von Anfang an<br />

ein geselliges Miteinander<br />

im Mittelpunkt stand.<br />

Die neue Zweigstelle liegt weniger als einen Kilometer<br />

vom Hauptcampus entfernt, der sich mitten in der<br />

Altstadt Oxfords befindet. Auf rund 6.000 m 2 vereint<br />

der Collegebau Wohnen und Lehre unter einem Dach<br />

und wird mit Seminar- und Lernräumen, Auditorium,<br />

Archiv, Café und Unterkünften zum neuen akademischen<br />

Zuhause für rund 90 Studierende. Die<br />

Londoner Architekten gingen mit ihrem Vorschlag<br />

behutsam auf das architektonische Erbe der Hochschule<br />

ein und damit siegreich aus dem Wettbewerb<br />

hervor. Sie blieben dem Ethos der Hochschule treu,<br />

interpretierten dieses auf frische Art und Weise neu<br />

und konzentrierten sich dabei auf drei Dinge: die<br />

Zirkulation, die Gemeinschaftsbereiche und eine heimelige<br />

Atmosphäre. All das verpackten sie in einem<br />

modernen, für Hochschul- und Universitätsgebäude<br />

in Großbritannien typischen „Quadrangle“, das dem<br />

Cohen Quad außerdem seinen Namen verleiht. Anstatt<br />

eines klassischen, in sich geschlossenen Gevierts,<br />

fügen sich die einzelnen Trakte aber in Form<br />

eines langgezogenen „S“ aneinander und fassen zwei<br />

Höfe ein. Während sich einer zur Straße und der anschließenden<br />

Wohnbebauung öffnet, ist der andere<br />

zu den Gärten des benachbarten Worcester Colleges<br />

hin orientiert.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

50<br />

Bildung & Kultur<br />

Zuvor gehörte das Grundstück zum Ruskin College.<br />

Alison Brooks Architects erhielten die historische<br />

Hauptfassade des ehemaligen Gebäudes sowie die<br />

angrenzenden Außenwände. Sie zeugen heute von<br />

der Geschichte des Ortes und markieren den Eingang<br />

zum Campus. Eine schimmernde Dachhaut<br />

fasst Alt und Neu auffällig zusammen. Mit ihren<br />

rautenförmigen Edelstahlpaneelen in Champagnerund<br />

Bronzetönen fängt sie das Licht ein, ohne es zu<br />

reflektieren. Wie ein weicher Mantel legen sich die<br />

insgesamt 17.000 Schindel über das Ensemble und<br />

ziehen sich über abgerundete Traufen bis auf die Ansichten<br />

weiter, wo die glänzenden Schuppen auf helle<br />

Steinmauern treffen. Die Kombination aus glattem<br />

Blech und porösem Naturmaterial bildet nicht nur<br />

die Verteilung von gemeinschaftlichen und privaten<br />

Funktionen nach außen ab, sondern lässt den Neubau<br />

zudem sowohl traditionell als auch modern und<br />

innovativ erscheinen.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

51<br />

Alison Brooks Architects<br />

Als Vorbild für die Organisation im Inneren dienten<br />

dem Planerteam Elemente aus der Kloster<strong>architektur</strong>.<br />

In diesen Anlagen wird gemeinsam gewohnt,<br />

gearbeitet und gebetet. Auf dem Weg durch Kreuzgänge<br />

und Innenhöfe trifft man aufeinander und<br />

tauscht sich aus. Cohen Quad kombiniert informelle<br />

und formelle Lern- und Lehrorte, um den Studierenden<br />

ein ähnliches Ambiente zu vermitteln. Die unterschiedlichen<br />

Räume sind als durchgängige Abfolge<br />

konzipiert, die von horizontalen und vertikalen Verbindungen<br />

sowie Übergängen zwischen innen und<br />

außen geprägt wird. Auf diese Weise entsteht ein<br />

lebendiger Campus – unter einem Dach. Das Erdgeschoss<br />

folgt dem leichten Gefälle der Parzelle. Neben<br />

Seminarräumen und einem Café gibt es abwechselnd<br />

Gemeinschaftsflächen mit mehr oder weniger Privatsphäre.<br />

Ob gemütliche Sitznischen, Stufen und Podeste<br />

oder großzügige Lounges, jede Ecke des Baus<br />

scheint zum Verweilen einzuladen. Zwei ausgedehnte<br />

Flure durchqueren den Komplex in Längsrichtung<br />

und fungieren als zentrales Rückgrat. Sie erstrecken<br />

sich entlang der Höfe und erschließen sämtliche Bereiche.<br />

Wie moderne Kreuzgänge geben sie in eine<br />

Richtung den Blick ins Freie, in die andere in die<br />

Räumlichkeiten des Universitätsbaus frei. Beide Korridore<br />

werden von elliptischen Arkaden überspannt:<br />

einer aus Holz, einer aus Beton.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

52<br />

Bildung & Kultur<br />

Zum Herzstück des Collegebaus wird mit den „Learning<br />

Commons“ eine dynamische Lernlandschaft.<br />

Sie liegt im Zentrum des Ensembles und öffnet sich<br />

über hohe Glasfronten zu beiden Innenhöfen. Als<br />

mehrstöckiger Bereich mit offenen Treppen entwickelt<br />

sie sich über verschiedene Zwischenebenen<br />

und wird zum gemeinsamen Wohnzimmer der Studierenden.<br />

Eine seitlich eingehängte Box überblickt<br />

den Multifunktionsraum in dem gelernt, gelesen, gesessen<br />

und sich ausgetauscht wird und schafft Platz<br />

für ungestörte Meetings. Der hintere, straßenseitige<br />

Trakt beinhaltet das große Auditorium. Eingeschossig<br />

ausgeführt, wird es mit seiner Geometrie zum besonderen<br />

Hingucker: Die Holzrippen von Decke und<br />

Rückwand biegen und strecken sich einem zentralen<br />

Oberlicht entgegen. Eine raumhohe Verglasung zum<br />

Kolleghof bildet den seitlichen Abschluss und lässt<br />

reichlich Tageslicht in den Veranstaltungssaal. Über<br />

den unteren beiden, akademisch und gemeinschaftlich<br />

genutzten Etagen sind die privaten Räume der<br />

Studierenden und Doktoranden untergebracht. Laut<br />

den Bewohnern selbst erinnern die Zimmer eher an<br />

ein luxuriöses Hotel als an ein Studentenwohnheim.<br />

In hochwertigem Kirschholz und Sichtbeton gestaltet,<br />

verfügt jedes von ihnen über ein eigenes Bad,<br />

einen langen Schreibtisch und maßgeschneiderte<br />

Einbauten. Ganz oben folgen die Zimmerdecken der<br />

geschwungenen Dachform. Sie sorgen nicht nur für<br />

zusätzliche Gemütlichkeit, sondern verleihen den<br />

kleinen Appartements einen loftartigen Charakter.<br />

Der neue Standort des Exeter Colleges überzeugt<br />

auf mehreren Ebenen: Zwischen historischem Flair<br />

und modernem Design wird er zu einem zweiten Zuhause<br />

für Studierende, Tutoren und andere Nutzer.<br />

Mithilfe von Licht und Transparenz, hochwertigen<br />

Materialien und diversen informellen Treffpunkten<br />

realisierten die Architekten rund um Alison Brooks<br />

einen Campus, der für weit mehr als nur akademische<br />

Leistung steht. Sie hoffen, dass die nächsten Generationen<br />

den Bildungsbau nutzen, um eine Zukunft voller<br />

Menschlichkeit, Inklusion und Empathie zu schaffen.<br />

Nun liegt es an den künftigen Hochschülern der<br />

Eliteuniversität, diese Vision in die Tat umzusetzen<br />

– der architektonische Grundstein scheint mit Cohen<br />

Quad erfolgreich gelegt zu sein.<br />


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53<br />

Alison Brooks Architects<br />

Exeter College Cohen Quad<br />

Oxford, Großbritannien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Team:<br />

Statik:<br />

Umweltplanung:<br />

Denkmalschutz:<br />

Landschaftsplanung:<br />

Nutzfläche: 6.000 m 2<br />

Planungsbeginn: 2011<br />

Fertigstellung: 2020<br />

www.alisonbrooksarchitects.com<br />

Exeter College<br />

Alison Brooks Architects<br />

Alison Brooks, Michael Mueller, Hannah Constantine,<br />

Jay Williams, Ceri Edmunds, Sergey Kudryashev,<br />

Joseph Ransom Shaw, Michael Woodford, Sara Wernsten<br />

Civic<br />

Max Fordham<br />

Richard Griffiths Architects<br />

Dan Pearson Studio<br />

„Unser S-förmiges Gebäude ist um zwei neue<br />

Höfe herum organisiert, die ein dreidimensionaler<br />

Rundgang zusammenfasst. Bei ihm handelt<br />

es sich um eine narrative Route: Sie verbindet<br />

öffentliche Räume und Innenhöfe des Colleges<br />

durch Kreuzgänge, Amphitheatertreppen, Podeste<br />

und Gartenwege – durch Orte der Begegnung<br />

und des wissenschaftlichen Austauschs.<br />

Der mehrstufige Gemeinschaftsraum in der<br />

Mitte des Grundrisses ist das soziale Herz des<br />

neuen Quad.“<br />

Alison Brooks


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

54<br />

Bildung & Kultur<br />

Die Galerie und der Veranstaltungsort Phoenix Central<br />

Park in Chippendale in der Innenstadt von Sydney markieren<br />

die architektonische Manifestation einer ambitionierten<br />

Symbiose: Die Vision der Kunstphilan thropin<br />

Judith Neilson verschmilzt mit dem Produkt einer<br />

Partnerschaft zwischen Architektur und künstlerischen<br />

Bereichen. Ein bestimmendes Element ist der Dialog<br />

zwischen Galerie und Theater, innen und außen – eine<br />

Erkundung, wie ein Gebäude zwei Dinge gleichzeitig<br />

sein kann, sozusagen ein Sowohl-als-auch.


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55<br />

Durbach Block Jaggers & John Wardle Architects<br />

Sowohl als auch<br />

Phoenix Central Park / Sydney, Australien<br />

Durbach Block Jaggers & John Wardle Architects<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Trevor Mein, Martin Mischkulnig, Tom Ferguson, Anthony Browell, Elin Bandmann<br />

Wo sonst oft Egozentrik herrscht, konnte mit dem<br />

Phoenix Central Park gerade aus der offenen Diskussion<br />

und engen Kooperation zweier führender Architekturbüros<br />

ein herausragendes architektonisches<br />

Gesamtkunstwerk entspringen. Ganz im Sinne der<br />

primären Absicht und der Vision der Kunstphilanthropin<br />

Judith Neilson ist das unverkennbare Bauwerk<br />

aus der Feder von Durbach Block Jaggers und<br />

John Wardle Architects nicht nur eine Galerie, sondern<br />

ein kultureller Veranstaltungsort und ein künstlerisches<br />

Zentrum, in dem bildende und darstellende<br />

Kunst in ständigem Dialog miteinander stehen.<br />

Architektur und Kunst verschwimmen im, am und um<br />

Phoenix Central Park auf virtuose Weise zu einem<br />

großen Ganzen. Die Räume sind dabei in sich ebenso<br />

verwoben, wie die bildende mit der darstellenden<br />

Kunst. Und auch die Arbeit der beiden Architekturbüros<br />

geht fließend ineinander über: während John<br />

Wardle Architects für den Entwurf der Galerie im Ostflügel<br />

verantwortlich zeichnet, gestalteten Durbach<br />

Block Jaggers den multifunktionalen Event-Space.<br />

Die Verbindung: ein mittig positionierter Innenhof<br />

und Garten.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

56<br />

Bildung & Kultur<br />

Beiden Bereichen gemein ist die Abschirmung von<br />

der Außenwelt. Sowohl die Galerie als auch das Theater<br />

erforderten besondere Maßnahmen, um Licht,<br />

Feuchtigkeit, Temperatur und Akustik gezielt kontrollieren<br />

zu können. Der Clou: Auf diese Weise ist es<br />

beiden Studios gelungen, ihre jeweils eigene Material-<br />

und Formensprache in ganz individuellen Innenwelten<br />

umsetzen. Aufgrund der Nähe und Funktion<br />

sowie einer kontinuierlichen und alles umschließenden<br />

Außenhaut aus Ziegelmauerwerk – die von beiden<br />

Architekturbüros gemeinsam entworfen wurde<br />

– bleibt die Verbundenheit des Gesamtensembles<br />

dennoch in allen Bereichen und zu jeder Zeit spürbar.<br />

Der Entwurf an sich ist dabei in jedem beliebigen Detail<br />

geprägt durch ein Sowohl-als-auch: Entstanden<br />

im Zuge iterativer Prozesse, entsprungen aus Gesprächen<br />

und Diskussionen, die sowohl rigoros als auch<br />

höflich geführt wurden und gleichsam geprägt waren<br />

von Respekt(losigkeit) und Humor. Entstanden ist<br />

eine homogene wie fragile äußere Oberfläche, durch<br />

welche die Eigenheiten jedes Innenraums hervortreten<br />

(dürfen) und diese (scheinbare) Einheit in Form von<br />

Fenstern, Türöffnungen und Portalen wiederum brechen.<br />

Ganz im Sinne des widerstreitenden Dialogs zwischen<br />

Galerie und Theater, welcher die Gleichzeitigkeit<br />

zweier offensichtlicher Gegensätze manifestiert.


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57<br />

Durbach Block Jaggers & John Wardle Architects<br />

Die Galerie<br />

Weder Museum, noch öffentliche Galerie, markieren<br />

die Wände aus aufwändig gefertigtem Ortbeton vielmehr<br />

die minutiös geplante Choreographie einer Reise,<br />

die den Besucher sowohl in äußerst intime Räume,<br />

als auch bewusst großzügige Bereiche führt. Im<br />

Fokus stehen dabei je nach Raumsituation die Präsentation<br />

einzelner Kunstwerke bis hin zu umfassenden<br />

Sammlungen. Treppen und Brücken verbinden<br />

die changierende Aneinanderreihung verschiedener<br />

Volumina und Räume und wahren auf diese Weise<br />

ganz nebenbei den Blick für das Gesamtensemble.<br />

Überraschende Ausblicke, dramatisch inszenierte<br />

Oberlichter und das Zusammenspiel der Materialien<br />

an sich umgarnen den Betrachter regelrecht, machen<br />

ihn zum Entdecker und ungewollten Liebhaber.<br />

Kleine, höhlenartige Rückzugsräume öffnen sich unverhofft<br />

zum Außenraum, um an der nächsten Stelle<br />

in weitläufige Galerieflächen überzugehen. Die der<br />

Straße zugewandte Backsteinoberfläche wurde nach<br />

innen gedrückt, um eine kreisförmige Vertiefung zu<br />

schaffen, in deren Mitte sich ein großes Rundfenster<br />

und ein kleineres, versetztes Begleitfenster befinden.<br />

Die Vertiefung in der Wand konzentriert die Aufmerksamkeit<br />

auf diese figurative Öffnung zur Welt<br />

außerhalb der Galerie.<br />

u<br />

Expressive Öffnungen bieten überraschende<br />

und gezielte Ausblicke auf die Umgebung und<br />

lassen Innen- und Außenwelt in Kontakt treten.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

58<br />

Bildung & Kultur


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59<br />

Durbach Block Jaggers & John Wardle Architects<br />

Der Performance Space<br />

Gestufte und konturierte, digital vorfabrizierte<br />

CLT-Holzrippen bilden – gleich einem<br />

Elisabe thanischen Theater aus der Zeit der<br />

Renaissance – ein allgegenwärtiges Rund, das<br />

von wechselnden Blickwinkeln aus betrachtet<br />

werden kann. Dazu kommt ein auskragender<br />

Balkon, der eine alternative Bühne oder Zuschauerloge<br />

bildet. Trotz der eindrucksvollen<br />

architektonischen Gestaltung steht stets der<br />

Besucher im Mittelpunkt: Eine anmutig arrangierte<br />

Reihe von Treppenstufen fängt Bewegungen<br />

ganz natürlich auf und erleichtert es<br />

dem Betrachter, den Überblick zu bewahren.<br />

In dem komplett abgedunkelten und in sich<br />

gekehrten Raum ermöglicht es einzig ein<br />

überdimensionales, goldenes Fenster, mit der<br />

Außenwelt in Kontakt zu treten. Der darüber<br />

liegende Begegnungsraum für Künstler und<br />

der anschließende Hof – vielmehr ein Landschaftsgarten<br />

– bilden mit ihrer Helligkeit und<br />

den Weißtönen einen starken und unerwarteten<br />

Kontrast. Ebenso beeindruckend: die Ziegel,<br />

ungewöhnlich lang und flach. Individuell<br />

gestaltet, funktionieren diese ähnlich einem<br />

gestapelten Stein und setzen die Betonung auf<br />

die Mörtelfugen. Dazu wurde ein dünner Mörtelschleier<br />

über die Ziegel gewaschen, um die<br />

Kontinuität der Oberfläche zu unterstreichen.<br />

Diese wird wiederum rund um die Öffnungen,<br />

bei denen Innen- und Außenwelt aufeinandertreffen,<br />

auf faszinierende Weise gewölbt, gedreht,<br />

geschnitten und gebogen.<br />

u<br />

Weiche, organische<br />

Formen und haptische,<br />

warme Oberflächen und<br />

Materialien sorgen für<br />

eine angenehme und gedämpfte<br />

Atmosphäre.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

60<br />

Bildung & Kultur<br />

Das im Auftrag eines privaten Kunstmäzens und von<br />

zwei Architekturbüros gemeinsam verfasste Projekt<br />

ist vielleicht gerade daher ein so überzeugender<br />

Vorschlag, da der Beitrag und die Erkenntnisse des<br />

jeweils anderen so wohlwollend berücksichtigt wurden.<br />

Die resultierende Formensprache: einzigartig<br />

und zeitlos. Die Zusammenstellung der Materialien<br />

und Oberflächen: hochwertig und haptisch. Die Verbindung<br />

von Innen- und Außenraum: anrührend und<br />

überraschend. Ein Ort, der bereits nur für sich ein<br />

architektonisches Erlebnis darstellt und es trotzdem<br />

versteht, sich in gewissen Momenten zurückzunehmen,<br />

um die Kunst voll und ganz wirken zu lassen.<br />

Gerade dieses Sowohl-als-auch prägt den Phoenix<br />

Central Park auf so einnehmende und natürliche Art<br />

und Weise, dass man sich gar nicht entscheiden will<br />

– und zum Glück auch nicht muss.<br />


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61<br />

Durbach Block Jaggers & John Wardle Architects<br />

OG 2<br />

0 1 2 5<br />

Level 02 Plan<br />

0<br />

1<br />

2<br />

5m<br />

Section BB<br />

0<br />

1<br />

2<br />

5m<br />

Section BB<br />

OG 1<br />

0 1 2 5<br />

Level 01 Plan<br />

0<br />

1<br />

2<br />

5m<br />

0 1 2<br />

5m<br />

Section AA Section AA<br />

EG<br />

0 1 2 5<br />

Ground Plan<br />

Ground 0 Plan 1 0 1 2 5 Ground Plan<br />

2 5<br />

Phoenix Central Park<br />

Sydney, Australien<br />

Bauherr: Chippendale, Sydney Australia<br />

Planung: Durbach Block Jaggers (Performance Space)<br />

John Wardle Architects (Gallery)<br />

Mitarbeiter DBJ: Neil Durbach, Camilla Block, David Jaggers,<br />

Simon Stead, Anne Kristin Risnes, Deb Hodge,<br />

Xiaoxiao Cai, Adam Hoh<br />

Mitarbeiter JWA: John Wardle, Stefan Mee, Diego Bekinschtein, Alex Peck,<br />

Luca Vezzosi, Adrian Bonaventura, David Ha, Ellen Chen,<br />

Andy Wong, Manuel Canestrini, Meron Tierney<br />

Statik:<br />

Taylor Thomson Whitting<br />

Grundstücksfläche: 717 m 2<br />

Nutzfläche: 1.185 m 2<br />

Planungsbeginn: 2014<br />

Fertigstellung: 2019<br />

www.durbachblockjaggers.com<br />

www.johnwardlearchitects.com<br />

„Wir streben nach einer Architektursprache, die sowohl<br />

selbstbewusst als auch zuvorkommend ist. Umweltverträgliche<br />

Gestaltungsprinzipien durchdringen<br />

die Logik eines dauerhaften Designs im Sinne<br />

der Standortwahl, der Landschaftsgestaltung, dem<br />

Management von Dienstleistungen und der Ausführung<br />

im Detail. Wir glauben, dass ein Gebäude, das<br />

geliebt wird, länger lebt.“<br />

Neil Durbach, Camilla Block und David Jaggers<br />

Partner von Durbach Block Jaggers Architects<br />

© Daniel Boud


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

62<br />

Bildung & Kultur<br />

Rebellion<br />

der Träumer<br />

Kornets Hus / Hjørring, Dänemark / Reiulf Ramstad Arkitekter<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Reiulf Ramstad Arkitekter<br />

Im Zuge der Gestaltung der Fassade des landwirtschaftlichen<br />

Besucherzentrums „Kornets Hus“ im<br />

dänischen Hjørring ließen sich Reiulf Ramstad Arkitekter<br />

von der lokalen architektonischen Tradition<br />

der verwitterten Scheunen und alten Bauernhäuser<br />

faszinieren und inspirieren. Auch die vom Wind geschliffenen<br />

Bäume und der braune Boden, der sich bis<br />

zum Horizont erstreckt, trugen letztlich ihren Teil zu<br />

der einnehmenden Atmosphäre des Ortes bei.


