SAALE-UNSTRUT-ELSTER-KURIER - DIE LINKE. Kreisverband ...
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Herausgeber: Kreisvorstand <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>.Burgenlandkreis<br />
Diskussionspapier 2<br />
Agrarsubvention 5<br />
Vergangenheit und<br />
Gegenward<br />
Interview mit Landtagsabgeordneten<br />
Kreisvorstand<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. Burgenlandkreis,<br />
Geschäftssitz<br />
Friedensstraße 15,<br />
06679 Hohenmölsen<br />
Tel.: 034441/22026<br />
Fax: 034441/50953<br />
Im Netz unter:<br />
www.dielinke-blk.de<br />
Mail :<br />
kv@dielinke-blk.de<br />
Spendenkonto:<br />
Kto.-Nr.: 30 00 10 28 40<br />
BLZ: 800 530 00 Sparkasse<br />
Burgenlandkreis<br />
Alle namentlich gekennzeichneten<br />
Artikel sind<br />
nicht immer auch Meinung<br />
der Redaktion. Redaktionsschluss<br />
ist der 20. eines<br />
jeweiligen Monats. Zuarbeiten<br />
sind bis zum 15.<br />
eines jeden Monats abzugeben.<br />
V.i.S.d.P.:<br />
Gunter Schneider—<br />
Kreisvorsitzender<br />
6<br />
9/<br />
10<br />
Gedicht 13<br />
Politische Bildung 14<br />
EHEC 18<br />
Sozialabbau verhindern<br />
Reise in Vergangenheit<br />
20<br />
23<br />
Termine 24<br />
Impressum<br />
AUSGABE 7-8/2011<br />
Spende erbeten!<br />
<strong>SAALE</strong>-<strong>UNSTRUT</strong>-<strong>ELSTER</strong>-<strong>KURIER</strong><br />
Kreisparteitag in Hohenmölsen<br />
Am 18. Juni führte der <strong>Kreisverband</strong> Burgenlandkreis einen Kreisparteitag<br />
durch. Auf der Tagesordnung dieser Zusammenkunft der Delegierten unseres<br />
Kreises stand die Auswertung der Landtagswahl, verbunden mit<br />
Schlussfolgerungen für kommende Wahlen und die Wahl bisher kooptierter<br />
bzw. neuer Mitglieder des Kreisvorstandes. Genosse Bittrich, Stellvertreter<br />
des Vorsitzenden unseres Landesverbandes, wurde als Gast begrüßt. In<br />
seinen Ausführungen bedankte sich Genosse Bittrich bei den Wahlkämpfern,<br />
die bis zum Wahltag einen aufopferungsvollen Wahlkampf geführt hatten.<br />
Natürlich hat das Wahlergebnis nicht immer die Erwartungen erfüllt, daraus<br />
müssen wir Schlussfolgerungen ziehen. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> muss eine Partei<br />
zum Anfassen sein, wir dürfen keine Personaldebatten führen und politische<br />
Probleme wegdrücken. Daran anknüpfend sprach auch unser Kreisvorsitzender<br />
davon, dass die Partei im Mittelpunkt steht und nicht Personen. Wir<br />
müssen uns wieder um die Menschen kümmern, aber auch neue Themen<br />
aufgreifen, uns mit dem Mittelstand beschäftigen oder gesundheitspolitische<br />
Lösungen aufzeigen. Wo liegt der Gebrauchswert der Partei, warum sollen<br />
uns die Menschen wählen? Genosse Schneider dankte natürlich auch allen<br />
für den intensiv geführten Wahlkampf. Leider hat es in Hohenmölsen bei der<br />
Bürgermeisterwahl für Genossen Geißler nicht gereicht, obwohl er im Wahlkampf<br />
alles richtig gemacht hat. Er sprach auch davon, dass sich die Wahlkampfstrukturen<br />
bewährt haben. Frank Thiel stellte in seiner Rede unter anderem<br />
die Frage: Haben wir erkannt, was die Menschen wollen? Erreichen<br />
wir mit unseren Themen die Bürger? Unser Bundestagsabgeordneter Roland<br />
Claus stellte ein Papier vor, welches den Kurs unseres <strong>Kreisverband</strong>es<br />
bis zu den Kommunalwahlen 2014 absteckt und lud zu einer breiten Diskussion<br />
dazu ein. Ein Tagesordnungspunkt war die Wahl neuer Mitglieder in<br />
den Kreisvorstand. Die bereits kooptierten Mitglieder Genossin Reinhild Müller<br />
(Nebra) und Genosse Reinhard Weber (Hohenmölsen) wurden zu ordentlichenMitgliedern<br />
des<br />
Kreisvorstandes<br />
gewählt. Neu im<br />
Gremium sind<br />
auch Genossin<br />
Monika Schmeißer<br />
(Weißenfels)<br />
und Genosse<br />
Frank Weidauer<br />
(Hohenmölsen).<br />
Reinhard Weber
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong><br />
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Sympathisantinnen und Sympathisanten,<br />
SEITE 2<br />
der Kreisvorstand veröffentlicht hiermit ein von Roland Claus, MdB, stellvertretender<br />
Kreisvorsitzender, erarbeitetes Papier:<br />
„Mehr und bessere Politik wagen—Die Kommunalwahlen 2014 jetzt in den Blick nehmen—<strong>DIE</strong><br />
<strong>LINKE</strong> im Burgenlandkreis bestimmt ihren Kurs“. Dieses Papier wird dann<br />
noch mit konkreten Aufgaben, Terminen und Verantwortlichkeiten untersetzt. Damit bieten<br />
wir Euch ein Diskussionspapier an, das bereits auf dem Kreisparteitag am 18. Juni 2011<br />
vorgestellt wurde und nun bereits diskutiert werden sollte.<br />
Wir wären sehr daran interessiert, wenn Ihr dazu Eure Meinung schreiben, eventuelle Ergänzungen<br />
oder Veränderungen einbringen würdet. Um einen Zeitrahmen vorzugeben,<br />
schlagen wir Euch vor, Meinungsäußerungen bis zum 2. August 2011 an die Geschäftsstelle<br />
nach Hohenmölsen zu schicken.<br />
Viel Freude beim Diskutieren! Gunter Schneider, Kreisvorsitzender<br />
Mehr und bessere Politik wagen - Die Kommunalwahlen 2014 jetzt in den Blick nehmen<br />
- <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> im Burgenlandkreis bestimmt ihren Kurs<br />
Liebe Genossinnen und Genossen, dies hier ist<br />
ein Vorschlag. Es ist eine Einladung zum Gespräch,<br />
zur Debatte. Es ist nichts Fertiges. Es ist<br />
eine Anregung, die in all ihren Teilen immer wieder<br />
in Frage gestellt werden kann. Es wäre<br />
schön, wenn es eine Ermutigung sein könnte. Ermutigung<br />
zu freudvoller, solidarischer, nach vorn<br />
gewandter Zusammenarbeit.<br />
Beschlussentwurf für den Kreisparteitag am<br />
18. Juni 2011<br />
Unsere Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> durchlebt ein herausforderungsreiches<br />
und auch unruhiges Jahr. Im Oktober<br />
2011 wollen wir auf einem Bundesparteitag<br />
unser neues Programm beschließen. Bis dahin<br />
werden den vielen intensiven Diskussionen um<br />
unseren künftigen Weg noch viele weitere folgen.<br />
Mit einer Urabstimmung soll der langjährige Prozess<br />
des Ringens um unser Selbstverständnis<br />
und unsere Ziele dann seinen Höhepunkt erfahren.<br />
Mitten in diesen Debatten hatten wir in Sachsen-<br />
Anhalt im März Landtagswahlen zu bestehen. Alle<br />
wissen, dass wir bei diesen Wahlen hinter unseren<br />
eigenen Erwartungen zurückgeblieben<br />
sind. Wir haben unser großes Ziel, den Ministerpräsidenten<br />
unseres Landes zu stellen, nicht erreicht,<br />
und wir sind trotz großer Anstrengungen<br />
wieder in der Opposition geblieben.<br />
Die Gespräche über die Ursachen dafür sind<br />
noch nicht zu Ende. Die richtigen Lehren zu ziehen,<br />
bedarf es eines vertrauensvollen Klimas<br />
selbstbewussten Miteinanders,<br />
und: Es bedarf des Blickes nach vorn. Denn: Die<br />
nächsten wichtigen Bewährungsproben sind bereits<br />
in Sicht. Sie stehen noch nicht unmittelbar<br />
vor der Tür, aber wenn wir sie erfolgreich bestehen<br />
wollen, müssen wir sie bereits jetzt ins Auge<br />
fassen. Das wird uns auch dabei helfen, uns in<br />
der jetzigen schwierigen Situation nach den Landtagswahlen<br />
zu stabilisieren.<br />
Eines ist dabei trotz mancher ernsthafter Probleme<br />
ganz klar, und es sollte uns immer wieder Bestärkung<br />
sein: Am Gebrauchtwerden unserer Partei<br />
in der Gesellschaft gibt es keinen Zweifel. Die<br />
immer schneller wachsende Kluft zwischen Arm<br />
und Reich; die noch längst nicht überwundenen<br />
Ungleichheiten zwischen Ost und West; die sozialen<br />
Probleme, die sich daraus ergeben, dass es<br />
in Europa keine Sozialunion gibt und die Folgen<br />
der Finanz- und Wirtschaftskrise vor allem auf die<br />
Menschen in den unteren Einkommensbereichen<br />
abgewälzt werden; die fortgesetzte Beteiligung<br />
der Bundesregierung am „Krieg gegen den Terror“<br />
und schließlich die vielerorts wachsende Einsicht,<br />
dass eine moderne Gesellschaft nicht nur<br />
die des ökologischen, sondern des sozialökologischen<br />
Umbaus sein muss – all das öffnet<br />
uns auf allen Ebenen unserer Arbeit herausforderungsreiche<br />
Handlungsfelder.<br />
Wir sind im <strong>Kreisverband</strong> Burgenlandkreis besser<br />
aufgestellt, als es uns in Momenten der besonders<br />
großen Schwierigkeiten erscheint.
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong><br />
Mit unseren alten und neuen Büros verfügen wir<br />
über den neuen Verwaltungsstrukturen angepasste<br />
Stützpunkte für unsere Arbeit. Nehmen wir<br />
die gewählten Abgeordneten auf allen Ebenen<br />
zusammen, verfügen wir über eine Menge Kraft,<br />
um in der Gesellschaft auch wieder besser hörbar<br />
zu werden. Mit unserem Leitbild für den Burgenlandkreis<br />
haben wir ein Diskussions- und Handlungsangebot<br />
zur Hand, mit dem wir uns überall<br />
im Kreis sehen lassen können.<br />
1. Der Weg bis 2014<br />
Wenn wir stärker werden wollen, müssen wir<br />
neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewinnen.<br />
Die Mischung aus Erfahrung und Jugend muss<br />
immer wieder neu gefunden werden. Auch darum<br />
wollen wir die Vorbereitung der Kommunalwahlen<br />
im Frühsommer 2014 bereits jetzt in Angriff nehmen.<br />
Wichtige Stationen auf dem Weg dorthin sind:<br />
� die Neuwahl des Kreisvorstandes,<br />
� die Programmdiskussion bis zum Bundesparteitag<br />
im Herbst und dann die Urabstimmung,<br />
� 2011/2012 ausgewählte kommunale Vertretungs-<br />
und Einzelwahlen (hier noch etwas<br />
exakter z.B. OB-Wahlen),<br />
� 2012 Schwung nehmen, mehr Politikfähig<br />
keit erreichen; Kandidaturen für 2014 vorbereiten,<br />
� 2013 Bundestagswahl; MdB im Burgenlandkreis<br />
verteidigen<br />
� 2014 Auswahl, Nominierung der Kandidaturen<br />
für die Kommunalwahl, Wahlkampf.<br />
2. Politikfähigkeit im <strong>Kreisverband</strong> und in den<br />
kommunalen Vertretungen erhöhen<br />
Das bedeutet im Einzelnen:<br />
� die Leitbilddebatte weiterzuführen und dabei<br />
den sozialökologischen Umbau in den Mittelpunkt<br />
zu stellen,<br />
� konsequent, nacherlebbar und ausstrahlend<br />
auf der Seite der sozial Benachteiligten zu stehen,<br />
� in der Qualifizierung der Schul- und Berufsausbildung<br />
Zeichen zu setzen,<br />
� in der Förderung von Unternehmen in der Region<br />
und von regionalen Kreisläufen an Ausstrahlung<br />
zu gewinnen.<br />
SEITE 3<br />
3. Um den Nachwuchs in den Vertretungen<br />
kümmern, eine Offensive zur Gewinnung von<br />
Kandidatinnen und Kandidaten in Gang setzen<br />
Wir brauchen sehr bald eine Übersicht über den<br />
Personalbedarf, und wir müssen geduldig, sorgfältig,<br />
sensibel und mutig am Generationswechsel<br />
arbeiten.<br />
Die Vorbereitung der Kandidatinnen und Kandidaten<br />
auf ihre künftige Tätigkeit muss zeitig begonnen<br />
und umfassend gestaltet werden. Wir haben<br />
in unserem <strong>Kreisverband</strong> viele Genossinnen und<br />
Genossen, die über einen reichen Erfahrungsschatz<br />
verfügen, der nicht verloren gehen darf.<br />
Und wir brauchen das gefestigte Bewusstsein,<br />
dass die kommunale Arbeit die Grundlage von<br />
allem ist: die Grundlage unseres Wirkens in der<br />
Gesellschaft – hier kennt man sich nachbarschaftlich,<br />
hier ist die Arbeit besonders konkret<br />
abrechenbar, hier entstehen Vertrauen und Anerkennung,<br />
hier zahlt sich langjähriges Engagement<br />
besonders deutlich aus –, aber auch die Grundlage<br />
unserer Entwicklung als Partei. Im Kommunalen<br />
zuallererst prägen sich die Eigenschaften, Fähigkeiten<br />
und Kenntnisse aus, die es braucht, um<br />
im besten Sinne des Wortes politisch tätig sein zu<br />
können.<br />
Wir haben eine Aufgabe nicht nur im Sinne der<br />
Stärkung unserer Partei, sondern auch und untrennbar<br />
damit verbunden im Sinne der Stärkung<br />
demokratischen und zivilgesellschaftlichen Engagements<br />
insgesamt. Eine sinkende Wahlbeteiligung<br />
ist für uns immer ein Alarmsignal – und eine<br />
Herausforderung an die Qualifizierung der Bürgernähe<br />
unserer Arbeit.
