GesteinsPerspektiven 04/22
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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18<br />
AKTUELL<br />
Nachruf<br />
Trauer um Franz Schulte<br />
Am 30. April 20<strong>22</strong> ist der Überwachungsbeauftragte des BÜV NW,<br />
Franz Schulte, im Alter von 62 Jahren aufgrund einer schweren<br />
Erkrankung verstorben.<br />
Mit Franz Schulte verlieren die nordrhein-westfälische Baustoffbranche<br />
und der BÜV NW einen hochgeschätzten Fachmann, der<br />
Qualitätssicherung gelebt hat. Er stand für wissensbasiertes Handeln<br />
und Diskurs auf Augenhöhe, und er hat dieses Motto in der<br />
Baustoffüberwachung sowie in seinen Aktivitäten bei der Aus- und<br />
Weiterbildung von Betonprüfern, Betoningenieuren VDB sowie Aufbereitungs-<br />
und Verfahrensmechanikern Steine und Erden praktiziert.<br />
Er wollte und vermochte stets die Menschen zu erreichen,<br />
denn sein Beruf war über drei Jahrzehnte auch seine Berufung. Bis<br />
zuletzt war Franz Schulte von dem Gedanken durchdrungen, seine<br />
Praxiserfahrungen und Ideen auch mit einem Nachfolger noch teilen<br />
zu können. Dies blieb ihm leider verwehrt.<br />
Seine Ausdauer, Geradlinigkeit und Aufgeschlossenheit haben<br />
das Gesicht des BÜV NW seit 1992 stark mitgeprägt. Aufrichtigkeit,<br />
Menschlichkeit, eine gesunde Portion Geselligkeit und entwaffnender Humor zählten ebenso zu seinen Markenzeichen<br />
in jedem Lebensbereich. Wer ihn kannte, ist sehr dankbar für die Zeit, die er mit Franz Schulte verbringen durfte.<br />
Der Vorstand und das Team BÜV NW teilen den schmerzhaften Verlust der Familie und werden Franz Schulte ein<br />
ehrendes Andenken bewahren. Gleiches gilt für den Vorstand, die Geschäftsführung sowie die Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen des vero und des MIRO.<br />
www.buev-nw.de www.vero-baustoffe.de www.bv-miro.org<br />
FRANZ SCHULTE war ein besonderer Mensch. In<br />
seiner Person verschmolzen Wissen, Wärme, Kompetenz<br />
und Humor miteinander. Vieles davon wirkt<br />
weiter, weil er nicht versäumte, es weiterzugeben.<br />
Foto: BÜV NW<br />
Rohstoffversorgung in NRW nicht mehr gesichert<br />
Im Jahr 2019 hatte die NRW-Landesregierung im Landesentwicklungsplan<br />
(LEP) beschlossen, die Kiesgewinnung für 25 Jahre –<br />
und damit fünf Jahre länger als die bislang vorgesehenen 20 Jahre<br />
– zu sichern. Auf dieser Basis sollten im in Aufstellung befindlichen<br />
Regionalplan RVR (Regionalverband Ruhr) neue Gewinnungsgebiete<br />
ausgewiesen werden. Die Kreise Wesel und Viersen<br />
sowie die Kommunen Alpen, Kamp-Lintfort, Rheinberg und<br />
Neukirchen-Vluyn klagten dagegen.<br />
Anfang Mai 20<strong>22</strong> hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster<br />
der Klage stattgegeben. Das Gericht hat die Planaussagen im<br />
LEP zur Sand- und Kiesgewinnung für unwirksam erklärt. Somit ist<br />
auch die Rechtsgültigkeit des Regionalplans im RVR-Gebiet fragwürdig.<br />
Aus Sicht von vero wird die Entscheidung massive Auswirkungen<br />
auf die Versorgungssicherheit im Gebiet des RVR sowie in<br />
NRW insgesamt haben. Mit dieser Entscheidung klafft außerdem<br />
die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit weiter auseinander.<br />
Um die bestehenden Bedarfe an mineralischen Rohstoffen auch<br />
zukünftig zuverlässig zu decken, ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit<br />
dank der Verfügbarkeit heimischer Rohstoffe<br />
eine wesentliche Voraussetzung. Schon jetzt können die derzeit<br />
benötigten Mengen an Rohstoffen durch die Produktionsmengen<br />
der Betriebe kaum noch gedeckt werden.<br />
Durch die Entscheidung des OVG wird diese Versorgungssicherheit<br />
durch verkürzte Versorgungszeiträume noch stärker<br />
gefährdet. Damit sind auch die politischen Ziele beim Wohnungsbau,<br />
im Bereich der Infrastruktur sowie bei der Energie- und<br />
Verkehrswende bedroht. Die Politik ist laut vero nun gefordert,<br />
die für diese politisch gewünschten Entwicklungen erforderlichen<br />
Voraussetzungen zu schaffen und die Versorgungssicherheit<br />
rechtssicher zu gewährleisten.<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
LEP unwirksam?<br />
23.–26. August 2023<br />
Homberg/Nieder-Ofleiden<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>