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GesteinsPerspektiven 04/22

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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E 43690<br />

GESTEINS<br />

Ausgabe 4 | 20<strong>22</strong><br />

Perspektiven<br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

NASS- & MODULARAUFBEREITUNG UMWELTTECHNIK MOBILE AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />

BODYBUILDING<br />

FÜR DEN BESTSELLER.<br />

Frisch überarbeitet und im neuen Design präsentiert sich der erfolgreiche<br />

Primärbrecher Premiertrak 400X von POWERSCREEN. Mit 30 % mehr<br />

Brechkraft beißt er, in der neuen „HD“-Version, noch kräftiger zu.<br />

Marathon-Einsätze in den härtesten Steinbrüchen der Welt steckt er locker<br />

weg. Der modulare Aufbau der Brechkammer erleichtert den Austausch<br />

verschleißintensiver Komponenten!<br />

In Süddeutschland exklusiv bei:<br />

Jürgen Kölsch GmbH | Wildspitzstraße 2 | 87751 Heimertingen | Tel.: 08335-9895-0 | info@koelsch.com | www.koelsch.com<br />

ZUR SACHE Steuerliche Neuregelungen<br />

PRAXIS Unterhaltsamer Fahrtest<br />

AUFBEREITUNG Vielfältige Verbesserungen<br />

SIMULATOREN Gefahrlose Vorbereitung


Special<br />

23. bis 26. August<br />

Homberg/Nieder-Ofleiden, Deutschland<br />

Tel. + 49 7<strong>22</strong>9 606-29, info@geoplangmbh.de<br />

www.steinexpo.de


LE ITARTIKEL<br />

3<br />

Foto: Pixabay<br />

Verschärfung einer<br />

Mangelsituation<br />

per Gutachten?<br />

In der Selbstbeschreibung heißt es, EY setzt alles daran, dass die Welt<br />

besser funktioniert. Dafür werden im Bedarfsfall massiv steile Lernkurven<br />

versprochen. EY steht als modernes Kürzel für Ernst & Young, und die<br />

dort verankerten Prüfer, Berater und Gestalter sicherten sich vor etwa<br />

zwei Jahren auch einen Auftrag des BMWi, der unter dem jetzigen BMWK<br />

weiterläuft. Ziel ist die Erstellung eines Gutachtens, um herauszufinden,<br />

ob Genehmigungsverfahren im Bereich der Rohstoffgewinnung tatsächlich<br />

eine Beschleunigung brauchen. Natürlich müssen dazu Vorkommen,<br />

Verfügbarkeiten, absehbare Bedarfe und bekannte Verfahrensverläufe<br />

hinterfragt werden. Obwohl wir als Branche hier Mitbewerber um den<br />

Auftrag mit einschlägigen Kenntnissen eher als geeignet befunden<br />

hätten, war die Grundstimmung anfangs positiv. Immerhin ist das Problem<br />

erkannt und aufgegriffen worden. Mittlerweile wünschte man sich fast die<br />

alte Ignoranz zurück.<br />

Steile Lernkurve? Von wegen! Wenngleich einige mit dem Auftrag Betraute<br />

als Gäste an MIRO-Veranstaltungen teilnahmen, berichten deren<br />

Gesprächspartner aus Gesteinsunternehmen übereinstimmend von einer<br />

spürbaren Beratungsresistenz gegenüber den Branchenbesonderheiten.<br />

Weder die Rohstoffzuordnungen sind schlüssig, noch scheinen die<br />

EY-Protagonisten den maßgeblichen Veröffentlichungen und Problembeschreibungen<br />

der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe,<br />

immerhin eine Fachbehörde des Wirtschaftsministeriums, Glauben<br />

zu schenken. Es wirkt, als wäre das Interesse an einem ehrlichen<br />

Ergebnis nicht allzu groß.<br />

Offensichtlich dagegen ist eine straffe Orientierung an Unterlagen und<br />

Empfehlungen des Ökoinstitutes. Schlüssig wäre dies, falls der Auftrag<br />

vom Umweltministerium käme. Unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

bleibt es zumindest rätselhaft, warum in der Zukunft ein geringer<br />

Gesteinsbedarf, der leicht und mithilfe digitaler Features schnell von zuständigen<br />

Genehmigungsbehörden abgewickelt werden kann, ermittelt<br />

werden soll. Wird das Endergebnis die angehäuften Zweifel tilgen?<br />

Das wäre nach jetzigem Stand eine unerwartet positive Überraschung.<br />

Ihre<br />

Gabriela Schulz<br />

Chefredakteurin GP<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


4 INHALT<br />

POWERSCREEN PREMIERTRAK 400X „HD“: Der<br />

robuste, erfolgreiche und ertragsstarke Primärbrecher<br />

hat seit Anfang 20<strong>22</strong> ein umfassendes Upgrade erhalten.<br />

Erfolgsmaschine in<br />

Heavy-Duty-Version<br />

Der irische Hersteller Powerscreen ruht sich nicht<br />

auf seinen Lorbeeren aus. Sein „Premiertrak 400X“<br />

kann als der in seiner Klasse erfolgreichste Primärbrecher<br />

weltweit gelten. Dennoch: In der neuen<br />

„HD“-Version hat Powerscreen noch einmal kräftig<br />

nachgelegt.<br />

Die Brechkraft wurde gesteigert von 390 auf 500<br />

Kilonewton, das entspricht einer Erhöhung um fast<br />

30 %. Zahlreiche Folgemaßnahmen, wie etwa verstärkte<br />

Lager, sorgen dafür, dass die Kraftkur nicht<br />

auf Kosten der Lebensdauer geht. Der nun vorliegende,<br />

modulare Aufbau der Brechkammer erlaubt<br />

den raschen Austausch kritischer, verschleißintensiver<br />

Komponenten, deren aufwendige Aufbereitung<br />

ist damit Vergangenheit.<br />

Diese Kategorie der Powerscreen-Primärbrecher ist<br />

härtesten Aufgaben in Natursteingewinnung und<br />

Recycling gewachsen. Das neue Design erinnert<br />

nun an das von Metrotrak und Premiertrak 330. Weitere<br />

Upgrades betreffen die hydraulisch verstellbare<br />

Brechkammer, den Einfülltrichter und den Rahmen,<br />

auch diese wurden verstärkt bzw. optimiert.<br />

Zum Standard-Lieferumfang gehört bei allen<br />

Premiertrak 400X ab Januar 20<strong>22</strong> auch eine Fernbedienung,<br />

die Zuführung und Zufuhrgeschwindigkeit<br />

ansteuert, das Materialband anheben und<br />

senken kann sowie die Umsetzung der gesamten<br />

Anlage ermöglicht.<br />

KÖLSCH Baumaschinen im Profil<br />

• 1988: durch Jürgen Kölsch gegründet<br />

• 2003: Übernahme des Unternehmens in zweiter<br />

Generation<br />

• Exklusivhändler für den süddeutschen Raum von:<br />

Terex Powerscreen, Terex Washing Systems,<br />

Pronar, Rubble Master, Portafill, Telestack,<br />

Franzoi, MATEC und Cityequip<br />

• Anbieter neuer und gebrauchter Maschinen, kompletter<br />

Anlagen und maßgeschneiderter Lösungen<br />

für die Gewinnung und das Recycling mineralischer<br />

Baustoffe, eigene Werkstatt mit Ersatzteilbevorratung,<br />

Service und Vertrieb in ganz<br />

Süddeutschland<br />

• Miete, Leasing und Kauf<br />

36 Alle Mobilitätsstufen: Aufbereitungseinheiten zum Brechen und<br />

Sieben auf Ketten, Kufen oder fix im Stationäreinsatz. Fotos: siehe Artikel<br />

LEITARTIKEL<br />

3 Verschärfung einer Mangelsituation per Gutachten?<br />

ZUR SACHE<br />

6 Steueränderungen, Trends und neue Urteile<br />

WIRTSCHAFT<br />

10 „Osterpaket“ der Bundesregierung bremst Photovoltaik<br />

auf Baggerseen aus<br />

11 Das Ende der Naivität?<br />

12 Besseres Image, aber eine schlechtere Konjunktur-Prognose<br />

AKTUELL<br />

14 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />

MACH MAL WAS<br />

20 Von weißem Gold und grünen Zinsen<br />

<strong>22</strong> Wettbewerb motiviert zu Bestleistungen<br />

Weitere Informationen:<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Bettina McCusker<br />

T: +49 8335 9895-0<br />

PRAXIS<br />

24 Geschärfter Blick für erweiterte Wege<br />

26 Vom einstigen Rest zum keramischen Rohstoff


INHALT<br />

5<br />

68 Übungssache: Seiteneinsteiger, Maschinenumsteiger und natürlich<br />

Berufseinsteiger erwerben immer öfter Grundwissen über Simulatoren.<br />

30 Herausforderungen, Nutzen und Effizienz<br />

von Branchen-ERP<br />

32 Schick, kantig und klettertauglich: Ein Kraxler mit Stil<br />

SIMULATOREN<br />

68 Für jeden Trainingsbedarf und jedes Budget<br />

70 Mit Übung zum Meister<br />

72 Pädagogisch und technisch überzeugend<br />

AUFBEREITUNG<br />

36 Schritt für Schritt in Richtung Vielfalt und Beständigkeit<br />

45 Modularer Überbandmagnet für mobile Anlagen<br />

46 Kreisschwinger mit positiv auffälligen Verbesserungen<br />

in Serie<br />

50 Verschleißstahl für sensible Bereiche in Zerkleinerern<br />

51 Ist mehrstufige Zerkleinerung im Naturgestein<br />

tatsächlich immer zwingend?<br />

52 Aufbereitung von Produkten für die Region in der Region<br />

54 Ein technisch und mental stimmiges Gesamtpaket<br />

56 Flexibel im offenen oder geschlossenen Kreislauf<br />

arbeiten<br />

57 Premieren und neue Anbau-Optionen<br />

59 Im Doppel geht’s noch besser<br />

60 Mehrwert dank Elektrifizierung und Digitalisierung<br />

62 Aus dem Steinbruch für den Steinbruch<br />

(mobile Kegelbrecher)<br />

VERLADUNG UND TRANSPORT<br />

74 Beste Bedingungen für Verladung und Transport<br />

77 Begeistert vom Sondermodell<br />

78 Schwerlast-Erdbaukipper jetzt noch stärker<br />

81 Felslogistik auf Rädern für schwere Fälle<br />

TREFFPUNKT<br />

82 Betriebsleiter-Seminar 20<strong>22</strong> per Online-Wiederholung<br />

88 Gelungener Austausch zu nachhaltigen Themen<br />

90 Vorfreude beim sondierenden Wiedersehen<br />

STANDARDS<br />

92 GP Top-Online<br />

93 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

96 Terminkalender / Impressum<br />

97 Inserentenverzeichnis<br />

98 Zu guter Letzt / Vorschau<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


6<br />

ZUR SACHE<br />

Steueränderungen,<br />

Trends und neue Urteile<br />

Der Blick in die Steuergesetze bringt aktuell kaum noch was. Beinahe<br />

täglich werden steuerliche Neuregelungen und Anweisungen verabschiedet<br />

und neue Steuerurteile gesprochen. Zusätzlich hat es das Steuerjahr<br />

20<strong>22</strong> in sich. Corona ist immer noch präsent und die weltweite Gesamtsituation<br />

führt zu steigenden Lebenshaltungs- und Energiekosten. Deshalb<br />

hat die Bundesregierung mehrere Gesetzesentwürfe mit rückwirkenden<br />

Steueränderungen am Start. Hier ein Überblick über anstehende<br />

Änderungen, interessante neue Urteile und angesagte Steuertrends<br />

für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.<br />

Foto: Ralphs/Fotos auf Pixabay<br />

1 2 5 4<br />

Degressive Abschreibung<br />

verlängert<br />

Im Entwurf des Vierten Corona-Steuerhilfegesetzes<br />

ist vorgesehen, die degressive<br />

Abschreibung auch beim Kauf von<br />

betrieblichen Anlagevermögen im Jahr<br />

20<strong>22</strong> zuzulassen. Bislang war die degressive<br />

Abschreibung wegen Corona nur für<br />

die Jahre 2020 und 2021 eingeführt worden.<br />

Degressive Abschreibung bedeutet:<br />

das 2,5-Fache der linearen Abschreibung,<br />

maximal 25 % der Anschaffungskosten<br />

bzw. des Restbuchwerts.<br />

Steuererklärungsfristen<br />

Im Entwurf des „Vierten Corona-Steuerhilfegesetzes“<br />

werden die Steuererklärungsfristen<br />

für das Steuerjahr 2021<br />

geregelt. Für die Abgabe der Steuererklärungen<br />

2021 gilt: Wer steuerlich beraten<br />

ist und die Erklärungen von einem<br />

Steuerberater oder einem Lohnsteuerhilfeverein<br />

ausfüllen lässt, kann sich<br />

beruhigt zurücklehnen. Das Finanzamt<br />

erwartet die Erklärungen in diesem Fall<br />

erst am 30. Juni 2023. Ohne steuerliche<br />

Beratung müssen die Erklärungen 2021<br />

spätestens am 30. September 20<strong>22</strong> im<br />

Briefkasten des Finanzamts landen.<br />

3Höherer<br />

Grundfreibetrag<br />

Da die Bundesbürger mit der höchsten<br />

Inflation seit 30 Jahren belastet sind,<br />

sollen die Steuern gesenkt werden. Das<br />

wird durch einen höheren Grundfreibetrag<br />

teilweise erreicht. Der Grundfreibetrag<br />

20<strong>22</strong> klettert rückwirkend ab<br />

dem 1. Januar 20<strong>22</strong> von 9984 Euro auf<br />

10.347 Euro. Für zusammenveranlagte<br />

Eheleute verdoppelt sich der Grundfreibetrag.<br />

Das bedeutet im Klartext:<br />

Bei einem Einkommen bis zur Höhe des<br />

Grundfreibetrags fallen keine Steuern<br />

an. Liegt das Einkommen über dem<br />

Grundfreibetrag, mindert sich die Steuerbelastung.<br />

Mehr pauschale<br />

Werbungskosten<br />

Der Arbeitnehmer-Pauschbetrag von<br />

1000 Euro wird rückwirkend zum 1. Januar<br />

20<strong>22</strong> auf 1200 Euro erhöht. Das<br />

bedeutet: Selbst wenn ein Arbeitnehmer<br />

keinerlei oder nur geringe Ausgaben im<br />

Zusammenhang mit seinem Beruf hat,<br />

zieht das Finanzamt 1200 Euro steuersparende<br />

Werbungskosten ab.<br />

Lohnsteuerkorrektur wann,<br />

wie und für wen?<br />

Der Grundfreibetrag und der Arbeitnehmer-Pauschbetrag<br />

werden bei Ermittlung<br />

der monatlichen Lohnsteuer bereits<br />

berücksichtigt. Durch die rückwirkende<br />

Erhöhung wurde also in den Vormonaten<br />

zu viel Lohnsteuer einbehalten. Nun stellt<br />

sich die Frage: Muss der Arbeitgeber die<br />

Lohnsteuer korrigieren, also dem Arbeitnehmer<br />

die zu viel einbehaltene Lohn-<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


ZUR SACHE<br />

7<br />

steuer erstatten, wenn die Gesetzesänderungen<br />

in Kraft getreten sind?<br />

Die Antwort lautet: Es kommt darauf<br />

an. Ist das Gesetz in Kraft, mit dem der<br />

Arbeitnehmer-Pauschbetrag und der<br />

Grundfreibetrag erhöht werden, gilt als<br />

zweite Voraussetzung, dass der Anbieter<br />

der Software die Änderungen in die<br />

Software eingepflegt hat und ein Update<br />

anbietet. (Bundestags-Drucksache<br />

20/1333 vom 5. April 20<strong>22</strong>)<br />

Generell gibt es zwei Möglichkeiten,<br />

die Lohnsteuer zu korrigieren:<br />

Variante 1: Es werden die Lohnsteueranmeldungen<br />

der vergangenen Monate<br />

geändert und dem Arbeitnehmer die zu<br />

viel einbehaltene Lohnsteuer erstattet.<br />

Variante 2: Es wird eine Differenzbesteuerung<br />

durchgeführt, indem die Erstattung<br />

mit der fälligen Lohnsteuer verrechnet<br />

und nur der Differenzbetrag ans<br />

Finanzamt abgeführt wird.<br />

Die Lohnsteuer muss übrigens vom Arbeitgeber<br />

nicht korrigiert werden, wenn<br />

das Arbeitsverhältnis bei Inkrafttreten der<br />

Gesetzesänderungen nicht mehr besteht.<br />

In diesem Fall bleibt es bei der zu hoch<br />

abgeführten Lohnsteuer. Der Arbeitnehmer<br />

bekommt die zu viel einbehaltene<br />

Lohnsteuer erstattet, wenn er eine Steuererklärung<br />

20<strong>22</strong> beim Finanzamt einreicht.<br />

6Höhere<br />

Entfernungspauschale<br />

Arbeitnehmer, die jeden Tag weitere<br />

Strecken zur Arbeit zurücklegen, werden<br />

steuerlich entlastet. Rückwirkend zum<br />

1. Januar 20<strong>22</strong> erhöht sich die als Werbungskosten<br />

abziehbare Entfernungspauschale<br />

ab dem 21. Entfernungskilometer<br />

von derzeit 35 Cent/km auf 38<br />

Cent/km. Diese Erhöhung gilt nicht nur<br />

für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz<br />

(im Fachjargon: erste Tätigkeitsstätte),<br />

sondern auch für die wöchentlichen<br />

Familienheimfahrten im<br />

Rahmen einer doppelten Haushaltsführung.<br />

Doppelte Haushaltsführung bedeutet,<br />

dass ein Arbeitnehmer am Beschäftigungsort<br />

eine Zweitwohnung<br />

anmietet. In diesem Fall darf er neben<br />

den Unterkunftskosten zusätzlich die<br />

Fahrtkosten für eine wöchentliche Heimfahrt<br />

an den Erstwohnsitz als Werbungskosten<br />

absetzen.<br />

7Mobilitätsprämie<br />

beantragen<br />

Arbeitnehmer, die einfach mehr als 21<br />

km zur Arbeit pendeln müssen, profitieren<br />

wie beschrieben von einer höheren<br />

Entfernungspauschale. Blöd nur, wenn<br />

das Einkommen im Jahr unter dem<br />

Grundfreibetrag liegt. Dann fallen keine<br />

Steuern an und im Gegenzug kann natürlich<br />

auch keine Entfernungspauschale<br />

als Werbungskosten abgezogen werden.<br />

Trotzdem sollte die tägliche Fahrt<br />

zur Arbeit aufgezeichnet werden. Denn<br />

hier gibt es nach Ablauf des Jahres auf<br />

Antrag eine Mobilitätsprämie. Das ist ein<br />

kleiner Zuschuss zu den Fahrtkosten ab<br />

Tipp am Rande<br />

Sommerfest<br />

steuerlich planen<br />

Feiern Sie sicherheitshalber ein<br />

Sommerfest mit ihren Mitarbeitern,<br />

weil nicht klar ist, ob die<br />

Weihnachtsfeier angesichts der<br />

angekündigten sechsten oder<br />

siebten Coronawelle stattfinden<br />

kann, dann sollten Sie steuerlich<br />

planen. Es gelten dieselben lohnsteuerlichen<br />

Grundsätze wie bei<br />

einer Weihnachtsfeier. Die Kosten<br />

je Mitarbeiter sollten nicht mehr<br />

als 110 Euro betragen, ansonsten<br />

wird für den übersteigenden Betrag<br />

Lohnsteuer fällig und die Vorsteuererstattung<br />

für die Kosten<br />

des Sommerfests kippt komplett.<br />

Achtung: Bei der Berechnung<br />

der Kosten je Teilnehmer sind<br />

zwei Besonderheiten zu beachten.<br />

Zum einen werden die Kosten<br />

für Begleitpersonen dem<br />

Arbeitnehmer zugeschlagen und<br />

zum anderen interessiert das<br />

Finanzamt bei Ermittlung der<br />

110-Euro-Grenze nur die tatsächliche<br />

Teilnehmerzahl des Festes<br />

und nicht die Anzahl der geladenen<br />

Gäste.<br />

Entfernungspauschale bleibt gleich!<br />

Steuerliche Behandlung des 9-Euro-Tickets<br />

In einem Ergebnispapier des Koalitionsausschusses hat die Bundesregierung<br />

beschlossen, für 90 Tage die Fahrkartenpreise im öffentlichen Nahverkehr<br />

auf 9 Euro pro Monat zu senken. Das soll den Umstieg auf Öffis<br />

fördern und gleichzeitig eine finanzielle Entlastung bringen. Steuerlich gilt:<br />

Selbst wenn für die Monate Juni bis August 20<strong>22</strong> nur 9 Euro im Monat für<br />

das Ticket bezahlt werden müssen, darf bei den Werbungskosten trotzdem<br />

die Entfernungspauschale abgezogen werden.<br />

Beispiel: Eine Arbeitnehmerin fährt mit öffentlichen Verkehrsmitteln drei<br />

Monate lang zur Arbeit (Kosten 27 Euro). Die kürzeste (einfache) Entfernung<br />

zwischen Wohnung und Arbeit (im Fachjargon: erste Tätigkeitsstätte)<br />

beträgt 30 km.<br />

Folge: Gibt sie eine Steuererklärung 20<strong>22</strong> ab, kann sie, obwohl sie nur<br />

27 Euro bezahlt hat, für die drei Monate Werbungskosten in Höhe von<br />

617 Euro geltend machen (63 Tage x 20 km x 0,30 Euro = 378 Euro; 63 Tage<br />

x 10 km x 0,38 Euro/km = 239,40 Euro).<br />

Foto: Pexels auf Pixabay<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


8<br />

ZUR SACHE<br />

dem 21. Entfernungskilometer, der direkt<br />

vom Finanzamt überwiesen wird. Die<br />

Mobilitätsprämie gibt es übrigens auch<br />

für Unternehmer, deren zu versteuerndes<br />

Einkommen unter dem Grundfreibetrag<br />

liegt.<br />

8Lohnsteuerfreibetrag<br />

anpassen<br />

Erhöhen sich die Werbungskosten<br />

durch die höhere Entfernungspauschale,<br />

kann 20<strong>22</strong> ein bereits bestehender<br />

Lohnsteuerfreibetrag erhöht werden.<br />

Dazu muss beim Finanzamt ein Lohnsteuerermäßigungsantrag<br />

20<strong>22</strong> eingereicht<br />

werden. Ändert das Finanzamt<br />

den bisherigen Lohnsteuerfreibetrag,<br />

behält der Arbeitgeber die restlichen<br />

Monate im Jahr 20<strong>22</strong> weniger Lohnsteuer<br />

ein. Das Finanzamt ändert den<br />

Lohnsteuerfreibetrag allerdings nur,<br />

wenn dieser sich um mindestens 200<br />

Euro erhöht. Wer noch keinen Lohnsteuerfreibetrag<br />

20<strong>22</strong> beantragt hat,<br />

sollte das unbedingt nachholen, um<br />

sein Nettogehalt aufzubessern.<br />

Im Steuerentlastungsgesetz 20<strong>22</strong> findet<br />

sich eine interessante Änderung. Alle Erwerbstätigen<br />

sollten von der Bundesregie-<br />

11<br />

rung eine einmalige Energie-Pauschale<br />

14<br />

12<br />

9Homeoffice-<br />

Pauschale<br />

Die Homeoffice-Pauschale, die wegen<br />

15<br />

10 13<br />

Corona für die Jahre 2020 und 2021<br />

eingeführt wurde, soll es auch im Jahr<br />

20<strong>22</strong> geben. Sie beträgt 5 Euro für jeden<br />

Tag, an dem ein Arbeitnehmer oder ein<br />

Unternehmer ausschließlich zu Hause<br />

gearbeitet hat, maximal 600 Euro im<br />

Jahr. Der Clou: Den Werbungskostenabzug<br />

bzw. Betriebsausgabenabzug bis<br />

zu 600 Euro im Jahr müsste es auch<br />

geben, wenn ein Arbeitnehmer oder Unternehmer<br />

am Wochenende gearbeitet<br />

hat. Die Dauer spielt keine Rolle.<br />

Mehr Geld für<br />

Minijobber<br />

Aufgrund der Erhöhung des Mindestlohns<br />

zum 1. Oktober 20<strong>22</strong> erhöht sich<br />

auch die monatliche Gehaltsgrenze für<br />

geringfügig Beschäftigte mit sog. Minijobs<br />

von derzeit 450 auf 520 Euro. Das<br />

dürfte dazu führen, dass deutlich mehr<br />

Minijobstellen besetzt werden können.<br />

In der Steuererklärung muss der Minijob<br />

nämlich nicht angegeben werden.<br />

Einmalige<br />

Energie-Pauschale<br />

von 300 Euro bekommen. Diese Energie-<br />

Pauschale soll Erwerbstätige angesichts<br />

der hohen Spritpreise an der Tankstelle<br />

finanziell entlasten. Wermutstropfen: Die<br />

Prämie ist einkommensteuerpflichtig. Je<br />

nachdem, wie viel ein Arbeitnehmer also<br />

verdient, landet möglicherweise nur ein Teil<br />

davon in seinem Geldbeutel. Die Auszahlung<br />

an Arbeitnehmer erfolgt durch den<br />

Arbeitgeber. Selbstständige bekommen<br />

die Energie-Pauschale durch eine Minderung<br />

ihrer laufenden Vorauszahlungen.<br />

Mitteilungspflicht der<br />

Behörden über ausgezahlte<br />

Hochwasser-Hilfen<br />

Das Bundesfinanzministerium wies am<br />

7. Februar 20<strong>22</strong> online auf den Verordnungsentwurf<br />

zur „Sechsten Verordnung<br />

zur Änderung der Mitteilungsverordnung“<br />

hin. Dieser Entwurf sieht eine<br />

elektronische Mitteilungspflicht von<br />

Behörden und öffentlichen Stellen vor,<br />

die anlässlich der Hochwasserkatastrophe<br />

im Juli 2021 finanzielle Hilfen gewährt<br />

haben. Die Finanzämter sollen mit<br />

diesen Mitteilungen überprüfen können,<br />

ob die ausgezahlten Hilfen in der Steuererklärung<br />

steuerlich zutreffend berücksichtigt<br />

wurden.<br />

Praxis-Tipp: Hat ein Unternehmer anlässlich<br />

der Starkregen- und Hochwasserkatastrophe<br />

im Juli 2021 Hilfeleistungen erhalten,<br />

sollte der steuerlichen Behandlung<br />

erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden.<br />

Nur so lassen sich Rückfragen des<br />

Finanzamts oder Betriebsprüfungen<br />

wegen Zweifeln vermeiden.<br />

Zusätzliche<br />

Steuererklärung 20<strong>22</strong><br />

Vom 1. Juli bis 31. Oktober 20<strong>22</strong> erwartet<br />

das Finanzamt übrigens die Abgabe<br />

einer Grundsteuererklärung. Hintergrund<br />

ist die Neuberechnung der<br />

Grundsteuer ab dem Jahr 20<strong>22</strong>. Zur<br />

Abgabe sind all diejenigen verpflichtet,<br />

die am 1. Januar 20<strong>22</strong> Eigentümer einer<br />

in Deutschland gelegenen Immobilie<br />

sind. Die Übermittlung der Grundsteuererklärung<br />

ist zwingend elektronisch<br />

über „Elster“ vorzunehmen.<br />

Investitionsabzug<br />

Photovoltaikanlage<br />

Eigenheimbesitzer, die ernsthaft den<br />

Kauf einer Photovoltaikanlage planen,<br />

profitieren bereits 20<strong>22</strong> von einer Steuerersparnis,<br />

selbst wenn die Installation<br />

erst in den Jahren 2023 bis 2025 stattfindet.<br />

Denn werden durch den Betrieb<br />

der Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />

des privaten Hauses Einnahmen erzielt,<br />

sind das gewerbliche Einnahmen. Aus<br />

diesem Grund erlaubt das Finanzamt<br />

den Abzug des Investitionsabzugsbetrags<br />

nach § 7g Abs. 1 EStG. 50 % der<br />

voraussichtlichen Investitionskosten<br />

können so bereits 20<strong>22</strong> als Betriebsausgabe<br />

abgezogen werden. Der dadurch<br />

20<strong>22</strong> entstehende Verlust kann<br />

mit anderen positiven Einkünften steuersparend<br />

verrechnet werden.<br />

Vermietung an<br />

Ukraine-Flüchtlinge<br />

Wer eine Immobilie sehr billig an Flüchtlinge<br />

aus der Ukraine vermietet, könnte<br />

Probleme mit dem Finanzamt bekommen.<br />

Denn beträgt die Miete weniger<br />

als 66 % der ortsüblichen Miete, wird<br />

das Finanzamt die angefallenen Werbungskosten<br />

im Zusammenhang mit<br />

der Vermietung anteilig kürzen. Für das<br />

Steuerjahr 20<strong>22</strong> sieht das noch anders<br />

aus: In einer internen Verfügung der Finanzverwaltung<br />

findet sich der Hinweis,<br />

dass die vorübergehende verbilligte<br />

Vermietung an Ukraine-Flüchtlinge unschädlich<br />

ist, selbst wenn sie unter der<br />

66-%-Grenze liegt.<br />

Ein Beitrag von GP-Autor Bernhard<br />

Köstler, Fachbuchautor und Journalist<br />

im Bereich Steuerrecht<br />

bernhard.koestler@t-online.de<br />

23.–26. August 2023<br />

Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


ZUR SACHE<br />

9<br />

Fall aus der Praxis<br />

Lohnsteuerhaftung? – Nein danke!<br />

Bei einem Unternehmen findet eine Lohnsteuerprüfung des Finanzamts statt. Der Lohnsteuerprüfer stellt dabei fest,<br />

dass für bestimmte Personen keine Lohnsteuer einbehalten wurde. Am Ende der Prüfung wird die bisher nicht ans<br />

Finanzamt abgeführte Lohnsteuer in einem Prüfungsbericht ausgewiesen. Das Finanzamt schickt dann in der Regel<br />

einen Haftungsbescheid an den Arbeitgeber und fordert von ihm die fehlende Lohnsteuer. Doch ist das korrekt so?<br />

Auswahl- und Entschließungsermessen<br />

Nein, ganz so einfach ist es nicht. Grundsätzlich schulden die Lohnsteuer der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer als<br />

Gesamtschuldner. Das bedeutet im Klartext: Das Finanzamt entscheidet, ob es sich die fehlende Lohnsteuer beim<br />

Arbeitgeber und eben beim Arbeitnehmer holt. Das Finanzamt hat insoweit ein Auswahl- und Entschließungsermessen<br />

nach § 42a Abs. 3 Satz 2 EStG.<br />

Nur wenige namentlich bekannte Arbeitnehmer<br />

Handelt es sich bei den Arbeitnehmern um namentlich bekannte in überschaubarer Anzahl, soll das Finanzamt die<br />

Lohnsteuer nicht im Haftungsweg beim Arbeitgeber nachfordern, sondern direkt bei den Arbeitnehmern (Finanzgericht<br />

Sachsen, Urteil v. 16. Dezember 2021, Az. 8 K 623/21).<br />

Praxis-Tipp: Am besten klärt man direkt bei Abschuss der Lohnsteuerprüfung mit dem Lohnsteuerprüfer, wer die zu<br />

wenig abgeführte Lohnsteuer nachzahlen muss, der Arbeitgeber oder der Arbeitnehmer. Das Ergebnis sollte bereits<br />

im Prüfungsbericht vermerkt werden. Geht der Lohnsteuerprüfer – wie so häufig – von einem Haftungsbescheid an<br />

den Arbeitgeber aus, sollte dezent auf dieses aktuelle Urteil des Finanzgerichts Sachsen hingewiesen werden.<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


10 WIRTSCHAFT<br />

SCHUSS INS EIGENE KNIE? Wer die Energiewende propagiert,<br />

darf die Möglichkeiten nicht ausbremsen und der eigenen Wirtschaft<br />

sowie Bevölkerung schaden. Foto: BayWa r.e. Solar Projects GmbH aus GP 7/21<br />

(K)EIN SCHÖNES EI GELEGT<br />

„Osterpaket“ der Bundesregierung bremst<br />

Photovoltaik auf Baggerseen aus<br />

Versorgungssicherheit bei Wärmeenergie<br />

und Strom herzustellen, sollte gerade<br />

auch in Anbetracht des Krieges in der<br />

Ukraine und damit zusammenhängender<br />

Unsicherheiten ein dringendes Anliegen<br />

aller diesbezüglichen Entscheidungsträger<br />

sein. Genau deshalb zielt auch das<br />

„Osterpaket“ der Bundesregierung zeitlich<br />

und räumlich auf einen beschleunigten<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

ab. Unverständlich ist, dass hierbei in<br />

diesem Artikelgesetz das Potenzial für<br />

schwimmende Photovoltaik-Anlagen (PV)<br />

unnötigerweise missachtet wird.<br />

Auf zahlreichen dezentral gelegenen<br />

Baggerseen, die im Zuge einer vormaligen<br />

Sand- und Kiesgewinnung entstanden<br />

sind, wäre ein Zubau schwimmender<br />

PV-Anlagen zügig möglich. Zwar bleiben<br />

derartige Anlagen grundsätzlich genehmigungsfähig,<br />

allerdings lässt der Artikel<br />

12 § 36 WHG erkennen, dass die Errichtung<br />

von Floating-PV-Anlagen zukünftig<br />

starken Beschränkungen unterliegen soll.<br />

Ganz im Gegensatz zu den bekundeten<br />

Absichten der Bundesregierung, müssten<br />

demnach sämtliche schwimmenden<br />

PV-Anlagen einen Abstand von 50 m zum<br />

Ufer haben oder dürfen nicht mehr als<br />

15 % der Wasserfläche bedecken. Eine<br />

solche Pauschalierung ist nicht nachvollziehbar<br />

und entzöge der Energiewende<br />

enormes Potenzial.<br />

Der Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe, MIRO, hat dazu eine Stellungnahme<br />

abgegeben und auf offenbar bestehende<br />

Fehlinterpretationen sowie auf<br />

die besonderen Vorteile von PV-Anlagen<br />

auf Baggerseen hingewiesen. Die typisch<br />

ortsnahe Versorgung mit mineralischen<br />

Rohstoffen und die Bürgerenergiewende<br />

ergänzen sich optimal. Das gilt<br />

besonders für schwimmende Photovoltaikanlagen,<br />

die in Nassgewinnungsstätten<br />

zum Einsatz kommen. Diese einzigartige<br />

Win-win-Situation wird durch das<br />

„Osterpaket“ der Bundesregierung jedoch<br />

gefährdet. Die dort enthaltenen<br />

Vorgaben für Floating-PV-Anlagen würden<br />

dazu führen, dass nur noch wenige<br />

Seeflächen bzw. in deutlich geringerem<br />

Umfang für solche Projekte infrage<br />

kommen. Das gesamtdeutsche Nutzungspotenzial<br />

für Floating-PV würde<br />

von über 20 auf nur noch ein Gigawatt<br />

absinken.<br />

Erfahrungswissen versus<br />

Vorsichtsvorgaben<br />

Jedes Gewässer hat Besonderheiten, die<br />

in projektspezifischen Vorgaben angemessen<br />

berücksichtigt werden können.<br />

Für den Schutz der Ufer hat sich gerade<br />

bei Baggerseen in der Praxis ein Mindestabstand<br />

von fünf bis 15 m bewährt. Der<br />

geplante Mindestabstand von 50 m hingegen<br />

würde für einen großen Teil der<br />

Nassgewinnungsstätten das Aus der erneuerbaren<br />

Energien bedeuten. Statt<br />

diese fatale Entscheidung zu treffen, ist<br />

vielmehr sicherzustellen, dass die verfolgte<br />

Ausschlusswirkung nur sensible<br />

Flächen betrifft und umgekehrt keine Flächen<br />

für schwimmende PV-Anlagen entzogen<br />

werden, die praktisch konfliktfrei<br />

sind. Auch ist zu berücksichtigen, dass<br />

PV-Anlagen auf Baggerseen viele positive<br />

Effekte haben können, wie eine reduzierte<br />

Verdunstungsrate mit entsprechender<br />

Klimarelevanz, ein geringerer<br />

Lichteinfall, der Algenbildung verhindert,<br />

die Entstehung eines Rückzugraumes für<br />

Fische oder auch eine vergleichsweise<br />

effizientere Energiegewinnung durch die<br />

Kühlung der PV-Module durch den Wasserkörper.<br />

MIRO appelliert deshalb an die Bundesregierung,<br />

die flächenmäßige Beschränkung<br />

in § 36 WHG-E zu streichen<br />

oder zumindest abzumildern, und formuliert<br />

in seiner Stellungnahme dazu gut<br />

begründete Vorschläge.<br />

Festzuhalten bleibt: Wenn die Energiewende<br />

im Zeitraffer gelingen soll,<br />

müssen die vorhandenen Potenziale für<br />

Photovoltaikanlagen schneller nutzbar<br />

gemacht werden. Zusätzlich sollten die<br />

entsprechenden Genehmigungsverfahren<br />

gestrafft und im Sternverfahren beschleunigt<br />

werden. Konkrete Entscheidungsfristen<br />

oder Zustimmungsfiktionen<br />

würden die zeitnahe Umsetzung von<br />

nachhaltigen Energieprojekten gewährleisten.<br />

Nur Pragmatismus hilft uns hier<br />

schnell weiter.<br />

Die Betriebe der Gesteinsindustrie<br />

sind bereit, einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Energiewende auch in ihren Betrieben<br />

zu leisten. Die Errichtung von Photovoltaikanlagen<br />

ist dafür ein wesentlicher<br />

Baustein.<br />

(gsz)<br />

www.bv-miro.org<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


MEHR BERGBAU GEFORDERT<br />

Das Ende der Naivität?<br />

Auf dem 12. Deutschen Geologentag<br />

Anfang Mai 20<strong>22</strong> im Museum für Naturkunde<br />

in Berlin diskutierten Vertreterinnen<br />

und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Politik zum Thema „Die<br />

Rohstoffversorgung Deutschlands – ein<br />

vergessenes Problem?“.<br />

„Die Diskussion hat uns gezeigt, dass<br />

die Regierungsfraktionen in Rohstofffragen<br />

sehr auf einer Linie sind. Allerdings<br />

hat sie ebenso deutlich gezeigt, dass der<br />

Informationsbedarf angesichts des komplexen<br />

Themas einer sicheren Rohstoffversorgung<br />

für Deutschland doch sehr<br />

groß ist“, so Andreas Hagedorn, Vorsitzender<br />

des Berufsverbandes Deutscher<br />

Geowissenschaftler. „Insbesondere<br />

durch die aktuelle weltpolitische Lage hat<br />

das Thema noch an Brisanz gewonnen<br />

und bedarf entsprechender Beachtung<br />

auf der politischen Agenda.“ Als Diskutanten<br />

vertraten Dr. Sandra Detzer (Bündnis<br />

90/Die Grünen), Sebastian Roloff<br />

(SPD) und Sandra Weeser (FDP) die Regierungskoalition.<br />

Anne Lauenroth vom<br />

Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

sprach aus industrieller Sicht. Moderiert<br />

wurde die Diskussion von Prof. Dr. Hans-<br />

Joachim Kümpel, ehemals Präsident der<br />

Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe.<br />

„Nicht erst die Folgen des Krieges in<br />

der Ukraine haben gezeigt, wie wichtig es<br />

ist, sich bei der Deckung des Rohstoffbedarfs<br />

nicht von einem Land abhängig<br />

zu machen“, so Dr. Hans-Jürgen Weyer,<br />

Vorsitzender des Vereins RohstoffWissen!,<br />

der sich für ein stärkeres Rohstoffbewusstsein<br />

in der Bevölkerung einsetzt.<br />

„Das Potenzial an heimischen Rohstoffen<br />

ist keineswegs ausgeschöpft; die heimische<br />

Rohstoffgewinnung könnte einen<br />

größeren Beitrag zur Rohstoffsicherung<br />

Deutschlands leisten als derzeit.“<br />

Dr. Sandra Detzer, Mitglied des Wirtschaftsausschusses<br />

des Deutschen<br />

Bundestages, bezeichnete die aktuelle<br />

Situation als „das Ende der Naivität, dass<br />

wir uns blind auf eine sichere Rohstoffversorgung<br />

verlassen können“. Auch<br />

Sandra Weeser, Vorsitzende des Ausschusses<br />

Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung<br />

des Deutschen Bundestages, wies<br />

auf die Notwendigkeit einer sicheren<br />

Rohstoffversorgung hin und betonte den<br />

enormen Bedarf an metallischen Rohstoffen<br />

für die Energiewende: „Ich weiß,<br />

dass 5 t Kupfer in einer Windenergieanlage<br />

stecken. Lieber sollte demnach zum<br />

Beispiel Kupfer unter hohen Umweltstandards<br />

in Deutschland, als unter widrigen<br />

Bedingungen woanders gewonnen werden.“<br />

Der Podiumsdiskussion war eine<br />

Vortragsveranstaltung mit Referenten aus<br />

Wissenschaft und Industrie vorausgegangen,<br />

während der unterschiedliche<br />

EIGENE VERANTWORTUNG: Beim Deutschen<br />

Geologentag im Museum für Naturkunde wurde der<br />

Blick für das Potenzial der eigenen Rohstoffversorgung<br />

geschärft. Foto: BDG<br />

Aspekte der Rohstoffversorgung für<br />

Deutschland beleuchtet wurden.<br />

Veranstaltet wurde der Geologentag<br />

mit mehr als 100 Teilnehmern vom Berufsverband<br />

Deutscher Geowissenschaftler,<br />

BDG, in Kooperation mit dem<br />

Verein RohstoffWissen!, dem Verband<br />

Bergbau Geologie und Umwelt sowie der<br />

Akademie für Geowissenschaften und<br />

Geotechnologie. MIRO war als Fördermitglied<br />

im Verein RohstoffWissen! mittelbar<br />

beteiligt und durch die Teilnahme<br />

von MIRO-Geschäftsführerin Susanne<br />

Funk für die Gesteinsindustrie präsent.<br />

www.geoberuf.de


12<br />

WIRTSCHAFT<br />

BUCHTIPP<br />

Sand im Getriebe – aber warum so viel und immer noch mehr?<br />

Unter dem Haupttitel: „Noch mehr Sand<br />

im Getriebe?“ und dem Untertitel:<br />

„Kommunikations- und Interaktionsprozesse<br />

zwischen Landes- und Regionalplanung,<br />

Politik und Unternehmen der<br />

Gesteinsindustrie“ ist Anfang Mai 20<strong>22</strong><br />

ein Buch im Springer-Verlag erschienen,<br />

das Aushandlungsprozesse um die<br />

Gewinnung mineralischer Rohstoffe aus<br />

konflikttheoretischer Perspektive nach<br />

Ralf Dahrendorf darstellt. Die Autoren<br />

Olaf Kühne, Corinna Jenal, Karsten Berr<br />

und Lara Koegst beleuchten darin die<br />

SICH VERFESTIGENDE KONFLIKTLINIEN<br />

neben Chancen im Zuge der Gesteinsgewinnung<br />

stellen multidimensionale Herausforderungen<br />

dar. Eine Konfliktregelung ist nicht<br />

leicht, aber machbar. Cover: Springer Verlag<br />

Entwicklungen rund um die Gewinnung<br />

mineralischer Rohstoffe in Deutschland.<br />

Moment mal, werden sich angesichts<br />

dieser Namen MIRO-Kenner und<br />

GP-Leser fragen: Kühne – Professor für<br />

Stadt- und Regionalentwicklung am<br />

Geographischen Institut der Eberhard<br />

Karls Uni Tübingen … hat er nicht mehrfach<br />

auf diversen MIRO-Veranstaltungen<br />

vorgetragen? – Ja, genau! Und das<br />

besprochene Buch bietet wieder eine<br />

konflikttheoretische Einordnung in<br />

Richtung Anwendungsbezug und<br />

Handlungsempfehlung, diesmal zum<br />

Problemkreis „Landes- und Regionalplanung<br />

und Interaktionsmöglichkeiten<br />

der Gesteinsunternehmen.“ Das Projekt<br />

der Forschungsgemeinschaft Mineralische<br />

Rohstoffe (FG MIRO) wurde auch<br />

von der AiF gefördert und ist die Anschlussforschung<br />

zum Thema „Soziale<br />

Akzeptanz von Gewinnungsstätten“,<br />

Laufzeit August 2018 bis März 2021.<br />

Worum geht es konkret? Obwohl mineralische<br />

Gesteinsrohstoffe auf vielfältige<br />

Weise die Grundlagen menschlicher<br />

Existenz bilden, haben Vorhaben<br />

zur Gewinnung dieser Rohstoffe mit<br />

unterschiedlichen Akzeptanzproblemen<br />

zu kämpfen. Der Umgang mit Rohstoffsicherung<br />

und Rohstoffgewinnung<br />

wurde wissenschaftlich bislang hauptsächlich<br />

in Bezug auf ökologische oder<br />

fachplanerische Problemstellungen,<br />

weniger hingegen als Aspekt in einem<br />

soziopolitischen Kontext betrachtet,<br />

der durch verstärkten Bürgerprotest<br />

und erneuerte Partizipationsbestrebungen<br />

gekennzeichnet ist. Mit den zunehmenden<br />

Protesten müssen Politik, Planung,<br />

Verbände und Unternehmen aber<br />

umgehen (lernen).<br />

Um dafür eine Basis zu bieten, verfolgt<br />

die Veröffentlichung das Ziel, Konflikte<br />

um die Gewinnung mineralischer<br />

Rohstoffe in Deutschland multiperspektivisch<br />

zu analysieren und zentralen<br />

Fragestellungen nachzugehen. Aufgezeigt<br />

wird dabei die Ambivalenz des<br />

Zusammenspiels von Politik, bürgerschaftlichem<br />

Protest, Unternehmen und<br />

raumbezogener Planung hinsichtlich<br />

möglicher Chancen und Risiken für die<br />

Sicherung und Gewinnung von mineralischen<br />

Rohstoffen. Auf Beschreibung<br />

und Analyse folgen Empfehlungen zur<br />

Chancenwahrung durch die Beachtung<br />

spezifischer Handlungs-, Kooperations-,<br />

Kommunikations- und Argumentationsweisen<br />

in rohstoffrelevanten<br />

Planungsprozessen.<br />

Wer also tiefer einsteigen möchte in<br />

das Thema der gesellschaftlichen<br />

Aushandlungsprozesse, Erklärungen<br />

für Konfliktlagen, die im Kontext raumbeziehungsweise<br />

landschaftsbezogener<br />

Veränderungen entstehen, sucht<br />

und die Prozesse moralischer Aufladung<br />

besser verstehen will, wird<br />

in diesem anspruchsvollen Buch Antworten<br />

finden.<br />

Erschienen ist das 272 Seiten umfassende<br />

Werk im Springer-Verlag als Taschenbuch<br />

für 69,99 Euro und E-Book für<br />

54,99 Euro unter ISBN-10: 3658370009<br />

sowie ISBN-13: 978-3658370008.<br />

www.springer.com/de/shop<br />

PROBLEM DER BAUINDUSTRIE BETRIFFT ALLE<br />

Besseres Image, aber eine schlechtere Konjunktur-Prognose<br />

Angesichts der hohen Unsicherheit über die weitere Entwicklung<br />

der geopolitischen Rahmenbedingungen korrigierte der<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie im Mai 20<strong>22</strong> die<br />

Konjunktur-Prognose für das laufende Jahr nach unten.<br />

Die Branche erwartet für das laufende Jahr für die realen<br />

baugewerblichen Umsätze im Bauhauptgewerbe eine Entwicklung<br />

zwischen 0 und -2 % (Prognose Ende 2021: +1,5 %).<br />

Darin ist schon das hohe reale Umsatzplus von 9 % im Januar<br />

und Februar „eingepreist“. Die Prognose steht zudem<br />

unter dem Vorbehalt, dass sich im weiteren Jahresverlauf<br />

keine weiteren Verschärfungen bei Energiepreisen und dem<br />

Bezug von Baumaterial ergeben. Sie ist von daher vor allem<br />

ein Abbild der aktuellen Situation.<br />

Preissteigerungen machen der Branche zu schaffen, Baumateriallieferanten<br />

geben oftmals nur noch Tagespreise ab.<br />

Davon seien über 80 % der Verbandsmitglieder betroffen.<br />

Durch Probleme wie fehlendes Bitumen für den Straßenbau,<br />

fehlende Investitionen durch Preissteigerungen und in letzter<br />

Konsequenz eine Konjunktur im Minus werde das Problem<br />

der Bauindustrie zu einem Problem für alle. Verbandspräsident<br />

Peter Hübner mahnt: „Wir müssen uns künftig<br />

Gedanken darüber machen, welche Rohstoffstrategie<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