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong> SEITE 4<br />
4. Besondere Verantwortung im Kampf gegen<br />
den Rechtsextremismus<br />
Die Geschichte zeigt uns unmissverständlich,<br />
dass zwischen dem sozialen Zustand einer Gesellschaft<br />
und der Bereitschaft von Teilen dieser<br />
Gesellschaft, ihr Heil in rechtsextremistischen<br />
Strukturen, Denkweisen und Handlungsansätzen<br />
zu suchen, ein Zusammenhang besteht. Dieser<br />
Zusammenhang ist nicht immer und sofort ein<br />
ganz unmittelbarer, aber in der Tendenz ist er<br />
auch heute unübersehbar.<br />
Rechtsextremistische Kräfte haben im Burgenlandkreis<br />
in einigen Gemeinden bereits einen erheblichen<br />
Einfluss, und auch die Politik im Kreistag<br />
ist von diesen Kräften nicht unbeeinflusst.<br />
Wir müssen und wollen uns dieser Herausforderung<br />
stellen. Dazu bedarf es der Fortsetzung und<br />
Vertiefung all dessen, was sich im Burgenlandkreis<br />
an Bündnispolitik bereits entwickelt hat, und<br />
es bedarf neuer Anstrengungen zur Stärkung der<br />
Zivilgesellschaft. Unsere Solidarität mit den sozial<br />
Benachteiligten ist Bestandteil dieser zivilgesellschaftlichen<br />
Anstrengungen.<br />
Karin Denk, FAG Lisa Sachsen-Anhalt<br />
Geschlechtergerechtigkeit in der <strong>LINKE</strong>N<br />
Seit dem Frühjahr 2010 wird in unserer Partei, zumindest in Teilen der Mitgliedschaft,<br />
ein Konzept zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit diskutiert.<br />
Worum geht es dabei? Ich zitiere hier die Einleitung zum Konzept:<br />
5. Unsere Kooperationsfähigkeit verbessern,<br />
politisches Handels besser leiten und organisieren,<br />
Finanzstabilität sichern und ausbauen<br />
Wir haben in den vergangenen Monaten manche<br />
schwierige Erfahrung in der Zusammenarbeit der<br />
verschiedenen Gremien unseres <strong>Kreisverband</strong>es,<br />
aber auch der Genossinnen und Genossen untereinander<br />
gemacht. Manchmal scheint es, als sei<br />
die Vereinigung mehrerer Kreise zum Burgenlandkreis<br />
noch nicht in allen Köpfen angekommen,<br />
als bewege man sich noch immer in den<br />
alten Kreisstrukturen, und manchmal erwiesen<br />
sich Konflikte zwischen Einzelnen als schier unüberwindlich.<br />
Es ist jetzt an der Zeit, mit Blick auf<br />
die Entwicklung bis 2014 auch solche Dinge auf<br />
den Prüfstand zu stellen.<br />
Der gesellschaftliche Gebrauchswert unserer Partei:<br />
Er muss sich im Maßstab der ganzen Bundesrepublik<br />
immer wieder neu erweisen, und er muss<br />
sich im Maßstab des Burgenlandkreises immer<br />
wieder neu erweisen. Indem wir unser Augenmerk<br />
auf die Kommunalwahlen 2014 richten, nehmen<br />
wir die Herausforderung an.<br />
„<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> setzt sich in allen politischen Bereichen aktiv für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein. Momentan ist<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> noch die Partei mit dem höchsten Frauenanteil in der Mitgliedschaft. Die Entwicklung des Anteils ist jedoch rückläufig.<br />
Es ist daher dringend erforderlich, das gleichstellungspolitische Profil der <strong>LINKE</strong>N zu stärken und die frauenpolitischen<br />
Kompetenzen stärker zu nutzen. Die Gewinnung von Frauen für die politische Arbeit innerhalb der Partei , in den Parlamenten<br />
und in Führungspositionen ist dringend notwendig. Das Gleichstellungskonzept macht konkrete Vorschläge, die die innerparteiliche<br />
Gleichstellung sichern sollen. Es sind Ziele aufgeführt, um die öffentlichkeitswirksame Darstellung der Lebenssituation<br />
von Frauen im Arbeits- und Lebensalltag zu verdeutlichen und die politischen Forderungen der <strong>LINKE</strong>N darzustellen.<br />
Aus den Zielen werden dann in kleineren Schritten konkrete Maßnahmen abgeleitet. Die aufgeführten Vorschläge sollen<br />
dabei für alle Gliederungen der Partei realistisch und in messbarer Zeit umsetzbar sein. Die Definition von konkreten Maßnahmen<br />
ermöglicht die Durchsetzung und Evaluierung der formulierten frauenpolitischen Ziele.<br />
Um dem gleichstellungspolitischen Profil der Partei gerecht zu werden, müssen sich jedoch alle Linken gemeinsam darum<br />
bemühen, diese Ziele auch umzusetzen, denn „Die größte Gefahr für die Gleichstellung ist die Annahme, wir hätten sie<br />
schon.“ Grethe Nestor, 2006 „<br />
Die Frauenarbeitsgemeinschaft Lisa wird in mehreren Schritten berichten, wie dieses Konzept weiter verfolgt und vor allem<br />
die Umsetzung angegangen wird. In diesem Zusammenhang wäre es auch für uns wichtig zu wissen, wie die Mitglieder das<br />
sehen.<br />
Leider stellen wir fest, dass immer mehr Frauen sich aus dem politischen Leben zurückziehen. Welche Ursachen hat das?<br />
Hilfreich wäre eine Diskussion besonders deshalb, weil wir an einem Konzept für die Umsetzung in Sachsen-Anhalt arbeiten<br />
und möglichst viele Meinungen einbeziehen wollen.<br />
Juni 2011
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong><br />
SEITE 5<br />
Wie groß wird das Stück vom Kuchen - Die Neuordnung der Agrarsubventionen<br />
von Petra Hörning<br />
Derzeit ordnet die EU ihre Landwirtschaftspolitik. Der Kampf um die Millionenförderungen aus Brüssel hat begonnen.<br />
Die Subventionspolitik als solche steht dabei nicht zur Diskussion. Die Gesamtfördersumme von 29,7 Milliarden<br />
für Agrarausgaben, Direktbeihilfen und die Entwicklung des ländlichen Raums sollen bleiben, nur an der<br />
„Verteilungsgerechtigkeit“ soll sich etwas ändern. Für die Bauern bleiben die Zuwendungen der EU auch weiterhin<br />
ein wichtiger Einkommensbestandteil.<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Tschechien<br />
1 1,1 1,1 1,4<br />
Dänemark<br />
Niederlande<br />
EU Agrarsubventionen 2010 in Mrd. Euro<br />
Portugal<br />
3<br />
4<br />
6,2<br />
10<br />
7,5 7,1<br />
Die Höhe der Geldgeschenke soll sich zukünftig mehr an der Anzahl der Arbeitskräfte orientieren. Dies wird zu<br />
einer Umverteilung in handarbeitsorientierte Produktionslinien in Osteuropa führen und dürfte für Einbußen bei<br />
den hochautomatisierten landwirtschaftlichen Großproduzenten führen. In Deutschland kamen im letzten Jahr 7,1<br />
Mrd. Euro an. Staats- und Großunternehmen profitierten überproportional.<br />
Öste rreich<br />
Irland<br />
Großbritanien<br />
Spanien<br />
Italien<br />
Griechenland<br />
Niede rlande<br />
Tschechien<br />
Griechenland<br />
Polen<br />
Italien<br />
Agrarsubventionen in Prozent der durchschnittlichen<br />
Einnahmen<br />
13,9<br />
15,3<br />
25,2<br />
28,7<br />
39,9<br />
43,4<br />
42,2<br />
44,5<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />
Die Einkommen der Landwirte in Deutschland werden<br />
zu fast der Hälfte von der EU gesichert.<br />
45,3<br />
48,7<br />
51,7<br />
64,8<br />
63,9<br />
74,4<br />
75,1<br />
78,6<br />
Frankreich<br />
Spanien<br />
Deutschland<br />
Großbritanien<br />
4,1<br />
Rumänien<br />
2,1<br />
Irland<br />
1,6 1,5 1,3 1<br />
Ungarn<br />
Österreich<br />
4,3<br />
Schweden<br />
Rest<br />
Die größten Subventionsbezieher Deutschlands<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
23,4<br />
19,5<br />
2010, in Mio Euro<br />
17,6<br />
13,4<br />
9,6 9,6
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong><br />
Weltfestspiele der Jugend und Studenten im August 1951 —erstmals weilte die Jugend der Welt zu<br />
Gast in Berlin<br />
Unter der Losung „Für Frieden und Freundschaft unter<br />
den Völkern" organisierten der Weltbund der Demokratischen<br />
Jugend und der Internationale Studentenbund<br />
Welttreffen von Jugendlichen aller Länder,<br />
Rassen und Nationen mit verschiedenen politischen<br />
und religiösen Anschauungen in Form von festlichen<br />
kulturellen und sportlichen Veranstaltungen,<br />
Umzügen, Diskussionsforen und Wettstreiten —<br />
erstmals 1947 in Prag und danach 1949 in Budapest.<br />
Mit der Ausrichtung der III. Weltfestspiele der<br />
Jugend und Studenten wurde der Jugendverband der<br />
DDR, die FDJ, beauftragt. Sie fanden in der Zeit vom 5.<br />
bis 19. August 1951 in Berlin, der Hauptstadt der DDR,<br />
statt.<br />
An den Weltfestspielen nahmen 26 000 Delegierte<br />
aus 104 Ländern teil, dazu zwei Millionen Jugendliche<br />
und 20 000 Junge Pioniere aus der DDR<br />
sowie 35 000 Mädchen und Jungen aus der BRD und<br />
aus Westberlin. Für 14 Tage wurde die DDR-<br />
Hauptstadt zur Heimstatt der Weltjugend. Junge<br />
Menschen aller Hautfarben besuchten die zahlreichen<br />
Veranstaltungen und Ausstellungen, begegneten einander<br />
bei Freundschaftstreffen, erlebten die kulturellen<br />
Programme der verschiedenen Nationen, zumeist Nationalprogramme.<br />
„Im August blühn die Rosen" war das<br />
bekannteste Lied des Festivals.<br />
Dieses lebensfrohe Fest stellte den ersten Kontakt der<br />
Mädchen und Jungen der DDR mit der Jugend der<br />
Welt dar. Nahezu alle Jugendlichen des Landes<br />
waren direkt Festivalteilnehmer. Das wurde möglich,<br />
weil die Teilnahme in drei Durchgängen mit<br />
viel Organisationsgeschick und großer Be geisterung<br />
in An griff genommen wu rde. Da zu trugen<br />
auch wesentlich die in der Festivalvorbereitung<br />
eingeführte FDJ-Kleidung — Blauhemd , Rock bzw.<br />
Hose — und die ausgereichte Verpflegung bei. Der<br />
Transport nach Berlin und zurück erfolgte per Bahn<br />
oder mit zum Festival hergerichteten LKWs. Untergebracht<br />
wurden die Teilnehmer in Schulen oder<br />
Scheunen. So erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
aus der DDR jeweilige Veranstaltungen und<br />
hatten viel Kontakte mit ausländischen Delegierten.<br />
Sehr beliebt war das Sammeln von Autogrammen.<br />
2 000 Sportler aus 42 Ländern trafen sich bei den<br />
Wettkämpfen der XI. Akademischen Sommerspiele,<br />
das war bis dahin das größte internationale Sportfest in<br />
der DDR<br />
Weltbekannte Persönlichkeiten, die konsequent für<br />
Frieden und Völkerfreundschaft eintraten, weilten zum<br />
Festival in Berlin, unter ihnen Jorge Amado, Martin<br />
Andersen Nexö, Naziur Hikmet und Pablo Nerudas.<br />
Besonders geprägt wurden die Weltfestspiele auch<br />
durch die Solidarität mit den Delegationen aus Korea<br />
und Vietnam, in denen Krieg tobte. Mit Begeisterung<br />
wurde die französische Patriotin Raymonde<br />
Dien empfangen. Um den schmutzigen Krieg der<br />
französischen Regierung in Vietnam zu verhindern, hatte<br />
sie sich auf die Eisenbahngleise gelegt, um den<br />
Transport von Waffen und anderem Kriegsmaterial zu<br />
stoppen.<br />
SEITE 6<br />
Am 12. August fand auf dem Marx-Engels-Platz die<br />
Demonstration der Jugend der DDR statt, an der 1,5<br />
Millionen Jungen und Mädchen teilnahmen — begeistert<br />
und nicht nach dort kommandiert.<br />
Es fielen aber auch die Schatten des Kalten Krieges<br />
auf die III. Weltfestspiele. Westdeutsche Jugendliche<br />
wurden an der Teilnahme gehindert bzw.<br />
behindert — durch Verleumdung und Hetze gegen<br />
die DDR und gegen die FDJ, durch Passverweigerungen<br />
und Repressalien gegen Teilnehmer aus der<br />
BRD an der Grenze zur DDR. Die Aktionen gegen das<br />
Festival gipfelten im Verbot der FDJ durch die Adenauer-Regierung<br />
am 26. Juni 1951.<br />
Im August 1951 bestand noch die offene Grenze zu<br />
den Berliner Westsektoren. Manche jungen Leute aus<br />
der DDR unternahmen aus Neugier — von den Veranstaltern<br />
unerwünscht — einen kurzen Abstecher<br />
nach Westberlin, wo es schon keine Lebensmittelkarten<br />
wie noch bis 1958 in der DDR gab.<br />