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63<br />

Reiulf Ramstad Arkitekter<br />

Auf den ersten Blick erschien das Wettbewerbsprogramm<br />

recht einfach und unprätentiös, entpuppte<br />

sich aber bei genauerer Betrachtung als reichlich<br />

ambitioniert – in den Augen der ausführenden Reiulf<br />

Ramstad Arkitekter nahezu rebellisch. Der Bauherr<br />

wünschte sich auf dem flachen Stück Land im dänischen<br />

Hjørring ein relativ bescheidenes Gebäude<br />

von 600 Quadratmetern Fläche, das er als Besucherzentrum<br />

mit Ausstellungsflächen sowie einer integrierten<br />

Bäckerei, einer Boutique und eigenem Café<br />

nutzen wollte.<br />

Seit Mitte der 1970er Jahre werden auf diesem Landstrich<br />

fast vergessene Getreidesorten auf der Grundlage<br />

biologischer Anbaumethoden kultiviert. Knapp<br />

fünf Jahrzehnte später schienen Zeit und Gesellschaft<br />

reif dafür, einen Schritt weiterzugehen. Das<br />

Ziel: die Entwicklung eines unabhängigen Wissensund<br />

Erfahrungszentrums, das sich als Bindeglied zwischen<br />

nachhaltiger Lebensmittelproduktion und moderner<br />

Lebensweise versteht. Aber selbst in einem<br />

so fortschrittlichen Land wie Dänemark, dessen Fläche<br />

zu einem Großteil aus Ackerland besteht, wurde<br />

den Beteiligten bald klar, dass die Initiative „House of<br />

Grain“ nicht völlig unumstritten und auf ihre eigene<br />

Art und Weise Teil eines wachsenden ökologischen<br />

Kampfes in Dänemark war: Kleine, engagierte Unternehmen<br />

sehen sich dort, wie an anderen Orten,<br />

vermehrt mächtigen wirtschaftlichen und politischen<br />

Kräften ausgesetzt. Dennoch: Einer konservativen<br />

Agrar- und milliardenschweren Chemieindustrie zum<br />

Trotz – 2020 wurde das „Kornets Hus“ (zu deutsch<br />

„Kornkammer“) für die Allgemeinheit geöffnet. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

64<br />

Bildung & Kultur<br />

„Es war keine unlösbare Aufgabe, das Raumprogramm<br />

für das „House of Grain“ auf einem Stück Paus papier<br />

zusammenzufügen. Wir hatten von Anfang an das Gefühl,<br />

dass die funktionalen Anforderungen und Konstruktionsprinzipien<br />

eine einfache Lösung verdienen“,<br />

erklärt Architekt Reiulf Ramstad die grundlegende<br />

Herangehensweise an den Entwurfsprozess. Die größere<br />

Herausforderung bestand in der Reaktion auf<br />

den umfassenden Kontext, in dessen Spannungsfeld<br />

aus ökologischen und wirtschaftlichen Interessen<br />

sich Bauherr Jørn mit seiner Vision verstrickt sah. Die<br />

passende Antwort fanden die Architekten letztlich in<br />

einem Balanceakt zwischen den Extremen.<br />

Nähert man sich dem L-förmigen Gebäude von außen<br />

an, so stechen neben der Farbgebung sofort die<br />

Materialität und die starke Aura des „House of Grain“<br />

ins Auge. Die changierenden Brauntöne der Ziegel<br />

harmonieren nicht nur aufs Beste mit den umgebenden<br />

Feldern, sie spiegeln auch die fette Erde der<br />

ertragreichen Kulturlandschaft wider. In seiner Formgebung<br />

orientiert sich das „Kornets Hus“ auch an<br />

den Bauerngehöften der Umgebung. Die beiden Endpunkte<br />

des Besucherzentrums ragen, zwei Backöfen<br />

gleich, teleskopartig in den Himmel, definieren die<br />

räumliche Ausdehnung des Bauwerks, öffnen den<br />

Blick gen Himmel und holen auf diese Weise viel natürliches<br />

Tageslicht tief ins Gebäude.<br />

Das changierende Farbspiel<br />

der Fassade greift<br />

die natürlichen Nuancen<br />

der Umgebung auf und<br />

fügt das Bauwerk harmonisch<br />

in das Landschaftsbild<br />

ein.


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65<br />

Reiulf Ramstad Arkitekter<br />

Während sich das Bauwerk zur Rückseite hin eher<br />

verschlossen zeigt, öffnet sich das Innere über eine<br />

großzügige Terrasse hin zu den ausgedehnten Weizenfeldern<br />

im Westen. Um den großen Brotbackofen<br />

herum sind die öffentlichen Räume angeordnet, im<br />

Bereich der Lichtschächte positionierten die Architekten<br />

dagegen die Lehr- und Ausstellungsflächen,<br />

um die Raumhöhe und das lichte Ambiente optimal<br />

auszunutzen. Wände und Decken wurden allesamt<br />

gleich einer zweiten, verborgenen Fassade mit lebendig<br />

gemaserten Holzelementen verkleidet, die das<br />

Lichtspiel optimal aufgreifen und für eine warme und<br />

wohnliche Atmosphäre sorgen. Das „Kornets Hus“ –<br />

so scheint es – ist aus den keimenden Ambitionen<br />

des Bauherren heraus selbstbewusst zu einem stattlichen<br />

Organismus gewachsen.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

66<br />

Bildung & Kultur<br />

3 Fragen an Architekt Reiulf Ramstad<br />

Warum war eine so starke Formensprache<br />

in diesem Fall die richtige Antwort?<br />

Nachdem wir uns mit dem Kunden getroffen<br />

und die fortschrittlichen Aspekte seiner<br />

Mission und Vision erkannt hatten, sahen<br />

wir uns gezwungen, einen gangbaren<br />

Weg zwischen den beiden dominierenden<br />

Positionen in der öffentlichen Debatte zu<br />

formulieren. Einen Weg zwischen Verleugnung<br />

auf der einen und apokalyptischem<br />

Umweltbewusstsein auf der anderen Seite.<br />

Vor diesem Hintergrund erschien uns der<br />

Entwurf eines energieeffizienten Gebäudes<br />

unter Verwendung von recycelbaren Materialien<br />

und anderen technischen No-Fix-Lösungen<br />

irgendwie veraltet. Angesichts<br />

der Komplexität der Umstände, mussten<br />

wir uns vom konventionellen Designdenken<br />

lösen. Wir konnten uns nicht auf eine<br />

re flexartige Reaktion von Best-Practice-<br />

Technik und symbolischen Darstellungen<br />

guter Absichten verlassen. Wir verspürten<br />

den starken Wunsch, eine menschliche<br />

Antwort zu finden, und waren uns unsicher,<br />

ob Ästhetik als strategisches Instrument<br />

eingesetzt werden konnte oder nicht. Die<br />

Frage, die sich uns stellte, war, wie wir den<br />

stillen Aktivismus des Bauherrn in ein architektonisches<br />

Manifest umsetzen konnten.<br />

Wie wichtig sind Ort und<br />

Kultur in Ihrem Entwurfsprozess?<br />

Wir glauben, dass wir den Raum in vielen<br />

Dimensionen und Maßstäben erleben. Unserer<br />

Ansicht nach schließt ein globales<br />

Bewusstsein die Idee der lokalen Zugehörigkeit<br />

nicht aus und umgekehrt. Lokale<br />

Präsenz ist kein Gegensatz zu globaler<br />

Reichweite. Man kann sich auf dem Land<br />

genauso gut verstecken wie mitten in New<br />

York. Die Globalisierung hat die alte Dichotomie<br />

von Zentrum und Peripherie verzerrt.<br />

Kulturelle Erfindungen sind nicht mehr nur<br />

auf Großstädte beschränkt. Wir haben in<br />

der kleinen Stadt Åndalsnes, sechs Autostunden<br />

von Oslo entfernt, beispielsweise<br />

ein Bergsteigerzentrum errichtet, das<br />

eine Schar internationaler Anhänger anzieht<br />

und so zu Norwegens Epizentrum für<br />

eine aufstrebende globale Gemeinschaft<br />

von Bergsteigern geworden ist. Diese Verschiebung<br />

in der Kulturgeographie und die<br />

dynamische Realität dahinter interessieren<br />

mich. Wir glauben, dass lokale Traditionen<br />

durch Impulse von außen informiert und<br />

bereichert werden müssen, um zu überleben<br />

und zu gedeihen. Die Verankerung<br />

der Architektur in einem lokalen Kontext<br />

schließt ein größeres Bild nicht aus.<br />

Welche Rolle spielten Licht und<br />

Material im Inneren des Gebäudes?<br />

Das Gebäude ist um einen einfachen und<br />

flexiblen Grundriss herum organisiert, der<br />

eine Vielzahl von Aktivitäten und Funktionen<br />

zulässt. Die architektonische Form<br />

leitet sich aus der Erforschung der reichen<br />

Landschaft, der Volkskultur und des landwirtschaftlichen<br />

Erbes der Region ab – das<br />

Zentrum wird durch zwei mit Ziegeln verkleidete<br />

Lichtschächte definiert, welche<br />

die Bäckereiöfen neu interpretieren. Das Innere<br />

des Gebäudes ist so geplant, dass es<br />

sich zu den weiten Weizenfeldern im Westen<br />

hin öffnet und den Blick nach außen<br />

auf die Terrasse freigibt. Die öffentlichen<br />

Räume sind um einen großen Brotbackofen<br />

herum angeordnet, während die Lehr- und<br />

Ausstellungsräume durch die natürliche<br />

Beleuchtung und das erhöhte Volumen der<br />

Oberlichter gekennzeichnet sind. •


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67<br />

Reiulf Ramstad Arkitekter<br />

0<br />

2<br />

10m<br />

0<br />

2<br />

10m<br />

0<br />

2<br />

10m<br />

Kornets Hus / The house of grain<br />

Hjørring, Dänemark<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Ejendomsfonden Kornets Hus<br />

Reiulf Ramstad Arkitekter<br />

Reiulf Ramstad, Peter Kornmaaler Hansen<br />

COWI<br />

Grundstücksfläche: ca. 800 m 2<br />

Planungsbeginn: 2017<br />

Fertigstellung: 2021<br />

Baukosten:<br />

45 mNOK<br />

www.reiulframstadarkitekter.com<br />

„Mit dem Kornets Hus ist es uns gelungen,<br />

ein Kulturzentrum zu realisieren, das<br />

sich mit der reichen Lebensmittel- und<br />

Landwirtschaftstradition der Region befasst.<br />

Auf dem Gelände eines bestehenden<br />

Bauernhofs mit Bäckerei bietet der<br />

neu geschaffene Ort Besucherinnen und<br />

Besuchern, Einheimischen sowie Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern Inspiration<br />

und dient als Einrichtung für ein aktives<br />

Lernen. Dabei dreht sich alles um die Bedeutung<br />

des Getreides für Jütland und<br />

die menschliche Zivilisation.“<br />

Reiulf Ramstad


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

68<br />

Bildung & Kultur<br />

Wie eine<br />

fremde Welt<br />

Taiyuan Botanical Garden / Taiyuan City, China / Delugan Meissl Associated Architects<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: CreatAR<br />

Delugan Meissl Associated Architects haben im chinesischen<br />

Taiyuan ein ehemaliges Kohleabbaugebiet in einen ambitionierten<br />

Landschaftspark umgestaltet, der neben dem zentralen<br />

Eingangsgebäude mit Naturmuseum und Verwaltung auch drei<br />

Gewächshäuser, ein Restaurant, ein Bonsaimuseum sowie ein Forschungszentrum<br />

samt Bibliothek und Personalwohnräumen umfasst.<br />

Der Wunsch des Bauherren des Botanical Garden Taiyuan:<br />

die Erschließung und Vermittlung naturnaher Ökosysteme für die<br />

breite Gesellschaft zugänglich zu machen.


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69<br />

Delugan Meissl Associated Architects<br />

Taiyuan, 5,3-Millionenmetropole und Hauptstadt der<br />

Provinz Shanxi, befindet sich im Hinterland Nordchinas<br />

rund 500 Kilometer von Peking entfernt. Der<br />

wichtige Industriestandort verfügte 2020 nicht nur<br />

über die größte Pro-Kopf-Anzahl an Überwachungskameras,<br />

sondern hat auch eine florierende Wirtschaft<br />

im Kohlebergbau, der Eisenverhüttung sowie<br />

Erzeugung von Aluminium und Edelstahl vorzuweisen.<br />

Außerdem befindet sich vor Ort ein kleinerer<br />

Weltraumbahnhof für Satellitenstarts.<br />

Um sich zu fühlen, als sei man auf einem fremden<br />

Planeten gelandet, muss man in Taiyuan allerdings<br />

keinen allzu langen Weg auf sich nehmen: Ein Besuch<br />

des Botanischen Gartens inmitten des Zentrums tut<br />

es auch. Ein ehemaliges Kohleabbaugebiet mit Seenlandschaft<br />

in der Mitte bot ein stimmungsvolles Setting<br />

für die Neugestaltung eines 182 Hektar großen<br />

Landschaftsparks durch das Wiener Architekturbüro<br />

Delugan Meissl Associated Architects. Die hoch aufragenden<br />

Kuppeln auf dem Gelände sind nicht nur<br />

aus optischer Sicht ein Highlight, sie repräsentieren<br />

auch den modernen Massivholzbau in China.<br />

Dieser treibt im Land der aufgehenden Sonne erst einige<br />

zarte Knospen. Während die Holzbautradition und<br />

-techniken im Westen seit Jahrhunderten untrennbar<br />

mit dem Kultur- und Landschaftsbild verwoben sind,<br />

setzte man in China – ungeachtet der eigenen Baugeschichte<br />

– hinsichtlich der Baumaterialien bis dato vor<br />

allem auf Stahl und Beton. Auch, weil eine große Angst<br />

vor der Brennbarkeit besteht und der dortige technische<br />

Kenntnisstand in Bezug auf moderne Holzbauverfahren<br />

nahezu gegen Null geht. Noch, denn das soll<br />

sich nun nach und nach ändern.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

70<br />

Bildung & Kultur<br />

Erste Benchmark und eindrucksvolle Werkschau<br />

internationaler Ingenieurskunst ist das Gewächshaus-Ensemble<br />

aus drei spannungsgeladen zueinander<br />

positionierten Baukörpern, die als weitspannende<br />

Holzgitterschalen in nicht-paraboloidförmiger<br />

Kuppelform realisiert wurden und das Herzstück des<br />

Areals darstellen. Die Domes setzen sich aus doppelt<br />

gekrümmten Brettschichtholzträgern zusammen, in<br />

die doppelt gekrümmte Glasscheiben und sogar öffenbare<br />

Elemente eingefügt wurden. Das muschelartige<br />

Muster mit ungleichmäßigen Abständen zwischen<br />

den Segmenten und auch die erdbebensichere<br />

Ausführung erforderten eine aufwendige Konstruktion,<br />

bei der kein Stück dem anderen gleicht.<br />

Die Kuppeln mit einem Durchmesser von 43 bis 88<br />

Metern beherbergen die Sammlung seltener Pflanzen<br />

des Botanischen Gartens. Dabei ist die größte<br />

der drei Kuppeln gleichzeitig eine der größten<br />

Holz-Gitterschalen der Welt. Dank der filigranen Konstruktion<br />

scheinen Innen- und Außenwelt ineinander<br />

überzugehen, unter dem Dach der Kuppel wähnt man<br />

sich wie unter einem Himmelszelt. Die Ablesbarkeit<br />

der Konstruktion lässt die Kuppeln besonders natürlich,<br />

leicht und luftig erscheinen. Die durchgängige<br />

Verwendung des Baustoffs Holz basiert auf dem hohen<br />

Grad an Vorfabrikation und einer damit einhergehenden<br />

besseren Ausführungsqualität sowie dem<br />

ästhetischen Anspruch an die Gestaltung der einzelnen<br />

Pavillons.<br />

u<br />

Die Kuppel überspannt<br />

die botanische Sammlung<br />

derart filigran und zart,<br />

dass innen und außen<br />

ineinanderzufließen<br />

scheinen.


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71<br />

Delugan Meissl Associated Architects


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

72<br />

Bildung & Kultur


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73<br />

Delugan Meissl Associated Architects<br />

Dieser besondere Fokus auf das Material und die<br />

Liebe zum Detail treten auch bei der Gestaltung<br />

des Restaurants und Teehauses zutage – einem<br />

exemplarischen Beispiel für die Anwendung der<br />

Prinzipien der gestapelten und verschachtelten<br />

Trägerschichten sowie dem Stufen und Skalieren<br />

durch Hinzufügen oder Entfernen von Ebenen. Auf<br />

diese Weise gelingt nicht nur die Neuinterpretation<br />

traditionell chinesischer Holzdachkon struktionen,<br />

es entsteht auch ein ganz eigener, fast skulptural<br />

anmutender Raumeindruck, der sich ganz auf das<br />

Dach und das „oben“ bezieht. Gleich einem startenden<br />

Raumschiff scheint die Dachebene dynamisch<br />

über den verglasten Unterbau und in Richtung<br />

Wasser abheben zu wollen.<br />

Den Gegenpol bilden die in konzentrischen Kreisen<br />

angelegten Terrassen des Bonsaimuseums.<br />

Unter freiem Himmel wird hier die alte fernöstliche<br />

Gartenkunst in Szene gesetzt. Dezent, leise<br />

und mit Blick auf den Betrachter, der sich die domestizierte<br />

Naturlandschaft gemütlich durch den<br />

Park wandelnd erschließen möchte. Gleich einem<br />

gemächlichen Strudel saugt das Bauwerk den Besucher<br />

regelrecht hinab in die Tiefe, wo ein kleiner,<br />

introvertierter Park zum Entspannen und In-sich-<br />

Gehen wartet. Zurück in das große Ganze führt<br />

umgekehrt eine Himmelsspirale, die den Blick und<br />

die Gedanken der Besucher gen Himmel lenkt. u<br />

Gestapelte und verschachtelte<br />

Trägerschichten<br />

prägen die<br />

Dachkonstruktion von<br />

Restaurant und Teehaus.<br />

Die layerartige Schichtung<br />

der konstruktiven<br />

Ebenen vereint Ästhetik<br />

und Raumwirkung auf<br />

eindrucksvolle Weise.