WIRTSCHAFT<br />

13<br />

wir sowohl in Deutschland als auch<br />

in Europa verfolgen wollen. Wichtig<br />

ist, dass der Produktionsstandort<br />

Deutschland gesichert wird: durch attraktive<br />

Energiepreise, Transformationsinvestitionen<br />

auch am Bau oder<br />

der Vereinfachung des Abbaus von<br />

heimischen Rohstoffen. Zum Thema<br />

Rohstoffstrategie gehört auch das<br />

Thema Recycling. Bei ungefährlichen<br />

mineralischen Bauabfällen erreichen<br />

wir bereits eine Verwertungsquote von<br />

fast 90 %.“<br />

Weil die Branche nach vorn kommen<br />

müsse, brauche sie einen dringenden<br />

Innovationsantrieb, einen<br />

Schub in die Zukunft. „Denn“, so Hübner,<br />

„wir sind die Schlüsselbranche für<br />

die großen gesellschaftlichen Themen<br />

in diesem Land. Und trotzdem haben<br />

wir beispielsweise ein Fachkräfteproblem.<br />

Wie werden wir also da draußen gesehen? Wie können<br />

wir besser werden?“ Zu diesen Fragen hat der Verband eine<br />

Studie in Auftrag gegeben. Als wichtigste Ergebnisse ermittelte<br />

das Institut für Demoskopie Allensbach:<br />

• 64 % der Befragten gaben an, dass die Bauwirtschaft<br />

(BW) für Deutschland besonders wichtig sei (2015 sagten<br />

dies 54 %).<br />

• 49 % gaben an, dass sie der Meinung<br />

sind, die BW hätte gute Zukunftsaussichten<br />

(2015: 26 %).<br />

• 60 % gaben an, dass die Bauwirtschaft<br />

auch in Zukunft sichere Arbeitsplätze<br />

bietet.<br />

• 67 % halten die Bauwirtschaft für<br />

einen attraktiven Arbeitgeber, nur 14 %<br />

finden die Branche unattraktiv. Hier ist<br />

die junge Generation aber skeptischer.<br />

• 40 % sind der Meinung, dass die Bauwirtschaft<br />

für junge Leute, die eine<br />

Lehre abgeschlossen haben, interessante<br />

und vielseitige berufliche Möglichkeiten<br />

bietet, 2007 meinten das<br />

noch 56 % an. Bei den unter 30-Jährigen<br />

geben dies 20<strong>22</strong> nur 34 % an.<br />

• Nur 26 % sind der Meinung, dass die BW für junge Leute,<br />

die ein Studium abgeschlossen haben, interessante und vielseitige<br />

berufliche Möglichkeiten bieten (2007: 20 %). Bei den<br />

unter 30-Jährigen geben dies nur 17 % an.<br />

www.bauindustrie.de<br />

IMAGESTUDIE und Bauindustrie-Umfrage<br />

stehen auf der Internetseite des Verbandes<br />

zur Verfügung. Cover: HDB<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


14<br />

AKTUELL<br />

INVESTITIONEN<br />

& ERWEITERUNGEN<br />

Aktivitäten in Sachsen ausgebaut<br />

NORMKIES ZWICKAU gehört seit April 20<strong>22</strong> zur<br />

Heidelberger Sand und Kies GmbH. Foto: Steffen Fuchs<br />

Zum April 20<strong>22</strong> hat die Heidelberger Sand und Kies GmbH die Normkies-<br />

Gruppe in Zwickau übernommen. Normkies ist das größte Recyclingunternehmen<br />

für Abbruchmaterial und Baustoffe in der Region und betreibt zusätzlich<br />

eine Sand- und Kiesgrube, in der auch Bodenmaterialien angeliefert<br />

werden können. Heidelberger Sand und Kies besitzt bereits eine Bergbaukonzession<br />

unmittelbar angrenzend an die Normkies-Aktivitäten. Die Übernahme<br />

bietet daher eine optimale Ergänzung des bisherigen Geschäfts der<br />

Erwerber und eine Stärkung ihres wichtigsten Marktes in Sachsen. Dieser<br />

wurde bisher von den Werken Penig und Flemmingen beliefert.<br />

Auch für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaftsstrategie des Unternehmens<br />

ist die Übernahme bedeutsam, garantiert sie doch zusätzlich die Versorgung<br />

nahe gelegener Betonaktivitäten mit rezyklierten Zuschlagstoffen.<br />

www.heidelberger-sandundkies.de<br />

Technologische Parallelen<br />

sinnvoll verknüpft<br />

Der italienische Hersteller von Planetenmischern Eurostar Concrete<br />

Technology und die BHS-Sonthofen GmbH gehen seit<br />

Mitte März 20<strong>22</strong> gemeinsame Wege. Mit dem Verkauf an den<br />

renommierten Maschinenbauer stärkt Eurostar-Geschäftsführer<br />

Mario Zaccaron sein Unternehmen und sichert dessen künftige<br />

Entwicklung. Zugleich erweitert BHS-Sonthofen das eigene<br />

Portfolio an Doppelwellen-Chargenmischern für Baustoffanwendungen<br />

um qualitativ hochwertige Planetenmischer für<br />

Chargen von bis zu 6000 l. Die zusätzlichen Mischtechnologien<br />

bieten Kunden beider Unternehmen mehr Flexibilität bei der<br />

Auswahl des Equipments und beim Service.<br />

Ziel ist es, langfristig die Positionen beider Unternehmen<br />

weiter zu verbessern und zu stärken. Auch nach der Fusion<br />

bleibt Zaccaron weiterhin Geschäftsführer von Eurostar Concrete<br />

Technology und sorgt für die Kontinuität der Geschäftsaktivitäten<br />

am Standort nahe Udine.<br />

www.bhs-sonthofen.de<br />

MISCHERALLIANZ: BHS-Sonthofen hat den Hersteller von Planetenmischern,<br />

Eurostar Concrete Technology, übernommen. Foto: BHS<br />

GROSSTAGEBAU KAMSDORF: In abgeschlossenen Gewinnungsbereichen<br />

werden im Rahmen der Rekultivierung auch unbelastete Böden eingebaut und<br />

mineralische Bauabfälle angenommen. Foto: remex-kamsdorf.de<br />

Überraschende Erweiterung<br />

in Thüringen<br />

Die Remex GmbH hat im Rahmen eines Share Deals 100 % der Anteile an<br />

der Großtagebau Kamsdorf GmbH (GTK) erworben. Im Zusammenhang<br />

mit dem Gesellschafterwechsel heißt der Standort in Unterwellenborn nun<br />

Remex Kamsdorf GmbH. Zum Geschäftsführer wurde der Remex-Regionalleiter<br />

Ost, Christian Erfurt, berufen. Der Kauf mit wirtschaftlicher Wirkung<br />

zum 1. Januar 2021 schließt Grundstücke und Gebäude sowie die<br />

Bergbauberechtigungen und die Bewilligung zur Aufsuchung von Kalkstein<br />

und Grauwacke zur Herstellung von Schotter und Splitt ein.<br />

Hintergrund für den Remex-Markteintritt in Thüringen ist vor allem der<br />

stark wachsende Entsorgungs- und Baustoffbedarf des Bundeslandes.<br />

Durch die Akquisition des Großtagebaus erschließen sich gleichermaßen<br />

umfangreiche Verfüll- und Rohstoffgewinnungskapazitäten, die völlig neue<br />

Wertschöpfungspotenziale in den östlichen Bundesländern eröffnen. Der<br />

Großtagebau in Kamsdorf existiert in der heutigen Form bereits seit 1963.<br />

Der Standort des Tagebaus ergänzt die Entsorgungs- und Baustoffaktivitäten<br />

des Unternehmens perfekt. Insbesondere die Erweiterung des Portfolios<br />

um Gesteinsbaustoffe in einer Größenordnung von rund 200.000 t<br />

jährlich wird seitens der neuen Inhaber als großer Vorteil gewertet.<br />

www.remex-kamsdorf.de<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


Energieeffizient vorgelegt<br />

Zeppelin realisiert in Eschweiler seine erste treibhausgasneutrale Niederlassung<br />

und Mietstation. Schon im Juli 2021 legte eine Cat-Raupe D6<br />

XE los und bereitete das Baufeld dafür vor. Anfang Mai dieses Jahres<br />

wurde nun der offizielle Spatenstich der Verantwortlichen am Standort<br />

und in NRW nachgeholt. Indem schon beim Neubau auf fossile Energieträger<br />

verzichtet wird, steuert der Bauherr das Unternehmensziel, bis<br />

2030 ein CO 2 -neutrales Unternehmen im laufenden Geschäftsbetrieb zu<br />

sein, detailgerecht an. Dafür investiert der Konzern in diesem Fall knapp<br />

zehn Millionen Euro in das Vorhaben. Eschweiler bleibt kein Einzelfall,<br />

Investitionen werden bei Zeppelin grundsätzlich auf die Vermeidbarkeit<br />

GROSSINVESTITION: Der gemeinsame Spatenstich für<br />

die neue Zeppelin-Niederlassung und Mietstation Eschweiler<br />

wurde von den Verantwortlichen am Standort und in NRW<br />

nachgeholt. Foto: actionpress/Ulrik Eikentopf<br />

von CO 2 -Emissionen gecheckt. So wie es bei den anderen 34 Niederlassungen von Zeppelin Baumaschinen sowie der Zentrale des<br />

Zeppelin-Konzerns inzwischen zum Standard gehört, wird auch in Eschweiler eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung auf dem<br />

Dach installiert, um regenerative Energien zu nutzen.<br />

Das insgesamt 24.000 m² große Grundstück bietet genügend Platz für 880 m² Büroflächen samt Sozialräumen sowie einen 1200 m²<br />

großen Werkstattbereich. Mögliche Erweiterungsflächen von 2700 m² stehen zusätzlich zur Verfügung. Der Standort ist damit ausreichend<br />

dimensioniert, um Baumaschinen samt Mietequipment und Baustellenausrüstungen gebührend zu präsentieren. Erweiterungen sind auch<br />

für die Mitarbeiterschaft geplant. Diese soll langfristig von aktuell 27 auf 35 vergrößert werden. Die Niederlassung Eschweiler existiert seit<br />

1994. Der neue Standort entsteht im erweiterten Industrie- und Gewerbepark in Weisweiler, knapp 3 km vom bisherigen entfernt.<br />

www.zeppelin.com<br />

www.zeppelin-cat.de<br />

Neue Blickwinkel jetzt<br />

auch online<br />

Motec hat einen Onlinestore eröffnet, um die Kameras, Monitore<br />

und Kabel des Herstellers aus Hadamar zu vertreiben.<br />

Komfortabel können auch auf bestimmte Anwendungen zugeschnittene<br />

Kits bestellt werden, was laut Motec im Segment<br />

ein Alleinstellungsmerkmal ist. Dieses vereinfacht die<br />

Auswahl der richtigen Komponenten signifikant. Zusätzlich<br />

wird gewährleistet, dass etwa Kabellängen oder Kameratechnologie<br />

für den Einsatz optimiert sind.<br />

Wer bestellt, profitiert zudem von optimaler Verfügbarkeit.<br />

Die Lieferung erfolgt innerhalb von nur drei Tagen in Deutschland<br />

sowie Österreich. Eine Ausweitung auf zusätzliche empfangsberechtigte<br />

Länder soll in den kommenden Monaten<br />

folgen. Darüber hinaus ist geplant, das Onlineangebot stetig<br />

zu erweitern. In Zukunft sollen Bedienungsanleitungen digital<br />

einsehbar sowie digitale Trainings und Webinare über den<br />

Onlineshop abrufbar sein.<br />

www.motec-cameras.com<br />

RUBBLEMASTER RM 120X<br />

MOBILER PRALLBRECHER<br />

Mit innovativer Hybrid-Technologie!<br />

Mobilität: Innovative<br />

Hybrid-Technologie<br />

ermöglicht unzählig viele<br />

Einsatzmöglichkeiten – auch<br />

im Stadtgebiet.<br />

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vorgewählter Rotordrehzahl.<br />

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verfügbar. Foto: Motec<br />

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mail@christophel.de | christophel.com<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


16<br />

AKTUELL<br />

PERSONEN & POSTEN<br />

Neuer Vorsitz im Saarland<br />

Anlässlich der Mitgliederversammlung des Verbandes der Baustoffindustrie Saarland, VBS, wurde<br />

Dr. Christoph Kopper in Nachfolge von Jürgen Heinz als Vorsitzender gewählt. Heinz verabschiedete<br />

sich nach 14 Jahren aus diesem Ehrenamt und wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.<br />

Dr. Kopper ist Geschäftsführer der Alois Omlor und Alois Omlor Recycling GmbH in<br />

Homburg, seit 2012 im Vorstand des VBS aktiv und zusätzlich Vorsitzender der Gütegemeinschaft<br />

der Baustoffindustrie Saarland.<br />

Zu seinem Stellvertreter wurde Dr. Hendrik Huppert gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder<br />

sind Anja Schmeer sowie Michael Arweiler, Frank Becker, Frank Berchem-Trockle, Max van<br />

DR. CHRISTOPH KOPPER ist neuer der Heyde, Moritz Recktenwald und Christian Schencking.<br />

Vorsitzender des VBS im Saarland. Fotos: VBS Schwerpunkte seiner Arbeit als Vorsitzender sieht Kopper künftig in der Sicherung und<br />

Stärkung der Primär- und Sekundärrohstofferzeuger. Nur so gelinge auch die Sicherung der<br />

Grundversorgung der heimischen Bevölkerung mit wichtigen mineralischen Baustoffen und der Erhalt der entsprechenden<br />

Arbeitsplätze. Zentrale Themen sollen weiterhin die Stärkung der Zusammenarbeit mit dem Nabu im Saarland, Initiativen<br />

im Zusammenhang mit dem seit Langem überfälligen Landesentwicklungsplan sowie die Aufgaben im Zusammenhang mit<br />

der Evaluierung der Mantelverordnung sein. Mehr zur Mitgliederversammlung in GP 5/20<strong>22</strong>.<br />

www.vbs-saar.de<br />

Junggeblieben in Rente oder:<br />

so geht Gudrun<br />

Wer sie sah und kannte, glaubte es nicht: Gudrun Schwend, zuständig<br />

für Anzeigenverwaltung und Sonderdrucke aus den Zeitschriften des<br />

Stein-Verlages, Standbetreuerin auf einschlägigen Messen und Veranstaltungen<br />

– zuletzt beim ForumMIRO 2021 in Berlin – steuerte auf<br />

die Rentenarbeitsgrenze zu … und hat sie nunmehr auch erfolgreich<br />

passiert. In einer kleinen Feierstunde erinnerte Verlagschef<br />

Dr. Friedhelm Rese an die 25 Jahre, die Gudrun in ihrer Funktion verbrachte.<br />

Die ausgebildete Wirtschafts- und Fremdsprachensekretärin<br />

nutzte die damalige Stellenanzeige des Verlages, um nach längerer<br />

Familienpause wieder in das Arbeitsleben einzusteigen. Alle von ihr<br />

verantworteten Aufgaben meisterte sie auch in hektischen Phasen –<br />

wenn beispielsweise Messeausgaben anstanden – mit ruhiger Hand.<br />

Ihre Yoga-Erfahrungen mögen ihr dabei geholfen haben. Als Zeitzeugin<br />

hat Gudrun zudem viele Wandel und Veränderungen im Verlag miterlebt,<br />

darunter auch die Entwicklung der Kies+Sand-Perspektiven KSP<br />

zur GP <strong>GesteinsPerspektiven</strong> in Phase 1 und schließlich Phase 2 als<br />

Verbandsorgan von MIRO. Verlag, Redaktion und Anzeigenverkauf<br />

sagen auf diese Weise noch einmal: Danke für die Zusammenarbeit<br />

und alles Gute für den Ruhestand!<br />

… Auch wenn Letzterer<br />

bei sechs Enkeln ein eher<br />

unbestimmter Zustand sein<br />

dürfte.<br />

www.stein-verlaggmbh.de<br />

GUDRUN SCHWEND wurde<br />

im April in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Der STV sagt:<br />

Danke! Foto: Edgar Wunsch/<br />

Wunsch-Marketing<br />

Vom Steinbruch zum<br />

Verbandschef<br />

Andreas Günther-Plönes ist im Kreis der Gesteinsindustrie<br />

bestens bekannt, hat er doch während<br />

der letzten neun Jahre für die F.C.Nüdling-Gruppe<br />

gearbeitet: zunächst vier Jahre im Bereich Forschung<br />

und Entwicklung, darauf folgend als technischer<br />

Leiter mehrerer Steinbruchbetriebe. Nun<br />

übernahm der Diplom-Geologe, gewappnet mit<br />

reichlich Praxiswissen aus den Segment der Steine-<br />

und Erdenindustrie, im Februar 20<strong>22</strong> die Funktion<br />

des Geschäftsführers des Berufsverbandes<br />

Deutscher Geowissenschaftler, BDG.<br />

Derzeit zählt dieser seit mehr als 35 Jahren<br />

aktive Verband etwa 2000 Mitglieder, darunter<br />

mehr als 130 Firmen und Unternehmen aus allen<br />

Bereichen der Geowissenschaften.<br />

www.geoberuf.de<br />

ANDREAS<br />

GÜNTHER-<br />

PLÖNES<br />

wechselte<br />

vom Steinbruch<br />

zu<br />

(s)einem Berufsverband<br />

und ist nun<br />

neuer Geschäftsführer<br />

des BDG.<br />

Foto: BDG<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


AKTUELL<br />

17<br />

PREISE & AUSZEICHNUNGEN<br />

Ausgezeichnet intelligente<br />

Kommunikation: Watzlawick<br />

fänd’s gut<br />

BEATE VOLKMANN, Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin<br />

von Praxis EDV, freut sich über das<br />

Siegel „Innovation durch Forschung“. Foto: Praxis EDV<br />

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat die Praxis EDV-<br />

Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG vor Kurzem mit dem<br />

Siegel „Innovativ durch Forschung“ ausgezeichnet. Das Unternehmen vertreibt<br />

und betreut seit über 30 Jahren innovative Softwarelösungen für die<br />

Schüttgutindustrie. Auch zukünftig ist kein Stillstand geplant. So soll vor<br />

allem in den Bereich intelligente Software und Individualität investiert werden.<br />

Die Schlüsselessenz hier heißt Kommunikation auf allen Seiten: das<br />

System muss mit dem Anwender kommunizieren und nicht nur umgekehrt.<br />

Module werten dafür selbstständig Informationen aus und reagieren entsprechend.<br />

Anhand von Verhaltensstrukturen erkennt das System, dass<br />

es selbst aktiv werden muss, löst eine bestimmte Meldung aus und schlägt<br />

dem Anwender entsprechende Handlungsoptionen vor.<br />

Kurz gesagt, alles soll miteinander kommunizieren, damit genau zum<br />

richtigen Zeitpunkt jeder die Informationen erhält, von denen er noch gar<br />

nicht wusste, dass er sie überhaupt benötigt.<br />

www.praxis-edv.de<br />

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4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


18<br />

AKTUELL<br />

Nachruf<br />

Trauer um Franz Schulte<br />

Am 30. April 20<strong>22</strong> ist der Überwachungsbeauftragte des BÜV NW,<br />

Franz Schulte, im Alter von 62 Jahren aufgrund einer schweren<br />

Erkrankung verstorben.<br />

Mit Franz Schulte verlieren die nordrhein-westfälische Baustoffbranche<br />

und der BÜV NW einen hochgeschätzten Fachmann, der<br />

Qualitätssicherung gelebt hat. Er stand für wissensbasiertes Handeln<br />

und Diskurs auf Augenhöhe, und er hat dieses Motto in der<br />

Baustoffüberwachung sowie in seinen Aktivitäten bei der Aus- und<br />

Weiterbildung von Betonprüfern, Betoningenieuren VDB sowie Aufbereitungs-<br />

und Verfahrensmechanikern Steine und Erden praktiziert.<br />

Er wollte und vermochte stets die Menschen zu erreichen,<br />

denn sein Beruf war über drei Jahrzehnte auch seine Berufung. Bis<br />

zuletzt war Franz Schulte von dem Gedanken durchdrungen, seine<br />

Praxiserfahrungen und Ideen auch mit einem Nachfolger noch teilen<br />

zu können. Dies blieb ihm leider verwehrt.<br />

Seine Ausdauer, Geradlinigkeit und Aufgeschlossenheit haben<br />

das Gesicht des BÜV NW seit 1992 stark mitgeprägt. Aufrichtigkeit,<br />

Menschlichkeit, eine gesunde Portion Geselligkeit und entwaffnender Humor zählten ebenso zu seinen Markenzeichen<br />

in jedem Lebensbereich. Wer ihn kannte, ist sehr dankbar für die Zeit, die er mit Franz Schulte verbringen durfte.<br />

Der Vorstand und das Team BÜV NW teilen den schmerzhaften Verlust der Familie und werden Franz Schulte ein<br />

ehrendes Andenken bewahren. Gleiches gilt für den Vorstand, die Geschäftsführung sowie die Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen des vero und des MIRO.<br />

www.buev-nw.de www.vero-baustoffe.de www.bv-miro.org<br />

FRANZ SCHULTE war ein besonderer Mensch. In<br />

seiner Person verschmolzen Wissen, Wärme, Kompetenz<br />

und Humor miteinander. Vieles davon wirkt<br />

weiter, weil er nicht versäumte, es weiterzugeben.<br />

Foto: BÜV NW<br />

Rohstoffversorgung in NRW nicht mehr gesichert<br />

Im Jahr 2019 hatte die NRW-Landesregierung im Landesentwicklungsplan<br />

(LEP) beschlossen, die Kiesgewinnung für 25 Jahre –<br />

und damit fünf Jahre länger als die bislang vorgesehenen 20 Jahre<br />

– zu sichern. Auf dieser Basis sollten im in Aufstellung befindlichen<br />

Regionalplan RVR (Regionalverband Ruhr) neue Gewinnungsgebiete<br />

ausgewiesen werden. Die Kreise Wesel und Viersen<br />

sowie die Kommunen Alpen, Kamp-Lintfort, Rheinberg und<br />

Neukirchen-Vluyn klagten dagegen.<br />

Anfang Mai 20<strong>22</strong> hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster<br />

der Klage stattgegeben. Das Gericht hat die Planaussagen im<br />

LEP zur Sand- und Kiesgewinnung für unwirksam erklärt. Somit ist<br />

auch die Rechtsgültigkeit des Regionalplans im RVR-Gebiet fragwürdig.<br />

Aus Sicht von vero wird die Entscheidung massive Auswirkungen<br />

auf die Versorgungssicherheit im Gebiet des RVR sowie in<br />

NRW insgesamt haben. Mit dieser Entscheidung klafft außerdem<br />

die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit weiter auseinander.<br />

Um die bestehenden Bedarfe an mineralischen Rohstoffen auch<br />

zukünftig zuverlässig zu decken, ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit<br />

dank der Verfügbarkeit heimischer Rohstoffe<br />

eine wesentliche Voraussetzung. Schon jetzt können die derzeit<br />

benötigten Mengen an Rohstoffen durch die Produktionsmengen<br />

der Betriebe kaum noch gedeckt werden.<br />

Durch die Entscheidung des OVG wird diese Versorgungssicherheit<br />

durch verkürzte Versorgungszeiträume noch stärker<br />

gefährdet. Damit sind auch die politischen Ziele beim Wohnungsbau,<br />

im Bereich der Infrastruktur sowie bei der Energie- und<br />

Verkehrswende bedroht. Die Politik ist laut vero nun gefordert,<br />

die für diese politisch gewünschten Entwicklungen erforderlichen<br />

Voraussetzungen zu schaffen und die Versorgungssicherheit<br />

rechtssicher zu gewährleisten.<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

LEP unwirksam?<br />

23.–26. August 2023<br />

Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


+++<br />

-News-Channel +++<br />

Fachinformationen mit Reichweite<br />

+ Erhalten Sie wöchentlich für die Branche wichtige Ad-hoc-<br />

Meldungen und Nachrichten!<br />

Der „STV-News-Channel“ informiert Sie im Stile eines Nachrichten-<br />

kanals kurz und knapp, schnell und kompetent über Aktuelles aus<br />

der mineralischen Baustoff-, Asphalt- und Recycling-Industrie.<br />

+ Außerdem werden Sie mit unseren etablierten Fachzeitschriften<br />

GP <strong>GesteinsPerspektiven</strong>, recycling aktiv und asphalt – wie gewohnt –<br />

kompetent und umfassend informiert. Diese sind auch in unserem<br />

Zeitschriften-Web-Kiosk als E-Paper verfügbar.<br />

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und für den<br />

STV-News-<br />

Channel<br />

anmelden!<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de | www.stein-verlagGmbH.de


20<br />

MACH MAL WAS<br />

Von weißem Gold und grünen Zinsen<br />

Gips wird bisweilen auch als „weißes Gold“ bezeichnet. In diesem Jahr<br />

stimmt dies doppelt, denn der Gips findet nicht nur in der wirtschaftlichen<br />

Realität massive Beachtung, sondern wurde von einem prominent<br />

besetzen Kuratorium unter Federführung des BDG auch zum „Gestein<br />

des Jahres 20<strong>22</strong>“ gewählt.<br />

BESUCH IM GIPSSTEINBRUCH: Mitglieder und Gäste des IHK-Wirtschaftsausschusses in Niedersachsen<br />

besuchten den Standort bei Uehrde.<br />

EXPERTEN IN SACHEN GIPSGEWINNUNG:<br />

Werkleiter Uwe Schridde (l.) und Biodiversitätsmanager<br />

Pascal Bunk.<br />

FÜR AMPHIBIEN ist dieser kleine Tümpel ein idealer<br />

Lebensraum. Fotos: Ralf Gießler<br />

Der Rohstoff Gips zählt nicht nur in<br />

der modernen Bauausführung zu<br />

den begehrten Materialien. Schon während<br />

und besonders nach seiner Gewinnung<br />

sind Gipsstandorte wertvolle Flächen<br />

für Naturschutz und Artenvielfalt.<br />

Das weiße Gold generiert insofern grüne<br />

Zinsen. Über diese Zusammenhänge<br />

informierten sich kürzlich auch Mitglieder<br />

und Gäste des IHK-Wirtschaftsausschusses<br />

in Niedersachsen bei einem<br />

Besuch im Gipssteinbruch von Rump &<br />

Salzmann bei Uehrde.<br />

„Gips ist aus dem modernen Hochbau<br />

nicht mehr wegzudenken, weder aus<br />

dem Leichtbau noch bei energiesparenden<br />

Innenausbauten. Spezialgipse<br />

verwendet die keramische und die<br />

pharmazeutische sowie die Lebensmittel-Industrie“,<br />

stimmte Werkleiter<br />

Uwe Schridde die Besucher ein. Als<br />

Gastgeber wurde er unterstützt von Pascal<br />

Bunk, Biodiversitätsmanager bei<br />

Knauf Gips, denn Rump & Salzmann<br />

gehört zur Knauf-Gruppe.<br />

Dank der Gewinnung von heimischem<br />

Naturgips lassen sich kurze Transportwege<br />

gewährleisten. Zwar existieren<br />

auch in Süd- und Osteuropa sowie in<br />

Übersee große Naturgipsvorkommen,<br />

für Deutschland ist jedoch gerade der<br />

Südharz von überragender Bedeutung.<br />

Diese nimmt mit dem Ausstieg aus der<br />

Kohleverstromung und dem damit einhergehenden<br />

Wegfall von synthetischem<br />

REA-Gips noch zu.<br />

Deutschland benötige für unterschiedlichste<br />

Einsatzzwecke etwa<br />

10 Mio. t Gips pro Jahr, erläuterte der<br />

Werkleiter. Etwa die Hälfte davon stamme<br />

derzeit aus Rauchgas-Entschwefelungsanlagen<br />

(REA). Diese Menge ließe<br />

sich nicht ohne Weiteres ersetzen, denn<br />

obwohl Gips im Prinzip unendlich oft recycelbar<br />

wäre, reichen die wiederverwertbaren<br />

Mengen, z. B. aus Gebäudeabrissen,<br />

zur Versorgung nicht aus. Voraussetzung<br />

sei zudem eine aufwendige<br />

Trennung von Verbund-Materialien.<br />

Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

müssten dringend angepasst werden.<br />

Hier arbeite die Industrie in Forschungsprojekten<br />

mit Hochschulen zusammen,<br />

um die Recycling-Quoten zu<br />

erhöhen.<br />

Pascal Bunk stellte als Fachmann für<br />

Natur- und Artenschutz die Bedeutung<br />

von Abbaustätten für die heimische Tierund<br />

Pflanzenwelt vor. Die nachgewiesen<br />

nützlichen Effekte für Amphibien, Vögel<br />

und viele Pflanzen hätten auch Naturschutzverbände<br />

erkannt und anerkannt.<br />

Deshalb arbeite die Rohstoffindustrie<br />

auf verschiedenen Ebenen beispielsweise<br />

mit dem Nabu zusammen. Durch solche<br />

Kooperationen seien allerhand zukunftsweisende<br />

Konzepte entstanden.<br />

Dies alles geschehe in einem engmaschigen<br />

Rahmen an Gesetzen und Vorschriften<br />

zum Natur- und Umweltschutz,<br />

so Bunk: „Steinbrüche wie dieser hier in<br />

Uehrde sind für den Naturschutz wertvoll.“<br />

Thomas Bremer, geschäftsführender<br />

Gesellschafter von VG-Orth, gleichzeitig<br />

Vorsitzender des Bundesverbandes der<br />

Gipsindustrie, und mit einer Gewinnungsstätte<br />

bei Osterode quasi Nachbar von<br />

Rump & Salzmann, bestätigte die Aussagen<br />

seiner Kollegen. Die Gäste des IHK-<br />

Wirtschaftsausschusses folgten den Ausführungen<br />

mit großem Interesse. Umso<br />

mehr, als sie bereits von anderer Seite auf<br />

die große Bedeutung des Rohstoffes Gips<br />

für die Baubranche aufmerksam gemacht<br />

worden waren. Aber: Nichts geht am<br />

Ende über die eigene Erfahrung, die hier<br />

durch eine Befahrung gesammelt<br />

werden konnte. <br />

(Joachim Mahrholdt)<br />

www.rump-salzmann.de<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


Interne MIRO-Handreichung<br />

HOCHEXKLUSIV: Die<br />

Broschüren wurden nur für in der<br />

MIRO-Verbandsfamilie organisierte Unternehmen der<br />

Gesteinsindustrie erstellt. Cover: MIRO<br />

Leitfaden zur Nutzung<br />

sozialer Netzwerke<br />

Zu Chancen und Risiken der Präsenz in sozialen Medien<br />

sowie für den Auftritt auf diversen Internet-Plattformen<br />

hat MIRO zwei Broschüren entwickelt und für<br />

Mitglieder bereitgestellt. Zielgruppe sind die in den<br />

Netzwerken aktiven Mitarbeiter in den Unternehmen<br />

der MIRO-Verbandsfamilie.<br />

Die zweigeteilte Veröffentlichung mit dem Titel<br />

„Social Media erfolgreich einsetzen – Teil 1 und 2“ wurde<br />

in Zusammenarbeit mit der Prevency GmbH erstellt. Im<br />

internen Mitgliederbereich der MIRO-Internetseite sind<br />

die leicht zu lesenden und gut verständlichen Broschüren<br />

als MIRO-info Nr. 51 und Nr. 52 zu finden. Sie bieten<br />

das nötige Handwerkszeug, um sich strukturiert und<br />

nachhaltig in den sozialen Netzwerken zu bewegen.<br />

In Teil 1 werden Funktionsweisen, Chancen und Fallstricke<br />

dargestellt sowie wertvolle Anregungen für den<br />

Einsatz von Social Media für Unternehmen gegeben. In<br />

Teil 2 folgen umfangreiche Praxistipps und eine Anleitung,<br />

wie man eine Präsenz in den sozialen Medien aufbauen<br />

und pflegen sollte. Sowohl die Geschäftsführungen<br />

als auch die konkret mit der Bespielung der<br />

Internet-Plattformen betrauten Mitarbeiter erhalten viele<br />

wertvolle Anregungen und Arbeits-Tools.<br />

Um gute Resonanzen zu erzielen, wird empfohlen,<br />

Zielgruppen für die eigenen Social-Media-Plattformen<br />

zu identifizieren und mit den jeweils passenden Inhalten<br />

zu versorgen. Auf diese Weise können Vertrauen, Glaubwürdigkeit<br />

und Reputation auf- und ausgebaut werden.<br />

www.bv-miro.org


<strong>22</strong><br />

MACH MAL WAS<br />

FESTLICHER RAHMEN, kunstvolle Trophäe: Das österreichische Forum Rohstoffe verlieh die nationalen Nachhaltigkeitspreise an<br />

Gesteinsunternehmen des Landes Mitte Mai im Herzen von Wien. Insgesamt wurden 18 Projekte eingereicht. Alle Teilnehmer erhielten<br />

eine Anerkennungsurkunde. Fotos: ForumRohstoffe/Marko Kovic<br />

Wettbewerb motiviert zu Bestleistungen<br />

Der MIRO-Schwesterverband in Österreich, das „Forum mineralische Rohstoffe“<br />

verlieh zum nunmehr vierten Mal die in der Rohstoffbranche begehrten<br />

nationalen Nachhaltigkeitspreise an verdiente Unternehmen der Branche.<br />

Die Betreiber von Steinbrüchen sowie<br />

Sand- und Kiesgruben arbeiten<br />

kontinuierlich daran, ihre Produktionsprozesse<br />

effizienter zu gestalten und<br />

noch mehr Energie in die nachhaltige<br />

Betriebsführung, innovative Produktentwicklung<br />

sowie die Renaturierung ihrer<br />

Gewinnungsstätten zu investieren.<br />

Hohes ökologisches Bewusstsein und<br />

Verantwortung für die Natur sind längst<br />

wichtige Markenzeichen dieser Branche.<br />

Zur Verleihung lud das „Forum mineralische<br />

Rohstoffe“ als auslobender Verband<br />

im Mai 20<strong>22</strong> Branchenvertreter<br />

und Stakeholder in die Hofstallung im<br />

Museumsquartier Wien ein. Moderatorin<br />

Mari Lang führte durch die erneut glanzvolle<br />

Veranstaltung.<br />

„Mit unserem Nachhaltigkeitspreis<br />

möchten wir all jene Unternehmen vor<br />

den Vorhang holen, die täglich hart daran<br />

arbeiten, Sand, Kies und Naturstein ökonomisch<br />

und ökologisch nachhaltig und<br />

sozial verträglich zu gewinnen“, sagt Dr.<br />

Petra Gradischnig, Geschäftsführerin des<br />

Forum Rohstoffe. Um das zu erreichen<br />

und zu unterstützen, lädt das Forum Rohstoffe<br />

seit 2012 seine Mitgliedsunternehmen<br />

alle drei Jahre ein, sich am Wettbewerb<br />

um den Nachhaltigkeitspreis zu<br />

beteiligen. Mit ihren innovativen Projekten<br />

bewiesen Unternehmer aus ganz<br />

Österreich auch diesmal, wie Nachhaltigkeit,<br />

Biodiversität, soziale Verantwortung<br />

und Kreislaufwirtschaft in ihren Betrieben<br />

gelebt werden. Der Award wurde in den<br />

Kategorien Ökologie, Ökonomie und Soziales<br />

sowie zum ersten Mal in der Sonderkategorie<br />

Kommunikation ausgelobt<br />

und vergeben.<br />

Die Sieger-Firmen im<br />

Kurz-Überblick<br />

Besonders erfolgreich waren dieses Mal<br />

drei Unternehmen aus Niederösterreich<br />

und eines aus Salzburg. So ging der<br />

Award in der Kategorie Ökonomie an die<br />

Salzburger Sand- und Kieswerke GmbH<br />

für das Projekt „Neubau der Kiesaufbereitung<br />

und Betonmischanlage Thalgau“.<br />

Das Projekt überzeugte mit seinen neuen<br />

Maßstäben in der nachhaltigen Kiesaufbereitung<br />

und Betonerzeugung, den minimierten<br />

Emissionen und der verbesserten<br />

Arbeitsumgebung für die eigenen<br />

Mitarbeiter.<br />

Mit dem Projekt „Grüner bauen“<br />

konnte das Unternehmen Lasselsberger<br />

GmbH aus Pöchlarn die namhafte Jury<br />

in der Kategorie Ökologie für sich gewinnen.<br />

Dieser Award wurde in Kooperation<br />

mit BirdLife, dem langjährigen Partner<br />

des Forum Rohstoffe, vergeben.<br />

Das Projekt „Vision Zero mit e-Learning“<br />

für ein bestmögliches Sicherheitsniveau<br />

verhalf der Rohrdorfer Sand und<br />

Kies GmbH in der Kategorie Soziales an<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


MACH MAL WAS<br />

23<br />

die Spitze. Der erstmalig verliehene Sonderpreis<br />

in der Kategorie Kommunikation<br />

ging an die Wopfinger Transportbeton<br />

Ges.m.b.H. für das Projekt „Vom Umweltreport<br />

zum Nachhaltigkeitsbericht<br />

– Informationsbroschüre zur nachhaltigen<br />

Rekultivierung und Renaturierung<br />

von Abbaustätten in Ost-Österreich“.<br />

Über diese zwangsläufig kleine Spitzengruppe<br />

hinaus bewiesen alle teilnehmenden<br />

Unternehmer mit ihren großartigen<br />

Projekten und viel Engagement,<br />

dass sie es als ihre persönliche Verpflichtung<br />

ansehen, die Lebensgrundlagen<br />

der Zukunft zu erhalten und wo es<br />

möglich ist, weiter zu verbessern. Klarer<br />

Fokus: Die Natur ist Teil des ökonomischen<br />

Denkens.<br />

Vorausdenken heißt<br />

Bodenschätze sichern<br />

„Wir sind in Österreich zwar in der glücklichen<br />

Lage, über ausreichend Lagerstätten<br />

zu verfügen, jedoch wird der<br />

Zugang zu diesen Rohstoffvorkommen<br />

immer schwieriger und kostspieliger“,<br />

erklärt Petra Gradischnig. Dies verteuere<br />

den Preis für den Baurohstoff und<br />

damit die Baukosten. Klar sei, dass ohne<br />

mineralische Rohstoffe in Österreich<br />

keine Gemeinde funktionieren würde.<br />

„Die Sicherung der heimischen Versorgung<br />

mit mineralischen Rohstoffen aus<br />

der Region für die Region sowie die Stärkung<br />

der Unabhängigkeit gegenüber<br />

Dritten ist daher heute mehr denn je ein<br />

Gebot der Stunde“, so die Geschäftsführerin<br />

abschließend.<br />

Rahmen für den Nachhaltigkeitswettbewerb<br />

in Austria<br />

Der Wettbewerb richtet sich jeweils an<br />

mineralische Rohstoffe gewinnende<br />

Unternehmen in Österreich, die Nachhaltigkeits-Projekte<br />

planen, gerade umsetzen<br />

oder in den vergangenen zwei<br />

Jahren abgeschlossen haben. Mit dem<br />

Award werden alle drei Jahre Unternehmen<br />

ausgezeichnet, die ganz besondere<br />

Aktivitäten vorweisen können, welche<br />

weit über das von Planungsbehörden<br />

und vom Gesetzgeber Verlangte hinausgehen.<br />

Alle 18 zum Award eingereichten<br />

Projekte wurden von einer unabhängigen<br />

Experten-Jury bewertet und so die<br />

Siegerprojekte ermittelt. Die Gewinner<br />

der österreichischen Nachhaltigkeitspreise<br />

kandidieren auch beim „Sustainable<br />

Development Award 20<strong>22</strong>“ des<br />

Europäischen Gesteinsverbands UEPG.<br />

Dieser europäische Preis wird am 30.<br />

November 20<strong>22</strong> in Brüssel verliehen.<br />

www.ForumRohstoffe.at<br />

SEIT EINEM JAHR führt Dr. Petra Gradischnig<br />

das Forum Rohstoffe mit Eloquenz und sicherer<br />

Hand. Die Kontinuität wissen auch der Vorsitzende<br />

DI Johann Eder (l.) und sein Stellvertreter DI Armin<br />

Richter zu schätzen.<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


24<br />

PRAXIS<br />

GP-Interview: Geschärfter<br />

Blick für erweiterte Wege<br />

EINGESTIEGEN<br />

Die Suche im Kleinen,<br />

um Großes zu lösen<br />

„Ressourceneffiziente Lagerstättennutzung<br />

durch Verwertung mineralischer Reststoffe<br />

in der Sand- und Kiesindustrie“ lautet<br />

der Titel der Dissertation, die Dr. Regina<br />

Ettenhuber an der Technischen Universität<br />

München schrieb. Dafür prüfte sie während<br />

der Promotionsphase die verborgenen<br />

Qualitäten bislang unverwertbarer feinkörniger<br />

Sedimente, die als erdfeuchter Abraum<br />

oder Kieswaschschlammsuspensionen<br />

„übrig“ blieben und bisweilen gar die<br />

wirtschaftliche Gewinnbarkeit feinkornreicher<br />

Gesteinsvorkommen infrage stellten.<br />

Die Untersuchung der chemisch-mineralogischen<br />

Bestandteile, der Korngrößenzusammensetzung<br />

und weiterer bodenmechanischer<br />

Parameter mündete in Eignungsabschätzungstabellen<br />

für land- und<br />

forstwirtschaftliche Zwecke, für den Deponiebau,<br />

die Keramik-, Zement- und Lehmbaustoffherstellung<br />

sowie die Herstellung<br />

thermisch oder hydrothermal behandelter<br />

Produkte. Die Verwertungsmöglichkeiten<br />

der bislang gering geschätzten Restfraktionen<br />

erwiesen sich demnach als erstaunlich<br />

vielgestaltig. Teils wurden gar nutzbare<br />

Mengen hochwertigerer Tonrohstoffe wie<br />

Kaolin oder Bentonit nachgewiesen. Die<br />

Dissertation ist als Monografie im Pfeil-<br />

Verlag unter https://pfeil-verlag.de/publikationen/ressourceneffiziente-lagerstaettennutzung/<br />

zum Nachlesen erhältlich.<br />

Dr. Regina Ettenhuber verantwortet inzwischen<br />

seit April dieses Jahres bei Rohrdorfer<br />

Zement den Geschäftsbereich<br />

Geologie & Rohstoffe, der neben Anknüpfungspunkten<br />

an die Erfahrungen der Promotionsphase<br />

weitere interessante Herausforderungen<br />

bietet.<br />

GP: Frau Dr. Ettenhuber, als Geologin<br />

in der Steine- und Erden-, respektive<br />

mineralischen Baustoffindustrie zu arbeiten,<br />

fällt Startern in dieser Fachrichtung<br />

sicher nicht als Erstes ein. Wie<br />

entwickelte sich Ihre Entscheidung?<br />

Dr. Regina Ettenhuber: Nach dem Studium<br />

an der TU München im Fachbereich<br />

Ingenieur- und Hydrogeologie begann<br />

ich eine Promotion, in der ich die<br />

ressourceneffiziente Nutzung mineralischer<br />

Roh- und Reststoffe in sandigen<br />

und kiesigen Lagerstätten untersuchte.<br />

Dabei konnte ich Verwertungspotenziale<br />

aufzeigen und zur Vernetzung in der<br />

Baustoffbranche sowie zur Landwirtschaft<br />

und Abfallwirtschaft beitragen.<br />

Die Idee als Ingenieurin in der mineralischen<br />

Roh- und Baustoffindustrie zu<br />

arbeiten, liegt nach dieser Erfahrung<br />

nahe. Außerdem treten bei der Rohstoffgewinnung<br />

viele Fragestellungen auf, die<br />

mit einem ingenieurgeologischen Hintergrund<br />

und in Zusammenarbeit mit<br />

den Fachkräften vor Ort gelöst werden<br />

können. Außerdem möchte ich die regionale<br />

Rohstoffgewinnung und Baustoffherstellung<br />

unterstützen, indem ich in<br />

Genehmigungsverfahren zur langfristigen<br />

Rohstoffsicherung beitrage. Die<br />

Suche und Beurteilung von Vorkommen<br />

und Verwertungswegen ist auch hier<br />

wieder bedeutend.<br />

Sie sind seit April dieses Jahres im<br />

Zementwerk Rohrdorf verantwortlich<br />

für die Geologie der Rohstoffe, Gewinnungsverfahren<br />

und Rohstoffsicherung.<br />

Worauf freuen Sie sich in<br />

dieser verantwortungsvollen Position<br />

besonders und wo sehen Sie aufgrund<br />

Ihrer Erfahrungen und denen<br />

der Branche insgesamt spezifische<br />

Hürden?<br />

Ich freue mich ganz besonders auf die<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit im Unternehmen.<br />

Viel Erfahrungsschatz bewährt<br />

sich täglich und technische Entwicklungen<br />

bei der Rohstoffgewinnung<br />

und Verarbeitung gestalten die Zukunft.<br />

Das Bewusstsein für die Natur und der<br />

verantwortungsvolle Umgang mit den<br />

Rohstoffgewinnungsflächen hat sich<br />

etabliert und wird bei allen Mitarbeitern<br />

gepflegt. Eine offene Kommunikation der<br />

Erfahrungen und Vorhaben in der Firma<br />

zeigt, dass hier eine gute Zusammenarbeit<br />

stattfindet.<br />

Die Bedeutung der Verfügbarkeit von<br />

Baurohstoffen des Alltags wird für jeden<br />

Einzelnen, zum Beispiel im privaten Hausbau<br />

oder auch bei der Errichtung öffentlicher<br />

Gebäude und Verkehrswege, sichtbar.<br />

Eine künstliche Verknappung durch<br />

die Verhinderung von Gewinnungsvorhaben<br />

oder einen Stopp in bestehenden<br />

Gewinnungsstätten halte ich für nicht<br />

richtig. Eine Preissteigerung für Baustoffe<br />

durch weite Transportwege und vermehrte<br />

CO 2 -Emissionen wären die Folge.<br />

Nach meiner Überzeugung sollte in Genehmigungsverfahren<br />

von Gewinnungsstätten<br />

die regionale Bedeutung der Rohstoffversorgung<br />

und die langfristige<br />

DR. REGINA ETTENHUBER: „Die ressourceneffiziente Lagerstättennutzung verlangt auch<br />

eine tiefergehende Betrachtung aller geförderten Stoffanteile. In den meisten Fällen offenbart<br />

sich Erstaunliches.“ Foto: Rohrdorfer<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