Der Erfolg der Weltfestspiele beeindruckte auch den<br />
Westen. Der Regierende Bürgermeister, Ernst Reuter,<br />
lud die in Berlin weilenden Jugendlichen<br />
über den Rundfunk zu einem Besuch nach Westberlin<br />
ein. Als am Morgen des 15. August zahlreiche<br />
Festivalteilnehmer friedlich nach W estberlin<br />
kamen, um dort mit jungen Menschen<br />
zu diskutieren, attackierten mehrere Hundertschaften<br />
der Westberliner Polizei die Jungen und<br />
Mädchen. Gegen wehrlose Demonstranten wurden<br />
Wasserwerfer und Gummiknüppel eingesetzt. Viele<br />
mussten mit teilweise schweren Verletzungen in Krankenhäuser<br />
eingeliefert werden. Hunderte wurden<br />
verhaftet. Ein Sturm der Entrüstung brach hervor.<br />
Die III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten waren<br />
für die zwei Millionen Jugendlichen aus der DDR<br />
unvergesslich, reich an Erlebnissen und Eindrücken.<br />
Auf der Abschlusskundgebung am 19. August 1951<br />
erklärten die Festivalteilnehmer: „Wir kehren in<br />
unsere Heimat zurück voller Begeisterung bei<br />
dem Gedanken an die unvergesslichen Tage<br />
der Weltfestspiele, die Tage aufrichtiger Freundschaft<br />
und des gegenseitigen Verstehens gewesen<br />
sind."<br />
In der Geschichte der Alt-BRD ist kein mit den<br />
III. Weltfestspielen vergleichbares Ereignis vorzufinden.<br />
Der Beitrag wurde abgefasst unter Verwendung der<br />
Geschichte der Freien Deutschen Jugend, Verlag<br />
Neues Leben Berlin, Berlin 1982 S. 221-228<br />
Winfried Steffen
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong><br />
Keine vorprogrammierte Altersarmut – Widerstand gegen Rente mit 69<br />
Zum Vorschlag der so genannten Wirtschaftsweisen,<br />
das Renteneintrittsalter auf 69<br />
Jahre heraufzusetzen, bemerkt der Vorsitzende<br />
der Fraktion, Wulf Gallert:<br />
„Was hier gerade abläuft, hat mit seriöser Politik<br />
nicht mehr das Geringste zu tun. Vielmehr<br />
geht es offensichtlich darum, die Menschen<br />
für das Renteneintrittsalter von 67 Jahren<br />
endgültig weich zu klopfen.<br />
Es ist eigentlich müßig, sich mit dieser Idee<br />
ernsthaft auseinanderzusetzen. Es bedarf<br />
wahrlich nicht des Status eines Experten oder<br />
Wirtschaftsweisen, um ganz klar zu erkennen,<br />
wie aberwitzig das ist. Es gelingt schon<br />
jetzt nicht, ältere Beschäftigte in größerem<br />
Umfang in Arbeit zu bringen, von der sie ohne<br />
Sozialtransfers leben können. Und schon<br />
mit der Rente ab 67 werden ganz bewusst<br />
Altersarmut und Abhängigkeit von der Grundsicherung<br />
vorprogrammiert.<br />
SEITE 7<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> wird diesen Plänen energischen<br />
Widerstand entgegensetzen, es geht darum,<br />
die Sozialsysteme zu stabilisieren und zu<br />
stärken, anstatt sie auszuhöhlen. Von der<br />
Landesregierung erwartet <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> ebenfalls<br />
entschiedenen Widerstand gegen derartige<br />
Vorhaben, da deren Verwirklichung<br />
Sachsen-Anhalt mit seiner ohnehin angespannten<br />
Sozialstruktur in besonders hartem<br />
Maße treffen würde.“<br />
Beratungsstellenlandschaft - Koalition weicht Einlösung ihres Wahlversprechens<br />
aus<br />
Zur Landtagsdebatte über die Forderung der <strong>LINKE</strong>N,<br />
das Wahlversprechen "Moratorium zur Neustrukturierung<br />
der Beratungsstellenlandschaft" im<br />
Landtag zu bestätigen, erklärt die sozialpolitische<br />
Sprecherin der Fraktion Sabine Dirlich:<br />
"Anders als noch im Wahlkampf zugesagt, ziert sich<br />
die Koalition jetzt, den Trägern von Beratungsstellen<br />
der Wohlfahrtspflege mehr Zeit für die<br />
Entwicklung nachhaltiger Strukturen zu geben. Anders<br />
als noch im Wahlkampf ist man jetzt der Meinung,<br />
dass im Herbst 2011 Ergebnisse vorliegen werden,<br />
die im Haushalt wirksamen Niederschlag finden können.<br />
Offensichtlich soll jetzt doch nach der Methode verfahren<br />
werden: Erst abschneiden, dann nachmessen.<br />
Offensichtlich ist man der Meinung, dass<br />
man die Träger erst finanziell unter Druck setzen<br />
muss, damit sie sich bewegen. Denn im Prozess der<br />
Neustrukturierung ist man noch nicht auf<br />
der Zielgeraden angekommen. Deshalb drückt sich die<br />
Koalition mit der Überweisung des Antrags in den<br />
Ausschuss um ein klares Bekenntnis zu<br />
ihren Wahlversprechen.<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> ist der Auffassung, dass die Diskussion der<br />
vielen offenen Fragen Zeit braucht, damit die Beratungsstellen<br />
dem zukünftigen Beratungsbedarf gewachsen<br />
sind und mögliche Synergien zwischen Trägern<br />
und Beratungsstellen zu mehr Qualität, und nicht<br />
vordergründig zu Kürzungen der Angebote und Mittel<br />
führen. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert, dem Prozess der Neustrukturierung<br />
bis 2013 Zeit zu gewähren."
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong><br />
Ergebnisse der Gemeindefinanzkommission gehören auf den Prüfstand<br />
des Innenausschusses<br />
Zum gestrigen Abschluss der Arbeit der Gemeindefinanzkommission<br />
erklärt der kommunalpolitische<br />
Sprecher der Fraktion, Gerald<br />
Grünert:<br />
"Mit einem heute eingereichten Selbstbefassungsantrag<br />
fordert <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> die Landesregierung<br />
auf, bereits in einer Woche im Innenausschuss<br />
über die Ergebnisse der Gemeindefinanzkommission<br />
und zu möglichen Auswirkungen<br />
auf die Finanzsituation der Gemeinden,<br />
Städte und Landkreise in Sachsen-<br />
Anhalt zu informieren. In Bezug auf aktuelle<br />
Entwicklungen soll sich die Landesregierung<br />
insbesondere dazu erklären, ob sie sich auf<br />
Bundesebene für eine stärkere Beteiligung<br />
der Kommunen am Gesamtsteueraufkommen<br />
einsetzen, die kommunalen Einnahmen aus<br />
der Gewerbesteuer stabilisieren und in Form<br />
einer Gemeindewirtschaftsteuer verlässlicher<br />
gestalten will.<br />
Angesichts der strukturellen Unterfinanzierung<br />
vieler kommunaler Haushalte forderte<br />
der Deutsche Landkreistag bereits im März<br />
2010, dass es das Ziel der Gemeindefinanzkommission<br />
sein muss, die kommunale Finanzausstattung<br />
systematisch und problemorientiert<br />
zu stärken.<br />
SEITE 8<br />
Auch in Sachsen-Anhalt leiden zahlreiche<br />
Kommunen unter einem strukturellen Defizit<br />
und sind unterfinanziert. Von 137 kreisangehörigen<br />
Städten und Gemeinden, die zum<br />
Stichtag 31. März 2011 ihren Haushalt für<br />
das laufende Jahr beschlossen hatten,<br />
schafft fast die Hälfte keinen Haushaltsausgleich.<br />
Nur drei von insgesamt elf Landkreisen<br />
können in diesem Jahr einen ausgegli-<br />
Kommunen leiden unter<br />
strukturellen Defiziten und<br />
sind unterfinanziert<br />
chenen Haushalt vorlegen. Die drei kreisfreien<br />
Städte Dessau-Rosslau, Halle/Saale und<br />
Magdeburg befinden sich sämtlich in der<br />
Haushaltskonsolidierung.<br />
In Hinblick auf die zum Teil sehr problematische<br />
Finanzsituation in den Kommunen erwartet<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> von der Landesregierung<br />
eine verlässliche Erklärung, wie sie sich zu<br />
den Ergebnissen der Gemeindefinanzkommission<br />
verhalten und sich für eine systematische<br />
und problemorientierte Stärkung der<br />
kommunalen Finanzausstattung einsetzen<br />
will."
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong><br />
Wiedergewählt—Frank Thiel im Interview mit Reinhard Weber<br />
Kann die gewünschteWirksamkeit<br />
unserer<br />
Fraktion im Landtag<br />
erreicht werden<br />
und wurden,<br />
wo territorial<br />
notwendig,<br />
Wahlkreisbüros<br />
besetzt?<br />
FrankThiel: <strong>DIE</strong><br />
<strong>LINKE</strong> stellt mit 29<br />
Abgeordneten die<br />
stärkste Oppositionskraft<br />
im Landtag von Sachsen-Anhalt und<br />
wir haben unsere Rolle ohne Zeitverzug<br />
wahrgenommen. Bereits Anfang Mai haben<br />
wir auf einer Klausurtagung die Aufgaben in<br />
der jetzigen Legislatur beraten. Sowohl im<br />
Wahlprogramm als auch in den Konzeptpapieren<br />
"Sachsen-Anhalt 2011" sind die Aufgaben<br />
formuliert, die nach wie vor Aktualität für<br />
einen Politikwechsel hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit<br />
und Nachhaltigkeit haben. In den<br />
ersten Landtagssitzungen in Mai und Juni hat<br />
unsere Fraktion mit ihren Anträgen die Debatten<br />
dominiert. Darüber hinaus sind alle Regionen<br />
mit Wahlkreisbüros besetzt, die territoriale<br />
Verteilung ist besser gelungen als in der<br />
letzten Legislatur. Bei uns im Burgenlandkreis<br />
gibt es Büros von Landtagsabgeordneten in<br />
Naumburg, Zeitz und Nebra. Sprechstunden<br />
für den Bereich Weißenfels und Hohenmölsen<br />
wird es bald in einem Büro von Roland<br />
Claus in Weißenfels geben.<br />
Welche politischen Ziele hat <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> in<br />
dieser Legislatur?<br />
Frank Thiel: Unsere Oppositionsrolle verstehen<br />
wir so, dass wir mit unseren Themen politischen<br />
Druck auf die Regierung ausüben ,<br />
die gesellschaftliche Unzufriedenheit gegen<br />
die Regierungspolitik aufgreifen und die klassische<br />
Kontrollfunktion gegenüber der Landesregierung<br />
wahrnehmen werden und vor<br />
allem Interessen von Bürgerinnen und Bürgern<br />
vertreten werden, die sonst ihre Anliegen<br />
nur schwer durchsetzen können.<br />
SEITE 9<br />
Dabei bleiben zentrale Themen solche wie<br />
längeres gemeinsames Lernen, Ganztagsbetreuung<br />
für alle Kinder, Sicherung der kommunalen<br />
Handlungsfähigkeit und der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge, Vergabegesetz für<br />
öffentliche Aufträge, Ringen um den gesetzlichen<br />
Mindestlohn oder Kampf gegen Rechtsextremismus.<br />
Vor der Wahl haben wir auf eine<br />
Reihe von Defiziten aufmerksam gemacht,<br />
diese sind nach dem Wahltag nicht weniger<br />
geworden.<br />
Wie kann die Partei im Land die Akzeptanz<br />
in der Bevölkerung erhöhen und welche<br />
Rolle sollte dabei die Bundespartei spielen?<br />
Frank Thiel: Insgesamt gilt es für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong><br />
als Volkspartei, ihre Verankerung in allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen weiter zu verbreitern<br />
und zu festigen. Das wird vor allem dann<br />
von Bedeutung sein, wenn die CDU erneut<br />
Angstkampagnen gegen alles schüren wird,<br />
was politisch links steht. Die Kommunalwahlen<br />
2014 sind die strategische Voraussetzung<br />
für eine höhere Wirksamkeit unser Partei im<br />
Land. Durchsetzungsfähigkeit von Politik<br />
muss von unten nach oben wachsen und<br />
nicht umgekehrt. Die Akzeptanz in der Bevölkerung<br />
erhöht man nicht allein mit gut durchdachten<br />
Konzepten - auf die Umsetzung<br />
kommt es an! Ob in Gemeinderäten, Kreistagen<br />
oder im Landtag, ja selbst im Bundestag<br />
muss stärker dargestellt werden: das hat die<br />
<strong>LINKE</strong> bewegt, hier hat die <strong>LINKE</strong> andere<br />
Parteien und Bündnispartner überzeugt, egal<br />
ob parlamentarisch oder außerparlamentarisch.<br />
Und nicht zu vergessen ist das emotionale<br />
Moment. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> muss "anfassbar"<br />
sein, man muss sie "schmecken und riechen"<br />
können - eine Partei wie unsere sollte auch in<br />
schwierigen Zeiten "ihr Lächeln nicht verlieren".<br />
Und übrigens, Wahlen gewinnt man nicht am<br />
Wahltag, sondern an den Tagen zwischen<br />
den Wahlen.