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74<br />

Bildung & Kultur<br />

Schon mit der Ankunft<br />

tauchen die Besucher<br />

ein in eine fremde Welt –<br />

gleich einer Startrampe<br />

führt eine langgezogene<br />

Rolltreppe hinein ins<br />

Blaue.


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75<br />

Delugan Meissl Associated Architects<br />

Zu dem Areal, das sich neben der in China traditionell<br />

wichtigen landschaftlichen Gestaltung auch in<br />

architektonischer Sicht zu beweisen vermag, gehört<br />

auch ein Empfangsgebäude, das über einen<br />

großen Vorplatz erschlossen wird. Angegliedert<br />

befindet sich ein Naturmuseum mit Verwaltungstrakt,<br />

denn das gesamte Konzept dient der Erschließung<br />

und Vermittlung naturnaher Ökosysteme<br />

für die breite Gesellschaft. Natur zum Anfassen<br />

und Verstehen, anstelle trister Industriebrachen.<br />

Bevor es so richtig grün wird, markiert der in Stein<br />

gegossene Vorplatz mit seiner imposanten Architektursprache<br />

noch einmal den Übergang vom urbanen<br />

zum semi-urbanen Raum.<br />

Über eine eindrucksvoll inszenierte Rolltreppe gelangen<br />

die Gäste vom Vorplatz durch eine kreisrunde<br />

Deckenöffnung mit Blick in den Himmel auf<br />

eine großzügige Dachterrasse. Von hier eröffnet<br />

sich ein erster Ausblick über das gesamte Gelände<br />

mit den einzelnen, gezielt verorteten Solitären,<br />

die gerahmt werden von der dahinterliegende<br />

Bergkulisse. Im Sinne des Gesamtkonzepts gehen<br />

auch an dieser Stelle Natur und Bauwerk fließend<br />

ineinander über und laden dazu ein, stets noch<br />

einen Schritt weiterzugehen und das gesamte<br />

Gelände zu erkunden. Über eine freitragende<br />

und über der zentralen Wasserfläche schwebende<br />

Aussichtsplattform gelangen die Besucher als<br />

erstes zu den drei im botanischen Garten liegenden<br />

Gewächshäusern unter den Kuppeln.<br />

Der Landschaftspark umfasst außerdem ein Forschungszentrum<br />

mit Labors, Studios, einem Bürogebäude,<br />

Werkstätten, Sitzungsräumen, Vorlesungsräumen<br />

und einer eigenen Bibliothek. Über<br />

einen gemeinsamen Verbindungstrakt im Erdgeschoss<br />

können mehrere unterschiedlich große<br />

Pavillons erschlossen werden. Delugan Meissl<br />

Associated Architects ist es in Kooperation mit<br />

internationalen Partnern verschiedenster Disziplinen<br />

gelungen, eine raue und verlassene „Mondlandschaft“<br />

in eine faszinierende und florierende,<br />

scheinbar fremde Welt zu verwandeln. Ein Blick in<br />

die Zukunft?<br />

•<br />

Taiyuan Botanical Garden China<br />

Jinyuan District, Taiyuan City, China<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Botanical Garden Taiyuan<br />

Delugan Meissl Associated Architects<br />

Architecture Executive planning: Institute of Shanghai<br />

Architectural Design & Research (Co.,Ltd.)<br />

Sebastian Brunke, Diogo Teixeira, Maria Dirnberger,<br />

Volker Gessendorfer, Bernd Heger, Tom Hindelang,<br />

Klara Jörg, Rangel Karaivanov, Leonard Kern, Kinga Kwasny,<br />

Toni Nachev, Martin Schneider<br />

Bollinger + Grohmann Ingenieure, StructureCraft<br />

Landschaftsplaner:<br />

Holzkonstruktionen:<br />

Grundstücksfläche: 183 ha<br />

Nutzfläche: 54.600 m 2<br />

Planungsbeginn: 2015<br />

Bauzeit: 2017 - 2021<br />

Fertigstellung: 02/2021<br />

www.dmaa.at<br />

Beijing BLDJ Landscape Architecture Insitute Co.,Ltd.<br />

& Valentien+Valentien Landschaftsarchitekten<br />

und Stadtplaner SRL<br />

StructureCraft<br />

© Paul Kranzler<br />

„Aufbruch, Positionierung, Weiterdenken:<br />

„Delugan Meissl Associated Architects (DMAA)<br />

wertet Orte durch eine Architektur mit klaren<br />

Konturen auf, die gegebene Qualitäten durch<br />

neue Raumchoreografien intensiviert.“<br />

Delugan Meissl Associated Architects: Martin<br />

Josst, Roman Delugan, Elke Delugan-Meissl<br />

und Dietmar Feistel


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76<br />

Öffentlicher Raum<br />

Place & Space<br />

Die Zurückeroberung des öffentlichen Raums<br />

Der öffentliche Raum befindet sich ständig im Wandel. Im Wandel der Jahreszeiten,<br />

im Wandel der Nutzung und Nutzer und im Wandel der Generationen. Dabei<br />

bewegen wir uns alle immerzu inmitten dieses Allgemeinguts, von dem wir die<br />

meiste Zeit nicht einmal bewusst wahrnehmen, dass die Straße, der Park oder der<br />

Platz irgendwie jedem Einzelnen gehören. Und auch wenn sich vereinzelte Aktivisten<br />

bewusst mit Guerilla Gardening, Graffiti oder anderen Interventionen gerade<br />

im urbanen Umfeld ihr Stück vom öffentlichen Raum zurückerobern und unsere<br />

Umgebung damit verschönern, bereichern – manchmal vielleicht auch zerstören<br />

– die Allgemeinheit setzt sich (noch?) viel zu selten aktiv und bewusst mit ihrem<br />

Stadtraum auseinander. Dabei ist das Potenzial enorm.<br />

Text: Linda Pezzei<br />

Manifesto Market<br />

© Flusser Studio<br />

Der öffentliche Raum der Zukunft<br />

Verlassene oder stillgelegte Flächen wie<br />

Schwimmbäder, Flughäfen, Brücken und<br />

Co bieten nicht nur jede Menge Flair und<br />

Historie, sie ermöglichen es oft auch, natürliche<br />

oder naturnahe Umgebungen zu<br />

verwirklichen, die andernfalls aufgrund von<br />

Platzmangel nicht realisierbar wären. Die<br />

Antwort auf die zunehmende Versiegelung<br />

und Privatisierung von Flächen könnten<br />

schwimmende und schwebende Parks sein:<br />

nachhaltig und ästhetisch ansprechend gestaltet,<br />

funktional und inklusiv, dazu urbaner<br />

Garten für ernährungsbewusste Städter.<br />

Dass es allerdings nicht immer die Metropole<br />

sein muss, zeigen wegweisende Projekte<br />

wie die städtische Umgestaltung von Trofaiach<br />

(dazu später mehr). Der beste Beweis<br />

dafür, was alles in und aus unserem öffentlichen<br />

Raum entstehen kann, wenn der Wille<br />

da ist, die Bürger miteinbezogen werden<br />

und ein paar kreative Köpfe am Werk sind.<br />

Unser öffentlicher Raum bietet – im ländlichen<br />

wie urbanen Kontext – eindeutig jede<br />

Menge Potenzial, von uns allen zurückerobert<br />

zu werden. Da geht noch mehr!<br />

Produkte und Konzepte für den<br />

öffentlichen Raum<br />

Konzepte wie das des Manifesto Market<br />

in Prag und Berlin verwandeln Parkplätze,<br />

Industriebrachen und Bauflächen in<br />

Spe in lebendige und pulsierende urbane<br />

Treffpunkte, die Gastronomie, Handel und<br />

Kultur vereinen. Auf Zeit. Der Landschaftsarchitekt<br />

und Unternehmer Martin Barry<br />

zielt mit diesem Angebot und einem durchdachten,<br />

recyclebaren Design bewusst darauf<br />

ab, verlassene oder vergessene innerstädtische<br />

Leerräume für die Allgemeinheit<br />

zu erschließen.<br />

Ebenso innovativ: smarte Stadtmöbel, die<br />

nicht nur ästhetisch und bequem sind,<br />

sondern auch nachhaltig und vielseitig. So<br />

wird die Sitzbank bei mmcité schnell zum<br />

Fahrradständer und der Schattenspender<br />

ist dank Photovoltaik und integrierter<br />

Batterie gleichermaßen Ladestation und<br />

WLAN-Hotspot in einem. In Kopenhagen<br />

treiben mobile Pools im Hafen und vor der<br />

Küste ist bereits ein ganzer Inselpark in Planung.<br />

Selbstverständlich gratis und für alle<br />

frei zugänglich. Neben solchen Konzepten –<br />

meist auf Eigeninitiative einzelner kreativer<br />

Vorausdenker hin entwickelt – sind es auch<br />

Kunstwerke, Installationen oder Gedenkstätten,<br />

die unseren öffentlichen Raum bereichern,<br />

mit Bedeutung aufladen und zum<br />

Verweilen und Interagieren einladen.


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77<br />

Öffentlicher Raum<br />

Fotos: Johannes Hloch<br />

Kaiserbadschleuse / Schwimmende Gärten |<br />

Carla Lo Landschafts<strong>architektur</strong><br />

Der Donaukanal dient Bewohnern und Gästen als beliebter<br />

Erholungs- und Freizeitraum mitten in Wien. Ein Teil<br />

davon: die denkmalgeschützte Kaiserbadschleuse. 1904<br />

erbaut und letztlich niemals in Betrieb genommen, diente<br />

das historische Relikt lange Zeit als beliebter Übungsort<br />

der hiesigen Graffitiszene. Heute ist die Betoninsel mit<br />

dem Ufer verbunden und eine topographisch modellierte<br />

Holzlandschaft mit Stauden, Gräsern und kleinen Gehölzen<br />

sorgt für schattige Aussichtspunkte und Verweilmöglichkeiten.<br />

„Mit dem Schritt hinaus auf die Schleuseninsel<br />

wurde ein Sonnenplatz auf der schattigen Seite des Donaukanals<br />

geschaffen – ein Freiraum gänzlich ohne Konsumationszwang.<br />

Wir konnten klar kommunizieren: Jeder<br />

ist hier willkommen, jeder kann sich hier aufhalten und<br />

einfach die Sonne genießen“, unterstreicht Carla Lo die<br />

Vorzüge des Projekts für den öffentlichen Raum und die<br />

Allgemeinheit.<br />

3 FRAGEN AN Carla Lo<br />

Wie wichtig ist die (gute) Gestaltung<br />

des öffentlichen Raums?<br />

Der öffentliche Raum ist für alle da,<br />

aber nur eine gute Gestaltung schafft<br />

es auch, dass ihn wirklich alle nutzen<br />

können. Gerade hier prallen nicht nur<br />

viele, sondern oft auch die unterschiedlichsten<br />

Ansprüche aufeinander:<br />

Erholung und Mobilität sind da<br />

nur ein Beispiel. Diese Wünsche an<br />

den Raum müssen gehört, übersetzt<br />

und umgesetzt werden, um ein gutes<br />

Miteinander aller Alters- und Nutzergruppen<br />

ermöglichen zu können.<br />

Wo liegen Herausforderungen<br />

und Chancen?<br />

Die Anforderungen an den Außenraum<br />

werden immer komplexer und<br />

gleichzeitig wird der Raum, der frei<br />

zur Verfügung steht, immer geringer.<br />

Oftmals arbeitet man unter Kostendruck<br />

und einschränkenden Normen.<br />

All diesen Herausforderungen kann<br />

man aber durch interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit entgegenwirken.<br />

Derzeit arbeiten wir mit Botanikern,<br />

Zoologen, Materialwissenschaftlern<br />

und Werkstofftechnikern und wirklich<br />

jedes Projekt zeigt neue Chancen für<br />

den Freiraum auf.<br />

Wieviel (verborgenes) Potenzial<br />

schlummert noch in der Gestaltungsmöglichkeit<br />

des öffentlichen Raums<br />

(in Österreich) – geht da noch mehr?<br />

Der öffentliche Raum in Österreich,<br />

speziell in Wien, rangiert auf einem<br />

hohen Niveau. Aber natürlich geht<br />

da immer noch mehr! Gerade, weil<br />

besonders der Freiraum auf die Herausforderungen<br />

der Zeit reagieren<br />

können muss. Momentan unbedingt<br />

im Hinblick auf die Klimakrise, aber<br />

auch in Bezug auf Artenvielfalt und<br />

Regenwassermanagement. Das größte<br />

Potenzial sehen wir jedoch im Straßenraum.<br />

Es benötigt neue, gleichberechtigte<br />

Verkehrskonzepte, mehr<br />

grün und weniger Stellplätze. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

