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KnapsackSPIEGEL 3/2022

Das Magazin des Chemieparks Knapsack

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KNAPSACK<br />

SPIEGEL<br />

MAGAZIN 3/ <strong>2022</strong><br />

Der Mensch<br />

macht's.


19<br />

20<br />

10<br />

08<br />

04<br />

16<br />

INHALT<br />

04 Michael Schaller: Stillstandsplanung<br />

für Vinnolit<br />

13 Elvira Mertens: startet im Finanzund<br />

Rechnungswesen der REA<br />

08 Dr. Martin Lindmeyer: der Weg zur<br />

klimaneutralen Produktion<br />

14 Laura Bungert: vom Azubi zur Koordinatorin<br />

Werkschutz<br />

10 Dunja Paterok: zusammen<br />

im Vertriebsteam wirken<br />

16 Iris Achten: CABBs neue „Head of<br />

Human Resources Germany“<br />

12 Sebastian Hecht: Krisenmanagement<br />

für Studenten<br />

18 Betriebsrat BASF: will etwas<br />

bewirken<br />

2 |<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong>


12<br />

13<br />

14<br />

3 / <strong>2022</strong><br />

Editorial<br />

Der Mensch macht’s! So lautet der Titel<br />

unserer Knapsack Spiegel Sommerausgabe.<br />

Sie beschäftigt sich in schwierigen,<br />

ressourcenknappen Zeiten mit der<br />

wichtigsten Ressource überhaupt. Der<br />

Mensch mit seinen zahlreichen positiven<br />

Eigenschaften, seiner Fachkompetenz, Teamfähigkeit,<br />

Zielstrebigkeit, Aufgeschlossenheit und Lernbereitschaft<br />

steht überall im Fokus des Geschehens und<br />

zwar nicht nur – das wird leider allzu oft vergessen<br />

– in den zahlreichen Verwaltungsjobs im Chemiepark<br />

Knapsack, sondern auch dort, wo Hände und Arbeitskleidung<br />

häufig nicht ganz sauber bleiben. So vermittelt<br />

uns Projektleiter Michael Schaller aus dem Bereich<br />

Anlagenservice und -technik von YNCORIS einen<br />

spannenden Überblick über das Geschehen beim<br />

jährlichen Stillstand der Vinnolit-Anlage im Chemiepark<br />

Merkenich. Und wir stellen, was in einem Chemiepark<br />

nicht gerade selbstverständlich ist, gleich vier<br />

Power-Frauen vor: Iris Achten, Elvira Mertens, Dunja<br />

Paterok und Laura Bungert. Die Liste interessanter Mitarbeiter*innen<br />

im CPK allein in dieser Ausgabe könnte<br />

noch fortgesetzt werden, wie unsere Bildergalerie im<br />

Inhalt zeigt. Wir wünschen viel Freude bei der Lektüre<br />

und sorgenfreie, sonnige Sommerferien!<br />

Benjamin Jochum, Leonie Sengelmann<br />

und Thomas Kuhlow<br />

Kommunikation Chemiepark Knapsack<br />

Impressum<br />

19 Dirk Borkenhagen: unter den<br />

besten Ausbildern <strong>2022</strong><br />

20 Pensionäre: op Jöck in der Eifel<br />

22 Nachrichten, Ankündigungen<br />

und Termine<br />

Herausgeber: YNCORIS GmbH & Co. KG, Industriestr. 300,<br />

50354 Hürth, Tel. 02233 48-6570, Fax 02233 48-946570,<br />

knapsackspiegel@yncoris.de, www.chemiepark-knapsack.de<br />

Handelsregister Köln: HRA 18732, UST-IdNr.: DE 812 134 801<br />

Redaktion: Thomas Kuhlow (verantwortlich), Benjamin Jochum,<br />

Leonie Sengelmann, Simone Nörling, Katja Sallewsky, Christiane<br />

Radwan, Dirk Rehberg, Britta Ressing, Günther Geisler; sofern nicht<br />

anders angegeben, ist die Redaktion der Autor der Artikel<br />

Konzept / Gestaltung: Dipl.-Des. Carolin Wanner, Kommunikation<br />

YNCORIS Bildmaterial: Ralf Baumgarten, YNCORIS, Laura Bungert,<br />

Günther Geisler / Pensionärsvereinigung, Westlake Vinnolit, Adobe Stock<br />

Druck: Theissen Medien Gruppe GmbH, 40789 Monheim<br />

Druckauflage: 1.600 Exemplare<br />

Erscheinungsweise: zwei monatlich, Jahrgang <strong>2022</strong>.<br />

© YNCORIS GmbH & Co. KG Nachdruck und Weiter verbreitung<br />

in allen Medien und Onlinediensten nur mit Geneh migung<br />

der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

Illustrationen keine Gewähr.<br />

ID-Nr. 21108962<br />

Titelbild: Ralf Baumgarten<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong> | 3


4 |


VIEL ZU TUN<br />

Gut geplant ist halb gewonnen:<br />

Das gilt auch für die Stillstände bei Vinnolit<br />

Was passiert eigentlich bei einem Stillstand? Vor welchen Herausforderungen<br />

stehen die Verantwortlichen? Begleiten Sie Projektleiter<br />

Michael Schaller aus dem Bereich Anlagenservice und -technik von<br />

YNCORIS beim jährlichen einwöchigen Stillstand der Vinnolit-Anlage<br />

in Köln-Merkenich.<br />

NOCH DREI WOCHEN<br />

BIS ZUM STILLSTAND<br />

Die Planung tritt langsam in die heiße Phase<br />

ein. Begonnen hat sie bereits vor fünf<br />

Monaten. Innerhalb von sechs Tagen sollen<br />

101 Mitarbeiter*innen rund 6.800 Arbeitsstunden<br />

leisten. Da muss alles sitzen. Gerade<br />

hat Michael Schaller, der die Anlage in<br />

Merkenich im sechsten Jahr betreut, den<br />

genauen Terminplan erstellt und ihn mit<br />

seinem Kunden abgestimmt. Darin ist genau<br />

aufgelistet, wann welche Arbeiten geplant<br />

sind und welche Gewerke wann und<br />

wo zum Einsatz kommen sollen, wann welche<br />

Behälter geöffnet werden und wann der<br />

TÜV die Arbeiten abnimmt. In diesem Zusammenhang<br />

haben sie auch noch einmal<br />

durchgesprochen, ob Leistungen hinzukommen<br />

oder wegfallen sollen. Das nötige<br />

Material hat Schaller bereits bestellt, damit<br />

Apparate, Armaturen, Schrauben, Dichtungen<br />

oder Leihwerkzeuge rechtzeitig zu<br />

Beginn des Stillstands bereitstehen. „Der<br />

Zeitplan ist straff und etwas Unvorhergesehenes<br />

kann immer passieren. Deshalb<br />

muss alles Planbare auch sauber geplant<br />

sein“, sagt Schaller. „Wegen einer fehlenden<br />

Dichtung darf sich nichts verzögern.“<br />

In den Wochen bis zum Start prüft<br />

Schaller, ob alle Mitarbeiter*innen die im<br />

Vorfeld nötigen dreistündigen Sicherheitsschulungen<br />

und Stillstandsunterweisungen<br />

absolviert haben. In diesem Jahr testet<br />

YNCORIS erstmals eine neue App, in der die<br />

Mitarbeiter*innen die Schulungen ansehen<br />

und Qualifikationen hochladen können.<br />

„Ich kann so direkt sehen, ob alle die nötigen<br />

Nachweise vorgelegt haben“, so Schaller.<br />

„Das Nachhalten war früher sehr zeitaufwändig.“<br />

DREI TAGE VOR DEM START –<br />

DIE HEISSE PHASE<br />

Kurz bevor der Stillstand beginnt, ordnet<br />

Schaller die Handwerkergruppen den zehn<br />

Koordinatoren zu. Jeder von ihnen kümmert<br />

sich mit rund acht bis 15 Handwerkern<br />

um einen Teil der Anlage. Die Koordinatoren<br />

bilden das Bindeglied zwischen Handwerkern,<br />

Projektleiter, dem TÜV und dem<br />

Kunden und sorgen für einen reibungslosen<br />

Informationsfluss. Schaller legt die Personaldatenbanken<br />

an, um im Nachgang die<br />

Stundennachweise drucken zu können, teilt<br />

Spinde zu und bereitet die Unterweisung<br />

der Hygienemaßnahmen vor. An der Pforte<br />

müssen zudem Listen mit den Namen der<br />

Handwerker liegen, deren Sicherheitsunterweisung<br />

bereits erledigt ist. Die ist Bedingung,<br />

um am ersten Tag des Stillstands einen<br />

Werksausweis zu erhalten. „Weil sich einige<br />

mit Covid-19 infiziert haben, haben wir schon<br />

zehn Prozent des Personals getauscht“, sagt<br />

Schaller. „Ab jetzt wird kurzfristiger Ersatz<br />

aufwändig. Schließlich stehen vorab noch<br />

Sicherheitsunterweisungen an.“<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3/ 2021 | 5