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong><br />
Neuer Abgeordneter im Interview<br />
Mit Jan Wagner spricht für unsere Genossen im Burgenlandkreis Petra Hörning.<br />
Hallo Jan, du bist nun annähernd 100 Tage für <strong>DIE</strong><br />
<strong>LINKE</strong> im Landtag von Sachsen-Anhalt. Du vertrittst<br />
dort unseren Burgenlandkreis und bist sozusagen das<br />
Küken der Landtagsfraktion. Wie bist du in der Fraktion<br />
aufgenommen worden? Hat dich jemand bildlich<br />
gesprochen „an die Hand genommen“ oder musstest<br />
du dich selber durchboxen?<br />
Jan: Natürlich nimmt einem keiner das Durchboxen<br />
ab. Das ist für den politischen Alltag schließlich auch<br />
unentbehrlich. Generell wurden alle neun neuen Abgeordneten<br />
gut aufgenommen. Prinzipiell gilt aber wie<br />
immer: Wer nicht fragt, bekommt auch keine Antwort.<br />
Es gibt nicht unbedingt jemanden, der mich an die<br />
Hand nimmt. Es ist vielmehr so, dass ich jeden fragen<br />
kann und in der Regel helfen auch alle weiter.<br />
Welche Themen und Sachgebiete vertrittst du, in welchen<br />
Ausschüssen und Gremien arbeitest du?<br />
Jan: Ich bin zum „Sprecher für Netzpolitik und moderne<br />
Kommunikationstechnologien“ ernannt wurden.<br />
Darüber bin ich sehr glücklich, ist es doch genau das<br />
Feld, für welches ich mich auch für die Liste habe aufstellen<br />
lassen. Innerfraktionell arbeite ich in der Fachgruppe<br />
„Bildung, Medien und Kultur“ mit. Zudem bin<br />
ich Mitglied im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten<br />
sowie Medien.<br />
Lässt der zeitliche Aufwand dir noch genügend Zeit für<br />
deine Diplomarbeit oder setzt du jetzt andere Prioritäten?<br />
Jan: Ich habe mir fest vorgenommen in der parlamentarischen<br />
Sommerpause wieder für Diplomprüfungen<br />
zu lernen. Bisher war das nicht möglich. Gerade in der<br />
Anfangszeit wollte ich mich auf die Abgeordnetentätigkeit<br />
konzentrieren. Ein guter Start bietet schließlich für<br />
eine Legislatur eine gesunde Grundlage. Zum Glück<br />
habe ich viele in meinen Umfeld, die mich stets auf<br />
mein Studium hinweisen. Da kann eigentlich nichts<br />
schief gehen.<br />
Es sind ja doch einige neue Gesichter in der Landtagsfraktion.<br />
Hat das zu Veränderungen der Fachbereiche<br />
der „Alten Hasen“ geführt?<br />
Jan: Es gab Verschiebungen, aber nicht viele. Es sind<br />
ja schließlich auch Mitglieder ausgeschieden. Die Bereiche<br />
Schule, Gesundheit, Sport und Verkehr wurden<br />
adäquat neu besetzt. Ich zum Beispiel arbeite im Thema,<br />
welches vorher nicht behandelt wurde. Damit ist<br />
die inhaltliche Arbeit in der Fraktion relativ stabil<br />
geblieben.<br />
Hast du schon ein Gefühl dafür, welche Gewichtung<br />
regionale Befindlichkeiten in den Entscheidungen und<br />
Verteilungskämpfen haben? Wie stark ist die Lobby<br />
des Burgenlandkreises?<br />
Jan: Das ist noch nicht abzuschätzen. Denn grundlegende<br />
Entscheidungen im Parlament, die sich im Land<br />
Sachsen-Anhalt unterschiedlich auswirken, wie Schulentwicklung<br />
oder die JVA-Standorte, sind nicht auf der<br />
Tagesordnung gewesen.<br />
Natürlich hat der<br />
Burgenlandkreis in<br />
der Fraktion der LIN-<br />
KEN eine starke<br />
Lobby. Für das gesamte<br />
Parlament<br />
schätze ich das nicht<br />
so optimistisch ein.<br />
Die Lobby für den<br />
Kreis wird vermutlich<br />
eher von Frank und<br />
mir ausgehen.<br />
SEITE 10<br />
Wie sind das Klima<br />
und der Stil der Zusammenarbeit<br />
mit<br />
den anderen Fraktionen.<br />
Wird da eine<br />
menschliche Ebene gepflegt?<br />
Jan: Mit den Grünen gibt es gute Kontakte. Auch mit<br />
einigen aus den Reihen der CDU kann man gut reden.<br />
Gute Gespräche mit Sozialdemokraten haben Seltenheitswert.<br />
Aber auch die zwischenmenschlichen Beziehungen<br />
müssen sich nach den ersten 100 Tagen noch<br />
richtig entwickeln.<br />
Du als Student stehst ja nun erstmals völlig anderen<br />
finanziellen Möglichkeiten. Hat dich das schon verändert?<br />
Welchen persönlichen Wunsch wirst du dir als<br />
erstes erfüllen?<br />
Jan: Natürlich hat mich das verändert. Ich ernähre<br />
mich gesünder, da ich es mir nun leisten kann. Durch<br />
meine BahnCard fahre ich kaum noch Auto, ich habe<br />
auch keins mehr. Zudem konnte ich mich technisch<br />
aufrüsten, was nötig war. Daher war eine meine ersten<br />
Investitionen ein neues Mobiltelefon. Meine allererste<br />
Investition war aber eine Halbjahreskarte bei der<br />
Naumburger Straßenbahn – ein Wahlversprechen,<br />
was ich damit eingehalten habe. Natürlich blogge ich<br />
auch nach der Wahl weiter, so dass auch mein Abgeordnetenleben<br />
weiter unter http://jan-wagner.com<br />
nachvollzogen werden kann.<br />
Die Umsetzung welches politischen Ziels unseres<br />
Wahlprogramms gehst du als erstes und vorrangig an?<br />
Jan: Persönlich sind das die Sätze auf Seite 35 unter<br />
der Überschrift „Öffentliche Daten auch der Öffentlichkeit<br />
zur Verfügung stellen“. Konkretes Ziel ist zum Beispiel,<br />
den Landeshaushalt nicht mehr nur als PDF zur<br />
Verfügung gestellt zu bekommen, sondern tatsächlich<br />
technisch verwertbar. Damit können wir unserer parlamentarischen<br />
Kontrollfunktion eigentlich erst richtig<br />
gerecht werden, indem wir unsere eigenen für uns relevanten<br />
Querschnittsrechnungen schnell und effektiv<br />
durchführen. Außerdem arbeiten wir in der Fachgruppe<br />
an unseren bildungspolitischen Forderungen wie<br />
der Stärkung der Sekundarschulen oder einem inklusiven<br />
Bildungssystem.
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong><br />
Der Drogenkrieg beginnt Petra Hörning<br />
Am 30. Juni schloss in Weißenfels<br />
die Unterkunft für Asylbewerber.<br />
Diese Schließung<br />
und somit die Konzentration<br />
aller Asylbewerber in der Stadt<br />
Zeitz wurde unlängst durch<br />
den Kreistag bestätigt. Notwendig<br />
wurde es, da die AWO<br />
(Arbeiterwohlfahrt) Weißenfels sich nicht<br />
mehr in der Lage sah, die kleine Unterkunft<br />
wirtschaftlich zu betreiben.<br />
Es war also nicht der Wohlfahrtsgedanke,<br />
sondern die rein finanziellen<br />
Beweggründe, die eine Zusammenlegung<br />
in Zeitz erzwangen. Von der<br />
Kreistagsfraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> wurde<br />
das nicht unterstützt und befürwortet.<br />
Familiäre Bande der Betroffenen in<br />
Weißenfels, die Konzentration so<br />
vieler Menschen verschiedener<br />
Ethnien und Religionen unter einem<br />
Dach, und das noch unter der Regie<br />
eines umstrittenen Betreibers, scheinen<br />
mehr als fragwürdig. Auch bestanden<br />
von Anfang an Sicherheitsbedenken.<br />
Befindet sich die Drogenszene in Weißenfels<br />
seit Jahren in den Händen der Schwarzafrikaner,<br />
wird diese in Zeitz von den Vietnamesen<br />
beherrscht.<br />
Beides beobachtet die Polizei seit Jahren mit<br />
punktuellen Fahndungserfolgen, aber größtenteils<br />
ohne dem Treiben wirklich etwas entgegensetzen<br />
zu können. Die Strukturen wirken<br />
territorial gut vernetzt bis auf die Straßen,<br />
in Wohnungen, in die Schulen und die<br />
SEITE 11<br />
Diskoszene. Überrascht es also nicht wirklich,<br />
dass der Kampf beginnt – und zwar um Millionen<br />
Umsätze. Zu haben ist praktisch alles,<br />
von leichten Drogen, bis zu Crack und Crystal,<br />
die höchst zerstörerisch auf den menschlichen<br />
Körper wirken.<br />
Wer wird den Markt in Zeitz in Zukunft beherrschen?<br />
Der erste Dealer fand den Tod.<br />
Am Samstag, an dem in einer lauen Frühsommernacht<br />
die Stadt lautstark die alljährli-<br />
che Schwarzbiernacht feierte, wurde er nicht<br />
unweit der Elster erstochen. Der Schwarzafrikaner,<br />
der angab aus Sierra Leone zu stammen,<br />
lebte seit Kurzem im Asylbewerberheim<br />
in der Albrechtstraße in Zeitz. Er war direkt<br />
aus dem Gefängnis, in dem er wegen Drogendelikten<br />
einsaß, nach Zeitz entlassen<br />
worden.<br />
Es ist also gefährlich, was auf die Bewohner<br />
dieses Hauses, und das sind eben auch Kinder<br />
und Frauen, zukommt. Man muss davon<br />
ausgehen, dass die Auseinandersetzungen<br />
bis in die Unterkünfte übergreifen werden,<br />
dass Waffen mit im Spiel sind und der<br />
Rechtsstaat mehr beobachtet als agiert. Eine<br />
Situation, die so nicht hinnehmbar ist, nicht<br />
für die Betroffenen, nicht für die Zeitzer und<br />
auch nicht für die Stadt als solche, die erheblichen<br />
Imageschaden davontragen wird.<br />
Der Umgang mit den Asylbewerbern ist eine<br />
Aufgabe des Landkreises, mit der man nicht<br />
aus Kostengründen eine Stadt allein lassen<br />
darf.
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong><br />
SEITE 12<br />
Landesregierung muss sich endlich aktiv für Streichung der Altschulden<br />
ostdeutscher Wohnungsunternehmen einsetzen<br />
Am Donnerstag dieser Woche geht es im Deutschen<br />
Bundestag erneut um die Lösung der Altschuldenproblematik<br />
ostdeutscher Wohnungsunternehmen.<br />
Dazu erklärt der Sprecher der Fraktion<br />
für Städtebau- und Wohnungspolitik, Guido Henke:<br />
"Bereits am 25. März 2010 stand der Antrag der<br />
Linksfraktion "Altschulden der ostdeutschen Wohn<br />
u n g s u n t e r n e h m e n s t r e i c h e n "<br />
Drs.17/1148.http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/1<br />
7/011/1701148.pdf) auf der Tagesordnung des<br />
Deutschen Bundestages. Mit ihm wird die Bundesregierung<br />
aufgefordert, die Altschuldenproblematik<br />
zu lösen, um eine *erfolgreiche Fortführung des<br />
Förderprogramms "Stadtumbau Ost"* zu ermöglichen.<br />
Ziel des Antrages ist die *vollständige Entlastung<br />
aller von Altschulden betroffenen Wohnungsunternehmen*<br />
unter der Bedingung, dass<br />
die Wohnungsunternehmen für einen Zeitraum<br />
von fünf Jahren nach Entschuldung die Nettokaltmiete<br />
nicht erhöhen und die darüber hinaus gewonnene<br />
Liquidität für die energetische Sanierung<br />
ihrer Bestände einsetzen.<br />
Durch die Streichung der Altschulden könnte ein<br />
*Investitionsvolumen von rund sieben Milliarden<br />
Euro* in Ostdeutschland freigesetzt und dem<br />
Stadtumbau Ost ein kräftiger Rückenwind verschafft<br />
werden. Die Kritik, dass seit mehr als einem<br />
Jahr diesbezüglich auf der Bundesebene wenig<br />
geschehen ist, richtet sich insbesondere an die<br />
Landesregierung von CDU und SPD in Sachsen-<br />
Anhalt, die mit dem *Beschluss des Landtages<br />
"Weiteren Erfolg des Stadtumbaus Ost nicht gefährden"<br />
im September 2010 aufgefordert wurde,<br />
sich über den Bundesrat für die Streichung der<br />
Altschulden ostdeutscher Wohnungsunternehmen<br />
einzusetzen.<br />
Nach Auffassung der <strong>LINKE</strong>N schadet das bisherige<br />
Verhalten der Landesregierung dem Ansehen<br />
des Landtages, weil sie dessen *Beschlüsse missachtet*<br />
und nicht umsetzt. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert die<br />
Landesregierung auf, endlich zu handeln und unterstreicht<br />
die Notwendigkeit, den *"Stadtumbau<br />
Ost" durch eine Regelung zu den wohnungswirtschaftlichen<br />