78<br />

Öffentlicher Raum<br />

STADTMOBILIAR | mmcité<br />

Im Sinne der freien Zugänglichkeit von Design für alle,<br />

gestaltet der tschechische Outdoor-Möbelhersteller<br />

mmcité Stadtmobiliar mit Mehrwert, um so das Gesicht<br />

eines Ortes Stück für Stück mitzuprägen. „Die Herausforderungen<br />

liegen in der Langlebigkeit, Widerstandsfähigkeit<br />

und allgemein der Qualität der Verarbeitung – zu<br />

einem vernünftigen Preis“, so David Karasek, Gründer<br />

von mmcité. Eine weitere Besonderheit besteht in der hohen<br />

Recyclingfähigkeit der Produkte sowie der Tatsache,<br />

dass alle Teile vor Ort leicht repariert oder ersetzt werden<br />

können. Das gilt auch für RAUTSTER – einen Tisch<br />

mit angegliederten Bänken, der zur langen Tafel wachsen<br />

kann. Dieser kam bei dem Erfolgskonzept MANIFESTO<br />

MARKET in Prag ebenso zum Einsatz wie RIVAGE, eine<br />

Holzliege mit integriertem Tischchen.<br />

3 FRAGEN AN David Karasek,<br />

mmcité<br />

Warum ist die Gestaltung von<br />

Stadtmöbeln wichtig?<br />

Der öffentliche Raum dient absolut<br />

jedem und seine allgemeine Bewirtschaftung<br />

hat daher auch Auswirkungen<br />

auf jeden Einzelnen. Abgesehen<br />

von der Qualität des architektonischen<br />

und städtebaulichen Konzepts,<br />

das sich mit der Gesamtkonnektivität<br />

und dem Verkehr befasst, fällt vor<br />

allem die Gestaltung der städtebaulichen<br />

Details auf, für die das Stadtmobiliar<br />

der wichtigste Vertreter ist.<br />

Es ist der Teil der Architektur und des<br />

öffentlichen Raums, den man anfassen,<br />

wahrnehmen und spüren kann.<br />

Woher nimmt mmcité die<br />

Inspiration für die Produkte?<br />

Inspiration kommt – wie wir wissen –<br />

von überall her. Ist es die Natur, die<br />

uns inspiriert? Ja, natürlich. Eine Architektur?<br />

Ja, natürlich. Das Design<br />

von anderen Produkten und anderen<br />

Bereichen? Auch. Außerdem denken<br />

wir immer an den Menschen, der ist<br />

das Maß aller Dinge.<br />

Ein Projekt, das Sie gerne<br />

umsetzen würden?<br />

Ich arbeite immer gerne an einem<br />

komplexen Projekt mit, bei dem das<br />

Design von Elementen – ob sie nun<br />

schon lange in unserem Katalog enthalten<br />

oder ganz neu sind – mit Architektur<br />

und Landschaftsgestaltung<br />

kombiniert wird. Wenn man dann<br />

noch Grafiken hinzufügt, ist das Ganze<br />

absolut perfekt. All diese Bemühungen<br />

verstärken sich gegenseitig.<br />

Fotos: mmcité


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79<br />

Öffentlicher Raum<br />

Fotos: MAST, Filip Hucko<br />

Dyppezone | MAST<br />

Acht schwimmende Module, angeordnet um ein Becken<br />

in der Mitte, bilden das mobile Freibad Dyppezone, das<br />

seit 2020 die Badezone im Hafen von Kopenhagen bereichert.<br />

Je nach Bedarf und Witterung kann der bewegliche<br />

Boden auf- und zugeklappt werden. Auf diese Weise<br />

kann die Dyppezone sowohl als sommerlich-warmes<br />

Kinderbecken, als auch als frostiges Kaltwasserbecken<br />

genutzt werden. Im Gegensatz zu den festen Badebereichen<br />

kann die kleine mobile Einheit leicht im Hafen bewegt<br />

und so in Verbindung mit Veranstaltungen und Saunen<br />

am Kai positioniert werden. Die Nutzung ist für alle<br />

Kopenhagener, die bequem und sicher im Hafen schwimmen<br />

möchten, kostenlos. „Um mit Projekten wie Dyppezone<br />

sichere und einmalige Plätze zum Baden schaffen<br />

zu können, haben wir mit der Kopenhagener Stadtverwaltung<br />

eng zusammengearbeitet“, betonen die Gründer<br />

von MAST, wie ausschlaggebend eine enge Abstimmung<br />

mit den Behörden war.<br />

3 FRAGEN AN Marshall Blecher<br />

& Magnus Maarbjerg, MAST<br />

Wie kam es dazu, die Wasseroberfläche<br />

zu erobern?<br />

Ob im Hausboot oder auf Reisen – wir<br />

haben beide eine lange Zeit unseres<br />

Lebens auf dem Wasser verbracht<br />

und irgendwann bemerkt, dass sich<br />

die Hafenstädte rapide verändern.<br />

Sie haben sozusagen ihre Daseinsberechtigung<br />

verloren. Darin sahen<br />

wir eine Chance! Wir möchten die Beziehung<br />

zwischen der Stadt und dem<br />

Meer neu definieren und diese erstaunlichen<br />

Areale mit neuen Angeboten<br />

an öffentlichem Raum nutzen.<br />

Wie wichtig ist in Ihren Augen die<br />

Gestaltung des öffentlichen Raums?<br />

Sie ist entscheidend für eine funktionierende<br />

Stadt. Klima und Geografie<br />

sind nicht unbedingt ein Segen für<br />

Kopenhagen, aber im Laufe der Jahrhunderte<br />

hat eine kontinuierliche<br />

Investition in qualitativ hochwertige<br />

öffentliche Räume die Stadt – unserer<br />

Meinung nach – zu einer der lebenswertesten<br />

der Welt gemacht.<br />

Was können wir in der Zukunft von<br />

MAST erwarten?<br />

Wir arbeiten an einigen spannenden<br />

größeren Projekten in Großbritannien<br />

und Italien, wo wir einzigartige<br />

und nachhaltige öffentliche Räume<br />

an der Themse und an einem Steinbruchsee<br />

in Mailand gestalten. In unserer<br />

Heimat Kopenhagen arbeiten<br />

wir intensiv an der Entwicklung von<br />

schwimmenden öffentlichen Saunen,<br />

schwimmenden Hotelzimmern und<br />

einigen völlig neuen Arten von öffentlichen<br />

Räumen.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

80<br />

Öffentlicher Raum<br />

Trofaiach | stingl-enge architekten<br />

Wie sich ein Ortsbild und die damit einhergehende<br />

Aufenthaltsqualität und Dynamik innerhalb weniger<br />

Jahre grundlegend wandeln können, beweist die<br />

12.000-Seelen-Gemeinde Trofaiach in der Obersteiermark.<br />

Was mit einem bürgerbeteiligten Ideenwettbewerb<br />

2015 begann, hat sich bis heute zum laufenden<br />

Prozess für die ortsansässigen stingl-enge architekten<br />

entwickelt. Mit dem Umbau eines leerstehenden<br />

Gebäudes und der Umsiedelung der Musikschule vom<br />

Ortsrand in das Stadtzentrum rollten die Architekten<br />

eine Begegnungszone in Form eines „Teppichs“ aus,<br />

dessen Muster in Abstimmung auf die Straßenmarkierungsmaschine<br />

entwickelt wurde, welche dieses<br />

Muster jedes Jahr neu „weben“ darf. Es folgten eine<br />

Bushaltestelle, ein öffentliches WC sowie ein kleiner<br />

Pavillon mit angegliedertem terrassiertem Gelände<br />

mit Verweilzonen. Das Ergebnis: weniger Leerstand,<br />

mehr Aufenthaltsqualität, eine verbesserte Kommunikation<br />

und mehr Sicherheit für die Bewohner. Sowie<br />

jede Menge Nachahmer in anderen Gemeinden. „Derzeit<br />

planen wir, mit Wasserflächen noch mehr Qualität<br />

in die Stadt zu bringen“, blickt Alexandra Stingl-Enge<br />

bereits in die Zukunft.<br />

Fotos: Foto Freisinger


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81<br />

Öffentlicher Raum<br />

3 FRAGEN AN Alexandra Stingl-Enge & Winfried Enge<br />

Wie wichtig ist die (gute) Gestaltung des<br />

öffentlichen Raums?<br />

Sehr wichtig, weil man sich dort ständig<br />

aufhält. In Trofaiach lässt sich da beispielsweise<br />

ein längerer Prozess beobachten, der<br />

2015 mit einer Ideenwerkstatt zur Belebung<br />

der Hauptstraße begann. Ganz wichtig war<br />

dabei die Integration der Bürger als Ideengeber.<br />

Schließlich sind einige Hauseigentümer<br />

aktiv geworden und mittlerweile gibt<br />

es einen offiziellen Innenstadtkümmerer,<br />

der gegen Leerstand und für Diversität im<br />

Ort einsteht.<br />

Wo liegen hier die Zuständigkeiten bei den<br />

Gemeinden und Städten und was können<br />

Architekten konkret beitragen?<br />

Wir sehen da eindeutig die Aufgabe auch<br />

auf Seiten der Architekten. Wir können aber<br />

letztlich nur dazu anregen, den öffentlichen<br />

Raum nachhaltig zu nutzen und müssen auf<br />

die Offenheit der Gemeinden hoffen. Trofaiach<br />

ist in diesem Fall sehr innovativ, was<br />

auch mit der Nominierung für den Baukulturgemeinde-Preis<br />

gewürdigt wurde.<br />

Welche Resonanz erhalten Sie auf Ihre Interventionen<br />

in Trofaiach?<br />

Wir persönlich gar nicht so viel, aber andere<br />

Gemeinden fragen immer wieder an. Auch<br />

die Wahrnehmung in der Bevölkerung ist<br />

recht positiv – auch wenn unser Muster zu<br />

Beginn eine zum Teil polarisierende Wirkung<br />

hatte …<br />

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82<br />

Öffentlicher Raum<br />

Fotos: Bet Orten<br />

SUPERPOWER WALL | S K U L L studio<br />

Im Rahmen der Revitalisierung des Husův-Parks im Prager<br />

Stadtteil Čakovice entstand ein abstraktes Ziegelrelief,<br />

das auf eine ursprüngliche Bebauung verweist. Architekt<br />

Matěj Hájek bezeichnet die mit einer intelligenten<br />

Nanobeschichtung versehene Mauer als „Superpower<br />

Wall“, die dazu in der Lage ist, Emissionen abzubauen<br />

und so die Umgebungsluft zu reinigen. „Das Unsichtbare<br />

spielt hier eine doppelte Rolle. Auf der einen Seite die<br />

nanotechnologische Beschichtung, die auf das Sonnenlicht<br />

angewiesen ist, um zu funktionieren, und auf der<br />

anderen Seite die Erinnerung, Erinnerungsfragmente, die<br />

nur in unserer Vorstellung existieren. Das Wesentliche ist<br />

nicht das, was wir sehen, sondern genau das, was sich<br />

unserem Blick entzieht“, erklärt Hájek die Bedeutung des<br />

Objekts im öffentlichen Raum. Hier verschwimmen Technik,<br />

Kunst und Nahbarkeit zu einem großen Ganzen.<br />

3 FRAGEN AN Matej Hajek,<br />

S K U L L studio<br />

Warum ist die Gestaltung unseres öffentlichen<br />

Raums wichtig?<br />

Fragen Sie sich, wie die architektonische<br />

Gestaltung mit der Entwicklung<br />

der menschlichen Spezies zusammenhängt.<br />

Ihre Antwort enthält die Essenz<br />

der ursprünglichen Frage in sich.<br />

Was war der Grundgedanke des Entwurfs<br />

der SUPERPOWER WALL?<br />

Das figurative Thema war eine materielle<br />

Erinnerung an den Ort. Der<br />

Körper einer solchen Erinnerung<br />

verändert sich im Laufe der Zeit. Erinnerungsfragmente<br />

lösen sich auf<br />

und gruppieren sich in einer neuen<br />

Form wieder zusammen. Das technologische<br />

Werk – das Objekt an<br />

sich – bildet nach wie vor eine Wand,<br />

eine Grenze des Parkraumes. Der ursprünglichen,<br />

elementaren Funktion<br />

haben wir eine weitere hinzugefügt:<br />

die Fähigkeit, die Luft zu reinigen, die<br />

Umwelt auf unsichtbare, aber wahrnehmbare<br />

Weise zu verbessern.<br />

Was war die Intention, wie die Menschen<br />

mit dem Ort interagieren sollten<br />

– und was passiert wirklich?<br />

Das Objekt ist als skulpturales Werk<br />

konzipiert, als Relief im öffentlichen<br />

Raum. Jede andere Art der Nutzung,<br />

die über diese Kategorie hinausgeht,<br />

unterliegt dem elementaren Wesen<br />

des öffentlichen Raums und seiner<br />

Bewohner.<br />


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

83<br />

Dächer<br />

los<br />

grenzen<br />

planen.<br />

Hydroaktive Flächen nach Ihren Ideen.<br />

Für jedes Alter<br />

Geradlinig, robust und altersgerecht. So lässt sich die Bank<br />

BRICO von NUSSER STADTMÖBEL am besten beschreiben.<br />

Mit einer Sitzhöhe von 48 cm ist sie ideal für nahezu alle Altersklassen<br />

und gut greifbare Armlehnen erleichtern das Hinsetzen<br />

und das Aufstehen. Die hohe Rücklehne unterstützt ein<br />

bequemes, aufrechtes Sitzen, das robuste Gestell ist aus feuerverzinktem<br />

und in DB 703 pulverbeschichtetem Stahlprofil.<br />

Wahlweise steht eine Auflage aus naturbelassenem, FSC® zertifizierten<br />

Hartholz oder aus Acryl-Kunststoff zur Verfügung.<br />

In Längen von 1,73 m und 2,13 m angeboten sind auch Sonderanfertigungen<br />

und Anpassungen mit Einzelsitzen möglich.<br />

Außerdem sind Bänke ohne Rückenlehne und passende Tische<br />

sowie Sitzgruppen für Kinder erhältlich.<br />

STAUSBERG STADTMÖBEL ist ein Unternehmen der NUSSER-<br />

GRUPPE und vertreibt NUSSER Produkte exklusiv in Österreich.<br />

PARTNER FÜR OBJEKTGESTALTER<br />

Mit einem umfassenden Sortiment an Sickerpflaster, die noch<br />

dazu perfekt mit Friedl Pflastersteinen kombiniert werden<br />

können, eröffnen Friedl Steinwerke neue Möglichkeiten in der<br />

Gestaltung von hydroaktiven Flächen. Wir stehen für Beratung<br />

und Bemusterung gerne bereit: anfrage@steinwerke.at<br />

www.steinwerke.at<br />

Stausberg Stadtmöbel GmbH<br />

T +43 (0)7258 5711<br />

info@stausberg.at<br />

www.stausberg.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

84<br />

Licht<br />

© Kim Dong-Gyu<br />

Farbe, Wind<br />

und Schatten<br />

Licht – als wesentlicher Faktor dafür, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen –<br />

lenkt in der Architektur ebenso wie in der bildenden und der darstellenden Kunst<br />

den Fokus des Betrachters. Dessen Aufmerksamkeit richtet sich in der Regel<br />

weniger auf die Lichtquelle als vielmehr auf das, was durch sie zum Leuchten<br />

gebracht wird. Dies gibt für den Wohn- und Arbeitsbereich ebenso wie für den<br />

öffentlichen und halböffentlichen Raum. Was zählt, ist die Wirkung. Und diese<br />

kann – gerade bei Lichtinstallationen – weit mehr sein als eine rein ästhetische<br />

oder funktionale.<br />

Text: Heidrun Schwinger<br />

Mit „Prism“ lenkten HAKUTEN mit Takumi Takahashi<br />

als leitendem Architekten die Aufmerksamkeit der<br />

Betrachter auf das Gestern, genauer gesagt auf die<br />

Vergangenheit von Sarushima. Auf der kleinen Insel<br />

in der Bucht von Tokio waren bis zum zweiten Weltkrieg<br />

Geschütztürme im Einsatz. Obwohl Teile der<br />

damaligen Bauten noch heute bestehen, scheinen<br />

diese von der Bevölkerung ignoriert zu werden. Weder<br />

Einheimische noch Besucher wollen wohl an diesen<br />

Abschnitt der japanischen Geschichte erinnert<br />

werden, was nur allzu verständlich ist.<br />

HAKUTEN luden mit ihrer Installation nun dazu ein,<br />

hinzusehen. Und zwar mit dem Mittel der Ästhetik.<br />

Dabei wurde nicht glorifiziert. Nicht schöngeredet.<br />

Vorhandenes galt es einfach nur zu betrachten. Es ist<br />

Teil der Insel. Und wie auch die Insel selbst ist es Teil<br />

ihrer Schönheit. Um diese sichtbar zu machen, wurden<br />

zahlreiche Prismen auf einer mit Sand gefüllten<br />

Holzbühne so angeordnet, dass sie die Konturen der<br />

Insel nachbildeten. Dort, wo sich die Geschütztürme<br />

befanden, wurde ein Scheinwerfer positioniert. Diesen<br />

konnten die Betrachter bewegen und nach Belieben<br />

auf bestimmte Prismen richten, wo sich das Licht<br />

in Farben spaltete und so wieder andere Prismen traf,<br />

bis ein buntes Netz aus verschiedenfärbigen Lichtlinien<br />

entstand.


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85<br />

Licht<br />

Der Blick in die Vergangenheit forderte dazu auf,<br />

diese nicht zu verdrängen, sondern zu respektieren.<br />

Gleichzeitig galt der Respekt des Kreativstudios auch<br />

der Zukunft, denn der lokale Sand auf dem Podest<br />

kann rückstandslos rückgeführt, die Holzkonstruktion<br />

rückgebaut und Prismen sowie Leuchten können<br />

für spätere Installationen wiederverwendet werden.<br />

Zu einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft wollen<br />

wiederum NEON und Frankie Boyle Studio mit „The<br />

Living Lantern“ ermutigen. Die überlebensgroße Installation<br />

war erstmals während des World Science<br />

Festival in Brisbane, Australien zu sehen und tourt<br />

nun für einen Zeitraum von fünf Jahren quer über<br />

den Globus.<br />

Weltweit steht die Laterne für Helligkeit, Transzendenz<br />

und Orientierung. Sie symbolisiert Zusammenhalt,<br />

Trost und Hoffnung ebenso wie Herzlichkeit,<br />

Erleuchtung und Weisheit. Gerade seit Covid-19 Regierungen,<br />

Wirtschaftsmärkte und jeden Einzelnen<br />

verunsichert, bedarf es, so Frankie Boyle und Mark<br />

Nixon von NEON, eines gemeinsamen Lichtblicks.<br />

Die an öffentlichen Plätzen installierte Living Lantern<br />

soll solch einen Lichtblick ermöglichen.<br />

Trotz des festen Standortes kommuniziert sie Flexibilität<br />

und Veränderlichkeit. Denn das Licht der Laterne<br />

wird von einer Konstruktion aus beweglichen Holzteilen<br />

gerahmt, die sich im Wind bewegen. Die dünnen<br />

Sperrholzelemente sind mit einer Stahlmutter und<br />

einem Bolzen so gewichtet, dass sie nur bei Windstille<br />

horizontal stehen, jedoch schon bei einer leichten<br />

Brise nach oben oder unten auspendeln. So bietet<br />

sich dem Betrachter ein sich stets veränderndes Bild,<br />

eine atmende Membran, die ihn einlädt zu Meditation,<br />

Kontemplation, Tagtraum und Transzendenz.<br />

Kaum etwas erscheint so transzendent wie der Duft<br />

einer Lotusblume im Nebel eines Teichs am frühen<br />

Morgen. Der Nebel aus zartem Licht und feinen Wasserpartikeln<br />

hat etwas Fragiles, Flüchtiges und steht<br />

in Japan auch für eine geradezu heilige Atmosphäre.<br />

Der Schönheit dieses vagen Augenblicks ist die Installation<br />

„Fragance with Lotus Flowers“ gewidmet.<br />

Designer Kazunobu Nakamura schuf mit einer Vielzahl<br />

filigraner Linien eine schwebende Konstruktion<br />

als Kulisse für eine Tanz-Performance von Egiku Japanese-Dance<br />

Products in Tokio, Shibuya City. Die<br />

mehr als tausend dünnen Lichtlinien bestehen aus<br />

nur 4 mm dünnen Holzstäben, vertikal und zueinander<br />

parallel, jedoch in unterschiedlicher Höhe in feinen<br />

Metallgittern fixiert, die wiederum in verschiedenen<br />

Höhen von der Decke hängen.<br />

Dabei wurde – wie auch in der japanischen Gartenkunst<br />

– vor allem den so entstehenden Zwischenräumen<br />

höchste Aufmerksamkeit geschenkt. Sie sind<br />

die Räume, in denen Transparenz und Tiefe entsteht.<br />

Gleichzeitig wird dem Schatten zumindest ebenso<br />

viel Gewicht verliehen wie dem Licht selbst. Denn<br />

die Tänzer unterhalb der Installation tauchen in ein<br />

beständiges Wechselspiel von Licht und Schatten.<br />

Ihre Konturen verschwimmen – wie in einem Nebel<br />

am frühen Morgen an einem Teich voller Lotusblüten.<br />

© Archicake<br />

© masaki komatsu


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

86<br />

Produkt News<br />

Maximaler Sehkomfort<br />

Innovationen für die anspruchsvolle Beleuchtungsplanung und Architektur-Inszenierung<br />

bietet BEGA mit zahlreichen wegweisenden Neuheiten. Das Sortiment erlaubt<br />

eine Beleuchtungsplanung von höchster Qualität und optimal aufeinander abgestimmte<br />

Produkte bieten eine beispiellose Bandbreite aus einer Hand.<br />

Die Tiefstrahler des Herstellers umfassen seit jeher<br />

ein breit angelegtes Portfolio der Lichtverteilungsmöglichkeiten.<br />

Deckeneinbau- und Deckenaufbauleuchten<br />

offerieren jetzt mit einstellbarer Lichtstärkeverteilung<br />

aber noch mehr Flexibilität. Sie sind mit<br />

der neuen BEGA Zoom-Optik erhältlich. Stufenlos<br />

lassen sich durch Drehen der Linsen- und Reflektoreinheit<br />

die planerisch erforderlichen und gewünschten<br />

Halbstreuwinkel von 15 bis 50 Grad einstellen.<br />

Speziell für Anforderungen, bei denen technische<br />

Leuchten mit möglichst geringem Streulichtanteil<br />

gefordert sind, steht ein weiteres neues optisches<br />

System zur Verfügung. Es basiert auf einer symmetrisch-fokussierten<br />

Lichtstärkeverteilung mit<br />

minimalem Streulichtanteil, das eine zielgerichtete<br />

Ausleuchtung der Bereiche unterhalb der Deckeneinbau-<br />

und Deckenaufbautiefstrahler ermöglicht. Ein<br />

innenliegendes Raster mit maximal lichtabsorbierender<br />

ultraschwarzer Lackierung sorgt zudem für eine<br />

hocheffiziente Abblendung. Dieses optische System<br />

mit minimiertem Streulichtanteil erweitert zudem das<br />

Portfolio der überrollbaren Bodeneinbauleuchten aus<br />

Edelstahl mit seinen vielen verschiedenen Lichtcharakteristiken.<br />

Es vermeidet Blendung und steigert<br />

den Sehkomfort.<br />

BEGA Leuchten GmbH<br />

T +43 (0)512 343150<br />

info-austria@bega.com<br />

www.bega.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Alte Meister<br />

in neuem Licht<br />

Im Städel Museum in Frankfurt am Main holt Zumtobel<br />

für die Sammlungsräume „Alte Meister“ in seinem<br />

innovativen Lichtkonzept mit über 1.000 neuen<br />

Leuchten das Licht von draußen nach drinnen. Dafür<br />

wird das Beleuchtungsniveau an das aktuell vorherrschende<br />

natürliche Licht angepasst. Die neue Beleuchtung<br />

unterstreicht die Ausdruckskraft der Werke,<br />

harmonisiert die Räume mit und ohne Tageslicht<br />

und senkt dank LED-Technik den Stromverbrauch.<br />

Wo früher einzelne Werke mit zahlreichen Strahlern<br />

akzentuiert wurden, sorgen heute tageslicht-ähnliche<br />

Kunstlichtdecken für eine allgemeine Raumbeleuchtung,<br />

die besonders harmonisch wirkt und<br />

auch die Exponate miteinschließt. Umgesetzt wurde<br />

das Konzept in den Oberlichtsälen mit mehr als 1.100<br />

Metern TECTON Lichtband-Systemleuchten, die mit<br />

5.000 Kelvin das natürliche Tageslichtweiß imitieren.<br />

Zum Einsatz kommen außerdem SUPERSYSTEM II<br />

LED-Strahler und Projektorstrahler, in den hohen Sälen<br />

setzen die Strahler ARCOS III zoomfocus subtile<br />

Akzente. In den Kabinetten ohne Tageslicht wurde<br />

die vielseitige LED-Paneel-Leuchte OMEGA PRO2<br />

aus dem Sortiment von Thorn installiert.<br />

87<br />

Produkt News<br />

Zumtobel Lighting GmbH<br />

T +43 (0)5572 390-0<br />

info@zumtobel.info<br />

www.zumtobel.com<br />

BLADE by<br />

Die Kombination aus einem unauffälligen LED-Beleuchtungssystem und optisch angepassten und lärmdämmenden<br />

Akustikbaffeln bilden ein hochgradig harmonisches Design. Blade von SPECTRAL® ist ein<br />

einzigartiges System, das die Vorteile der vertikalen Akustikbaffel mit einem LED-Beleuchtungssystem<br />

verbindet und die Funktion von betonkernaktivierten Decken nicht einschränkt.<br />

BLADE beruhigt Lärm, senkt den Stresslevel und steigert die Raumqualität.<br />

RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien<br />

Tel.: 01/73 44 210, Fax: 01/73 44 210 5; E-Mail: office@ridi.at, www.ridi.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