Auch die Koordinatoren bereiten sich vor.<br />

Sie haben unter anderem Arbeiten gesichtet,<br />

Materialien vor Ort gebracht und Anlagenteile<br />

markiert. Das Material, das der<br />

Kunde bereitstellt, ist – genauso wie das<br />

Leihwerkzeug – bereits für die Montage<br />

vorkonfektioniert und eingelagert.<br />

Werden kurz vor dem Start noch zusätzliche<br />

Leistungen angefragt, zum Beispiel,<br />

weil etwas undicht geworden ist, muss<br />

Schaller abwägen, ob er dafür das nötige<br />

Personal und Werkzeug bereitstellen kann.<br />

Wenn ja, heißt es: Angebot schreiben, alles<br />

Nötige bestellen, die Beteiligten auf dem<br />

Laufenden halten.<br />

EIN TAG VOR DEM STILLSTAND<br />

Damit es am ersten Tag direkt losgehen<br />

kann, erklärt Schaller zusammen mit den<br />

Koordinatoren den Mitarbeitern alle Begebenheiten<br />

der Baustelle, das Pandemiekonzept<br />

und unterweist noch einmal die wichtigsten<br />

Punkte. „Wir<br />

erklären unter anderem,<br />

wo das Lager ist,<br />

wo die Materialien<br />

und wo das Einsatzgebiet<br />

des jeweiligen<br />

Mitarbeiters.“<br />

28. MÄRZ <strong>2022</strong> –<br />

DER STARTSCHUSS<br />

„Der erste Tag ist immer<br />

turbulent“, sagt<br />

Schaller, „weil einzelne<br />

Nachzügler noch<br />

Unterweisungen und Werksausweise benötigen.“<br />

Die Handwerker arbeiten in drei<br />

versetzten Schichten. Der erste Schritt<br />

nach dem Testen: das Abholen der Arbeitserlaubnisscheine,<br />

in denen die Arbeiten<br />

und die nötigen Sicherheitsvorkehrungen<br />

genau beschrieben sind. Dann geht es los.<br />

TAG DREI IM STILLSTAND<br />

Es läuft in Merkenich. Das Team liegt gut im<br />

Plan, trotz einer größeren Anzahl an Reparaturen<br />

und weniger Personal als geplant.<br />

An zwei Behältern waren etwa die Stutzen<br />

der Einfüllrohre so verbacken, dass sie beim<br />

Ausbau beschädigt wurden. Die YNCORIS-<br />

Hauptwerkstatt fertigte neue Stutzen an<br />

und lieferte sie per Taxi nach Merkenich. Ein<br />

Team aus Schweißern baute sie noch nachts<br />

ein. Schaller: „Hier sind die kurzen Reaktionszeiten<br />

unserer Werkstätten ein echter<br />

Vorteil.“ Damit die Handwerker, die für den<br />

Tag an diesem Teil der Anlage eingeplant<br />

waren, trotzdem arbeiten können, werden<br />

Sie an anderer Stelle eingesetzt – unter anderem<br />

bei einem der weiteren Stillstände im<br />

Chemiepark Knapsack. Auch bei Vinnolit<br />

sind die Schichten und die Technik durch<br />

Corona unterbesetzt, was zu zusätzlichen<br />

Herausforderungen führt, wenn Arbeiten<br />

nur vom Kunden selbst erledigt werden<br />

können. Bei den TÜV-Prüfungen kommen<br />

außerdem regelmäßig Risse an den Wandungen<br />

oder Schweißnähten ans Licht. Deshalb<br />

sind Teams aus Schweißern und Vorrichtern<br />

immer auf Abruf vor Ort. Insgesamt sieht es<br />

gut aus, dass YNCORIS den Stillstand wie<br />

geplant am 2. April beenden kann.<br />

GESCHAFFT!<br />

DIE NACHBEREITUNG<br />

Eine Woche nach dem Stillstand<br />

ist die Anlage angefahren. „Ein<br />

paar Nacharbeiten liefen noch<br />

auf Kundenseite“, sagt Schaller.<br />

„Das ist normal, denn es kann<br />

immer mal noch etwas undicht<br />

sein.“ Deshalb bleiben zwei Handwerker<br />

länger vor Ort.<br />

6 |<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong>


Komm ich, komm ich nicht?<br />

Mit Personalausfällen muss jedes<br />

Unternehmen rechnen. Deshalb<br />

plant YNCORIS bei jedem Stillstand<br />

zusätzliche Mitarbeiter ein –<br />

in diesem Jahr 20 Prozent. Doch<br />

auch das reichte nicht, obwohl<br />

während der Arbeiten nur drei<br />

Mann positiv auf Corona getestet<br />

wurden. „Während wir vor zwei<br />

Jahren, zu Beginn der Pandemie,<br />

sehr viele, sehr motivierte Handwerker<br />

erlebt haben, haben die<br />

Ausfälle letztes und insbesondere<br />

dieses Jahr durch die Pandemie,<br />

die hohen Spritkosten und den<br />

Krieg in der Ukraine ein ganz neues<br />

Niveau erreicht“, sagt Rainer<br />

Betzin, Leiter Stillstands-/Baumanagement<br />

bei YNCORIS. „Das hat<br />

auch unsere Personaldienstleister<br />

überrascht.“ Doch wenn ein<br />

Handwerker nach ein, zwei Tagen<br />

einfach nicht mehr erscheint, zieht<br />

das viele Probleme nach sich.<br />

Weil die Herausforderungen<br />

jedes Jahr steigen, sucht das<br />

Team nach zusätzlichen Partnern<br />

und denkt über andere Vertragsstrukturen<br />

nach. Außerdem prüft<br />

Betzin Möglichkeiten, zukünftig<br />

vermehrt Partner und Fachkräfte<br />

aus dem europäischen Umland<br />

einzusetzen. Zur Überwindung<br />

sprachlicher Barrieren ist auch die<br />

Unterstützung von YNCORIS-Mitarbeitern<br />

angedacht, die polnisch,<br />

ukrainisch, kroatisch oder<br />

rumänisch sprechen. Denn die<br />

fachliche Kommunikation sowie<br />

die Kommunikation bei Störfällen<br />

muss selbstverständlich sichergestellt<br />

sein.<br />

Corona – fast schon Alltag<br />

Maskenpflicht, mehr Abstand,<br />

größere Pausenzelte sowie unterschiedliche<br />

Anfangs- und Pausenzeiten:<br />

Umfangreiche Tests und<br />

Hygienemaßnahmen gehörten im<br />

dritten Jahr der Pandemie zur Routine.<br />

Der Chemiepark Merkenich<br />

verfolgt dabei ein etwas anderes<br />

Testkonzept als der Chemiepark<br />

Knapsack. Während in Knapsack<br />

einfahren konnte, wer geimpft oder<br />

genesen ist, wurde in Merkenich<br />

jeder Mitarbeiter und Besucher vor<br />

dem Einlass in den Chemiepark in<br />

einem mit dem Auto befahrbaren<br />

Zelt getestet. Schaller: „Gerade<br />

nach Karneval, als die Inzidenzen<br />

rasant stiegen, wollten wir Ausfälle<br />

minimieren.“<br />

Die Koordinatoren sammeln die letzten<br />

Werkzeuge, zum Beispiel Kettenzüge, wieder<br />

ein. Schaller bearbeitet die Stunden- und<br />

Materialrückmeldungen für die Abrechnung<br />

und listet Mehr- und Minderleistungen<br />

auf. Alle Informationen, die für die Planung<br />

des nächsten Stillstands wichtig sind,<br />

werden in der Planungssoftware TAR-Serv<br />

gespeichert. Ein Feedback-Gespräch mit<br />

Vinnolit ist in den nächsten Wochen geplant.<br />

„Natürlich gibt es immer noch etwas<br />

zu verbessern, aber ich bin grundsätzlich<br />

zufrieden“, sagt Schaller. „Wir haben alles<br />

rechtzeitig und ordentlich erledigt.“<br />

DIE VINNOLIT-STILLSTÄNDE<br />

Die jährlichen Vinnolit-Stillstände stehen<br />

immer im März und April an. In insgesamt<br />

vier verschiedenen Anlagen im Chemiepark<br />

Knapsack und in Köln-Merkenich<br />

unterstützt YNCORIS den Kunden dabei<br />

schon seit Jahren.<br />

DIE FAKTEN DES STILLSTANDS IN MERKENICH:<br />

1 Projektleiter und 10 Koordinatoren<br />

6 Ausführungstage plus 5 Vorbereitungstage für die Koordinatoren<br />

70 Handwerker aus der Mechanik plus 12 Mess- und Regeltechniker<br />

sowie EMR-Monteure<br />

3 Schweißer und 3 Vorrichter, 2 Lageristen mit 16 Ausführungstagen<br />

5.600 Arbeits- plus 1.200 Koordinatoren- und Projektleiterstunden<br />

0 Unfälle, 0 Beinaheunfälle, 0 Vorkommnisse<br />

| 7


ALLES BLEIBT<br />

ANDERS!<br />

Wie sieht die chemische Industrie der Zukunft aus? Weit gefehlt, wer Science-Fiction-<br />

Szenarien im Kopf hat. Bleibt alles wie gehabt? Das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO 2 )<br />

und Wasserstoff (H 2 ) bilden neue Ressourcen auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion.<br />