PRAXIS<br />

25<br />

Verbesserung des Naturhaushalts, die<br />

während der aktiven Gewinnungsphase<br />

bereits beginnt, betont werden.<br />

Wie können Sie Erfahrungen aus<br />

Ihrem Studium bzw. Ihrer Doktorarbeit<br />

insbesondere bei Rohrdorfer einbringen?<br />

Während des Studiums und der Promotionsphase<br />

konnte ich viele bedeutsame<br />

– ich nenne es handwerkliche – Fähigkeiten<br />

erlernen. Dazu gehören zum Beispiel<br />

das geologische Kartieren in alpinem<br />

Gelände oder diverse Labormethoden<br />

zur qualitativen und quantitativen Untersuchung<br />

von Wasser, Gestein oder Bodenproben.<br />

Es war darüber hinaus auch<br />

wichtig, die Ergebnisse vorzustellen und<br />

in diversen Kontexten zu diskutieren. In<br />

Gesprächen begegnete ich dabei Wissenschaftlern,<br />

Fachkräften in Betrieben<br />

und Behörden sowie vielen anderen Personen.<br />

Somit wurden neben den fachlichen<br />

Kenntnissen auch soziale Kompetenzen<br />

trainiert, die im Arbeitsalltag<br />

benötigt werden. Ich denke, das in Kombination<br />

mit den inhaltlichen Aspekten<br />

hier gut anwenden zu können.<br />

In Ihrer Funktion tragen Sie auch zur<br />

Reduktion der CO 2 -Emissionen bei<br />

der Zementherstellung bei. Was<br />

genau bedeutet dies in Ihrem Arbeitsalltag?<br />

Derzeit geschehen einige spannende<br />

Entwicklungen in der Zement- und Rohstoffindustrie,<br />

die auf eine Minderung<br />

der CO 2 -Emissionen abzielen. Bisher<br />

wird durch die Reduktion des Klinkeranteils<br />

im Zement über den Einsatz von<br />

Hüttensand und Kalkstein sowie durch<br />

Zugabe von Flugasche bei der Betonherstellung<br />

die Menge an CO 2 pro Kubikmeter<br />

Beton reduziert. Hüttensand<br />

aus der Stahlerzeugung und Flugasche<br />

der Kohlekraftwerke werden in Zukunft<br />

aber kaum mehr verfügbar sein. Für die<br />

CO 2 -Einsparung spielen nun getemperte<br />

Tone eine zentrale Rolle, da sie festigkeitsbildende<br />

und gefügestabilisierende<br />

Eigenschaften im Beton übernehmen<br />

können und bei deren Herstellung kein<br />

CO 2 emittieren. Die Suche nach passenden<br />

tonigen Rohstoffen und die Ermittlung<br />

der Beurteilungskriterien zur Eignungsabschätzung<br />

beschäftigt mich<br />

unter anderem deshalb im Arbeitsalltag.<br />

Angesichts des Themas Ihrer Dissertation<br />

richten Sie Ihren Blick hier<br />

sicher nicht auf neue Tonvorkommen,<br />

oder?<br />

Die ressourceneffiziente Lagerstättennutzung<br />

ist ohnehin längst fester Teil der<br />

Unternehmensphilosophie und wir arbeiten<br />

nun gemeinsam weiter daran, die<br />

Potenziale weiterer Stoff-Fraktionen der<br />

bestehenden Lagerstätten zu erschließen.<br />

Ziel ist es, unter anderem durch die<br />

Aktivierung der puzzolanischen Eigenschaften,<br />

geeignete feinkörnige Rohstoffe<br />

zukünftig für die Zement- und<br />

Betonherstellung zu verwenden.<br />

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26<br />

PRAXIS<br />

LIEFERUNG VON FILTERKUCHEN aus einer Dolomitwäsche in Nordrhein-Westfalen. Foto: Krakow, 2021<br />

Vom einstigen Rest zum<br />

keramischen Rohstoff<br />

Seit über 6000 Jahren werden Ziegel aus Ton, Lehm und Sand hergestellt.<br />

Das Grundprinzip ist bis heute immer dasselbe. Es basiert auf der plastischen<br />

Verformbarkeit der Tonminerale im wässrigen System. Seit einiger<br />

Zeit zeichnen sich jedoch Veränderungen an der Rohstoffbasis ab. Im zunehmenden<br />

Maße werden den primären Ziegeltonen feinteilige Überschussminerale<br />

aus der Gesteinsindustrie zugesetzt. Dabei handelt es sich vor<br />

allem um tonigen Abraum sowie um Filterkuchen, aber auch Gesteinsfüller.<br />

Ein wichtiges Motiv für die Erweiterung<br />

der Rohstoffbasis liegt in der<br />

Laufzeit-Streckung der werkseigenen<br />

Rohstoffreserven der Ziegelproduzenten.<br />

Schließlich werden auch Genehmigungsverfahren<br />

für die Tongewinnung<br />

NEUE PRODUKTZUKUNFT: Auf Ofenwagen gestapelte<br />

Klinker. Rohstoffzulieferungen dafür kommen auch aus<br />

der Gesteinsindustrie. Foto: Krakow, 2017<br />

seit Jahren immer schwieriger bis unmöglich.<br />

Zum anderen fordert der mittlerweile<br />

fortschreitend grüne Markt eine<br />

ressourceneffiziente und CO 2 -arme<br />

Baustoffproduktion. Ein starkes Verkaufsargument,<br />

das moderne Ziegelproduzenten<br />

inzwischen nicht mehr auf<br />

die leichte Schulter nehmen können.<br />

Ziegel werden aus einer exakt abgestimmten<br />

Betriebsmischung hergestellt.<br />

Der erste Schritt besteht in der Homogenisierung<br />

der Rohstoffe. Dabei werden<br />

diese über Kastenbeschicker dosiert<br />

und anschließend zu einer<br />

homogen-plastischen Masse verknetet.<br />

Die Rohstoffe passieren dafür zunächst<br />

einen Kollergang, in dem rotierende<br />

Stahlwalzen das Material vorzerkleinern.<br />

Über nachgeschaltete Grob- und Feinwalzwerke<br />

werden die Rohstoffe dann<br />

auf Korngrößen von 0,5 bis 1 mm zermahlen.<br />

Das Korngrößenspektrum auf-<br />

bereiteter Betriebsmassen erstreckt sich<br />

von der Tonkorn- bis zur Grobsandfraktion.<br />

Mit Pressfeuchten zwischen 15 bis<br />

18 Masse-% wird die plastische Masse<br />

dann mit einer Vakuumstrangpresse extrudiert,<br />

anschließend in die Form ihrer<br />

Produktkategorie gebracht, getrocknet<br />

und letztlich gebrannt.<br />

Feinteilige Überschussminerale<br />

für moderne Ziegel<br />

Für den Einsatz von Zusatzstoffen in der<br />

Ziegelindustrie ergeben sich Anforderungen<br />

hinsichtlich der Liefersicherheit.<br />

Die Jahresmenge sollte mindestens<br />

5000 t betragen, und das über eine Laufzeit<br />

von fünf bis zehn Jahren. Hieraus<br />

resultieren wöchentliche Liefermengen<br />

ab etwa 100 t, zum Teil auch deutlich<br />

darüber. Das Material muss kontinuierlich<br />

verfügbar sein, auch während der<br />

Wintermonate. Frachtentfernungen zum<br />

Ziegelwerk sollten möglichst kurz sein.<br />

Hier gilt: je kürzer, desto besser.<br />

Geeignete Zusatzstoffe für Ziegel<br />

müssen frei von Verunreinigungen sein.<br />

Dazu zählen vor allem grobstückige Karbonate<br />

(Calcit, Dolomit) sowie höhere<br />

Gehalte an Sulfiden (Pyrit, Markasit) und<br />

Sulfaten (Gips, Anhydrit, Schwerspat).<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


Keinesfalls dürfen Kalkstücke, Betonreste<br />

oder Metallteile in den Rohstoff gelangen.<br />

Ferner muss das Material frei von<br />

Pflanzenwurzeln und Holzresten sein.<br />

Auch hohe Gehalte an fein verteiltem<br />

organischem Kohlenstoff können zu Einschränkungen<br />

führen.<br />

Einsatz von Ton als<br />

Begleitrohstoff<br />

Schon seit Jahren wird toniger Abraum<br />

in der Ziegelindustrie verwendet. Hierzu<br />

zählt geeignetes Material aus Überlagerungshorizonten<br />

und Zwischenmitteln<br />

von Tagebauen ebenso wie Tunnel- und<br />

unkontaminierter Bodenaushub aus<br />

größeren Baumaßnahmen. Vorreiter war<br />

hier die DDR. Die Erkundung(!) und Gewinnung<br />

von Begleitrohstoffen im Zuge<br />

der Förderung von Braunkohle war gesetzlich<br />

vorgeschrieben. Unzählige<br />

gelbe Klinkerbauten, etwa im Großraum<br />

Halle-Leipzig, wurden aus Braunkohletonen<br />

errichtet. Und noch heute profitieren<br />

wir von diesen Rohstoffen: Die<br />

derzeit größte Tonhalde Mitteleuropas<br />

mit etwa 8 Mio. t Vorrat stammt aus dem<br />

ehemaligen Braunkohletagebau Haselbach<br />

im Leipziger Revier. Aktuell werden<br />

begleitende Tonhorizonte vor allem<br />

im Raum Osnabrück gefördert. Hier<br />

treten geologisch verfestigte Tonhorizonte/Schiefertone<br />

als Überlagerung<br />

und Zwischenmittel in Sandsteinbrüchen<br />

des Oberkarbon und Malm auf.<br />

Über 250.000 t begleitender Schieferton<br />

wird hier jährlich an verschiedene<br />

Klinkerwerke geliefert.<br />

Einsatz von<br />

Filterkuchen<br />

Filterkuchen aus Werken der Gesteinsindustrie<br />

sind aufgeschlämmte und<br />

druckentwässerte Mineralprodukte mit<br />

geogenem Tonmineralgehalt. Aufgrund<br />

ihrer Plastizität werden Filterkuchen<br />

auch als Tonersatzstoffe oder Recycling-<br />

Ton bezeichnet. Die Hauptmasse der<br />

Filterkuchen aus Natursteinbetrieben<br />

stammt aus der Mineralwäsche von mesozoischen<br />

und insbesondere paläozoischen<br />

Festgesteinen. Bislang eher untergeordnet<br />

fallen Filterkuchen bei der<br />

Wäsche quartärer Kiese und Sande an.<br />

In Deutschland gibt es derzeit rund 25<br />

Standorte mit Membran-/Kammerfilterpressen.<br />

Die einzelnen Standorte produzieren<br />

zwischen 10.000 und 200.000 t<br />

Filterkuchen pro Jahr. Eine typische Größenordnung<br />

liegt bei etwa 30.000 Jahrestonnen.<br />

Die mineralogische Zusammensetzung<br />

der Filterkuchen wird<br />

maßgeblich vom Ausgangsgestein bestimmt.<br />

Vereinfacht kann zwischen kaolinitischen,<br />

illitisch-smektitischen und<br />

karbonatischen Filterkuchen differenziert<br />

werden.<br />

Die Korngrößenverteilung von Filterkuchen<br />

koinzidiert weitgehend mit dem<br />

Korngrößenspektrum aufbereiteter Betriebsmassen<br />

in der Ziegelindustrie. Daraus<br />

resultiert, dass Filterkuchen nicht<br />

mehr energieintensiv zerkleinert, sondern<br />

nur noch homogen in die Masse<br />

eingemischt werden müssen. Dadurch<br />

reduziert sich der Verschleiß an Aufbereitungsmaschinen<br />

deutlich und der Zu-<br />

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28<br />

PRAXIS<br />

dieser Art fallen in zahlreichen Steinbrüchen<br />

bei der Aufbereitung als Koppelprodukte<br />

an. Je nach Größe des Steinbruchs<br />

variieren die Mengen zwischen<br />

10.000 bis 90.000 Jahrestonnen. Die<br />

Hauptmasse der Gesteinsfüller entsteht<br />

bei der Aufbereitung von Plutoniten und<br />

Vulkaniten. Mengenmäßig untergeordnet<br />

resultieren Gesteinsfüller aus der<br />

Aufbereitung metamorpher und sedimentärer<br />

Festgesteine.<br />

In der Ziegelindustrie werden Gesteinsfüller<br />

vor allem als preisgünstige<br />

Magerungsmittel sowie als Trocknungsmittel<br />

bei überfeuchteten Massen eingesetzt.<br />

Sie tragen zur Reduzierung der<br />

Trockenschwindung und damit zur Optimierung<br />

des Trocknungsprozesses bei. In<br />

Klinker- und Dachziegelwerken kann auch<br />

die Reduzierung des Quarzsprungs in der<br />

Kühlzone des Ofens relevant sein. Hier<br />

sind basische bis intermediäre Füller wie<br />

etwa aus der Aufbereitung von Andesiten<br />

und Basalten besonders gut geeignet.<br />

Grundvoraussetzung für den Einsatz<br />

von Füllern ist das homogene Anfeuchten<br />

beispielsweise mit Hilfe von Rohrschneckenförderern.<br />

Bereits mit etwa<br />

5 Masse-% Feuchte können Füller mit üblichen<br />

Lkw-Aufliegern transportiert und in<br />

Ziegelwerken staubfrei verarbeitet werden.<br />

Fazit<br />

STEIFPLASTISCHER FILTERKUCHEN aus einer Quarzitwäsche mit grafischer Darstellung<br />

im Körnungsband und Winkler-Diagramm. Foto: Krakow, 2017/Grafik: Krakow Rohstoffe, 20<strong>22</strong><br />

satz von Filterkuchen kann sogar mit<br />

einer Verbesserung der Ziegeleigenschaften<br />

verbunden sein. Bei günstiger<br />

Mineralogie kann der Einsatz sogar eine<br />

Minderung der CO 2 -Emission beim keramischen<br />

Brand bewirken.<br />

Um Filterkuchen über Kastenbeschicker<br />

dosieren zu können, ist eine mindestens<br />

steifplastische Konsistenz nach DIN<br />

18 1<strong>22</strong> erforderlich. Je nach Art und Anteil<br />

der enthaltenen Tonminerale ist dies mit<br />

maximalen Restfeuchten von 25 Masse-%<br />

korreliert. Das ist in der Regel nur mit<br />

Membranfilter- oder Kammerfilterpressen<br />

zu erreichen. Filterkuchen mit breiiger<br />

Konsistenz aus Bandpressen und Zentrifugen<br />

können in der Ziegelindustrie jedoch<br />

nicht verarbeitet werden. Allgemein<br />

gilt: je trockener, desto besser.<br />

Einsatz von<br />

Gesteinsfüllern<br />

Gesteinsfüller sind pulverförmige Mineralprodukte<br />

mit einer Lieferkörnung 0/90<br />

µm. Charakteristisch ist ein feinsandiger<br />

Überkornanteil bis d = 600 µm. Füller<br />

Unter der zeitgemäßen Überschrift „Ressourceneffizienz“<br />

werden tonige Begleitrohstoffe,<br />

Filterkuchen und Gesteinsfüller<br />

in zunehmendem Maße in der Ziegelindustrie<br />

eingesetzt. Vor dem Hintergrund<br />

langwieriger Genehmigungsverfahren ist<br />

das ein Trend, den man guten Gewissens<br />

als irreversibel bezeichnen kann. Praxiserfahrungen<br />

aus der Ziegelindustrie zeigen,<br />

dass der Einsatz dieser Materialien<br />

nicht nur möglich ist, sondern durchaus<br />

mit technischen oder monetären Vorteilen<br />

verbunden sein kann.<br />

Interessierte Lieferanten stehen vor<br />

der Aufgabe, ihre Reststoffe aus der Aufbereitung<br />

von Naturstein, Sand und Kies<br />

in geeignete Rohstoffe zu transformieren.<br />

Um sich auf diese Weise neue Abnehmer<br />

für einstige Reststoffe zu sichern,<br />

bedarf es in der Regel neben der<br />

geeigneten Mineralogie nur eines überschaubaren<br />

Aufwandes an gutem Willen<br />

und Investitionen. Feuchte, Lieferfähigkeit<br />

und Sauberkeit sind für die neue<br />

Produktkategorie von Bedeutung. Als<br />

Lohn winken in aller Regel langfristige<br />

und kontinuierliche Lieferbeziehungen.<br />

Ein Beitrag von EurGeol. Dr. rer. nat.<br />

Lutz Krakow, Gründer und Inhaber<br />

des Dienstleistungsunternehmens<br />

Dr. Krakow Rohstoffe GmbH und der<br />

entsprechenden Labordiagnostik<br />

www.dr-krakow-labor.de<br />

ANGEFEUCHTETER GESTEINSFÜLLER im Steinbruch<br />

mit grafischer Darstellung im typischen Körnungsband<br />

und im Winkler-Diagramm. Foto: Krakow, 2021/Grafik: Krakow<br />

Rohstoffe, 20<strong>22</strong><br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


GP-Interview: „Nicht mehr<br />

vom anderen Stern“<br />

GP: Schon länger signalisiert die Ziegelindustrie<br />

Interesse an geeigneten Filterkuchen<br />

und feinkörnigen Koppelprodukten,<br />

stellte aber an Menge und<br />

Qualität so hohe Anforderungen, dass<br />

kleinere Steinbrüche oder Sandgruben<br />

nicht als Lieferanten in Betracht kamen.<br />

Haben sich die Voraussetzungen mittlerweile<br />

geändert? Gab es bspw. technische<br />

Umrüstungen bei Herstellern<br />

grobkeramischer Produkte, um kooperativer<br />

agieren zu können?<br />

Dr. Lutz Krakow: Der Einsatz von Filterkuchen<br />

in der Ziegelindustrie ist mittlerweile<br />

Standard. Im Unterschied zu früher<br />

setzen jetzt aber auch Klinker- und Dachziegelwerke<br />

Filterkuchen ein. Einige Ziegelwerke<br />

haben tatsächlich technische<br />

Anpassungen, z. B. an Kastenbeschickern,<br />

vorgenommen, um Filterkuchen<br />

exakt dosieren zu können. Die Jahresmenge,<br />

die ein Vertragspartner der Gesteinsindustrie<br />

zur Weiterverarbeitung<br />

anbietet, sollte dennoch die Grenze von<br />

etwa 5.000 t nicht unterschreiten.<br />

Zuerst ging es vor allem um Filterkuchen.<br />

Wann nahm das Füller-Thema<br />

Fahrt in diese Richtung auf?<br />

Durch Engpässe bei Tonlieferungen und<br />

ewig lange Genehmigungsverfahren ist die<br />

Akzeptanz sukzessive gestiegen. Als ich<br />

2012 auf dem Würzburger Ziegellehrgang<br />

über das Potenzial von Füllern referierte,<br />

haben mich die Leute noch angesehen, als<br />

käme ich von einem anderen Stern. Das<br />

Blatt hat sich deutlich gewendet: An einigen<br />

Standorten sind Füller mittlerweile<br />

bereits im Voraus für das ganze Jahr ausverkauft.<br />

Daneben gibt es auch Standorte,<br />

wo wir den Füller derzeit noch nicht wegbekommen.<br />

Das hängt sehr stark mit den<br />

Frachtentfernungen zusammen.<br />

Wie aufwendig ist die Nachrüstung einer<br />

Befeuchtungsanlage für transportfähige<br />

Füllerfraktionen?<br />

Der Aufwand für eine Befeuchtungsanlage<br />

(bspw. Dust Fix) liegt etwa bei 50.000 Euro.<br />

Seit 2015 hat ein namhaftes deutsches Unternehmen<br />

mit zahlreichen Basaltsteinbrüchen<br />

begonnen, Rohrschneckenförderer<br />

zum Befeuchten zu installieren. Seither ließ<br />

sich der Einsatz seiner Füller in der Ziegelindustrie<br />

stark forcieren.<br />

Zu welchen ersten Schritten raten Sie<br />

Unternehmen, die sich dem System anschließen<br />

wollen?<br />

Jeder Unternehmensverantwortliche in<br />

einem Gesteinsbetrieb kann sicher auf<br />

Anhieb abschätzen, ob das erforderliche<br />

Mengengefüge stimmt. Dann geht es an<br />

die mineralogische Analyse. Die Qualität<br />

der Filterkuchen variiert sehr stark und ist<br />

abhängig vom Gestein, das gewaschen<br />

wird. Besonders gefragt sind Filterkuchen<br />

aus der Sandsteinwäsche, am wenigsten<br />

für die Ziegelsparte geeignet sind jene aus<br />

der Wäsche von Kalksteinen. Für den zuletzt<br />

genannten Fall bieten sich andere<br />

Verwertungsmöglichkeiten.<br />

Wer Unterstützung sucht: Wir haben mit<br />

unserer Beratung und der Laborexpertise<br />

schon vielen Unternehmen den Weg<br />

ebnen können und begleiten auch gerne<br />

weitere Interessenten.<br />

Wie schätzen Sie die Zukunft dieser Zusammenarbeit<br />

zwischen Gesteinsbetrieben<br />

und Unternehmen der Ziegelindustrie<br />

ein?<br />

Nach meinem Dafürhalten wird sich diese<br />

noch intensiver gestalten. Dafür spricht<br />

das Interesse der konkret beteiligten Seiten<br />

ebenso wie der aktuell wahrnehmende<br />

Druck von manchen Bauherren und Architekten,<br />

die „Ziegel aus Sekundärrohstoffen“<br />

bei den Herstellern ordern.<br />

Nachzulesen ist das unter anderem hier:<br />

https://www.wienerberger.de/klimaschutz/blog/filterkuchen.html<br />

DR. LUTZ KRAKOW ist als Geologe in der<br />

Tonmineralogie zu Hause. Er gilt als Vordenker<br />

und wichtiger Mittler zwischen Gesteinsbetrieben<br />

sowie Ziegelherstellern. Foto: Krakow<br />

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30<br />

PRAXIS<br />

Herausforderungen, Nutzen und<br />

Effizienz von Branchen-ERP<br />

Der Trend ist nicht aufzuhalten und mit Sicherheit mehr als eine gute Investition<br />

in die Zukunft: Branchen-ERP-Programme (Enterprise-Ressource-<br />

Planning) bestimmen auch in der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung, der<br />

Baustoffindustrie und der daran angebundenen Lieferlogistik immer mehr<br />

die gesamten Abläufe im Unternehmen.<br />

SELBSTBEDIENUNGS-COUNTER: Die Installation<br />

wurde durch Praxis-EDV-Mitarbeiter Enrico Geyer<br />

erfolgreich abgeschlossen. Fahrer drucken sich hier<br />

selbstständig einen Lieferschein aus.<br />

Der deutliche Zuwachs der Informations-<br />

und Kommunikationstechnik<br />

in Unternehmen ermöglicht eine Effizienzsteigerung<br />

und Verbesserung der<br />

Wirtschaftlichkeit, indem Betriebsabläufe<br />

schneller und somit sehr oft kostengünstiger<br />

abgewickelt werden können. Informationen<br />

verschiedenster Abteilungen<br />

der Partner einer Organisation werden<br />

digital zusammengeführt, sodass jederzeit<br />

ein Austausch von Daten dezentral<br />

FERTIG GELADEN: Mit einer Logistik-App<br />

auf seinem Smartphone kann Fahrer Jacek<br />

Kurzak sehr effektiv arbeiten. Fotos: Praxis EDV<br />

und zentral zwischen miteinander vernetzten<br />

Programmen und Abläufen ermöglicht<br />

wird. Dieses Zusammenspiel<br />

führt zu einer erheblichen Prozessoptimierung.<br />

Eine wichtige Voraussetzung dafür ist<br />

jedoch, dass die Organisation entsprechend<br />

darauf vorbereitet ist. Entscheidungsträger,<br />

welche die Einführung<br />

eines modernen ERP-Systems planen,<br />

sollten unbedingt wissen, dass dies mit<br />

einem nicht unerheblichen Personalund<br />

Zeitaufwand verbunden und die anspruchsvolle<br />

Aufgabenstellung nicht zu<br />

unterschätzen ist.<br />

„Nicht selten geht das Management<br />

davon aus, dass die Einführung lediglich<br />

durch ein einfaches Coachen stattfindet.<br />

Der Dienstleister stellt seine Software<br />

vor und durch eine anschließende Analyse<br />

wird ermittelt, was diese alles abdecken<br />

kann. Das ist aber nicht so! Eine<br />

unbedingte Mitwirkungspflicht der einzelnen<br />

Abteilungen und aller Beteiligten<br />

ist unerlässlich für die erfolgreiche Implementierung.<br />

Das dauert oft mehrere<br />

Monate“, verdeutlicht Beate Volkmann,<br />

Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied<br />

der Praxis EDV-Betriebswirtschaftund<br />

Software-Entwicklung AG. Denn bei<br />

der Prozessaufnahme würde das Fachwissen<br />

unterschiedlichster Mitarbeiter<br />

aus den Bereichen Ausschreibung, Vertrieb,<br />

Produktion, Verladung, Disposition,<br />

Logistik, Fakturierung, Personal, Finanzbuchhaltung<br />

und Geschäftsführung<br />

benötigt, damit ein lückenloser Wissenstransfer<br />

stattfinden kann.<br />

Günstig wirke es sich aus, wenn bereits<br />

eine hohe Anzahl von Prozessabläufen<br />

in der Software umgesetzt wäre.<br />

Zusätzlich muss der entsprechende<br />

Dienstleister aber auch in der Lage sein,<br />

individuelle Abläufe sowohl kundenspezifisch<br />

zu integrieren als auch updatefähig<br />

umzusetzen. Damit ergeben sich<br />

später die einzelnen Module der Software,<br />

welche für einen lückenlosen Datentransfer<br />

miteinander kommunizieren.<br />

Für die digitale Transformation eines<br />

Unternehmens existiere dabei weder ein<br />

„bereits fertiges Produkt“ noch eine vollständige<br />

„Lösung aus der Schublade“.<br />

Der Vorteil einer ERP-Branchenlösung<br />

wie der „WDV 20<strong>22</strong> Team“ basiere aber<br />

auf einer sehr praxisnahen Programmierung,<br />

die bereits sehr vielschichtig erfolgreich<br />

installiert wurde und sich bewährt.<br />

Ein weiterer Punkt sei, dass das<br />

Personal des Softwareanbieters die<br />

entsprechende „Sprache dieser Branchen“<br />

spricht und man ihm nicht erst<br />

erklären muss, wie bestimmte Abläufe<br />

behandelt werden.<br />

„Die praktische Einführung verläuft nur<br />

dann erfolgreich und in einem realistischen<br />

Zeitrahmen, wenn alle Mitarbeiter<br />

in der Implementierungsphase durch eine<br />

Mischung aus Coaching für die einfacheren<br />

Bereiche der Anwendung und intensiver<br />

Anleitung durch komplexere Themen<br />

hindurch begleitet werden“, so Beate<br />

Volkmann.<br />

Oft zahle sich diese Investition in die<br />

Zukunft dann sehr schnell aus, da viele<br />

Prozesse durch die Software selbst abgearbeitet<br />

werden können. „Denken Sie<br />

nur an den elektronischen Datenaustausch<br />

von Materialbestellung im Werk<br />

durch den Kunden, Materialbeladung,<br />

Verwiegung, e-Lieferschein und X-Rechnung<br />

bis hin zur Information des Bauleiters.“<br />

All diese Abläufe benötigen dann<br />

keine manuelle Bearbeitung mehr. Deshalb<br />

sei bspw. die Branchen-ERP „WDV<br />

20<strong>22</strong> Team“ mehr als eine gute Investition<br />

in die Zukunft.<br />

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32<br />

PRAXIS<br />

GROSSER AUFTRITT des Suzuki Jimny im Offroad-Park<br />

am Rand des Südschwarzwaldes mit Blick auf die Alpenkette<br />

und den davor liegenden Bodensee. Fotos: Jerôme Herr<br />

Suzuki Jimny 1,5 Allgrip, Comfort NFZ<br />

Motor: 1,5 l 4-Zylinder-Benziner<br />

Hubraum: 1462 ccm<br />

Leistung: 75 kW/102 PS bei 6000 U/min<br />

Max. Drehmoment/Drehzahl:<br />

130 Nm bei 4000 U/min<br />

Höchstgeschwindigkeit: 145 km/h<br />

Kraftstoffverbrauch, Werksangabe:<br />

Landstraße (schnell) 6,8 l; Autobahn (sehr schnell)<br />

8,9 l, kombiniert 7,7 l/100 km (bei 5-Gang-<br />

Getriebe manuell)<br />

CO 2 -Emission: 174 g/km<br />

L x B x H: 3645 x 1645 x 1720 mm<br />

Bodenfreiheit: 210 mm<br />

Böschungswinkel vorn/hinten: 37/49 Grad<br />

Radaufhängung vorn und hinten: 3-Lenker-<br />

Starrachse mit Schraubenfedern<br />

Leergewicht: 1090 kg<br />

Zul. Gesamtgewicht: 1435 kg<br />

Bereifung: 195/80 R15<br />

Kofferraum: 863 l<br />

Tankinhalt: 40 l<br />

Testwagen-Basispreis: 21.915 Euro, inkl. MwSt.<br />

Schick, kantig und klettertauglich:<br />

Ein Kraxler mit Stil<br />

Als sympathischer und robuster Geländegänger mit Allradantrieb, nicht zu<br />

bremsender Kletterer in verschneitem Gebirge, aber auch als Baustellenfahrzeug,<br />

Jagdwagen oder offene Spaßversion für die Jugend hat sich der<br />

Suzuki Jimny mit den Jahren weltweit eine Fangemeinde aufgebaut. Die im<br />

Herbst 2018 aufgelegte zweite Generation mit Kulleraugen um den von<br />

markanten Vertikalstreben gekennzeichneten Kühlergrill und der markantkantige<br />

Aufbau samt peppiger Zweifarbenlackierung sprengte schnell die<br />

Auftragsbücher im japanischen Kosai-Werk.<br />

Nach zwischenzeitlich kurzem Verkaufsstopp<br />

für Europa, wegen der für<br />

den 102-PS-Benzinmotor nicht erreichbaren<br />

Emmissionsauflagen, steht der Offroad-Zwerg<br />

seit Mai 2021 als Nutzfahrzeug<br />

bei den Händlern. Dank NFZ-Umbau muss<br />

er die Pkw-Kriterien nicht mehr erfüllen.<br />

Dennoch reißen die Bestellungen nicht ab.<br />

Nicht nur, weil der Jimny so knuffig aussieht<br />

und einer geschrumpften G-Klasse<br />

gleicht, sondern auch weil er erwachsene<br />

SUV, Pick-ups und selbst gestandene Geländegänger,<br />

wie einen Toyota FJ Cruiser,<br />

im Offroad-Terrain stehen lässt.<br />

Konsequent<br />

stilsicher<br />

Was ist dran am außen und innen konsequent<br />

im Retro-Stil gezeichneten<br />

2021er Jimny, aber auch am Jahre andauernden<br />

Erfolg des kleinen Allradlers?<br />

Vielleicht ist es seine Historie, vielleicht<br />

aber auch das in jeder bisher angebotenen<br />

Version faire Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Die Europa-Karriere des japanischen<br />

Bonsai-Geländegängers LJ 80<br />

mit Stoffverdeck begann 1980. Doch<br />

schon zwei Jahre später wurde der<br />

Zwerg nicht mehr nach Europa verschickt.<br />

Dafür gab es den größeren<br />

SJ410, dann den Samurai und ab 1998<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


PRAXIS<br />

33<br />

den Jimny. Von Anfang an eroberte der<br />

Kleine auch dank entsprechender Anbauten<br />

Jagdreviere, Kiesgruben, Strände<br />

oder Großstadtdschungel und natürlich<br />

die Offroad-Kurse. Nachdem im<br />

Herbst 2018 die 3,48 m lange Neuauflage<br />

des Jimny vorgestellt wurde, rannten<br />

Fans aller Altersklassen den Händlern<br />

die Bude ein. Der konsequent den Stil<br />

der ersten Generationen fortführende<br />

Jimny wurde wegen seiner kompakten<br />

Abmessungen und der vollwertigen Geländetauglichkeit<br />

erneut zum heiß begehrten<br />

Star im Offroad-Segment.<br />

Wieso die Kiste erneut so populär ist,<br />

liegt aber auch am Design der Karosserie<br />

samt den konsequent auf schwarzen<br />

Stahlfelgen montierten 195ern, an den<br />

frisch aufgelegten, peppigen Farben<br />

oder am für heutige Zeiten recht spartanisch<br />

und ohne viel elektronischen<br />

Schnickschnack eingerichteten Innenraum.<br />

Auch die Ähnlichkeit zur Mercedes-G-Klasse<br />

ist für viele ein Kaufargument.<br />

Tuner in Japan und Deutschland<br />

haben das schnell erkannt. Sie bieten<br />

entsprechende Blinker, Anbauteile à la<br />

AMG oder große Reifen samt Höherlegungssatz<br />

und noch breiteren Kotflügeln<br />

an. Passend dazu verfeinern sie das Interieur<br />

mit reichlich Leder. Für solche<br />

Extremumbauten gehen schnell 56.000<br />

Euro über die Ladentheke. Sogar eine<br />

viersitzige Brabus-Variante wurde in<br />

London gesichtet. Offen ist nach wie vor,<br />

ob der Bottroper Mercedes-Tuner mit<br />

diesem Suzuki was am Hut hat. Offen ist<br />

auch, ob sich die Suzuki-Strategen in<br />

der japanischen Präfektur Shizuoka<br />

nicht bald dazu durchringen, dem Motor<br />

eine Frischzellenkur zu gönnen und ihn<br />

mit Elektronik und Turboaufladung stärker,<br />

sauberer und damit EU-regelkonform<br />

zu machen. Dann könnte auch der<br />

Viersitzer zurückkehren. Aber nur, wenn<br />

die bereits angekündigte begrenzte<br />

Stückzahl nicht doch noch gelockert<br />

werden würde.<br />

Alpenkulisse eingerichtet – allerhand<br />

Hindernisse, Treppen und Sandlöcher<br />

inklusive. Damit zeigt das Unternehmen,<br />

dass man nach der Rohstoffgewinnung<br />

ein Gelände gleichzeitig für Spaß und<br />

Sicherheitstrainings herrichten kann.<br />

Der Jimny sollte dort oben eigentlich<br />

nur, frisch geputzt, ins rechte Licht gerückt<br />

und fotografiert werden. Wir treffen<br />

aber auf Ingmar Henning mit seinem<br />

Nissan Navara Doka und schauen zunächst<br />

zu, wie er einen gestrandeten und<br />

vom Schweizer Besitzer festgefahrenen<br />

Toyota FJ Cruiser aus dem Sandbett<br />

zieht. „Ihr könnt da ruhig durchfahren,<br />

wenn es der Jimny nicht schafft, dann<br />

…“ macht uns Ingmar Henning Mut. Allradgetrieben<br />

samt elektrischer Traktionskontrolle<br />

taucht der Jimny in das<br />

Sandloch ein und dank der kurzen Überhänge<br />

aus diesem auch problemlos wieder<br />

auf. Danach wühlt er sich, nur mit<br />

den angetriebenen Hinterrädern, durch<br />

die Sandbahn, auf der die Großen schon<br />

Probleme haben. Wieder im Allradmodus<br />

samt per Hand zuschaltbarer Untersetzung<br />

kraxelt der Jimny auch über die<br />

großen Hügel und bewältigt die Extremabfahrt.<br />

Die per Knopfdruck zugefügte<br />

Bergabfahrhilfe dosiert die Bremsen automatisch,<br />

um die konstante Geschwindigkeit<br />

zu halten. Wir werden mutiger. Ab<br />

geht’s auf den abgesteckten Trail ins<br />

Unterholz, wo die Waldarbeiter noch<br />

reichlich Zentimeter hohe Baumstümpfe<br />

stehen ließen. Ohne Murren hoppelt der<br />

Suzuki durchs Gelände, eifrig dem FJ<br />

hinterher. Als dieser wegen seiner Breite<br />

VERWECHSLUNGSGEFAHR: Ohne markantes S auf dem Kühlergrill sowie fünf statt drei<br />

Türen könnte der Jimny glatt als Vertreter der G-Klasse durchgehen.<br />

Fertig zum<br />

Ausritt<br />

Genug der Theorie und Historie: Der in<br />

Jungle Green gelieferte Jimny wartet auf<br />

seinen Ausritt ins Gelände, ins Schotterwerk<br />

von Geisingen am Rand des Südschwarzwalds.<br />

Dort, überm aktuellen<br />

Gewinnungsgebiet, hat die am Bodensee<br />

und im Südschwarzwald tätige<br />

Meichle + Mohr-Gruppe auf über 900 m<br />

Höhe den Offroad-Park Ultraterrain mit<br />

HOCHGEFÜHL: Dem Toyota FJ Cruiser oder dem Nissan Navara Pick-up fährt der Jimny in<br />

manchen Geländewagendisziplinen auf und davon.<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


34<br />

PRAXIS<br />

Kultstatus kostet<br />

Wofür Fans ans Gesparte gehen<br />

Es gibt Dinge im Leben, die kann man nicht erklären. Dazu gehören auch die aktuell in Deutschland aufgerufenen Preise für den<br />

zum Jahresbeginn 2021 eingestellten Suzuki Jimny Comfort Allgrip als Viersitzer. Weil er die strengeren Emissionslauflagen nicht<br />

erfüllen konnte, stoppten die Japaner die Auslieferung des beliebten Retro-Allradlers nach Europa. Dafür bieten auf Online-<br />

Portalen nun Händler und Privatleute den 102 PS starkem Vierzylinder-Benziner mit Automatikgetriebe für bis zu stolzen 39.990<br />

Euro an. Einige Jimnys sind mit breiteren Kotflügeln, Spezialfahrwerken, Zubehörteilen, noblem Interieur sowie stärkeren Maschinen<br />

umgebaut. Für diese getunten und oft der Mercedes-G-Klasse noch ähnlicheren Zwerge werden schon mal 50.000 Euro<br />

aufgerufen. Selbst die Preise für Serien-Modelle mit 15.000 km auf der Uhr klettern in utopische Höhen. Für einen Jimny NFZ,<br />

eben den seit Mai 2021 angebotenen Zweisitzer mit Trennwand und die Emissionsauflagen umgehende Nutzfahrzeugzulassung,<br />

sind schon um die 30.000 Euro aufgerufen worden, was einem Plus von etwa 8000 Euro über dem Listenpreis entspricht. (geh)<br />

DAS SANDLOCH ist kein Problem, auch das Ein- und Auftauchen bewältigt der Jimny<br />

dank Allradantrieb und Sperren ohne zu murren.<br />

Kraft auf die anderen beiden Räder verlagert.<br />

Deutlich wird erneut die Seitenneigung.<br />

Doch zur Gefahr wird diese in<br />

keiner Situation, so sehr wir den auf<br />

einem robusten Leiterrahmen und steifen<br />

Radaufhängungen mit Starrachsen<br />

aufgebauten Jimny auch zum kontrollierten<br />

Kippen bringen wollten.<br />

Das Kapitel Gelände hat der Jimny<br />

schon mal mit Bravour bestanden. Auf<br />

dem Rückweg über die Autobahn zeigt<br />

sich jedoch, dass er weniger fürs<br />

Schnellfahren gemacht ist. Das vor sich<br />

hin summende Getriebe meldet genauso<br />

seine eigentliche Aufgabe wie der laute<br />

und unüberhörbar nach einem sechsten<br />

Gang verlangende Motor. Beim schnellen<br />

Verzögern tritt eine der wenigen<br />

Schwächen auf: die Bremsen in Verbindung<br />

mit den wenig Grip vermittelnden<br />

Allwetterreifen. Später auf der Landstraße<br />

relativieren sich diese Jimny-Eigenheiten,<br />

auch wenn die Seitenneigung<br />

nicht zum Kurvenwetzen verführt. Im<br />

Stadtverkehr, wo vor allem seine extreme<br />

Übersichtlichkeit, die kompakten<br />

Maße und der Wendekreis von unter 5 m<br />

geschätzt werden, spielt der Jimny seine<br />

Wendigkeit als weiteren Trumpf aus.<br />

Kein Wunder, dass piepsende Einparkhilfen<br />

erst gar nicht zu liefern sind. Für<br />

den Einsatz als hipper Einkaufswagen<br />

oder fürs Gelände reichen auch die<br />

102 PS vollkommen aus. Dass sich der<br />

1,1-Tonner vor allem bei zügiger Autobahnfahrt<br />

auch mal über neun Liter<br />

Super genehmigt, ist bei seiner Größe<br />

aber nicht akzeptabel.<br />

Nahezu Vollausstattung<br />

an Bord<br />

NICHT ALLTÄGLICH ist die aufgeschüttete Steigung. Dank Bergabfahrhilfe kommt die<br />

Jimny-Fuhre heil unten an.<br />

zwischen zwei Bäumen stoppen muss,<br />

rollen wir schaukelnd an ihm vorbei.<br />

Jetzt zeigt sich auch die Traktionskontrolle,<br />

die, sobald zwei diagonal gegenüberliegende<br />

Räder an Grip verlieren, die<br />

Jimnys Purismus kommt auch im durchgängig<br />

in Schwarz gehaltenen Innenraum<br />

ungeschminkt zum Vorschein,<br />

macht den Kleinen vielleicht erneut so<br />

herrlich sympathisch in der ständig nach<br />

Perfektion strebenden Autowelt. Die<br />

überschaubar angeordneten Bedienungselemente<br />

vor den akzeptablen<br />

Sitzen sind in geometrischen Formen<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


PRAXIS<br />

35<br />

SUPERVISOR IM OFFROAD-PARK: Ingmar Henning findet den 102-PS-Motor gar nicht<br />

schlecht, obwohl dieser die EU-Abgasnormen nicht mehr ganz erfüllt.<br />

ÜBERSICHTLICH und angenehm aufgeräumt<br />

präsentiert sich das Cockpit des kleinen Suzuki.<br />

gehalten. Auf der Armaturentafel sollen<br />

sogar die vertikalen Linien an der Instrumenteneinheit<br />

dem Fahrer helfen, in<br />

rauem Gelände die Schräglage zu erkennen.<br />

Im von analogen Rundinstrumenten<br />

geprägten Cockpit zeigt sich auch die<br />

umfangreiche Sicherheitsausstattung.<br />

Die Bremsunterstützung erkennt eine<br />

drohende Kollision und warnt optisch<br />

und akustisch, leitet notfalls sogar<br />

die Notbremsung ein. Integriert sind<br />

auch das Spurhaltewarnsystem, ein<br />

Fernlichtassistent, die Verkehrszeichenerkennung<br />

sowie der Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer.<br />

Zum Komplettangebot<br />

gehören Klimaanlage und Digitalradio.<br />

Ach ja, angelassen wird der<br />

Vierzylinder übrigens mit einem echten<br />

Schlüssel mit Bart und zum Drehen.<br />

Das durch ein massives Metallgitter<br />

getrennte Gepäckabteil ist ebenfalls für<br />

den rustikalen Einsatz gerüstet und verträgt<br />

dank Kunststoffverkleidung auch<br />

Schmutz. Das für die NFZ-Qualifizierung<br />

montierte Gitter ist aber dran schuld,<br />

dass vor allem 2-m-Menschen die Sitze<br />

nicht weit nach hinten schieben können.<br />

Fünf Zentimeter mehr würden hier schon<br />

helfen und dem Ladevolumen nicht viel<br />

schaden. Der doppelte Ladeboden hingegen<br />

sorgt sogar für Ordnung im durch<br />

die seitlich angeschlagene Tür zu beladenden<br />

Gepäckabteil.<br />

Der Spaßmacher braucht<br />

kein null auf hundert<br />

Fazit: Abgesehen vom Ritt auf der Autobahn<br />

macht Jimny-Fahren Spaß, auch<br />

weil der kleine Alleskönner einfach zu<br />

bedienen und übersichtlich ist. Im unwegsamen<br />

Gelände hat der Hecktriebler<br />

das noch nach alter Väter Sitte mit Hebeln<br />

zu aktivierende Allradsystem an<br />

Bord und ist damit das preiswerteste<br />

Geländefahrzeug auf dem europäischen<br />

Markt. Dafür wundern wir uns nicht, dass<br />

bei 145 km/h Schluss ist und dass Suzuki<br />

nirgends den Sprintwert von null auf<br />

hundert angegeben hat. Böse Blicke<br />

wegen des Geländewagens vor der Tür<br />

oder im Stadtgetümmel muss man auch<br />

nicht fürchten. Der Jimny hat diesen „Ist<br />

der süß“-Faktor mit eingebaut, selbst<br />

wenn man mit ihm im Gelände den<br />

Landlords und Cruisern auch mal davonzieht.<br />

Das Schaukeln auf den Landstraßen<br />

oder beim Überqueren von Bodenwellen<br />

nimmt man ihm nicht krumm.<br />

Jimny-Fahren hat schon vor 24 Jahren<br />

Spaß gemacht, erst recht, wenn der Kleine<br />

so herrlich der G-Klasse vom Nachbarn<br />

gleicht. Die hat trotz V-8-Brummeln<br />

längst nicht so viel Kult-Faktor an Bord<br />

wie der Kraxel-Würfel aus Japan.<br />

Ein Beitrag von GP-Autor Gerhard Herr,<br />

www.bodensee-actuell.com<br />

www.suzuki.de<br />

REICHLICH PLATZ ist im Gepäckabteil des Jimny.<br />

Dank fehlender Rückbank bekommen sogar die RC-<br />

Offroader des Fotografen ihr eigenes Abteil.<br />

für 4 m³ Lader<br />

BAUSTOFF-RECYCLINGSIEB SBR 4<br />

robust<br />

flexibel<br />

wartungsfrei<br />

+49 (0) 3 51 / 8 84 57 40<br />

www.einfach-aufbereiten.de<br />

einfach-aufbereiten@bhs-dresden.de<br />

für 1 m³ Lader<br />

BAUSTOFF-RECYCLINGSIEB SBR 3


36<br />

AUFBEREITUNG<br />

Schritt für Schritt in Richtung Vielfalt und Beständigkeit<br />

Die Kohle hat – wie kaum etwas anderes in den vergangenen<br />

100 Jahren – die Ruhr-Region geprägt. So<br />

ist es nicht verwunderlich, dass viele Hersteller von<br />

Aufbereitungstechnik hier ihre Wurzeln haben. Auch<br />

Wilhelm Heinrich Steinhaus legte 19<strong>22</strong> den Grundstein<br />

für die heutige Firmengruppe mit der Gründung der<br />

Siebtechnik GmbH & Steinhaus GmbH in Duisburg. Ein<br />

mutiger Schritt, denn die Zeiten waren eher schwierig.<br />

Die Ruhrbesetzung lag in der Luft, Reparationszahlungen<br />

hatten die deutsche Wirtschaft erheblich geschwächt<br />

und eine Inflation unbekannten Ausmaßes<br />

wurde erwartet. Mit Leidenschaft und Innovationskraft<br />

gewappnet, ließ sich der Gründer aber nicht beirren<br />

und legte den Grundstein für das, was die Unternehmensgruppe<br />

heute ausmacht. Das Gegenkonzept zur<br />

Mutlosigkeit der Zeit trug Früchte – trägt sie bis heute<br />

und ist beispielgebend für beherztes Unternehmertum<br />

in Krisenzeiten.<br />

Seit Längerem schon in Mülheim an der Ruhr zu<br />

Hause, hatte das Unternehmen einst seine Fertigung<br />

in Duisburg, wo auch das Bild von 1946 entstand. Obwohl<br />

sich das grundlegende Prinzip des Siebens nicht<br />

geändert hat, wird doch im Rückblick des hundertjährigen<br />

Traditionsherstellers deutlich, dass technisch<br />

eigentlich nichts beim Alten geblieben ist. Allerhand<br />

hat sich seit dem Gründungsjahr entwickelt und mit<br />

den bedienten Märkten sind auch die Anwendungsbereiche<br />

vielfältiger geworden.<br />

Dass Aufgabekapazitäten von bis zu 7000 t/h in Vorsiebanlagen<br />

des Erzbergbaus, Remote-Inbetriebnahmen,<br />

Fernwartung und Online-Diagnostik irgendwann zum Tagesgeschäft<br />

gehören, hätten sich einst die Kollegen auf<br />

der Duisburger Bleichstraße ganz sicher niemals träumen<br />

lassen. Aktuelle Siebanlagen in deutschen Kies- und<br />

Schotterwerken klassieren problemlos Aufgabemengen<br />

von rund 500 t/h zu verkaufsfähigen Endprodukten. Siebund<br />

Setzmaschinen der Firmengruppe sind weltweit in<br />

derartigen Aufbereitungsanlagen vertreten.<br />

Die heutige Siebtechnik Tema ist die weltweite Dachmarke<br />

der Siebtechnik GmbH und der ehemaligen Tema-Gruppe.<br />

Dabei ist Siebtechnik Tema Teil einer weltweit<br />

agierenden Unternehmensgruppe mit rund 3500<br />

Mitarbeitern in über 50 Unternehmen mit klarer Ausrichtung<br />

auf die Aufbereitung mineralischer Schüttgüter<br />

sowie die Fest-Flüssig-Trennung in der Chemie- und<br />

Lebensmittelindustrie. Die in 100 Jahren Firmengeschichte<br />

konsequent umgesetzte Unternehmenspolitik<br />

des kontrollierten, eigenfinanzierten Wachstums sichert<br />

nicht nur eine gesunde wirtschaftliche Basis und eine<br />

außergewöhnlich gute strategische Aufstellung, sondern<br />

auch die beeindruckende weltweite Präsenz. Trotz<br />

unsicherer Prognosen sind auch diesmal, 100 Jahre<br />

später, die Weichen für eine weitere positive Unternehmensentwicklung<br />

gestellt. <br />

<br />

(gsz nach Informationen auf www.siebtechnik-tema.de)<br />

BESONDERER ANLASS: Siebtechnik Tema feiert in diesem Jahr ein<br />

besonderes Jubiläum. Fotos: www.siebtechnik-tema.de<br />

100 Jahre Siebmaschinenfertigung<br />

www.siebtechnik-tema.de<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


THE<br />

ROCK<br />

WIRTGEN GROUP<br />

Magazin für die<br />

Materialaufbereitung<br />

Sonderausgabe<br />

Willkommen in der gedruckten<br />

Ausgabe unseres neuen, digitalen<br />

Fachmagazins für die Material aufbereitung.<br />

Immer up to date unter:<br />

THEROCK.wirtgen-group.com


2 THE ROCK INNOVATION<br />

Inhalt<br />

INNOVATION<br />

Seite 2: Neue Brechanlagen der<br />

EVO2-Generation<br />

PASSION<br />

Seite 3: MOBICAT MC 110i EVO2<br />

im Einsatz am Brennertunnel<br />

NEWS<br />

Seite 4: Vom Schokobrecher bis<br />

zum German Design Award<br />

INNOVATION<br />

Seite 5: Neue mobile Grobstücksiebanlage<br />

MOBISCREEN<br />

MSS 802(i) EVO<br />

PASSION<br />

Seiten 6–7: Von Bayern bis Trinidad –<br />

PRO-Anlagenzüge im Einsatz<br />

EVO2-GENERATION<br />

Mobile Brechanlagen<br />

mit Mehrwert<br />

Kleemann präsentiert den MOBICAT MC 110(i) EVO2 Backenbrecher<br />

und den MOBICONE MCO 90(i) EVO2 Kegelbrecher.<br />

Durch innovative Features arbeiten die Geräte jetzt noch effi -<br />

zienter. Ein starkes Team für die erste und zweite Brechstufe.<br />

Wenn es gilt, schnell einsatzbereit<br />

zu sein, effizient zu<br />

brechen und Flexibilität in<br />

der An wendung zu bieten, können die<br />

neuen mobilen Brechanlagen von<br />

Kleemann punkten. Backenbrecher und<br />

Kegelbrecher der neuen Generation<br />

EVO2 wurden für Einsätze im mittleren<br />

Leistungssegment in Steinbrüchen oder<br />

bei Recycling- und Lohnunternehmen<br />

entwickelt. Gekoppelt bilden sie ein<br />

besonders starkes Team: abgestimmtes<br />

Leistungsniveau und innovative Linienkopplung<br />

ermöglichen einen reibungslosen<br />

und kontinuierlichen Materialfluss<br />

durch beide Anlagen. Die Technologie<br />

dahinter nennt sich Continuous Feed<br />

System: Sie überwacht per Ultraschallsonde<br />

verschiedene Parameter<br />

und optimiert dabei die Performance für<br />

beide Anlagen gleichzeitig.<br />

Mit SPECTIVE<br />

CONNECT alle relevanten<br />

Prozessinformationen<br />

und<br />

Reportings auf<br />

dem Smartphone.<br />

stellt Anwendern auf einem zwölf Zoll<br />

großen Touchpanel alle wichtigen Anlageninformationen<br />

und Einstellungen<br />

übersichtlich dar und beugt Fehlbedienungen<br />

vor.<br />

Die innovativen Überlastsysteme<br />

der Maschinen steigern die Betriebsbereitschaft<br />

der Anlage nachhaltig, indem<br />

sie einen möglichst kontinuierlichen<br />

Prozess erlauben und die Maschinen vor<br />

Schäden schützen.<br />

IMPRESSUM<br />

Intuitives Bediensystem<br />

Mit dem intuitiv aufgebauten Bediensystem<br />

SPECTIVE hat Kleemann die Bedienung<br />

erheblich vereinfacht. SPECTIVE<br />

Mehr<br />

dazu online<br />

THE ROCK<br />

Magazin der WIRTGEN GROUP für die Material aufbereitung<br />

Herausgeber<br />

WIRTGEN GROUP, Branch of John Deere GmbH & Co. KG,<br />

Reinhard-Wirtgen-Straße 2, 53578 Windhagen<br />

E-Mail: magazine@wirtgen-group.com,<br />

www.wirtgen-group.com<br />

Amtsgericht Mannheim,<br />

HRA 7<strong>04</strong>371, VAT ID No.: DE 283 5<strong>04</strong> 884<br />

Persönlich haftende Gesellschafterin<br />

John Deere GmbH, Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung, Sitz Luxemburg,<br />

Handelsregister Nr. R.C.S. Luxemburg B 161281<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Volker Knickel, Markwart von Pentz, Dr. Thomas Peuntner,<br />

Domenic G. Ruccolo, Alejandro Sayago<br />

Redaktion<br />

Wirtgen Group Corporate Communications<br />

Produktion<br />

muehlhausmoers corporate communications gmbh, Köln<br />

Verbesserter Diesel-Direkt-<br />

Antrieb sorgt für sparsa meren<br />

Betrieb.