88<br />

Produkt News<br />

Moderner Factory-Look<br />

Die mobilen Varitrans Trennsysteme von Dorma Hüppe kommen in einem neuen<br />

Design: Die markanten schwarzen Streben unterstreichen den Loft-Charakter<br />

großer Räume und schaffen eine moderne, stylische Atmosphäre – und das, ohne<br />

dabei an Funktionalität zu verlieren.<br />

Mit seinen beweglichen Glaselementen schafft Varitrans<br />

offene, einladende Räume und trennt dabei<br />

Funktionsbereiche ganz ohne optische Barrieren. Mit<br />

vielfältigen Systemkomponenten bietet das Trennwandsystem<br />

individuelle Lösungen für nahezu jeden<br />

Grundriss und jede Anwendung. Mit Varitrans Industrial<br />

Style lässt sich nun mobile Raumtrennung im<br />

Look industrieller Architektur realisieren. Stilprägend<br />

sind hierbei die Streben im typischen Schwarzton, die<br />

den rauen Charme alter Fabriktage aufleben und somit<br />

eine kreative, offene und einzigartige Wohlfühlatmosphäre<br />

entstehen lassen.<br />

Alle Elemente haben drei horizontale Streben und<br />

können wahlweise mit zwei (Style 1) oder drei (Style 2)<br />

vertikalen Streben ausgestattet werden. So entstehen<br />

stylische Räume mit großer Transparenz und Offenheit<br />

für eine moderne, kreative Wohlfühlatmosphäre.<br />

DORMA Hüppe<br />

Austria GmbH<br />

T +43 (0)732 600-451<br />

office@dorma-hueppe.at<br />

www.dorma-hueppe.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

89<br />

Produkt News<br />

FREIHEIT<br />

IN DER<br />

ARCHITEKTUR<br />

LÖSUNGEN FÜR<br />

KONSTRUKTIONEN IM<br />

STAHLBETON- UND<br />

VERBUNDBAU<br />

SCHULCAMPUS<br />

FRANKFURT<br />

WESTEND<br />

© Jesse Taylor Photography<br />

Überarbeiteter<br />

Design-Klassiker<br />

Seit seiner Markteinführung 1967 hat sich der Kautschuk-Noppenboden<br />

„Made in Germany“ von nora als feste Größe im<br />

Architekturbetrieb etabliert – zahlreiche bedeutende Bauwerke<br />

unterschiedlichster Funktion und Größe sind mit den<br />

hochdruckgepressten Kautschukfliesen ausgestattet worden.<br />

Nun wurde das Sortiment des Design-Klassikers überarbeitet<br />

und erscheint mit neuer, puristischer Farbpalette. Das Spektrum<br />

umfasst 20 Standardfarben, von den beliebten neutralen<br />

Beige- und Grautönen bis hin zu harmonischen Akzentfarben.<br />

Durch die farbgleichen norament 926 Formtreppen – von den<br />

20 Farben sind zehn auch als Formtreppe erhältlich – können<br />

Treppenareale stimmig in die Gestaltung integriert werden.<br />

Wie alle nora Standard-Bodenbeläge trägt auch norament 926<br />

den „Blauen Engel“ und ist über den gesamten Produktlebenszyklus<br />

hinweg CO2-neutral.<br />

nora flooring systems GesmbH<br />

+43 (0)7242 74 001-0<br />

info-at@nora.com<br />

www.nora.com<br />

Holz-Beton-Verbund<br />

+ DELTABEAM®<br />

VERBUNDTRÄGER<br />

Online vorbemessen ⊲<br />

mit DELTABEAM SELECT<br />

www.peikko.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

90<br />

Produkt News<br />

Ambiente zum Wohlfühlen<br />

In Pforzheim haben die Profis von HEIKAUS Architektur GmbH ein neues Ladenkonzept<br />

für eine der zwei Filialen der Optik- und Akustik-Experten Eckart & Finkbeiner<br />

gestaltet. Der Wunsch der Betreiber war, das Ladenlokal in ein Kompetenzzentrum<br />

mit einem besonderen Ambiente zum Wohlfühlen zu verwandeln. Ziel der<br />

Raumplanung und der Wahl der Möbel war es, sowohl eine attraktive Inszenierung<br />

der Produkte als auch ausreichend Ruhe und Diskretion für Untersuchungen und<br />

Beratungen zu schaffen.<br />

Das Farbkonzept setzt sich aus Braun, Beige, Grün<br />

und Goldtönen zusammen und findet sich in Tapeten,<br />

Teppichen und Stühlen wieder. Der Designboden mit<br />

dem Dekor PW 3065/HB von PROJECT FLOORS in<br />

Fischgrätverlegung rundet die Einrichtung stilvoll,<br />

wohnlich und elegant ab und war eine Empfehlung<br />

der Innenarchitekten. Filialleiter Sven Lauinger ist von<br />

dieser Empfehlung überzeugt: „Der Belag liegt ja nun<br />

schon drei Jahre und ist immer noch top! Wir haben<br />

14 Mitarbeiter, da kann man sich vorstellen, wie hoch<br />

hier manchmal die Besucherfrequenz ist.“ Selbst eine<br />

Sanierung der Fußgängerzone direkt vor der Tür inklusive<br />

neuer Versandung und entsprechend vielen<br />

kleinen Steinchen unter den Schuhen hat der Boden –<br />

sicher auch dank Sauberlaufzone im Eingangsbereich<br />

– nicht übelgenommen. Aber auch die Optik begeistert.<br />

„Dass es sich hierbei nicht um Echtholz handelt,<br />

sieht man selbst bei genauerer Betrachtung nicht.<br />

Und die Parkett-Optik tut viel für die Raumwirkung.“<br />

PROJECT FLOORS GmbH<br />

T +49 (0)2233 9687-0<br />

info@project-floors.com<br />

www.project-floors.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

DESIGN<br />

SELECTOR<br />

AB SOFORT:<br />

DER NEUE SATTLER<br />

DESIGN SELECTOR<br />

MIT NOCH MEHR<br />

FUNKTIONEN!<br />

© DELABIE<br />

Ab sofort ist der DESIGN SELECTOR mit noch mehr<br />

Funktionen ausgestattet, die Sie begeistern werden!<br />

Schwarz, ein Trend<br />

Nachdem es die Küchen und Bäder von Privatpersonen erobert<br />

hat, stellt sich die Farbe Schwarz auch für die Sanitäranlagen<br />

im öffentlichen Bereich auf. Schwarz ist zeitlos und somit<br />

eine sichere Wahl, die den Sanitärbereich stilvoll gestaltet<br />

und ihm einen Hauch von Retro oder Industriedesign verleiht.<br />

Um diesem Trend und den spezifischen Anforderungen der<br />

Nutzung zu entsprechen, hat DELABIE, europäischer Marktführer<br />

für Armaturen und Sanitär-Ausstattung im öffentlich-gewerblichen<br />

Bereich, eine Produktreihe an Sanitär-Ausstattung<br />

aus Edelstahl Werkstoff 1.4301 in der Oberfläche<br />

Teflon® matt schwarz entwickelt. Die neuen Waschtische,<br />

WCs und Urinale entsprechen sowohl dem Trend zur schwarzen<br />

Farbe und erfüllen zugleich die Anforderungen des öffentlich-gewerblichen<br />

Bereichs.<br />

Die neue Reihe an schwarzer Sanitär-Ausstattung wird aus<br />

Edelstahl Werkstoff 1.4301 hergestellt, was die Produkte widerstandsfähig<br />

gegenüber intensiver Nutzung (bruchfest)<br />

macht, und wird mit einer Oberfläche Teflon® matt schwarz<br />

überzogen, die Chemikalien standhält.<br />

DELABIE GmbH<br />

+49(0)231496634-0<br />

www.delabie.de<br />

• STOFFE VERGLEICHEN<br />

• SCHATTENSIMULATOR<br />

• NEUE FILTERMÖGLICHKEITEN<br />

• GROSSE AUSWAHL AN ANLAGENBILDERN<br />

• AUTOMATISCHE AKTUALISIERUNG<br />

Mit der Möglichkeit, den DESIGN SELECTOR in Ihrer<br />

eigenen Website zu integrieren, bieten Sie Ihren Kunden<br />

ein geeignetes Tool an, um noch schneller den perfekten<br />

Stoff zu finden.<br />

suntex.sattler.com/design-selector<br />

www.world-of-sattler.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

92<br />

Produkt News<br />

Farben des Wassers<br />

In Zusammenarbeit mit dem britischen Designer-Duo Edward Barber und Jay<br />

Osgerby erweitert AXOR die im letzten Jahr lancierte AXOR One Badezimmer-Kollektion<br />

um eine kuratierte Palette ausgewählter, farbiger Armaturen, die von bestimmten,<br />

natürlich vorkommenden Wechselwirkungen zwischen Licht, Farbe und<br />

Wasser inspiriert sind.<br />

Das Blaugrün von „Aquamarin“ fängt den chromatischen<br />

Charakter eines ruhigen Meeres ein. „Coral“<br />

ist ein warmer, rot-oranger Ton. „Ice“ zeigt sich als<br />

ein helles, gedämpftes Blau, das sich in den Blauschichten<br />

von Gletschern und Meereis wiederfindet.<br />

„Stone“ verweist in einem kräftigen Grau auf die<br />

Überschneidung von Land und Meer. „Muschel“ ist<br />

ein kühles, gräuliches Rosa. „Sand“ fängt die Farbe<br />

der Küste ein, , nass von der ablaufenden Flut.<br />

Die ausgewählten Armaturen aus der Kollektion<br />

sind mit einem Glanzfinish versehen, das sich wie<br />

eine Wasserschicht über die Oberflächenfarbe legt<br />

und ihr Tiefe und Lebendigkeit verleiht. Genau wie<br />

Wasser spiegelt diese glänzende Oberfläche die Umgebung<br />

wider und bietet gleichzeitig die leicht zu<br />

reinigenden Oberflächen, die in einem Badezimmer<br />

benötigt werden.<br />

Hansgrohe Handelsges.m.b.H.<br />

info@hansgrohe.at<br />

www.hansgrohe.at<br />

www.axor-design.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

93<br />

Produkt News<br />

Metalldeckensegel sorgen für herausragende Optik sowie für akustische Raumoptimierung<br />

Deckenklimatisierung zum Wohlfühlen<br />

KE KELIT bietet individuelle Komplettlösungen für Heiz- und Kühlsysteme:<br />

von der oberflächennahen Bauteilaktivierung über Trockenbau Systeme mit<br />

Beplankung aus Gipskarton bis hin zu Metalldeckensegel und Aktivdecken<br />

mit offen sichtbaren Mäandern.<br />

Bei der oberflächennahen Bauteilaktivierung werden<br />

die Rohrleitungen zum Heizen und Kühlen nahe der<br />

Deckenoberfläche in Betondecken integriert. Der<br />

Bauablauf wird dabei beschleunigt, indem die Rohrregister<br />

projektbezogen vorgefertigt und in großformatigen<br />

Matten ausgeliefert werden. Die fertige<br />

Bauteilaktivierung erzeugt in Kombination mit der<br />

Speicherfähigkeit des Betons eine sehr konstante<br />

Raumtemperatur über das ganze Jahr und ist obendrein<br />

äußerst reaktionsschnell.<br />

Bei der abgehängten Deckenaktivierung werden Aktivdecken-Systeme<br />

für die Funktionen Heizen und<br />

Kühlen an der Rückseite der Deckenplatten integriert.<br />

Der Deckenhohlraum steht dabei für Installationen<br />

zur Verfügung.<br />

Offene Deckensysteme, zu denen zum Beispiel Metall-Deckensegel<br />

zählen, belegen nur einen Teil der<br />

Deckenfläche. Sie werden in der Regel unterhalb einer<br />

fertigen Decke abgehängt. Durch ihre individuelle<br />

Anordnung, Form und Oberfläche sind ihnen bei<br />

der Gestaltung kaum Grenzen gesetzt und sie bieten<br />

demnach auch architektonische Reize. Gemessen an<br />

der belegten Fläche haben Deckensegel eine ausgesprochen<br />

hohe Heiz- und Kühlleistung und sie sind<br />

sehr effektiv bei der akustischen Raumoptimierung.<br />

Bei der Industriedeckenaktivierung werden die Rohrregister<br />

nicht in die Decke integriert, sondern offen<br />

sichtbar unter der fertigen Rohdecke montiert. Das<br />

senkt die Kosten und entkoppelt die Heizung- und<br />

Kühlung von der Speichermasse der Decke.<br />

Dadurch reagiert diese Deckenaktivierung noch<br />

schneller und lässt sich spontaner regeln. Auch die<br />

Industriedeckenaktivierung wird in großformatigen<br />

Modulen vorgefertigt und ausgeliefert, um die Montage<br />

zu beschleunigen. Eingesetzt wird dieses offene<br />

System beispielsweise in Industrie- oder Produktionshallen<br />

sowie in anderen großflächigen Gebäuden<br />

wie z.B Einkaufshäusern.<br />

KE KELIT GmbH<br />

T +43 (0)5 0779-0<br />

office@kekelit.com<br />

www.kekelit.com<br />

Industriedeckensysteme werden direkt unter die Rohdecke installiert<br />

und sorgen für hohe Leistungen und den „Industrial Look“


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

94<br />

Produkt News<br />

Durchgängige Designsprache<br />

2009 übernahm LAUFEN die älteste Armaturenfabrik der Schweiz und betreibt<br />

seither eine eigene Armaturen-Produktion, gefertigt im eigenen Produktionsstandort<br />

und nach höchsten Qualitätsstandards.<br />

„Unsere Armaturen bieten viele qualitative Vorteile<br />

für den Anwender“, erklärt Christian Babinetz, Product<br />

Manager für LAUFEN Armaturen in Österreich:<br />

„darüber hinaus werden sie in Design und Handhabung<br />

perfekt auf unsere Keramiken abgestimmt.“<br />

Auf diese Weise lassen sich Bad-Inszenierungen verwirklichen,<br />

deren Design bis ins Detail stimmig und<br />

konsistent ist. In Zusammenarbeit mit international<br />

renommierten Designern entstehen so Bäder, die<br />

keine Wünsche offenlassen. Einen Einblick in das Potenzial<br />

dieser Kombination bietet die Serie THE NEW<br />

CLASSIC. Die Armaturen haben eine charakteristische<br />

Formensprache mit konischen Elementen, die<br />

zusammen mit der zarten, organischen Ästhetik der<br />

Keramikobjekte und der strengen Geometrie der Möbel<br />

eine durchgängige Badlandschaft schaffen. Auch<br />

die Armaturen aus der Serie KARTELL ∙ LAUFEN sind<br />

perfekt auf das Designkonzept der ganzen Badserie<br />

abgestimmt und bieten einen modernen Ansatz, den<br />

Badraum mit Farbe zu gestalten.<br />

Das LAUFEN Armaturen-Vollsortiment umfasst von<br />

klassischen Waschtischmischern, Bidet-Armaturen,<br />

Wand-Armaturen, 2-Loch oder auch 3-Loch Ausführung<br />

und Standsäulen für Badewannen sowie klassischen<br />

Badewannen-Armaturen alles bis hin zu Aufputz-Duschen,<br />

Unterputz-Mischern, Thermostaten,<br />

Showerstations, Regenbrausen, Handbrausen und<br />

auch berührungslosen Armaturen.<br />

LAUFEN Austria AG<br />

T +43 (0)2746 6060-0<br />

office@at.laufen.com<br />

www.laufen.co.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

95<br />

Produkt News<br />

50 x<br />

Preise<br />

zu gewinnen!<br />

Hygienisch, komfortabel, nachhaltig<br />

Die Armaturenserie IXMO von KEUCO erfreut<br />

sich dank der Bündelung von Funktionen<br />

bei minimalistischem Erscheinungsbild<br />

großer Beliebtheit. Erhältlich sind die<br />

IXMO Armaturen für alle Bereiche im Bad,<br />

wobei die Armaturenserie nun weiteren<br />

Zuwachs mit Sensorarmaturen für den<br />

Waschtisch erhält.<br />

Berührungslose IXMO Sensorarmaturen<br />

für den Waschtisch vereinen viele Vorteile:<br />

Zum einen bieten sie ein Höchstmaß<br />

an Hygiene und Schutz. Zum anderen<br />

sind sie als smarte Lösung komfortabel,<br />

reinigungsfreundlich und wirtschaftlich<br />

attraktiv. Denn dank exakter Dosierung<br />

lassen sich Wasser und Kosten sparen.<br />

Damit punkten die Sensorarmaturen<br />

gleichzeitig beim Thema Nachhaltigkeit<br />

und Ressourcenschonung.<br />

Erhältlich sind die neuen Waschtischarmaturen<br />

als Stand- und Wandauslaufmodell.<br />

Sie eignen sich mit ihrer klaren,<br />

reduzierten Designsprache und intelligenten<br />

Technik perfekt für den privaten<br />

und (halb-) öffentlichen Gebrauch. Neben<br />

klassischem Chrom setzen die Sensorarmaturen<br />

alternativ in Schwarz matt,<br />

passend zu den weiteren Produkten der<br />

KEUCO BLACK SELECTION, kraftvolle<br />

Akzente im Bad.<br />

KEUCO GmbH<br />

T +43 (0)662 45 40 56-0<br />

office@keuco.at<br />

www.keuco.com<br />

www.ixmo.de<br />

Mit der Flexfuge<br />

Platinum FX 66:<br />

• hochflexibel und ergiebig<br />

• mit Perleffekt<br />

• in 17 Trendfarben<br />

• murexin.at/gewinnspiel<br />

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scannen und gewinnen!<br />

Das hält.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

96<br />

Produkt News<br />

© www.Lindner-Group.com<br />

Hohlboden im Parlament<br />

Bei der Generalsanierung des Parlamentsgebäudes in Wien setzten die Planer<br />

auf Hohlbodensysteme sowie Heiz-/Kühldecken. Im Bereich der Böden kamen<br />

dafür ca. 21.000 m² des Hohlbodensystems Lindner FLOOR and more® comfort<br />

zum Einsatz. Dafür wurde die alte Bodenkonstruktion entfernt, die historischen<br />

Steinplatten blieben erhalten und wurden später auf dem Lindner Boden wieder<br />

eingesetzt. Fast die gesamte Haustechnik ist im Hohlboden untergebracht, da die<br />

historischen Wand- und Deckenoberflächen unter Denkmalschutz stehen.<br />

Die Installation einer Fußbodenheizung hatte zur Folge,<br />

dass teils nur sehr geringe Aufbauhöhen zur Verfügung<br />

standen, was einige Sonderlösungen erforderte.<br />

So wurden z. B. im Faserbeton Aussparungen<br />

für Kabeltrassen eingearbeitet. Auch zum Thema<br />

Nachhaltigkeit trägt das Bodensystem FLOOR and<br />

more® seinen Teil bei. Die nahezu schadstofffreien<br />

Gipsfaserplatten sind baubiologisch geprüft. Außerdem<br />

wurde das System mit dem Cradle to Cradle Certified®<br />

Silver ausgezeichnet. Auch die eingesetzten<br />

Heiz-/Kühldeckensysteme basieren auf GK-Elemente<br />

und sind durch die verwendete Strahlungstechnik<br />

besonders energieeffizient.<br />

Die einzelnen Maßnahmen und Bauetappen wurden<br />

mit Hilfe von 3D-Scans der Firma qapture mit dem<br />

Roboterhund „Spot“ detailgenau dokumentiert. Diese<br />

dienen später als Informationsquelle sowie für Revisionsarbeiten<br />

oder Rückbau.<br />

Lindner GmbH<br />

T +43 (0)2252 86160-0<br />

austria@lindner-group.com<br />

www.lindner-group.com<br />

© Parlamentsdirektion Mike Ranz


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97<br />

Produkt News<br />

© Mopix<br />

Kreativquartier am Wiener Prater<br />

Die Entwicklung des Quartiers „Viertel Zwei“ beim Wiener Prater durch Value One<br />

gab den Impuls zum Umbau der denkmalgeschützten Tribünen 2 und 3 der Trabrennbahn.<br />