Altschulden zu flankieren*, um dieses<br />
P r o g r a m m u n t e r B e t e i l i g u n g d e r<br />
Kommunen und der Wohnungswirtschaft erfolgreich<br />
fortsetzen zu können."<br />
„Bündnis für eine soziale Stadt“<br />
braucht Unterstützung aus Sachsen-Anhalt<br />
Ein bundesweites Bündnis zahlreicher<br />
Städte, Verbände, Interessengemeinschaften<br />
und gesellschaftlicher Akteure fordert,<br />
die durch CDU/CSU und FDP beschlossenen Kürzungen<br />
für das Programm „Soziale Stadt“ im kommenden<br />
Jahr zurückzunehmen. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> hatte bereits vor<br />
der Verabschiedung des Bundeshaushaltes 2011 vor<br />
den verheerenden Auswirkungen gewarnt.<br />
Gegenüber 95 Millionen Euro im Jahr 2010 stehen in<br />
diesem Jahr bundesweit nur noch 28,5 Millionen Euro<br />
zur Verfügung, in Sachsen-Anhalt von ehemals 3 Millionen<br />
Euro nur noch ganze 900.000 Euro. Die Kürzung<br />
um 70 % ist für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> genauso wenig hinnehmbar,<br />
wie die Tatsache, dass Programmmittel fast nur<br />
noch für bauliche Maßnahmen einzusetzen sind. Am<br />
27. Januar 2011 wies Katrin Kunert (MdB, <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>)<br />
in ihrer Rede vor dem Deutschen Bundestag daraufhin,<br />
dass die Einsparungen allein für Halle-Neustadt<br />
das Aus für das Quartiersmanagement, das Aus für<br />
interkulturelle Wochen, das Aus für die Stadtzeitung<br />
und das Aus für die Bürgerbeteiligung bei der Sanierung<br />
von Straßen, Fuß- und Radwegen bedeuten.<br />
Mehr Informationen zum „Bündnis für eine Soziale<br />
Stadt“ http://www.dielinke-fraktion-lsa.de/
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong><br />
Sie war´n nicht grad tücht´ge Bürger,<br />
doch wussten stets, wie man es dreht,<br />
um Vorteile für sich zu holen,<br />
Gewinn sich schafft, auch oft verquer.<br />
Palaverten Parteiparolen<br />
ohne den Sinn jemals erfasst,<br />
wussten sich dienernd einzuschleichen,<br />
was gut zum Image dann gepasst.<br />
Doch als dann die Idee verraten,<br />
für die so Viele hart gekämpft,<br />
hat sich bei diesen „Zeitgenossen“<br />
Parolen-Schreien schnell gedämpft.<br />
Sie schauten sehnsuchtsvoll nach Westen,<br />
wo „große Freiheit“ stets zu Haus.<br />
Sie war´n ja immer gegen Alles,<br />
was sie genossen in dem Haus.<br />
Das nun in Insolvenz geraten,<br />
da kluge Mahner nicht erhört.<br />
Doch dies´ stört´ nicht die „Zeitgenossen“,<br />
die suchten materiellen Wert—<br />
und pfiffen auf Ideen, Ideale…<br />
Was sind die gegen bares Geld.<br />
Verraten ihre einst´gen Freunde.<br />
Sie woll´n nur in die „große Welt“.<br />
Gewisse „Zeitgenossen“<br />
Johannes Konopka<br />
„Pfui Teufel!“ möchte´ man da nur sagen.<br />
Jedoch—heut´ sind sie angeseh´n,<br />
kassieren Lobreden und Preise,<br />
möchten im Licht der „Freiheit“ steh´n.<br />
Die Presse reißt sich um die Geister,<br />
denn sie bring´n Stoff und gutes Geld<br />
den bunten freiheitlichen Blättern<br />
der irrealen „freien Welt“.<br />
Naives Volk, das ja schon immer<br />
nicht über´n Tellerrand geseh´n,<br />
wenn Oben Politik betrieben,<br />
wollt lieber in die Kirche geh´n,<br />
den „lieben Gott“ um Rat zu bitten.<br />
Doch - der sagt´: Mein Werk ist geschafft.<br />
Ich gab das Hirn euch, um zu denken,<br />
doch ihr habt nur geträumt, gegafft,<br />
wenn Idealisten wollten ändern,<br />
was auf Erde krank und schlecht.<br />
Nun seit ihr frei nach „freier Presse“,<br />
bemerkt gar nicht, das ihr nun Knecht<br />
der Meute, die der Welt Geschicke<br />
Grund ihrer Macht ins Elend lenkt,<br />
weil ihr, „gewissen Zeitgenossen“,<br />
diesem Gesocks Vertrau´n geschenkt…!<br />
Gemeindegebietsreform: Konferenz mit den BürgermeisterInnen<br />
von Gerald Grünert<br />
SEITE 13<br />
Die Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. im Landtag von Sachsen-Anhalt und das „kommunalpolitische Forum“ Sachsen-Anhalt<br />
e.V. laden für den 2. Juli 2011 nach Magdeburg zu einer Konferenz mit den BürgermeisterInnen<br />
Sachsen-Anhalts ein.<br />
Ein halbes Jahr nach Abschluss der Gemeindegebietsreform sollen dabei die aktuellen Probleme und<br />
Herausforderungen erörtert werden, die es gegenwärtig in den Städten und Gemeinden Sachsen-<br />
Anhalts zu bewältigen gilt. Fragen wie zum Beispiel ob und wie die neu gebildeten Gemeindegebietstrukturen<br />
den im Leitbild der Landesregierung festgeschriebenen Zielen heute schon gerecht werden<br />
können, sollen dort beantwortet werden. Unverkennbar ist, dass es im Spannungsfeld von Effizienz<br />
sowie demokratischer und sozialer Teilhabe zahlreiche offene Fragen gibt, so zur Neuorganisation der<br />
öffentlichen Daseinsvorsorge, zur Verbindlichkeit von Gebietsänderungsverträgen im Rahmen der<br />
Haushaltskonsolidierung, zur Angleichung von Satzungen, zur Zusammenarbeit von Städten und ihren<br />
Ortsteilen oder zur kommunalen Finanzausstattung.<br />
Im Prozess der Umsetzung der Gemeindegebietsreform geht es bei der Konferenz insbesondere um<br />
die Klarstellung von Sachverhalten, die im parlamentarischen Rahmen des Landtages zukünftig weiter<br />
durch die Fraktion zu verfolgen sind.
SPENDE ERBETEN! <strong>KURIER</strong><br />
Arbeit und Mindestlohn Politische Bildung, Teil 16<br />
Als Arbeit bezeichnet man jede zweckgerichtete Tätigkeit<br />
zur Befriedigung materieller und geistiger Bedürfnisse<br />
des Menschen, des Einzelnen bzw. der<br />
Gesellschaft. Die Arbeit ist eine unerlässliche Existenzbedingung<br />
des Menschen. Sie bildeten überhaupt<br />
die Ursache zur Herausbildung des Menschen<br />
aus dem Tierreich, stellt die grundlegende Voraussetzung<br />
für den Prozess der Entwicklung der Zivilisation<br />
dar. Den Kern bildete und bildet die Produktion<br />
materieller Güter.<br />
Die produktive Arbeit erfolgt in der Sphäre der materiellen<br />
Produktion (Industrie, Landwirtschaft, zum<br />
Teil Handel und Transport) in Zusammenhang mit<br />
der Herstellung eines Produkts oder mit der Erhöhung<br />
seines Wertes – ganz unabhängig davon, ob<br />
sie in Form von physischer oder geistiger Arbeit in<br />
Erscheinung tritt. Hier erfolgt die eigentliche Wertschöpfung,<br />
die den Kern des Sozialprodukts darstellt.<br />
Im Rahmen des jetzigen gesellschaftlichen Entwicklungsniveaus<br />
hat sich der Aufwandsumfang<br />
für die unmittelbare Produktion materieller Güter<br />
grundlegend minimiert: Die Anzahl der direkt in der<br />
industriellen und landwirtschaftlichen Produktion benötigten<br />
Werktätigen ist enorm gesunken.<br />
Demgegenüber ist in der modernen Gesellschaft die<br />
Sphäre der unproduktiven Arbeit beträchtlich gewachsen.<br />
Diese Sphäre umfasst solche Bereiche wie<br />
Volksbildung, Gesundheitswesen, Kunst, Verwaltung,<br />
einen großen Teil der Dienstleistungen sowie<br />
mit der materiellen Produktion verbundene Buchführung.<br />
In jüngerer Zeit setzt sich zunehmend die Auffassung<br />
durch, dass auch jene Tätigkeiten dem Begriff<br />
Arbeit zuzuordnen sind, die auf die Entwicklung<br />
der Familie und die Erziehung der Kinder gerichtet<br />
sind. Auch ehrenamtlich gesellschaftlich nützliche<br />
Tätigkeit jeder Art ist als Arbeit anzusehen.<br />
Georg Wilhelm Friedrich Hegel sah in der Arbeit das<br />
verbindende gesellschaftliche Prinzip und die Grundlage<br />
des individuellen und gesellschaftlichen Reichtums.<br />
Karl Marx arbeitete den Doppelcharakter der<br />
kapitalistischen Warenproduktion heraus. Die konkrete<br />
Arbeit schafft den Gebrauchswert der Waren,<br />
die abstrakte Arbeit -Verausgabung produktiver<br />
menschlicher Tätigkeit schlechthin – den Wert der<br />
Waren, repräsentiert ihren gesellschaftlichen Charakter,<br />
macht die Waren miteinander vergleichbar und<br />
somit austauschbar. Die Arbeit der Warenproduzenten<br />
wird als Privatarbeit vollzogen, ist ihrem Wesen<br />
nach aber gesellschaftliche Arbeit. Aus dein Doppelcharakter<br />
der kapitalistischen Warenproduktion leitete<br />
Marx den Gegensatz von Kapital und Arbeit ab.<br />
Dieser stellt einen Wesenszug der kapitalistisch<br />
strukturierten Gesellschaft dar.<br />
In der bürgerlichen Gesellschaft wird zwischen Arbeitgeber<br />
und Arbeitnehmer unterschieden.<br />
SEITE 14<br />
Als Arbeitgeber gilt jede juristische oder natürliche<br />
Person, in dessen Diensten ein Arbeitnehmer tätig<br />
ist. Der so genannte Arbei t geber hat Weisungsrecht<br />
gegenüber dem so genannten Arbeitnehmer, bezüglich<br />
dessen die gesetzlichen Vertreter des Arbeitgebers<br />
– beispielsweise Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft<br />
– dem Arbeitgeber gleichgestellt sind.<br />
Als Arbeitnehmer gilt jeder, der zur Arbeit in fremden<br />
Diensten verpflichtet ist (unselbstständige Arbeit). Er<br />
ist notwendigerweise wirtschaftlich vom Arbeitgeber<br />
abhängig.<br />
Mit diesen Begriffen wird der reale Umstand umschrieben,<br />
dass derjenige, der sich zu unselbstständiger<br />
Arbeit in fremden Diensten verpflichtet, aus<br />
existenziellem Grund genötigt sieht, seine Arbeitskraft<br />
dem so genannten Arbeitgeber zu verkaufen.<br />
Dieser eignet sich damit das Arbeitsergebnis des von<br />
ihm zum Dienst Verpflichteten an, nimmt also dieses<br />
Arbeitsergebnis an sich, ist auf diese Weise also der<br />
eigentliche Arbeitnehmer. Der so genannte Arbeitgeber<br />
gibt also nicht wirklich Arbeit, sondern<br />
stellt lediglich den Arbeitsplatz, die Arbeitsmöglichkeit,<br />
den Job bereit.<br />
Unter den Bedingungen sozialer Marktwirtschaft sind<br />
Unternehmer einerseits und die Arbeiter und Angestellten<br />
andererseits Partner eines Arbeitsvertrages.<br />
Der Erstgenannte hat auf dieser Grundlage Anspruch<br />
auf die Dienste der so genannten Arbeitnehmer und<br />
ist zugleich der Schuldner ihres Lohn- oder Gehaltsanspruchs.<br />
In der BRD waren 1998 knapp 90 Prozent der Erwerbstätigen<br />
so genannte Arbeitnehmer. Der Anteil<br />
der unselbstständig, fremdbestimmt Arbeitenden<br />
steigt allmählich weiter an, da unter anderem<br />
kleine Handwerksbetriebe und zunehmend<br />
auch mittelständische Unternehmer angesichts<br />
der übermächtigen Konkurrenz der Großindustrie<br />
ihre Selbstständigkeit einbüßen.<br />
Im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft, insbesondere<br />
in der Phase des so genannten Wirtschaftswunders<br />
in Westdeutschland, wurden prekäre Arbeitsverhältnisse<br />
weitgehend zurückgedrängt und galten<br />
als sittenwidrig. Mit dem Wegbrechen der DDR begann<br />
in Deutschland der Sozialabbau in großem Stil.<br />
Mit der Agenda 21 verabschiedeten sich auch die<br />
Führungskräfte der Sozialdemokratie von wesentlichen<br />
Bestandteilen der sozialen Marktwirtschaft. die<br />
bei all ihrer Begrenztheit jenes Modell darstellte, das<br />
der übergroßen Bevölkerungsmehrheit das in der<br />
deutschen Geschichte bisher höchste Wohlstandsniveau<br />
ermöglichte. Eskaliert ist der Abbau des Sozialstaates<br />
dann durch die Folgen der weltweiten Finanz<br />
- und Wirtschaftskrise.
