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GesteinsPerspektiven 04/22

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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12<br />

WIRTSCHAFT<br />

BUCHTIPP<br />

Sand im Getriebe – aber warum so viel und immer noch mehr?<br />

Unter dem Haupttitel: „Noch mehr Sand<br />

im Getriebe?“ und dem Untertitel:<br />

„Kommunikations- und Interaktionsprozesse<br />

zwischen Landes- und Regionalplanung,<br />

Politik und Unternehmen der<br />

Gesteinsindustrie“ ist Anfang Mai 20<strong>22</strong><br />

ein Buch im Springer-Verlag erschienen,<br />

das Aushandlungsprozesse um die<br />

Gewinnung mineralischer Rohstoffe aus<br />

konflikttheoretischer Perspektive nach<br />

Ralf Dahrendorf darstellt. Die Autoren<br />

Olaf Kühne, Corinna Jenal, Karsten Berr<br />

und Lara Koegst beleuchten darin die<br />

SICH VERFESTIGENDE KONFLIKTLINIEN<br />

neben Chancen im Zuge der Gesteinsgewinnung<br />

stellen multidimensionale Herausforderungen<br />

dar. Eine Konfliktregelung ist nicht<br />

leicht, aber machbar. Cover: Springer Verlag<br />

Entwicklungen rund um die Gewinnung<br />

mineralischer Rohstoffe in Deutschland.<br />

Moment mal, werden sich angesichts<br />

dieser Namen MIRO-Kenner und<br />

GP-Leser fragen: Kühne – Professor für<br />

Stadt- und Regionalentwicklung am<br />

Geographischen Institut der Eberhard<br />

Karls Uni Tübingen … hat er nicht mehrfach<br />

auf diversen MIRO-Veranstaltungen<br />

vorgetragen? – Ja, genau! Und das<br />

besprochene Buch bietet wieder eine<br />

konflikttheoretische Einordnung in<br />

Richtung Anwendungsbezug und<br />

Handlungsempfehlung, diesmal zum<br />

Problemkreis „Landes- und Regionalplanung<br />

und Interaktionsmöglichkeiten<br />

der Gesteinsunternehmen.“ Das Projekt<br />

der Forschungsgemeinschaft Mineralische<br />

Rohstoffe (FG MIRO) wurde auch<br />

von der AiF gefördert und ist die Anschlussforschung<br />

zum Thema „Soziale<br />

Akzeptanz von Gewinnungsstätten“,<br />

Laufzeit August 2018 bis März 2021.<br />

Worum geht es konkret? Obwohl mineralische<br />

Gesteinsrohstoffe auf vielfältige<br />

Weise die Grundlagen menschlicher<br />

Existenz bilden, haben Vorhaben<br />

zur Gewinnung dieser Rohstoffe mit<br />

unterschiedlichen Akzeptanzproblemen<br />

zu kämpfen. Der Umgang mit Rohstoffsicherung<br />

und Rohstoffgewinnung<br />

wurde wissenschaftlich bislang hauptsächlich<br />

in Bezug auf ökologische oder<br />

fachplanerische Problemstellungen,<br />

weniger hingegen als Aspekt in einem<br />

soziopolitischen Kontext betrachtet,<br />

der durch verstärkten Bürgerprotest<br />

und erneuerte Partizipationsbestrebungen<br />

gekennzeichnet ist. Mit den zunehmenden<br />

Protesten müssen Politik, Planung,<br />

Verbände und Unternehmen aber<br />

umgehen (lernen).<br />

Um dafür eine Basis zu bieten, verfolgt<br />

die Veröffentlichung das Ziel, Konflikte<br />

um die Gewinnung mineralischer<br />

Rohstoffe in Deutschland multiperspektivisch<br />

zu analysieren und zentralen<br />

Fragestellungen nachzugehen. Aufgezeigt<br />

wird dabei die Ambivalenz des<br />

Zusammenspiels von Politik, bürgerschaftlichem<br />

Protest, Unternehmen und<br />

raumbezogener Planung hinsichtlich<br />

möglicher Chancen und Risiken für die<br />

Sicherung und Gewinnung von mineralischen<br />

Rohstoffen. Auf Beschreibung<br />

und Analyse folgen Empfehlungen zur<br />

Chancenwahrung durch die Beachtung<br />

spezifischer Handlungs-, Kooperations-,<br />

Kommunikations- und Argumentationsweisen<br />

in rohstoffrelevanten<br />

Planungsprozessen.<br />

Wer also tiefer einsteigen möchte in<br />

das Thema der gesellschaftlichen<br />

Aushandlungsprozesse, Erklärungen<br />

für Konfliktlagen, die im Kontext raumbeziehungsweise<br />

landschaftsbezogener<br />

Veränderungen entstehen, sucht<br />

und die Prozesse moralischer Aufladung<br />

besser verstehen will, wird<br />

in diesem anspruchsvollen Buch Antworten<br />

finden.<br />

Erschienen ist das 272 Seiten umfassende<br />

Werk im Springer-Verlag als Taschenbuch<br />

für 69,99 Euro und E-Book für<br />

54,99 Euro unter ISBN-10: 3658370009<br />

sowie ISBN-13: 978-3658370008.<br />

www.springer.com/de/shop<br />

PROBLEM DER BAUINDUSTRIE BETRIFFT ALLE<br />

Besseres Image, aber eine schlechtere Konjunktur-Prognose<br />

Angesichts der hohen Unsicherheit über die weitere Entwicklung<br />

der geopolitischen Rahmenbedingungen korrigierte der<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie im Mai 20<strong>22</strong> die<br />

Konjunktur-Prognose für das laufende Jahr nach unten.<br />

Die Branche erwartet für das laufende Jahr für die realen<br />

baugewerblichen Umsätze im Bauhauptgewerbe eine Entwicklung<br />

zwischen 0 und -2 % (Prognose Ende 2021: +1,5 %).<br />

Darin ist schon das hohe reale Umsatzplus von 9 % im Januar<br />

und Februar „eingepreist“. Die Prognose steht zudem<br />

unter dem Vorbehalt, dass sich im weiteren Jahresverlauf<br />

keine weiteren Verschärfungen bei Energiepreisen und dem<br />

Bezug von Baumaterial ergeben. Sie ist von daher vor allem<br />

ein Abbild der aktuellen Situation.<br />

Preissteigerungen machen der Branche zu schaffen, Baumateriallieferanten<br />

geben oftmals nur noch Tagespreise ab.<br />

Davon seien über 80 % der Verbandsmitglieder betroffen.<br />

Durch Probleme wie fehlendes Bitumen für den Straßenbau,<br />

fehlende Investitionen durch Preissteigerungen und in letzter<br />

Konsequenz eine Konjunktur im Minus werde das Problem<br />

der Bauindustrie zu einem Problem für alle. Verbandspräsident<br />

Peter Hübner mahnt: „Wir müssen uns künftig<br />

Gedanken darüber machen, welche Rohstoffstrategie<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>

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