Sie gehören zu den weltweit ersten Stahlbeton-Gebäuden, die Value<br />

One durch die Architekten Martin Kohlbauer und Marcel Wanders bis Juli 2021 in<br />

zwei regelrechte Kreativzentren für die Mitarbeiter von Value One und Red Bull<br />

Media House umgestalten ließ. Tribüne 1 nutzt weiter der Trabrennverein.<br />

Das Ziel von Value One: Alt und Neu harmonisch<br />

miteinander zu verbinden und beispielhaft Raum<br />

für moderne Arbeitswelten zu schaffen. Dafür wurden<br />

beide Tribünen grundlegend saniert, umgebaut<br />

und zur Trabrennbahn hin vollflächig verglast. Dazu<br />

kamen moderne Anbauten, die mit den Altbauten<br />

durch verglaste Atrien verbunden sind. Diese dienen<br />

als Eingangs- und Empfangsbereiche, deren spielerisch-buntes<br />

Retrodesign Lust auf die neue Arbeitswelt<br />

weckt. Teil des kreativen Ambientes ist der<br />

Aufzug bei Value One, auf dessen schwarzen Edelstahl-<br />

und Glasflächen die Beschäftigten nach Herzenslust<br />

malen können. So entstehen Comicfiguren<br />

und Sprüche wie „Hoch die Hände – Wochenende“,<br />

die alle zwei Wochen entfernt werden. Kreativität<br />

heißt eben Platz für Neues schaffen.<br />

Die bei diesem Projekt eingesetzten drei Anlagen<br />

des Herstellers KONE verfügen über eine integrierte<br />

Cloudanbindung. Sie erlaubt jederzeit die Aufschaltung<br />

digitaler Services wie einer Rund-um-die-Uhr-<br />

Überwachung der Anlagen und einer KI-gestützten<br />

Wartung. Auch die Anbindung von Service- und Reinigungsrobotern<br />

ist durch die offene Schnittstelle<br />

der KONE-Cloud relativ einfach möglich – so kann<br />

sich das Gebäude flexibel an die Anforderungen der<br />

Gebäudenutzer und ihrer Beschäftigen anpassen.<br />

KONE AG<br />

T +43 (0)59 24 7000<br />

austria@kone.com<br />

www.kone.at<br />

© Value One


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

98<br />

Produkt News<br />

Türenvielfalt für<br />

Kindergarten<br />

Veraltet und viel zu klein: So zeigte sich das alte<br />

Gesicht des städtischen Kindergartens in der<br />

Kugelfanggasse, Floridsdorf (Wien). Aufgrund<br />

des steigenden Platzbedarfs an Betreuungsplätzen<br />

entschied man sich gegen eine Renovierung<br />

und für einen Neubau der Einrichtung.<br />

Die im Jahr 2019 gestartete Neuerrichtung, realisiert<br />

durch das Wiener Architekturbüro Maurer & Partner<br />

ZT GmbH, erstrahlt nun seit Herbst 2020 in lichtdurchfluteter<br />

Atmosphäre – ein Ort, an dem sich Kinder<br />

und Betreuer wohlfühlen.<br />

Peneder lieferte für dieses Projekt eine große Material-<br />

und Funktionsvielfalt an Drehflügeltüren: Von<br />

hochwärmegedämmten und einbruchsicheren Alu-<br />

Glas-Türen im Außenbereich über Brandschutztüren<br />

im Innen- und Außenbereich bis hin zu einfachen<br />

Stahltüren bei Müllräumen und Schachtwänden. Die<br />

gebotene Türenvielfalt konnte in jedem Abschnitt<br />

des Gebäudes harmonisch in das vorgegebene Architekturkonzept<br />

integriert werden.<br />

Peneder Bau-Elemente GmbH<br />

T +43 (0)50 5603 - 0<br />

brandschutz@peneder.com<br />

www.peneder.com


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99<br />

Produkt News<br />

Unilever Indonesien (Aedas, Singapur)<br />

© Owen Ragget, Architeuthis Asia, Singapore<br />

Kleben statt schrauben<br />

Mit einem neuartigen, patentierten Befestigungssystem überwindet StoSilent Distance<br />

C gleich mehrere Schwächen bisheriger fugenloser Akustikdeckensysteme.<br />

Es steigert die Ergebnissicherheit (keine Stoß- oder Schraubpunkt-Abzeichnungen),<br />

verlängert die Sanierungsintervalle (keine selektive Staubablagerung) und<br />

verbessert die akustische Wirkung. Ohne zu schrauben lassen sich die Platten<br />

damit präziser dreidimensional ausrichten.<br />

Die nivellierende Spachtelung der Plattenstöße sowie<br />

der Schraubpunkte entfällt, was auch die Gesamttrocknungszeit<br />

verkürzt. Schleifen ist nicht<br />

mehr nötig, ohne gespachtelte Flächenanteile gibt es<br />

keine unterschiedlichen Strömungswiderstände und<br />

somit keine sichtbaren Staubablagerungen mehr.<br />

StoSilent Distance C überzeugt auch akustisch: Es<br />

sorgt für eine breitbandige Schallabsorption und<br />

bietet gute Werte auch im tieffrequenten Bereich.<br />

Zwei Varianten der beidseitig vlieskaschierten Blähglasgranulatplatte<br />

– einmal gesintert und einmal organisch<br />

gebunden, beide mit hohem Recyclinganteil<br />

– sowie eine Auswahl von Beschichtungsaufbauten<br />

ermöglichen Kombinationen, mit denen eine große<br />

Bandbreite an raumakustischen Anforderungen für<br />

Räume verschiedener Nutzung erfüllt werden kann.<br />

Es werden Absorptionswerte mit sehr flachem und<br />

harmonischem Frequenzgang erreicht. Der große<br />

Wertebereich von αw = 0,55 (L) bis zu αw = 0,95 lässt<br />

sich gezielt durch die Kombination aus Plattentyp<br />

und Beschichtungsvariante bautauglich und reproduzierbar<br />

einstellen.<br />

Für die Platten aus Blähglasgranulat spricht zudem,<br />

dass sie eine bautaugliche und einfache, dabei sehr<br />

präzise Verarbeitung ermöglichen. Das patentierte<br />

Klebeverfahren erlaubt eine extrem genaue Ausrichtung<br />

und Nivellierung der Platten, was eine sehr<br />

glatte und ebene Deckenfläche ermöglicht. Sonst<br />

übliche Nachteile, wie selektive Absorption, Schlagschatten<br />

im Streiflicht und unvollkommene Oberfläche<br />

werden vermieden.<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Sto Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)4242 33 133-0<br />

info.at@sto.com<br />

www.sto.at<br />

1 Unterkonstruktion<br />

2 Blähglasgranulatplatte<br />

3 Kleber<br />

4 Randabschluss<br />

5 Zwischenbeschichtung<br />

6 Schlussbeschichtung


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

100<br />

Produkt News<br />

Fotos: Adrian Hipp<br />

Holzbau macht Schule<br />

Das neu errichtete Schul- und Forschungszentrum im Zillertaler Rotholz ist auf<br />

mehrfache Weise herausragend. Denn die HBLFA (Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt)<br />

Tirol vereint erstmals sowohl die Vermittlung von Bildungsinhalten<br />

als auch die Gewinnung neuer Erkenntnisse durch gezielte Fachforschungen<br />

unter einem Dach. Mit dem Start des Schuljahres im Herbst 2020 beleben mehr<br />

als 1.000 Schülerinnen und Schüler, 250 Lehrerinnen und Lehrer, Bedienstete und<br />

Lehrlinge die 13 Klassen, 200 Internatsplätze, die vielen Arbeits- und Praxisräume<br />

sowie eine großzügig bemessene Lehrküche.<br />

Auf dem Campusareal mit einer Gesamtfläche von<br />

30.000 m 2 befinden sich die drei jeweils miteinander<br />

verbundenen Baukörper von Internat, Schule mit<br />

Turnsaal und Forschungseinrichtung mit Lehrbetrieb.<br />

Mit der Generalplanung war die Architekten-ARGE<br />

BME-Adamer°Ramsauer, unter der Federführung von<br />

Arch. DI Karl Brodl, beauftragt. Architekt Klaus Adamer<br />

(Architekten Adamer°Ramsauer ZT Gesellschaft<br />

OG) erklärt das Aufteilungskonzept: „Jedes einzelne<br />

Gebäude hat seine eigene Identität. Schule und Internat<br />

sind den ökologischen Werten des Schultyps<br />

entsprechend in den Obergeschossen in Holz-Bauweise,<br />

das Gebäude von Forschung & Service wegen<br />

der Hygienevorschriften von Produktion und Labor<br />

in Beton errichtet.“<br />

Das Team der Niederlassung Villach von Rubner<br />

Holzbau verantwortete die Werk- und Montageplanung<br />

des Schul-Neubaus. Die realisierten Baugrup-<br />

pen lassen sich unterteilen in den Holz-Skelettbau<br />

der Schule, die Holz-Beton-Verbunddecken für die<br />

Geschossdecken und das Dach, die Fassadenelemente<br />

in Pfosten-Riegel-Bauweise sowie die vorgefertigten<br />

Lärchen-Fassadenelemente für Schul- und<br />

Internatsgebäude und die Brettsperrholz-Wände und<br />

Brettstapeldecken im Internat.<br />

Nachhaltigkeit hatte bei der Planung und Umsetzung<br />

der ineinandergreifenden Bereiche des Schul- und<br />

Forschungscampus höchste Priorität. Rubner Holzbau<br />

verarbeitet grundsätzlich nur PEFC-zertifiziertes<br />

Holz, im Fassadenbereich des Neubaus der HBLFA<br />

Tirol kam ausschließlich heimische Lärche zum Einsatz.<br />

Sowohl bei der Herstellung als auch dem Transport<br />

sowie dem zukünftigen Rückbau wurde großes<br />

Augenmerk auf den ökologischen Fußabdruck im Allgemeinen<br />

und möglichst geringe CO 2 -Emissionen im<br />

Speziellen gelegt.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

101<br />

Produkt News<br />

Holz durchgängig sichtbar<br />

Der Baukörper der Schule hat eine Brutto-Grundfläche<br />

von 10.373 m 2 mit einer Hüllfläche von 10.984 m 2 ,<br />

das Internat hat eine Brutto-Grundfläche 5.682 m 2<br />

und 4.144 m 2 Hüllfläche. Bei beiden Objekten ist der<br />

Baustoff Holz bewusst offen verbaut, so bleiben z.B.<br />

die Träme in den Klassenzimmern sichtbar und machen<br />

den Holzbau spürbar. Die vorgefertigten Fassadenelemente<br />

bestehen aus unbehandelten, vertikal<br />

angeordneten Lärchenholzlatten mit hochwertigen<br />

Holz-Alufenstern. Alle Klassenzimmer sowie die Gänge<br />

sind mit Holzbelägen ausgestattet. Insgesamt<br />

wurden von Rubner Holzbau 1.400 m 3 Fichten-Brettschichtholz<br />

(mit max. Spannweiten von 27,5 m), 400 m 2<br />

Holz-Glas-Fassade, 2.500 m 2 Fassadenelemente,<br />

4.300 m 2 Dach- und Deckenelemente, 2.200 m 2 Brettstapeldecke<br />

in Sichtqualität und 2.500 m 2 Brettsperrholzwand<br />

in Sichtqualität verbaut.<br />

klimaaktiv Gold und Silber<br />

Der hohe Grad der werksseitigen Vorfertigung sämtlicher<br />

Holzelemente hat dazu beigetragen, dass die<br />

Gebäude rasch, effizient und mit geringstmöglichem<br />

Einfluss auf das Einzugsgebiet (Umwelt und Anrainer)<br />

der Großbaustelle errichtet werden konnte.<br />

Das gesamte Energiekonzept von Schule, Internat<br />

und Forschungseinrichtung greift ganzheitlich ineinander.<br />

Auf dem Dach befindet sich eine PV-Anlage<br />

mit einer Leistung von 56 kWp, alle drei Gebäude sind<br />

an die Biomasse-Nahwärme Rotholz angeschlossen,<br />

Grünflächen auf den Dächern absorbieren und verzögern<br />

den Energieeintrag und tragen zur thermischen<br />

Stabilisierung der Gebäude bei. Durch die Planung als<br />

kompakte und hochgedämmte Baukörper, sorgfältige<br />

Materialwahl, kontrollierte Belüftung mit Wärmerückgewinnung<br />

und optimalen Sonnenschutz sowie<br />

viele weitere Maßnahmen in Ausführung und Betrieb<br />

werden alle drei Baukörper den hohen Anforderungen<br />

des klimaaktiv-Gebäudestandards gerecht.<br />

Der Schulneubau erreicht dabei 943 von 1.000<br />

möglichen Punkten, mit 1000 Punkten kommt das<br />

Internats-Gebäude sogar auf die höchstmögliche<br />

Punktezahl des klimaaktiv GOLD Standards! Mit 748<br />

Punkten wurde das Verwaltungs- und Forschungsgebäude<br />

(nicht in Holzbauweise ausgeführt) in die<br />

silberne Nachhaltigkeitsklasse gereiht. Durch die<br />

Zuerkennung dieser beeindruckenden klimaaktiv-Standards<br />

an die HBLFA Tirol wird eindrucksvoll<br />

bestätigt, dass sich die Vermittlung von Wissen und<br />

Können zu landwirtschaftlichen und lebensmittelbezogenen<br />

Themen optimal in ein in Holzbauweise errichtetes<br />

Lernumfeld einfügt.<br />

Rubner Holzbau GmbH<br />

T +43 (0)2747 22 510<br />

holzbau.obergrafendorf@rubner.com<br />

www.rubner.com/holzbau<br />

+


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

102<br />

Produkt News<br />

Fotos: Warema/Lars Gruber Architekturfotografie<br />

Tageslichtkomfort in jedem Raum<br />

Die Deutsche Bahn AG hat in Frankfurt am Main ein neues Quartier in direkter<br />

Nachbarschaft zur Frankfurter Messe bezogen. Der neue „Standort Personenverkehr“<br />

erstreckt sich am Europa Boulevard über die zwei Gebäudekomplexe „DB<br />

Tower“ und „DB Brick“: Über einem Sockelgeschoss erheben sich im DB Tower<br />

14 Bürogeschosse, gekrönt von einer dreigeschossigen Techniketage.<br />

Die Büroflächen sind im Ausbauraster von 1,35 bzw.<br />

1,25 Meter für eine flexible Arbeitsplatzgestaltung mit<br />

Kombinationen aus Einzel-, Gruppen- und Großraumbüros<br />

geplant. Die Grundrisse der Büroflächen wurden<br />

in Form eines modernen Multispace-Konzepts<br />

entwickelt. Der Fokus lag auf einer hohen innenräumlichen<br />

Qualität für die Mitarbeiter.<br />

Für eine Optimierung des Tageslichteintrags war in<br />

der Planungsphase der Glasanteil der Fassaden sorgfältig<br />

geprüft worden. Durch tageslichtabhängige<br />

Lichtsteuerung und LED-Systeme mit hoher Lichtdichte<br />

konnte der Energieverbrauch für die Beleuch-<br />

tung auf 35 bis 40 Prozent reduziert werden. Auch der<br />

Wärmeeintrag konnte optimiert werden. Für jederzeit<br />

optimale Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz sorgen<br />

dabei die flexibel steuerbaren Warema Raffstoren.<br />

Sie sorgen für eine bestmögliche – und blendfreie –<br />

Ausnutzung von Tageslicht. Je nach Bedarf lassen<br />

die Anlagen mehr oder weniger Sonnenlicht herein.<br />

Das gewährleistet eine hohe visuelle und thermische<br />

Behaglichkeit. Eine windstabile Ausführung der Raffstoren<br />

kam in den windexponierten Lagen zum Einsatz.<br />

Auf diese Weise sind Tageslichtversorgung und<br />

Blendschutz gleichermaßen garantiert.<br />

WAREMA<br />

Austria GmbH<br />

T +43 (0)662 853015-0<br />

info@warema.at<br />

www.warema.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

103<br />

Produkt News<br />

Innovativer<br />

Sonnenschutz-<br />

Konfigurator<br />

Die Sattler SUN-TEX GmbH hat im April<br />

den neuen Design Selector gelauncht. Als<br />

Ergänzung zum klassisch bekannten Kollektionsbuch<br />

„The World of Sattler“ wird im<br />

virtuellen Schauraum, durch das Scannen<br />

eines QR Codes, der gewünschte Stoff auf<br />

einer Vielzahl von verschiedenen Sonnenschutzanlagen<br />

angewendet. Mit Hilfe modernster<br />

Technologie können so nun realistische<br />

Hausszenen dargestellt werden.<br />

Ebenfalls enthalten sind Erklärungsvideos<br />

zu den Lichttechnischen Parametern, UV-<br />

Schutz, Sattler Qualitäten und den Vorteilen<br />

spinndüsengefärbten Acryls.<br />

Eine weitere Neuerung und bisher einzigartig<br />

ist das Feature des 3D Schattensimulators.<br />

Mit dieser Funktion kann die Markise<br />

an die Himmelsrichtungen und nach aktu-<br />

eller Örtlichkeit ausgerichtet, sowie nach<br />

Datum gefiltert werden. Dadurch ist es<br />

möglich, die optimale Beschattung zu jeder<br />

Jahres- und Tageszeit zu simulieren und<br />

somit festzustellen, ob die Wunschkonfiguration<br />

der Beschattungsanlage den eigenen<br />

Vorstellungen auch wirklich entspricht.<br />

Sattler SUN-TEX GmbH<br />

T +43 (0)316 4104-550<br />

mail@sattler.com<br />

suntex.sattler.com<br />

PLANER PURISMUS<br />

IN PERFEKTION<br />

Holzfenster STYRIALINE<br />

von Gaulhofer<br />

Das edle Designfenster in Holz definiert<br />

flächenbündige Fensterform völlig neu. Mit<br />

der STYRIALINE realisiert Gaulhofer bisher<br />

ungeahnte Harmonie für Interior und<br />

Fassadengestaltung.<br />

www.gaulhofer.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

104<br />

Produkt News<br />

Funktionale Sonnenschutzlösungen<br />

Große Glasfassaden sind ein wichtiges Gestaltungselement moderner Architektur.<br />