THE ROCK PASSION<br />

3<br />

MOBICAT MC 110i EVO2 IN DER PRAXIS<br />

Die neue Anlage<br />

setzt das geforderte<br />

Tempo auf<br />

der Baustelle<br />

problemlos um.<br />

So kann alles planmäßig<br />

abgewickelt<br />

werden.<br />

Einsatz am<br />

Brennertunnel<br />

Im Rahmen der Errichtung des Brenner Basistunnels schlägt sich der neue<br />

mobile Backenbrecher MOBICAT MC 110i EVO2 im norditalienischen Brixen<br />

durch den Granit. Die Herausforderung besteht in der Dichte des Gesteins.<br />

Der sorgsame Umgang mit natürlichen<br />

Ressourcen gehört<br />

zur Planung von Großbauprojekten<br />

dazu. Damit sich der Bau<br />

des 230 Tunnelkilometer langen Brenner-<br />

Basistunnels so wenig wie möglich auf die<br />

Umwelt auswirkt, werden umwelttechnische<br />

Ausgleichsarbeiten vorgenommen,<br />

etwa die Errichtung eines Sammelbeckens<br />

für Quellwasser. Das Becken aus<br />

reinem Naturstein soll entlang der Verbindungsstraße<br />

am Fluss Eisack in Spinges<br />

entstehen und insgesamt 18.500 Kubikmeter<br />

Wasser fassen.<br />

Brecher mit hoher Produktivität<br />

Für das ausführende Unternehmen Nord-<br />

Bau Peskoller aus Kiens ist neben dem<br />

extremen Gefälle vor allem die Dichte des<br />

massiven Granitgesteins eine Herausforderung. In nur einem<br />

Jahr Bauzeit müssen rund 55.000 Kubikmeter des dichten Materials<br />

gebrochen und in fünf unterschiedliche Korngrößen zerkleinert<br />

werden. Dies erfordert eine Anlage mit extrem hoher<br />

Produktivität und einer konstanten Volumenreduzierung.<br />

Die Wahl fiel auf die neue MOBICAT MC 110i EVO2 mit<br />

einer Aufgabeleistung von bis zu 400 Tonnen Material pro Stunde.<br />

Der Brecher, den NordBau bislang in Betrieb hatte, verfügte<br />

im Vergleich nicht einmal über die Hälfte der Produktivität, war<br />

wesentlich lauter und verbrauchte deutlich mehr Kraftstoff.<br />

Ausgestattet mit dem intuitiven Bedienkonzept SPECTIVE<br />

können sämtliche Einstellarbeiten der Anlage einfach, schnell<br />

und fehlerfrei durchgeführt werden. Dank SPECTIVE CONNECT<br />

stehen dem Bediener alle relevanten Informationen sogar auf<br />

dem Smartphone zur Verfügung. Das NordBau-Team ist<br />

von der Wahl ihres Chefs Franz Peskoller überzeugt: „Dieser<br />

neue Backenbrecher kann mit absoluten Höchstleistungen punkten“,<br />

berichtet Alexander Hintner, Unternehmer der NordBau<br />

Peskoller.<br />

Mehr<br />

dazu online


4<br />

THE ROCK NEWS<br />

News<br />

Schnellwechsler<br />

Für die Performance von Brech- und<br />

Siebanlagen spielen Fördergurte eine<br />

wichtige Rolle. Anwender sollten das<br />

passende Modell entsprechend der<br />

geplanten Anwendung wählen. Durch<br />

das geförderte Gestein unterliegen die<br />

Gurte hohen Belastungen. Für unterschiedliche<br />

Anforderungen bietet<br />

Kleemann drei verschiedene Fördergurt-Systeme<br />

an, die sich hauptsächlich<br />

in der Montage und Demontage unterscheiden,<br />

aber alle dieselbe Anforderung<br />

haben: maximale Standzeiten.<br />

„Beschädigungen an und in den Gurten<br />

lassen sich nicht vermeiden. Damit so<br />

schnell wie möglich wieder produktiv<br />

gearbeitet werden kann, haben wir die<br />

ZIP CLIP Fördergurte eingeführt: Damit<br />

geht die eigenständige Montage sehr<br />

schnell und die Maschine ist direkt nach<br />

dem Wechsel des Fördergurts wieder<br />

einsatzbereit“, erklärt Anwendungsexperte<br />

Ioannis Karademiroglou.<br />

Schokobrecher<br />

Die Auszubildenden Tim Schwarz und Tim<br />

Grabe waren von den Kleemann Produkten<br />

so inspiriert, dass sie das Modell eines<br />

Prallbrechers konstruiert haben – inklusive<br />

der Programmierung. Das Modell ist mit<br />

seinen 2.700 Kunststoff-Bausteinen dem<br />

Original nicht nur äußerlich bis ins letzte<br />

Detail nachempfunden: Im Inneren verrichten<br />

ein sich drehenden Rotor und aufklappbare<br />

Trichter ihre Arbeit. Die Programmierung<br />

des Modell-Prallbrechers<br />

erfolgte anhand der Physical-Computing-<br />

Plattform „Arduino“, die eine eigenständige,<br />

interaktive Steuerung von Objekten<br />

ermöglicht. Die beiden Azubis haben für<br />

ihr Projekt viel Zeit in der Kleemann Lehrwerkstatt<br />

verbracht. Der Aufwand hat sich<br />

gelohnt: Das Modell steht, funktioniert und<br />

braucht nur noch eine originalgetreue Verkleidung.<br />

Leistungsgerecht bricht das<br />

Modell der beiden statt echter Steine<br />

Schokolinsen. Herzlichen Glückwunsch zu<br />

dieser tollen Arbeit.<br />

Effizienzwalze<br />

Für den Bau eines Damms im sauerländischen<br />

Bad Fredeburg haben zwei<br />

Hamm Walzenzüge vom Typ H 25i VC<br />

mit ihrer speziellen Brecherbandage<br />

den lokalen Schiefer gebrochen und<br />

zugleich verdichtet. Eigentlich sollten<br />

dafür mehrere Backenbrecher, Lastwagen,<br />

Planierraupen und Walzenzüge<br />

eingesetzt werden. Die zwei VC-Walzenzüge<br />

boten hier die effizientere Option.<br />

„Uns überzeugte das Konzept der Walze<br />

sofort“, berichtet Bauleiter Michael Tillmann<br />

von der Straßen- und Tiefbau<br />

GmbH. Letztlich sorgte auch die Qualität<br />

des gebrochenen Schiefers und die erreichte<br />

Verdichtung der Dammlagen für<br />

Lob. „Durch das Entkoppeln der Prozessschritte<br />

konnten wir eine Leistung<br />

von circa 4.500 Kubikmeter pro Tag realisieren.<br />

Das ist fast doppelt so viel wie<br />

in der ursprünglichen Planung vorgesehen.“<br />

Auch die simple Bedienung, der<br />

Komfort in der Kabine und die einfache<br />

Montage und Demontage der Werkzeuge<br />

haben die Anwender nachhaltig<br />

überzeugt.<br />

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Abräumer<br />

Die mobilen Backen- und Kegelbrecher<br />

der neuen EVO2-Generation haben den<br />

German Design Award und den Good Design<br />

Award erhalten. Mit diesen Auszeichnungen<br />

konnte Kleemann erneut seine<br />

Innovationskraft unter Beweis stellen. Die<br />

neuen mobilen Brecher MOBICAT MC<br />

110(i) EVO2 und MOBICONE MCO 90(i)<br />

EVO2 wurden nach ökonomischen, ergonomischen<br />

und ökologischen Maßstäben<br />

konzipiert, was sich zusammen mit dem<br />

konsequenten Design als preiswürdig erwiesen<br />

hat. Dabei holte die MOBICAT MC<br />

110(i) EVO2 beim German Design Award<br />

mit „Gold“ die höchste Auszeichnung und<br />

die MOBICONE MCO 90(i) EVO2 erhielt<br />

das Gütesiegel „Special Mention“. Der<br />

US-amerikanische Good Design Award in<br />

der Kategorie Industrie-Design be stätigt,<br />

dass die Produkte nicht nur außergewöhnliche<br />

Designmerkmale aufweisen, sondern<br />

auch hinsichtlich Innovationskraft,<br />

Funktionalität und Energieeffizienz ordentlich<br />

punkten.


THE ROCK INNOVATION<br />

5<br />

MOBISCREEN MSS 802(i) EVO<br />

Kräftig<br />

aussieben, bitte!<br />

Mit seiner neuen mobilen Grobstücksiebanlage zeigt Kleemann,<br />

was Siebanlagen der neuesten Generation für Naturstein- und<br />

Recycling-Anwendungen leisten können.<br />

Die MOBISCREEN MSS 802(i) EVO ist mobil, besonders<br />

leistungsstark, kosteneffizient und speziell für wechselnde<br />

Herausforderungen unterschiedlicher Einsatzgebiete<br />

konzipiert.<br />

Für den Anwender erweist sich die Anlagentechnologie<br />

als sehr einfach und sicher. Das ergonomische Design, die optimierte<br />

Bedienung und das anwenderfreundliche Wartungskonzept<br />

beeindrucken ebenso wie die technologischen Highlights<br />

im Prozessablauf.<br />

Leistungsstark und flexibel<br />

Das breite Hauptaustragsband ist wie alle Förderbänder in der<br />

Geschwindigkeit stufenlos einstellbar, während die großzügige<br />

Materialübergabe auf das Siebdeck eine optimale Nutzung der<br />

Siebflächen gewährleistet.<br />

Für kürzere Rüstzeiten, mehr Flexibilität und Einsatzvariabilität<br />

sorgen klappbare Bestandteile der Anlage sowie die<br />

einfache Einstellungsanpassung der Siebparameter. Auch die<br />

Umstellung von 3- auf 2-Wege-Splitt kann schnell und einfach<br />

erfolgen. Das proportional gesteuerte Fahrwerk erlaubt ein<br />

schnelles Versetzen der Grobstücksiebanlage und rundet das<br />

ANWENDUNGSHIGHLIGHTS<br />

> Intuitive und sichere Anlagensteuerung<br />

mit Startautomatik<br />

> Minimierung wartungsbedingter<br />

Stillstandzeiten<br />

> Einfacher Zugang und intelligente<br />

Reinigung<br />

> Beste Beleuchtung für<br />

hervorragende Sichtverhältnisse<br />

> Großzügige Arbeitsbühnen<br />

flexible Konzept optimal ab. Eine Prozesskopplung<br />

der MSS 802(i) EVO mit<br />

allen anderen EVO und PRO Brechanlagen<br />

ist dank der Linienkopplung einfach<br />

zu realisieren.<br />

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Mobil und flexibel: Kluges<br />

Anlagendesign und flexible<br />

Umbaumöglichkeiten<br />

sorgen für einen hohen<br />

Mate rialfluss.


6 THE ROCK PASSION<br />

In nur zwei Brechstufen<br />

entstehen<br />

die gewünschten<br />

Splitte: Das Team<br />

von Berger ist zufrieden<br />

mit der stabilen<br />

und hocheffizienten<br />

Ausstattung.<br />

PRO-ANLAGENZUG IM GRANIT<br />

In zwei Brechstufen zum Ziel<br />

In einem Steinbruch inmitten des Bayerischen Waldes bricht die Berger<br />

Rohstoffe GmbH seit 2020 Granit zu Schotter und Splitten. Ein PRO-<br />

Anlagenzug von Kleemann überzeugt dabei durch hohe Produktivität.<br />

Durch den Umbau zum Massensteinbruch<br />

ergaben sich im Bayerischen<br />

Wald Aufräumarbeiten<br />

an vielen Stellen. Um die Wirtschaftlichkeit<br />

sicherzustellen, sollten dabei die Transportwege<br />

nicht zu lang sein. Bei der<br />

Wahl der Anlagentechnik fiel die Entscheidung<br />

auf einen PRO-Anlagenzug<br />

von Kleemann, da dieses Ensemble in<br />

puncto Eignung und Leistung die Anforderungen<br />

vollständig erfüllt. Im Zentrum<br />

des Zuges stehen der mobile Backenbrecher<br />

MOBICAT MC 120 Zi PRO und<br />

der mobile Kegelbrecher MOBICONE<br />

MCO 11i PRO, ergänzt durch die mobilen<br />

Siebanlagen MOBISCREEN MS 952i und<br />

MS 953i EVO sowie das Haldenband<br />

MOBIBELT MBT 20.<br />

„Diese Brecher sind stabil und<br />

massiv ausgeführt“, sagt Markus Penz, der<br />

die Anlage als Ingenieur technisch betreut.<br />

Weil Granit sehr abrasiv ist, legt<br />

Berger zudem Wert auf einen anlagenseitig<br />

guten Verschleißschutz: Der Backen-<br />

brecher wird durch das unabhängige Doppeldecker-Vorsieb<br />

entlastet, übermäßigem Verschleiß wird vorgebeugt. Hoch zufrieden<br />

ist das Team auch, weil aus dem aufgegebenen Granit<br />

in nur zwei Brechstufen die gewünschten Splitte entstehen. „Das<br />

ist normalerweise fast unmöglich.“, erklärt Andreas Wagner, Kleemann<br />

Fachberater von Wirtgen Deutschland. Markus Penz ist<br />

äußerst zufrieden mit dem Ergebnis. „Mit dieser Anlage können<br />

wir alle Zielvorgaben souverän erfüllen, denn sie ist noch besser,<br />

als wir gedacht hatten.“<br />

Stabile Prozesse und Nachhaltigkeit<br />

Durch die Linienkopplung arbeitet zwar jede Maschine grundsätzlich<br />

für sich, gibt aber bei Störungen oder Überfüllungen<br />

Signale an die vor- und nachgeschalteten Maschinen ab. Zudem<br />

sorgt das Continuous Feed System für eine optimale Auslastung<br />

der Brecher. Die Verbindung aller Maschinen sorgt für Sicherheit:<br />

Schäden oder Überlast-Situationen werden durch dieses<br />

Konzept vermieden.<br />

Berger hat alle Komponenten mit der Option externer<br />

Stromeinspeisung ausrüsten lassen: Die teilweise Nutzung des<br />

reinen Elektroantriebs reduziert Emissionen und Lautstärke. So<br />

sind die Kleemann Anlagen ein Schritt in Richtung nachhaltiger<br />

Gesteinsarbeiten.<br />

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7<br />

PRO-ANLAGENZUG IM KALKSTEIN<br />

Doppelte Leistung<br />

Im Inselstaat Trinidad und Tobago in der südlichen Karibik arbeitet seit Oktober 2020<br />

ein Kleemann PRO-Anlagenzug für die Jusamco Ltd. Der Anlagenzug produziert auf<br />

äußerst wirtschaftliche Weise Endprodukte für die Herstellung von Asphalt.<br />

Neben eigenen In frastrukturprojekten<br />

auf der Insel Trinidad<br />

hat Jusamco<br />

einen starken Fokus auf den<br />

Export von Zuschlagstoffen<br />

nach Guyana gelegt, wo aktuell<br />

durch große Infrastrukturprojekte<br />

ein hoher Bedarf an<br />

aufbereitetem Gesteinsmaterial<br />

besteht. Die Wahl der Anlagentechnik<br />

fiel auf einen<br />

Kleemann PRO-Anlagenzug,<br />

denn die hohe Leistung, die<br />

sehr gute Qualität des Endprodukts<br />

und die einfache<br />

Verlinkung der einzelnen Maschinen<br />

überzeugten die Entscheider<br />

bei Jusamco.<br />

Kluge Prozesse,<br />

optimierte Leistung<br />

Der mobile Backenbrecher<br />

MOBICAT MC 120 Z PRO und<br />

der mobile Kegelbrecher<br />

MOBICONE MCO 11 PRO stehen<br />

im Mittelpunkt des Anlagenzuges und werden durch die<br />

mobile Siebanlage MOBISCREEN MS 953 EVO vervollständigt.<br />

„Die einfache Verkettung der drei Maschinen und der aufeinander<br />

abgestimmte, automatische Prozess hat uns den Betrieb<br />

erleichtert“, sagt Kyle Parsons, verantwortlicher Projektleiter.<br />

Durch die Linienkopplung stabilisiert eine automatische Regelung<br />

den Prozess. Das Continuous Feed System sorgt zudem für<br />

eine optimale Auslastung der Brecher. Diese Abstimmung entlastet<br />

die Bediener und harmonisiert den Prozess. Übermäßiger<br />

Verschleiß, Schäden oder Überlast-Situationen werden vermieden.<br />

Die Leistung lässt sich auch beziffern: Gegenüber den Anlagen,<br />

die bisher im Steinbruch eingesetzt wurden, konnte die<br />

Leistung auf das Doppelte gesteigert werden. „Mehr Effektivität<br />

geht kaum“, fasst Kyle Parsons zusammen.<br />

Nach der Lieferung der neuen Anlagen im September<br />

2020 stand das Projekt durch die Lockdowns während der Covid-19-Pandemie<br />

vor einer Herausforderung: die Inbetriebnahme<br />

des Anlagenzuges musste online<br />

stattfinden. Was trotz der Widrigkeiten<br />

und anfänglichen Sorgen sehr gut funktioniert<br />

hat, ohne Probleme oder auffälligen<br />

Verschleiß.<br />

Dazu hat auch die intuitive Bedienung<br />

mit SPECTIVE beigetragen, denn<br />

die visuelle Darstellung und einfache<br />

Benutzung lassen kaum Fehler zu. Auch<br />

Wartung und Pflege fallen dem Team<br />

leicht, kleinere Wechsel- und Umbauarbeiten<br />

konnten mit der Beratung der<br />

Kleemann Experten schnell und korrekt<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Brech- und<br />

Siebanlagen sind<br />

sehr gut zugänglich<br />

und können<br />

optimal auf die<br />

Anwendung ausgerichtet<br />

werden.<br />

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AUFBEREITUNG<br />

45<br />

Modularer Überbandmagnet für mobile Anlagen<br />

Kürzlich präsentierte Goudsmit Magnetics eine neu entwickelte<br />

Serie von mobilen Überbandmagneten. Die modular<br />

aufgebauten Magnete entfernen Eisenbestandteile<br />

aus darunter laufenden Materialströmen und sind für<br />

mobile Aufbereitungsanlagen wie Schredder, Brecher<br />

und Siebe vorgesehen. Die Magnetabscheider werden<br />

mit Ferrit- oder Neodym-Magneten gebaut, wobei letztere<br />

von einem zweipoligen zu einem dreipoligen System<br />

aufgerüstet werden. Dieses modifizierte Design bietet ein<br />

stärkeres Magnetfeld bei gleicher Magnetanzahl. Das<br />

kompakte und starke dreipolige Neodym-Überband ermöglicht<br />

eine größere Rotation des Eisens und lockert es<br />

auf, auch wenn es sich unter einem Materialhaufen verbirgt.<br />

Dies führt letztlich zu einem saubereren Produkt<br />

und ermöglicht die Rückgewinnung von mehr Metall.<br />

Das neue Design der mobilen Überbandmagnete ist<br />

modular aufgebaut und umfasst ein zusätzliches Dämpfungsglied<br />

am Ende des Magneten. Da die mobilen Brecher<br />

häufig über eine unterschiedliche Energieversorgung<br />

betrieben werden, bietet die modulare Bauweise Nutzern<br />

die Wahl zwischen einem Hydraulik-, einem Getriebemotor-<br />

oder einem Trommelmotorantrieb. Der Schwächungsmagnet<br />

in der neuen Version ist in 650, 800, 1000, 1200<br />

und 1400 mm Breite erhältlich und damit auf die verschiedenen<br />

Arbeitsbreiten abgestimmt. Dieser zusätzliche<br />

Magnet trägt das Material weiter aus dem Förderband<br />

heraus und sorgt für eine bessere Ablösung der angezogenen<br />

Eisenteile. Außerdem wird der Bandverschleiß<br />

erheblich reduziert. Zusätzlicher Vorteil der Neodym-<br />

Magnete: Das geringe Gewicht des Magneten erhöht die<br />

Mobilität der Aufbereitungseinheit.<br />

Sowohl das Magnetfeld als auch die Wellen und Lager<br />

sind bei der neuen Konstruktion besser geschützt. Das<br />

Magnetfeld strahlt nicht mehr über die Seite des Magneten<br />

hinaus, sodass das obere Band besser vor Verschmutzung<br />

geschützt ist. Es haftet weniger Eisen an der<br />

Außenseite der Konstruktion. Das spart Zeit bei der Reinigung<br />

und Wartung. Eine Schutzabdeckung auf Wellen<br />

und Lagern verhindert, dass sich Metallteile wie Eisendraht<br />

um die Welle wickeln können. Die optimierte Abschirmung<br />

an der Unterseite des Bandes sorgt dafür,<br />

dass keine Eisenteile zwischen Band und Magnet gelangen<br />

können. Stoßdämpfende Schichten, wie eine zusätzliche<br />

Gummischicht zwischen den Trägern, verlängern<br />

die Lebensdauer des Bandes. Der obere Bandmagnet<br />

enthält auch zwei zentrale Schmierstellen. Das spart Betreibern<br />

bei der Wartung wertvolle Zeit.<br />

Goudsmit Magnetics hat zuvor anhand von Kundenanfragen<br />

festgestellt, dass es einen größeren Bedarf an besseren<br />

Magneten für mobile Brech-, Sieb- und Trennanlagen<br />

gibt. Das dreipolige Ferrit-System wurde von Anfang an für<br />

Hängebahnmagnete eingesetzt, ist aber jetzt für mobile<br />

Anwendungen optimiert worden. Das dreipolige Neodym-<br />

System ist ein völlig neues Design und wurde in Serie entwickelt.<br />

Neodym ist stärker, Ferrit ist billiger. Beide Magnetvarianten<br />

sind auf dem Weg in die Anwendungspraxis.<br />

www.goudsmitmagnets.com<br />

Neueinführung<br />

EFFEKTIVER<br />

BEI WENIGER<br />

GEWICHT:<br />

Die neu entwickelten,<br />

modularen,<br />

mobilen<br />

Überbandmagnete<br />

sind für<br />

Mobilanlagen<br />

wie Schredder,<br />

Brecher und<br />

Siebe bestimmt.<br />

Fotos: Goudsmit


46<br />

AUFBEREITUNG<br />

Kreisschwinger mit positiv<br />

auffälligen Verbesserungen in Serie<br />

Mit der Einführung des innovativen Multi-Schwingsiebs goovi hat Thyssenkrupp<br />

Mining Technologies neue Maßstäbe in der Siebtechnik gesetzt. Das<br />

revolutionäre Antriebskonzept des goovi wird nun auch für die bewährten<br />

Kreisschwingsiebe der CK-Baureihe als CK+ in einer vereinfachten Form<br />

verwendet. Zusammen mit weiteren interessanten Detaillösungen ergibt sich<br />

eine deutlich kompaktere Bauweise sowie eine signifikante Reduktion der<br />

Anzahl drehender Teile und des Wartungsaufwandes.<br />

STATIONÄRER EINSATZ: Siebanlage mit zwei CK-Kreisschwingsieben. Fotos: Thyssenkrupp<br />

Siebmaschinen der CK-Baureihe<br />

sind schon seit vielen Jahren weltweit<br />

bei der Absiebung von Schotter,<br />

Kies, Erz, Kohle sowie in der Recyclingindustrie<br />

erfolgreich im Einsatz. Sie<br />

zeichnen sich durch hohe Zuverlässigkeit<br />

und Siebeffizienz aus. Mit Siebflächen<br />

von bis zu 17 m² in Ausführungen<br />

mit zwei oder drei Siebdecks sind sie<br />

ideal auf die Anforderungen von Anwendern<br />

in der Steine- und Erden- sowie in<br />

der Bergbauindustrie zugeschnitten.<br />

Sie lassen sich ebenso gut in stationäre<br />

wie in semimobile und mobile Anlagen<br />

integrieren.<br />

Bisherige Bauweise<br />

Bei den Kreisschwingsieben handelt<br />

sich um einfache, robuste Konstruktionen.<br />

Die Seitenwände bestehen aus<br />

Standardblechen, die im Laserschnittverfahren<br />

in beliebiger Größe und Ausführung<br />

hergestellt werden können. Für<br />

die Befestigung von Anbauteilen und<br />

Quertraversen werden ausschließlich<br />

Schraubverbindungen verwendet, wodurch<br />

eine maximale Schwingfestigkeit<br />

und Lebensdauer erreicht wird. Zur Abstützung<br />

der Siebkästen kommen meist<br />

Stahlfedern zum Einsatz, die auf dem<br />

Anlagenstahlbau stehen.<br />

KREISSCHWINGSIEB mit zweimotorigem<br />

Antrieb auf einer Mobilanlage.<br />

Die Siebdecks können den Anforderungen<br />

der Betreiber entsprechend in<br />

verschiedenen Ausfertigungen mit<br />

Lochblechen, Polyurethan-Belägen<br />

oder Drahtgewebe sowie als Kombination<br />

daraus angeboten werden. Der<br />

Wechsel der Siebbeläge ist einfach und<br />

schnell mit Klemm- oder Spannvorrichtungen<br />

möglich. Im Aufgabebereich<br />

sind die Siebe zur Dämpfung der Aufprallkräfte<br />

mit einem Blindboden ausgestattet.<br />

Die Siebe der CK-Reihe<br />

können zudem optional mit einer Wasserbedüsung<br />

und einer Staubabdeckung<br />

ausgerüstet werden.<br />

Die Kreisschwingung wird üblicherweise<br />

durch Wellen mit beidseitig befestigten<br />

Unwuchtscheiben erzeugt, wobei<br />

die Lagerungen der Wellen in die Seitenwände<br />

des Siebs integriert sind. Je nach<br />

Baugröße werden ein oder zwei Antriebswellen<br />

eingesetzt, die jeweils einzeln<br />

durch einen separaten Motor angetrieben<br />

werden. Bei Doppelwellenantrieben,<br />

wie im abgebildeten Fall der<br />

Mobilanlage, werden die beiden Antriebe<br />

durch einen Zahnriemen synchronisiert.<br />

Die Motoren sind außerhalb des<br />

Siebkastens auf kleinen Konsolen im<br />

Stahlbau aufgestellt und über Keilriemen<br />

mit den Antriebswellen verbunden. Um<br />

das Siebergebnis zu beeinflussen und<br />

das Sieb optimal einzustellen, kann die<br />

Schwingungsamplitude durch Vergrößerung<br />

oder Verringerung der Unwuchten<br />

eingestellt werden. Die Drehzahl lässt<br />

sich lediglich durch Austausch der Keilriemenscheibe<br />

variieren.<br />

Innovatives Konzept CK+<br />

Thyssenkrupp hat nun die bestehende<br />

CK-Kreisschwingsieb-Baureihe auf den<br />

neuesten Stand der Technik gebracht.<br />

Schwerpunkte dieser Entwicklung waren<br />

das Antriebskonzept, die Abstützung der<br />

Siebe und die Wartungsfreundlichkeit.<br />

Bei Herstellkosten, Montageaufwand<br />

und Wartung für die Betreiber wurde eine<br />

deutliche Reduktion angestrebt. Kurz<br />

gesagt soll die neue Baureihe ein deutliches<br />

Gesamtplus bieten. Konsequen-<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


AUFBEREITUNG<br />

47<br />

STANDARD BISHER UND JETZT: CK-Sieb mit herkömmlichem Doppelantrieb links und<br />

der neue Kreisschwinger CK+ als Sieb mit angeflanschtem Direktantrieb rechts.<br />

terweise erhielt sie die schlüssige<br />

Bezeichnung CK+.<br />

Aufbau_Schmidt2 05.05.2009 11:54 Uhr Seite 1<br />

Antrieb<br />

Wie erwähnt, bestehen herkömmliche<br />

Siebantriebe aus diversen drehenden und<br />

verbindenden Teilen wie Motoren, Keilriemen,<br />

Zahnriemen, Wellen und Unwuchterregern<br />

(Bild oben links). Alle diese Teile<br />

unterliegen dem Verschleiß und benötigen<br />

daher regelmäßige Wartungen. Sie<br />

müssen teilweise im Stahlbau verankert<br />

werden (Motor), durch Schutzvorrichtungen<br />

gegen Eingriff gesichert werden (Keilriemen,<br />

Zahnriemen) oder gegen Verschleiß<br />

durch herabfallendes Material<br />

geschützt werden (Welle). Eine Vereinfachung<br />

dieses Systems birgt daher interessante<br />

Vorteile im Hinblick auf Aufbau,<br />

Funktion und Wartungsaufwand.<br />

Die Lösung dieser Aufgabe war bei<br />

Thyssenkrupp naheliegend. Immerhin ist<br />

beim neu entwickelten goovi-Sieb des<br />

Herstellers, über das schon vielfach berichtet<br />

wurde, ein neuartiges, revolutionäres<br />

Antriebskonzept zum Einsatz gekommen.<br />

Dieses Konzept wurde nun in<br />

vereinfachter Form auch auf die Kreisschwingsiebe<br />

der CK-Baureihe<br />

übertragen. Daher kommen hier nun<br />

auch kompakte, lebensdauergeschmierte<br />

Standard-Unwuchtmotoren zum Einsatz,<br />

die symmetrisch direkt an den Seitenwänden<br />

angeflanscht und über eine<br />

Verbindungsstange synchronisiert werden.<br />

Diese Stange und die innenliegenden<br />

Antriebsteile sind durch ein Schutzrohr<br />

mit Gummierung vor herabfallendem<br />

Siebgut geschützt. Die Vorteile dieser<br />

Kompaktlösung mit Direktantrieb im Vergleich<br />

zum herkömmlichen Antrieb zeigen<br />

sich deutlich im Bild dieser Seite<br />

rechts. Die Anzahl der drehenden und<br />

bewegten Teile wurde drastisch reduziert,<br />

wodurch sich Wartungsaufwand,<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit und damit<br />

auch Stillstandzeiten automatisch reduzieren.<br />

Riemenschutze und eine Motorkonsole<br />

im Stahlbau entfallen beim Plus-<br />

Konzept komplett. Somit kann auch der<br />

Stahlbau leichter und weniger aufwendig<br />

ausgeführt werden und die Montagezeit<br />

reduziert sich deutlich.<br />

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4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


48<br />

AUFBEREITUNG<br />

Abstützung<br />

Bei der Ausführung der Siebabstützung<br />

wurden komplett neue Wege beschritten.<br />

Statt der klassischen Siebabstützung<br />

mit Stahlfedern werden nun Gummifederelemente<br />

eingesetzt, die von<br />

Spezialherstellern als Standardkomponenten<br />

angeboten werden. Sie bieten<br />

im Vergleich zu Stahlfedern eine hohe<br />

Schwingungsisolierung und eine geringe<br />

Restkraftübertragung in die Fundamente.<br />

Zudem zeichnen sie sich durch<br />

eine hohe Lebensdauer, absolute Wartungsfreiheit<br />

und geringe Geräuschentwicklung<br />

aus.<br />

Ein weiteres Feature ist der neuartige<br />

Verstellmechanismus, der es ermöglicht,<br />

den Neigungswinkel des Siebs einzustellen.<br />

Somit kann die Siebneigung an<br />

das jeweilige Siebgut und die Aufgabenstellung<br />

angepasst und jederzeit ein optimales<br />

Siebergebnis erzielt werden.<br />

Für den Ein- und Ausbau der Gummifederelemente<br />

kann der Siebkasten mit<br />

kleinen Hydraulikzylindern angehoben<br />

SIEBABSTÜTZUNG BISHER UND JETZT:<br />

Die einstigen Stahlfedern im Bild oben<br />

werden nun bei den CK+-Modellen durch<br />

Gummifederelemente bei einstellbarer<br />

Neigung des Siebes ersetzt.<br />

werden, sodass die Federn bequem in<br />

entlastetem Zustand montiert werden<br />

können.<br />

Wartungsfreundlichkeit<br />

Die neuen CK+-Kreisschwingsiebe<br />

zeichnen sich besonders durch ihre<br />

hohe Wartungsfreundlichkeit aus.<br />

Selbstverständlich wurden bei der Überarbeitung<br />

auch die neuen Anforderungen<br />

der kürzlich überarbeiteten EN 1009<br />

bezüglich des Platzbedarfs für Wartungsarbeiten<br />

an Maschinen für die mechanische<br />

Aufbereitung von Mineralien<br />

berücksichtigt. Die Abstände zwischen<br />

den Siebdecks und zu punktuellen Hindernissen<br />

wurden entsprechend deutlich<br />

vergrößert. Die Siebdecks sind<br />

daher gut zugänglich und die Siebbeläge<br />

können schnell gewechselt werden. Für<br />

den Ein- und Ausbau von Verschleißund<br />

Ersatzteilen sind keine Spezialwerkzeuge<br />

erforderlich.<br />

Ein weiteres Plus in Bezug auf Servicefreundlichkeit<br />

ist der optional erhältliche<br />

mobile Schurrenwagen, der die<br />

Materialströme der jeweiligen Siebdecks<br />

auf der Abwurfseite in die gewünschten<br />

Richtungen zu den weiterfördernden Aggregaten<br />

umlenkt. Während des Betriebes<br />

bietet er die Möglichkeit, die Funktion<br />

des Siebes jederzeit über eine<br />

Bühne und Inspektionsklappen zu überwachen.<br />

Für Servicearbeiten kann der<br />

gesamte Schurrenwagen inklusive Bühne<br />

mittels eines Handrads und eines einfachen<br />

Schienenfahrwerks zurückgefahren<br />

werden. Eine bewegliche Servicebühne<br />

lässt sich daraufhin über den Zwischenraum<br />

zwischen Sieb und Schurrenwagen<br />

abklappen, sodass dieser sicher<br />

betreten werden kann. Von hier bietet<br />

sich ein komfortabler Einstieg in den<br />

Bereich des Siebkastens, um anfallende<br />

Wartungsarbeiten durchzuführen.<br />

Nach Beendigung der Servicetätigkeiten<br />

wird die Bühne wieder hochgeklappt,<br />

der Schurrenwagen zurück an<br />

das Sieb gefahren und verriegelt. Mit<br />

dieser praktischen Vorrichtung lassen<br />

sich also Wartungsarbeiten sicher und<br />

in bequemer Haltung mit minimalem<br />

Aufwand zur Herstellung der Begehbarkeit<br />

durchführen.<br />

Baugrößen und Einsatzbereiche<br />

Auf die neuen CK+-Siebmaschinen können<br />

Stückgrößen bis zu 200 mm aufgegeben<br />

und bei einem minimalen Siebschnitt<br />

von etwa 1,5 mm abgesiebt<br />

werden. Hierfür steht eine Baureihe mit<br />

Siebflächen von 4 bis 17 m² pro Siebdeck<br />

zur Verfügung. Die Tabelle bietet<br />

einen guten Überblick: Während die ersten<br />

beiden Ziffern der Nomenklatur die<br />

effektive Siebfläche angeben, ergibt sich<br />

die Anzahl der Siebdecks aus den letzten<br />

beiden. So handelt es sich zum Beispiel<br />

bei einem Sieb CK+ 1002 um eine<br />

Maschine mit einer Siebfläche von 10 m²<br />

und zwei Siebdecks.<br />

Da die Anschlussmaße identisch sind,<br />

kann man mit Sieben der Bauart CK+ die<br />

CK-Siebe der Vorgenerationen problemlos<br />

ersetzen. Somit ist ein Siebtausch in<br />

VERFÜGBARE HÖHEN für Wartungsarbeiten zwischen den Siebdecks gemäß EN 1009 bei der CK-Baureihe links und bei<br />

der CK+-Baureihe daneben.<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


kürzester Zeit mit äußerst geringem<br />

Aufwand möglich.<br />

Zusammenfassung<br />

KOMFORTABLER ZUSTIEG: Schurrenwagen<br />

in Serviceposition für mehr Sicherheit.<br />

ÜBERBLICK: Die Baureihe der thyssenkrupp-CK+-Siebe.<br />

Die neue Baureihe der CK+-Kreisschwingsiebe<br />

von Thyssenkrupp Mining<br />

Technologies bietet Betreibern im Vergleich<br />

zu klassischen Kreisschwingsieben<br />

deutliche Vorteile bei Anschaffung,<br />

Montage und im Betrieb durch eine Vielzahl<br />

an innovativen Detaillösungen.<br />

Durch den kompakten Antrieb mit Standard-Unwuchtmotoren<br />

entfallen viele<br />

drehende und bewegte Teile, sämtliche<br />

Riemenschutze sowie die Motorkonsolen<br />

im Anlagenstahlbau. Dadurch reduzieren<br />

sich sowohl Montage- und Wartungsaufwand<br />

als auch Maschinenausfälle<br />

und Stillstandzeiten. In Summe<br />

führt dies zu einer signifikanten Kostenersparnis<br />

sowohl bei der Anschaffung<br />

als auch im Betrieb.<br />

Die Siebabstützung mit Gummifederelementen<br />

und einer Verstellmöglichkeit<br />

für den Neigungswinkel des Siebes sorgt<br />

für einen ruhigen und sicheren Betrieb<br />

und ermöglicht durch Einstellen der<br />

Siebneigung eine Optimierung der Produktqualität.<br />

Großzügige Abstände<br />

zwischen den Siebdecks in Überein-<br />

stimmung mit der EN 1009 erleichtern<br />

Wartungsarbeiten. Siebbeläge können<br />

sicher und schnell gewechselt werden.<br />

Der Zugang zu den Siebflächen wird<br />

durch einen verfahrbaren Schurrenwagen<br />

und eine abklappbare Servicebühne<br />

in kürzester Zeit hergestellt.<br />

Insgesamt überzeugen die neuen CK+-<br />

Kreisschwingsiebe durch ihre kompakte<br />

Bauweise mit hoher Verfügbarkeit, geringem<br />

Montage- und Wartungsaufwand<br />

und gleichzeitig höchsten Durchsatzkapazitäten<br />

bei exzellenter Trennschärfe.<br />

Ein Beitrag von Dr. Armin Greune,<br />

thyssenkrupp Industrial Solutions AG<br />

www.thyssenkrupp-industrialsolutions.com<br />

Besondere Herausforderungen...<br />

...brauchen besondere Lösungen!<br />

Drahtsiebe<br />

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Fingersiebe<br />

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Messe München | 24.-30. Oktober<br />

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Ludwig Krieger GmbH<br />

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50<br />

AUFBEREITUNG<br />

Verschleißstahl für sensible Bereiche in Zerkleinerern<br />

Arjes ist auf die Entwicklung und Fertigung langsam laufender<br />

Zweiwellenzerkleinerer spezialisiert. Um nahezu<br />

jeden Einsatzbereich optimal zu bewältigen, ist sowohl<br />

ein synchroner als auch ein asynchroner Wellenlauf möglich.<br />

Die Konfiguration der Werkzeugwellen kann den jeweiligen<br />

Anforderungen individuell angepasst werden.<br />

Auch ein einfacher Wechsel des Wellenpaares ist dank<br />

Schnellwechselkassette möglich. So können unterschiedlichste<br />

Produkte mit einer Maschine zerkleinert<br />

werden. Auflieger- bzw. Tieflader freundliche Abmessungen<br />

machen die Mobilmaschinen ohne Sondergenehmigung<br />

gut transportierbar. Über drei Portfoliolinien können<br />

Betreiber in jeder Preisklasse eine optimale Lösung für<br />

ihre individuellen Anforderungen wählen. Mittlerweile<br />

wurden allein vom Bestsellermodell Impaktor 250 evo<br />

über 1000 Einheiten ausgeliefert und viele weitere Zweiwellenzerkleinerer<br />

sind weltweit im Einsatz.<br />

Inzwischen zählt der Hersteller aus Thüringen zu den<br />

international führenden Anbietern in seinem Segment. Ob<br />

mobil oder stationär, durch Verbrenner oder elektrisch<br />

angetrieben, bietet das Unternehmen Anwendern hochwirtschaftliche<br />

Lösungen. Unternehmensgründer Norbert<br />

Hammel und sein Team arbeiten ständig weiter an Verbesserungen<br />

in allen Baureihen. Ein Hauptaugenmerk gilt<br />

dabei der Reduktion des Verschleißes in den materialführenden<br />

Bereichen. Mit Abramax 520 CR setzt der<br />

Hersteller jetzt eine neue Generation von Verschleißstahl<br />

ein, der durch seinen relativ hohen Chromanteil auch gegenüber<br />

„chemischer Beanspruchung“ widerstandsfähiger<br />

als andere Verschleißstähle ist. Ein deutliches Plus<br />

bei der Aufbereitung „nasser“ Fraktionen.<br />

„Als uns die Abraservice Deutschland GmbH das Material<br />

vorstellte, waren wir zunächst skeptisch. Dennoch überzeugten<br />

uns die Kennzahlen des Verschleißstahles und es<br />

wurde mit diversen Versuchen bei unterschiedlichen Anwendungen<br />

begonnen. Wir konnten bereits nach kurzer Zeit<br />

die ersten eingesetzten Materialproben im Stahllabor untersuchen<br />

lassen. Die Ergebnisse haben uns dann restlos<br />

von der Qualität des Stahls überzeugt“, berichtet Hannes<br />

Hartung, zuständig für Arbeitsvorbereitung und -organisation<br />

bei Arjes, und ergänzt: „In der Verarbeitbarkeit ist das<br />

Material vergleichbar und gutmütig wie beispielsweise 400<br />

HB, aber mit über 500 HB deutlich hochwertiger, härter und<br />

damit verschleißfester. Beim Schweißen von mehrlagigen<br />

Schweißnähten auf den Werkzeugwellen ist ein hoher Wärmeeintrag<br />

auf den Verschleißstahl unvermeidbar. Aber auch<br />

hier bestätigten die Laboruntersuchungen die Temperaturbeständigkeit<br />

und Einhaltung des Härtegrades des verbauten<br />

Abramax-520-CR-Stahls.“<br />

www.abraservice.com<br />

www.arjes.de<br />

Hochwertige Resistenz<br />

FLEXIBILITÄTSPLUS: Die Zerkleinererwellen im Impaktor<br />

250 evo sind dank spezieller Kassette schnell und einfach<br />

wechselbar.<br />

ALLES MACHBAR: Abraservice bietet neben Zuschnitt und<br />

Anarbeitung auch maßgefertigte Verschleißteile für Endkunden.<br />

Abramax 520 CR bietet jetzt noch mehr Möglichkeiten.<br />

EXPERTENAUSTAUSCH: Hannes Hartung (r.) im Gespräch mit Armin Lasczok von Abraservice Deutschland. Fotos: Arjes/Abraservice<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


EINER FÜR ALLES? Genügt ein Vortex-Rotorbrecher, wo sonst mehrere Stufen nötig wären? Anwender-Versuche im Kompetenzzentrum<br />

