GesteinsPerspektiven 04/22
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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TREFFPUNKT<br />
Gelungener Austausch zu<br />
nachhaltigen Themen<br />
Anfang Mai 20<strong>22</strong> lud der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, vero, nach<br />
der situationsbedingten Pause wieder von Angesicht zu Angesicht zum Bauund<br />
Rohstofftag ein. Rund 160 Gäste folgten der Einladung in das alte Rathaus<br />
Hannover, mit Neugier und Wiedersehensfreude im Gepäck.<br />
Regionalität zu verweisen. Zusätzlich<br />
betonte er die Notwendigkeit der Unterscheidung<br />
zwischen Gebrauch versus<br />
Verbrauch. Denn ein „Gebrauch“ fördere<br />
den Kreislaufgedanken. Je regionaler ein<br />
Produktionsort sei, desto besser die<br />
Ökobilanz, da beispielsweise unnötige<br />
Transportwege vermieden würden. Auch<br />
Gewinnungsstätten würden zu einseitig<br />
betrachtet und repräsentierten keine einmalige<br />
Ausbeutung. Generell plädiere er<br />
für den Begriff der „Entnahme“, da der<br />
Abbau ja nur als eine Phase einer Fläche<br />
zu sehen sei. Grundsätzlich sei es auch<br />
wichtig, über Renaturierung hinaus weitere<br />
Nachnutzungen in den Blick zu nehmen,<br />
wie z. B. für Landwirtschaft oder<br />
Energiegewinnung, wenn nachhaltiges<br />
Handeln ernst gemeint ist.<br />
Für all diese Punkte sei jedoch Unterstützung<br />
aus der Politik nötig. Was zum<br />
Kernstück des Tages überleitete: der<br />
Podiumsdiskussion.<br />
Nachdem der Bau- und Rohstofftag<br />
zum letzten Mal 2019 in Präsenz<br />
stattfinden konnte, folgte nun die langersehnte<br />
Fortsetzung. „Wir bauen Zukunft.“<br />
– So lautete das Motto, welches<br />
durch die Vorträge aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln beleuchtet wurde.<br />
Die Veranstaltung startete traditionell<br />
mit einem Begrüßungsabend im Brauhaus<br />
Ernst August in Hannover. Präsident<br />
Christian Strunk begrüßte die Anwesenden<br />
mit herzlichen Worten. Die<br />
selten gewordene Möglichkeit zum ungezwungenen<br />
Austausch innerhalb der<br />
Branche wurde dankend von allen angenommen.<br />
Das Gleiche galt für den fachlichen<br />
Austausch beim offiziellen Programm des<br />
Bau- und Rohstofftages am Tag darauf.<br />
Auch hier richtete Christian Strunk in seiner<br />
Begrüßungsansprache den Blick auf<br />
PODIUMSDISKUSSION: Ein starker Austausch<br />
von Argumenten, der hier und da<br />
neue Hoffnung keimen ließ.<br />
die Hindernisse und Herausforderungen<br />
der gegenwärtigen Zeit. Die Auswirkungen<br />
zeigten sich auf vielen Ebenen. Denn<br />
auch in unserer Branche seien die Marktverwerfungen<br />
angekommen. Die vielfältigen<br />
aktuellen und vergangenen Krisen<br />
wie Flutkatastrophe, Corona-Situation<br />
oder Krieg führen zu Preissteigerungen,<br />
die von Durchschnittsverbrauchern gar<br />
nicht aufzufangen seien. Mit Blick auf die<br />
Zukunft sei es wichtig, Strategien als<br />
Branche – also gemeinsam – zu entwickeln,<br />
wie wir mit solchen Katastrophen<br />
umgehen können und unser Möglichstes<br />
tun, um Hilfreiches zur Stabilisierung beizutragen.<br />
Denn, wie er betonte: „Wir sind<br />
unabhängig mit unseren Rohstoffen –<br />
Wenn wir es denn wollen!“<br />
Regional agieren<br />
bringt Punkte<br />
Nachdem Andreas Goedecke aus privaten<br />
Gründen seine Funktion als stellv.<br />
Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen<br />
leider niederlegen musste, ist<br />
Nico Steudel sein Nachfolger. Er nutzte<br />
die Möglichkeit, in seiner Begrüßungsrede<br />
auf die bedeutsamen Aspekte der<br />
Mehr Gemeinsamkeiten<br />
besser nutzen<br />
Professionell moderiert wurde die Runde<br />
von Tom Hegermann (Journalist) und inhaltlich<br />
bereichert von Tobias Goldschmidt<br />
(Staatssekretär im Ministerium<br />
für Energiewende u. a., Schleswig-Holstein),<br />
Dr. Bernd Lindner (Staatssekretär<br />
im niedersächsischen Ministerium für<br />
Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung),<br />
Petra Dick-Walther (Staatssekretärin<br />
im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr,<br />
Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz),<br />
Thilo Juchem (F. L. Juchem<br />
& Söhne), Franz-Bernd Köster (Westkalk)<br />
sowie Nico Steudel (Rhein-Umschlag).<br />
Unter dem inoffiziellen Leitthema „in<br />
Anbetracht der Krise“ äußerten sich die<br />
Diskussionsteilnehmer zu den Herausforderungen,<br />
die sich derzeit darstellen und<br />
zukünftig noch entstehen werden, wie<br />
Inflation und Knappheit durch Genehmigungsengpässe.<br />
Wenngleich die bekannte<br />
Genehmigungs-„Krise“ nicht die tatsächliche<br />
Situation der Vorkommen<br />
widerspiegele, ist eine schwierige Situation<br />
entstanden. Und es wird nicht die<br />
letzte Schwierigkeit sein. Petra Dick-Walther<br />
meint, wir müssten uns darauf einstellen,<br />
in Zukunft nicht mehr so fix bauen<br />
zu können. Hegermann hakte nach, ob<br />
das die gesamte Branche betreffe. Thilo<br />
Juchem ergänzte, was vielen aus dem<br />
Blick fällt: Natürlich, denn auch die Rohund<br />
Baustoffbranche sei ja energieabhängig.<br />
Zudem könne es zu einer Bitu-<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>