Auch in Bildungseinrichtungen wie Schulen, Kindergärten oder Universitäten kommen<br />

große Fensterfronten vermehrt zum Einsatz, dabei darf der richtige Sonnenschutz<br />

nicht fehlen.<br />

Raffstores von HELLA lenken und dosieren Tageslicht<br />

ganz nach den Bedürfnissen der Nutzer und<br />

schaffen in einer Arbeitsumgebung ideale Rahmenbedingungen<br />

für Produktivität: Mit ihren randgebördelten<br />

C-, S-, und Z-Lamellen sorgen sie für reichlich<br />

Tageslicht – je nach Bedarf von angenehm hell bis<br />

nahezu ganz dunkel, denn durch die beweglichen<br />

Lamellen muss der Sonnenschutz meist nicht komplett<br />

geschlossen werden.<br />

Optimalen Hitze- und Blendschutz bieten die Senkrecht-Markisen<br />

von HELLA, die volle Beschattung<br />

des Raumes gewährleisten und aufgrund ihrer<br />

Grenzabmessungen prädestiniert für den Einsatz<br />

an großen Glasfassaden und Fensterflächen sind.<br />

Sie bilden eine zweite Gebäudehaut, bieten makellosen<br />

Hitze- und Blendschutz und eignen sich sehr<br />

gut für Räume mit Bildschirmplätzen. Zudem sind<br />

diese Senkrecht-Markisen mit ihren zahlreichen<br />

Farben und Gewebedesigns auch architektonisch<br />

ein reizvolles Gestaltungsmittel und bieten mit der<br />

Seitensaumführung hohe Windstabilität in jeder Position<br />

des Fallprofils.<br />

Darüber hinaus sorgt der Stoff für hervorragenden<br />

Sichtschutz, bietet aber genug Transparenz, um den<br />

Blick von innen nach außen freizugeben.<br />

HELLA Sonnen- und<br />

Wetterschutztechnik GmbH<br />

T +43 (0)4846 6555-0<br />

office@hella.info<br />

www.hella.info


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105<br />

Produkt News<br />

Fotos: The Resort<br />

Weinwellness der Superlative<br />

Modernität mit internationalem Flair beschreibt das neue Wein-Wellness-Hotel mit<br />

dem Namen „Resort“, das in unmittelbarer Nähe zum Weingut von Winzer Erich<br />

Scheiblhofer in Andau/Burgenland nach der Planung des renommierten Architekturbüros<br />

Arkan Zeytinoglu Architects entstanden ist. Das neue Wein-Wellness-Hotel<br />

„Resort“ schließt die Lücke eines weitgehend fehlenden Nächtigungsangebots<br />

in der Region.<br />

Andau ist aber nicht nur bekannt für seine Weine,<br />

sondern auch als der Hitzepol des Landes. Das<br />

warme Klima in Kombination mit den mineralischen<br />

Schotterböden sind ideale Bedingungen für reife und<br />

vollmundige Weine. Allerdings ist in der „sommerlichsten<br />

Gemeinde“ Österreichs gute Dämmung, die<br />

auch gegen die sommerliche Hitze schützt, ein absolutes<br />

Muss. Aus diesem Grund wurde bei diesem Projekt<br />

das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) weber.<br />

therm family verbaut. Dieses klassische WDVS ist mit<br />

EPS-F-Dämmplatten ausgestattet, besonders wirt-<br />

schaftlich und einfach in der Verarbeitung. Überall<br />

dort, wo zusätzlicher Brandschutz gefordert war, wie<br />

z.B. im Erdgeschoss, kam weber.therm prestige zum<br />

Einsatz. Als zweite Schicht wurde der weber pas Silikatputz<br />

1,5 mm Korn aufgetragen. Den Abschluss<br />

bildeten zwei Lagen weber pas modelfino, wobei die<br />

letzte Schicht geschliffen wurde.<br />

Saint-Gobain Weber<br />

T +43 (0)1 661500<br />

www.at.weber


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

106<br />

Produkt News<br />

Modulare Schule<br />

in Holz-Beton-Verbundbauweise<br />

Beim Projekt Schulcampus Frankfurt Westend wurde auf eine innovative und<br />

nachhaltige Bauweise gesetzt. Das dreigeschossige Gebäude besteht aus 359<br />

Holzbau-Modulen. Nach einer beeindruckend schnellen Bauzeit von nur 12 Monaten<br />

war die Schule rechtzeitig fertiggestellt.<br />

Ein möglicher Abbau der gesamten Konstruktion nach<br />

5-10 Jahren wurde bei der Planung des Gebäudes mit<br />

bedacht. Dennoch gibt es bei der Qualität keine Unterschiede<br />

zu einem Bau, der 50 Jahre halten soll.<br />

Für das anspruchsvolle Bauvorhaben führte Peikko<br />

die Entwurfsplanung des Deckensystems in Holz-Beton-Verbundbauweise<br />

(HBV) durch. Das Schweizer<br />

Unternehmen ERNE AG Holzbau produzierte die<br />

HBV-Fertigteile und kombinierte diese mit Stahlverbundträgern<br />

zu einem leistungsfähigen Slim-Floor<br />

Deckensystem.<br />

DELTABEAM® in Kombination mit HBV-Decken ermöglichen<br />

sehr hohe Tragfähigkeiten bei geringer<br />

Konstruktionshöhe. Die Verbundträger passen perfekt<br />

zu modularen und seriellen Bauweisen, da sie<br />

auch nach dem Baukasten-Prinzip geplant und auf<br />

der Baustelle zusammengefügt werden.<br />

Peikko Austria GmbH<br />

T +43 (0)5523 521 210<br />

austria@peikko.com<br />

www.peikko.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

107<br />

Produkt News<br />

NACHHALTIG<br />

DÄMMEN UND<br />

CO 2 SPAREN<br />

Fassadenoptik<br />

aus einem Guss<br />

Ein Parapet, das zwischen zwei Geschossen die moderne<br />

Fassadenoptik unterbricht, verleiht dem Neubau der Peuerbacher<br />

Firma Aspöck einen zeitgenössischen Charakter.<br />

Zugleich stellt dieses spezielle architektonische Detail erhöhte<br />

Anforderungen an die Abdichtung. Mit einem Wärmedämmverbundsystem<br />

netzarmiert abgespachtelt, war eine<br />

kalt applizierbare Lösung mit einer hohen Rissüberbrückung<br />

gefordert. Umgesetzt wurden diese Anforderungen mit dem<br />

Balkon- Abdichtungssystem Triflex BWS.<br />

Die Lösung auf Basis von Polymethylmethacrylat (PMMA)<br />

eignet sich insbesondere für die Abdichtung unter Fremdbelägen.<br />

Dank der flüssigen Verarbeitungstechnik bindet es<br />

selbst komplizierte Geometrien wie Anschlussbereiche sicher<br />

ein. Da es vollflächig vliesarmiert ist, gewährt das Spezialharz<br />

eine hohe Elastizität und ist dynamisch rissüberbrückend.<br />

Triflex GesmbH<br />

T +43 (0)7667 21505<br />

info@triflex.at<br />

www.triflex.at<br />

RECYCELBAR<br />

Alle XPS-Dämmstoffe, die seit 2015 von ÖXPS-Mitgliedern<br />

produziert werden, sind zu 100 Prozent recyclingfähig und als<br />

wiederverwendbar eingestuft. Saubere XPS-Reste / Abschnitte<br />

können als Rohstoff für neue Dämmstoffplatten genutzt werden.<br />

WIEDERVERWENDBAR<br />

Lose verlegte XPS-Platten, die seit 2015 von ÖXPS Dämmstoffherstellern<br />

hergestellt wurden, können zurückgebaut und erneut<br />

verwendet werden. Dies ist in der Anwendung im Umkehrdach<br />

der Fall und begünstigt die schnelle und einfache energetische<br />

Sanierung von Flachdächern. XPS Platten sind einer der wenigen<br />

Baustoffe, die ohne Beschädigung aus Bestandsgebäuden<br />

ausgebaut und wieder verwendet werden können.<br />

NEUE ENERGIE<br />

Vor 2015 hergestelltes XPS enthält das Flammschutzmittel<br />

HBCD. Das XPS aus diesem Zeitraum kann in Verbrennungsanlagen<br />

thermisch verwertet werden und dient wieder der<br />

Energiegewinnung.<br />

DER ÖXPS-VERBAND<br />

STEHT FÜR QUALITÄT:<br />

Der ÖXPS ist ein Zusammenschluss<br />

von XPS-Herstellern<br />

mit dem Ziel, die Qualität der<br />

am österreichischen Markt<br />

befindlichen XPS-Produkte<br />

laufend zu überprüfen und<br />

in höchstem Maß sicherzustellen.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

108<br />

Produkt News<br />

Fotos: Lukas Schaller<br />

Bestnoten für neue Volksschule<br />

Als e5-Gemeinde geht Kundl auf grünem Weg in die Zukunft und so setzt auch der<br />

Neubau der Volksschule neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit. Den EU-weiten<br />

Architekten-Wettbewerb konnte die Innsbrucker ARGE Scharfetter_Rier_Ramoni<br />

für sich entscheiden und knapp ein Jahr lang intensiv an der Planung feilen. Bis<br />

ins kleinste Detail erfüllt das energieeffiziente Gebäude höchste ökologische<br />

Standards, wie die klimaaktiv-Auszeichnung in Gold zeigt.<br />

Mit steinodur® PSN und steinodur® UKD plus wurden<br />

bei diesem Projekt gleich zwei Hochleistungsprodukte<br />

des Tiroler Dämmstoff-Spezialisten Steinbacher<br />

verbaut, die mit dem österreichischen Umweltzeichen<br />

ausgezeichnet sind. Rund 2.300 m² der formgeschäumten<br />

PSN-Dämmplatte sorgen für die optimale<br />

Dämmung der Kelleraußenwände. In der Decke der<br />

Tiefgarage stecken insgesamt 1.000 m² der Automatendämmplatte<br />

steinodur® UKD-LD, im Umkehrdach<br />

oberhalb der Turnhalle wurden ca. 400 m² steinodur®<br />

UKD plus verarbeitet. Mit ihren eingebauten Infrarotreflektoren<br />

bietet die UKD-plus-Dämmplatte eine<br />

bis zu 15 % bessere Dämmwirkung als herkömmliche<br />

Dämmplatten. Zudem lässt ihre spezielle Oberflächenstruktur<br />

Wasser besser abfließen.<br />

In der Warmdach-Gefälledämmung gewährleistet<br />

die effiziente Dämmplatte steinopor® EPS-W 30 plus<br />

höchste Dämmleistung und ermöglicht einen Heizwärmebedarf<br />

von 17,86 kWh/m² – das entspricht Niedrigenergiehaus-Standard.<br />

Steinbacher Dämmstoff GmbH<br />

T +43 (0)5352 700-0<br />

office@steinbacher.at<br />

www.steinbacher.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

109<br />

Produkt News<br />

v.l.n.r. Harald Neumayer (Geschäftsführer Neumayer Bau Ges.m.b.H.),<br />

Austrotherm Österreich Geschäftsführer Vertrieb Robert Novak und<br />

Florian Neumayer (Bauleitung Neumayer Bau Ges.m.b.H.)<br />

Recycling-Heroes prämiert<br />

Austrotherm, führender Anbieter im Bereich klimaschützender<br />

Wärmedämmung in Mittel- und Osteuropa und Österreichs<br />

einziger XPS-Produzent, startete im Frühjahr 2021 mit<br />

einem kostenlosen und klimaneutralen Recycling-Service für<br />

XPS Baustellenverschnitte.<br />

Die SANOOX GmbH aus Pöllau und die Neumayer Bau<br />

Ges.m.b.H aus Purbach wurden unter zahlreichen Teilnehmern<br />

für die größte bzw. sauberste recycelbare XPS-Menge<br />

im Jahr 2021 prämiert. Austrotherm Geschäftsführer Vertrieb<br />

Mag. Robert Novak überreichte im Werk Purbach in Summe<br />

30 m 3 XPS-Neuware an die Recycling-Heroes. Dies entspricht<br />

in etwa jener XPS-Dämmstoffmenge, die im Jahr 2021 von den<br />

beiden Firmen gesammelt und der sauberen Wiederverwertung<br />

im Werk Purbach zugeführt werden konnte.<br />

„Die Firma SANOOX hat uns mit der größten recycelbaren<br />

XPS-Menge, die Firma Neumayer Bau mit dem saubersten<br />

recycelbaren XPS-Baustellenverschnitt bewiesen, dass Recycling<br />

funktioniert und sich auch bezahlt macht. Herzlichen<br />

Dank an alle Kunden, die von Beginn an tatkräftig mitwirken,<br />

dass aus XPS-Baustellenverschnitt, der in der Vergangenheit<br />

entsorgt wurde, wieder neues energiesparendes XPS produziert<br />

werden kann“, so Robert Novak.<br />

FUNKTIONSFÄHIGE<br />

DACHABDICH-<br />

TUNGEN:<br />

SCHNELL, SICHER,<br />

FACHGERECHT.<br />

Austrotherm GmbH<br />

T +43 (0)2633 401-0<br />

info@austrotherm.at<br />

www.austrotherm.at<br />

Unsere Abdichtungssysteme aus Flüssigkunststoff<br />

bieten nachhaltige Lösungen.<br />

Sie haben ein geringes Flächengewicht, haften auf fast allen<br />

Untergründen und sind auf Wurzel- und Rhizomfestigkeit<br />

zertifiziert (FLL-Verfahren und DIN EN 13948). Selbst<br />

komplizierte Details und Geometrien werden nahtlos<br />

abgedichtet. Durch Einhaltung der anerkannten Regeln der<br />

Technik bilden wir die beste Abdichtungsgrundlage für ein<br />

dauerhaft sicheres Gründach. Projekte realisieren wir dabei<br />

immer im erfolgreichen Zusammenspiel aus Planern, geschulten<br />

Verarbeitungsbetrieben und unseren hochwertigen Produkten.<br />

Das heißt für uns: Gemeinsam gelöst.<br />

v.l.n.r. Austrotherm Österreich Geschäftsführer Vertrieb Robert<br />

Novak, Manuel Remler (Geschäftsleitung SANOOX GmbH) und<br />

Bernhard Schneidhofer (Geschäftsführer SANOOX GmbH)


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

110<br />

Produkt News<br />

Fotos: Mediashots<br />

Nachhaltige Backkunst<br />

In Graz ist nach Plänen des ortsansässigen Architekturbüros j-c-k das neue<br />

Headquarter der traditionsreichen Bäckerei Martin Auer entstanden. Momentan<br />

beschäftigt das Unternehmen 400 Mitarbeiter und betreibt 28 Filialen in Österreich.<br />

Als die Platzverhältnisse im Stammhaus des Betriebs in der Altstadt von<br />

Graz an ihre Grenzen stießen, entschied sich die Familie Auer für den Umzug in<br />

einen Neubau am Rande der Innenstadt.<br />

Die neue Unternehmenszentrale beherbergt nun das<br />

moderne „Atelier Martin Auer“, eine voll einsehbare<br />

Backstube, einen Flagshipstore mit Café, eine Getreidemühle,<br />

eine Kaffeerösterei, freundlich eingerichtete<br />

Büroräume sowie eine Mitarbeiterakademie.<br />

Zukunftsweisend ist auch das innovative Gebäudeund<br />

Energiekonzept mit einer Photovoltaik-Anlage<br />

und einer umfassenden Wärmerückgewinnung. Der<br />

hohe Anspruch an den Klimaschutz zeigt sich auch<br />

bei der Gestaltung der Pfosten-Riegel-Fassade vom<br />

Typ WICTEC 50. Diese wurde ebenso wie die Fenster-<br />

und Türsysteme aus der nachhaltigen Aluminiumlegierung<br />

Hydro CIRCAL von WICONA gefertigt.<br />

Dieses Material besteht zu mindestens 75 % aus<br />

End-of-Life-Aluminium. Bei der Erzeugung werden<br />

nur 5 % der Energie von Primär-Aluminium benötigt<br />

– bei gleicher hoher Qualität. Hydro CIRCAL hat mit<br />

2,3 kg CO2 pro kg Aluminium eine der weltweit niedrigsten<br />

CO2-Bilanzen. Das ist 4,5-mal weniger als der<br />

globale Durchschnitt bei Primär-Aluminium. So trägt<br />

die Gebäudehülle maßgeblich zur Optimierung des<br />

ökologischen Fußabdrucks bei – ein ganzheitlich<br />

nachhaltiges Konzept.<br />

Hydro Building Systems Austria<br />

T +43 (0)6212 20000<br />

info@wicona.at<br />

www.wicona.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

111<br />

Produkt News<br />

das Organisations- und Führungstool<br />

der Architekten und Ingenieure<br />

Datenschutz<br />

SAVE THE<br />

DATE(N)<br />

Smarte<br />

Telefonanlage<br />

mittenDrin LIVE!<br />

Alle Vorträge in der großen Messewoche Nachschau:<br />

www.untermstrich.com/mittendrin-live/mittendrin-live-april-<strong>2022</strong><br />

Die digitale Messe von untermStrich – die<br />

mittenDrin LIVE! – stand Ende April mit<br />

mehr als 300 Teilnehmern ganz im Zeichen<br />

des Datenschutzes. Wie kann ich im<br />

Alltag mit kleinen Schritten große Impulse<br />

für mehr Sicherheit setzen? Was muss ich<br />

im Fall eines Datenlecks tun? Wie kann mir<br />

eine smart verknüpfte Telefonanlage die<br />

richtigen Infos binnen Sekunden liefern?<br />

Eine Woche lang wurde das Thema von<br />

allen Seiten beleuchtet. Neben allen juristischen<br />

und technischen Infos zum Thema<br />

Sicherheit gab es zusätzlich einen spannenden<br />

Einblick in die Zukunft der telefonischen<br />

Kommunikation.<br />

schäftsführer Guido R. Strohecker und<br />

Peter Remitz. Dementsprechend steht auch<br />

schon der Termin für die nächste Messewoche<br />

fest: Von 7. bis 11. November werden<br />

prominente Namen in einen Dialog über das<br />

Thema Empfehlungsmarketing gehen.<br />

untermStrich software GmbH<br />

T +43 (0)3862 58106-0<br />

office@untermstrich.com<br />

www.untermstrich.com<br />

AVA und Kostenplanung für<br />

Architekten und Ingenieure<br />

California im BIM-Prozess<br />

digitalBAU <strong>2022</strong> in Köln<br />

G&W in Halle 1, Stand 430<br />

Was unterm Strich von der mittenDrin LIVE!<br />

bleibt? Jede Menge Wissen, spannende Diskussionen<br />

und die Aussicht auf mehr. „Uns<br />

freut es natürlich sehr, dass unsere kostenlose<br />

Messe auch weiter so gut angenommen<br />

wird“, erklären die untermStrich-Gewww.gw-software.de


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

112<br />

edv<br />

digitalBAU <strong>2022</strong><br />

Analoge Messe für digitale Werkzeuge<br />

Die Bausoftware-Branche wartet heuer wieder mit vielen Neuheiten und<br />

Trends auf. Einige davon konnte man auf der IT-Messe digitalBAU vom<br />

31. Mai bis 2. Juni in Köln endlich wieder live erleben.<br />

Text: Marian Behaneck<br />

Mit fünf Fachforen, 180 Referenten, über<br />

280 Ausstellern, davon auch zahlreiche<br />

aus Österreich, bot die zum zweiten Mal<br />

stattfindende IT-Baufachmesse digitalBau<br />

in Köln in drei Hallen auf insgesamt rund<br />

36.000 Quadratmetern ein attraktives Bausoftware-Informationsforum.<br />

Neben vielen<br />

Neuerungen etablierter Hersteller und innovativer<br />

Startups, boten auch Fachforen<br />

mit einer Vielzahl an Vorträgen zu den<br />

Potenzialen, praktischen Erfahrungen und<br />

Herausforderungen der digitalen Transformation<br />

Orientierung und Anregung.<br />

Über die inzwischen auf IT-Messen obligatorischen VR-Showeinlagen hinaus bietet<br />

die digitalBAU auch viel Neues und Substanzielles aus der Bausoftware-Welt.<br />