R<br />

und 40 Milliarden Euro stellt<br />

der Bund bereit: für den Struktur-<br />

und Ressourcenwandel<br />

zum Ausstieg aus fossilen Rohstoffen,<br />

allein 20 Milliarden in NRW. Ziel ist<br />

die klimaneutrale Industrie bis 2045.<br />

Damit Gelder auch dort ankommen,<br />

wo sie gebraucht werden, entstehen<br />

bundesweit regionale Kompetenzzentren.<br />

Sie koordinieren und überwachen<br />

den Prozess. Eines davon<br />

ist die Zukunfts agentur Rheinisches<br />

Revier. Die Agentur bat im Rahmen aktueller<br />

Studien um die Expertise von<br />

Dr. Martin Lindmeyer, YNCORIS Prozess-<br />

und Verfahrenstechnik. Denn<br />

Unternehmen wie YNCORIS zählen<br />

zu den Schlüsselakteuren der Region.<br />

Daher ging es um seine Einschätzung<br />

aus der Sicht „Roh- und grundstoffnahe<br />

Industrien“.<br />

Dr. Martin Lindmeyer zur Situation:<br />

„Klimaneutrale chemische Produktion und Industrie<br />

bis 2045. Das hört sich erstmal nach viel<br />

Zeit an, wie etwas, das man am liebsten schiebt<br />

wie eine Lohnsteuererklärung. Doch 65 Prozent<br />

weniger Treibhausgase bis 2030, im Vergleich zu<br />

1990, das ist ziemlich bald. Jetzt ereilt uns der<br />

Klimawandel und seine Folgen – und nicht nur<br />

weit weg, sondern unmittelbar. Zwei Kilometer<br />

entfernt vom Chemiepark Knapsack passierte es<br />

letzten Juli: Viele Knapsacker traf der sintflutartige<br />

Regen und seine verheerenden Folgen direkt.<br />

Daher sind alle gefordert, die Umstellung von<br />

fossile auf erneuerbare Ressourcen voranzutreiben.<br />

Mit unserer Technologie-Erfahrung kommt<br />

der YNCORIS Prozess- und Verfahrenstechnik ein<br />

besonderer Stellenwert zu.“<br />

Dr. Martin Lindmeyer<br />

Prozess- und Verfahrenstechnik<br />

8 |<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong>


Klimaneutrale Produktion<br />

Im Herstellungsprozess<br />

freigesetzte klimaschädliche<br />

Treibhausgase, wie CO₂ oder<br />

Methan, werden:<br />

• vermieden<br />

• direkt aufgefangen<br />

• stofflich weiterverwendet<br />

• dauerhaft gespeichert<br />

• an anderer Stelle kompensiert,<br />

z. B. durch Aufforstung<br />

(natürliche Bindung von CO₂).<br />

In unternehmerischer Verantwortung<br />

gibt es kein Hinausschieben bis gesetzliche<br />

Sanktionen drohen. Je eher<br />

desto besser, das ist der Grundtenor<br />

der Standortfirmen: Denn weit vor gesetzlichem<br />

Muss setzen auch ihre Kunden<br />

Standards: Nicht klimaneutral zu<br />

produzieren oder keine klimaneutralen<br />

Dienstleistungen anzubieten kann<br />

zum „Diss“-Faktor werden – so wie es<br />

kaum noch Eier aus Käfighaltung im<br />

deutschen Lebensmittelhandel gibt.<br />

• neue Infrastrukturen schaffen<br />

• neue Liefer- und Produktionsprozesse<br />

erschließen.<br />

WAS IST ZU TUN, DAMIT BESTE-<br />

HENDE PRODUKTIONSANLAGEN<br />

IN ZUKUNFT STABIL KLIMANEU-<br />

TRAL WEITERLAUFEN?<br />

Optisch wird sich zunächst nicht viel<br />

ändern. Faktisch bauen wir ein neues<br />

nachhaltiges Fundament.<br />

Für die Großchemie mit ihrem hohen<br />

Rohstoff- und Energiebedarf sind<br />

die stoffliche Nutzung von Wasserstoff<br />

und Verwendung von grünem Strom<br />

wichtige Bausteine zur Grundabdeckung.<br />

Stoffliche Nutzung von Wasserstoff<br />

meint Wasserstoff + CO₂. Daraus<br />

lässt sich z. B. Methanol und Synthesegas<br />

bilden: Rohstoffe für nahezu alle<br />

Produktionslinien in der chemischen<br />

Industrie.<br />

Aufmerksame Leser mögen sich<br />

fragen: Wie lassen sich diese neuen<br />

Rohstoffe für alle Produktionslinien<br />

sicher bereitstellen, wenn doch die Basis<br />

dafür, Wasserstoff, der die Komponente<br />

CO₂ braucht – und CO₂ faktisch<br />

unerwünscht und knapp wird?<br />

ROHSTOFF FÜR ALLE<br />

PRODUKTIONSLINIEN<br />

Dabei liegt der Chemiepark Knapsack<br />

klar im Vorteil mit der Müllverbrennungsanlage<br />

als sogenannte CO₂ –<br />

Punktquelle. Der Knapsacker Hügel ist<br />

daher geeignet als regionales Modell.<br />

BIOMASSE –<br />

EINE FRAGE DER ETHIK<br />

Biomasse ist eine weitere mögliche<br />

Kohlenstoffquelle. Aus Mais, Weizen,<br />

Zuckerrüben oder holzartigen Biomassen<br />

lassen sich z. B. Ethanol oder Ethy-<br />

lenglycol herstellen, ebenfalls wichtige<br />

Rohstoffe der chemischen Industrie.<br />

Dabei ist es eine ethische Frage, landwirtschaftliche<br />

Flächen und Lebensmittel<br />

für die Chemikalienproduktion und/<br />

oder Energiegewinnung zu nutzen.<br />

„HELLO AGAIN“ –<br />

WIEDERGEWINNUNG<br />

Recycling bietet mehrere Möglichkeiten<br />

für ein Come-back der Ressourcen.<br />

Für die Kunststoffindustrie gewinnt<br />

das chemische Recycling zunehmend<br />

an Bedeutung: Kunststoffe werden zurückgeführt<br />

in ihre Ausgangsbestandteile.<br />

Diese werden wiederverwendet<br />

und zu neuem Kunststoff zusammengesetzt.<br />

Kunststoff und Chemikalien werden<br />

heute aus „Erdöl“ gemacht. Steamcracken<br />

ist das zentrale Verfahren der<br />

Petrochemie: Durch thermisches Cracken<br />

mit Wasserdampf werden langkettige<br />

Kohlenstoffe umgewandelt in<br />

kurzkettige. So entstehen unter anderem<br />

Olefine, Methan, Ethen: wichtige<br />

Zwischenprodukte, die dann zu Kunststoffen,<br />

Lösungsmitteln und vielem<br />

mehr weiterverarbeitet werden, lauter<br />

Rohstoffe der chemischen Industrie.<br />

Kunststoff und Chemikalien werden<br />

in Zukunft aus „Luft“ sein, wenn<br />

aus Punktquellen das CO₂ abgeschieden<br />

wird und aus diesen Abgasströmen<br />

Chemikalien und Produkte hergestellt<br />

werden.<br />

Klar ist: In puncto Ressourcenwandel<br />

haben wir als chemische Industrie<br />

noch einige Hürden zu nehmen, aber<br />

auch die einmalige Chance, mit der bereits<br />

vorhandenen Infrastruktur und<br />

dem Know-how eine Vorreiterrolle im<br />

aktiven Klimaschutz einzunehmen.“<br />

FRAG‘ MR. SPOCK!<br />

Industrie der Zukunft – das setzt viele<br />

Fantasien frei. Aber wir können eben<br />

nicht Mr. Spock, Raumschiff Enterprise,<br />

mit einem klimaneutralen Entwurf<br />

von „CPK-City“ beauftragen. Unsere<br />

Challenges sind:<br />

• bestehende Infrastrukturen und Produktionsanlagen<br />

mit neuen Energien<br />

und Rohstoffen speisen<br />

CO₂-Punktquelle<br />

Bei einer CO 2 -Punktquelle fallen Kohlenstoffdioxidemissionen<br />

in großem Maßstab an:<br />

• energiebedingt wie bei Müllverbrennungsanlagen<br />

• prozessbedingt wie bei Kalk- und Zementwerken.<br />

Sie eignen sich zur Abscheidung und Weiterverarbeitung von<br />

CO 2 . Diese CO 2 -Punktquellen sind auch nach 2045 verfügbar.<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong> | 9