Zerkleinerungstechnik des Herstellers bringen Klarheit. Foto: Vortex<br />

ABKÜRZUNG NEHMEN<br />

Ist mehrstufige Zerkleinerung im Naturgestein<br />

tatsächlich immer zwingend?<br />

Auch wenn die Verkettung mehrerer mobiler<br />

oder stationärer Brechstufen als<br />

unumgänglicher Standard gilt – es sollen<br />

ja auch mehrere Maschinen, Zwischenabsiebungen<br />

und Förderbänder verkauft<br />

werden – ist das laut Vortex nicht immer<br />

zwingend erforderlich. Demnach kann<br />

ab einer Aufgabegröße von etwa 500<br />

mm Diagonalmaß eine marktgängige<br />

Korngrößenverteilung mit einem Vortex-<br />

Rotorbrecher auch ohne mehrstufige<br />

Zerkleinerung erreicht werden. Anhand<br />

von Fallbeispielen widerlegt der Brecheranbieter<br />

auch das Argument, dass<br />

Zwischenfraktionen fehlen oder einen zu<br />

hohen Anteil aufweisen können.<br />

Angeführt werden dafür Beispiele<br />

verschiedener Materialaufgaben: Gesteinsmaterial<br />

mit 32/250 mm, wobei<br />

Einzelbrocken bis 400 mm messen,<br />

sowie Kies 0/32 mm wird im Erstdurchgang<br />

zu 60 % auf eine Korngröße 0/4<br />

mm im Vortex-Rotorbrecher zerkleinert.<br />

Die Analyse weist zudem über 90 % Material<br />

0/16 mm und Überkorn über 32 mm<br />

nach dem ersten Brecherdurchlauf von<br />

5 bis 10 % je nach Einstellung aus. Diese<br />

hohe Zerkleinerungsrate spricht für sich.<br />

Dass Vortex-Rotorbrecher tatsächlich<br />

auch kleines Aufgabegut effektiv zerkleinern<br />

können, wird mit einer Aufgabe 4/8<br />

mm belegt. Gebrochen wird auf 0/8 mm<br />

mit einer Quote von 50 bis 60 % Material<br />

0/4 mm. Dieses Ergebnis dient als Beweis,<br />

dass Zwischenfraktionen mit demselben<br />

Vortex-Rotorbrecher und denselben Einstellungen<br />

nachzerkleinert werden können.<br />

Die Unempfindlichkeit hinsichtlich der<br />

Schwankung in der Aufgabegröße wird<br />

anhand einer Mischung aus Material 4/8<br />

und 32/250 mm (anteilig 400 mm) als Aufgabe<br />

belegt. Die erzeugte Körnung 0/8<br />

mm weist 50 bis 60 % Brechgut 0/4 mm<br />

aus. Nach Aussage des Herstellers ist<br />

dieses Ergebnis im Vergleich einzigartig.<br />

Bei konservativer Auslegung wäre für<br />

analoge Ergebnisse der beschriebenen<br />

Art mit einiger Sicherheit laut Vortex die<br />

hintereinander geschaltete Kombination<br />

aus einem Backenbrecher als Vorbrecher,<br />

einem Kegelbrecher und einem<br />

VSI-Brecher empfohlen worden. Weiterführende<br />

Informationen liefert ein<br />

Video unter: https://www.youtube.com/<br />

watch?v=6mX-SIMbKaQ<br />

www.vortex.at<br />

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4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


52<br />

AUFBEREITUNG<br />

SUPERKOMBI: Mit dem Premiertrak 330 als Vorbrecher, der gemieteten Prallmühle RM 90GO! sowie einer Kompaktsiebanlage Chieftain 1400<br />

in einer Produktionsreihe gelingt das, was sich Andreas Schmidt von seiner Investition erwartet hat. Foto: Christophel<br />

Aufbereitung von Produkten<br />

für die Region in der Region<br />

Rund 500 Millionen t Gesteinsrohstoffe werden jährlich in Deutschland<br />

nachgefragt – GP-Leser wissen auch wofür. Viele verschiedene<br />

Gesteinsunternehmen leisten ihren Beitrag, um die ausreichende<br />

Versorgung sicherzustellen. Einer davon ist die KMS Wittstock von<br />

Andreas Schmidt.<br />

Mit etwa 40.000 t Gesteinskörnungen<br />

aus den Rohstoffen Sand,<br />

Kies und Schotter jährlich leistet das<br />

Werk in Wittstock einen wichtigen Beitrag<br />

dafür, mineralische Rohstoffe in der<br />

Region bereitzustellen. Bereits seit 1991<br />

versorgt das Unternehmen Baudienstleister<br />

im Umkreis mit Baurohstoffen in<br />

unterschiedlichen Körnungen. Das von<br />

seinem Vater Günter Schmidt gegründete<br />

Unternehmen führt Andreas<br />

Schmidt in zweiter Generation weiter.<br />

„Und die dritte Generation arbeitet im<br />

Unternehmen auch schon fleißig mit“,<br />

freut sich der Firmenchef. Die regionale<br />

Versorgung mit mineralischen Rohstoffen<br />

ist gerade aus aktuellem Anlass<br />

wichtiger denn je. Sowohl aus Kostengründen<br />

als auch unter Umweltgesichtspunkten.<br />

So musste Andreas Schmidt<br />

beispielsweise in der Vergangenheit<br />

lange Lieferwege aus weiter entfernten<br />

Steinbrüchen in Kauf nehmen, um notwendige<br />

Gesteinskörnungen zum Veredeln<br />

seines Natursteinschotters zu erhalten.<br />

Das bewegte den Firmenchef<br />

dazu, Alternativen zu suchen. Sein Ziel<br />

war es, aus dem Rohstoff des eigenen<br />

Vorkommens alle notwendigen Körnungen<br />

herzustellen, um bestmögliche Ergebnisse<br />

für seine Abnehmer in der Region<br />

zu erzielen. Die ergänzende<br />

Natursteinaufbereitung sollte aber auch<br />

zur Kostenreduzierung und Gewinnoptimierung<br />

beitragen. Wichtige Ansprechpartner<br />

bei der Umsetzung sind für den<br />

Unternehmer jeweils die Aufbereitungsexperten<br />

von Christophel aus Lübeck.<br />

„Mich haben die Fachexpertise und das<br />

langjährige Know-how des Teams überzeugt.<br />

Denn auf Empfehlung von Christophel<br />

habe ich mir den Backenbrecher<br />

Premiertrak 330 von Powerscreen angesehen.<br />

Und der hat ganze Arbeit geleistet“,<br />

erklärt Andreas Schmidt. „Ich will<br />

aus etwa 7000 t Naturstein-Schotter ein<br />

vernünftiges Brechkorn bekommen“,<br />

führt der Chef weiter aus. Im Ergebnis<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


AUFBEREITUNG<br />

53<br />

gewünscht sind ein Brechsand 0/4 mm<br />

sowie ein Schotter von 2/32–45 mm für<br />

den Straßenbau.<br />

Perfekter Begleiter für den Backenbrecher<br />

Premiertrak 330 von Powerscreen<br />

als Vorbrecher ist hier der Prallbrecher<br />

RM 90GO! von RubbleMaster.<br />

Und weil Andreas Schmidt die Maschine<br />

nicht im Fuhrpark hat, wird die Prallmühle<br />

bei Bedarf gemietet. Kompetenter<br />

Partner für die Anmietung der benötigten<br />

mobilen Aufbereitungstechnik ist die Fot<br />

Machinery GmbH aus Willebadessen.<br />

Dieser Spezialist vermietet seine Maschinen<br />

deutschlandweit und bietet Anwendern<br />

ein Rundumpaket an. Angefangen<br />

mit der Ortsbesichtigung über die<br />

Beratung zur richtigen Maschinenauswahl,<br />

den Aufbau und die Inbetriebnahme<br />

bis hin zur Einweisung des Personals.<br />

Der Mietpark umfasst mittlerweile<br />

15 Maschinen unterschiedlicher Typen<br />

und Hersteller, darunter acht Brecher,<br />

sechs Siebmaschinen und ein Haldenband.<br />

Bei Prallmühlen bevorzugen die<br />

Firmenchefs Paul und Vitali Fot die<br />

Marke RubbleMaster. „Unser wichtigster<br />

Partner ist die Firma Christophel aus Lübeck.<br />

Hier finden wir die gleiche hohe<br />

Beratungs- und Produktqualität, die wir<br />

selbst auch unseren Kunden bieten“,<br />

begründet Paul Fot die langjährige erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

seinem eigenen Unternehmen und dem<br />

Lübecker Handelshaus.<br />

„Meine Aufgabe ist es, für meinen<br />

Kunden die bestmögliche Lösung zu finden“,<br />

erklärt der Christophel-Aufbereitungsexperte<br />

Jörg Karsten. „Wichtig ist<br />

dabei, den Bedarf des Kunden zu erkennen<br />

und ihm mit der richtigen Aufbereitungstechnik<br />

für sein Ausgangsmaterial<br />

zu noch mehr Erfolg zu verhelfen“, ergänzt<br />

Christophel-Geschäftsführer Alexander<br />

Draeger. Dass Andreas Schmidt<br />

bereits zwei Siebanlagen Chieftain 1400<br />

von Powerscreen sein Eigen nennt, ist<br />

eine perfekte Ausgangslage. Mit dem<br />

neu gekauften Backenbrecher Premiertrak<br />

330 als Vorbrecher, der gemieteten<br />

Prallmühle RM 90GO! sowie einer der<br />

beiden eigenen Kompaktsiebanlagen<br />

Chieftain 1400 von Powerscreen in einer<br />

Produktionsreihe gelingt nun das, was<br />

sich Andreas Schmidt von seiner neuen<br />

Investition erwartet hat: Kostenreduzierung<br />

und Gewinnoptimierung. Weniger<br />

Kosten durch den Wegfall von Ankauf und<br />

Anlieferung fremder Gesteinskörnungen<br />

aus weit entfernten Gewinnungsbetrieben<br />

und eine höhere Veredelungsquote des<br />

eigenen Materials bei einer verbesserten<br />

Verwertbarkeit sind überzeugend.<br />

Die Optimierung der Naturstein-Aufbereitung<br />

war ein wichtiger Entscheidungsgrund<br />

für die Anschaffung des<br />

Backenbrechers. Aber nicht der einzige.<br />

„Der Premiertrak 330 steht bei mir auch<br />

im Bauschutt. 20.000 t jährlich sind da<br />

etwa zu brechen. Da brauche ich eine<br />

robuste, effiziente und verschleißarme<br />

Maschine. Und die habe ich gefunden“,<br />

ist Andreas Schmidt begeistert. So ist<br />

das Kies- und Mörtelwerk Andreas<br />

Schmidt in Wittstock mit seinen rund<br />

zehn Mitarbeitern auch für die Zukunft<br />

bestens aufgestellt.<br />

www.kms-wittstock.de<br />

www.christophel.com<br />

www.fot-machinery.de<br />

SKG-Schöpfräder.<br />

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54<br />

AUFBEREITUNG<br />

AUFBEREITUNGSPLATZ IN STEISSLINGEN: Hier überzeugt schon das Inputmaterial. Gefordert ist eine saubere Anlieferung.<br />

Ein technisch und mental<br />

stimmiges Gesamtpaket<br />

Die neue Gipokombi RC 130 FDR DA hat nicht nur mit eher „klassischen“<br />

Faktoren wie Qualität und Produktivität überzeugt, sondern<br />

mitentscheidend für den Erwerb war auch das partnerschaftliche<br />

Verhältnis des Betreibers zu Gipo.<br />

Wie überall beim Bauen fallen auch<br />

in der sehr abwechslungsreichen<br />

Erholungslandschaft der Bodenseeregion<br />

unter anderem Asphalt, Mauerwerksund<br />

Betonabbruch an. Darum kümmert<br />

sich als einer der Hauptplayer im Segment<br />

Baustoffaufbereitung der Region<br />

das Unternehmen BBO mit Hauptsitz in<br />

Steißlingen. Geschäftsführer Armin<br />

Wohlhüter erklärt: „Unser Unternehmen<br />

wurde 1992 gegründet, wobei BBO die<br />

Abkürzung von Bauschuttaufbereitung<br />

Bodensee-Oberschwaben ist. Heute firmieren<br />

wir unter der Bezeichnung BBO<br />

Bodensee – Hegau, Bauschuttaufbereitung<br />

GmbH & Co. KG. Neben Steißlingen<br />

haben wir noch Standorte in Stockach,<br />

Konstanz, Salem-Neufrach und in Immenstaad.“<br />

BBO ist ein klassischer<br />

Dienstleister, der pro Jahr insgesamt rund<br />

200.000 t Bauschutt aufbereitet und als<br />

0/45er-Recycling-Baustoff vermarktet –<br />

„güteüberwacht und über den badenwürttembergischen<br />

QRB mit Produktstatus<br />

als Frostschutzschicht oder als<br />

Schottertragschicht klassifiziert“, betont<br />

Wohlhüter.<br />

Für die Qualität der Recycling-Baustoffe<br />

spielt die Qualität der Inputstoffe<br />

eine höchst wichtige Rolle: „Neben verwertbaren<br />

Baustoffen wie Ziegel, Asphalt<br />

und Beton nehmen wir auch Kupolofen-<br />

Schlacke an, wobei alle Materialien ohne<br />

Fremdstoffe angeliefert werden müssen.<br />

Nur dann funktioniert Recycling perfekt,<br />

und dazu muss es natürlich auch die passende<br />

Aufbereitung geben!“ In der<br />

Vergangenheit wurden das Brechen, Aufhalden<br />

und Sieben an einen Lohndienstleister<br />

vergeben. Im November 2020 fiel<br />

GEMEINSAME ARBEIT AM ERFOLG: Santo Barrilla, Armin Wohlhüter, Marco<br />

Cammarata und Daniel Hornstein (v.l.) vor der Gipokombi RC 130 FDR DA, die<br />

passende BBO-Hausfarben trägt.<br />

jedoch die Entscheidung zum Ankauf<br />

eines eigenen Brechers mit Siebanlage.<br />

„Damit sind wir einfach flexibler und können<br />

auch mal zwischen den verschiedenen<br />

Standorten kurzfristiger wechseln,<br />

wenn es notwendig sein sollte“, so Armin<br />

Wohlhüter. Die Entscheidung, welche Anlage<br />

angeschafft werden sollte, war eigentlich<br />

zu diesem Zeitpunkt schon klar:<br />

„Eine Gipo sollte es sein, die hatte uns<br />

bereits bei unseren Lohndienstleistern<br />

immer am meisten überzeugt. Sie war<br />

einfach robuster und bei der Qualität des<br />

Outputs unübertroffen.“ Klare Entscheidung,<br />

ohne Wenn und Aber. Im April 2021<br />

stand die neue Gipokombi RC 130 FDR<br />

DA auf dem Hof und konnte direkt starten.<br />

Legendäre Robustheit und<br />

maßgeschneiderte Vorteile<br />

Die raupenmobile Kombianlage mit<br />

Prallbrecher und Siebanlage auf einem<br />

gemeinsamen Fahrwerk vereint bekannte<br />

und bewährte Gipo-Komponenten in<br />

einer Maschine. Motorseitig ist ein Caterpillar-Stufe-V-Dieselmotor<br />

mit 430 kW<br />

verbaut. Herzstück ist der robuste und<br />

leistungsfähige Prallbrecher vom Typ<br />

P130 mit einem Einlauf von 1270 x 1100<br />

mm und einem Rotordurchmesser von<br />

1300 mm. Diese vielfach bewährte Gipo-<br />

Prallmühle ist mit einer großen Nachsiebmaschine<br />

kombiniert, die gerade im<br />

Recyclingeinsatz eine Menge an Vorteilen<br />

bringt.<br />

Über ein Getriebe wird der Brecher<br />

direkt und verlustarm angetrieben.<br />

Auch die Nebenantriebe wie Vibrationsrinnen,<br />

Siebmaschinen und Förderbänder<br />

verfügen über eine neue Hydrauliklösung.<br />

Die separate Zwei-Deck-<br />

Vorabsiebung mit einer bewusst groß<br />

gewählten Sieblänge von 3 m verbessert<br />

entscheidend die Endproduktqualität<br />

durch das Ausscheiden des verschleißintensiven<br />

Feinmaterials und<br />

eventueller Verunreinigungen.<br />

Den Brecheraustrag übernehmen die<br />

bewährte Austragsrinne und ein Förder-<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


AUFBEREITUNG<br />

55<br />

band mit einer großzügigen Gurtbreite<br />

von 1600 mm, um lästige Materialstauungen<br />

an den Übergabestellen zu verhindern.<br />

Zugleich wird die Materialschichthöhe<br />

wesentlich reduziert. Dies<br />

macht sich speziell im Recyclingbereich<br />

positiv bemerkbar, da eventuell vorhandene<br />

Eisenteile noch besser vom Überbandmagnetabscheider<br />

erfasst werden<br />

können. Der Permanentmagnet ist<br />

dabei in Längsrichtung beim Übergang<br />

vom Brecheraustragsband auf die Siebmaschine<br />

angeordnet. Das gebrochene<br />

Material wird anschließend von der großen<br />

Zwei-Deck-Siebmaschine mit einer<br />

Siebfläche von 2000 x 5500 mm abgesiebt.<br />

Überkorn kann wahlweise seitlich<br />

ausgetragen oder in die Aufgaberinne<br />

zurückgeführt werden. Das Förderband<br />

zur Überkornrückführung kann als Haldenband<br />

auf einer stabilen Drehkonsole<br />

um 180° hydraulisch geschwenkt<br />

werden.<br />

Im Überkornkreislauf wie auch im<br />

Unterdeck ist jeweils ein Windsichter<br />

installiert. Damit werden Leichtstoffe<br />

aus dem Materialstrom ausgeblasen.<br />

Das Materialflusskonzept selbst vermeidet,<br />

wie bei Gipo-Anlagen üblich,<br />

eine Verengung des Materialstromes,<br />

die Systembreiten der Förderelemente<br />

„öffnen“ sich in Materialflussrichtung.<br />

Die Anlage kann ohne zusätzliche Abstützungen<br />

betrieben werden, was wiederum<br />

die Mobilität erhöht. Dank der<br />

guten Zugänglichkeit ist ebenfalls ein<br />

einfaches und schnelles Wechseln der<br />

Siebbeläge gewährleistet.<br />

Gipo-typisch wurde auch diese Anlage<br />

wieder speziell auf die Kundenwünsche<br />

hin ausgerichtet. Fachmann Marco<br />

Cammarata betont: „Bei Gipo sieht keine<br />

Maschine wie die andere aus. Wir konzipieren<br />

alle Maschinen immer genau auf<br />

die Bedürfnisse der Betreiber. Gerade<br />

die separate Vorsiebmaschine mit einer<br />

Sieblänge von 3 m und die zweifache<br />

Windsichtung sind sowieso die passende<br />

Anlage für alle Recyclinganforderungen!“<br />

Die Aufgabekapazität kann pro<br />

Tag bis zu 2500 t betragen.<br />

Einsatzpraxis bestätigt<br />

die Entscheidung<br />

Seit ihrem „Dienstantritt“ hat die Gipokombi<br />

inzwischen allerhand Betriebsstunden<br />

zurückgelegt, „völlig ohne Probleme“,<br />

wie Armin Wohlhüter zufrieden<br />

anmerkt. Seine kleine und sehr effektive<br />

Bedienermannschaft zeigt sich ebenso<br />

überzeugt von der Neuanschaffung: „Sie<br />

passt einfach, ist robust und macht alles<br />

mit“, meinen Baggerfahrer Daniel Hornstein<br />

und Radladerfahrer Santo Barrilla<br />

übereinstimmend.<br />

Dass die Vermarktung der qualitativ<br />

hochwertigen Recycling-Baustoffe nicht<br />

immer ein einfaches Geschäft ist, braucht<br />

an dieser Stelle nicht weiter betont zu<br />

werden. Armin Wohlhüter kennt es nur zu<br />

gut, mit wie viel Anstrengung diese Aufgabe<br />

verbunden ist – „man muss einen<br />

langen Atem und viel Durchsetzungsvermögen<br />

haben. Die Beratung der Kunden<br />

ist dabei ein wichtiger Faktor.“ Am Ende<br />

geht es – wie überall – um Vertrauen. Das<br />

partnerschaftliche Vertrauensverhältnis<br />

war schließlich auch ein wesentlicher<br />

Grund für die Gipo-Kaufentscheidung.<br />

„Hier passt es einfach, menschlich und<br />

technisch. Der Austausch untereinander<br />

sowie das Gefühl, als Kunde ernst genommen<br />

zu werden, runden das Gesamtpacket<br />

ab.“ Besser ließe es sich wohl<br />

kaum formulieren. <br />

(hst)<br />

www.gipo.ch<br />

PRÄZISE UMSETZUNG: Details wie der<br />

Windsichter oder der in Längsrichtung installierte<br />

Permanentmagnet zeigen, dass<br />

Gipo besondere Ansprüche sehr ernst<br />

nimmt. Fotos: Gipo AG<br />

klasse Komfort<br />

mit dem VHV FlatFeeder<br />

Dank Ihnen läuft es in der Produktion. Ihr Leben wird leichter mit dem<br />

VHV FlatFeeder: einfach zugänglich und über Flur zu warten und zu reinigen.<br />

Sprechen wir darüber. Ihr Christian Kleymann<br />

flatfeeder@vhv-anlagenbau.de<br />

www.vhv-anlagenbau.de<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


56<br />

AUFBEREITUNG<br />

ERSTER DER DRITTEN GENERATION neuer Anlagentypen ist der mittelgroße Prallbrecher QI353 mit neuem automatisiertem<br />

Steuerungssystem, intuitiver Optik-Bedienung und einer Verarbeitungskapazität von bis zu 400 t/h. Foto: Sandvik<br />

ALLERHAND EXTRAS<br />

Flexibel im offenen oder geschlossenen Kreislauf arbeiten<br />

Sandvik Mobile Crushers and Screens<br />

hat den neuen mittelgroßen Prallbrecher<br />

QI353 als Ersten der neuen Anlagentypen<br />

der dritten Generation eingeführt.<br />

Entwickelt auf der Grundlage von Kundenbefragungen,<br />

standen Produktivität,<br />

Betriebszeit, Effizienz, Flexibilität, Konnektivität<br />

und Sicherheit im Vordergrund<br />

des aktuellen Designs.<br />

Der Sandvik QI353 verfügt über eine<br />

von Grund auf neu entwickelte mittelgroße<br />

Raupenplattform und einen maßgeschneiderten<br />

Prallbrecher vom Typ<br />

Prisec. Die benutzerfreundliche mobile<br />

Lösung mit Bedienelementen und Wartungspunkten<br />

auf Bodenhöhe verfügt<br />

über ein neues automatisiertes Steuerungssystem<br />

mit intuitiver Optik-Bedienung.<br />

Das Farbdisplay erlaubt eine einfache<br />

Navigation und bietet eine<br />

vollständige Integration für Fehlersuche,<br />

Diagnose und Support.<br />

Zur Unterstützung der hohen Verarbeitungskapazität<br />

von bis zu 400 t/h umfasst<br />

die Beschickungseinrichtung einen<br />

neuen Aufgabetrichter mit gebogenen<br />

Seiten für eine größere Kapazität, einen<br />

neuen Telleraufgeber mit Zahnradantrieb<br />

und eine konische Beschickungsanordnung,<br />

um Verstopfungen zu reduzieren<br />

und eine kontinuierliche Zerkleinerung zu<br />

gewährleisten. Ein größeres Doppeldeck-<br />

Vorsieb zur effektiven Entfernung von<br />

Feinanteilen trägt zur Maximierung des<br />

Durchsatzes und zur Verschleißreduzierung<br />

bei. Das Vorsieb bietet außerdem<br />

einen verbesserten Zugang zum Austausch<br />

der Siebmedien. Der neue Prisec-<br />

Prallbrecher mittlerer Größe bietet mit<br />

einer großen Einlauföffnung von 1170 mm<br />

x 730 mm und dem Rotordurchmesser<br />

von 1150 mm eine höhere Kapazität bei<br />

besserer Energieeffizienz. Einstellbare<br />

Plattenvorhänge und Kippgeschwindigkeiten<br />

sorgen dafür, dass ein breites<br />

Spektrum an Produktabstufungen erreicht<br />

werden kann. Außerdem haben alle<br />

Förderbänder der Anlage größere Abwurfhöhen<br />

für mehr Haldenkapazität.<br />

Die frei fließende Beschickungsanordnung,<br />

bei der alle Komponenten im<br />

Fließweg durch die Maschine breiter<br />

werden, verbessert den Materialfluss<br />

spürbar. Ein Load-Sensing-System für<br />

den Aufgeberantrieb gewährleistet eine<br />

kontinuierliche Zerkleinerung. Verlängerte<br />

Wartungsintervalle und eine größere<br />

Kraftstoffbevorratung an Bord kommen<br />

inklusive eines sparsameren Verbrauchs<br />

des emissionsarmen Motors aktuellen<br />

Betreiberwünschen nach. Die Anlage<br />

benötigt außerdem 40 % weniger Hydrauliköl<br />

pro Wartung bei verlängerten<br />

Ölwechselintervallen. Häufig wechselnde<br />

Aufgaben stellen für die Anlage dank<br />

ihrer Flexibilität kein Problem dar.<br />

Das Feingutförderband kann für den<br />

Rechts- oder Linksabwurf positioniert<br />

werden. Eine Bypass-Rutsche unter dem<br />

Vorsieb ermöglicht es Anwendern, selbst<br />

zu entscheiden, wohin sie Feingut verfrachten<br />

wollen. Da der QI353 für die Aufnahme<br />

des neuen, verbesserten HS323-<br />

Hängesiebmoduls vorbereitet ist, kann<br />

der Brecher flexibel im offenen oder geschlossenen<br />

Kreislauf betrieben werden.<br />

Zu den Verbesserungen des HS323<br />

gehören die Vorbereitung für die Aufnahme<br />

von Bandwaagen, ein verbesserter<br />

Unterrahmen für einen optimierten Zugang<br />

zu den Siebmedien sowie ein aktualisiertes<br />

mittelgroßes Haldenband.<br />

Die Konstruktion ermöglicht einen Aufbau<br />

in weniger als 30 min, ohne dass<br />

zusätzliche Hebevorrichtungen für die<br />

Montage erforderlich sind. Die zum Patent<br />

angemeldete Hängesieboption bietet<br />

Multifunktionalität als ein-, zwei- oder<br />

dreifach geteiltes Sieb sowie als hochproduktiver<br />

und effizienter Prallbrecher.<br />

Das neue Automatisierungssystem<br />

umfasst vereinfachte Bedienelemente<br />

und eine vollständige Integration mit der<br />

Telematiklösung My Fleet. Diagnoseunterstützung,<br />

vorinstallierte Anleitungen<br />

zur Fehlersuche und Echtzeitinformationen<br />

bieten maximale Transparenz.<br />

Optionale Bandwaagen ermöglichen die<br />

Anzeige von Produktivitätsdaten auf der<br />

Benutzeroberfläche und über My Fleet<br />

für die t/h-Überwachung, was eine vollständige<br />

Kontrolle der Maschinenauslastung<br />

ermöglicht.<br />

Für die Sicherheit der Bediener wurde<br />

eine neue Zugangsplattform unter dem<br />

Aufgeber und dem Vorsieb sowie eine<br />

dreiseitige 270°-Plattform für Service<br />

und Wartung angebaut. Ein Hebebalken,<br />

ein Ausleger und ein Flaschenzug sind<br />

ebenso vorhanden wie die patentierte<br />

Rotordrehvorrichtung, um Sicherheit<br />

beim Entfernen, Drehen oder Installieren<br />

von Prallwerkzeugen zu gewährleisten.<br />

Der höhenverstellbare Überbandmagnet<br />

und alle Förderbänder lassen sich zu<br />

Inspektions- und Wartungszwecken absenken.<br />

Verbesserte Sicherheitsfunktionen<br />

sind ebenfalls in die intuitive<br />

Optik-Benutzeroberfläche eingebettet,<br />

einschließlich visueller Warnungen und<br />

Not-Aus-Positionen.<br />

www.rockprocessing.sandvik<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


AUFBEREITUNG<br />

57<br />

VOLLES PROGRAMM<br />

Premieren und neue Anbau-Optionen<br />

Einen umfassenden Überblick über die<br />

aktuelle diesel-elektrische bzw. vollelektrische<br />

Mobilbrecher-Technologie von<br />

SBM Mineral Processing bot die Präsentation<br />

der deutschen SBM-Regionalpartner<br />

Kurz Aufbereitungsanlagen und<br />

Moerschen Mobile Aufbereitung auf der<br />

RecyclingAktiv Anfang Mai in Karlsruhe.<br />

Insgesamt sieben raupen- und kufenmobile<br />

Anlagen von 25 bis 45 t Betriebsgewicht<br />

zeigten beide Händler in statischen<br />

Bereichen und auf der gemeinsamen<br />

Live-Demo ihrer unmittelbar aneinandergrenzenden<br />

Messestände. Unter den<br />

Backen- und Prallbrechern gab es echte<br />

Messepremieren sowie neue Anbau-<br />

Optionen, mit denen sich Effizienz und<br />

Flexibilität der SBM-Mobiltechnik bei<br />

sämtlichen Anwendungen weiter steigern<br />

lassen.<br />

Der Prallbrecher SBM Remax 400 ist<br />

auf eine Produktionsleistung von max.<br />

400 t/h bei Aufgabegrößen bis 800 mm<br />

ausgelegt. Präsentiert wurde er mit<br />

ERSTMALS auf einer Fachmesse wurde der SBM Remax 450 mit aktivem<br />

Kreisschwinger-Vorsieb präsentiert.<br />

ENTWICKELT FÜR<br />

ZERO WASTE<br />

Angetrieben von unserer Vision einer Welt ohne Abfall,<br />

verwandeln wir Reststoff in Ressource für Ihr Unternehmen.<br />

Ein Beispiel ist unsere Arbeit für Sodextra S.A. Das Unternehmen<br />

wollte sein Engagement in der Kreislaufwirtschaft verstärken, indem<br />

es hochwertiges Material aus Bau- und Abbruchabfällen zurückgewinnt.<br />

Gemeinsam haben wir eine Nassaufbereitungslösung entwickelt, die<br />

70 % der entgegengenommenen Baurestmassen in wertvolle Sandund<br />

Kies-Zuschlagstoffe umwandelt, die in Bauprojekten rund um<br />

Paris eingesetzt werden können.<br />

Weitere Informationen auf cdegroup.com<br />

Scan mich<br />

24-30 Oktober 20<strong>22</strong><br />

Treffen Sie uns<br />

am Stand 528,<br />

Halle B2.


58 AUFBEREITUNG<br />

UNIVERSELL EINSETZBAR in der Produktion hochwertiger Endkörnungen:<br />

die SBM-Prallmühle SMR 10/5/4 hier in einer semimobilen Version.<br />

MEHR PRODUKTIVITÄT VOR ORT: Der Remax 300 mit dem neuen<br />

Zwei-Deck-Nachsieb. Fotos: SBM, Kurz Aufbereitungsanlagen<br />

Dolly-Fahrwerk, welches die Flexibilität<br />

der raupenmobilen 40-t-Anlage gerade<br />

bei kurzfristigen Einsätzen deutlich erhöht.<br />

Erstmals auf einer Messe vorgestellt<br />

wurde der im vergangenen Jahr<br />

eingeführte Remax 450, dessen leistungsfähiges<br />

Kreisschwinger-Vorsieb<br />

die Ausstoßkapazität des „1300er“-Brechers<br />

nochmals deutlich erhöht (ca.<br />

450 t/h). Mit optionalem Ein-Deck-Nachsieb<br />

bleibt die Anlage noch unter 50 t<br />

Transportgewicht.<br />

Wie sich mit kompakter Anbau-Technologie<br />

die Produktivität vor Ort deutlich<br />

steigern lässt, beweist auch das neue<br />

Doppeldeck-Nachsieb für die „300er“-<br />

Klasse, das sowohl am Prallbrecher<br />

Remax 300 als auch am Backenbrecher<br />

Jawmax 300 überzeugte. Als effizientes<br />

Kreisschwinger-Sieb mit insgesamt 7,2 m²<br />

Siebfläche ausgeführt, wiegt die kompakte<br />

Einheit inklusive schwenkbarem Mittelkorn-Austragsband<br />

sowie der optional als<br />

schwenkbares Deponieband erhältlichen<br />

Überkorn-Rückführung nur rund 5900 kg<br />

und kann beim Transport an den Anlagen<br />

verbleiben. Der vollelektrische Antrieb erleichtert<br />

Anschluss und Wartung und ermöglicht<br />

die einfache Einstellung der Amplituden<br />

auf den mit diversen Medien<br />

individuell auf die gewünschten Endprodukte<br />

anpassbaren Siebdecks.<br />

Auch mit Anbau-Nachsieb inklusive<br />

Überkorn-Rückführung ausrüsten lässt<br />

sich der kompakte Remax 200, der wie<br />

der Backenbrecher Jawmax 200 ebenfalls<br />

gezeigt wurde. Trotz dieselelektrischem<br />

Antrieb mit Netz-Option bleiben beide<br />

Anlagen selbst in Vollausstattung deutlich<br />

unter 30 t Transportgewicht und setzen<br />

nach wie vor mit klassenführenden Brechergrößen<br />

und Produktionskapazitäten<br />

bis 250 t/h Maßstäbe bei Primär- oder<br />

Sekundäranwendungen im Recycling<br />

oder der Natursteinzerkleinerung.<br />

Zwei weitere bewährte SBM-Technologien<br />

wurden als Herzstück einer mobilen<br />

Produktionslinie für hochwertige<br />

Edelsplitt-Körnungen auf Basis von Beton-Bahnschwellen<br />

präsentiert: Nach<br />

einem Zwei-Wellen-Brecher zur Vorzerkleinerung<br />

liefert ein Jawmax 300 mit<br />

Doppeldeck-Nachsieb als erste definierte<br />

Zwischenprodukte Schotter <strong>22</strong>/70<br />

und 0/<strong>22</strong>, wobei Letzterer zur weiteren<br />

Veredelung in der kufenmobilen SBM-<br />

Prallmühle SMR 10/5/4 sein Finish erhält.<br />

Die wie alle Mobilanlagen der Marke<br />

wahlweise vollautark dieselelektrisch<br />

oder per Netzstrom betriebene Einheit<br />

liefert dann über ein nachgeschaltetes<br />

Drei-Deck-Sieb die Endprodukte 0/2,<br />

2/5, 5/8. Im Fokus stehen insbesondere<br />

die optimierten Brecheigenschaften der<br />

SMR-Technologie mit großem Mittelkornanteil<br />

und hoher Endproduktqualität<br />

mit bis zu 90 % kubischer Kornform.<br />

Dabei punktet die in verschiedenen Leistungsgrößen<br />

erhältliche reversierbare<br />

Horizontal-Prallmühle von SBM mit niedrigen<br />

Verschleiß- und Wartungskosten<br />

und einem großen vertikalen Einlauf, der<br />

den universellen Einsatz als mobile, semistationäre<br />

oder auch stationäre Einheit<br />

in der sekundären oder tertiären<br />

Zerkleinerung von Recyclingmaterialien<br />

oder Naturstein zusätzlich erleichtert.<br />

www.sbm-mp.at<br />

www.kurzgruppe.com<br />

www.moerschenmobil.de


AUFBEREITUNG<br />

59<br />

Im Doppel geht’s noch besser<br />

Die Firma Horst Klöppner aus Göttingen setzt zur Aufbereitung<br />

ihre neuen Rockster-Anlagen ein. Ergebnis:<br />

Die Kombination aus R700S-Brechanlage und Grobsiebanlage<br />

RSS410 überzeugt.<br />

Das seit beinahe 60 Jahren etablierte Unternehmen Klöppner<br />

wird aktuell in zweiter Familiengeneration von Reinhard<br />

Klöppner zusammen mit seiner Schwester Christine Grube<br />

geführt und auf Erfolgskurs gehalten. Seit Juni 2021 ist auch<br />

die kompakteste Rockster-Brechanlage, ein R700S-Prallbrecher,<br />

an diesem Kurs beteiligt. Die Anlage zerkleinert Bauschutt,<br />

Asphalt oder Betonabbruch, und seit die Firma wenig<br />

später außerdem in eine Rockster-Grobsiebanlage RSS410<br />

investierte, gestaltet sich die Aufbereitung noch effizienter.<br />

Dennis Grube, Vertreter der dritten Generation und Werkstattleiter,<br />

erklärt, wie es zu dieser Entscheidung kam: „Wir<br />

haben die Rockster R700S zur Vorführung gemietet und diese<br />

entsprach unserer Vorstellung in Bedienung, Verbrauch und<br />

Leistung. Die Maschine ist sehr einfach und intuitiv zu bedienen“,<br />

so der junge Fachmann. Dass sich Rocksters kompaktester<br />

Prallbrecher mit einem Gewicht von 19,9 t ohne Siebsystem<br />

sowie optimalen Abmessungen von nur 9 m Länge, 2,41 m Breite<br />

und 3,15 m Höhe unkompliziert ohne Transportgenehmigungen<br />

von einem Einsatzort zum nächsten transportieren lässt,<br />

kommt als zeit- und kostenschonender Vorteil hinzu. Der Brecher<br />

garantiert erhöhten Bedienungskomfort durch die elektronische<br />

Multifunktionssteuerung mit Farbdisplay, eine hydraulische<br />

Spaltverstellung sowie die automatische, stufenlose Regelung<br />

der Fördergeschwindigkeit. Vielfältige Einstellungsmöglichkeiten<br />

sorgen für ausgezeichnete Endkornqualitäten.<br />

Im Zusammenspiel mit der Siebanlage ergeben sich zahlreiche<br />

Möglichkeiten: Die RSS410 ist perfekt für kleinere und<br />

mittlere Einsätze zur Klassierung von mineralischen Sekundärrohstoffen,<br />

aber auch von Naturstein. Die Anlage bietet<br />

mit 3,05 m x 1,20 m die längste Siebbox im kompakten<br />

Rockster-Siebsegment und erlaubt die Herstellung von drei<br />

definierten Endkorn-Fraktionen. Überwiegend werden die<br />

Zielprodukte 0/35 und 0/2 mm hergestellt. Die feinere Fraktion<br />

ist eine gefragte Pflasterbettung im GaLaBau, während<br />

das gröbere Mineralgemisch für den Unterbau bei Straßenbauprojekten<br />

gefragt ist.<br />

www.rockster.at<br />

EINFACHE PROGRAMMWAHL durch das optimal entwickelte Multifunktionsdisplay<br />

und die Funkfernbedienung. Fotos: Rockster<br />

ANLAGEN-GESCHWISTER: Der Rockster-Prallbrecher R700S und die RSS410-Grobsiebanlage werden für Lohnaufträge und bei<br />

Klöppner-eigenen Projekten eingesetzt.<br />

SCHNELLE ORTSWECHSEL: Der R700S wiegt nur 19,9 t und kann ohne zusätzliche Genehmigungen transportiert werden.<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


60<br />

AUFBEREITUNG<br />

LEISTUNGSSTARK: Dieser RM 100GO! hybrid<br />

bereitet Dolomit zu Tragschichtmaterial für den<br />

Straßenunterbau auf. Fotos: Rubble Master<br />

SPAREN UND GEWINNEN<br />

Mehrwert dank Elektrifizierung und Digitalisierung<br />

ÜBERSICHTLICH: Mit RM Xsmart haben Betreiber<br />

alle wichtigen Parameter ihrer RM-Maschinen am<br />

Laptop oder Handy immer im Blick.<br />

Stark steigende Treibstoffpreise, rechtliche<br />

Vorgaben für Emissionen, die Erweiterung<br />

des eigenen Geschäftsfeldes<br />

oder aktiver Umweltschutz – es gibt viele<br />

Gründe, auf Hybrid-Maschinen umzusteigen.<br />

Als Vorreiter in der Elektrifizierung<br />

baut die RM Group bereits seit<br />

30 Jahren Brecher mit elektrischen<br />

Antrieben. Dieses Know-how kommt<br />

nun gebündelt auch den RM-Hybrid-<br />

Brechern und -Sieben zugute.<br />

Betreiber bekommen in Aussicht gestellt,<br />

ein Viertel der Treibstoffkosten<br />

einzusparen. Das klingt nicht nur in Zeiten<br />

explodierender Treibstoffpreise<br />

höchst interessant. Das Prinzip dahinter:<br />

Bei RM-Hybrid-Brechern treibt ein Elektromotor<br />

den Rotor des Prallbrechers an.<br />

Spitzen im Betrieb gleicht der elektrifizierte<br />

Rotorantrieb aus, so kann der Dieselmotor<br />

ohne Drehzahlschwankungen<br />

mit konstanter Drehzahl laufen. Das Ergebnis<br />

ist ein deutlich niedrigerer Treibstoffbedarf<br />

von bis zu 25 %, was auch<br />

die Felddaten der Brecher über das neue<br />

Flotten-Management und Condition Monitoring<br />

Tool RM Xsmart belegen. Selbst<br />

eine RM-Hybridanlage, die zu 100 % mit<br />

Diesel betrieben wird, soll im Vergleich<br />

zu einer hydraulischen Anlage bis zu<br />

60 % der jährlichen Betriebskosten sparen<br />

können, denn neben niedrigeren<br />

Treibstoffkosten sinken laut RM auch<br />

Kosten für Hydrauliköl oder Servicierung.<br />

Niedrige Betriebskosten wirken<br />

sich auf die Gesamtkosten der Anlagen<br />

aus. Die höheren Anschaffungskosten<br />

von Hybrid-Anlagen amortisieren sich<br />

daher oft schon nach wenigen Jahren.<br />

Mit einem Hybrid-Brecher oder einer<br />

Hybrid-Siebanlage ist zudem auch ein<br />

rein elektrischer und somit örtlich emissionsfreier<br />

Betrieb möglich.<br />

Höchste gesetzliche Vorgaben in<br />

Bezug auf Abgase, Staub sowie Lärmemissionen<br />

erfüllen die Brecher problemlos.<br />

So hat erst kürzlich ein RM-Kunde<br />

in Lettland einen RM 100GO! hybrid<br />

erworben, um Dolomit mit elektrischem<br />

Antrieb zu brechen und die hohen<br />

gesetzlichen Anforderungen für den<br />

Straßenbau erfüllen zu können. Durch<br />

die intelligente Vernetzung der Maschinen<br />

der RM-Next-Generation kann beispielsweise<br />

der RM-120X-hybrid-Brecher<br />

das Sieb RM MSC8500e mit<br />

antreiben oder können beide über das<br />

Stromnetz gespeist werden.<br />

Egal, ob Treibstoffverbrauch, Wartungsintervalle,<br />

Durchsatz, Einsatzstunden<br />

oder der Standort der Anlagen – RM<br />

Xsmart stellt als digitaler Assistent all<br />

diese Informationen stets per Smartphone,<br />

Tablet oder Computer bereit. Dieses<br />

Flottenmanagement- und Condition-<br />

Monitoring-Tool der RM Group erleichtert<br />

mit Maschinen-Daten in Echtzeit den<br />

Arbeitsalltag von Maschinisten, Werkstatt-<br />

bzw. Mietparkleitern, Disponenten<br />

und Eigentümern. „RM-Anwender sollen<br />

keine Zeit mit der Administration ihrer<br />

Maschinen vergeuden. Unser Anspruch<br />

ist, dass sie einen maximalen Gewinn<br />

erwirtschaften können und den besten<br />

Service erhalten. Dafür setzen wir eben<br />

auch auf die Digitalisierung“, sagt RM-<br />

CEO Gerald Hanisch. Mit nur wenigen<br />

Klicks können die Informationen auf einen<br />

definierten Zeitraum heruntergebrochen<br />

werden. Aufgrund der automatischen Betriebsstundenerfassung<br />

entfallen manuelle<br />

Stundenerhebungen, welche für Abrechnungszwecke<br />

oder als Nachweis<br />

bspw. für Behörden oder andere Auftraggeber<br />

erforderlich sind.<br />

www.rubblemaster.com<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


AUFBEREITUNG<br />

61<br />

DOPPELTE SIEBUNG<br />

Schaufelseparator im nochmals größeren Format<br />

Der Schaufelseparator MB-HDS523 von MB Crusher eignet sich<br />

für Bagger von 30 bis 45 t Betriebsgewicht. Die Einheit verfügt<br />

über fünf Wellen, die so angeordnet sind, dass sie eine höhere<br />

Verarbeitungsgeschwindigkeit garantieren. Das „V-Wellen-System“<br />

wurde so optimiert, dass es eine doppelte Siebung erzeugt<br />

und gleichzeitig die Produktivität erhöht. Für konstante Leistung<br />

sorgen zwei Motoren. Da die Schaufelöffnung direkt über dem<br />

versteckten Kamm liegt, gelangt das Material ohne zu blockieren<br />

oder zu verklumpen in die Wellen. Um die Produktionsrate<br />

zusätzlich zu erhöhen, kann bedarfsweise das vordere obere<br />

Gehäuse des Separators demontiert werden. Sämtliche Verschleißteile<br />

sind durch eine zusätzliche Hardox-Verstärkung<br />

geschützt. Auch die Seiten und der Rahmen sind stärker, und<br />

damit passend zur Aufgabenstellung ausgelegt.<br />

Die Wellen können je nach Bedarf vor Ort sicher und in nur<br />

wenigen Minuten leicht entfernt und neu eingesetzt bzw. getauscht<br />

werden. Das patentierte System hält die rotierenden<br />

Lagerungen dabei fest an ihrem Platz.<br />

www.mbcrusher.com/de<br />

GROSSER BRUDER der MB-Separatoren und damit auch ein<br />

Modell für ergänzende Aufgaben in Steinbruch- und Kiesbetrieben.<br />

LEICHT GETAUSCHT: Die Wellen können in nur wenigen Minuten<br />

leicht entfernt und neu eingesetzt werden. Fotos: MB Crusher<br />

BUNKERABZUG BRECHERBESCHICKUNG SCHWERLASTSIEB<br />

ROBUST & ZUVERLÄSSIG<br />

– das garantieren wir Ihnen mit aussergewöhnlichen Garantiezeiten!<br />

SCHWINGUNGSTECHNIK IN PERFEKTION<br />

Massive Auskleidungen gegen Verschleiß in Hardox-Qualität sind dabei selbstverständlich.<br />

FÖRDERN. SIEBEN. DOSIEREN.<br />

www.dosiertechnik.com<br />

Dosiertechnik GmbH . Hansaring 134 . D-48268 Greven<br />

Telefon +49 (0) 25 71 5 77 05-0 . info@dosiertechnik.com<br />

DOSIERTECHNIK GMBH ®<br />

WIR SIND GUT – FÜR SIE<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


SCHWEIZER WERTARBEIT: Die Gipo Gipocone<br />

Giga B4 mit bis 56 t Einsatzgewicht ist der Große von<br />

zwei Modellen in gewohnt ausgefeilter Qualität. Der<br />

kleinere Bruder B3 wiegt 45 t. Foto: Gipo<br />

Aus dem Steinbruch<br />

für den Steinbruch<br />

FLOTTENKAPITÄN: Kleemann verfügt über eine<br />

ganze Flotte an raupenmobilen Kegelbrechern bis hin<br />

zum Giganten MCO 130 S PRO mit einem Gewicht über<br />

83 t und einer Kapazität bis 650 t/h. Foto: Kleemann<br />

EINES VON VIER GRUNDMODELLEN von Terex<br />

Finlay, die Anlage C1545, gehört zu den Mittelgroßen<br />

der Reihe, die sich nach der Größe der Kopfdurchmesser<br />

des Brechkegels zwischen 40'' und<br />

54'' (1000 bis 1372 mm) definiert. Foto: Terex Finlay<br />

In der mobilen Aufbereitung stellen die Brecher neben den Siebanlagen<br />

die größte Produktgruppe dar. Zwei Anlagentypen haben sich bei der<br />

Zerkleinerung eine gewisse Dominanz geschaffen: Die Rede ist von<br />

Backenbrechern und Prallbrechern beziehungsweise Prallmühlen. Daneben<br />

gibt es mit den Kegelbrechern eine dritte eigenständige Variante.<br />

Kegelbrecher sind in der Welt der mobilen<br />

Anlagen seltener anzutreffen,<br />

und das hat folgende Gründe: Alle drei<br />

Typen haben ihre Wurzeln in der stationären<br />

Aufbereitung. Dort ist der Backenbrecher<br />

als Vorzerkleinerer meist alternativlos<br />

– diese Funktion hat er ebenso<br />

bei den mobilen Anlagen. Die Prallbrecher<br />

wiederum verfügen aufgrund ihrer<br />

Funktionsweise als einziger Gerätetyp<br />

über die Fähigkeit, im Aufbereitungsprozess<br />

in gewissem Umfang störende<br />

Komponenten wie etwa Metallteile zu<br />

isolieren, um eine spätere Abscheidung<br />

zu gewährleisten. Daher haben sich<br />

beide Maschinentypen mittlerweile<br />

einen großen Markt im Bereich des Baustoffrecyclings<br />

geschaffen. In der Konsequenz<br />

bieten fast alle gängigen Hersteller<br />

sowohl Backen- als auch<br />

Prallbrechermodelle an, doch nur ein Teil<br />

hat auch Kegelbrecher im Programm.<br />

Weil Letztere ihre organische Nähe zur<br />

Natursteinaufbereitung und damit auch<br />

zur stationären Anlagentechnik etwas<br />

mehr beibehalten haben, sind darunter<br />

nicht selten Hersteller, die sowohl im stationären<br />

als auch mobilen Anlagenbau<br />

vertreten sind.<br />

Eine eigene<br />

Arbeitsweise<br />

In seiner Arbeitsweise unterscheidet<br />

sich der Kegelbrecher grundlegend von<br />

beiden anderen Typen. Das Gestein wird<br />

zwischen einem exzentrisch kreisenden<br />

Brecherkegel und dem feststehenden<br />

gepanzerten Gehäusemantel in kontinuierlicher<br />

Bewegung aufbereitet. Das Aufgabegut<br />

gleitet nach und nach in den<br />

Brecher, wo weiter zerbrochen wird.<br />

Dieser Vorgang wiederholt sich so lange,<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


AUFBEREITUNG<br />

63<br />

NEU AUFGELEGT: Metso Outotec stellte letzten Oktober mit den Lokotracks LT200HPX und<br />

LT<strong>22</strong>0GP zwei Mobilkegel vor, die im Vergleich zu den Vorgängern bis zu 30 % mehr schaffen.<br />

Angegebene Kapazität: 300 t/h, Transportgewicht 40 t. Foto: Metsogroup<br />

MAXimieren Sie<br />

Ihre Ergebnisse!<br />

Als Aufbereitungsspezialist für alle Materialien<br />

bietet SBM passende Systeme für eine<br />

lückenlose Produktionskette, wirtschaftlich<br />

und umweltbewusst.


