GesteinsPerspektiven 04/22
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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LE ITARTIKEL<br />
3<br />
Foto: Pixabay<br />
Verschärfung einer<br />
Mangelsituation<br />
per Gutachten?<br />
In der Selbstbeschreibung heißt es, EY setzt alles daran, dass die Welt<br />
besser funktioniert. Dafür werden im Bedarfsfall massiv steile Lernkurven<br />
versprochen. EY steht als modernes Kürzel für Ernst & Young, und die<br />
dort verankerten Prüfer, Berater und Gestalter sicherten sich vor etwa<br />
zwei Jahren auch einen Auftrag des BMWi, der unter dem jetzigen BMWK<br />
weiterläuft. Ziel ist die Erstellung eines Gutachtens, um herauszufinden,<br />
ob Genehmigungsverfahren im Bereich der Rohstoffgewinnung tatsächlich<br />
eine Beschleunigung brauchen. Natürlich müssen dazu Vorkommen,<br />
Verfügbarkeiten, absehbare Bedarfe und bekannte Verfahrensverläufe<br />
hinterfragt werden. Obwohl wir als Branche hier Mitbewerber um den<br />
Auftrag mit einschlägigen Kenntnissen eher als geeignet befunden<br />
hätten, war die Grundstimmung anfangs positiv. Immerhin ist das Problem<br />
erkannt und aufgegriffen worden. Mittlerweile wünschte man sich fast die<br />
alte Ignoranz zurück.<br />
Steile Lernkurve? Von wegen! Wenngleich einige mit dem Auftrag Betraute<br />
als Gäste an MIRO-Veranstaltungen teilnahmen, berichten deren<br />
Gesprächspartner aus Gesteinsunternehmen übereinstimmend von einer<br />
spürbaren Beratungsresistenz gegenüber den Branchenbesonderheiten.<br />
Weder die Rohstoffzuordnungen sind schlüssig, noch scheinen die<br />
EY-Protagonisten den maßgeblichen Veröffentlichungen und Problembeschreibungen<br />
der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe,<br />
immerhin eine Fachbehörde des Wirtschaftsministeriums, Glauben<br />
zu schenken. Es wirkt, als wäre das Interesse an einem ehrlichen<br />
Ergebnis nicht allzu groß.<br />
Offensichtlich dagegen ist eine straffe Orientierung an Unterlagen und<br />
Empfehlungen des Ökoinstitutes. Schlüssig wäre dies, falls der Auftrag<br />
vom Umweltministerium käme. Unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
bleibt es zumindest rätselhaft, warum in der Zukunft ein geringer<br />
Gesteinsbedarf, der leicht und mithilfe digitaler Features schnell von zuständigen<br />
Genehmigungsbehörden abgewickelt werden kann, ermittelt<br />
werden soll. Wird das Endergebnis die angehäuften Zweifel tilgen?<br />
Das wäre nach jetzigem Stand eine unerwartet positive Überraschung.<br />
Ihre<br />
Gabriela Schulz<br />
Chefredakteurin GP<br />
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