WIE DIE „SENDUNG<br />

MIT DER MAUS“ LIVE<br />

Dunja Paterok ist die erste Senior Sales<br />

Managerin im Vertrieb bei YNCORIS.<br />

Seit August 2020 verstärkt sie den Bereich<br />

Business & Sales Management. Hier spricht<br />

sie über ihren Start mitten in der Pandemie,<br />

Herausforderungen als Quereinsteigerin<br />

und den Zusammenhalt im Team.<br />

wir ihnen die passende Lösung für ihre ganz individuellen Belange<br />

anbieten. Das bedeutet aber auch, klar zu sagen, wenn<br />

wir etwas nicht leisten können. Wichtig sind also Einfühlungsvermögen,<br />

Intui tion, Menschenkenntnis und Aufrichtigkeit. Auf<br />

fachlicher Ebene arbeiten wir eng mit den Kolleginnen und Kollegen<br />

aus den Einheiten zusammen. Sobald es konkrete Themen<br />

zu besprechen gibt, kommt ein Experte oder eine Expertin<br />

von dort mit zum Kunden.<br />

FRAU PATEROK, SIE SIND DIE EINZIGE FRAU<br />

IM YNCORIS-VERTRIEBSAUSSENDIENST.<br />

WIE FÜHLT SICH DAS AN?<br />

Das fällt mir gar nicht auf. Ich fühle mich nicht wie die erste Frau<br />

im Weltall, sondern als willkommener Teil eines starken, gemischten<br />

Teams.<br />

WAS MACHT EINE SENIOR SALES MANAGERIN<br />

ÜBERHAUPT?<br />

Unsere primäre Aufgabe ist es, Kundenkontakte zu knüpfen,<br />

ein dauerhaftes Vertrauensverhältnis aufzubauen und die richtigen<br />

Ansprechpartner an einen Tisch zu bringen. Dazu müssen<br />

wir aufmerksam zuhören, uns in unsere Kunden hineindenken,<br />

ihre Anforderungen und ihre Ziele verstehen. Nur so können<br />

10 |<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong>


HABEN SIE SCHON IMMER IM VERTRIEB<br />

GEARBEITET?<br />

Ursprünglich habe ich Sportwissenschaften studiert und nach<br />

ein paar Jahren in der betrieblichen Gesundheitsförderung die<br />

Arbeitssicherheit für mich entdeckt. Für ein Ingenieurbüro war<br />

ich auf diesem Gebiet lange Jahre beratend und vertrieblich unterwegs<br />

und habe aus der sicherheitstechnischen Perspektive<br />

auch die chemische und pharmazeutische Industrie kennengelernt.<br />

Nach zehn Jahren wollte ich meinen Horizont nochmal<br />

erweitern – und YNCORIS fand ich schon länger interessant.<br />

WAS WAR DIE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG<br />

BEI IHREM START?<br />

Da ich vorher eher die Themen der Betreiberverantwortung<br />

abgedeckt habe, muss ich mich neu in einige der vielen Fachbereiche<br />

von YNCORIS einarbeiten. Das war und ist anspruchsvoll,<br />

hat mich aber auch sehr gereizt. Ich finde es spannend,<br />

mich weiterzuentwickeln.<br />

EIN START MITTEN IN DER PANDEMIE.<br />

DAS WAR SICHER NICHT EINFACH?<br />

Was mir wirklich gefehlt hat, waren die persönlichen Kontakte.<br />

Eigentlich hatten wir geplant, dass ich verschiedenen Kollegen<br />

über die Schulter schauen kann, um die Produkte in der<br />

Praxis zu erfassen. Die Rohrleitungs- und die Kunststofffertigung<br />

sowie den Apparatebau konnte ich wegen der Pandemie<br />

aber erst vor Kurzem besuchen. Auf der anderen Seite ist<br />

manches einfacher geworden. Wir bekommen zum Beispiel<br />

schneller online einen ersten Termin bei der Kaltakquise.<br />

ES GIBT EIN PAAR KLISCHEES ÜBER<br />

DIE VERTRIEBSBRANCHE, ZUM BEISPIEL,<br />

DASS ALLE GEGENEINANDER ARBEITEN.<br />

Das ist das „Tschakka-Bild“, das viele aus Filmen oder dem Direktvertrieb<br />

vor Augen haben. Bei uns läuft das aber ganz anders<br />

ab, schließlich wollen wir begeisterte Kunden – und das<br />

im Sinne einer langen und nachhaltigen Partnerschaft. Wir tauschen<br />

uns eng aus, zum Beispiel zur Arbeitsweise, zu Trends,<br />

neuen Herausforderungen oder warum etwas besonders gut<br />

funktioniert hat – auch informell. Dass wir so gut zusammenhalten,<br />

ist auch sehr wichtig.<br />

WIESO?<br />

Viele verbinden mit dem Berufsbild gerne Menschen, die mit<br />

dem Kunden Kaffee trinken und plaudern. Sicher, das kommt<br />

auch mal vor, doch bis wir ein solches Vertrauensverhältnis<br />

aufgebaut haben, ist oft viel Engagement nötig. Im Schnitt<br />

klappt nur einer von acht, neun, zehn Anläufen, einen bislang<br />

unbekannten Ansprechpartner von einem weiterführenden Gespräch<br />

zu überzeugen. Kunden zu gewinnen gleicht daher ein<br />

bisschen der Tour de France: Es gibt viele Etappen und damit<br />

auch viele Möglichkeiten für Erfolge, aber eben auch für Rückschläge.<br />

Hier hilft uns der Zusammenhalt und der Austausch im<br />

Vertriebsteam sowie in den bereichsübergreifenden Communities<br />

der YNCORIS sehr.<br />

WAS MÖGEN SIE AN IHREM BERUF<br />

BESONDERS?<br />

Ich finde es spannend zu sehen, wie unsere Kunden arbeiten,<br />

welche Philosophie sie verfolgen. Die Chemieindustrie zu verstehen,<br />

ist ein bisschen wie die „Sendung mit der Maus“ zu<br />

schauen, nur eben live. Im Vertrieb gehen wir auf Tuchfühlung<br />

mit dem Weltgeschehen und stehen im Kontakt mit den unterschiedlichsten<br />

Menschen. Das gefällt mir.<br />

WIE ENTSPANNEN SIE NACH EINEM LANGEN<br />

ARBEITSTAG?<br />

Durch Sport, am liebsten draußen in der Natur. Mein Mann und<br />

ich fahren Gravel Bikes, das sind, vereinfacht gesagt, Rennräder<br />

mit etwas breiteren Reifen. Wir suchen uns gern längere Touren<br />

durch die Eifel oder Belgien aus. Wenn ich so richtig verdreckt<br />

aus dem Wald komme, bin ich glücklich.<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong> | 11


Das richtige Rüstzeug<br />

für den Krisenfall<br />

YNCORIS-Notfallmanager<br />

Sebastian Hecht hielt einen Gastvortrag<br />

an der Hochschule Düsseldorf<br />

„Sehr gerne vermitteln wir aus<br />

dem Team Notfall- und Krisenmanagement<br />

unser Know-how<br />

aus der Praxis an die Studierenden!<br />

Man weiß selbst noch aus dem<br />

Studium, wie wichtig ein Praxisbezug<br />

ist, um die theoretischen<br />

Inhalte besser nachvollziehen zu<br />

können.“<br />

Miriam Schütz<br />

Hier geht es zum Beitrag<br />

über den Gastvortrag der<br />

Hochschule Düsseldorf.<br />

https://wiwi.hs-duesseldorf.<br />

de/aktuelles/meldungen<br />

D<br />

as Notfall- und Krisenmanagement von YNCORIS ist hoch<br />

professionell und wird durch Schulungen und Übungen<br />

stetig optimiert. Ihr Fachwissen nutzen die sechs Notfallmanager<br />

unter Leitung von Miriam Schütz nicht nur bei Ereignissen im<br />

Chemiepark, sondern vermitteln auch regelmäßig gerne nach außen,<br />

wie souveränes Krisenmanagement funktioniert – zum Beispiel durch<br />

Vorträge bei externen Unternehmen oder an Universitäten. So ist<br />

Schütz Gastdozentin an der Akademie Fresenius und der Hochschule<br />

Düsseldorf. In Vertretung für sie referierte in diesem Jahr erstmals<br />

Sebastian Hecht, seit Ende 2020 Notfallmanager, an der Hochschule<br />

über „Kommunikation im Ereignisfall – Chemiepark Knapsack“.<br />

„Es handelte sich um ein Seminar über Unternehmenskommunikation<br />

innerhalb des Masterstudiengangs ‚Kommunikations-, Multimedia-<br />

und Marktmanagement‘“, erläuterte Hecht. Wer diesen Studiengang<br />

absolviert, wird künftig etwa als Pressesprecher*in<br />

eines Unternehmens tätig sein. „In ihrem Berufsleben werden<br />

die Studierenden mit Sicherheit Situationen erleben, in denen<br />

Krisenkommunikation erforderlich ist“, so der Notfallmanager.<br />

„Daher ist es wichtig, dass sie sich nicht nur in der Theorie<br />

damit beschäftigen, sondern erfahren, wie ein Krisenfall in der<br />

Praxis abläuft und welche große Bedeutung dann der Kommunikation<br />

zukommt. Ich habe gerne von meinen eigenen<br />

Erfahrungen berichtet und Fragen der Studierenden beantwortet.<br />

Danke an die Seminarleiterin, Prof. Dr. Regine Kalka,<br />

dass sie diesen interessanten Austausch ermöglicht hat.“<br />

FUNDAMENT SCHAFFEN<br />

Hecht ging zum Beispiel darauf ein, wie im Ereignisfall die<br />

„Zahnräder der Kommunikation“ ineinandergreifen, wie die<br />

ZEL und der Werkskrisenstab arbeiten und welche Tools<br />

die Tätigkeit vereinfachen. „Ganz wichtig ist, dass man klare<br />

Prozesse für die Öffentlichkeitsarbeit schafft, dass man<br />

in ruhigen Zeiten ein Fundament für die gute Kommunikation mit<br />

Bürgern, Behörden und Medien legt und nicht erst in der Krise damit<br />

beginnt“, betonte Hecht. Dies sei auch deshalb wichtig, weil das<br />

mediale Tempo in einem Krisenfall durch Facebook und Co. immer<br />

mehr zunehme. Damit die Studierenden die Inhalte des Vortrags<br />

verinnerlichen, war das Thema klausurrelevant.<br />

Diese Art der externen Erfahrungsvermittlung ist gleichzeitig<br />

Vertriebsarbeit für den Chemiepark Knapsack. Daraus sind schon<br />

öfter Aufträge zur Erstellung von Konzepten zur Krisenkommunikation<br />

entstanden. Hecht: „Wir geben die Strukturen, die bei uns entwickelt<br />

wurden, gerne weiter.“<br />

12 |<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong>


Zahlen leben,<br />

Noten spielen<br />

Elvira Mertens ist seit 1. April <strong>2022</strong> Referentin Finanzund<br />

