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GesteinsPerspektiven 04/22

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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20<br />

MACH MAL WAS<br />

Von weißem Gold und grünen Zinsen<br />

Gips wird bisweilen auch als „weißes Gold“ bezeichnet. In diesem Jahr<br />

stimmt dies doppelt, denn der Gips findet nicht nur in der wirtschaftlichen<br />

Realität massive Beachtung, sondern wurde von einem prominent<br />

besetzen Kuratorium unter Federführung des BDG auch zum „Gestein<br />

des Jahres 20<strong>22</strong>“ gewählt.<br />

BESUCH IM GIPSSTEINBRUCH: Mitglieder und Gäste des IHK-Wirtschaftsausschusses in Niedersachsen<br />

besuchten den Standort bei Uehrde.<br />

EXPERTEN IN SACHEN GIPSGEWINNUNG:<br />

Werkleiter Uwe Schridde (l.) und Biodiversitätsmanager<br />

Pascal Bunk.<br />

FÜR AMPHIBIEN ist dieser kleine Tümpel ein idealer<br />

Lebensraum. Fotos: Ralf Gießler<br />

Der Rohstoff Gips zählt nicht nur in<br />

der modernen Bauausführung zu<br />

den begehrten Materialien. Schon während<br />

und besonders nach seiner Gewinnung<br />

sind Gipsstandorte wertvolle Flächen<br />

für Naturschutz und Artenvielfalt.<br />

Das weiße Gold generiert insofern grüne<br />

Zinsen. Über diese Zusammenhänge<br />

informierten sich kürzlich auch Mitglieder<br />

und Gäste des IHK-Wirtschaftsausschusses<br />

in Niedersachsen bei einem<br />

Besuch im Gipssteinbruch von Rump &<br />

Salzmann bei Uehrde.<br />

„Gips ist aus dem modernen Hochbau<br />

nicht mehr wegzudenken, weder aus<br />

dem Leichtbau noch bei energiesparenden<br />

Innenausbauten. Spezialgipse<br />

verwendet die keramische und die<br />

pharmazeutische sowie die Lebensmittel-Industrie“,<br />

stimmte Werkleiter<br />

Uwe Schridde die Besucher ein. Als<br />

Gastgeber wurde er unterstützt von Pascal<br />

Bunk, Biodiversitätsmanager bei<br />

Knauf Gips, denn Rump & Salzmann<br />

gehört zur Knauf-Gruppe.<br />

Dank der Gewinnung von heimischem<br />

Naturgips lassen sich kurze Transportwege<br />

gewährleisten. Zwar existieren<br />

auch in Süd- und Osteuropa sowie in<br />

Übersee große Naturgipsvorkommen,<br />

für Deutschland ist jedoch gerade der<br />

Südharz von überragender Bedeutung.<br />

Diese nimmt mit dem Ausstieg aus der<br />

Kohleverstromung und dem damit einhergehenden<br />

Wegfall von synthetischem<br />

REA-Gips noch zu.<br />

Deutschland benötige für unterschiedlichste<br />

Einsatzzwecke etwa<br />

10 Mio. t Gips pro Jahr, erläuterte der<br />

Werkleiter. Etwa die Hälfte davon stamme<br />

derzeit aus Rauchgas-Entschwefelungsanlagen<br />

(REA). Diese Menge ließe<br />

sich nicht ohne Weiteres ersetzen, denn<br />

obwohl Gips im Prinzip unendlich oft recycelbar<br />

wäre, reichen die wiederverwertbaren<br />

Mengen, z. B. aus Gebäudeabrissen,<br />

zur Versorgung nicht aus. Voraussetzung<br />

sei zudem eine aufwendige<br />

Trennung von Verbund-Materialien.<br />

Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

müssten dringend angepasst werden.<br />

Hier arbeite die Industrie in Forschungsprojekten<br />

mit Hochschulen zusammen,<br />

um die Recycling-Quoten zu<br />

erhöhen.<br />

Pascal Bunk stellte als Fachmann für<br />

Natur- und Artenschutz die Bedeutung<br />

von Abbaustätten für die heimische Tierund<br />

Pflanzenwelt vor. Die nachgewiesen<br />

nützlichen Effekte für Amphibien, Vögel<br />

und viele Pflanzen hätten auch Naturschutzverbände<br />

erkannt und anerkannt.<br />

Deshalb arbeite die Rohstoffindustrie<br />

auf verschiedenen Ebenen beispielsweise<br />

mit dem Nabu zusammen. Durch solche<br />

Kooperationen seien allerhand zukunftsweisende<br />

Konzepte entstanden.<br />

Dies alles geschehe in einem engmaschigen<br />

Rahmen an Gesetzen und Vorschriften<br />

zum Natur- und Umweltschutz,<br />

so Bunk: „Steinbrüche wie dieser hier in<br />

Uehrde sind für den Naturschutz wertvoll.“<br />

Thomas Bremer, geschäftsführender<br />

Gesellschafter von VG-Orth, gleichzeitig<br />

Vorsitzender des Bundesverbandes der<br />

Gipsindustrie, und mit einer Gewinnungsstätte<br />

bei Osterode quasi Nachbar von<br />

Rump & Salzmann, bestätigte die Aussagen<br />

seiner Kollegen. Die Gäste des IHK-<br />

Wirtschaftsausschusses folgten den Ausführungen<br />

mit großem Interesse. Umso<br />

mehr, als sie bereits von anderer Seite auf<br />

die große Bedeutung des Rohstoffes Gips<br />

für die Baubranche aufmerksam gemacht<br />

worden waren. Aber: Nichts geht am<br />

Ende über die eigene Erfahrung, die hier<br />

durch eine Befahrung gesammelt<br />

werden konnte. <br />

(Joachim Mahrholdt)<br />

www.rump-salzmann.de<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>

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