SPENDE ERBETEN!<br />
Karl Marx kennzeichnete den Arbeitslohn im Kapitalismus<br />
als Geldausdruck des Wertes bzw. den<br />
Preis der Ware Arbeitskraft. Lohnunterschiede<br />
werden mit unterschiedlichen Leistungen, mit der<br />
Knappheit der angebotenen Arbeitslastung, aber<br />
a u c h m i t s o z i a l e n H i n t e r g r ü n d e n<br />
(Besitzverteilung, traditionelle Höherbewertung<br />
bestimmter Berufe, Geringschätzung rein physischer<br />
Arbeitsleistungen) und mit politischen Momenten begründet.<br />
Beeinflusst wird die aktuelle Lohnhöhe<br />
auch von den jeweiligen Gegebenheiten des Marktes.<br />
Unter den Bedingungen der Globalisierung, des<br />
Wegbrechens des realen Sozialismus in Europa und<br />
der jüngsten Weltwirtschaftskrise wird über Zeit- und<br />
Leiharbeit der Bereich der prekären Arbeitsverhältnisse<br />
ständig weiter ausgedehnt. Davon sind mittlerweile<br />
Millionen von Werktätigen in der BRD betroffen. Die<br />
vorhandene permanente Arbeitslosigkeit ausnutzend<br />
wurde und wird der Preis für die Arbeitskraft in einigen<br />
Branchen durch Lohndumpimg in einem<br />
derartigen sittenwidrigen Maße gedrückt, dass<br />
für viele Vollbeschäftigte das Einkommen nicht<br />
mehr ausreicht, um normale Lebensbedürfnisse zu<br />
finanzieren. Ein Ergebnis dieses voranschreitenden<br />
Prozesses ist die laufende Vergrößerung einer gesellschaftlichen<br />
Unterschicht (Prekariat). Zusätzlich belastet<br />
sind damit beträchtliche Bevölkerungsteile in<br />
den neuen Bundesländern, denn hier wirkt sich noch<br />
das besondere Lohngefälle gegenüber der Alt-BRD<br />
verheerend aus. Die Ausbreitung des Billiglohnsektors<br />
drückt beabsichtigterweise auf das Lohnniveau<br />
aller weiteren Arbeiter und Angestellten. Das erfolgt in<br />
einem Land, dessen hoch entwickelte und besonders<br />
durch seine Exportstärke leistungsfähige Volkswirtschaft<br />
imstande ist, ein kontinuierlich wachsendes<br />
Sozialprodukt zu erzielen, dessen Resultate immer<br />
mehr von unten nach oben verteilt werden. Auf diese<br />
Weise werden zunehmend US-amerikanische Lohnund<br />
Sozialzustände herbeigeführt.<br />
<strong>KURIER</strong><br />
SEITE 15<br />
In den meisten EU-Ländern gelten Mindestlöhne, Löhne,<br />
deren Höhe es Vollbeschäftigten ermöglicht, davon<br />
ein menschenwürdiges Leben führen zu können.<br />
Die Klientelpolitik der schwarz-gelben Koalition zugunsten<br />
von Banken. Großkonzernen und ausgewählten<br />
Berufsgruppen lehnt die Einführung von Mindestlöhnen<br />
weiterhin beharrlich ab mit der Floskel von der<br />
Nichteinmischung in die Autonomie der Tarifpartner.<br />
Damit leistet sie der umgebremsten Ausbreitung von<br />
Billiglohnsektor, prekären Arbeitsverhältnissen und<br />
schwerwiegender künftiger Verarmung von Menschen<br />
im Alter Vorschub. Beim Kampf um soziale Gerechtigkeit<br />
stellt der Kampf um die Durchsetzung erträglicher<br />
Mindestlöhne für alle Branchen gesellschaftlicher Arbeit<br />
das Schlüsselproblem dar.<br />
Damit eng verbunden ist der Kampf gegen die<br />
wachsende Altersarmut – und auch das betrifft<br />
wiederum besonders den Osten Deutschlands<br />
Das Zugeständnis der jüngsten Hartz-IV-Reform<br />
in Gestalt von Mindestlöhnen für etwa eine Million<br />
Leiharbeiter ist zwar ein Anfangserfolg, doch insgesamt<br />
ein Tropfen auf den heißen Stein.<br />
Ausschließlich mit dem demographischen Faktor, der<br />
Tendenz zu längerem durchschnittlichen Lebensalter<br />
der Menschen, begründet, wird von Unternehmerverbänden<br />
und Politikern die schrittweise Erhöhung<br />
des Rentenalters auf 69 Jahre in die Debatte<br />
gebracht. Diese Herangehensweise lässt völlig außer<br />
Acht, dass durch die rasant wachsende Arbeitsproduktivität<br />
und Wertschöpfung das Sozialprodukt<br />
wächst und dementsprechend das Rentenniveau<br />
bestritten werden könnte. Demgegenüber zielt das<br />
neoliberale Wirtschaftskonzept auf die absolute Vorrangigkeit<br />
der Maximierung der Renditen für Banken<br />
und Großkonzerne ab.<br />
Geschichtskommission
SPENDE ERBETEN!<br />
<strong>KURIER</strong><br />
Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben 13. August 1961- 13. August 2011<br />
Die Spitzenpolitiker und Medien werden sich- wie<br />
schon seit Monaten erkennbar- in der Verzerrung<br />
der Geschichte noch steigern.<br />
Stereotypen wie „Verbrechen gegen das eigene<br />
Volk“, “Willkür des Pankower Regimes“ werden<br />
wir weiterhin von allen staatstragenden Spitzenpolitikern<br />
hören. Dabei kann jeder denkende Mensch<br />
aus dem Geschichtsverlauf ablesen, dass weder<br />
die BRD noch die DDR bis 1990 souverän waren.<br />
Jedes Ereignis hat seine Vorgeschichte. Der<br />
Ausgangspunkt für den 13. August ist sicher der<br />
30. Januar 1933, als die herrschenden Kreise die<br />
Weimarer Republik beerdigten und den Nazis die<br />
Macht übergaben. Ohne die nun folgende faschistische<br />
Diktatur hätte es keinen Weltkrieg, keinen<br />
Völkermord, keinen Holocaust und folglich keine<br />
Anti-Hitler-Koalition gegeben. Die Hauptmächte<br />
der Anti-Hitler-Koalition fixierten in Potsdam die<br />
europäische Nachkriegsordnung. Starke Kräfte bei<br />
den Westmächten wollten eine Zerstücklung, die<br />
Sowjetunion ein ungeteiltes Deutschland. Der Kalte<br />
Krieg begann verdeckt schon vor 1945.<br />
Der hemdsärmlige Ausspruch Churchills (1):“ Wir<br />
haben das falsche Schwein geschlachtet“ ist symptomatisch<br />
. Die vertraulichen Gespräche in der<br />
Schweiz zwischen SS-Obergruppenführer Wolf,<br />
einem Vertrauten des Papstes Pius XII und dem<br />
Residenten des US-Geheimdienstes (Allen W.<br />
Dulles) sind historische Fakten. Die Geheimdienstoperation<br />
„Sunrise“ wurde um das Jahr<br />
2000 durch eine Fernsehdokumentation bekannt.<br />
Schon dort wurde ein antikommunistisches Bündnis<br />
geschmiedet, das nach Kriegsende organisierte<br />
Massenflucht von deutschen Kriegsverbrechern<br />
ermöglichte und den Konflikt zwischen den ehemaligen<br />
Alliierten beschleunigte.<br />
Es waren die Westmächte, die die Anti-Hitler-<br />
Koalition verließen. Es wurde ein globaler Kalter<br />
Krieg gegen den Sozialismus und alle antikapitalistischen<br />
Bewegungen vom Zaun gebrochen.<br />
Georg Kennan (1904-2005), Gesandter an der<br />
Moskauer Botschaft, notierte:“ Die Idee, Deutschland<br />
gemeinsam mit den Russen regieren zu wollen,<br />
ist ein Wahn..., wir haben keine andere Wahl,<br />
als unseren Teil Deutschlands zu einer Form der<br />
Unabhängigkeit zu führen, die so gesichert, so<br />
überlegen ist, dass der Osten sie nicht gefährden<br />
kann...Besser ein zerstückeltes Deutschland,<br />
von dem der westliche Teil als Prellbock für die<br />
Kräfte des Totalitarismus wirkt, als ein geeintes<br />
Deutschland, das diese Kräfte wieder bis an die<br />
Nordsee vorlässt.“ (2)<br />
SEITE 16<br />
1949 wurde die BRD geboren, zu der das Bundesverfassungsgericht<br />
am 31.07.1973 ausdrücklich<br />
feststellte, dass sie nicht Rechtsnachfolger des<br />
Deutschen Reiches sei, sondern identisch mit<br />
dem Staat Deutsches Reich ist (Gründung<br />
18.01.1871)<br />
Damit war Deutschland gespalten! (3)<br />
Als sich am 7. Oktober 1949 die DDR konstituierte<br />
betrachtete sie sich als vorläufig.<br />
Der Spaltung ging als folgenschwerster Schritt die<br />
Einführung einer separaten Währung in den Westzonen<br />
am 20. Mai 1948 voraus, die uns schwer<br />
traf (u.a. 90*10 hoch 6 Reichsmarkgeld zu uns<br />
verbracht) und die wir 4 Tage später mit<br />
„Kupongeld“ notdürftig parierten.<br />
Aber auch der Eklat auf der Münchener Landesministerkonferenz<br />
1947, als man die Ostministerpräsidenten<br />
abblitzen ließ, war eine Spaltungsinitiative.<br />
Selbst die sogenannte Stalin-Note vom 10. März<br />
1952 , die eine letzte große Chance für die deutsche<br />
Einheit war, wurde ausgeschlagen. Sie war<br />
noch nicht mal mit der DDR abgestimmt, aber für<br />
den Preis eines nichtpaktgebundenen Deutschlands<br />
war Moskau bereit, den jungen ostdeutschen<br />
Staat zu opfern. Die Westmächte reagierten<br />
frostig. Für sie hatte die Wiederbewaffnung der<br />
BRD und Ihre Aufnahme in den westlichen Militärpakt<br />
absoluten Vorrang.<br />
Adenauer hat sich den Titel „Spalter Deutschlands“<br />
verdient. Wer daran zweifelt, der kann<br />
eine Niederschrift von 1955 im britischen Foreign<br />
Office zur Kenntnis nehmen, in der der britische<br />
Außenminister über ein Gespräch mit Adenauer<br />
informiert wurde. (4)<br />
Adenauer ließ mitteilen, „dass ihm die Integration<br />
Westdeutschlands in den Westen wichtiger<br />
sei als die Wiedervereinigung Deutschlands“.<br />
Der Botschafter bat , die Mitteilung streng vertraulich<br />
zu behandeln, „ da es verheerend für Adenauers<br />
Position wäre, wenn diese Sichtweise jemals<br />
in Deutschland bekannt würde“.<br />
Am 9. Mai 1955 trat die BRD der NATO bei, damit<br />
wurde die Grenze zwischen der BRD und der<br />
DDR zur Grenze zwischen den beiden größten<br />
Militärblöcken der Welt!<br />
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: am<br />
14. Mai wurde der Warschauer Vertrag mit der<br />
DDR gegründet. Nirgendwo sonst standen sich<br />
Streitkräfte so konventionell und atomar hochgerüstet<br />
gegenüber wie auf dem Boden der
SEITE 17 <strong>KURIER</strong> SPENDE ERBETEN!<br />
beiden deutschen Staaten.<br />
Wie war die wirtschaftliche Lage der DDR?<br />
Von Anfang an war unsere wirtschaftliche Basis<br />
viel schwächer als die der BRD. Wir leisteten über<br />
Demontagen und Entnahme aus der laufenden<br />
Produktion (!) 4,3 * 10 hoch 9 Dollar Reparationen<br />
und das aus einem viel kleineren Gebiet<br />
(Vergleich: BRD 0,5*10 hoch 9 Dollar). Die ausgeblutete<br />
Sowjetunion hatte für ihre Forderungen<br />
das moralische Recht. Die USA, die wirtschaftlich<br />
gestärkt aus dem Krieg heraus gingen, konnten<br />
der BRD noch dazu hohe Kredite einräumen. Dennoch<br />
wurde bei uns Großes geleistet, wir waren<br />
die entwickeltste Region im Ostblock mit dem<br />
höchsten Lebensstandard.<br />
Die DDR hatte zur BRD und Westberlin eine offenen,<br />
ungesicherte Grenze, das war eine klaffende<br />
Wunde, die die ökonomisch überlegene BRD<br />
weidlich nutzte. Ernst Reuter, der damals regierende<br />
Bürgermeister in Westberlin, hielt seine<br />
Stadt sogar für die „billigste Atombombe“ im<br />
Kampf der Systeme, denn nirgends sonst tummelten<br />
sich soviel Spione und Sabotagezentren. Am<br />
schmerzlichsten und existenzbedrohend war der<br />
anschwellende Strom von Menschen, die der DDR<br />
den Rücken kehrten. Die meisten Auswanderer<br />
zogen die höheren Löhne ins Wirtschaftswunderland.<br />
Bei uns wurden sie ausgebildet , dort verstärkten<br />
sie zusätzlich die Wirtschaftskraft. Die<br />
DDR stand Anfang der 60er Jahre vor einer sehr<br />
komplizierten Situation.<br />
Wie war 1961 die politische Großwetterlage?<br />
Am 3./4. Juni 1961 war das Gipfeltreffen Kennedy-<br />
Chruschtschow in Wien. Dort ging es um die Einstellung<br />
der Kernwaffenversuche, um den Abschluss<br />
eines Friedensvertrages mit Deutschland<br />
und um die Westberlinfrage. Beide Seiten drohten<br />
mit Krieg. Die Sowjetunion sah sich gestärkt durch<br />
das Fiasko der USA in der Schweinebucht in Kuba<br />
aber auch durch den Flug Juri Gagarins in den<br />
Weltraum.<br />
Die Verhandlungen wurden abgebrochen.<br />
Chruschtschow kündigte an, die SU wolle bis Jahresende<br />
mit der DDR einen Friedensvertrag abschließen<br />
und ihr die volle Kontrolle aller Zugangswege<br />
nach Westberlin übertragen. Das war<br />
Öl ins Feuer.<br />
Auf beiden Seiten wurden die militärischen Kräfte<br />
verstärkt. Die SU verstärkte bis August 1961 ihre<br />
Truppen in der DDR um 37.500 Mann und 700<br />
Panzer. Auch in Ungarn und Polen wurden die<br />