Rechnungswesen der Rhein-Erft-Akademie.<br />

Hilmar Plum, langjähriger Kaufmännischer Leiter<br />

der Rhein-Erft Akademie, geht in den Ruhestand.<br />

Elvira Mertens ist seine Nachfolgerin als Referentin<br />

Finanz- und Rechnungswesen.<br />

ZAHLEN SIND ZAHLEN. WAS ZOG SIE<br />

ZU IHREM NEUEN JOB?<br />

Elvira Mertens: Das Thema Aus- und Weiterbildung ist eingedenk<br />

des akuten Fachkräftemangels und der veränderten<br />

Arbeitswelt ein gesellschaftlich wichtiges Thema, dass<br />

jeden auch persönlich angeht. Dazu möchte ich mein berufliches<br />

Wissen einbringen. Das resultiert aus rund 20 Jahren<br />

Rechnungswesen für einen Automobilzulieferer, Bereich<br />

Elektronik. Ein Stiftungsunternehmen wie die Rhein-Erft<br />

Akademie hat eine völlig andere Ausrichtung. Förderanträge<br />

zur Refinanzierung der Berufsschule und des Berufskollegs<br />

zählen zu den Prioritäten. Im Zuge der Digitalisierung<br />

steht einiges an. Man sieht unmittelbar Ergebnisse, Erfolge<br />

seiner Arbeit. Die Zahlen leben!<br />

SINNZUSCHLAG ALS JOBFAKTOR?<br />

Elvira Mertens: Im Lauf eines Berufslebens ändert sich die<br />

Gewichtung, was einem im Job wichtig ist. Meine Kinder<br />

sind erwachsen. Und das ist dann auch die Zeit, wo man wieder<br />

mehr auf sich geworfen ist und sich fragt: Was möchte<br />

ich? In welchen Sälen möchte ich tanzen? Das gilt für Job<br />

und Freizeit. Wichtig ist mir auch die Arbeitsatmosphäre.<br />

Man hat mich herzlich willkommen geheißen, so dass ich<br />

mich direkt gut aufgenommen fühlte.<br />

Marco Mencke: Wir pflegen ein aufgeschlossenes Arbeitsklima.<br />

Die Hierarchie besteht aus Geschäftsleiter und Teamleiter,<br />

das ist es auch schon. Eine sogenannte Lehmschicht<br />

gibt es bei uns nicht, damit meine ich, dass die Leute unten<br />

nicht wissen, was über ihnen passiert. Mitarbeiter reden<br />

auch direkt mit mir oder ich mit ihnen. Dann fühlt sich auch<br />

kein Teamleiter übergangen oder ist beleidigt. Direkter Austausch<br />

ist wichtig.<br />

FRAU MERTENS, WAS SIND IHRE HOBBYS?<br />

Elvira Mertens: Draußen laufen, musikalische Fitness.<br />

Musik, das ist mein roter Faden. Klavier spiele ich seit der<br />

Grundschule, aber auch da orientiere ich mich um. Eigentlich<br />

entspricht mir das Solo nicht. Da ich nun mehr Zeit für<br />

mich habe, bin ich die Querflöte in einem Tambourcorps.<br />

Aber bei dem Verein ist die Luft raus, das ist mir zu lau. Ich<br />

habe mir ein Saxofon zugelegt mit dem Ziel, mich einer<br />

Band anzuschließen.<br />

EINER BIG BAND? SAXOFON IST AUCH<br />

EIN SOLOINSTRUMENT.<br />

Elvira Mertens: Mir geht es nicht um das Solo, dann hätte<br />

ich auch beim Klavier bleiben können. Mir geht es primär<br />

um die Gemeinschaft, mit anderen was zu erleben. Welche<br />

Band … was modernes sollte es schon sein. Ich will jetzt keine<br />

Anforderungen an die Band stellen, erstmal muss ich ja<br />

was leisten und richtig was können auf dem Saxofon. Dann<br />

wird sich das richtige Team schon finden.<br />

20-20-20<br />

„Mit einem weinenden und<br />

lachenden Auge begegne ich<br />

dieser Situation: Wenn Hilmar<br />

Plum nun in den Ruhestand<br />

geht, werde nicht nur ich ihn<br />

sehr vermissen. 20 Jahre hat er<br />

als Kaufmännischer Leiter die Rhein-Erft Akademie<br />

begleitet und entwickelt und zu dem gemacht, was<br />

sie jetzt ist. Mit seiner vorigen Tätigkeit von ebenfalls<br />

rund 20 Jahren bei Höchst AG/Infraserv ist er ein<br />

Vollblut-Knapsacker. Seine zahlreichen guten Kontakte<br />

zu Kollegen anderer Standortunternehmen hat die<br />

Intensität und Qualität unserer Zusammenarbeit mit<br />

ihnen sehr befördert und geprägt. So hat Hilmar Plum<br />

uns als Exot in den Chemiepark eingebunden, in die<br />

Familie der Standortunternehmen. Mit Elvira Mertens<br />

haben wir eine Nachfolgerin gefunden, mit der wir<br />

unsere positive Entwicklung die nächsten 20 Jahre<br />

fortschreiben möchten.“<br />

Marco Mencke<br />

Geschäftsführer Rhein-Erft Akademie<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong> | 13