64<br />

AUFBEREITUNG<br />

Vorzüge im Fokus<br />

„Je smarter die Maschinen, desto effektiver wird’s für Kegel“<br />

intuitiv bedienbare Maschinen, die dem Bediener den Umgang<br />

mit den Maschinen so leicht wie möglich machen.<br />

MARK HEZINGER, u. a. Teamleiter Produktmarketing Kleemann:<br />

„Mobile Kegel brauchen intelligente Materialflussregelungen, um ihre<br />

Stärken auszuspielen.“<br />

GP: Herr Hezinger, worin besteht die besondere Herausforderung,<br />

die Kegelbrechertechnik auf den raupenmobilen<br />

Ansatz zu adaptieren?<br />

Mark Hezinger: Aus unserer Sicht gibt es zwei grundsätzliche<br />

Herausforderungen bei mobilen Kegelbrechern. Zum einen<br />

aus technischer Sicht, da ein Kegelbrecher im Besonderen<br />

eine kontinuierliche, homogene Beschickung braucht, um<br />

ständig einen optimalen Befüllungsgrad zu erreichen. Nur so<br />

spielt ein Kegelbrecher seine Stärken kontra Verschleiß und<br />

pro Kornform aus. Bei stationären Einsätzen wird dies über<br />

verschiedene Möglichkeiten der Materialpufferung erreicht,<br />

hier ist der Einsatz generell klarer definiert und besser planbar.<br />

Im mobilen Einsatz sind diese Möglichkeiten nicht vorhanden<br />

und müssen durch intelligente Materialflussregelungen<br />

ersetzt werden.<br />

Zum anderen aus Anwendersicht, weil es im mobilen Bereich<br />

zu wechselnden Einsätzen in Verbindung mit wechselndem<br />

Bedienpersonal kommt und so nicht jeder Anwender gleich viel<br />

Erfahrung im Umgang mit Kegelbrechern mitbringt. Dafür<br />

braucht es effektive Überlastsysteme, aber auch einfache,<br />

Kleemann verfügt über eine der größten Flotten bei den<br />

raupenmobilen Kegelbrechern. Wo sieht das Unternehmen<br />

die Hauptzielgruppen?<br />

Anwendungsseitig sehen wir einen Einsatzschwerpunkt bei<br />

verketteten Anlagenkombinationen im harten und abrasiven<br />

Naturstein, aber auch bei Stand-Alone-Einsätzen, wie zum<br />

Beispiel im Flusskies. Für Lohnbrecher in Steinbrüchen oder<br />

Steinbruchbetreiber selbst, die durch mobile Anwendungen<br />

mehr Flexibilität in ihrer Produktion wünschen, um beispielsweise<br />

temporäre Produktionsspitzen ausgleichen zu können,<br />

sind die mobilen Prallbrecher eine optimale Lösung. Ebenso<br />

für Steinbruchbetreiber, die Stationäranlagen durch mobile<br />

Maschinen ersetzen wollen. Gründe hierfür können u. a. vereinfachte<br />

Genehmigungsverfahren sein oder dass eine mobile<br />

Anwendung für ein bestimmtes Steinbruchlayout das wirtschaftlichere<br />

Verfahren darstellt.<br />

Wo liegen im Einsatz die Unterschiede gegenüber den weiter<br />

verbreiteten Backen- und Prallbrechern?<br />

Im Gegensatz zu Backenbrechern kann mit Kegelbrechern<br />

eine für viele Asphalt- und Betonzuschlagstoffe notwendige<br />

Kornform erreicht werden. Da Kegelbrecher jedoch geringere<br />

Aufgabegrößen schaffen als Backenbrecher, ist meist eine<br />

Kombination aus beiden die richtige Wahl. Im Vergleich zu<br />

Prallbrechern, die durchaus ebenso hochwertige Endprodukte<br />

herstellen können, punktet ein Kegelbrecher mit deutlich<br />

geringerem Verschleiß in harten und abrasiven Gesteinen.<br />

Wo sehen Sie die zukünftige Entwicklung der raupenmobilen<br />

Kegelbrechertechnologie?<br />

Technologisch wird sicher mehr und mehr die Flexibilität und die<br />

Einfachheit im Umgang mit mobilen Kegelbrechern die Entwicklung<br />

bestimmen. Sie müssen gut abgestimmt in Kombination mit anderen<br />

Brechern und Sieben funktionieren und dabei hohe Produktqualität<br />

und gleichzeitig hohe Produktionsleistungen liefern – und das alles<br />

bei effizientem und damit nachhaltigem Betrieb. (Interview: bwi)<br />

TYPISCHER ANWENDUNGSFALL des mobilen Kegelbrechers Kleemann Mobicone MCO 90i Evo2 als Sekundärbrecher in einer verketteten<br />

Anlagenkombination. Fotos: Kleemann<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


AUFBEREITUNG<br />

65<br />

bis die Trümmer klein genug sind, um<br />

durch die enge Öffnung am unteren<br />

Ende des Brecherraums zu passen. Eine<br />

kontinuierliche Aufbereitung wird dadurch<br />

gewährleistet, dass ein Öffnen<br />

und Schließen des Brechspalts jeweils<br />

gleichzeitig auf den gegenüberliegenden<br />

Seiten des Brechraums vollzogen wird.<br />

HIER SOLL ZUM TEIL Brechertechnologie auf Basis bewährter Sandvik-Modelle<br />

mitwirken: Der Kegelbrecher Keestrack H6e repräsentiert mit 62 t die mittlere Größe<br />

dreier Modelle. Foto: Keestrack<br />

Flach, steil<br />

oder normal?<br />

Bei den Kegelbrechern werden drei<br />

grundsätzliche Varianten unterschieden,<br />

die sich durch die Konstruktionsweise<br />

des Brechkegels unterscheiden: Steilkegelbrecher,<br />

„normaler“ Kegelbrecher,<br />

Flachkegelbrecher. Weil die Steilkegelbrecher<br />

ausschließlich auf dem Prinzip<br />

der Druckzerkleinerung basieren, werden<br />

sie in der Regel mit geringen Drehzahlen<br />

betrieben. Im Gegensatz dazu<br />

laufen Flachkegelbrecher mit höheren<br />

Drehzahlen und üben zusätzlich eine<br />

Schlagzerkleinerung aus. Ein Sonderfall<br />

der Kegelbrecher ist der sogenannte<br />

Kreiselbrecher, bei dem der Kegel neben<br />

der unteren Lagerung auch ein Kopflager<br />

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wie z.B. R1000S - Raupenmobiler Prallbrecher inkl. Windsichter<br />

www.rockster.at<br />

„Wir haben sicher 4 oder 5 verschiedene mobile Brechanlagen getestet und für uns war das ganze Rockster Paket<br />

genau auf die Bedürfnisse unseres Unternehmens zugeschnitten. Die Anlage ist sehr bedienerfreundlich und es ist<br />

ein hydraulisches System, was uns lieber ist als elektrisch, weil wir einfach mehr Erfahrung in diesem Bereich haben.<br />

Das stufenlose Regeln der Brecherdrehzahl erlaubt uns mehr Kontrolle beim Arbeiten, der Magnetabscheider ist<br />

hydraulisch höhenverstellbar usw.“ Peter Schmid / Werkstattleiter - Kober Transporte GmbH<br />

Rockster Austria International GmbH / +43 720 70 1212 / office@rockster.at


66<br />

AUFBEREITUNG<br />

DIREKTE ADAPTION STATIONÄR-MOBIL: Sandvik<br />

verbaut in seinen raupenmobilen Modellen zum Teil<br />

die Technik der bei stationären Einsätzen bewährten<br />

Brecher und bietet als einer von wenigen Herstellern<br />

auch raupenmobile Kreiselbrecher. Foto: Sandvik<br />

aufweist, was bei den klassischen Kegelbrechern<br />

überflüssig ist. Bis auf Ausnahmen<br />

kommen die Varianten außer<br />

dem konventionellen Kegelbrecher wohl<br />

nur im stationären Anlagenbau zum Einsatz.<br />

Hier kann der Steilkegelbrecher<br />

auch als Vorbrecher vorzufinden sein.<br />

Üblicherweise Zweiter<br />

oder Dritter in der Kette<br />

In aller Regel jedoch befinden sich Kegelbrecher<br />

in der Aufbereitungskette in<br />

der Position der Nachzerkleinerungsmaschine<br />

in zweiter oder dritter Stufe.<br />

Dabei sind sie dann einem Backenbrecher<br />

nachgeschaltet. Über die beschriebene<br />

Arbeitsweise haben sie potenziell<br />

eine größere Durchsatzkapazität als ein<br />

Backenbrecher mit wechselndem Arbeits-<br />

und Leerhub. Die ist auch nötig,<br />

denn die Kapazität muss gerade bei der<br />

Verwendung innerhalb einer raupenmobilen<br />

Aufbereitungskette der potenziellen<br />

Zuführung durch den vorgeschalteten<br />

Backenbrecher entsprechen. Hier<br />

die Beispielrechnung: Bei einer 90 cm<br />

breiten Beschickung des Backenbrechers<br />

mit einem Brechspalt von 30 cm<br />

müsste die Zuführung zum nachgeschalteten<br />

Sekundärbrecher dreimal so breit<br />

sein – einen Brechspalt von 10 cm vorausgesetzt.<br />

Daher müsste der Sekundärbrecher<br />

über eine angepasste – meist<br />

höhere – Durchsatzkapazität verfügen<br />

sowie idealerweise über einen voluminösen<br />

Aufgabetrichter mit Bunkerfunktion.<br />

Diese Ausgangslage stand schon Pate<br />

bei der Entwicklung der Kegelbrecher-<br />

Technologie vor Jahrzehnten im stationären<br />

Einsatz. In der Konsequenz werden<br />

im Grobkornbereich sehr große<br />

Durchsatzraten bei hohen Zerkleinerungsverhältnissen<br />

erzielt. In der Praxis<br />

haben die meisten Modelle bestellbare<br />

Brechspaltweiten von 5 bis etwa 70 mm.<br />

Die dafür erforderliche Brechspaltverstellung<br />

erfolgt durch das Anheben des<br />

Brechermantels im Brecheroberrahmen.<br />

Das geschieht bei den meisten Modellen<br />

in der Regel vollhydraulisch. Oft können<br />

variable Brechkammer-Konfigurationen<br />

und Hubeinstellungen auch unabhängig<br />

geregelt werden – idealerweise digital<br />

abgespeichert. Die modernen Anlagen<br />

sind zudem mit Überlastsicherungen<br />

und optionalen Druckluftbeaufschlagungen<br />

des Brechergehäuses ausgestattet,<br />

ebenso mit Füll- und Materialstandüberwachungen.<br />

Kaum ein Typ lässt einen<br />

Metalldetektor vermissen, über den eine<br />

GROSSANLAGE: Der Powerscreen Maxtrak<br />

1500 bietet mit einem Gewicht von fast 90 t<br />

und einer Kapazität bis 950 t/h eine der<br />

größten Anlagenoptionen am Markt.<br />

Foto: Powerscreen<br />

Abscheidung gewährleistet werden<br />

kann, bevor das Material den Brecher<br />

erreicht.<br />

Gute Ergebnisse wenn’s<br />

hart auf hart geht<br />

Aufgrund ihrer Funktionsweise und der<br />

robusten Technik sind Kegelbrecher für<br />

feste bis harte, auch abrasive Felsmaterialien<br />

geeignet. Hohe Festigkeit oder<br />

große Härte des zu brechenden Materials<br />

wirkt sich dabei zwar auf den Durchsatz,<br />

kaum aber auf das Zerkleinerungsergebnis<br />

aus. Zum Einsatz kommen<br />

Kegelbrecher daher vor allem dann,<br />

wenn eine Prallzerkleinerung aufgrund<br />

hoher Druckfestigkeit des Brechgutes<br />

nicht mehr möglich ist oder die Höhe der<br />

Verschleißkosten wegen der Abrasivität<br />

des Gesteins wirtschaftlich nicht mehr<br />

zu vertreten ist. Weniger geeignet ist der<br />

Kegelbrecher allerdings bei lehmigen<br />

Aufgabegütern. Weitere Vorteile des<br />

Brechertyps liegen in der einfachen Regelung<br />

sowie im geringen Wartungsaufwand.<br />

Demgegenüber stehen aber auch<br />

Nachteile. So sind gerade die raupen-<br />

KETTENFÖRDERER<br />

» Große robuste Konstruktion<br />

» Dichtigkeit des Untertrums – für das Rieselgut<br />

wird kein Reinigungsband benötigt<br />

» Geringere Betriebs- und Unterhaltskosten<br />

» Große Zuverlässigkeit<br />

» Geringer Raum- und Höhenbedarf<br />

AUGUST MÜLLER GMBH & CO. KG<br />

Maschinenfabrik | Stahlbau<br />

Hochmaurenstraße 9 | 78628 Rottweil<br />

Tel. +49 (0) 741 2802-0<br />

www.august-mueller.com<br />

MASCHINEN FÜR DEN STEINBRUCH Kompetenz. Weltweit. August Müller GmbH & Co. KG<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


AUFBEREITUNG<br />

67<br />

GEBAUT ALS MOBILE MITTELKLASSE: Der Mc-<br />

Closkey-Kegelbrecher C44 mit 44''-Kegel und einem<br />

440-PS-Motor ist die größte Anlage des Herstellers<br />

und konstruiert für eine Kapazität von bis zu 400 t/h.<br />

Foto: Mc Closkey<br />

MOBILER KEGELEINSTIEG: Der Portafill MC-8 bietet mit einem 750-mm-Brecher eine<br />

kompakte Alternative in der 25-t-Klasse. Es heißt händlerseits, der Kleine erreiche bisweilen<br />

Leistungen „der Großen“. Foto: Portafill<br />

mobilen Kegelbrecher oft eher für vordimensionierte<br />

Materialien – in der Regel<br />

unterhalb 300 mm – konzipiert, was die<br />

Technologie wiederum besser für die<br />

zweite Stufe des Brechens prädestiniert.<br />

Bei Gesteinen mit plattigem Bruch sind<br />

die Edelsplittkonditionen nur durch<br />

mehrstufiges Brechen mit geringen<br />

Spaltweitensprüngen zu erreichen. Das<br />

Endprodukt ist zwar in der Regel von<br />

guter Kubizität, aber nicht immer unbedingt<br />

homogen.<br />

In der Quintessenz zeigt sich, welche<br />

Stellung die mobilen Kegelbrecher im<br />

Trio der Brechertypen einnehmen: Für<br />

die Herstellung von Natursteinsplitten<br />

zertifizierter Qualitäten – in der sekundären<br />

oder tertiären Stufe eingesetzt –<br />

sind sie echte Alternativen und haben<br />

deshalb ihren festen Platz in einer modernen<br />

Aufbereitungskette. Als robuste<br />

Technik, die auch mit härtestem und<br />

abrasivem Fels zuverlässig klarkommt,<br />

bieten sich Kegelbrecher für Steinbrüche<br />

mit mobilen Ketten, aber auch für Lohnunternehmer<br />

und Dienstleister an. (bwi)<br />

Ausgewählte Anbieter ohne Anspruch<br />

auf Vollständigkeit:<br />

www.gipo.ch<br />

www.keestrack.com<br />

www.kleemann.info<br />

www.mccloskeyinternational.com<br />

www.mogroup.com<br />

www.portafill.com<br />

www.powerscreen.com<br />

www.rocktechnology.sandvik<br />

www.terex.com<br />

Schlammweiher war<br />

gestern – wir schliessen<br />

Ihren Wasserkreislauf


68<br />

SIMULATOREN<br />

Für jeden Trainingsbedarf<br />

Auf wirklich alles<br />

vorbereitet sein<br />

FÜR EINSTEIGER: Einfach zu transportieren und einzurichten sind die Simulatoren als Desktop-<br />

Version Vortex Edge Plus. Fotos: www.cm-labs.com<br />

Zu den führenden Anbietern im Segment der Baumaschinensimulatoren<br />

gehört das kanadische Unternehmen CM Labs. Von dessen Vortex-<br />

Simulatoren sind bereits mehr als 1000 Einheiten in 30 Ländern der Welt<br />

im Einsatz. Zu den Kunden des laut eigener Aussage führenden<br />

Anbieters für simulationsbasiertes Training in der Bauindustrie zählen<br />

unter anderem auch Hitachi, Liebherr und Volvo.<br />

Fahrer, die mit Vortex-Simulatoren trainieren,<br />

sollen alle Fähigkeiten entwickeln,<br />

um schwere Aufgaben sicher und<br />

effizient im echten Einsatz zu meistern.<br />

Dabei sind diese Simulatoren auf jeden<br />

Trainingsbedarf und jedes Budget anpassbar<br />

und sollen laut Anbieter die derzeit<br />

besten übertragbaren Fähigkeiten<br />

auf dem Markt vermitteln.<br />

Interessante Lernszenarien halten die<br />

Aufmerksamkeit hoch. Mit den Trainings<br />

werden Fahrer aber nicht nur auf das<br />

Erwartbare, sondern auch auf das Unerwartete<br />

vorbereitet. Derartiges zu „erleben“,<br />

hilft, in ähnlich brenzligen Praxissituationen<br />

richtig zu reagieren und<br />

gefahrvolle Herausforderungen souverän<br />

zu meistern.<br />

Da die Simulatoren wichtige Daten<br />

objektiv aufzeichnen und protokollieren,<br />

ist auch der Stand der Fähigkeiten des<br />

jeweiligen Nutzers sichtbar. Daraus lässt<br />

sich ableiten, wo nötige Sicherheiten<br />

bereits erreicht sind und wo noch Schulungsbedarf<br />

besteht.<br />

Trainingspakete für<br />

den Bereich Erdbewegung<br />

Trainingssimulatoren dieses Herstellers<br />

gibt es für die verschiedensten<br />

Einsätze. Außerdem werden spezielle<br />

Lösungen für Baumaschinen-Hersteller,<br />

Flottenbesitzer oder auch Berufsschulen<br />

angeboten. Ebenso vielfältig sind die<br />

Trainingspakete. Zum „Hineinschnuppern“<br />

in das simulationsbasierte Training<br />

können über die in Französisch, Englisch,<br />

Deutsch und Italienisch verfügbare<br />

Website zuerst von Interessenten<br />

auch Web-Demos gebucht werden.<br />

Wer sich für die Simulationstechnologie<br />

des Herstellers entscheidet, dem<br />

werden einfache und effektive Tools für<br />

die interaktive virtuelle Simulation und<br />

Visualisierung versprochen. Die virtuellen<br />

Werkzeuge im Vortex-Simulator<br />

werden von Nutzern als besonders<br />

realistisch geschildert. Das kommt<br />

speziell bei der jungen, künftigen Fahrergeneration<br />

gut an, die mit Computerspielen<br />

aufgewachsen ist und schon<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong><br />

deshalb eine hohe Qualität der Situationsdarstellungen<br />

erwartet. Nicht minder<br />

wichtig ist das auch für bereits Geübte<br />

mit Weiterbildungsbedarf – kennen<br />

sie doch die realen Umgebungen durch<br />

die Bedienung anderer Maschinen<br />

aus dem Effeff.<br />

QUALIFIKATIONSLÜCKE<br />

ÜBERWINDEN: Der Vortex<br />

Edge Max mit einem kräftigen,<br />

gekürzten Design, das<br />

die Anschaffungskosten verringert,<br />

gilt als Empfehlung<br />

für die Fahrerweiterbildung.<br />

Die Simulator-Trainingspakete mit Erdbewegungsausstattung<br />

für Auszubildende<br />

vermitteln Kenntnisse der richtigen Bagger-,<br />

Lade- und Abkipptechniken. Mit<br />

Selbstlernübungen können sichere Arbeitsgewohnheiten<br />

entwickelt werden.<br />

Die Vortex-Edge-Reihe bietet dafür günstige<br />

Tools, indem sie einfache Lösungen


SIMULATOREN<br />

69<br />

und jedes Budget<br />

auf der Basis innovativer Technologien für<br />

die Entwicklung von Fahrerfähigkeiten<br />

bietet. Simulatoren dieser Reihe sind<br />

gleichfalls optimal für Unternehmen, die<br />

erstmals mit der Simulation arbeiten.<br />

Dank seines leichten Designs kann<br />

beispielsweise das Einstiegsmodell Vortex<br />

Edge Plus innerhalb von Minuten<br />

einfach transportiert und eingerichtet<br />

werden. Alle Komponenten können in<br />

optionalen Tragetaschen transportiert<br />

und rasch wieder ergonomisch positioniert<br />

werden, um das Training fortzusetzen.<br />

Ideal für den Fernunterricht eignet<br />

sich das Modell sogar für die Weiterbildung<br />

im Homeoffice.<br />

Empfohlen für Fahrer mit Weiterbildungsbedarf<br />

wird das System Vortex<br />

Edge Max, das übertragbare Fahrerfähigkeiten<br />

entwickelt, um Qualifikationslücken<br />

zügig zu überwinden.<br />

Der Vortex Edge Max zeichnet wichtige<br />

Leistungsdaten auf, sodass die Fahrer<br />

auch den produktiven Maschineneinsatz<br />

erlernen. Für das dazu angebotene<br />

Schwermaschinen-Fahrertraining kann<br />

aus dem kompletten CM-Labs-Erdbewegungskatalog<br />

die Simulation für insgesamt<br />

zehn Maschinen gewählt werden.<br />

Das gilt auch für Krane – bedarfsweise<br />

können Maschinengattungen gemischt<br />

werden. Die Hochleistungssteuerungen<br />

sind für den Betrieb jeder Maschine ausgelegt.<br />

Mit einer Bewegungsplattform,<br />

die das reale Fahrgefühl nachahmt, erstklassigen<br />

Grafiken und Übungen, die<br />

die Bedingungen auf der Baustelle<br />

nachbilden, bereitet der Vortex Edge Max<br />

auch Auszubildende auf die echte<br />

Arbeitswelt vor.<br />

Mit Advantage<br />

in die Vollen!<br />

Das derzeit umfassendste verfügbare<br />

Simulator-Training bietet laut Hersteller<br />

das Modell Vortex Advantage. Die umfassende<br />

Einheit mit verschiedenen Optionen<br />

und Konfigurationen eignet sich<br />

für Trainingsprogramme aller Arten und<br />

Größen sowie Budgets.<br />

Versprochen wird, dass die anpassbare<br />

Lösung gemeinsam mit Anwendern<br />

wächst, unabhängig davon, ob einzeln<br />

oder im Team trainiert wird. Gewählt<br />

werden kann aus einem, drei oder fünf<br />

Bildschirmen. Simultane Bewegung, einschließlich<br />

Vibrationen, Stößen, Beschleunigungen<br />

und Überlastungsbedingungen,<br />

macht fühlbar, was läuft<br />

– und was falsch läuft!<br />

Der Vortex Advantage ist anpassbar,<br />

das heißt, auch die jeweilige Flotte von<br />

Nutzern kann nachgebildet und konfiguriert<br />

werden. Um die Trainingsmodule zu<br />

ergänzen, verfügt die Einheit über eine<br />

gerätespezifisch flexible Fahrerausstattung<br />

und Pedale. Mit seinem eleganten<br />

Hardware-Design, einem vollständigen<br />

Angebot von Trainingsmodulen und dem<br />

Vortex-Simulations-„Motor“ fasst der<br />

Vortex Advantage alle Elemente in einer<br />

einzigen betriebsbereiten Trainingsplattform<br />

von hoher Qualität und Haltbarkeit<br />

zusammen.<br />

Ergänzende Tools<br />

und interessanter Support<br />

Je nach Situation können ergänzende<br />

Angebote nützlich sein. So hilft etwa die<br />

Ausbilder-Bedienstation, Auszubildende<br />

anzuleiten, zu bewerten und zu noch anspruchsvolleren<br />

Leistungen herauszufordern.<br />

Mit IOS können Ausbilder die<br />

Schulung direkt von ihrem Sitz aus steuern.<br />

Angefangen vom Starten von Übungen<br />

über das Manipulieren des Wetters,<br />

das Simulieren von Maschinenfehlern<br />

bis hin zum Erstellen von Berichten ist<br />

alles dabei. Geboten werden auch Lösungen<br />

für das Trainieren als Team und<br />

ein Simulator als Containereinheit eignet<br />

sich bestens für den Transport der Trainingstools<br />

zu Fahrern von Unternehmen,<br />

die eine solche Anforderung stellen.<br />

Schließlich bietet die PocketSim AR App<br />

IMMER MITTENDRIN FÜHLEN: das Modell Vortex<br />

Advantage fasst alle Elemente in einer einzigen betriebsbereiten<br />

Trainingsplattform zusammen. Fotos: cm-lab.com<br />

ein leistungsstarkes neues Instrument für<br />

Inspektions-Schulungen. Eine E-Book-<br />

Reihe liefert für den Überblick der Möglichkeiten<br />

einen vollständigen Leitfaden<br />

zu Baumaschinen-Trainingssimulatoren<br />

des Herstellers und hilft mit Tipps bei der<br />

Auswahl.<br />

Quintessenz<br />

Das mehrstufige Angebot hat viele Vorteile:<br />

Der Vortex Edge Plus ergänzt in der<br />

Einstiegsklasse perfekt den bewegungsfähigen<br />

Vortex Edge Max und die vollständig<br />

immersiven Vortex-Advantage-<br />

Simulatoren. Alles baut aufeinander auf<br />

und kann systematisch oder wechselweise<br />

genutzt werden.<br />

Nutzer, die Simulatoren einsetzen,<br />

profitieren von Kosteneinsparungen,<br />

Schulungsflexibilität und Sicherheit.<br />

Auch lassen sich Situationen für Auszubildende<br />

schaffen, die in der realen Arbeitswelt<br />

besser nicht eintreten sollten.<br />

Das heißt, hier wird auch Vorsicht trainiert.<br />

Daraus resultiert ein wichtiger Unterschied:<br />

wenn die angehenden Fahrer<br />

in die echte Maschine steigen, sind sie<br />

meist selbstbewusster, weil sie wissen,<br />

was sie erwartet.<br />

Vortex-Simulatoren sind zudem für<br />

erfahrenere Fahrer wertvoll, um jenseits<br />

der Geräte, die sie kennen, mit einer anderen<br />

Maschine zu üben und ihre Fähigkeiten<br />

auszubauen.<br />

www.cm-labs.com<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


70<br />

SIMULATOREN<br />

Mit Übung zum Meister<br />

Erst einmal trainieren, bevor es ernst wird, sonst können Fehler unter<br />

Umständen fatal enden: Das gilt für Lokführer, Piloten, aber auch für<br />

Baumaschinenführer, um Situationen schnell einschätzen und im Ernstfall<br />

sofort reagieren zu können. Für den sachgemäßen sowie effizienten<br />

und sicheren Umgang mit Baumaschinen wurden deshalb verschiedene<br />

Simulatoren entwickelt, die neben den Original-Geräten auch zum Programm<br />

von Caterpillar und Zeppelin gehören.<br />

KÖNIGSKLASSE: Simulator als Vollkabine, von Zeppelin<br />

zusammen mit Oryx entwickelt. Die Idee und das Knowhow<br />

stammen von der Firmengruppe Hagedorn.<br />

as in einem Flugzeug funktio-<br />

gilt im weitesten Sinne<br />

„Wniert,<br />

auch für Baumaschinen. Damit lassen<br />

sich alltägliche Abläufe von realen Einsätzen<br />

visualisieren und gefahrlos realitätsnah<br />

trainieren“, so Staale Hansen,<br />

Leiter Produktmanagement für Großgeräte<br />

bei Zeppelin Baumaschinen. In<br />

seiner Abteilung ist auch das Thema<br />

Baumaschinensimulatoren, die Zeppelin<br />

im Programm hat, verankert. Für die<br />

Schulung von Fahrern mit einem Simulator<br />

spricht nicht nur der Eigen- und<br />

Fremdschutzfaktor oder der Schutz der<br />

Baumaschine vor Beschädigungen,<br />

sondern je nach Simulatorwahl auch<br />

das „Erleben“ extremer Situationen,<br />

wie man sie sich im echten Einsatz<br />

einer Maschine vielleicht nicht zutrauen<br />

würde. Wer etwa die Grenzen eines<br />

Kipppunkts einer Baumaschine ausloten<br />

will, muss kein Umkippen befürchten.<br />

Je nach Erfahrung und Kenntnisstand<br />

kann ein Simulator auch die<br />

Fähigkeiten des Fahrers berücksichtigen.<br />

Außerdem lässt sich der Lernprozess<br />

begleiten und auswerten. Je besser<br />

die Arbeitsprozesse geübt und<br />

somit verinnerlicht wurden, desto besser<br />

können sie in der Praxis umgesetzt<br />

werden. Der Fahrer fühlt sich sicherer<br />

und es stellt sich schneller eine Routine<br />

bei den Arbeitsabläufen ein. Auch der<br />

gesparte Kraftstoff spricht für diese<br />

Form des Trainings.<br />

Von einfach bis lebensecht<br />

Gewinnungsbetriebe, die neues Personal,<br />

bspw. interessierte Seiteneinsteiger,<br />

im Umgang mit Baumaschinen anlernen<br />

wollen, können bei Zeppelin zwischen<br />

drei Varianten von Simulatoren wählen,<br />

die sich bei Software und Hardwarekomponenten<br />

unterscheiden: Die kleine Ausführung<br />

läuft unter Cat SimLite. Diese<br />

Ausführung gibt es beispielsweise für die<br />

Simulation von einem Dozer oder Bagger.<br />

Sie basiert auf einer standardisierten<br />

Plattform und ist als eigenständiges<br />

Lehrmittel konzipiert, das über Hardware<br />

und Software bereitgestellt wird. Nutzer<br />

lernen, wie man Gefahren im Echteinsatz<br />

erkennt und vermeidet, wie wichtig die<br />

persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist<br />

und wie man schwere Maschinen sicher<br />

bedient. Die Schulungsteilnehmer erfahren<br />

auch, wie sie maschinenspezifische<br />

Inspektionen durchführen, und werden<br />

mit authentischen Cat-Bedienelementen<br />

vertraut gemacht. Die angehenden Fahrer<br />

erhalten zuerst Unterstützung in<br />

Form von Videos, gehen die spezifischen<br />

Lektionen durch, die mit jeder Simulationsübung<br />

verbunden sind, und sind<br />

dann bereit, mit der praktischen Schulung<br />

an Cat-Simulatoren zu beginnen.<br />

SimLite umfasst verschiedene Übungen,<br />

GOLDENE MITTE: Die mittlere Option ist<br />

ein Fahrerstand, den Unternehmen auch für<br />

Jobmessen, Firmenevents oder zum Recruiting<br />

einsetzen können.<br />

um etwa das Ausheben von Material<br />

sowie das Beladen und das Manövrieren<br />

eines Baggers auf engem Raum zu üben.<br />

Sobald die Maschinisten die grundlegenden<br />

Fertigkeiten zur Bedienung beherrschen,<br />

müssen sie diese im Hinblick auf<br />

Genauigkeit, Effizienz und Sicherheit verfeinern.<br />

Echte Cat-Konsolen, ein Programm,<br />

das die Ergebnisse der Trainings<br />

auswertet, und ein Lehrplan runden das<br />

System ab. Zudem gibt es die Option VR,<br />

Virtual Reality, um darüber eine noch größere<br />

Tiefenwahrnehmung und einen detaillierten<br />

und realistischen Blick auf die<br />

Einsatzumgebung zu erhalten. Das ganze<br />

System passt in robuste Koffer und kann<br />

bei Bedarf leicht zu externen Schulungsörtlichkeiten<br />

transportiert werden. Der<br />

dazugehörige Lehrplan ist online verfügbar<br />

und kann vor Ort während der Schulung<br />

oder für das Fernstudium verwendet<br />

werden. Zum Angebot gehören auch ein<br />

Kursüberblick, Übungsziele, Unterrichtspläne,<br />

Checklisten und Tests, um das<br />

Wissen der Teilnehmer während des Kurses<br />

zu bewerten.<br />

Die mittlere Ausführung der Simulatoren<br />

besteht aus einem Cat-Fahrerstand.<br />

Dieser steht Interessenten über die Zeppelin-Abteilung<br />

Projekt- und Einsatztechnik<br />

zur Verfügung und kann auch temporär<br />

gemietet werden. Auf Jobmessen, bei<br />

Firmenevents, einem Tag der offenen Tür<br />

oder auch zum Recruiting von neuem<br />

Personal oder Auszubildenden bewährt<br />

sich ein derartiges Angebot als Zugpferd<br />

sehr. Der Fahrerstand ist ähnlich wie beim<br />

System SimLite aufgebaut, doch im Gegensatz<br />

dazu stehen hier mehr Maschinenmodelle<br />

als Simulation zur Verfügung.<br />

Durch den modularen Aufbau des Fahrerstandes<br />

lässt sich die Anwendung mit<br />

diversen Komponenten erweitern oder<br />

umrüsten, sodass eine größere Bandbreite<br />

an Geräten abgedeckt werden kann.<br />

Typische Cat-Konsolen und ein Original-<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


© OpenStr etMap<br />

des Adre smaterials für kommerzie le Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gesta tet. Stand: 2020<br />

www.steinexpo.de<br />

STANDORTKARTEN<br />

Adre sregister<br />

Ausgabe | 2019/2020<br />

Ausgabe | 2020<br />

STANDORTKARTEN<br />

Asphalt<br />

Adressregister<br />

Ausgabe<br />

2014/2015<br />

Ausgabe | 2020<br />

STANDORTKARTEN<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Adressregister<br />

Ausgabe<br />

2015/2016<br />

Fahrersitz samt Sicherheitsgurt sowie ein<br />

VR-Set sorgen für ein möglichst realitätsnahes<br />

Fahrgefühl. Die Software wurde<br />

ebenso wie SimLite von der Firma Simformotion<br />

entwickelt. Das Unternehmen<br />

ist Teil von Caterpillar und ein führender<br />

Anbieter von Baumaschinen-Simulatorschulungslösungen.<br />

Noch weiter geht die dritte Lösung:<br />

ein Simulator als Vollkabine, den Zeppelin<br />

zusammen mit Oryx entwickelt hat.<br />

Zwei Jahre Entwicklungszeit steckten in<br />

dem Projekt. Die Idee und das Knowhow<br />

stammten von der Firmengruppe<br />

Hagedorn, die zwei solche Vollkabinen-<br />

Simulatoren 2019 in ihrer hauseigenen<br />

Akademie in Betrieb nahm (GP berichtete).<br />

Nachgebildet wurden ein Cat-Kettenbagger<br />

336 mit L-Laufwerk und eine<br />

Cat-Longfrontkabine von einem Cat-<br />

Dozer oder Cat-Bagger der neuen Generation.<br />

Dank Vollkabine können an<br />

allen Fenstern, aber auch auf dem Dach<br />

Monitore angebracht werden, welche die<br />

reale Situation 360° simulieren. Wesentlich<br />

ist auch hier wie beim mittleren Modell<br />

eine Motion-Plattform-Technologie.<br />

Somit werden für den Fahrer in der<br />

SOLIDER EINSTIEG: Die kleine Ausführung von Cat<br />

SimLite gibt es beispielsweise für die Simulation von<br />

einem Dozer oder Bagger. Optional ist Cat SimLite<br />

auch für VR verfügbar. Fotos: Caterpillar/Zeppelin<br />

Kabine reale Bewegungen erzeugt und<br />

mit den visuellen Darstellungen von Baustellenszenarien<br />

synchronisiert, wie sie<br />

Fahrer unter realen Einsatzbedingungen<br />

in einer Original-Baumaschine erleben.<br />

Das heißt, die Fahrer empfinden im Simulator<br />

die gleichen Vibrationen und<br />

Neigungen, denen sie auch in der Praxis<br />

ausgesetzt wären. Daraus resultiert ein<br />

besonders nachhaltiger Schulungseffekt.<br />

„Das Problem des Fachkräftemangels<br />

trifft immer mehr Firmen. Inzwischen<br />

haben wir bereits verschiedene<br />

Anfragen großer Baukonzerne, aber<br />

auch von Mittelständlern vorliegen, die<br />

sich für unsere Simulatoren interessieren<br />

und diese in die Aus- und Weiterbildung<br />

von Mitarbeitern integrieren wollen.<br />

Junge, im Umgang mit Baumaschinen<br />

noch unerfahrene Talente können damit<br />

gefahrlos an die Technik herangeführt<br />

werden und sich mit der Baustellensituation<br />

vertraut machen. Erfahrene Fahrer<br />

können mithilfe der simulierten Arbeiten<br />

mit den Baumaschinen Abläufe trainieren,<br />

um noch effizienter zu werden.<br />

Simulatoren bieten somit eine gleichermaßen<br />

gute Möglichkeit, Fahrer kontinuierlich<br />

zu schulen und neues Fachpersonal<br />

zu gewinnen bzw. auszubilden“, ist<br />

Staale Hansen überzeugt. (gsz-gekürzter<br />

Nachdruck aus „baublatt“ mit freundlicher Genehmigung<br />

der Redaktion)<br />

www.zeppelin-cat.de<br />

STANDORTKARTEN<br />

u Print<br />

STANDORTKARTEN<br />

u Online<br />

Transportbeton<br />

www.stein-verlaggmbh.de<br />

www.geoplangmbh.de<br />

Legende: • Verwaltung (Firmensitz der Firma) | • Werk: Produktionsstä te der Firma (Mischanlagen)<br />

© Alle Rechte Stein-Verlag Baden-Baden GmbH. Reproduktionen, auch auszugsweise, sowie die Verwendung<br />

Ausgabe | 2020<br />

Transportbeton<br />

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Baustoff-Recycling<br />

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Sand und Kies<br />

Weitere Informationen: shop.stein-verlaggmbh.de<br />

Testversion unter: standortkarten.stein-verlaggmbh.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

Hessen<br />

Baden-Württemberg<br />

Über 7.600 Adressen<br />

von Verwaltungen und<br />

Werken unterschiedlicher<br />

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separatem Adressregister<br />

• Verfügbare Branchen:<br />

Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Naturstein/Steinbrüche, Sand<br />

und Kies, Transportbeton<br />

• Zusätzliche Informationen zu<br />

Jahresproduktion, Zertifizierung<br />

und Anzahl der Mitarbeiter<br />

• Detaillierter Überblick im<br />

jeweiligen Einzugsgebiet durch<br />

Aufteilung in Bundesländer<br />

• Verfügbare Branchen:<br />

Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Naturstein/Steinbrüche, Sand<br />

und Kies, Transportbeton<br />

• Webbasiertes Online-Tool<br />

mit interaktiven Karten<br />

inklusive Umkreissuche<br />

und Routingfunktion<br />

• Qualifizierte Suche nach<br />

Unternehmen und Werken<br />

• Genaue Standorte der<br />

Verwaltungen und Werke<br />

dank GPS-Codierung<br />

• Übersichtliche Darstellung der<br />

ausgewählten Kartenausschnitte<br />

• Exportfunktion für einen<br />

individuellen Kartendruck<br />

Maximale Wertschöpfung mit dem<br />

VORTEX-Rotorbrecher: Holen Sie das<br />

Beste aus Ihrem Stein!<br />

Sparen Sie Sich einen Brecher! Sparen Sie Zeit!<br />

Aber: Sparen Sie nicht an der Qualität!<br />

VORTEX Rotorbrecher sind Vor- und Nachbrecher<br />

in Einem und überzeugen durch<br />

– hohe Zerkleinerungsrate<br />

– gleichmäßiges Körnungsband<br />

– Variabilität hinsichtlich Aufgabe- und Endgut<br />

– gute Kornform<br />

– Zerkleinerung von Hartgestein<br />

– hohe Leistung bei kleiner Baugröße<br />

– bedarfsorientierte Zerkleinerung<br />

Bringen Sie uns Ihr Aufgabematerial und erleben Sie den<br />

VORTEX Rotorbrecher in Aktion! Alles Weitere unter vortex.at<br />

VORTEX Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik G.m.b.H.<br />

Gewerbepark 10 · A-4716 Hofkirchen / Tr.<br />

Telefon: +43 7734 50974 · E-Mail: eurocrusher@vortex.at<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


72<br />

SIMULATOREN<br />

GELIEFERT WIE BESTELLT: Die Anschaffung<br />

der acht Maschinensimulatoren wurde<br />

durch das Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung<br />

gefördert. Fotos: BIK<br />

AUSBILDUNGSZENTRUM in Oberhausen-Osterfeld. Hier entstand nach dem Umbau eine<br />

der modernsten Berufsausbildungseinrichtungen der deutschen Bauwirtschaft.<br />

INTEGRATIVES KONZEPT<br />

Pädagogisch und technisch<br />

überzeugend<br />

Als offizieller Vertragshändler des Herstellers<br />

Acreos SAS in Deutschland ist<br />

das saarländische Unternehmen BIK &<br />

Vtechsaar GmbH Anbieter für Schulungssimulatoren<br />

von Baumaschinen<br />

und anderen Geräten.<br />

Der Baumaschinensimulator von Acreos<br />

für die simulationsgestützte Ausbildung<br />

ist dabei nicht nur für das Erlernen<br />

der Maschinenbedienung gedacht, sondern<br />

auch für die sichere Handhabung<br />

diverser anderer Geräte sowie Anbauwerkzeuge.<br />

Kernstück der modernen,<br />

simulatorbasierten Ausbildung ist das<br />

schrittweise Vorgehen über einen pädagogischen<br />

Lehrpfad. In diesem pädagogischen<br />

Bereich soll das Simulator-Konzept<br />

von Acreos weltweit führend sein.<br />

Der Simulator überzeugt nicht nur pädagogisch,<br />

sondern auch durch seine modulare<br />

Variabilität. In kürzester Zeit und<br />

sehr einfach kann durch das Wechseln<br />

der Steuerungen vom Kettenbagger auf<br />

REISEFÄHIG: Zum Programm des Herstellers<br />

Acreos gehören natürlich auch Schulungssimulatoren<br />

im Container. Foto: Acreos-Internet<br />

Mobilbagger, verschiedene Krane, Muldenkipper,<br />

Radlader, Grader, Lkw, Gabelstapler,<br />

Teleskoplader oder auch landwirtschaftliche<br />

Geräte gewechselt werden.<br />

Verfolgt wird ein integratives Konzept<br />

der Ausbildung durch die duale Nutzung<br />

der realen Maschine und des Simulators.<br />

Dazu gehören die praktische Schulung,<br />

die Schulung am Simulator, Kandidatenprüfungen,<br />

Qualifizierung der Bediener<br />

und Verfolgung eingehender Kennzahlen.<br />

Die Ausbildungsergebnisse werden in<br />

einem Lernmanagementsystem integriert,<br />

sodass der Lehrpfad des Ausbildungsbetriebes<br />

in die Praxis eingebettet wird.<br />

Während der Nutzung steht ein kompetentes<br />

Beratungsteam des Herstellers<br />

zur Verfügung, welches sicherstellt, dass<br />

der Simulator täglich beste Leistung liefert.<br />

Durch die Standortnähe und die Entwicklung<br />

sowie Produktion aus einer<br />

Hand ist bestmögliche Hilfestellung<br />

garantiert. Allerhand Baumaschinensimulatoren<br />

sorgen bereits in den überbetrieblichen<br />

Ausbildungszentren der Bauwirtschaft<br />

seit etwa fünf Jahren dafür,<br />

dass die simulationsgestützte Ausbildung<br />

der künftigen Baugeräteführer zu<br />

soliden Ergebnissen in kurzer Zeit führt.<br />

Die Auszubildenden erwerben durch<br />

die Simulation ein Gefühl für die Handhabung<br />

der jeweiligen Maschinen und<br />

können Manöver gefahrlos ausprobieren.<br />

Ausbilder bestätigen, dass sie anschließend<br />

die echten Maschinen im<br />

Freigelände deutlich geübter und sicherer<br />

steuern, wenn sie ihre ersten Fahrstunden<br />

auf den Simulatoren absolviert<br />

haben. Durch die Verlagerung von Übungen<br />

auf die Simulatoren werden zudem<br />

die Maschinen geschont und Kraftstoff<br />

eingespart.<br />

Besonders interessant ist, dass die<br />

Simulatoren mit einem Lernprogramm<br />

verbunden sind, das den Auszubildenden<br />

konkrete Arbeitsaufträge vorgibt<br />

und diese bewertet. Das Lernprogramm<br />

kann die Ausführungen anschließend<br />

sehr viel genauer beurteilen, als es die<br />

Ausbilder könnten. Auch der raschere<br />

Lernzuwachs bei den Auszubildenden<br />

ist sehr deutlich.<br />

Michael Scholz, verantwortlich für<br />

den Vertrieb der Simulatoren bei der BIK<br />

& Vtechsaar GmbH, erklärt, dass bspw.<br />

das ABZ Oberhausen neben vielen weiteren<br />

modernen Technologien auch<br />

dank ÜBS-Förderung die modernen<br />

Simulatoren anschaffte. „Wir sind stolz,<br />

dieses Ausbildungszentrum mit unseren<br />

Ausbildungssimulatoren zu unterstützen“,<br />

bestätigte er bei unserem Besuch<br />

am BIK-Stand auf der diesjährigen TiefbauLive<br />

in Karlsruhe. Mit dem Standort<br />

verfügt das Berufsförderungswerk der<br />

Bauindustrie NRW aktuell über eine der<br />

modernsten Ausbildungsstätten der<br />

Bauwirtschaft in Deutschland.<br />

Trotz aller Digitalisierungstendenzen<br />

steht natürlich weiterhin der Echt-Einsatz<br />

im Vordergrund der Ausbildung,<br />

während die Simulatoren die Ausbildung<br />

abwechslungsreicher gestalten und<br />

auch noch Spaß machen. Letzteres beschränkt<br />

sich nicht auf die Azubis, denn<br />

wann immer sich die Gelegenheit bietet,<br />

nutzen auch gestandene Erwachsene<br />

gerne die Möglichkeit, ihr diesbezügliches<br />

„Führungsvermögen“ zu testen.<br />

Sehr gut beobachten lässt sich das auf<br />

einschlägigen Veranstaltungen und<br />

Messen, falls diese Möglichkeit dort angeboten<br />

wird.<br />

www.bikgmbh.de<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


SIMULATOREN<br />

73<br />

BAUMASCHINENSIMULATOREN<br />

Was bringen die digitalen Geschwister?<br />

Nicht alle Unternehmen können Zeit, Arbeitskräfte<br />

oder Ausstattung zur Verfügung<br />

stellen, um bei Bedarf Trainingseinheiten<br />

für Neu- und Seiteneinsteiger,<br />

Azubis oder auch erfahrene Mitarbeiter<br />

mit Weiterbildungsbedarf anzubieten.<br />

Das ist nicht nur eine reine Zeitfrage,<br />

sondern angesichts gestiegener Dieselpreise<br />

auch ein Gebot der Sparsamkeit<br />

an der richtigen Stelle. Dennoch: Die<br />

solide Einschulung auf neue Maschinen<br />

bzw. auch die generelle Vermittlung des<br />

Gefühls für das Führen verschiedener<br />

Baumaschinen sind unumgängliche<br />

Trainingsprozesse. Da die Schulungsszenarien<br />

heute anders aussehen als<br />

früher, kann die Vorarbeit vielfach auf<br />

technische Helfer verlagert werden:<br />

Komatsu in Halle C6 und Demogelände<br />

Simulatoren helfen beim Erwerb der<br />

Grundfähigkeiten und auch die Möglichkeiten<br />

der Trainingsszenarien sind<br />

massiv gewachsen. Angefangen vom<br />

Einstiegstool, das übertragbare Fahrerkenntnisse<br />

vermittelt, bis hin zur eindrücklichen<br />

Fehlerahndung bieten Simulatoren<br />

viele Möglichkeiten, bevor der<br />

Schritt auf die echte Maschine dann mit<br />

deutlich mehr Sicherheit vollzogen werden<br />

kann. Auch bietet sich die Simulator-<br />

Lösung hervorragend an, das Qualifikationsniveau<br />

von Maschinenbedienern<br />

schnell einzuschätzen.<br />

Über diese nützlichen Möglichkeiten<br />

hinaus sind die gut zu transportierenden<br />

Simulatoren optimal, um potenzielle Talente<br />

auf Jobmessen und bei Veranstaltungen<br />

anzuziehen oder bei Tagen der<br />

offenen Tür Besucher zu begeistern. (gsz)<br />

Foto: Zeppelin Foto: cm Labs Foto: BIK<br />

Komatsu BR380JG-3<br />

Der BR380JG-3 ist Ihr neuer Backenbrecher von Komatsu.<br />

Mit einer maximalen Brechleistung von 240 t/h, einer<br />

Spaltweite von 1065 x 550 mm, zusätzlichem Seitenaustragband<br />

und Magnetabscheider kann dieser 35-Tonnen-<br />

Mobilbrecher in zahlreichen Anwendungen eingesetzt<br />

werden. Darüber hinaus verfügt der BR380JG-3 über ein<br />

einzigartiges CO₂-Kompensationsprogramm und ist damit<br />

der erste wirklich umweltfreundliche Brecher in Europa.<br />

komatsu.eu


74<br />

VERLADUNG UND TRANSPORT<br />

HIGHLIGHTS IN ETTRINGEN: Der Astra HHD9 und<br />

der neue Case CX300E passten gut zusammen.<br />

Beste Bedingungen für<br />

Verladung und Transport<br />

Für die Präsentation ausgewählter neuer Maschinen inklusive diverser Vorführungen organisierte Case<br />

in diesem Jahr eine internationale Road Show. An drei Standorten in Deutschland, Frankreich und Italien<br />

konnten Händler und Gäste einen Eindruck der Stärken dieser Markenvertreter gewinnen. Zum Auftakt<br />