sowjetischen Truppen verstärkt. Die Sowjetarmee<br />
hatte damit fast ein Drittel ihrer Landstreitkräfte<br />
für die Absicherung der Grenzschließung in Berlin,<br />
in der DDR, in Polen und Ungarn konzentriert.<br />
Im Sommer 1961 drohte ein militärischer Konflikt<br />
mit unabsehbaren Folgen.<br />
Die Abriegelung der Grenze stoppte eine verhängnisvolle<br />
Entwicklung. In ganz Europa begann eine<br />
Periode der allgemeinen Stabilisierung und des<br />
politischen Dialoges.<br />
Der Preis jedoch war hoch, den diese Grenze war<br />
nur mit militärischen Mitteln zu sichern.<br />
Sie stellte eine politische Niederlage des Sozialismus<br />
dar, hat aber gleichzeitig einen Weltbrand mit<br />
unberechenbaren Folgen verhindert.<br />
Die Berliner Zeitung veröffentlichte am 24.10.2009<br />
einen Beitrag des BBC-Korrespondenten Oestreicher,<br />
in dem er sich an Gespräche mit einem<br />
Stellvertreter des britischen Stadtkommandanten<br />
1961 erinnerte. Der Offizier sagte damals:“ Wir<br />
Westmächte sind über den Mauerbau eigentlich<br />
erleichtert. Der destabilisierende Flüchtlingsstrom<br />
war nicht mehr tragbar. Ein ökonomischer<br />
Zusammenbruch Ostdeutschlands<br />
hätte eine unkalkulierbare sowjetische Reaktion<br />
ausgelöst. Die Gefahr eines neuen Krieges<br />
ist nun erst mal gebannt. Die Sowjets wussten<br />
sehr wohl, dass sie keine Gegenmaßnahmen<br />
zu befürchten hatten. Und schlussendlich hat<br />
man uns mit der Mauer auch noch eine nützliche<br />
Propagandawaffe geliefert.“<br />
Konrad Thierbach Frank Weidauer<br />
Quellenangabe:<br />
(1) Kessler/<br />
Streletz: „Ohne<br />
die Mauer hätte<br />
es Krieg gegeben“<br />
S. 43<br />
(2) Ebenda<br />
S.47<br />
(3) Ebenda<br />
S.51<br />
(4) Hartmann:“<br />
DDR unterm Lügenberg“<br />
S. 43
SEITE 18 <strong>KURIER</strong> SPENDE ERBETEN!<br />
EHEC-Einbruch—Regionalisierung der Agrar– und Ernährungswirtschaft unumgänlich<br />
Vor dem Hintergrund der EHEC-<br />
Erkrankungswelle erklärt der agrarpolitische<br />
Sprecher der Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> im Landtag<br />
Sachsen-Anhalt, Hans-Jörg Krause:<br />
„Die EHEC-Erkrankungswelle hat nicht nur zu<br />
einer massiven Verunsicherung und zu großer<br />
Sorge bei den Menschen geführt, sondern auch<br />
zu ruinösen Auswirkungen bei Agrarunternehmen.<br />
Abgesehen<br />
davon, dass<br />
diese Krankheit<br />
in der<br />
Tat nicht unt<br />
e r s c h ä t z t<br />
werden sollte,<br />
sind es<br />
auch hier<br />
wieder die<br />
L a n d w i r t e<br />
und insbesondere<br />
die<br />
Gemüseanbauer<br />
und<br />
Gartenbaubetriebe, für die dieser EHEC-<br />
Einbruch schuldlos in eine betriebliche Katastrophe<br />
mündet. Auch wenn jetzt Unterstützung<br />
versprochen wird, ist es dennoch bestürzend,<br />
mit welch einem Medienspektakel einerseits<br />
und mit welcher Konzeptions– und Hilflosigkeit<br />
die Regierungen andererseits diese Problem<br />
angehen.<br />
Wenn weiter ausschließlich auf marktorientierte<br />
und auf Globalisierung und Konzentration ausgerichtete<br />
Wirtschaftsprozesse gesetzt wird,<br />
besteht die Gefahr, den Wettlauf mit Krankheiten<br />
und um einen<br />
sicheren Verbraucherschutz endgültig zu verlieren.<br />
In Erwartung einer anderen gemeinsamen EU-<br />
Agrarpolitik fordert <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> langfristige Rahmenbedingungen,<br />
die in der Agrar– und Ernährungswirtschaft<br />
regionale Stoffkreisläufe und<br />
Selbstversorgung stärker fördern und ungerechtfertigte<br />
überregionale Versorgungs– und<br />
Transportleistungen<br />
spürbar zurückdrängen.<br />
Eine<br />
solche Land– und<br />
Ernährungswirtschaft,<br />
in der Produktion<br />
und Verarbeitung<br />
in unmittelbarer<br />
Nähe zum<br />
Verbraucher stattfinden,<br />
würde automatisch<br />
unter<br />
ständiger öffentlicher<br />
Kontrolle stehen,<br />
weil ihre Pro-<br />
duktionsbedingungen weniger anonym wären.<br />
Daraus ergäbe sich auf lange Sicht eine echte<br />
Chance für eine gesunde Ernährung der Menschen,<br />
für die Landwirtschaft und Landwirte in<br />
jeder Region Europas, für mehr Arbeit und Auskommen<br />
in den ländlichen Räumen sowie für<br />
die natürliche Umwelt insgesamt.<br />
Ein solches Umdenken in der Agrarpolitik ist<br />
dringend nötig. Lebensmittel müssen sicher<br />
und aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich<br />
sein, egal ob sie aus einem Ökobetrieb oder<br />
der konventionellen Landwirtschaft kommen.“<br />
W O R T G E B I L D E<br />
B I L D E G E F I L D E<br />
Die Klubgalerie - Freundeskreis Bildende Kunst Magdeburg<br />
- und die Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> im Landtag von<br />
Sachsen-Anhalt laden Sie und Ihre Freunde zu einem<br />
Besuch der Exposition von Irene Mertens herzlich<br />
in das Gebäude des Landtages, A-Flügel, Erdgeschoss,<br />
Westseite, ein.
SEITE 19 <strong>KURIER</strong> SPENDE ERBETEN!<br />
Bier im Dauerangebot<br />
Der Kampf um Marktanteile der großen Bierproduzenten führt seit Jahren<br />
in Deutschland zu niedrigen Bierpreisen. Der Anteil der<br />
„Sonderangebote“ im Biervertrieb ist in den letzten Jahren stetig gestiegen<br />
und liegt derzeit bei fast 70 Prozent. Der Verzehr ist weiterhin rückläufig.<br />
Ein Angebot löst das nächste ab und was den Brauer ruiniert freut den Verbraucher –<br />
Prost!<br />
Autobahnen zerbröseln<br />
Diese Schlagzeile sorgte für Ängste hinsichtlich des zu erwartenden Urlaubsreiseverkehrs. Was<br />
läuft da schief in deutschen Landen. Haben es die wenigen Großunternehmen, die sich das Millionengeschäft<br />
teilen nicht mehr nötig, Qualität zu liefern. Warum müssen nicht diese, sondern wieder<br />
mal der brave Steuerzahler die Zeche zahlen? Betonkrebs, Hitzeschäden, unheimliche und<br />
unergründliche chemische Reaktionen des Baumaterials, Probleme, wohin der Reifen fährt,<br />
Schlamperei am Bau? Weit gefehlt, der Autofahrer ist schuld, wer auch sonst. Und so wird er die<br />
Zeche wieder allein bezahlen, mit Steuergeld und Urlaubsstau.<br />
Atomausstieg<br />
Nun ist die Katze aus dem Sack. Die Zeitschiene steht, bis 2022 soll Schluss sein. Irgendwie<br />
bleibt aber die große Freude der Bürger aus. Wieder mal, hatten wir das nicht schon mal, sauber<br />
beschlossen und in Sack und Tüten. Weit gefehlt, die Akteure wechseln und eine Zusage ist lange<br />
nicht mehr das, was sie mal war. Vertrauen in die Politik wird da zur Lachnummer. Nun<br />
„Klappe die Zweite“, schauen wir mal. Neues Spiel – neues Glück. Für die Atomlobby hat es sich<br />
alle mal gelohnt und wir Neubundesbürger spüren es schon leicht im Nacken, die Suche nach<br />
den „Endlagern“ wird wohl bei uns im Osten enden.<br />
Die Spanier kommen<br />
Eine „Flüchtlingswelle“ aus dem Krisen geschüttelten Spanien rollt auf Deutschland zu. Die jungen<br />
Spanier, die zu fast 50 % arbeitslos sind, bereiten sich auf ihre Arbeitssuche bei uns vor.<br />
Hochqualifiziert und motiviert könnten sie durchaus eine Lösung für den Fachkräftemangel hierzulande<br />
sein. Mit Sonne im Herzen und Sprachzertifikaten in der Tasche, könnten sie auch unsere<br />
Städte wieder beleben. Wohnraum haben wir in der Region zu bieten, nur mit guter Arbeit wird es<br />
eng. Ohne Mindestlohn ein gewagtes Spiel, hat doch mancher gehofft, dass der Mangel an Arbeitskräften<br />
seinen Marktwert endlich steigern könnte und das Lohngefüge aus dem Tal kommt –<br />
schauen wir mal.<br />
Pulleralarm<br />
War in der Stadt Zeitz zur traditionellen Schwarzbiernacht angesagt. Entweder hatte man sich ein<br />
Eintrittsbändchen für 15 Euro gekauft oder man musste draußen bleiben. Gut gebaute Sicherheitskräfte<br />
verwehrten allen, die nur mal so zum Gucken, Schlendern und Feiern gekommen waren,<br />
den Zutritt zur erst kürzlich in Betrieb genommenen Bedürfnisanstalt. Mit verpachtet an den<br />
Betreiber des Festes (der sparte dadurch die Ausgaben für Dixies) war von der Stadtverwaltung<br />
zu hören.<br />
Kurzsichtig, denn was muss, das muss und so mussten die Hinterhöfe und Grünanlagen herhalten.<br />
Das beliebte Fest hatte dieses Jahr deutlich weniger Gäste und beteiligte Kneipen als in den<br />
Vorjahren und es schienen auch viel weniger Bändchen verkauft wurden zu sein. Alte Gewinnchargen<br />
wurden nicht erreicht. Horch, läuten das schon leis die Abschiedsglocken?
SEITE 20<br />
<strong>KURIER</strong><br />
Sozialabbau in den Gemeinden verhindern<br />
Reinhard Weber<br />
Da steht die Frage, kann die Partei <strong>DIE</strong><br />
<strong>LINKE</strong> in den Gemeinden Sozialabbau<br />
verhindern? Diese Frage ist eindeutig<br />
mit ja zu beantworten. Auch wenn die<br />
finanziellen Möglichkeiten in den Einheits-<br />
und Verbandsgemeinden immer<br />
schlechter werden, gibt es doch Wege<br />
Bestehendes zu erhalten. Ich denke da<br />
zum Beispiel an Satzungen über die<br />
Benutzung von kommunalen Einrichtungen<br />
bzw. die entsprechenden Gebüh-<br />
rensatzungen für die Nutzung der Einrichtungen der Kommunen.<br />
Es geht auch um den Erhalt von Einrichtungen der<br />
Städte und Gemeinden, deren Nutzung für das gesellschaftliche<br />
Leben bedeutungsvoll ist. So wurde in Hohenmölsen<br />
der Betreuungsanspruch für Kinder arbeitsloser<br />
Eltern in den Kindereinrichtungen, über den gesetzlichen<br />
Rahmen von fünf Stunden hinaus, erhalten. Oder Familien<br />
mit mehreren Kindern in Kindereinrichtungen erhalten weiterhin<br />
einen Gebührenbonus ab dem zweiten Kind. Zurzeit<br />
kämpft die Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> im Stadtrat für den Erhalt<br />
des SKZ Lindenhof. Sicherlich dreht sich im sozialen Bereich<br />
vieles um das Geld. Durch gezieltes sozialpolitisches<br />
Denken und Handeln ist einiges im Interesse der Menschen<br />
auch ohne Finanzen möglich. Natürlich braucht man<br />
in der Demokratie Mehrheiten, um bügerfreundliche Beschlüsse<br />
durchzusetzen. Wir als <strong>LINKE</strong> haben den Anspruch,<br />
Majoritäten für soziale Maßnahmen zu organisieren,<br />
und das ist wirklich nicht immer einfach. Auf kommunaler<br />
Ebene denken auch andere Parteien gerade vor Urnengängen<br />
immer wählerfreundlich. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> muss sich<br />
aber kontinuierlich sozial engagieren, das erhöht den Zuspruch<br />
in der Bevölkerung. Nur so unterscheiden wir uns<br />
von anderen Parteien.<br />
Hier müssen alle Gremien der Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> auf kommunaler<br />
Ebene gemeinsam handeln und Wirkung zeigen.<br />
Unerlässlich ist dabei das enge Zusammenwirken von Vorständen<br />
und Fraktionen der <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. Immer da, wo Vorstand<br />
und Fraktion miteinander arbeiten, gemeinsame<br />
Ideen entwickeln, als auch ihre Handlungen abstimmen,<br />
kann auch die Bevölkerung erreicht werden. In Hohenmölsen<br />
hatten Mitglieder des Vorstandes die Idee, eine Gedenktafel<br />
für Opfer des Faschismus aufzustellen.<br />
SPENDE ERBETEN!<br />
Umgesetzt wird dies durch die Zusammenarbeit mit der<br />
Fraktion, weil dazu ein Beschluss des Stadtrates notwendig<br />
ist und die Fraktion organisiert die mehrheitliche Zustimmung.<br />
Wir wollen unsere Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen<br />
und die soll in guten Wahlergebnissen sichtbar werden,<br />
um möglichst viel Mandate in den Ortschafts- bzw. Stadträten<br />
zu gewinnen. Dazu sind natürlich geeignete Kandidaten<br />
erforderlich. Die kommen nicht mehr nur aus den<br />
Reihen der Partei, der demographische Faktor wirkt bei<br />
den <strong>LINKE</strong>N enorm. Parteilose Bürger kandidieren nur für<br />
uns, wenn sie sich von uns angesprochen fühlen und da<br />
schließt sich der Kreis wieder, den Zuspruch unter der<br />
Bevölkerung erhöhen. Natürlich sind die oben angeführten<br />