STILLSTAND<br />

ist keine Option<br />

Laura Bungert arbeitet seit ihrer Ausbildung 2014 beim Werkschutz<br />

im Chemiepark Knapsack und geht konsequent ihren Weg<br />

M<br />

arcus Wenzel sagte in seinem<br />

Interview nach 37<br />

Dienstjahren im Chemiepark<br />

Knapsack: „Das größte Potenzial, das<br />

man als Dienstleister überhaupt hat,<br />

ist der Mitarbeiter. Und da bin ich gerade<br />

bei unseren Mitarbeitern extrem<br />

stolz. Wenn ich zum Beispiel an Laura<br />

Bungert denke, kann ich mich noch gut<br />

an unser Vorstellungsgespräch erinnern.<br />

Das saß mir noch ein schüchternes<br />

Mädchen gegenüber und wenn ich<br />

jetzt diese selbstbewusste Dame sehe,<br />

dann haben wir alles richtig gemacht.“<br />

Wenzel war bis zu seinem Ausscheiden<br />

am 31. März <strong>2022</strong> Leiter Werkschutz<br />

(KNAPSACKSPIEGEL Ausgabe 02/<strong>2022</strong>).<br />

MEISTER-AUSBILDUNG<br />

ERFOLGREICH ABSOLVIERT<br />

Laura Bungert gehört seit Ihrer Ausbildung<br />

im Jahr 2014 – damals noch bei<br />

InfraServ Knapsack, später YNCORIS –<br />

zum Werkschutz-Team. Sie hat sich<br />

in den Folgejahren innerbetrieblich<br />

immer weiter qualifiziert und schlussendlich<br />

zusätzlich ihre zweijährige<br />

Meister-Ausbildung im Bereich Schutz<br />

und Sicherheit erfolgreich absolviert.<br />

Dort wurde sie neben allen sicherheitsrelevanten<br />

Themen auch mit den<br />

Bereichen Betriebswirtschaftslehre,<br />

Personalführung, Arbeitsrecht und<br />

Qualitätsmanagement vertraut. Jetzt<br />

ist Laura Bungert als Koordinatorin<br />

Werkschutz für den operativen Ablauf<br />

im Chemiepark verantwortlich und<br />

hält so dem neuen Leiter Werkschutz<br />

Markus Fröhlich für seine Aufgaben<br />

den Rücken frei. Sie plant den Einsatz<br />

der insgesamt 18 Mitarbeiter*innen<br />

– darunter zwei Auszubildende<br />

und zwei Mitarbeiter einer Fremdfirma,<br />

die aber zu 100 Prozent ins Team<br />

integriert sind – vergleichbar mit der<br />

Funktion einer Disponentin bis hin<br />

zu Urlaubsangelegenheiten, und ist<br />

dabei viel im Chemiepark unterwegs.<br />

„Ich will das Rad nicht neu erfinden“,<br />

sagt Laura Bungert und ergänzt:<br />

„Aber natürlich gibt es Dinge, die wir<br />

weiterentwickeln wollen. Denn ‚Stehenbleiben‘<br />

ist meist das Falsche. Wir<br />

möchten einen guten Zusammenhalt<br />

und eine gute Zusammenarbeit im<br />

Team. Und wir wollen die Eigenständigkeit<br />

des Werkschutzes erhalten. Wir<br />

sind nicht irgendein Dienstleister, der<br />

für ein anderes Unternehmen arbeitet,<br />

wir sind der Chemiepark. Das ist wie<br />

ein zu Hause.“<br />

GUTE BINDUNG ZUM<br />

TÄGLICHEN GESCHEHEN<br />

Angefangen hat Laura Bungert wie<br />

alle Kolleg*innen mit dem klassischen<br />

Tordienst und der Gefahrgut- und<br />

Besucheranmeldung und -kontrolle.<br />

Diese buchstäbliche „Erdung“ und die<br />

Arbeit im Werkschutz selbst jahrelang<br />

praktisch mit der Muttermilch<br />

aufgenommen zu haben, kommen ihr<br />

bei ihren neuen Planungsaufgaben<br />

zugute. Und wenn es sich vor Ort gerade<br />

so ergibt und dort viel zu tun ist,<br />

springt Laura Bungert auch immer<br />

mal wieder ein, hilft bei der Besucheranmeldung<br />

tatkräftig mit und erklärt<br />

den LKW-Fahrern der Fremdfirmen,<br />

wo sie auf dem Werksgelände hinmüssen.<br />

So behält sie die Bindung zum täglichen<br />

Geschehen und natürlich zum<br />

Werkschutz-Team. Auch für die Standortfirmen<br />

fungiert sie als Ansprechpartnerin<br />

wie zum Beispiel bei den organisatorischen<br />

Abläufen im Rahmen<br />

des Stillstands im vergangenen März.<br />

„Man kann sagen, dass ich dafür zuständig<br />

bin, dass alle Abläufe im Flow<br />

sind“, sagt sie mit einem Schmunzeln.<br />

Privates Bildmaterial: Laura Bungert<br />

14 |<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong>


Volles Programm<br />

Und das ist im Alltags-Szenario des<br />

Werkschutzes so Einiges (siehe Kasten)<br />

und muss gut koordiniert werden.<br />

AUCH PRIVAT KEINE LANGEWEILE<br />

Laura Bungert kann sich also nicht<br />

über Langeweile in ihrem Job beklagen.<br />

Trotzdem ist bei ihr am Ende des<br />

Tages der Akku noch nicht leer und<br />

sie findet auch privat noch Zeit für<br />

ein eher ungewöhnliches Hobby: Auf<br />

dem alten Bauernhof, wo die Tierliebhaberin<br />

seit mehr als drei Jahren lebt,<br />

pflanzt sie in ihrer Freizeit Obst und<br />

Gemüse an und hat zwischenzeitlich<br />

einen Hühnerstall gebaut. Dort kümmert<br />

sich die entschiedene Gegnerin<br />

von Massentierhaltung um ihre<br />

Schützlinge, die zum Teil aus dem Verein<br />

„Rettet das Huhn e. V.“ stammen, der<br />

„ausgediente“ Legehennen aus Massentierhaltungen<br />

übernimmt und an<br />

tierliebe Menschen wie Laura Bungert<br />

vermittelt, damit diese den Tieren ein<br />

artgerechtes, erfülltes Hühnerleben<br />

ermöglichen. Zusätzlich fungiert sie<br />

für Hühner aus der Umgegend als<br />

Pflegestelle wie zum Beispiel auch<br />

während der Flutkatastrophe im Juli<br />

vergangenen Jahres. Doch damit nicht<br />

genug, befinden sich noch eine gut bewohnte<br />

Wachtel-Voliere und ihre Liebe,<br />

die Labrador-Hündin Eve, mit der Sie<br />

regelmäßig zum Hundesport geht, in<br />

ihrer Obhut. Kurzum: Der zudem sehr<br />

ausgeprägte Familienmensch Laura<br />

Bungert erlebt den einzigen Stillstand<br />

in seinem Leben alljährlich im März im<br />

Chemiepark – und da kann von Stillstand<br />

im eigentlichen Sinne natürlich<br />

auch keine Rede sein.<br />

Der Werkschutz im Chemiepark<br />

Knapsack hat ein großes<br />

Aufgabenfeld<br />

Die Zentrale an der Einfahrt zum<br />

Werksteil Knapsack ist das Herz<br />

des Werkschutzes, denn von<br />

hier aus werden alle sicherheitsrelevanten<br />

Abläufe im Chemiepark<br />

gesteuert und beobachtet.<br />

Entsprechend muss hier immer<br />

eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter<br />

präsent sein. Ein besonders<br />

wichtiger Aspekt des Empfangs<br />

im Werksteil Knapsack ist<br />

zudem die Telefonzentrale. Wer<br />

im Chemiepark anruft, landet<br />

zwangsläufig zuerst bei den<br />

Mitarbeiter*innen des Werkschutzes.<br />

Von hier aus werden<br />

Anfragen weitergeleitet und Anrufende<br />

mit den gewünschten<br />

Gesprächspartnern verbunden.<br />

Zur täglichen Aufgabe im Werkschutz<br />

gehört auch die Abfertigung<br />

und Kontrolle der LKWs.<br />

Darüber hinaus werden am Tor<br />

Hürth Mitarbeiter- und Besucherausweise<br />

angefertigt und<br />

– wie auch beim Tor Knapsack –<br />

entweder Anfahrtspläne zu den<br />

jeweiligen Betrieben und Ladestellen<br />

innerhalb des Chemieparks<br />

ausgegeben oder auf die<br />

Navigations-App des Standorts<br />

verwiesen. Auch allgemeine<br />

Verkehrs- und Geschwindigkeitskontrollen,<br />

Streifendienste,<br />

Ladungssicherheitskontrollen<br />

sowie Fahrzeugkontrollen zur<br />

Diebstahlprävention gehören<br />

zum Aufgabenbereich des<br />

Werkschutzes. Wichtig hierbei<br />

ist: Wie bei der Polizei ist auch<br />

der Werkschutz auf seinen Streifen<br />

immer im Team unterwegs.<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong> | 15


„SHE’S GOT<br />

THE LOOK!“<br />

Iris Achten, Personalleiterin CABB GmbH, im Gespräch<br />

über Herausforderungen und Chancen des Arbeitsmarktes<br />

aus Unternehmer- und Arbeitnehmersicht.<br />

Was sind die Trends,<br />

aktuellen Herausforderungen<br />

im Personalwesen?<br />

Branchenübergreifend sind Personaler mit der Generation Y<br />

konfrontiert, den Jahrgängen zwischen 1980 bis hin zu den<br />

späten 1990ern. Y, englisch ausgesprochen „Why“. Das Hinterfragen,<br />

Frage nach dem „Warum“, gilt als charakteristisch für<br />

diese Arbeitnehmer-Generation. Das ist gut so und stößt Veränderungen<br />

und neue Prozesse an. So ersetzt Teambildung<br />

zunehmend verschachtelte Zuständigkeitshierarchien. Das ist<br />

ein Win-Win-Beispiel für beide Seiten: mehr Arbeitszufriedenheit<br />

und mehr Effizienz. Eine große Herausforderung für Unternehmen<br />

ist der Umgang mit den veränderten Bedürfnissen<br />

der Mitarbeitenden. Bei vorigen Generationen stand der Job<br />

häufig an erster Stelle. Im Vergleich dazu ist allein die quantitative<br />

Leistungsbereitschaft geringer. Flexible Arbeitszeitmodelle<br />

sind gefragt. Das möchte ich nicht pauschalieren, aber das ist<br />

aus meiner Sicht der Trend und die größte Veränderung in der<br />

neuen Arbeitswelt.<br />

Work-Life-Balance –<br />

ein relativ neuer Anspruch<br />

an Job und Lebensqualität.<br />

Doch die Produktion taktet nach wie vor gemäß optimaler Auslastung.<br />

Und in der chemischen Industrie brauchen wir umso<br />

mehr klassische Werte wie Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein<br />

– und auch die Bereitschaft, alles zu geben in<br />

seinem Job. Es möchte ja auch keiner von einem Chirurgen<br />

operiert werden, der grad nicht so gut drauf ist.<br />

Die chemische Industrie<br />

bietet finanzielle Anreize.<br />

Im Vergleich zu anderen Industrien zahlt die Chemie gute Gehälter.<br />

Daher treffen uns Personalprobleme noch nicht so hart<br />

wie andere Branchen aktuell. Doch das ist letztlich eine Frage<br />

der Zeit.<br />

16 |<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong>


„Ich freue mich, dass wir mit Iris Achten<br />

eine so kompetente Personalfachfrau<br />

gewinnen konnten, die als Volljuristin<br />

ein ausgeprägtes Wissen im Bereich<br />

Arbeitsrecht mitbringt. “<br />

Dr. Wolfgang Schick<br />

Geschäftsführer CABB GmbH<br />

Motorradfahrer grüßen sich im<br />

Straßenverkehr. Personaler grüßen<br />

einander mittels erstellter<br />

Arbeitszeugnisse. Gelten immer<br />

noch dieselben Geheimcodes?<br />

Geheim sind diese Codes schon lange nicht mehr, sie sind vielfach<br />

im Internet abrufbar. Eigentlich ist versteckte Kritik, sogenannte<br />

Kassiber, gesetzlich verboten. Doch praktisch gehören<br />

die alten Codes immer noch zu den etablierten Zeugnisformulierungen.<br />

Wenn diese nicht enthalten sind, denken Arbeitnehmer,<br />

ihnen fehlt etwas. So wird sich in nächster Zeit wohl kaum<br />

etwas daran ändern.<br />

Worauf achten Sie<br />

bei Bewerbungen?<br />

Bei den standardisierten Formulierungen muss man im wahrsten<br />

Sinn zwischen den Zeilen lesen. Schließlich kennen wir<br />

nicht die vorige Situation. Vertraue ich der Einschätzung<br />

meines unbekannten Personaler-Kollegen oder meiner Menschenkenntnis?<br />

Mir ist es am liebsten, wenn ich mir in einem<br />

persönlichen Gespräch selbst ein Bild machen kann. Skeptisch<br />

bin ich, wenn jemand häufig in kurzen Abständen seinen Arbeitsplatz<br />

gewechselt hat.<br />

Was lieben Sie besonders<br />

an Ihrem Beruf?<br />

Für die passenden Personalressourcen Sorge zu tragen, das ist<br />

mehr als Heuern und Feuern. Mitarbeiterzufriedenheit ausbauen<br />

und fördern, aber auch alte Muster aufbrechen und neue<br />

Wege einschlagen – auch das geht am besten auf Augenhöhe.<br />

Iris Achten ist seit 01.02.<strong>2022</strong><br />

Head of Human Resources<br />

Germany der CABB GmbH.<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong> | 17


IN ZAHLEN:<br />

7 Betriebsratsmitglieder.<br />

20 Kolleg*innen haben sich<br />

im Frühjahr zur Wahl gestellt.<br />

194 Mitarbeiter*innen waren<br />

wahlberechtigt, davon haben<br />

über 90 Prozent von ihrem<br />

Wahlrecht Gebrauch gemacht.<br />

„WIR KÖNNEN WAS BEWIRKEN“<br />

Der neue BASF Betriebsrat:<br />

Kader Ince (2. v. l.)<br />

Betriebsratsvorsitzender<br />

BEM Beauftragter<br />

Aytac Ates (1. v. r.)<br />

stellvertretender<br />

Betriebsratsvorsitzender<br />

Arbeitszeit und Entgelt,<br />

Vorschlagswesen<br />

BEM Beauftragter (stellv.)<br />

Frank Wagner (nicht im Bild)<br />

Schriftführer<br />

Arbeits-, Gesundheits- und<br />

Umweltschutz (stellv.)<br />

Guido Zander (1. v. l.)<br />

stellvertretender Schriftführer<br />

Schwerbehindertenvertreter,<br />

Pensionskasse, Vorschlagswesen<br />

(stellv.), Bildung (stellv.)<br />

Marcel Ramm (2. v. r.)<br />

Neue Technologie und<br />

Datenschutz, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Arbeitszeit und Entgelt (stellv.)<br />