Mitte Mai in Deutschland – einem der wichtigsten Absatzmärkte für Baumaschinen in Europa – hatte der<br />

Hersteller das Basaltlava-Werk Ettringen der Terra-Tec GmbH gewählt. Die Steinbruch-Kulisse bot alles,<br />

was für eine vielseitige Maschinenpräsentation erforderlich war. Mehrere Hundert Besucher folgten<br />

der Einladung in die Vordereifel.<br />

Der multinationale Hersteller CNH Industrial hat bekanntermaßen<br />

nicht nur die Marke Case CE unter seinen<br />

Fittichen, sondern mit dem Astra außerdem Kraft und Zuverlässigkeit<br />

unter allen Transportbedingungen im Programm.<br />

Doch dazu später – eigentlich galt der Termin zuvorderst<br />

den Case-Modellen. Für diese ist in diesem Sommer<br />

eine große Modelloffensive angekündigt. Neben raupengestützten<br />

Mini- und Midibaggern bis knapp 9 t Betriebsgewicht,<br />

die ein wesentliches Standbein der Flotte darstellen,<br />

konnten in der Eifel auch brandneue Raupenbagger der E-<br />

Serie aus erster Hand getestet werden. Im Bereich Erdbewegung<br />

umfasst das Programm sieben neue Modelle mit<br />

Einsatzgewichten von 13 bis 30 t. Zu den wesentlichen Merkmalen<br />

gehören unter anderem die neuen FPT-Industrial-<br />

Motoren der Stufe V, welche die bisherigen Aggregate von<br />

Isuzu ersetzen, sowie ein neuer Unterwagen. Case hat für<br />

die Antriebe nach eigenen Angaben eine Lösung ohne Abgasrückführung<br />

(AGR) entwickelt, die eine höhere Effizienz<br />

bei der Kraftstoffverbrennung gewährleistet. Die neue E-<br />

Serie ist mit HI-eSCR2 ausgestattet, der patentierten Nachbehandlungslösung<br />

von FPT, die völlig wartungsfrei und auf<br />

die gesamte Lebensdauer ausgelegt ist. Während des gesamten<br />

Lebenszyklus ist keine mechanische Reinigung oder<br />

ein Austausch erforderlich. Neben weiteren Entwicklungen<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


VERLADUNG UND TRANSPORT<br />

75<br />

VERLADUNG UND TRANSPORT LIVE: Exakte Ladespiele eines Case-Baggers und Transportqualitäten eines Astra HHD9 waren Teil der Road<br />

Show. Wo immer der Vierachser auftrat, wurde er schnell zum Zentrum des Interesses.<br />

rundet insbesondere eine aufgewertete Hydraulik das Gesamtpaket<br />

ab. Das beinhaltet ein neues Hydraulikmanagement<br />

und vier Arbeitsmodi, unabhängig von der Drosselklappenstellung,<br />

um die Leistung bei jedem Einsatz und mit<br />

jedem Anbaugerät zu optimieren. Darüber hinaus können<br />

die Anbaugerätetypen und -bezeichnungen ab sofort im Bedienerdisplay<br />

gespeichert werden, um eine sicherere und<br />

schnellere Werkzeugverwaltung zu ermöglichen. Zudem ist<br />

ein neuer Schalter für die Überlaufabschaltung integriert, um<br />

Durchflussspitzen zu vermeiden, die das Werkzeug beschädigen<br />

könnten.<br />

Gemeinsam im produktiven Einsatz<br />

Die Aufgabe eines Baggers ist natürlich, mit all den beschriebenen<br />

Qualitäten auch im Einsatz zu glänzen. Dazu übernahm<br />

noch nicht mal der Case CX300E, sondern der kleinere Bruder<br />

AKTIVE KENNER: Auch schwere Radlader konnten getestet und im<br />

Einsatz erprobt werden.


76<br />

VERLADUNG UND TRANSPORT<br />

SEHENSWERTER SIDEKICK: Raupenmobile Metso-Aufbereitungstechnik rundete das Gebotene ab.<br />

CX250E im Demoeinsatz die doch recht zügige Beladung des<br />

präsentierten Astra HHD9. Zwar haben in Steinbrüchen eher<br />

Baggertypen ab 40 t Betriebsgewicht ihr natürliches Refugium,<br />

doch mit steigenden Kräften in den kleineren Klassen und neuen<br />

Ansprüchen an eine selektive Verladung muss diese Faustformel<br />

vielleicht ebenfalls neu definiert werden. Die Harmonie zwischen<br />

Ladegerät und Transporter sprach jedenfalls für sich.<br />

Der Astra-Lkw ist darüber hinaus ein Kaliber mit wachsender<br />

Fangemeinde in der Gewinnungsindustrie. Schon die HD9<br />

Zugmaschine zeichnet sich unter reinen Offroad-Bedingungen<br />

durch Kraft und Zuverlässigkeit aus. Verfügbar mit zwei oder<br />

drei Achsen und in Tridem-Version werden Zuggesamtgewichte<br />

über 200 t realisiert. Noch einige Zacken schärfer ist der<br />

beim Termin präsentierte Astra HHD9 Rigid. Robust und vielseitig<br />

meistert er auch anspruchsvollste Situationen ohne<br />

Kompromisse bei der Produktivität. Verfügbar ist der HHD9<br />

mit drei oder vier Achsen und natürlich Allradantrieb. Schließlich<br />

zielen seine eingebauten Stärken auf Einsätze in der Roh-<br />

stoffindustrie ab. Dank eines ZGG von über 60 t und einer<br />

maximalen Breite von 2,9 m ist der HHD9 Rigid das ideale<br />

Fahrzeug für Einsätze auf schwierigem Gelände, das sehr viel<br />

Tragkraft und Stabilität erfordert. Darüber hinaus verspricht<br />

der Hersteller beim Einsatz dieser Transportlösung zwischen<br />

30 bis 50 % geringere Kosten pro Tonne als bei einem klassischen<br />

40-t-Muldenkipper. Diesem Vorteil addieren sich geringere<br />

Anschaffungskosten, geringere Wartungskosten ein<br />

geringerer Kraftstoffverbrauch und eine reduzierte Zykluszeit<br />

hinzu. Kein Wunder, dass das Schwergewicht auch im Demo-<br />

Steinbruch schnell im Zentrum des Interesses stand.<br />

Mobilanlagen ergänzen die Show<br />

Abgerundet wurde die Maschinenpräsentation auf der Road<br />

Show in Ettringen von einer Aufbereitungskette der Marke<br />

Metso. Vom Backenbrecher bis zum Haldenband konnte ein<br />

halbes Dutzend raupenmobiler Anlagen, die vom Händler Fischer<br />

Jung zur Verfügung gestellt wurden, im Hinblick auf ihre<br />

Endprodukte bei ihrer praktischen Arbeit beobachtet werden.<br />

Fazit: Die Road Show in Deutschland war schon mal ein<br />

großer Erfolg, wie Lea Jambon, Case Marketing Managerin<br />

der D-A-C-H-Region, im Nachgang nicht ohne Stolz vermelden<br />

konnte. <br />

(bwi/gsz)<br />

www.casece.com/emea/de-de<br />

www.astra-trucks.com/de<br />

VIELBEACHTET: Der neue 30-Tonner Case CX300E war das Flaggschiff<br />

der Neuheiten auf der Road Show.<br />

Satteldachhalle Typ SD15 (Breite: 15,<strong>04</strong>m, Länge: 21,00m)<br />

• Traufe 4,00m,<br />

Firsthöhe 6,60m<br />

• mit Trapezblech,<br />

Farbe: AluZink<br />

• Profil <strong>22</strong>-214,<br />

Korrosionsschutzkl. 3<br />

• feuerverzinkte<br />

Stahlkonstruktion<br />

• incl. prüffähiger<br />

Baustatik<br />

Aktueller<br />

Aktionspreis<br />

Schneelastzone 2,<br />

im Internet Windzone 2, a. auf Anfrage<br />

www.tepe-systemhallen.de · Tel. 0 25 90 - 93 96 40<br />

Mehr Infos<br />

TEAMARBEIT: Lea Jambon und Thomas Fichtelmann (Business<br />

Manager D-A-C-H) führten durch die Veranstaltung. Fotos: Wistinghausen<br />

RZ_Tepe_Anzeigen_2021_93x42mm_ft2.indd GESTEINS Perspektiven 6 4 | 20<strong>22</strong><br />

29.06.21 12:35


VERLADUNG UND TRANSPORT<br />

77<br />

Begeistert vom Sondermodell<br />

Für Elmar List aus Drolshagen ist die Anerkennung der Fahrerleistung<br />

extrem wichtig. „Auf meine Fahrerinnen und Fahrer ist Verlass“, sagt der<br />

Transportunternehmer. „Sie kommen bei den Kunden sehr gut an und<br />

halten ihre Fahrzeuge top in Ordnung.“ Daher hat der Unternehmer einen<br />

Actros Edition 2 in den Fuhrpark aufgenommen. Ein Zeichen der Wertschätzung<br />

für seine Mitarbeiterin: Mit rund 40 Sonderausstattungen<br />

bei Ex- und Interieur stellt die auf 400 Fahrzeuge limitierte Edition 2 alles<br />

zur Verfügung, wovon Fahrer träumen.<br />

LIEBLINGSARBEITSPLATZ: Angenehmes Ambiente<br />

und nützliche Fatures prägen das Fahrerumfeld.<br />

FAHRERIN LUISA KETTLING und Transportunternehmer Elmar List vor dem Editionsmodell.<br />

Groß war die Freude bei Fahrerin<br />

Luisa Kettling, als sie den Actros<br />

selbst aus dem Werk Wörth abholen<br />

konnte: „Die Edition 2 ist einfach ein extrem<br />

schöner Arbeitsplatz.“ Zu den Sonderumfängen<br />

gehören Armaturenbrett<br />

und Türgriffe in Nappaleder, Carbonoptik<br />

für diverse Teile oder auch die Dachluke<br />

mit Ambientebeleuchtung. Angepasst<br />

wurde sogar das Startmenü im<br />

Display des Multimedia-Cockpits.<br />

Für einen starken Auftritt steht auch<br />

das Exterieur: Die Sonnenblende mit vier<br />

zusätzlichen LED-Scheinwerfern, die<br />

Motorhaube in Mondsteingrau-Metallic,<br />

der Mercedes-Stern beleuchtet auf<br />

schwarzer Blende und weitere Extras.<br />

Ins Fahrerhaus führen Edelstahlstufen.<br />

Luisa Kettling arbeitet seit fünf Jahren<br />

als Berufskraftfahrerin. Mit der Edition 2<br />

liefert sie Schlacke und Gestein aus<br />

einem Edelstahlwerk in Witten und von<br />

Hochöfen in Duisburg auf eine Deponie<br />

nach Siegen. Die Ladung für den Rückweg<br />

besteht aus Recyclingmaterial und<br />

Steinen. Ein typischer Arbeitstag beginnt<br />

um 3:30 Uhr, um dem Berufsverkehr zuvorzukommen.<br />

Den Fahreralltag kennt<br />

KIPPEREINSATZ in rauer Umgebung. Die versierte Fahrerin meistert das locker.<br />

Fotos: DaimlerTrucks<br />

sie aus erster Hand: Ihr Großvater und<br />

ihr Vater waren Berufskraftfahrer. Mit<br />

deren Lkw ist die Edition 2 nicht zu vergleichen.<br />

Besonders ein Feature möchte<br />

Luisa Kettling keinen Tag mehr missen:<br />

die MirrorCam. „Damit sehe ich einfach<br />

besser. Gerade auch bei Regen.“<br />

Das Sondermodell Actros Edition 2<br />

war ab Januar 2021 für alle Zwei- und<br />

Dreiachser der jüngsten Actros-Generation<br />

mit GigaSpace- und BigSpace-Fahrerhaus<br />

bestellbar. Inzwischen sind<br />

längst alle Fahrzeuge verkauft.<br />

www.daimlertruck.com<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


78<br />

VERLADUNG UND TRANSPORT<br />

Schwerlast-Erdbaukipper jetzt noch stärker<br />

Nach der erfolgreichen Einführung des neuen Krampe-Erdbaukippers HD 550 im<br />

Jahr 2021 wurde die Heavy-Duty-Baureihe bei Krampe nun um die drei größeren<br />

Modelle HD 620, HD 620 T mit Lenkachse sowie den HD 620 Carrier erweitert.<br />

Erste Nutzer bewerten die Aufrüstung sehr positiv.<br />

DREI GRÖSSERE MODELLE bereichern die Heavy-Duty-Baureihe bei Krampe. Fotos: Krampe<br />

Das Modell HD 620 T sticht mit seinem<br />

gekröpften Fahrgestell hervor.<br />

Dieses ist im Heckbereich schmaler<br />

ausgebildet und hat eine sogenannte<br />

„Wespentaille“. Der HD 620 T ist serienmäßig<br />

mit einer BPW-Lenkachse mit<br />

einer Spurweite von 1,95 m ausgerüstet.<br />

Selbst bei Niederdruckreifen der<br />

Dimension 600/60 R 30,5 kann eine<br />

Fahrzeug Außenbreite von 2,55 m eingehalten<br />

werden.<br />

Die innovative Fahrwerkskonstruktion<br />

lässt einen großen Lenkeinschlag zu und<br />

begeistert bereits jetzt: „Schon bei der<br />

ersten Testfahrt war ich von der Wendigkeit<br />

und den guten Fahreigenschaften<br />

des Kippers überzeugt. Das ist ein gutes<br />

Gesamtpaket mit gewohntem Krampe-<br />

Service und Qualität“, so Geschäftsführer<br />

Thomas Schlabbers vom Tiefbauunternehmen<br />

Schlabbers GmbH aus<br />

Issum. Der neue HD 620 ist auch ohne<br />

DIE KOMBINATION aus Lenkachse, Niederdruckreifen und einer Fahrzeug-<br />

Außenbreite von nur 2,55 m kommt bei Nutzern wie Thomas Schlabbers gut an.<br />

gekröpftes Fahrwerk mit starren Achsen<br />

sowie als Carrier-Version mit einer fest<br />

definierten hochwertigen Ausstattung<br />

erhältlich. Mit einem Transportvolumen<br />

von 17,3 m³ nehmen die HD-620-Erdbaumulden<br />

ca. 1,7 m³ mehr mit als der<br />

„kleine Bruder“ HD 550. Außerdem weisen<br />

sie mit 24 t ein um 2 t höheres zulässiges<br />

Gesamtgewicht auf.<br />

Alle Fahrzeuge der Heavy-Duty-Baureihe<br />

sind extrem robuste Erdbaukipper<br />

mit einem 2 m breiten, flachen Bodenblech,<br />

welches ein unkompliziertes und<br />

störungsfreies Entladen mit breiten Baggerschaufeln<br />

nicht nur von der Seite ermöglicht.<br />

Der Teleskopzylinder ist bei den HD-<br />

Fahrzeugen weit vor der Vorderachse<br />

angeordnet. Gegenüber der herkömmlichen<br />

Bauweise bietet der Unterflurzylinder<br />

gut 25 % mehr Kippkraft. So können<br />

schwere Lasten gehoben und ein stabiler<br />

Stand gewährleistet werden. Verwindungen<br />

zwischen Fahrgestell und Aufbau<br />

werden minimiert.<br />

Die konische Wanne erleichtert das<br />

Abrutschen der Ladung. Die Wanne<br />

kann für extreme Einsätze vollständig<br />

mit dickwandigen Hardox-450-Blechen<br />

ausgebildet werden.<br />

Bei den HD-Typen wurde die zigtausenfach<br />

bewährte hydraulisch öffnende<br />

Pendel-Heckklappe mit großem Öffnungswinkel<br />

aus der Halfpipe-Baureihe<br />

eingesetzt. Aber auch eine schmale Öffnung<br />

der Heckklappe ist durch die optionale<br />

Besandungsleiste einfach möglich,<br />

zum Beispiel zum Abschottern von<br />

Straßen.<br />

Die HD-Fahrzeuge sind mit unterschiedlichen<br />

Fahrwerksvarianten lieferbar:<br />

mit Luftfederung, mit hydraulischem<br />

Pendelausgleich oder mit dem von<br />

Krampe entwickelten und seit Jahrzehnten<br />

bewährten Pendelaggregat mit<br />

asymmetrischer Achsverteilung.<br />

Seit geraumer Zeit stattet Krampe alle<br />

Anhänger serienmäßig mit BPW-Achsen<br />

aus. Dabei haben die Krampe-Techniker<br />

eine einzigartige Lösung entwickelt, mit<br />

welcher die Bremszylinder oberhalb des<br />

Achskörpers positioniert sind. Die Membran<br />

ist so außerhalb des Schmutz- und<br />

Gefahrenbereichs und sorgt für eine<br />

hohe Bodenfreiheit. Diese Ausführung<br />

ist aktuell nur bei Krampe erhältlich.<br />

www.krampe.de<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


BELIEBT IN UK: Wirtschaftliche Sattelauflieger wie die nachlaufgelenkten Stepstar-Modelle sind im Vereinigten Königreich gefragt. Fotos: Goldhofer<br />

IM STEINBRUCH PRÄSENTIERT<br />

Erfolgsmodell für hohe Anforderungen<br />

Die gerade zu Ende gegangene Hillhead 20<strong>22</strong> zog nach dem<br />

Messedefizit der jüngeren Zeit einige neue Erstaussteller an,<br />

so auch Goldhofer. Zusammen mit dem englischen Vertriebs-<br />

Partner Specialist Trailer Hire (STH) wurde das breite Fahrzeug-Portfolio<br />

für Baumaschinentransporte aller Art vorgestellt,<br />

darunter ein dreiachsiger Semi-Auflieger aus der<br />

erfolgreichen Stepstar-Familie. Speziell für den Transport von<br />

Arbeitsmaschinen in der Rohstoff-, Bau- und Abbruchindustrie<br />

im UK-Markt entwickelt, bietet das Modell ein sehr beeindruckendes<br />

Nutzlast-Eigengewichts-Verhältnis.<br />

Specialist Trailer Hire Ltd. hat mittlerweile mehr als 20<br />

dieser nachlaufgelenkten Sattelauflieger in drei- und vierachsiger<br />

Ausführung in seinem Fuhrpark. Die Stepstar-Trailer<br />

gibt es in diversen Bauformen, als Plateau-Auflieger oder<br />

Radmulden-Fahrzeug. Umfangreiches Zubehör, wie verschiedene<br />

Rampenversionen, Baggerstiel- und Radmulden,<br />

ein umfangreiches Verzurrkonzept sowie der verschleißarme<br />

und rutschfeste Polymerbelag TraffideckGo oder Mega-<br />

Schwanenhals ermöglicht es Anwendern, das Fahrzeug speziell<br />

für definierte Transportaufgaben zu konfigurieren. Dadurch<br />

ist das mühelose und schnelle Be- und Entladen<br />

nahezu aller selbstfahrenden Ladungen und anderer Maschinen<br />

sichergestellt.<br />

Ausgestellt wurden außerdem Satteltieflader zum Transport<br />

schwerer und voluminöser Bau- und Abbruchmaschinen<br />

mit mehr als 50 t Eigengewicht.<br />

Seit 2021 vermietet und vertreibt der Lkw- und Anhängervermieter<br />

STH Schwertransportlösungen von Goldhofer in<br />

UK. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach wirtschaftlichen<br />

Sattelaufliegern erweiterte der Vertriebspartner seinen<br />

Mietpark bereits um eine große Anzahl an nachlaufgelenkten<br />

Stepstar-Modellen. Nach der Hillhead wird er nochmals aufstocken<br />

müssen.<br />

www.goldhofer.com<br />

Höft GmbH<br />

Maschinen – Stahlbau – Fördertechnik<br />

Planung Fertigung Montage<br />

Aufbereitungsanlagen, Stahlbau<br />

Schiffs-, Bahn- und LKW-Verladeanlagen<br />

Schwimmbänder, Gurtförderer<br />

Trommelsiebanlagen<br />

zum Klassieren und Reinigen,<br />

stationär und raupenmobil<br />

Hauptstraße 38–40 · D-<strong>04</strong>861 Torgau<br />

Tel. +49 3421 77 303-0 ·Fax 77 303-40<br />

Höft GmbH<br />

www.hoeftgmbh.de


80<br />

VERLADUNG UND TRANSPORT<br />

AUF ANHIEB BELIEBT<br />

Leichter Halbschalenkipper für den universellen Einsatz<br />

Nach intensiver Entwicklungsarbeit stellte<br />

Langendorf die neue SKA-HS-Baureihe<br />

vor. Die Kipper der Baureihe überzeugen<br />

mit mehr Volumen, höherer Stabilität<br />

und geringerem Verschleiß der Mulde. Als<br />

einer der etabliertesten Kipperhersteller<br />

in Deutschland mit großem Know-how<br />

bei der Entwicklung und Produktion von<br />

Sattelkippern stellt Langendorf fest, dass<br />

neben den bekanntesten Ausführungen<br />

der Stahlhalbschalen- und der Aluminiumkastenmulden<br />

gerade auch die Aluminiumhalbschalenmulden<br />

stark an Beliebtheit<br />

gewinnen. Basierend auf den<br />

Erfahrungen im Bau von Stahlhalbschalenkippern,<br />

wurde das gesamte Design<br />

der Mulde überarbeitet und optimiert.<br />

Durch den überarbeiteten Aufbau verbreitert<br />

sich die Mulde. Somit wächst das<br />

verfügbare Volumen, ohne dass Kompromisse<br />

bei der Stabilität eingegangen werden<br />

müssen. Außerdem wurden Veränderungen<br />

bei den Oberrahmen,<br />

Seitenwänden und der Bodeneinheit realisiert,<br />

um den Verschleißbereich auf den<br />

Boden zu konzentrieren und mehr Stabilität<br />

in den Wänden zu erreichen. So kann<br />

eine Verformung der Seitenwand im beladenen<br />

Zustand praktisch ausgeschlossen<br />

werden. Die neue Baureihe hat auch<br />

umgehend Abnehmer gefunden. Die ersten<br />

40 Fahrzeuge wurden exklusiv an<br />

einen langjährigen Kunden aus der Bauwirtschaft<br />

nach Frankreich geliefert. Bei<br />

diesem Auftrag wurde zudem auf einige<br />

der zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten<br />

zurückgegriffen. Unter anderem<br />

wurde eine zusätzliche Kunststoffauskleidung<br />

innerhalb der Mulde verschraubt,<br />

um das Rutschverhalten von Schüttgut<br />

zu verbessern und Abrieb des Bodenblechs<br />

zu verhindern. Weitere gewählte<br />

Optionen waren eine Reifennachfüllanlage<br />

und ein automatisches Schiebeverdeck.<br />

Alle Aluminium-HS-Kipper erfüllen<br />

Langendorfs oberste Maxime: Robuste<br />

Fahrzeuge mit einer langen Lebensdauer<br />

für Investitionssicherheit und geringe<br />

Life-Cycle-Kosten anzubieten.<br />

www.langendorf.de<br />

ALUMINIUM-HS-KIPPER können mit Optionen aus dem umfangreichen Programm<br />

optimal auf die jeweiligen Nutzerbedürfnisse abgestimmt werden. Fotos: Langendorf<br />

Neues Mietangebot für Kippanhänger<br />

KIPPSATTEL ZUR MIETE schaffen Planungssicherheit bei<br />

voller Kostenkontrolle. Das neue Angebot von Meiller Rent<br />

hat den Bedarf von Nutzern gut im Blick. Foto:Meiller<br />

Flexibel auf Achse<br />

Mit Meiller Rent launcht der bayerische Hersteller von Kippaufbauten sein<br />

flexibles Mietangebot. Ab sofort sind verschiedene Kippsattel und weitere<br />

Anhänger kurzfristig an zahlreichen Mietstützpunkten verfügbar.<br />

Kunden können dadurch schnell und adäquat auf Auftragsspitzen oder<br />

spezielle Transportaufgaben reagieren, die Lieferzeit für ihren neuen<br />

Anhänger überbrücken oder Ausfälle während Service- und Reparaturzeiten<br />

vermeiden. Die Mietdauer kann flexibel gewählt werden, bei Bedarf<br />

ist die vertraglich vereinbarte Laufzeit verlängerbar. Eine Übernahme des<br />

Anhängers nach Ende der Miete ist ebenfalls möglich. Standardmäßig<br />

sind in der Miete 8000 km pro Monat frei. Verschleißkosten, die beispielsweise<br />

bei Reifen und Bremsen anfallen, übernimmt bei sachgemäßer<br />

Handhabung Meiller. Für selbst- und fremdverschuldete Schäden besteht<br />

für den Mieter eine Kfz-Haftpflichtversicherung sowie eine Teil- und Vollkaskoversicherung.<br />

Meiller-Rent-Aufbauten sind immer mit einem Telematikpaket ausgestattet. Mieter profitieren kostenlos von den resultierenden<br />

Daten und können anhand dieser Prozesse optimieren und letztlich noch wirtschaftlicher arbeiten. Alle Fahrzeuge können an<br />

sämtlichen Mietstützpunkten des Herstellers deutschlandweit abgeholt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Anhänger per<br />

Spedition direkt zu überführen. Die Rückgabe erfolgt ebenfalls an einer der Stationen. Die Miet-Anhänger sind für den Transport von Sand,<br />

Kies und Aushub geeignet. „Mit Meiller Rent haben wir ein flexibles Mietprogramm ins Leben gerufen, das Unternehmen in unterschiedlichen<br />

Situationen unter die Arme greifen soll. Sie erhalten kurzfristig einen auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Anhänger und brauchen<br />

sich um Lieferzeit, Versicherung oder den Wiederverkauf keine Gedanken machen“, so Stefan Huber, Leiter Vermietung.<br />

www.meiller-rent.com<br />

www.meiller.com<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


VERLADUNG UND TRANSPORT<br />

81<br />

Umfangreiches Sortiment für die Baustellenbelieferung<br />

Der tägliche Einsatz auf Baustellen, im wechselnden Straßen-Baustellen-Verkehr sowie<br />

in Steinbrüchen und Kiesgruben, stellt für die Lkw-Bereifung eine enorme Herausforderung<br />

dar. Nach dem Motto: „Die kümmern sich um jeden Dreck“ bietet der Osnabrücker<br />

Reifengroßhändler mit 17 Profilen in 120 Größen ein starkes Sortiment aus vier Marken,<br />

das alle denkbaren Einsatzbedingungen abdeckt. Um das zu erreichen, wurde das entsprechende<br />

Sortiment kontinuierlich ausgebaut. Dazu kommt eine professionelle Beratung<br />

durch Bohnenkamp-Spezialisten, um sicherzustellen, dass der gewählte Reifen den<br />

jeweiligen Ansprüchen auch gewachsen ist.<br />

Bohnenkamp setzt in diesem Bereich vorwiegend auf die vier Marken: Sailun, Windpower,<br />

Nokian und Semperit. Alle bieten in ihrer jeweiligen Preisklasse ein optimales Leistungsniveau.<br />

17 verschiedene Profile für Antriebs-, Lenk- und Trailerachsen decken ein großes<br />

Einsatzspektrum im On-/Off-the-Road sowie im reinen OTR-Bereich ab. Die Profile werden<br />

in insgesamt 120 verschiedenen Größen angeboten. Alle Reifen können auch als Komplettrad<br />

geliefert werden. Das Sailun-Sortiment umfasst den SDO1, S913A, STM1, S815, S825<br />

und den S711. Insbesondere der S815 wurde für den harten Baustelleneinsatz entwickelt<br />

und verfügt über zickzackförmige umlaufende Rillen, die das Eindringen von Steinen verhindern<br />

und eine gute Traktion gewährleisten. Seitenwandprotektoren schützen die Karkasse<br />

vor Schnittverletzungen. Darüber hinaus garantiert eine robuste Gummimischung gemeinsam<br />

mit der hohen Profiltiefe eine lange Lebensdauer. Die Typen WGC 28, WGC 52,<br />

WDC 53, WDC 55 und WGC 08 bilden das passende Windpower-Sortiment. Speziell der<br />

Baustellenreifen WDC 53, konstruiert für die Antriebsachse von Baufahrzeugen, verfügt über<br />

ein extra tiefes Stollenprofil (20 mm) mit schnitt- und rissfester Gummimischung. Seine<br />

offene Reifenschulterkonstruktion sorgt für eine exzellente Wasserabweisung.<br />

Ergänzt wird das Baustellen-Sortiment Truck & Transport durch den R-Truck Steer,<br />

R-Truck Drive und den R-Truck Trailer von Nokian sowie den Worker T2, Worker D2 und<br />

den Worker F2 von Semperit.<br />

www.bohnenkamp.de<br />

Stark auf der Baustelle<br />

EIN STARKES SORTIMENT aus vier<br />

Reifen-Marken deckt alle denkbaren<br />

Einsatzbedingungen im Lieferverkehr<br />

von Gesteinsbetrieben und Baubetrieben<br />

ab. Foto: Bohnenkamp<br />

FAHRLADER<br />

Felslogistik auf Rädern für schwere Fälle<br />

GHH bietet Fahrlader mit Nutzlasten von 3 bis 21 t an. Zusammen<br />

mit seinen Niedrigprofilladern und Elektroladern gilt der<br />

Hersteller als einer der Führenden in diesem Segment, wobei<br />

Fahrlader nur einen Teil des Gesamtangebots ausmachen,<br />

denn GHH positioniert sich als Spezialist für alles, was in<br />

der Felslogistik auf Rädern steht. Nach der Lieferung eines<br />

leichten elektrischen Mehrzweckfahrzeugs Tembo 4x4 ELV<br />

GRÖSSTE SCHAUFEL, stärkster Motor und beste Steigleistung<br />

in seiner Klasse. Der Fahrlader des Typs LF-7 trägt 7 t. Foto: GHH<br />

konnte der Hersteller auch einen Fahrlader des modernen<br />

Typs LF-7 nach Indien liefern. Das Fahrzeug wurde im April<br />

auf der Mining Expo in Kolkata ausgestellt. Die Ausstellung<br />

gilt als die größte ihrer Art im Land und ist aufgrund ihrer<br />

Lage von internationaler Bedeutung. Danach organisierte<br />

GHH den Weitertransport zum Erstkunden, der noch weitere<br />

Maschinen bestellte.<br />

Nach Angaben des Herstellers bietet der LF-7 derzeit die<br />

größte Schaufel, den stärksten Motor und die beste Steigleistung<br />

in seiner Klasse. Der Fahrlader trägt 7 t oder ein<br />

Volumen von 3,6 m 3 . Er ist in Fahrkonfiguration 8,9 m lang,<br />

an der Schaufel 2,24 m breit und beladen an der Kabine<br />

2,2 m hoch. Damit ist der LF-7 auch für enge Einsatzumgebungen<br />

geeignet. Das Betriebsgewicht beträgt 18 t, bewegt<br />

von einem 164 kW starken Cummins-Dieselmotor, der die<br />

Abgasnormen Tier 3 und 4 sowie die EU-Stufe 5 erfüllt.<br />

Der robuste Rahmen und die durchdachte Konstruktion<br />

führen zu niedrigen Betriebskosten. Ein weiterer Grund dafür<br />

ist die Wartungsfreundlichkeit. Digital angebunden ist das<br />

Fahrzeug natürlich auch: Die Fahrzeugdaten können über die<br />

Software „GHH Insite“ abgerufen und ausgewertet werden.<br />

www.ghhrocks.com<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


82<br />

TREFFPUNKT<br />

Betriebsleiter-Seminar 20<strong>22</strong> per<br />

Online-Wiederholung<br />

MIT QUIZ UND MENTIMETER beinhaltete das BLS 20<strong>22</strong> wieder allerhand auflockernde Elemente.<br />

„Anreisefrei“ trafen sich in diesem Februar knapp 100 Weiterbildungswillige<br />

mit technischer Verantwortung für Gesteinsunternehmen, in der<br />

Mehrzahl Betriebsleiter, zum MIRO-Betriebsleiter-Seminar vor ihren Bildschirmen.<br />

Eine Analogveranstaltung wäre zwar möglich gewesen – allerdings<br />

bei beschränkter Teilnehmerzahl. Wen hätte der Verband ausladen<br />

sollen? So blieb nur die Online-Variante für das erneut interessante Angebot<br />

und die Hoffnung auf einen Neustart von Angesicht zu Angesicht im<br />

nächsten Februar in Wiesbaden.<br />

Die Kniffe haben mittlerweile alle<br />

drauf: Interaktive Online-Seminare<br />

wurden vom Notbehelf zum Standard,<br />

direktes Miteinander zum seltenen Fall.<br />

Erster Eindruck nach dem zweiten Online-BLS<br />

seitens der Berichterstatterin:<br />

Die Informationsvermittlung gelingt sehr<br />

gut, auflockernde Elemente wie Quiz<br />

oder Mentimeter-Umfragen sind super,<br />

aber dennoch verliert sich der besondere<br />

Charme dieser Traditionsveranstaltung.<br />

Das diskutieren wir gerne weiter<br />

bei geistigen Getränken am BLS-Abend<br />

im nächsten Jahr – oder übernächsten<br />

… wer weiß das schon?<br />

Der Natur<br />

auf der Spur<br />

Manuel Sedlak, stellv. HGF beim ISTE,<br />

stellte zum Thema „Natur auf Zeit“ dar,<br />

dass Gesteinsbetriebe, -verbände und<br />

Naturschutzorganisationen wie der Nabu<br />

gemeinsame Interessen verfolgen. Eine<br />

Gewinnung ziehe per se Natur auf Zeit<br />

nach sich. Hohe Dynamik, Vielfalt an Lebensraumangeboten<br />

und Nährstoffarmut<br />

führten immer zu Arteneinwanderungen,<br />

die mit ihren Besonderheiten regelmäßig<br />

überraschen. Dem stehe ein noch immer<br />

statischer Ansatz im Naturschutzrecht<br />

gegenüber, der Unternehmen mit dem<br />

„Nichtentstehenlassen“ von Biotopen<br />

mehr Rechtssicherheit bietet. Nach intensiven<br />

Gesprächen über Jahre hinweg<br />

entstand schließlich Anfang 2020 ein Diskussionspapier,<br />

das Gesteinsverbände<br />

und Nabu gemeinsam in den Ring warfen,<br />

um gut begründet eine Legalausnahme<br />

für die Steine- und Erdenindustrie zwar<br />

nicht im Natur-, aber immerhin im Insektenschutzgesetz<br />

zu verankern. Artenschutz<br />

im Sinne von „Natur auf Zeit“ ist<br />

damit für Steine- und Erdenbetriebe unkomplizierter<br />

und rechtssicherer geworden.<br />

Für die sattelfeste Evaluierung durch<br />

die Branche steht als wichtigstes Werkzeug<br />

die beim bbs unterhaltene Biodiversitätsdatenbank<br />

zur Verfügung. Hier sollten<br />

durch Unternehmen oder deren<br />

beauftragte Dienstleister entsprechende<br />

Daten eingepflegt werden.<br />

Mit der Legalausnahme verknüpft ist<br />

die Anforderung an die Betriebe, ein Biodiversitätsmanagement<br />

zu installieren.<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


TREFFPUNKT<br />

83<br />

Jochen Roeder, Referent beim ISTE, erläuterte,<br />

wie die Chancen dieses Managements<br />

von „Natur auf Zeit“ bei wenig<br />

Aufwand richtig genutzt werden. Seit es<br />

kein Risiko mehr darstellt, vorkommende<br />

Arten zu dulden, sollte auch die wirtschaftliche<br />

Motivation gewachsen sein,<br />

den überschaubar geringen Mehraufwand<br />

zu leisten. Die erforderlichen Zusatzmaßnahmen<br />

seien bei guter Planung<br />

fast nebenbei zu erledigen und einfach in<br />

den Betriebsablauf integrierbar. Einziger<br />

anfallender Kostenfaktor mit Relevanz sei<br />

die Erstellung des erforderlichen Biodiversitäts-Management-Plans<br />

mit einer<br />

Zuordnung von Zuständigkeiten und regelmäßigen<br />

Aktualisierungen. Inzwischen,<br />

so Roeder, hätten die meisten<br />

Verbände eigene Biologen im Team. Er<br />

riet deshalb dazu, über den Kontakt mit<br />

regional zuständigen Verbänden, alternativ<br />

Naturschützern oder Planungsbüros,<br />

konkrete Details und Fragen zu klären.<br />

Vom weichen Naturschutz<br />

zum harten Stahl<br />

Matthias Schiffer von Abraservice erläuterte,<br />

was beim Schweißen hochfester<br />

Stähle zu beachten ist. Ein durchaus<br />

komplexes Thema auch für Fachleute,<br />

denn angefangen von der Vorbereitung,<br />

zu beachtenden Winkeln, individuellen<br />

Vorwärm- und Zwischenlagertemperaturen<br />

lauern hier viele Fehlerquellen, die<br />

am Ende zum Verlust der gewünschten<br />

Verschleißeigenschaften aufgrund von<br />

Gefügeschädigungen führen können.<br />

Nicht zuletzt deshalb ist das Schweißen<br />

an dynamisch beanspruchten Teilen so<br />

etwas wie die Königsdisziplin im Segment.<br />

Eine falsche Ausführung sei wie<br />

das Fahren über eine rote Ampel, es<br />

kann gut gehen – tut es aber in den meisten<br />

Fällen nicht, so Schiffer.<br />

Der Zahn- und Verschleißschutzspezialist<br />

an Löffeln und Schaufeln, Mike<br />

Passen, ging, bevor er auf empfehlenswerte<br />

Entwicklungen bei der von ihm<br />

vertretenen Weir-Esco-Gruppe hinwies,<br />

auf Fehler ein, die immer noch in Steinbruchbetrieben<br />

festzustellen sind.<br />

Überdimensionierte Schutzsysteme<br />

und zu große Löffel bspw. führen<br />

zwangsläufig zur Überlastung von Maschinen<br />

im harten Einsatz. Ebenfalls<br />

problematisch seien eine nicht übereinstimmende<br />

Form und Kapazität von<br />

Löffel resp. Schaufel, ein falsches Lippendesign<br />

einschließlich Zahnsystem<br />

und Verschleißschutz, eine Unterschätzung<br />

der Bedeutung geeigneter Stahlgüten<br />

und die Missachtung von<br />

Schweißverfahrensempfehlungen –<br />

womit er an den vorangegangenen Vortrag<br />

anknüpfte. Quintessenz: Allzu häufig<br />

werde eine falsche Auswahl bei<br />

Zahnsystemen, -formen und Verschleißschutz<br />

getroffen. Seine Empfehlung:<br />

„Grabgefäße wie Felstieflöffel und<br />

Schaufeln sollten immer nach Bruttogewicht<br />

und Kapazitäten zur tatsächlichen<br />

Materialdichte passen, um die gesamte<br />

Last innerhalb der Bruttolast (GAL-Wert<br />

der Maschine) zu halten.“ Anschließend<br />

stellte er die Vorteile der Esco-Zahnsysteme<br />

inklusive Kostenvergleichsrechnung<br />

heraus und empfahl, bei Interesse<br />

daran, schon im Fall der Verhandlung<br />

über Maschinen-Neuanschaffungen die<br />

am besten geeigneten Schutz- und<br />

Zahnsysteme zu fordern.<br />

Dissonanzen um Flockungsmittel<br />

(regional) beseitigt<br />

„Die Chemie muss stimmen“, hieß es<br />

anschließend im Zusammenhang mit<br />

dem Thema Flockungsmittel, das sich<br />

zu einem schwierigen entwickelt hatte.<br />

Sicher kann der Umgang damit einige<br />

Ecken und Kanten haben, doch richtig<br />

verwendet und dosiert bietet das be-<br />

KOSTENTREIBER in Werken können auch falsche Entscheidungen bei der Zahnwahl für Löffel und Schaufeln sein. Foto: Weir esco<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


84<br />

TREFFPUNKT<br />

FLÄCHEN- UND WEGEBAU: Werden Bettungs-/Fugenmaterialien nach ZTV Wegebau (FLL) nachgefragt?<br />

währte Verfahren zur raschen Wasserklärung<br />

zahlreiche Vorteile.<br />

BD Norbert Weiß, Bergamt Nordbayern,<br />

führte allerhand genehmigungsrechtliche<br />

Aspekte im Zusammenhang<br />

mit wasserrechtlichen Benutzungstatbeständen<br />

an. Er verwies auf ein Merkblatt<br />

des Bayerischen LfU von 2011, das<br />

auf den Einsatz von Flockungsmitteln in<br />

Betrieben der Steine- und Erdenindustrie<br />

eingeht. Demnach soll eine besondere<br />

Abwasserbehandlung vor der Feststoffabtrennung<br />

nicht notwendig sein,<br />

um die Mindestanforderungen an das<br />

Einleiten von Abwasser zu erreichen.<br />

Dumm nur, dass die dafür notwendigerweise<br />

flächenintensiven Absetzbecken<br />

weder mit Flächenangebot noch Genehmigungsmodalitäten<br />

korrelieren. Erfreulicherweise<br />

haben Untersuchungen<br />

zum Einsatz von Flockungsmitteln<br />

in der Sandaufbereitung (Umweltinnovationsprogramm,<br />

gefördert aus<br />

Mitteln des Bundesministeriums für<br />

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit;<br />

Februar 2013 bis April 2014)<br />

im Gegensatz dazu zahlreiche Vorteile<br />

des Flockungsmitteleinsatzes aufgezeigt.<br />

Das LfU Bayern gab dennoch keine<br />

Ruhe und wollte 2019 die zeitfressende<br />

Behandlung ohne Flockungsmittel in Klärern<br />

durchsetzen, was einem versteckten<br />

Verbot der Hilfsmittel gleichkommt. Ende<br />

des gleichen Jahres wurde dies aktualisiert,<br />

wonach nun der Einsatz möglich ist,<br />

wenn die Vorgaben der Trinkwasserverordnung<br />

eingehalten werden.<br />

Viel zur Lösung des merkwürdigen<br />

Knotens hat der intensive Einsatz des<br />

Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe,<br />

Steine und Erden, BIV, beigetragen.<br />

Andre Fietkau, dort zuständig für<br />

Umwelt- und Verwaltungsrecht, erläuterte,<br />

wie sich auf dem bayerischen Sonderweg<br />

ein Ausweg auftat, indem dieser<br />

gemeinsam mit Partnern aus der Industrie<br />

gesucht wurde. Die Ergebnisse einer<br />

soliden Testreihe zur Unbedenklichkeit<br />

von Waschschlämmen auf Basis polyacrylamidhaltiger<br />

Flockungsmittel führten<br />

von der Null-Toleranz, inklusive einem<br />

De-facto-Verfüllverbot entsprechender<br />

Waschschlämme, zu einer Wende: Eine<br />

Untersuchung von Waschschlämmen<br />

zehn verschiedener Standorte ergab,<br />

dass kein freies Acrylamid nachweisbar<br />

war. Daraufhin drehte sich der Wind. Die<br />

Nichtbedenklichkeit der Flockungsmittel<br />

ist nunmehr im bayerischen Verfüllleitfaden<br />

verankert. Orientierungswerte, die<br />

es einzuhalten gilt, finden sich in einer<br />

Vollzugshilfe. Das Vorgehen ist auf andere<br />

Bundesländer grundsätzlich übertragbar,<br />

denn die Orientierungswerte<br />

basieren auf einheitlichen Vorgaben des<br />

Umweltbundesamtes.<br />

Ergänzend rundete Dr. Hans-Friedrich<br />

Roth vom Industriepartner Separ-<br />

Chemie den Block technisch ab. Sein<br />

Rat an erster Stelle: Um ein Optimum<br />

bei der Wasserklärung zu erreichen,<br />

muss zwingend mit einer automatischen<br />

Dosierkontrolle gearbeitet werden.<br />

Oft genug zeige sich in der Praxis,<br />

dass gut gemeinte Überdosierungen<br />

gerade gegenteilige Effekte nach sich<br />

ziehen. „Weniger ist mehr“, so seine Erfahrung,<br />

und warum das so ist, erklärte<br />

er anschaulich anhand der Bindungsverhältnisse.<br />

Die Teilnehmerfrage, ob<br />

denn angesichts der Widerstände<br />

gegen polyacrylamidhaltige Flockungsmittel<br />

nicht Kalkhydrat eine sinnvolle<br />

Alternative wäre, beantwortet er abschlägig.<br />

Dieses würde nur zu einer pH-<br />

Wert-Veränderung, nicht aber zu einer<br />

effektiven Flockung führen.<br />

Mitarbeit ist gefragt – gerade<br />

bei Forschungsthemen<br />

Um Forschungsaktivitäten mit Relevanz<br />

für die Praxis ging es im letzten Block des<br />

ersten Veranstaltungstages. Stefan<br />

Janssen, bei MIRO zuständig für Anwendungstechnik,<br />

Normung und Gütesicherung,<br />

wies auf Probleme rund um Pflasterbettungs-<br />

und Fugenmaterialien hin.<br />

Häufig auftretende Schadensbilder legen<br />

Verbesserungsbedarf nahe. Zwangsläufig<br />

rücken Lieferanten der Bettungs- und<br />

Fugenmaterialien ins Fadenkreuz, wenngleich<br />

häufig genug Planungs- oder Ausführungsfehler<br />

ursächlich dafür sind.<br />

Geeignete Prüfverfahren für die Absicherung<br />

der Lieferanten wären also wünschenswert.<br />

Die bisher verfügbaren eignen<br />

sich gerade für diese Produktart<br />

nicht, für eine Fortschreibung der Forschung<br />

zur Entwicklung eines geeigneten<br />

Laborprüfverfahrens, etwa ein modifiziertes<br />

Micro-Deval-Verfahren (MMDE),<br />

mangelt es an Forschungsgeld.<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