© Messe München<br />

Das sind die Trends<br />

Im Vorfeld der Bausoftware-Fachmesse<br />

haben viele Hersteller ihre Software<br />

aktualisiert, optimiert und erweitert. Zu<br />

den Schwerpunkten der CAD-Neuerungen<br />

gehören die BIM-Planung, Kooperation<br />

und Visualisierung oder die optimierte<br />

Konstruktion von Bauteilen. Der Fokus<br />

bei AVA-Programmen liegt erneut auf der<br />

BIM-AVA-Verknüpfung, der Optimierung<br />

des BIM-Modellimports oder auf der Anbindung<br />

an das dynamische Textsystem DBD-<br />

BIM für die automatisierte Generierung von<br />

Leistungspositionen aus BIM-Bauteilen.<br />

Neue Impulse erhält die Büro- und Management-Software<br />

für Planungsbüros (BMSP)<br />

durch die gestiegenen Anforderungen an<br />

die Mobilität und Flexibilität, an die interne<br />

und externe Kommunikation, an den Datenschutz<br />

sowie die digitale Buchführung und<br />

Rechnungsstellung. Nach wie vor aktuell<br />

sind die Themen Baustellendokumentation,<br />

Mängelverfolgung und Qualitätssicherung,<br />

die zunehmend mit aktueller Scan-Technik<br />

oder der Augmented Reality kombiniert<br />

werden. Auch andere Hochtechnologien<br />

wie die Robotik, Big Data oder die künstliche<br />

Intelligenz (KI) halten Einzug in der Bausoftware-Welt.<br />

50 auf der Messe vertretene<br />

Startup-Unternehmen sorgen ebenfalls<br />

für frischen Wind und innovative Ideen, wie<br />

etwa das Produktvergleichsportal Plan One,<br />

die Augmented Reality-Lösungen von ARiiVA<br />

und Robotic-Eyes, die Wartungs- und<br />

Mängelmanagement-App RecordIT oder<br />

die BIM-Kollaborationsplattform Visoplan.<br />

Bemerkenswert ist auch, dass sich zunehmend<br />

Werkzeug- und Bauprodukthersteller<br />

wie etwa Bosch, Caparol, Dormakaba,<br />

Gira, Lamilux, Peri, Rehau oder Würth bei<br />

der Entwicklung von Bemessungsprogrammen,<br />

Konfigurationstools, BIM-Objekten,<br />

AR-Apps und anderen Diensten engagieren.<br />

Das zeigt, wie breit die Digitalisierung<br />

am Bau aufgestellt ist, macht aber auch die<br />

Dringlichkeit von Standards und integrierten,<br />

prozessorientierten Lösungen deutlich.<br />

Folgende Aussteller und Produkte stehen<br />

beispielhaft für neue Entwicklungen:<br />

CAD: Einfacher planen mit BIM<br />

Die aktuelle Allplan-Version <strong>2022</strong>-1 enthält<br />

eine Vorschau-Funktion für die Ren dering-<br />

Software Lumion. Damit können Änderungen<br />

am CAD/BIM-Modell oder an der Blickrichtung<br />

sofort in Lumion sichtbar gemacht<br />

werden. Das beschleunigt und vereinfacht<br />

die Erstellung von Visualisierungen. Verbessert<br />

wurden auch die parametrische<br />

Straßenplanung und die grafische Geländemodell-Darstellung.<br />

www.allplan.com/de/<br />

produkte/allplan-aec-<strong>2022</strong>-features


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

113<br />

edv<br />

Im Fokus vieler CAD-Neuerungen stehen die BIM-Modellkonstruktion,<br />

das Rendering, Cloud-Dienste und eine bessere digitale Kooperation.<br />

© ComputerWorks<br />

Neben Archicad 25 sind am Graphisoft-Stand auch die neuen Web-Seminare<br />

zu Mengen und Kosten und zur Architektur und Haustechnik<br />

ein Thema. © Graphisoft<br />

Die neue Version der Architektursoftware<br />

ArCon +<strong>2022</strong> Professional vereinfacht die<br />

Planung und Visualisierung von Dachkonstruktionen.<br />

Für einen besseren und schnelleren<br />

Überblick bei komplexen Projekten lassen<br />

sich Sichtbarkeiten individuell schalten,<br />

etwa alle im Projekt vorhandenen Geschosse.<br />

Auch der DWG/DXF-Export und das integrierte<br />

2D-Werkzeug ThouVis für ArCon<br />

wurden überarbeitet. https://elecosoft.de/<br />

arcon-professional<br />

Neue Funktionen für normgerechte, individuelle<br />

Treppen, mehr Flexibilität bei der<br />

Durchbruchsplanung und eine noch präzisere<br />

Mengenermittlung stehen im Fokus<br />

des Archicad-Auftritts. So werden Schichten<br />

mehrschichtiger Wände, Decken und<br />

Dächer separat berechnet – mit oder ohne<br />

Öffnungen. Neu sind auch regelbasierte<br />

Qualitätskontrollen mit der BIM Modellchecker-Software<br />

Solibri per Live-Schnittstelle,<br />

ein vereinfachter Austausch von Revit-Dateien<br />

sowie eine neue SAF-Schnittstelle für<br />

die Zusammenarbeit mit Tragwerksplanern.<br />

www.graphisoft.com/at<br />

Mit dem BIM-All-Doors, einem BIM-basierenden<br />

Produktkonfigurator für Archicad,<br />

lassen sich Türen und deren Komponenten<br />

herstellerübergreifend zusammenstellen, auf<br />

Plausibilität prüfen und daraus Türlisten für<br />

Ausschreibungen generieren. Konfiguriert<br />

werden können aktuell Bänder, Lager, Schlösser,<br />

Drücker, Stoßgriffe, Türschließer, Feststellanlagen,<br />

automatische Türantriebe und<br />

elektronische Beschläge. www.dormakaba.de<br />

Das neue R5-Update von Elitecad Architektur<br />

15 bietet eine optimierte Druckausgabe<br />

von Texten und Erweiterungen der Auswertung<br />

von Brandschutzklassen für Bauteile.<br />

Verbessert wurden auch die Durchbruchsbeschriftung,<br />

die Anzeige mehrgeschossiger<br />

Fenster oder die Schnittdarstellung von<br />

Rollladenkästen. Auch die IFC4-Schnittstelle<br />

wurde beim Export von Wandschlitzen<br />

und beim Import von Wänden mit Clippingebenen<br />

optimiert. www.elitecad.eu<br />

Neu bei Revit 2023 sind ein Filter in Bauteillisten<br />

für selektive Plandarstellungen, eine<br />

Explosionsfunktion in 3D-Ansichten zur Hervorhebung<br />

und automatisierten Beschriftung<br />

von Bauteilen, erweiterte Schnittoptionen<br />

für Bauteile, neue 3D-Messfunktionen sowie<br />

überarbeitete Ansichtsfilter. Ein verbessertes<br />

Zusammenspiel mit dem 3D-Skizzenwerk-<br />

zeug FormIt Pro und der KI-basierten Designsoftware<br />

Spacemaker soll die Erstellung,<br />

Bewertung und Weiterbearbeitung von Entwürfen<br />

optimieren. https://blogs.autodesk.<br />

com/bimblog/neuerungen-in-revit-2023<br />

Solibri, Anbieter von Lösungen für die regelbasierte<br />

Qualitätskontrolle und -sicherung<br />

von BIM-Modellen, hat einen Prüfregelsatz<br />

vorgestellt, der die BIM-basierte<br />

Abwicklung digitaler Bauanträge vereinfachen<br />

soll. Die Regelsätze ermöglichen eine<br />

regelbasierte Qualitätskontrolle und Prüfung<br />

von BIM-Modellen, beispielsweise von<br />

Brüstungshöhen oder der Barrierefreiheit<br />

von Sanitärräumen etc. www.solibri.com<br />

Das dritte Service Pack für Vectorworks<br />

<strong>2022</strong> enthält Erweiterungen der Kollaborationsplattform<br />

Vectorworks Cloud Services.<br />

Dazu gehören eine verbesserte Integration<br />

von Cloudspeicher-Diensten wie Microsoft<br />

OneDrive oder Google Drive. Anwender<br />

können nun Renderstile der Renderingsoftware<br />

Redshift verwenden, wenn sie<br />

Renderings in der Vectorworks-Cloud bearbeiten.<br />

Auch die LiDAR 3D-Scantechnologie<br />

bestimmter iOS-Mobilgeräte wird jetzt<br />

unterstützt. www.vectorworks<strong>2022</strong>.eu u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

114<br />

edv<br />

Zu den vielen Neuerungen von Revit 2023 gehört eine<br />

Explosionsfunktion in 3D-Ansichten. © Autodesk<br />

Der Fokus bei AVA-Programmen liegt erneut auf<br />

der BIM-AVA-Verknüpfung. © Nevaris Bausoftware<br />

AVA: Modellbasiert ausschreiben<br />

Die AVA-, Bautagebuch- und Bauzeitenplaner-Software<br />

AVA.relax erhielt neue Datenviewer<br />

für die Anzeige und Übernahme von<br />

IFC-, Bauteil-, LV- und Textkatalogdaten.<br />

Veränderungen im Änderungs-LV werden<br />

zudem historisiert, was einen Vergleich verschiedener<br />

Planungsphasen, eine detaillierte<br />

Änderungsdarstellung bis auf Positionsebene<br />

und eine Kostenfortschreibung in allen<br />

AVA-Phasen ermöglicht. www.cosoba.de<br />

AVANTI verfügt nun auch über eine Partner-Zertifizierung<br />

<strong>2022</strong> für die Heinze-Ausschreibungstexte<br />

online. Mit der<br />

Implementierung von DBD-BIM stehen<br />

AVANTI-Anwendern darüber hinaus Qualitäten,<br />

Bauleistungen mit Orientierungspreisen<br />

und technischen Regeln online zur Verfügung.<br />

Für die Schnittstellen GAEB DA XML<br />

3.1, 3.2 und 3.3 hat AVANTI vom Bundesverband<br />

für Bausoftware (BVBS) zudem eine<br />

Zertifizierung erhalten. www.softtech.de<br />

iTWO <strong>2022</strong> unterstützt neben dem Austauschformat<br />

GAEB DA XML 3.3 nun auch<br />

die Dynamischen BauDaten (DBD), die man<br />

von der Bemusterung im 3D-Modell, über<br />

die LVs, bis zur Kalkulation auf Basis von<br />

DBD-BIM modellbasiert in iTWO verwenden<br />

kann. Mit iTWO <strong>2022</strong> können zudem Mengenermittlungen<br />

aus der mobilen Baustellen-App<br />

iTWO site in das Aufmaß übertragen<br />

werden. www.rib-software.com<br />

Neu in in Nova AVA, der webbasierten Software<br />

für AVA und Baukostenmanagement<br />

ist das Auktionsmodul, mit dem Bieter für<br />

Preis-Nachverhandlungen zu einer inversen<br />

Auktion eingeladen werden und ihre<br />

Angebote schrittweise verbessern können.<br />

Zusätzlich können der Auktion Dokumente<br />

zugeordnet und den Teilnehmern bereitgestellt<br />

werden. www.avanova.de<br />

Zu den Neuerungen von Nevaris Build<br />

<strong>2022</strong> gehören Funktionen für die Rechnungsverwaltung<br />

und Bauauswertung, eine<br />

Schnittstelle zur Datenübermittlung an<br />

das Steuerbüro und eine Anbindung an die<br />

mobile Baustellen-App 123erfasst für den<br />

tagesaktuellen Arbeitszeiten-Import. Frei<br />

definierbare Auswertungen ermöglichen<br />

eine wirtschaftliche Bewertung von Baumaßnahmen.<br />

www.nevaris.com<br />

Das neue Orca AVA-Update vereinfacht<br />

den Import und die korrekte Zuordnung<br />

von Excel-Daten. Neu eingebunden wurde<br />

auch das dynamische Textsystem DBD-<br />

BIM. Beim IFC-Import wird die Übernahme<br />

von Bauteilen mit gleichen Abmessungen<br />

vereinfacht. Eine IFC-Diagnosefunktion<br />

verbessert die Kommunikation zwischen<br />

modellierenden und ausschreibenden Mitarbeitern.<br />

www.orca-software.com<br />

BMSP & Co.: Büro- und<br />

Projektabläufe optimieren<br />

Mit dem neuen Bauzeitenplaner von Bau-<br />

Master kann der aktuelle Baufortschritt<br />

jederzeit nachverfolgt werden. Alle Teilleistungen<br />

werden inklusive aller Abhängigkeiten<br />

angezeigt, vereinbarte Termine<br />

und Fristen werden nicht mehr übersehen.<br />

Soll-Ist-Vergleiche machen Probleme frühzeitig<br />

sichtbar. BauMaster unterstützt auch<br />

das Erstellen von To-do- und Mängellisten<br />

oder das Protokollieren und Dokumentieren.<br />

www.bau-master.com<br />

Die ERP-Branchenlösung Megabau verfügt<br />

jetzt über eine grafische Bauzeiten- und<br />

Ressourcenplanung. Die Planung und An-<br />

Regelbasierte BIM-Modellchecker bieten eine automatisierte Prüfung von Modellen, etwa von<br />

Brüstungshöhen. © Solibri<br />

Neue Funktionen in Kollaborationsplattformen<br />

ermöglichen ein flexibleres,<br />

kooperatives Arbeiten. © ComputerWorks


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

115<br />

edv<br />

bindung an externe Planungstools, wie<br />

zum Beispiel MS Project erfolgt nun live<br />

aus der aktuellen Datenbasis direkt in Megabau.<br />

Im Herbst <strong>2022</strong> wird Megabau auch<br />

als Saas-Lösung in der Cloud und auf der<br />

Microsoft App Source Plattform verfügbar<br />

sein. www.netdim.at<br />

Mit PlanRadar können Projektbeteiligte<br />

Baustellendaten digital erfassen, in Echtzeit<br />

kommunizieren und Projekte zeit- und<br />

ortsunabhängig kontrollieren. Dazu werden<br />

am Mobilrechner Markierungen am digitalen<br />

Plan erstellt, Fotos, Sprachnachrichten,<br />

Aufgaben oder Dokumente hinzugefügt und<br />

anderen Projektteilnehmern zur Erledigung<br />

zugewiesen. Das minimiert Fehler und steigert<br />

Planungsqualitäten. www.planradar.com<br />

Mit RefinemySite stellt Bosch eine cloudbasiertes<br />

Lösung für die Planung und das Management<br />

von Baustellen vor. Die Web-App<br />

ermöglicht eine dynamische Termin- und<br />

Aufgabenplanung, dokumentiert Aktivitäten<br />

und die Kommunikation. Automatisch<br />

generierte Leistungsdaten helfen dem<br />

Team bei der Optimierung von Prozessen.<br />

www.bosch-refinemysite.de<br />

Zu den praktischen AR-Anwendungen<br />

gehören die geometrische Überprüfung von<br />

realen, respektive geplanten Bauteilen vor<br />

Ort. © Robotic Eyes<br />

KI-basierende Inspektionslösungen reduzieren den Aufwand<br />

bei der Bauinspektion von Infrastrukturbauwerken. © Palfinger<br />

Mit der REXview-App und den REX-Plugins<br />

von Robotic Eyes lassen sich Pläne oder<br />

3D-Modelle in Augmented Reality-Präsentationen<br />

verwandeln und auf Smartphones,<br />

Tablets oder AR-Brillen ausgeben. Dazu<br />

wird das 3D-Model per CAD-Plugin mit der<br />

REXview-App synchronisieret oder die Daten<br />

unter www.rexos.cloud hochgeladen. Zu<br />

den praktischen Anwendungen gehören unter<br />

anderem die geometrische Überprüfung<br />

von realen, respektive geplanten Bauteilen<br />

auf der Baustelle, in der Werkstatt oder im<br />

Fertigteilwerk. www.robotic-eyes.com<br />

Die Infrastruktur-Inspektionslösung Strucinspect<br />

hat es sich zum Ziel gesetzt, den<br />

Aufwand für Bauinspektionen mithilfe digitaler<br />

Technologien zu reduzieren und damit<br />

mehr Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

im Umgang mit Infrastrukturbauwerken<br />

schaffen. Dazu werden Fotografien des<br />

Bauwerkes in 3D Modelle umgewandelt und<br />

mit Hilfe von KI auf Schäden überprüft.<br />

https://strucinspect.com<br />

Die jetzt auch als mobile App verfügbare<br />

Software Überbau deckt die Bereiche Bauprojekt-,<br />

Büro- und Kostenmanagement,<br />

Dokumentation sowie das Qualitäts- und<br />

Risikomanagement ab. Bautagebücher können<br />

beispielsweise noch auf der Baustelle<br />

erstellt und verschickt werden, Mängel lassen<br />

sich direkt vor Ort mit der Kamera des<br />

Mobilgeräts erfassen und in Echtzeit über<br />

die Cloud mit den anderen Nutzern synchronisieren.<br />

www.ueberbau.tech<br />

Mit dem webbasierten Organisations- und<br />

Managementsoftware untermStrich können<br />

Planer Projekte mobil einsehen und verwalten,<br />

was die Kommunikation im Team verbessert.<br />

Die aktuelle Version bietet außerdem<br />

die Möglichkeit, Honorar-Rechnungen<br />

flexibel in der Datenbank zu verschieben<br />

und anzugleichen. Dadurch können Planer<br />

auf Verzögerungen oder Umplanungen von<br />

Projekten flexibel reagieren.<br />

www.untermstrich.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

116<br />

edv<br />

„Burkina Insitute of Technology“ in Koudougou, Burkina Faso<br />

Höchste Architektur-Auszeichnung<br />

Diébédo Francis Kéré, Architekt und Pädagoge, wurde im April dieses Jahres mit<br />

dem Pritzker-Architekturpreis <strong>2022</strong> ausgezeichnet. Er trägt von Berlin aus in zahlreichen<br />

internationalen Projekten und Kooperationen dazu bei, Gemeinschaften<br />

durch seine Architektur zu stärken und zu verändern.<br />

Architekt Kéré setzt sich unermüdlich für soziale<br />

Gerechtigkeit und soziales Engagement ein und konzentriert<br />

sich dabei auf die intelligente Verwendung<br />

regionaler Materialien und Werkstoffe. So schafft er<br />

seit Jahrzehnten eine einzigartige, regional verbundene<br />

Architektur, die intelligent auf das natürliche<br />

Klima und die örtlichen Gegebenheiten reagiert.<br />

In der offiziellen Begründung der Pritzker-Jury <strong>2022</strong><br />

heißt es unter anderem: „Er weiß aus sich heraus, dass<br />

es in der Architektur nicht um das Gebäude, sondern<br />

um das Ziel geht, nicht um das Endprodukt, sondern<br />

um den Prozess. Das gesamte Werk von Francis Kéré<br />

zeigt uns die Kraft der Materialität, die im Ort verwurzelt<br />

ist. Seine Gebäude für und mit Gemeinschaften<br />

stammen unmittelbar aus diesen Gemeinschaften –<br />

in ihrer Herstellung, ihren Materialien, ihren Konzepten<br />

und ihrem einzigartigen Charakter.“<br />

In seinem Architekturbüro arbeitet der Preisträger<br />

mit Archicad als zentralem Planungswerkzeug. Huw<br />

Roberts, CEO von Graphisoft: „Das Werk, das Francis<br />

Kéré geschaffen hat, hat diese hohe Anerkennung<br />

ohne jeden Zweifel verdient. Seine Arbeit zeigt, dass<br />

die Integration von Gestaltung und sozialem Engage-<br />

ment großartige Architektur hervorbringt. Dass das<br />

von ihm gewählte Werkzeug Archicad ist, erfüllt uns<br />

mit großer Dankbarkeit und inspiriert uns zu weiteren<br />

Innovationen, damit wir ihm und Architektinnen und<br />

Architekten wie ihm stets zur Seite stehen können.“<br />

„Surgical Clinic and Health Centre“ in Léo, Burkina Faso<br />

GRAPHISOFT<br />

Deutschland GmbH<br />

Vertrieb Österreich<br />

mail@graphisoft.at<br />

www.archicad.at


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Entscheider informieren sich in Fachmedien über Innovationen<br />

und Branchen-Trends. Die Mitglieder des ÖZV bieten damit<br />

Entscheidern wertvolle Informationen und Ihrer Marke ein<br />

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