Stefan Gizynski (nicht im Bild)<br />

Bildung, Öffentlichkeitsarbeit<br />

(stellv.)<br />

Marco Zeiß (3. v. l.)<br />

Arbeits-, Gesundheits- und<br />

Umweltschutz, neue Technologie<br />

und Datenschutz (stellv.)<br />

18 |<br />

D<br />

ie Aufgaben sind verteilt, der<br />

Wille, das Beste für die Belegschaft<br />

rauszuholen groß: Im<br />

Mai kam der Betriebsrat der frisch<br />

gewählte BASF Agricultural Solutions<br />

GmbH in der neu gewählten Konstellation<br />

erstmals zusammen.<br />

ERFAHRUNG TRIFFT INNOVATION<br />

Betriebsratsvorsitzender Kader Ince ist<br />

froh: „Nachwuchsprobleme haben wir<br />

keine. Unser Gremium setzt sich aus<br />

langjährigen Betriebsratsmitgliedern<br />

und neu dazugewonnenen Kollegen zusammen.<br />

Das ist eine gute Mischung.“<br />

Er selbst ist seit 2010 dabei, zuerst bei<br />

Bayer, jetzt bei der BASF, seit 2018 übernimmt<br />

er das Amt des Betriebsratsvorsitzenden.<br />

Gemeinsam mit Frank<br />

Wagner zählt er außerdem zu den Mitgliedern<br />

des Gesamtbetriebsrats. Der<br />

Kollege Marcel Ramm ist neu dazugekommen,<br />

ebenso Guido Zander, der<br />

aber schon lange das Amt des Schwerbehindertenvertreters<br />

innehat.<br />

ANPACKEN<br />

In den letzten beiden Jahren stand<br />

die Arbeit des Betriebsrats im Zeichen<br />

des Wechsels von Bayer zu BASF. Das<br />

Gremium setzte sich erfolgreich dafür<br />

ein, sozialverträgliche Lösungen<br />

zu finden und viele Arbeitsplätze zu<br />

erhalten. Sehr gute Vereinbarungen<br />

konnten übernommen werden. „Es<br />

macht uns stolz, dass wir den Wechsel<br />

so abwickeln konnten“, sagt Ince.<br />

Die Pandemie hat der Betrieb bisher<br />

gut gemeistert, den Folgen der Hochwasserkatastrophe<br />

trotzten Unternehmen,<br />

Betriebsrat und Mitarbeiter*innen<br />

mit großer Hilfsbereitschaft.<br />

Stefan Gizynski erklärt: „Grundsätzlich<br />

sind wir am Standort sehr gut<br />

aufgestellt. Jetzt nehmen wir die Themen<br />

Gesundheit und Arbeitsschutz<br />

besonders in den Fokus. Der Krieg in<br />

der Ukraine wird uns vermutlich noch<br />

weiter beschäftigen. Aber wir freuen<br />

uns auch, diesen Sommer endlich mal<br />

wieder ein Mitarbeiter*innenfest ausrichten<br />

zu können!“<br />

„Ich möchte Veränderungen<br />

auf den Weg bringen. Das<br />

ist meine Motivation im<br />

Betriebsrat mitzuarbeiten.“<br />

Marcel Ramm<br />

HAND IN HAND<br />

Man versteht sich als Team, das gemeinsam<br />

etwas schaffen will und die<br />

Aufgaben teilt. So lassen sich Zeit und<br />

Energie, die das Ehrenamt kostet, auf<br />

die Schultern von allen verteilen. „Wir<br />

unterstützen uns gegenseitig. Mit der<br />

Belegschaft sind wir im ständigen<br />

Austausch und das funktioniert meist<br />

über den ‚kurzen Weg‘. Wir sieben sind<br />

immer ansprechbar, auch außerhalb<br />

der offiziellen Sprechstunde“, erklärt<br />

Aytac Ates.<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong>


1a Ausbildung –<br />

und Ausbildungsleiter<br />

F<br />

ür<br />

seine Ausbildung erhält<br />

YNCORIS regelmäßig Auszeichnungen.<br />

Jüngstes Beispiel: Das<br />

Magazin Focus bewertete das Unternehmen<br />

in seiner Ausgabe 13 /22 erneut als<br />

exzellenten Ausbildungsbetrieb: In der<br />

Branche „Industriedienstleister“ belegte<br />

YNCORIS den zweiten Platz.<br />

Doch nicht nur die Ausbildung selbst,<br />

auch ihr Leiter Dirk Borkenhagen zählt zu<br />

den Besten. Das finden jedenfalls seine<br />

Azubis. Sie schlugen ihn bei der IHK<br />

Köln für den Titel „Bester Ausbilder des<br />

Jahres 2021“ vor. Die Jury der IHK Köln<br />

nominierte ihn daraufhin aus rund 30<br />

Vorschlägen in die Runde der top drei.<br />

Gewonnen hat am Ende Joachim Thieme<br />

von BPW Bergische Achsen KG in Wiehl.<br />

Die YNCORIS-Azubis aus dem ersten<br />

Lehrjahr feierten Borkenhagen trotzdem<br />

mit einem Video, das auch anlässlich der<br />

Preisverleihung im März <strong>2022</strong> gezeigt<br />

wurde: „Für uns ist er der Sieger!“<br />

Wenn Du wissen möchtest, mit welchen<br />

prominenten Persönlichkeiten<br />

oder chemischen Stoffen die Jugendlichen<br />

Borkenhagen vergleichen, geht’s<br />

hier zum Instagram Post …<br />

https://www.instagram.com/p/<br />

CdAiH6wlPNH/<br />

ENTDECKE<br />

den Chemiepark Knapsack online<br />

und wirf einen Blick hinter<br />

die Kulissen – folge uns auf …<br />

DIE WERKFEUERWEHR BEI INSTAGRAM<br />

https://www.instagram.<br />

com/werkfeuerwehr_cpk/<br />

A<br />

m 9. Dezember 2020 ging der erste Beitrag online –<br />

eineinhalb Jahre später verfolgen bereits über 1.900<br />

Menschen den Alltag unserer Werkfeuerwehr auf Instagram.<br />

Neben spannenden Einblicken in die Übungen und<br />

Abläufe erfahrt Ihr hier mehr über die Einsatzfahrzeuge, die<br />

Ausrüstung und erhaltet weitere interessante Hintergrundinformationen.<br />

Lasst uns gemeinsam<br />

die 2.000 knacken!<br />

Es fehlen nur noch wenige Abonnenten, bis die Werkfeuerwehr<br />

Chemiepark Knapsack die 2.000 Follower knackt – helft<br />

ihnen dabei und folgt @werkfeuerwehr_cpk bei Instagram.<br />

Illustration : holyland – Adobe Stock<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong> | 19