Beispiele nicht immer repräsentativ oder total richtungsweisend.<br />
In jeder Kommune gibt es andere Themen, wir<br />
müssen diese nur aufgreifen und in enger Zusammenarbeit,<br />
unter Einbeziehung vieler Mitglieder und Sympathisanten,<br />
im Interesse der Menschen in unseren Städten<br />
und Gemeinden lösen<br />
Reinhard Weber, Mail: WeberReinh@AOL.com<br />
ACHTUNG—ACHTUNG—ACHTUNG-ACHTUNG—ACHTUNG—ACHTUNG-ACHTUNG<br />
Wir bitten alle Genossinnen und Genossen um rege Beteiligung an der Ausgestaltung unserer<br />
„Kleinen Zeitung“, dem Saale-Unstrut-Elster-Kurier, mit Beiträgen, Gedichten, Informationen,<br />
Bildern und allem, was die Mitglieder des gesamten Kreises noch interessieren könnte.<br />
Alle Einsendungen für die Zeitung müssen bis spätestens dem 15. eines jeden Monats bei<br />
dem Vorsitzenden der Redaktion, Genosse Reinhard Weber (WeberReinh@AOL.com), eingegangen<br />
sein, um Berücksichtigung zu finden.<br />
Vielen Dank alle denen, die sich bisher regelmäßig mit Zuarbeiten am Kurier beteiligt haben.<br />
<strong>DIE</strong> REDAKTION
SEITE 21 <strong>KURIER</strong> SPENDE ERBETEN!<br />
Tipps vor dem Urlaubsantritt für chronisch Kranke und Ältere<br />
Auf Reisen müssen chronisch<br />
Kranke und ältere Menschen ein<br />
paar besondere Dinge beachten.<br />
Denn wer regelmäßig Medikamente<br />
einnimmt, muss bei Urlauben<br />
mit Zeitverschiebung die Einnahme<br />
an die Zeitverschiebung<br />
anpassen. Für den Aufenthalt<br />
sind ausreichend Arzneimittel mitzuführen.<br />
Außerdem sollte geklärt werden, ob die<br />
Beschaffung von Medikamenten auch vor Ort<br />
möglich ist.<br />
Die medizinische Betreuung etwa durch Krankenhäuser<br />
im Zielgebiet ist sicherheitshalber ebenfalls<br />
vorab zu prüfen. So kann gewährleistet werden,<br />
dass im Notfall schnelle Hilfe zur Seite steht.<br />
Verreisen zum Beispiel Diabetiker, sollten sie alle<br />
wichtigen Utensilien in ausreichender Menge für<br />
die gesamte Urlaubsdauer dabei haben. Die notwendigen<br />
Medikamente müssen im Notfall griffbereit<br />
sein. Das ist auch bei kurzen Flügen zu be-<br />
Medikamente immer kühl lagern!<br />
Achtung vor Frachträumen im<br />
Flugzeug—Frostgefahr!<br />
achten, da die Temperaturen im Flugzeug –<br />
Frachtraum manchmal so niedrig sind, dass die<br />
Arzneimittel gefrieren und somit ihre Wirkung verlieren<br />
können. Es ist aber ebenso darauf zu achten,<br />
dass beispielsweise Insulin und Glukagon<br />
nicht bei zu hohen Temperaturen gelagert werden,<br />
am besten kühl lagern, möglichst zwischen<br />
zwei und acht Grad Celsius. Hierfür sind spezielle<br />
Taschen mit Kühlelementen aus dem Fachhandel<br />
für Diabetikerbedarf gut geeignet. Da die Sicherheitskontrollen<br />
auf nationalen und internationalen<br />
Flughäfen unterschiedlich sind, rät das Diabetes<br />
– Informationszentrum dazu, schon bei Buchung<br />
des Fluges auf die Erkrankung hinzuweisen und<br />
sich nach den geltenden Bestimmungen zu erkundigen.<br />
Nicht immer genügt die Vorlage eines<br />
Diabetiker – Ausweises, um Pens, Insuline und<br />
ein Blutzucker – Messgerät mit an Bord nehmen<br />
zu können. Viele Fluggesellschaften fordern<br />
zusätzlich eine ärztliche Bescheinigung des behandelnden<br />
Arztes, in dem dieser den insulinpflichtigen<br />
Diabetes mellitus bescheinigt hat. Erst<br />
dann wird eine Mitnahme von Insulin – Pen und<br />
Messgerät an Bord genehmigt. Außerdem müssen<br />
Diabetiker ihre Dauermedikation bei über<br />
mehrere Zeitzonen reichenden Fernreisen entsprechend<br />
anpassen. Das gilt vor allem für Typ-1<br />
– Diabetiker. Sie können Zeitverschiebungen bis<br />
zur vier Stunden durch kurz wirksame Insuline<br />
ausgleichen. Als Faustregel gilt: Die Insulindosis,<br />
die innerhalb von 24 Stunden gespritzt werden<br />
muss, wird um den Bruchteil verändert, der sich<br />
aus der Zeitverschiebung ergibt. Wer zum Beispiel<br />
über sechs Zeitzonen Richtung Osten fliegt,<br />
sollte am Flugtag seine normale Dosis um ein<br />
Viertel reduzieren. Reisende in Richtung Westen<br />
müssen ihre Dosis entsprechend erhöhen. Der<br />
Blutzuckerspiegel ist alle drei Stunden zu überprüfen<br />
– auch bei Typ-II – Diabetikern. Die Gefahr<br />
einer Unterzuckerung ist nicht während des Fluges,<br />
sondern in der folgenden Nacht am größten.<br />
Daher ist vor dem Schlafengehen ein Check des<br />
Blutzuckers vorzunehmen.<br />
Ältere Menschen sollten sich vor der Buchung<br />
ihrer Reise nicht nur ausführlich über den Urlaubsort,<br />
sondern vor allem über die dortigen Klimabedingungen<br />
informieren. Im Alter braucht<br />
man in der Regel mehr Zeit, sich an veränderte<br />
klimatische Bedingungen, wie größere Hitze oder<br />
höhere Luftfeuchtigkeit, zu gewöhnen. Bei Fern-<br />
Klimatische Bedingungen im Urlaubsland<br />
berücksichtigen - da hohes<br />
Gesundheitsrisiko im Alter!<br />
reisen sind die zum Einsatz kommenden Verkehrsmittel<br />
zu berücksichtigen. So belasten Langstreckenflüge<br />
ohne Zwischenstopps den Kreislauf<br />
stärker. Ist man mit dem Auto unterwegs, ist die<br />
Reiseroute so festzulegen, dass möglichst nach<br />
jeder Stunde eine Erholungspause eingelegt werden<br />
kann – wichtig für Körper, Geist und Reaktionsvermögen<br />
Reinhard Weber<br />
Quelle: ND-Ratgeber, Nr.1003 vom 8.6.2011<br />
Achtung—die EU-Krankenversicherungskarte der gesetzlichen Krankenkassen gilt im Europäischen<br />
Ausland nur für die im Reiseland gesetzlich angebotenen Gesundheitsleistungen. Da diese<br />
in vielen Ländern der EU noch weniger Leistungen umfassen als in Deutschland, sollte man vor Reiseantritt<br />
prüfen, ob nicht doch eine zusätzliche Reisekrankenversicherung notwendig wird, denn Leistungen<br />
von privaten Ärzten oder Krankenhäusern werden durch die EU-Krankenversicherungskarte<br />
nicht getragen und müssen selbst bezahlt werden. Die private Zusatzversicherung würde diese Leistungen<br />
abdecken.
SEITE 22 <strong>KURIER</strong> SPENDE ERBETEN!<br />
+ + + + + + Bei anderen gelesen + + + +<br />
Handelsblatt, 01.06.2011<br />
ARD- Videotext 05.06.2011 Seite<br />
139:<br />
Eine Studie einer französischen<br />
Bank über die Arbeitszeiten in Europa<br />
widerlegt die Kritik von Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel an der<br />
Arbeitsmoral in den krisengeschüttelten<br />
südlichen Euro-<br />
Ländern.<br />
Laut Studie der Natixis-Bank , die<br />
sich in erster Linie auf Zahlen des<br />
Statistikamtes Eurostat und der<br />
OECD bezieht, beträgt die jährliche<br />
Arbeitszeit eines Deutschen im<br />
Durchschnitt 1390 Stunden.<br />
Ein Grieche arbeitet durchschnittlich<br />
2119 Stunden im Jahr, ein Italiener<br />
1773, ein Portugiese 1719,<br />
ein Spanier 1654 und ein Franzose<br />
1554 Stunden.<br />
Stadt, Land, Nachhaltigkeit!<br />
gemeinsam Visionen<br />
entwickeln<br />
Schülerwettbewerb der Rosa-Luxemburg-Stiftung<br />
mit<br />
Unterstützung des RLS GesprächskreisesNachhaltigkeit,<br />
anerkannt als Einzelbeitrag<br />
im Rahmen der UN-<br />
Dekade vom 15. April 2011<br />
bis 30. September 2011 für<br />
Jugendgruppen in Sachsen-<br />
Anhalt im Alter von 14 bis 20<br />
Jahren |1. Preis 300 Euro<br />
mehr unter:<br />
www..dielinke-fraktion-lsa.de
SEITE 23 <strong>KURIER</strong> SPENDE ERBETEN!<br />
Reise in die Vergangenheit - geologisch und historisch<br />
Am 28. Mai 2011 um 7.00 Uhr begann für uns -<br />
Mitglieder und Sympathisanten der Partei <strong>DIE</strong><br />
<strong>LINKE</strong> - eine Zeitreise in die Vergangenheit. Sie<br />
endete am gleichen Tage bereits 12 Stunden später,<br />
trotz der “durchschrittenen” Jahrmillionen. Gereist<br />
sind wir per Pkw und “pedes” und bereist<br />
haben wir die geologische Periode des Trias sowie<br />
beeindruckende Zeugnisse deutscher Geschichte<br />
unmittelbar vor unserer Haustür: Kyffhäuserdenkmal<br />
und Kaiserpfalz Tilleda.<br />
Dass diese Reise in das geologische Erdmittelalter<br />
(hier Trias) und das “menschliche” Mittelalter<br />
(hier 10. - 12. Jahrhundert) ein voller Erfolg wurde,<br />
verdanken wir interessierten Laien nicht zuletzt<br />
unserem “Reiseleiter”, Genossen Peter Kroha.<br />
Dafür Peter, sei dir an dieser Stelle ausdrücklich<br />
gedankt. Letztendlich war es dein Verdienst, dass<br />
sich ein Steinbruch zum erlebbaren geologischen<br />
Aufschluss wandelte, Worte wie Zechstein, Rotliegendes<br />
oder Hangendes als Begriffe der Bergmannssprache<br />
nachvollzogen werden konnten.<br />
Und wer kannte bislang schon den Unterschied<br />
zwischen Gips und Alabaster; Buntsandstein, Muschelkalk<br />
und Keuper; wer jenen zwischen weißen<br />
und grünen Karst? Ich zumindest wusste es nicht.<br />
Leider!<br />
Den Abschluss unserer Reise bildete der Besuch<br />
des Kyffhäuserdenkmales und der in den siebziger<br />
Jahren des vergangenen Jahrhunderts rekonstruierten<br />
Kaiserpfalz Tilleda.<br />
Eines wissen<br />
wir Teilnehmer<br />
der Zeitreise<br />
nun gewiss:<br />
Unsere engere<br />
Heimat bietet<br />
mit Kyffhäuser,Hainleite,<br />
Windleite<br />
und Goldener<br />
Aue vielfältige<br />
Möglichkeiten<br />
der Erholung,<br />
der geistigen<br />
und körperlichen<br />
Ertüchtigung.<br />
In unserer unmittelbaren Nähe befinden sich beeindruckende<br />
geologische Abfolgen, die erdgeschichtliche<br />
Entwicklungen der vergangenen 250<br />
Millionen Jahre erlebbar werden lassen. Zudem:<br />
Hier wurde deutsche Geschichte geschrieben.<br />
Nicht zuletzt, weil jene erdgeschichtlichen Prozesse<br />
eine fruchtbare Landschaft formte, die bereits<br />
zu Beginn des Mittelalters eine hohe Siedlungsdichte<br />
gestattete.<br />
Bedanken möchten wir Mitreisenden uns bei all<br />
jenen, die durch Bereitstellung ihres Pkw die An-/<br />
Abreise ermöglichten. Ausdrücklich einschließen<br />
soll dieser Dank unseren Küchenchef Manfred<br />
Abraham. Manne, bleib uns gewogen!<br />
Wolfgang Misterek, Zembschen
SPENDE ERBETEN!<br />
Termine:<br />
<strong>KURIER</strong><br />
Tag Datum Beschreibung Uhrzeit Ort<br />
SEITE 24<br />
Mo 4.7. Kreistag 17.00 Naumburg, Kreisverwaltung<br />
Di 5.7. Mitgliederversammlung Hohenmölsen Gast: Dr. Frank<br />
Thiel „Arbeit und Vorhaben der Landtagsfraktion“<br />
18.30 Lindenhof, Hohenmölsen<br />
Di 12.7. Sitzung Stadtverband Hohenmölsen 09.00 Büro R. Weber<br />
Do 14.7. Sprechstunde Jan Wagner, MdL 16.00 Teuchern, Ratsaal<br />
Mi 27.7. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> lädt ein zur Gesprächsrunde—“13. August<br />
1961—Kennedy und Chruschtschow“<br />
18.00 Lindenhof, Hohenmölsen<br />
30.7.—<br />
7.8.<br />
<strong>LINKE</strong>S Sommercamp RAVEN ISLAND Jena Jena<br />
Do 28.7. Infostand Hohenmölsen 09.00 Marktplatz Hohenmölsen<br />
Mi 3.8. Geschichtskommission 18.30 Zeitz, Altenburger Str. 40<br />
Di 9.8. Sitzung Stadtverband Hohenmölsen 09.00 Büro R. Weber<br />
Do 11.8. Redaktion Kurier 09.00 Zeitz, Altenburger Str. 40<br />
Do 11.8. Kreisvorstand Zeitz 17.30 Zeitz, Altenburger Str. 40<br />
Di 16.8. Büroeröffnung Roland Claus, MdB Weißenfels 16.00 Weißenfels, Töpferdamm<br />
6<br />
Sa 20.8. SOMMERFEST <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. Burgenlandkreis 10.00 Bürgergarten, Naumburg<br />
Do 25.8. Klausur LT-Fraktion im Burgenlandkreis bis 26.8. Freyburg<br />
VORSCHAU<br />
Mi 14.9. Eröffnung Bürogemeinschaft Roland Claus, MdB—Jan<br />
Wagner, MdL<br />
16.00 Naumburg, Salzstraße 38<br />
Wir gratulieren recht herzlich allen Jubilaren,<br />
die im Juli und August ihren Ehrentag feiern.<br />
Wir wünschen Euch alles Gute, eine<br />
schöne Feier im Kreise der Familie,<br />
der Freunde und Bekannten.<br />
Für die Zukunft wünschen wir<br />
viel Gesundheit und Schaffenskraft.<br />
Der <strong>Kreisverband</strong> <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. im Burgenlandkreis<br />
und die Redaktion des<br />
S-U-E Kurier