PENSIONÄRSVEREINIGUNG KNAPSACK E. V.<br />

Pensionäre op Jöck<br />

in der Eifel …<br />

E<br />

ndlich war es wieder so weit: Nach zwei Jahren ohne<br />

den schon traditionellen Tagesausflug konnten die<br />

Mitglieder der Pensionärsvereinigung Knapsack e. V.<br />

(PVK) Mitte Mai die beiden Busse vor dem Feierabendhaus<br />

Knapsack entern.<br />

Wie sehr man sich danach gesehnt hatte, wieder mit ehemaligen<br />

Kolleginnen und Kollegen und deren Angehörigen<br />

einen Tag gemeinsam zu verbringen, lässt sich an der Zahl<br />

der Teilnehmer ablesen. Kamen die Organisatoren bisher<br />

bei den Ausflügen mit einem großen 50-er-Bus hin, mussten<br />

sie diesmal einen zweiten Bus ordernn. Mit nahezu 70 Personen<br />

startete die Gemeinschaft am frühen Vormittag gut<br />

gelaunt in Richtung Eifel. Erfreulicherweise war Petrus auf<br />

der Seite der Ausflügler, denn das Wetter war sonnig und<br />

versprach auch so zu bleiben.<br />

Zunächst ging es Richtung Schwammenauel am Rursee.<br />

Dort wartete die „Stella Maris“, das größte Schiff der Rurseeflotte.<br />

Die Fahrt über den See begeisterte die Gäste mit einer<br />

ruhigen und landschaftlich wunderschönen Postkartenansicht,<br />

sowohl Backbord als auch Steuerbord. Schon auf der<br />

Busfahrt und dann auf dem Schiff kamen die PVK-ler in<br />

angeregter Unterhaltung zueinander. Viele sahen sich jetzt<br />

zum ersten Mal wieder seit dem Ausbruch der Pandemie<br />

vor mehr als zwei Jahren. Die Schiffstour endete in Rurberg.<br />

Von hier führte ein Spaziergang über den Paulushofdamm<br />

unterhalb des Kermeters zum Obersee. Mit einem<br />

Elektroschiff wurde die Reise nach Einruhr fortgesetzt, da<br />

der Obersee als Trinkwasserreservoir für die Eifel dient.<br />

Einruhr hieß auf dem Programmplan auch: Mittagessen!<br />

Mit Champignonschnitzel, Lachsfilet, Putenschnitzel oder<br />

einem vegetarischen Gericht stärkten sich die Ehemaligen<br />

für den darauffolgenden Programmpunkt.<br />

Nächstes Ziel der Reise war Monschau. Hier stand die Glashütte<br />

im Fokus. Dem Glasmacher kann man jederzeit dabei<br />

zusehen, wie er kunstvolle und farbenprächtige Glasprodukte,<br />

wie Glasschalen, Vasen, Bewässerungskugeln oder<br />

kleine Tierfiguren, entstehen lässt. Die Glashütte Monschau<br />

verwendet für ihre Produkte ausschließlich feinst sortierte<br />

Glasscherben. Mit einer Temperatur von 1.200 bis 1.300<br />

Grad wird das Glas als zähflüssiger Klumpen aus dem Ofen<br />

geholt und in kürzester Zeit zu dem gewünschten Objekt<br />

geformt – sei es durch Blasen, Schwenken oder Ziehen. Die<br />

farbliche Gestaltung wird durch Zugabe von Metalloxyden<br />

oder seltenen Erden erzeugt.<br />

Das Wissen, wie buntes Glas bzw. die verschiedensten<br />

Formen entstehen, ließ bei dem einen oder anderen die<br />

Kauflust im angrenzenden Verkaufsraum steigen. Eine Fülle<br />

von verschiedenfarbigen Glasgegenständen machte die<br />

Entscheidung nicht leichter.<br />

Anschließend fand man sich dann wieder in einem kleinen<br />

Café zur leckeren Tasse Kaffee mit Kuchen, einem erfrischenden<br />

Bier oder Softdrink zusammen, um sich über das<br />

Gesehene auszutauschen.<br />

Ausnahmslos alle fühlten sich an diesem Tag sehr wohl<br />

und genossen den Ausflug. „Wir sind froh und zuversichtlich,<br />

dass das Vereinsleben wieder Fahrt aufnimmt“, war die<br />

einhellige Meinung der PVK-ler nach Rückkehr zum Feierabendhaus<br />

am frühen Abend.<br />

Auch der Vorstand hofft darauf und schmiedet schon<br />

weitere Pläne für die Mitglieder und auch (Noch)-Nicht-Mitglieder.<br />

20 |<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong>


Impressionen vom Ausflug<br />

finden Sie unter :<br />

https://de.share-your-photo.com/<br />

b3d965583a61ce53/admin<br />

Wenn Sie mehr über die Pensionärsvereinigung<br />

Knapsack e. V.<br />

erfahren möchten, sowohl über<br />

den Verein als auch die im April<br />

<strong>2022</strong> stattgefundene Mitgliederversammlung,<br />

schauen Sie unter<br />

www.chemiepark-knapsack.de/<br />

leben/pensionaersvereinigung<br />

Wir freuen uns über neue<br />

Mitglieder.<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong><br />

| 21


NEUE, EINHEITLICHE DACHMARKE<br />

AUS DEM PVC- UND NATRONLAUGE-HERSTELLER VINNOLIT<br />

WIRD „WESTLAKE VINNOLIT“<br />

Etwas<br />

überraschend<br />

Der VCI hat den Erlebnistag<br />

Chemie in ganz Deutschland abgesagt.<br />

Trotzdem arbeiten wir mit<br />

den Unternehmen im Chemiepark<br />

Knapsack daran, Ihnen am<br />

17. September ein abwechslungsreiches<br />

Programm zu bieten.<br />

Lassen Sie sich überraschen.<br />

In der kommenden Ausgabe<br />

erfahren Sie mehr.<br />

Foto: Westlake Vinnolit<br />

D<br />

er PVC- und Natronlauge-Hersteller<br />

Vinnolit, ein Unternehmen<br />

der Westlake-Gruppe, heißt<br />

zukünftig „Westlake Vinnolit“. Anfang<br />

<strong>2022</strong> hat sich das Unternehmen neu<br />

strukturiert und den Markenauftritt des<br />

Konzerns und seiner Tochterunternehmen<br />

im Zuge des anhaltenden Wachstums<br />

vereinheitlicht. Mit einem Proforma-Umsatz<br />

von 14,5 Milliarden US-Dollar<br />

im Jahr 2021 ist die Westlake Corporation<br />

mit Sitz in Houston/Texas ein globales,<br />

diversifiziertes Industrieunternehmen,<br />

das Kunden in Asien, Europa und Nordamerika<br />

mit wichtigen und nachhaltigen<br />

Produkten in den Bereichen Bauwesen,<br />

Verpackungen sowie im Gesundheitswesen<br />

und der Automobil- und Konsumgüterindustrie<br />

beliefert.<br />

Als Teil des neu geschaffenen Geschäftsbereichs<br />

„Performance & Essential<br />

Materials“ wird die Vinnolit GmbH &<br />

Co. KG zukünftig als „Westlake Vinnolit<br />

GmbH & Co. KG“ firmieren. „Wir sind Teil<br />

eines starken, internationalen Konzerns,<br />

der seinen Kunden ein breites Spektrum<br />

innovativer und hochwertiger Produkte<br />

bietet“, sagt Westlake Vinnolit Geschäftsführer<br />

Dr. Karl-Martin Schellerer und<br />

unterstreicht: „Der neue Name macht das<br />

nun noch sichtbarer und erlebbarer.“ Die<br />

neue, einheitliche Dachmarke „Westlake“<br />

wird zukünftig Namens-Bestandteil aller<br />

Geschäftsbereiche und Unternehmen der<br />

Westlake-Familie sein. Die Umfirmierung<br />

der Vinnolit GmbH & Co. KG ist offiziell<br />

zum 16. Mai <strong>2022</strong> – mit der Änderung<br />

des Handelsregistereintrags – in Kraft<br />

getreten.<br />

Auch die europäischen Vertriebsgesellschaften<br />

und -repräsentanzen des Unternehmens<br />

werden sukzessive in Westlake<br />

Vinnolit umbenannt. Die sehr erfolgreiche<br />

und am Markt bekannte Produktmarke<br />

®Vinnolit bleibt dabei weiterhin erhalten,<br />

ebenso wie GreenVin® für die besonders<br />

nachhaltigen Produkte des Unternehmens.<br />

Zu den weiteren Unternehmen von<br />

Westlake in Europa gehören Westlake<br />

Epoxy mit Sitz in Rotterdam (Niederlande)<br />

und Werken in Deutschland und<br />

Spanien sowie Westlake Global Compounds<br />

mit Sitz in Reims (Frankreich).<br />

und Werken in Deutschland, Italien<br />

und Spanien.<br />

Ankündigungen & Termine<br />

Wir gedenken<br />

Peter Jansen (93)<br />

Verstorben am 01.05.<strong>2022</strong><br />

Termine<br />

„Meine Position ist spitze“<br />

im Chemiepark Knapsack<br />

am 23.08.<strong>2022</strong><br />

Azubi-Tag<br />

der Rhein-Erft Akademie<br />

am 17.09.<strong>2022</strong><br />

22 |<br />

KNAPSACKSPIEGEL 23 / <strong>2022</strong> 2021


Die Durchstarter!<br />

DIE GEWINNER UNSERER<br />

LESERBEFRAGUNG STEHEN FEST:<br />

Dunja Paterok und Dennis Scholzen können<br />

sich auf einen Freiflug über den Chemiepark<br />

Knapsack freuen.<br />

ALLGEMEINES AUS DER<br />

CHEMISCHEN INDUSTRIE<br />

Wegfall der EEG-Umlage<br />

reicht nicht<br />

Ab dem 1. Juli <strong>2022</strong> entfällt die EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)-Umlage<br />

von bislang<br />

3,72 Cent pro Kilowattstunde. Stromanbieter<br />

müssen die Absenkung in vollem Umfang an<br />

Endverbraucher weitergeben.<br />

Als “Tropfen auf dem heißen Stein“ bezeichnet<br />

der Verband der Chemischen Industrie, VCI, die<br />

vorgezogene Umsetzung dieses Gesetzesentwurfs.<br />

Denn neben den steigenden Energie-<br />

Beschaffungskosten bestünden weitere Belastungen:<br />

• eine weit über dem EU-Mindeststeuersatz<br />

liegende Stromsteuer<br />

• weiterhin bestehende Umlagen für Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK) und Wind-Offshore.<br />

Mitmachen lohnt sich!<br />

Liebe Leser*innen, Ihre Anregungen und Kritik sind<br />

uns wichtig. Wir, das Redaktionsteam, sind für Sie da,<br />

um Ihnen Informationen und Storys zu liefern, die Sie<br />

interessieren. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf: per<br />

E-Mail knapsackspiegel@yncoris.de oder nutzen Sie<br />

die Postboxen.<br />

Denn ein lebendiges Magazin ist ein Gewinn für alle!<br />

Illustration: DenEmmanuel – Adobe Stock<br />

Diesbezügliche Entlastungsregelungen seien<br />

grundsätzlich zu befürworten, verursachten<br />

aber in der aktuellen Form hohen bürokratischen<br />

Aufwand und somit erneut Kosten.<br />

Zudem mangele es, laut VCI, an wirksamen Impulsen<br />

zur Kostenbegrenzung bei der Marktintegration<br />

erneuerbarer Energien. Netzentgelte<br />

und weitere Umlagen würden steigen in Folge<br />

des erforderlichen Netzausbaus und der Vorhaltung<br />

von Kraftwerksreserven.<br />

ELEKTRIFIZIERUNG INDUSTRIELLER<br />

PROZESSE<br />

Die Elektrifizierung industrieller Prozesse zur<br />

Reduktion des CO 2 -Ausstoßes lasse sich nur<br />

durchsetzen, wenn langfristig wettbewerbsfähige<br />

Preise für den benötigten Strom garantiert<br />

seien. Kraft-Wärme-Kopplung sichere die<br />

Versorgung von Betrieben mit Wärme und<br />

Strom auf klimaschonende Weise. Dem zuwider<br />

wirke das KWK-Gesetz 2023: Es reduziere<br />

die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen, insbesondere<br />

in der Industrie.<br />

KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2022</strong> | 23


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