TREFFPUNKT<br />

85<br />

Bisher existieren als Stützen im deutschen<br />

Anwendungsregelwerk Merkblätter<br />

wie die ZTV Pflaster-StB20. Allerdings<br />

ist das eine Kann-Bestimmung und aufgrund<br />

des fehlenden Bewertungshintergrundes<br />

führt die FGSV keine Grenzwerte<br />

dazu ein. Anders bei der FLL,<br />

Landschaftsgärtnerischer Wegebau: Hier<br />

wird für die ZTV Wegebau derzeit über<br />

eine Einführung von Grenzwerten für<br />

MMDE diskutiert. MIRO sieht dies ohne<br />

nachgewiesenen Praxisbezug und auf<br />

Basis der mickrigen Datenlage kritisch!<br />

Konsequenzen wären eine weitere<br />

Verknappung qualifizierter Bettungs- und<br />

Fugenmaterialien, ggf. auch der Ausschluss<br />

bewährter Gesteine. Da sich der<br />

Aufwand im Vergleich zum Ertrag dann<br />

für Hersteller unattraktiv gestaltet, ist eine<br />

sinkende Verfügbarkeit zu erwarten; zunehmende<br />

Transportdistanzen kämen<br />

vermutlich hinzu. Fazit: MIRO braucht<br />

solide MMDE-Daten für die Prüfkörnung<br />

0,25/5,6 mm, um im Sinne der Unternehmen<br />

aktiv werden zu können. Auch weitere<br />

Versuchsflächen wären willkommen,<br />

beweist doch bereits eine als Versuchsfläche<br />

angelegte Kieswerkausfahrt bereits<br />

zehn Jahre unter vollem Lastverkehr<br />

schadensfrei und eindeutig die Eignung<br />

der eingesetzten Körnung – bei fehlerfreier<br />

Verlegung, versteht sich!<br />

Der Erfassung repräsentativer Staubemissionsfaktoren<br />

in der Natursteinindustrie<br />

widmete sich der Vortrag von Prof.<br />

Hossein Tudeshki, Lehrstuhl für Tagebau<br />

und Internationaler Bergbau, TU Clausthal.<br />

Forschungsziel dieses Projektes der<br />

FG MIRO ist unter anderem, die Einflussfaktoren<br />

Gesteinsart, Prozessart, Witterung<br />

und weiteren mit den Werten der VDI<br />

3790 zu vergleichen. Untersucht wurden<br />

dafür Arbeitsvorgänge in ausgewählten<br />

Betrieben mit unterschiedlichen Gesteinsarten<br />

und Emissionsquellen. Dabei<br />

ergab sich, dass die Messwerte eine sehr<br />

große Spannweite aufweisen und die Gesteinsart<br />

durchaus einen Einfluss auf die<br />

Emissionen hat. Ebenso gilt das für unterschiedliche<br />

Prozesse, wobei mobile<br />

Fahrzeuge auf der Intensitätsskala ganz<br />

oben stehen und bei Leerfahrten mehr<br />

Staub als unter Last erzeugen. Insgesamt<br />

zeigt sich, dass die Berechnungen nach<br />

VDI 3790 Blatt 3 in den meisten Fällen zu<br />

einer Überschätzung der Emissionen führen.<br />

Diese Ergebnisse sollten nun im<br />

Rahmen eines erweiterten Forschungsvorhabens<br />

so konkretisiert werden, dass<br />

daraus Ähnlichkeitsfaktoren für die Ergänzung<br />

der VDI-Richtlinie entwickelt<br />

werden können.<br />

Zum Thema „Digitalisierung für die<br />

Rohstoffindustrie – Das Reallabor Nivelstein“<br />

referierte Prof. Elisabeth Clausen,<br />

RWTH Aachen University, Institute for<br />

Advanced Mining Technologies. Einleitend<br />

bat die Professorin die Praktiker um<br />

Mitarbeit. Zu ergänzen war der Satz:<br />

„Wenn ich Digitalisierung höre, dann<br />

denke ich …“. Die Antworten ergaben<br />

eine erwartete Breite an Zustimmung und<br />

verhaltener Vorsicht.<br />

Am Ende geht es bei diesem Projekt<br />

inhaltlich auch darum, worum es heute<br />

immer geht (und wohl gehen muss, damit<br />

die Sache mit den Drittmitteln klappt),<br />

nämlich um autonome und CO 2 -<br />

freie Rohstoffgewinnung. Dazu denkt<br />

sich jeder Leser selbst seinen Teil. Das<br />

Reallabor Nivelstein und das Gesamtprojekt,<br />

in welches es eingebettet ist, lässt<br />

an hohen Ambitionen nichts vermissen.<br />

Mehr nachzulesen war dazu schon in<br />

GP 3/20<strong>22</strong>, Rubrik Forschung.<br />

Der unterhaltsame Jurist<br />

ist kein Oximoron<br />

Auch das BLS hat seine Stars, und so<br />

kam wegen spitzenmäßiger Bewertungen<br />

in der Vergangenheit erneut RA Prof.<br />

Thomas Wilrich zum Zug, um an praktischen<br />

Beispielen mit Übertragbarkeit<br />

auf Situationen in der Gesteinsindustrie<br />

Fallstricke aufzuzeigen. Schnell-Lerneffekt:<br />

Im blinden Vertrauen, was logisch<br />

wirkt, sei gleichzeitig rechtens, kann der<br />

eine oder andere Verantwortliche schon<br />

mal stolpern. Im ersten, mit gebührendem<br />

Unterhaltungswert vorgetragenen<br />

Aspekt, ging es darum, den Fremdfirmeneinsatz<br />

(rechts-)sicher zu gestalten<br />

und um die Verantwortung für fremde<br />

Mitarbeiter im eigenen Betrieb. Rechte-<br />

ZUSTÄNDIGKEITEN, Informationsflüsse und die Folgen. Prof. Wilrich klärte erneut unterhaltsam auf.<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


86<br />

TREFFPUNKT<br />

PAROLI GEGEN LAGERSCHÄDEN: Exklusiv erfuhren BLS-Teilnehmer vom neuen Siebtechnik-Kontrollsystem.<br />

Pflichten-Zuständigkeiten … alles kann<br />

sich rechtlich anders darstellen, als man<br />

gemeinhin annimmt. Zwar können an<br />

Fremde werksbezogene Weisungen erteilt<br />

werden, doch Adressat ist die Chefetage<br />

des Auftragnehmers und nicht der<br />

Arbeiter vor Ort. Ein schwieriges Dreieck<br />

im Vollzug und eine komplizierte Abgrenzungsfrage.<br />

Nicht minder kompliziert<br />

gestalten sich die Haftungsregeln. Derart<br />

komplex wie die Thematik ist, verweist<br />

Prof. Wilrich hier und da auf weitere<br />

Veröffentlichungen aus seiner Feder,<br />

zu finden in einer ganzen Reihe unterhaltsam<br />

geschriebener Fachbücher, was<br />

wir hiermit ebenfalls tun wollen. Weiterhin<br />

zeigt sich der Rechtsanwalt auch für<br />

direkte Kontaktaufnahmen offen.<br />

Die Sache mit den Sieben und<br />

der Normänderung<br />

„Jede Aufbereitungsanlage ist von der<br />

Maschinennorm EN 1009 betroffen“ –<br />

Boom! Das kann nichts Gutes heißen.<br />

Stephan Oehme, VDMA BuB/Mining, rät<br />

allerdings dazu, Ruhe zu bewahren. Die<br />

genannte europäische Norm beschäftigt<br />

sich mit der Sicherheit von „Maschinen für<br />

die mechanische Aufbereitung von Mineralien<br />

und ähnlichen festen Stoffen“. Sie<br />

besteht aus sechs Teilen. Teil 4 liefert den<br />

aktuellen Grund für die Unruhe, indem hier<br />

für Siebmaschinen angedachte „Maßnahmen<br />

zur ergonomischen Zugänglichkeit<br />

bei Wartung und Instandhaltung“ Änderungen<br />

der Maschinengeometrie mit weitreichenden<br />

Folgen für gesamte Anlagen<br />

mit sich bringen. Auf die Frage, ob „alle<br />

Betreiber nun Siebwechsel vornehmen<br />

müssen“, lautet die Antwort: „Ausnahmen<br />

bestehen für einen Austausch von Altmaschinen<br />

und wenn ein anderer Zugang,<br />

z. B. von oben, möglich ist.“<br />

Die Vermutungswirkung einer harmonisierten<br />

europäischen Norm tritt mit der<br />

Veröffentlichung im Europäischen Amtsblatt<br />

in Kraft, das kann also noch dauern.<br />

Dennoch sind alle Hersteller angehalten,<br />

sich und ihre Maschinen auf die Auswirkungen<br />

der Änderungen vorzubereiten.<br />

In der Praxis gilt: Betreiber dürfen auch<br />

Arbeitsmittel verwenden, die nicht neu<br />

sind. „Gebrauchtmaschinen“ können gehandelt<br />

werden, wenn sie den Bestimmungen<br />

des Produktsicherheitsgesetzes<br />

entsprechen. Dafür muss der Nachweis<br />

in der Gefährdungsbeurteilung gemäß<br />

Betriebssicherheitsverordnung erbracht<br />

werden. Entstandene „Lücken“ bei der<br />

„mitgebrachten Produktsicherheit“ sind<br />

durch organisatorische und personenbezogene<br />

Maßnahmen zu ergänzen. Das<br />

heißt: Ältere Maschinen müssen also<br />

nicht zwangsweise auf das Sicherheitsniveau<br />

der Norm umgebaut werden. Für<br />

Maschinen, die nach alter Norm gekauft<br />

wurden, aber erst nach Veröffentlichung<br />

der neuen Norm in Betrieb gesetzt werden,<br />

gilt das auch.<br />

Erwartungsgemäß löste das Thema<br />

eine rege Diskussion aus, die, von Walter<br />

Nelles moderiert, mit Stephan Oehme,<br />

Thorsten Volkmer, Kies und Beton<br />

Baden-Baden, als Praxisvertreter,<br />

Sebastian Gazmanga, BG RCI, Ludger<br />

Lang, Steinhaus GmbH und Dr. Jürg<br />

Pollmans von Siebtechnik Tema als Herstellerpartner<br />

ein interessantes Highlight<br />

war. Dr. Pollmans berichtete, wie in Vorbereitung<br />

der EN 1009 im Jahr 2017, und<br />

erst recht infolge eines Vortrags auf dem<br />

Aufbereitungssymposium in Freiberg,<br />

Hektik unter den Herstellern ausbrach,<br />

zumal die eingereichten Stellungnahmen<br />

so gut wie keine Beachtung gefunden<br />

hätten. Es heißt, die Franzosen wären<br />

vorgeprescht, um neue Fakten zu schaffen.<br />

Es heißt auch, dass verschiedene<br />

Siebhersteller in den Gremien mitgearbeitet<br />

hätten, während andere – oder die<br />

Konstruktionsabteilung darunter – noch<br />

nicht einmal Wind davon bekamen. Bemängelt<br />

wird die Nichtzugänglichkeit der<br />

Zwischenergebnisse und die Nichteinbindung<br />

der relevanten Verbände wie<br />

MIRO in die Fortschreibung. Der Praktiker<br />

gibt zu bedenken, dass vorhandene<br />

Siebbeläge nicht mehr mit den neuen<br />

Siebeinheiten kombinierbar seien. Auch<br />

dass die Siebe nun wegen der Zugänglichkeit<br />

größer gebaut werden müssten,<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


TREFFPUNKT<br />

87<br />

schwerer werden und in Zukunft deutlich<br />

mehr Energie brauchen, passe nicht<br />

mehr in unsere doch eigentlich auf Ressourceneinsparung<br />

getrimmte Zeit. Nun<br />

gut – ein 1:1-Austausch von Altsieben<br />

unter entsprechenden Randbedingungen<br />

bleibt laut Oehme ja statthaft – aber<br />

wir sind in Deutschland, da weiß man nie,<br />

wie die Behördenhandhabung am Ende<br />

aussieht …<br />

Zusätzlich sind unter diesen Wackelbedingungen<br />

auch Garantieverpflichtungen<br />

zu hinterfragen. Zudem ziehe,<br />

laut Volkmer, gerade das Sieb viel<br />

Neues in die Peripherie. Generell sollte<br />

eine Übergangsfrist als Sicherheitspuffer<br />

zwischen alter und neuer harmonisierter<br />

Norm gelten.<br />

Dr. Pollmans wusste aus den aktuellen<br />

Verhandlungen der Norm etwas<br />

mehr: Die passende Geometrie sei entscheidend.<br />

Stünde ein Umbau auf eine<br />

Neumaschine an, wären statt 550 mm<br />

Abstand zwischen den Decks auch 450<br />

mm ausreichend – allerdings, klar –<br />

Größe, Gewicht und Energieverbrauch<br />

seien kritisch zu sehen und würden beim<br />

Spiegelausschuss des CEN noch diskutiert.<br />

Also warten wir ab.<br />

Siebmedienanbieter Steinhaus und<br />

Siebspezialist Siebtechnik Tema indes<br />

sind auf das Kommende vorbereitet.<br />

Ludger Lang stellte die magnetbasierten<br />

Systemsiebe MLock als patentangemeldete<br />

Neuheiten im Steinhaus-<br />

Programm vor. Dank dieses Systems<br />

aus Adapterleisten mit Höckern und<br />

Nocken sowie Neodym-magnetbasierten<br />

Siebmedien werden Siebwechsel<br />

sicherer und einfach, selbst bei eingeschränkter<br />

Zugänglichkeit, denn<br />

niemand muss mehr in die Maschine<br />

klettern.<br />

Dr. Pollmans stellte darauf aufbauend<br />

zuerst das in diesem Jahr 100-jährige<br />

Unternehmen Siebtechnik Tema (siehe<br />

Bericht in diesem Heft) sowie anschließend<br />

die Sensorik zur Zustandsüberwachung<br />

an Siebmaschinen des Herstellers<br />

vor. Ab Sommer dieses Jahres soll<br />

das effiziente System „Stream“, das<br />

zuverlässig dazu beiträgt, dramatische<br />

Lagerschäden zu vermeiden, verfügbar<br />

sein. Mehr dazu in Kürze.<br />

Arbeitsschutz noch<br />

weiter institutionalisiert?<br />

Abschließend ging es mit Martin Böttcher,<br />

GDA, nochmals um den Arbeitsschutz,<br />

und zwar auf Basis der Gemeinsamen<br />

deutsche Arbeitsschutzstrategie,<br />

gemäß der Bund, Länder und Unfallversicherungsträger<br />

im Interesse eines<br />

wirksamen Arbeitsschutzes gemeinsam<br />

auf den Plan treten wollen. Das 2021er-<br />

Programm der GDA ist nun im Abschnitt<br />

„Betriebsbesichtigungen“ angelangt<br />

und über diese wurde aufgeklärt. Da<br />

staunt der Fachmann und der Laie wundert<br />

sich, denn … leistet die zuständige<br />

BG hier nicht schon ausreichend bei Beratung,<br />

Kontrolle und Überwachung?<br />

Brauchen wir noch mehr sicherheitssignalisierende<br />

Ampelsysteme? … Oder<br />

brauchten eventuell einige Leute neue<br />

Posten? – Die Berichterstatterin fragt<br />

ganz subjektiv und auch nur für einen<br />

Freund. Andere Meinungen dazu sind<br />

herzlich willkommen.<br />

Nun, die Zeit wird alle Antworten<br />

geben, die jetzt noch ausstehen.<br />

An den Schluss eines BLS wieder<br />

einen unterhaltsamen Aufmunterer zu<br />

setzen, wäre für die Zukunft sicher gut.<br />

In diesem Fall, als es um das neue Verwaltungsmonster<br />

ging, sah man die<br />

Online-Teilnehmerschaft doch recht<br />

rasant abbröseln. Das jedoch ist fast<br />

der einzige offene Wunsch. Mit einer<br />

Gesamtbewertung von 4,4 Punkten bei<br />

möglichen 5 haben die Zugeschalteten<br />

der Veranstaltung jedenfalls erneut ein<br />

„sehr gut“ gegeben. Der Dank dafür<br />

geht wie immer an Walter Nelles, MIRO-<br />

Kopf und Vordenker dieser Veranstaltung,<br />

zu der es kein auch nur annähernd<br />

ähnliches Pendant in Deutschland gibt.<br />

Also: Freuen wir uns auf das nächste<br />

Jahr, (nicht) egal in welcher Form – am<br />

besten in der Urform, wie sie einst Karl-<br />

Hans Plock entworfen hat. Prof. Ulrich<br />

Hahn entwickelte das Angebot weiter<br />

und seit nunmehr zehn Jahren schreibt<br />

Walter Nelles dessen Erfolgsgeschichte<br />

fort. <br />

(gsz)<br />

www.bv-miro.org<br />

EINDEUTIG POSITIV fiel die Gesamtbewertung des diesjährigen Angebotes aus. Mentimeter: MIRO<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


88<br />

TREFFPUNKT<br />

Gelungener Austausch zu<br />

nachhaltigen Themen<br />

Anfang Mai 20<strong>22</strong> lud der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, vero, nach<br />

der situationsbedingten Pause wieder von Angesicht zu Angesicht zum Bauund<br />

Rohstofftag ein. Rund 160 Gäste folgten der Einladung in das alte Rathaus<br />

Hannover, mit Neugier und Wiedersehensfreude im Gepäck.<br />

Regionalität zu verweisen. Zusätzlich<br />

betonte er die Notwendigkeit der Unterscheidung<br />

zwischen Gebrauch versus<br />

Verbrauch. Denn ein „Gebrauch“ fördere<br />

den Kreislaufgedanken. Je regionaler ein<br />

Produktionsort sei, desto besser die<br />

Ökobilanz, da beispielsweise unnötige<br />

Transportwege vermieden würden. Auch<br />

Gewinnungsstätten würden zu einseitig<br />

betrachtet und repräsentierten keine einmalige<br />

Ausbeutung. Generell plädiere er<br />

für den Begriff der „Entnahme“, da der<br />

Abbau ja nur als eine Phase einer Fläche<br />

zu sehen sei. Grundsätzlich sei es auch<br />

wichtig, über Renaturierung hinaus weitere<br />

Nachnutzungen in den Blick zu nehmen,<br />

wie z. B. für Landwirtschaft oder<br />

Energiegewinnung, wenn nachhaltiges<br />

Handeln ernst gemeint ist.<br />

Für all diese Punkte sei jedoch Unterstützung<br />

aus der Politik nötig. Was zum<br />

Kernstück des Tages überleitete: der<br />

Podiumsdiskussion.<br />

Nachdem der Bau- und Rohstofftag<br />

zum letzten Mal 2019 in Präsenz<br />

stattfinden konnte, folgte nun die langersehnte<br />

Fortsetzung. „Wir bauen Zukunft.“<br />

– So lautete das Motto, welches<br />

durch die Vorträge aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln beleuchtet wurde.<br />

Die Veranstaltung startete traditionell<br />

mit einem Begrüßungsabend im Brauhaus<br />

Ernst August in Hannover. Präsident<br />

Christian Strunk begrüßte die Anwesenden<br />

mit herzlichen Worten. Die<br />

selten gewordene Möglichkeit zum ungezwungenen<br />

Austausch innerhalb der<br />

Branche wurde dankend von allen angenommen.<br />

Das Gleiche galt für den fachlichen<br />

Austausch beim offiziellen Programm des<br />

Bau- und Rohstofftages am Tag darauf.<br />

Auch hier richtete Christian Strunk in seiner<br />

Begrüßungsansprache den Blick auf<br />

PODIUMSDISKUSSION: Ein starker Austausch<br />

von Argumenten, der hier und da<br />

neue Hoffnung keimen ließ.<br />

die Hindernisse und Herausforderungen<br />

der gegenwärtigen Zeit. Die Auswirkungen<br />

zeigten sich auf vielen Ebenen. Denn<br />

auch in unserer Branche seien die Marktverwerfungen<br />

angekommen. Die vielfältigen<br />

aktuellen und vergangenen Krisen<br />

wie Flutkatastrophe, Corona-Situation<br />

oder Krieg führen zu Preissteigerungen,<br />

die von Durchschnittsverbrauchern gar<br />

nicht aufzufangen seien. Mit Blick auf die<br />

Zukunft sei es wichtig, Strategien als<br />

Branche – also gemeinsam – zu entwickeln,<br />

wie wir mit solchen Katastrophen<br />

umgehen können und unser Möglichstes<br />

tun, um Hilfreiches zur Stabilisierung beizutragen.<br />

Denn, wie er betonte: „Wir sind<br />

unabhängig mit unseren Rohstoffen –<br />

Wenn wir es denn wollen!“<br />

Regional agieren<br />

bringt Punkte<br />

Nachdem Andreas Goedecke aus privaten<br />

Gründen seine Funktion als stellv.<br />

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen<br />

leider niederlegen musste, ist<br />

Nico Steudel sein Nachfolger. Er nutzte<br />

die Möglichkeit, in seiner Begrüßungsrede<br />

auf die bedeutsamen Aspekte der<br />

Mehr Gemeinsamkeiten<br />

besser nutzen<br />

Professionell moderiert wurde die Runde<br />

von Tom Hegermann (Journalist) und inhaltlich<br />

bereichert von Tobias Goldschmidt<br />

(Staatssekretär im Ministerium<br />

für Energiewende u. a., Schleswig-Holstein),<br />

Dr. Bernd Lindner (Staatssekretär<br />

im niedersächsischen Ministerium für<br />

Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung),<br />

Petra Dick-Walther (Staatssekretärin<br />

im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr,<br />

Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz),<br />

Thilo Juchem (F. L. Juchem<br />

& Söhne), Franz-Bernd Köster (Westkalk)<br />

sowie Nico Steudel (Rhein-Umschlag).<br />

Unter dem inoffiziellen Leitthema „in<br />

Anbetracht der Krise“ äußerten sich die<br />

Diskussionsteilnehmer zu den Herausforderungen,<br />

die sich derzeit darstellen und<br />

zukünftig noch entstehen werden, wie<br />

Inflation und Knappheit durch Genehmigungsengpässe.<br />

Wenngleich die bekannte<br />

Genehmigungs-„Krise“ nicht die tatsächliche<br />

Situation der Vorkommen<br />

widerspiegele, ist eine schwierige Situation<br />

entstanden. Und es wird nicht die<br />

letzte Schwierigkeit sein. Petra Dick-Walther<br />

meint, wir müssten uns darauf einstellen,<br />

in Zukunft nicht mehr so fix bauen<br />

zu können. Hegermann hakte nach, ob<br />

das die gesamte Branche betreffe. Thilo<br />

Juchem ergänzte, was vielen aus dem<br />

Blick fällt: Natürlich, denn auch die Rohund<br />

Baustoffbranche sei ja energieabhängig.<br />

Zudem könne es zu einer Bitu-<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


TREFFPUNKT<br />

89<br />

THEMENANRISS: vero-Präsident Christian Strunk begrüßte im alten Rathaus Hannover<br />

etwa 160 Interessierte.<br />

men- und Sprengstoffknappheit durch<br />

die derzeitige Lage kommen. All das beeinflusse<br />

natürlich die Branche.<br />

Goldschmidt verwies auf einen unbemerkten<br />

Kernpunkt: „Wir haben Regionalität<br />

teilweise verlernt.“ Früher war es normal<br />

und üblich, dass die Häuser an der<br />

Küste anders aussahen als bspw. die an<br />

der Mosel. Ein wichtiger Punkt. Denn im<br />

Moment ist die globale Abhängigkeit, in die<br />

wir uns auf vielen Ebenen begeben haben,<br />

sehr stark spür- und sichtbar. Lindner plädiert<br />

für neue Kreisläufe und Sekundärprodukte.<br />

Doch vor allem unser deutscher<br />

Verwaltungsapparat macht uns hier häufig<br />

einen Strich durch die Rechnung. Wenn,<br />

wie erlebt, durch Naturkatastrophen die<br />

Frage: „Aufbau oder Neubau“ im Raum<br />

steht, ohne dass schnell eine situationsgerechte<br />

Antwort gefunden wird.<br />

Hegermann fragt nach, ob Regionalität<br />

als Allheilmittel zu sehen sei. Ein klares<br />

Nein von Köster. Aber sie könne zumindest<br />

den Weg weisen. Auch denke man<br />

häufig zu eng. Denn regional bedeute in<br />

unserem Fall: Europa. Und für das Gelingen<br />

brauche es ein Zusammenspiel auf<br />

allen Ebenen: gemeinsam. Dafür sei optimale<br />

Führung und Koordination nötig.<br />

Dick-Walther bestätigte, Corona habe<br />

gezeigt, wie wichtig es sei, Rohstoffe<br />

regional zu gewinnen. Juchem ergänzt,<br />

dass der Straßenbau längst auch ein<br />

Musterbeispiel für funktionierende<br />

Kreislaufwirtschaft sei. Die verwendeten<br />

Stoffe sind oft schon in ihrem zweiten<br />

oder dritten Lebenszyklus und auch die<br />

Produktionsstätten meistens biodiversitätsfördernd.<br />

Ein großes Problem: „Alle rufen nach<br />

Kreislaufwirtschaft und am Ende will niemand<br />

die RC-Baustoffe“, benennt Goldschmidt<br />

die Vorbehalte gegenüber Recyclingprodukten.<br />

Köster bestätigt, was<br />

recycelt werden könne, werde auch recycelt,<br />

bei einer derzeitigen Quote von<br />

95 %. Doch viele entschieden<br />

sich für Primärbaustoffe,<br />

um<br />

„auf Nummer sicher<br />

zu gehen“. Spätestens<br />

hier zeigte sich<br />

die Notwendigkeit<br />

eines solchen Austauschs.<br />

Denn den Vertretern aus der<br />

Politik waren diese Vorurteile gegenüber<br />

Recyclingbaustoffen nicht bewusst.<br />

Am Ende einigte sich die Runde darauf,<br />

unter anderem die Potenziale hochwertiger<br />

Nachnutzung viel stärker zu betonen und<br />

mit Bürgern zu diskutieren, selbst wenn<br />

das manchmal zu unangenehmen Situationen<br />

führt. Die Branche brauche Unterstützung,<br />

besonders weil sie stark mittelständisch<br />

und regional geprägt ist.<br />

Unterstützung auf<br />

lange Sicht<br />

„Wir sind nicht das Problem,<br />

wir sind Teil der Lösung.“<br />

Thilo Juchem, Unternehmer<br />

Gegen Ende durften alle Gesprächsteilnehmenden<br />

ihre gegenseitigen Erwartungen<br />

aneinander noch einmal konkretisieren.<br />

So wünschten sich die Vertreter<br />

der Unternehmen vor allem Rückendeckung,<br />

Verlässlichkeit sowie eine klare<br />

Positionierung zur Branche inklusive<br />

einer Verschlankung der Genehmigungsverfahren.<br />

Vonseiten der Politik<br />

drang der Wunsch nach Bereitschaft zu<br />

Innovation und gemeinsamen Lösungen<br />

stark durch. So kam auch der Vorschlag<br />

von Goldschmidt, ähnlich dem vorhandenen<br />

Pixie-Buch, die heimische Gewinnung<br />

für alle besser verständlich zu machen<br />

und zudem die Idee nach einem<br />

Bio-Label für Baustoffe oder Baumärkte,<br />

um Produkte besser vermarkten und<br />

sichtbar machen zu können. Das könnte<br />

der Regionalität sehr in die Karten spielen<br />

und allen Seiten helfen.<br />

Alles in allem war spürbar, dass dieses<br />

Format der Diskussion unter professioneller<br />

Moderation zu einem Austausch führte,<br />

von dem alle Anwesenden mindestens<br />

eine Sache mit nach<br />

Hause nehmen konnten:<br />

den gegenseitigen<br />

Wunsch nach<br />

Verlässlichkeit und<br />

einem gemeinsamen<br />

Vorgehen. Damit<br />

wäre eine optimale<br />

Voraussetzung hergestellt, um nächsten<br />

Krisen stark begegnen zu können.<br />

In anderen Zusammenhängen gelingt<br />

die Zusammenarbeit bereits immer besser.<br />

Beleg dafür war die Unterstützung<br />

der Veranstaltung durch die drei namhaften<br />

Veranstaltungspartner Naturschutzbund<br />

Niedersachsen, niedersächsische<br />

Landwirtschaftskammer<br />

sowie Industriegewerkschaft Bauen-<br />

Agrar-Umwelt. Neben diesen begleiteten<br />

zusätzlich elf Unternehmen die Veranstaltung<br />

als Fachaussteller.<br />

Alles in allem – die hier nicht erwähnten<br />

Vorträge des Nachmittags mit eingerechnet<br />

– eine runde Sache. <br />

(jis)<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

STIMMUNGSBILDER: Ein angenehmer Tagungsort und eine Veranstaltung, die ein bisschen dieses „Nach-Hause-kommen“-Gefühl<br />

ausstrahlte. Fotos: Vero<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


90<br />

TREFFPUNKT<br />

FAMILIÄRE ATMOSPHÄRE prägte das Treffen der langjährigen steinexpo-überzeugten<br />

Aussteller in Nieder-Ofleiden. Mit Vorfreude und neuen Plänen bereiten sich alle vor.<br />

Vorfreude beim sondierenden Wiedersehen<br />

Der Déjà-vu-Moment war da – endlich! Nachdem auch die verschobene<br />

steinexpo wegen der Corona-Situation abgesagt werden musste, wurde Ende<br />

April 20<strong>22</strong> als Auftakt zur steinexpo 2023 das traditionelle „Altausstellertreffen“<br />

durchgezogen. Den präsentierten Informationen zum geplanten Gewinnungsfortschritt<br />

und zum damit möglichen Messelayout folgte eine Vor-Ort-Besichtigung.<br />

Hier wurde das Gefühl, wo man sich selbst und sein Unternehmen vom<br />

23. bis 26. August 2023 präsentieren möchte, lebendig. Denn auch im größten<br />

Basaltsteinbruch Europas, der Bühne für die beliebte Demo-Messe, hat sich<br />

in den letzten Jahren viel getan.<br />

Es war ein besonderes Gefühl, endlich<br />

wieder gemeinsam vor Ort zu<br />

sein. Auch wenn die Freude überwog,<br />

war klar, wie viele Hindernisse es bis<br />

hierhin zu überwinden galt. So richtete<br />

Messechef Dr. Friedhelm Rese zu Beginn<br />

auch einige emotionale Begrüßungsworte<br />

an die Runde. Schließlich<br />

haben die jahrelangen und schwer vorhersehbaren<br />

Schwierigkeiten auch den<br />

Veranstalter Geoplan GmbH schwer<br />

getroffen. Wenn die nächste steinexpo<br />

vom 23. bis 26. August 2023 an der gewohnten<br />

Ausrichtungsstätte im Basaltsteinbruch<br />

der MHI in Nieder-Ofleiden<br />

stattfinden wird, ist das Geschichte.<br />

Und eines ist sicher: Die Vorbereitungen<br />

sind auf allen Seiten von noch größerer<br />

Motivation als je zuvor geprägt.<br />

Als hätte der Wettergott seinen Segen<br />

gegeben, drängte der klare Himmel mit<br />

Sonnenschein bei diesem fast familiären<br />

Branchentreff zur freudigen Zuversicht.<br />

Vor der Geländebegehung wurden die<br />

wichtigsten Veränderungen und Gegebenheiten<br />

erklärt, die für die kommende<br />

Messe zu erwarten sind – inklusive eines<br />

ausgeklügelten Hygienekonzepts, um<br />

möglichen Überraschungsentwicklungen<br />

präventiv begegnen zu können.<br />

Denn auch für die schönste Freude<br />

der Welt, die Vorfreude, braucht es<br />

Sicherheit. Für diese wurde maßgeblich<br />

gesorgt mit einem großflächigen Ein-<br />

gangsbereich, der 2023 einen sicheren<br />

und zudem schnellen Zu- und Ausgang<br />

garantieren wird. Dieser wird sich nächstes<br />

Jahr an der rd. 15.000 m² großen<br />

Demofläche D (ehemalige Verfüllung)<br />

befinden. Das bedeutet, entgegen dem<br />

letzten Standpunkt an der zentralen Zufahrtsrampe<br />

wird sich der Zugang nun<br />

rechts davon befinden. Für Aussteller<br />

stehen Parkplätze im Steinbruch zur Verfügung.<br />

Das dürfte nach den schlammigen<br />

Erfahrungen der Vergangenheit viele<br />

steinexpo-Erprobte freuen. Ein digitales<br />

Parkleitsystem sorgt für Übersichtlichkeit.<br />

Wegen der begrenzten Anzahl wird<br />

es als Nebeneffekt zu einer Art Frühaufsteher-Belohnungssystem.<br />

So oder so<br />

wird jedes Ankommen mit dem außergewöhnlichen<br />

Innovationspark „Quarry<br />

Was lange zehrt,<br />

wird endlich gut<br />

INSPIRATION: Im von der MHI-Gruppe betriebenen größten Basaltsteinbruch Europas<br />

wurde die Planung bei manchem schon ganz konkret.<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


PLANUNG UND PRAXIS: Auf die kurze Einführung zu<br />

aktuellen und kommenden Gegebenheiten folgte die Steinbruch-Tour.<br />

Fotos: jis/Geoplan GmbH<br />

Vision“ belohnt. Auf ca. 2000 m² Fläche<br />

haben namhafte Aussteller hier die Möglichkeit,<br />

ihre Zukunfts-Innovationen, die<br />

noch nicht zwingend marktreif sind, für<br />

alle sicht- und greifbar zu präsentieren.<br />

Zu sehen sind hochintelligente Maschinen,<br />

Fahrzeuge und passende Dienstleistungen.<br />

An den Haupteingang anschließend,<br />

wird der Visionen-Park kaum zu<br />

verfehlen sein. Diesem Herzensprojekt<br />

und der ihr innewohnenden Innovationskraft<br />

wird so viel Vertrauen und<br />

Engagement entgegengebracht, dass<br />

„Quarry Vision“ als übergeordneter Themenleitfaden<br />

der steinexpo 2023 steht.<br />

Was Aussteller und Besucher<br />

erwarten dürfen<br />

Einiges hat sich im Steinbruch der Mitteldeutsche<br />

Hartstein Industrie AG (MHI)<br />

seit der letzten Messe getan. So ergibt<br />

sich für die Demofläche A, an der sich<br />

beim letzten Mal die Tribüne sowie der<br />

Baumaschinen-Parkplatz befanden,<br />

mehr Spielraum. Noch führt eine recht<br />

steile Rampe in das Gelände, aber bis<br />

zum Messestart wird eine komplett<br />

neue, zugänglichere Rampe gebaut, die<br />

in das Demogelände für Großkaliber<br />

führt. Dieses Mal gäbe es sogar die<br />

Möglichkeit, eine Schnellfahrt- und/oder<br />

Buckelstrecke für Dumper anzulegen.<br />

Auch ein Baumaschinenparkplatz ist<br />

wieder angedacht. Der Bereich für Zubehör<br />

befindet sich weiterhin in Demofläche<br />

B. Im Vergleich zu 2017 nun etwas<br />

schmaler. Und auch der hintere Bereich<br />

der oberen Demofläche C hat sich leicht<br />

verjüngt. Was geblieben ist, ist die Erinnerung<br />

an einen Publikumskracher, der<br />

auch dieses Mal nicht fehlen darf: der<br />

atemberaubende Lift. Je nach den Gegebenheiten<br />

wird es vielleicht auch wieder<br />

zwei davon geben.<br />

Für Indoor-Aussteller stehen statt des<br />

bisher einen Groß-Pavillons nun zwei zur<br />

Verfügung – und zwar auf zwei Ebenen,<br />

um einen jeweils themenfokussierteren<br />

Auftritt realisieren zu können. Dabei sollen<br />

auch kleinere Aussteller besser auf<br />

ihre Kosten kommen. Viele Ideen stehen<br />

dafür im Raum, denn die partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit ist das, was unsere<br />

Branche ausmacht. So wie fachlicher<br />

Nachwuchs über Kampagnen wie<br />

Think Big! auch dieses Mal wieder gefördert<br />

wird, werden gleichsam Innovationen<br />

aus allen Bereichen mit „Quarry<br />

Vision“ gezeigt. Nicht zuletzt die erlebte<br />

Krisensituation unterstreicht, warum ein<br />

Altausstellertreffen mehr als bedeutsam<br />

ist: Wenn das Außen sich wandelt, richtet<br />

man den Blick auf das, was bleibt –<br />

und dazu zählt die jahrelange partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit, der Antrieb<br />

unserer Branche. Entsprechend wichtig<br />

war es, sich wieder von Angesicht zu<br />

Angesicht auszutauschen und auch<br />

jenen Ort nach so langer Zeit wieder zu<br />

sehen, an dem die begeisternde Steinbruch-Demonstrationsmesse<br />

im August<br />

2023 erneut zum Leben erwachen wird.<br />

Es war ein gutes Gefühl dort, wo sich, bei<br />

allen Teilnehmenden spürbar, Nostalgie<br />

und Planungsvision die Hand reichten.<br />

So endete das Altausstellertreffen mit<br />

Schuhen voll Matsch und Herzen voll<br />

Vorfreude auf das, was uns im steinexpo-Jahr<br />

2023 erwarten wird. (jis)<br />

www.steinexpo.de<br />

Instagram: @steinexpo_official<br />

KLARE SACHE: Natürlich unterstützt MIRO die Messe<br />

als ideeller Träger über alle Durchführungen hinweg<br />

auch diesmal und wird zusätzlich die Verbundenheit<br />

mit seinen AO-Mitgliedern betonen. Fotos: MIRO (2017)<br />

steinexpo-Infos einfach liefern lassen<br />

WhatsApp-Business-Broadcast<br />

Für aktuelle Informationen und News rund um die steinexpo 2023 steht ein WhatsApp-Business-Broadcast zur Verfügung.<br />

Dieser generiert nicht nur im Vorfeld einen stetigen Informationsfluss, sondern informiert auch während der Messe über<br />

wichtige Ereignisse wie Demos und Vorführungen. Für die Anmeldung genügt die Sendung einer Nachricht mit dem Stichwort<br />

„Newsletter“ an die Rufnummer +49 157 35 74 02 68. Anschließend gibt’s automatisch alle Nachrichten zur Messe<br />

direkt auf das Smartphone. Übrigens: Der generelle Flächenplan steht im Internet bereit.<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


92<br />

TREFFPUNKT<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN<br />

MIRO-MITGLIEDSVERBÄNDE 20<strong>22</strong><br />

Bitte informieren Sie sich bei Ihren<br />

Verbänden rechtzeitig, ob die Durchführung<br />

gewährleistet werden kann.<br />

23.–24. Juni in Stuttgart<br />

Industrieverband Steine und Erden Baden-<br />

Württemberg und Fachgruppen, ISTE<br />

www.iste.de<br />

30. Juni in Berlin<br />

Bundesverband Baustoffe – Steine<br />

und Erden, bbs<br />

www.baustoffindustrie.de<br />

12. Juli in Bensheim<br />

Industrieverband Steine und Erden<br />

Neustadt/Weinstr., VSE<br />

www.verband-steine-erden.de<br />

28. November in Berlin<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe, MIRO<br />

www.bv-miro.org<br />

Perspektiven<br />

Die Top-5plus5-Beiträge in der Gunst<br />

unserer Online- Leser in GP 3/20<strong>22</strong><br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Mineralische Stäube sicher abscheiden<br />

Strengere Grenzwerte erhöhen die Anforderungen<br />

an die Filtrationstechnik. Zur wirkungsvollen<br />

Abscheidung von abrasivem und feinstem<br />

Quarzstaub hat sich die langlebige Oberflächenfiltration<br />

mit Herding-Sinterlamellenfiltern auch in<br />

der Gesteinsindustrie bewährt. (Seite 70)<br />

Artenfreundlich, ressourcenschonend, sozial,<br />

kommunikativ und technisch auf der Höhe<br />

Unternehmen und Partner der deutschen<br />

Gesteinsindustrie beteiligten sich mit 23<br />

beispielgebenden Projekten am aktuellen MIRO-<br />

Nachhaltigkeitswettbewerb. Die Auszeichnung der<br />

Besten und Ehrung aller fand Anfang April in<br />

festlichem Rahmen statt. (Seite 6)<br />

1<br />

2<br />

TOP<br />

Online<br />

(Die Terminübersicht erscheint in jeder<br />

Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />

QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />

Wenn Kostenerhöhungen nicht mehr<br />

zur Kalkulation passen<br />

Die Herausforderungen für produzierende Branchen<br />

sind massiv gewachsen. Davon betroffen ist auch<br />

die mineralische Roh- und Baustoffindustrie. Um<br />

Preissprünge im Kostensegment auffangen zu<br />

können, ist bei Verträgen auf bestimmte Klauseln<br />

zu achten. (Seite 14)<br />

3<br />

Manufakturtechnik zum Bohren<br />

Um aus Quarzit hochwertige Splitt- und<br />

Schotterprodukte herzustellen zu können, muss<br />

das widerstandsfähige Gestein zuerst einmal<br />

gesprengt werden. Dafür setzt das Unternehmen<br />

Böhl beim Bohren schon seit einigen Jahrzehnten<br />

auf österreichische Marken. (Seite 44)<br />

4<br />

• Becherwerke<br />

• Schneckenförderer<br />

• Zellenradschleusen<br />

• Doppelwellenmischer<br />

RUSSIG Fördertechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Auf dem Tigge 58<br />

D-59269 Beckum<br />

T +49 2521 / 14091<br />

F +49 2521 / 13621<br />

www.russig.de<br />

Günstige Nebelerscheinung gegen Staub<br />

Durch Wasserzerstäubung künstlich erzeugter<br />

Nebel wird in vielen industriellen Bereichen zur<br />

Staubminderung genutzt, um Staubquellen an<br />

Arbeitsplätzen, im Produktionsumfeld und bei<br />

Transportwegen bestmöglich zu neutralisieren.<br />

(Seite 74)<br />

Nachdem unsere Recherchen zeigten, dass nicht nur zwischen den TOP FÜNF, sondern zwischen den ersten<br />

zehn meistgelesenen Beiträgen innerhalb kurzer Zeitspannen eine hohe Volatilität herrscht, die durchaus<br />

Verschiebungen im Ranking verursachen kann, nennen wir nun auch regelmäßig die „Verfolger“ bis Rang 10:<br />

Frauenpower in der Rohstoffgewinnung (S. 34) 6<br />

Aufbruch in eine erweiterte gemeinsame Zukunft (S. 28) 7<br />

Radargestütztes Monitoring-System überwacht den Förderzustand perfekt (S. 66)<br />

Studie zur Rohstoffnachfrage bis 2<strong>04</strong>0 fortgeschrieben (S. 16) 9<br />

Plattformdemonstrator zur Optimierung des Datenmanagements und der<br />

Kapazitätsauslastung in der Steine- und Erdenindustrie (S. 24) 10<br />

5<br />

8<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

93<br />

Abbaukontrollanlagen Arbeitssicherheit Aufbereitung<br />

www.spe-electronics.de www.sitec-components.com www.august-mueller.com<br />

• Abbaukontrolle,<br />

• Erkundung & Vermessung<br />

• Steuerungstechnik<br />

• Automatisierung<br />

• Beratung<br />

• Optimierung<br />

SPE GmbH & Co. KG<br />

Niederlassung Hamburg<br />

Klopstockstraße 13<br />

<strong>22</strong>765 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 40 390 63 55<br />

info@spe-electronics.de<br />

SiTec- wir sichern das. Die EFD Elektrotechnische<br />

Fabrik Düsseldorf GmbH ist ein<br />

Hersteller von Sicherheitsschaltern für die<br />

Schüttgutindustrie „Made in Germany“.<br />

Wir bieten:<br />

• Seilzugnotschalter<br />

• Positions-Schieflaufschalter<br />

• Positions- Endlagenschalter<br />

• Wartungsschalter<br />

Unsere Schalter erhalten Sie im Aluminium<br />

oder Duroplast Gehäuse.<br />

EFD Elektrotechnische Fabrik Düsseldorf<br />

GmbH, Eichsfelder Str. 17, 40595 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 88933003<br />

info@sitec-components.com<br />

think big – Maschinen und Anlagen für<br />

die Aufbereitung – seit 125 Jahren<br />

In unserem Sortiment finden Sie:<br />

• Kettenförderer<br />

• Schubaufgeber<br />

• Rollenroste<br />

• Fingerrollenroste<br />

• Stufenstabroste<br />

• Brecher<br />

• Plattenbänder<br />

• Förderbänder<br />

• Sonderkonstruktionen<br />

Tel. +49 (0) 741 2802-0<br />

service@august-mueller.com<br />

Aufbereitung<br />

Aufbereitung<br />

Aufbereitung<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

02<strong>04</strong>1/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

Die GIPO- Anlagen zeichnen sich generell<br />

durch die hohe Zuverlässigkeit, grosse<br />

Leistung, robuste Bauweise und ihre erwiesene<br />

Langlebigkeit aus.<br />

• Raupenmobile Brech- und Siebanlagen<br />

• Raupenmobile Haldenbänder<br />

• Stationäre Brech- und Siebanlagen<br />

• Nassaufbereitungsanlagen<br />

• Schlacken- Entschrottungsanlagen<br />

• Windsichtungsanlagen<br />

• Prall- und Backenbrecher<br />

• Siebmaschinen<br />

• Rollenroste und Plattenbänder<br />

GIPO AG, CH – 6462 Seedorf UR<br />

T +41 41 874 81 10, info@gipo.ch<br />

• Sieben (Vorabscheider, Sieb- und<br />

Klassiermaschinen, Fremdkörpersiebe)<br />

• Waschen<br />

(HAVER NIAGARA HYDRO-CLEAN)<br />

• Pelletieren<br />

(HAVER NIAGARA SCARABAEUS)<br />

• Fördern<br />

• Engineering<br />

• NIAflow professionelle Prozess-Simulation<br />

• Aufbereitungsanlagen<br />

• Vorbrechanlagen<br />

HAVER NIAGARA GmbH, Robert Bosch Str. 6,<br />

48153 Münster, Tel.: +49 (0) 251 9793 0<br />

E-Mail: b.kloss@haverniagara.com<br />

www.haverniagara.com<br />

Aufbereitung<br />

Sofort Lieferbar:<br />

Aufbereitung<br />

Aufbereitung<br />

Gebrauchte und<br />

ungebrauchte AUFBEREITUNGS-<br />

UND RECYCLINGMASCHINEN<br />

J. G. M. N. Hensen Maschinenhandel B. V.<br />

’t Winkel 17a<br />

NL-6027 NT Soerendonk<br />

(80 km Entfernung zum Ruhrgebiet)<br />

Tel. 00-31-495-592388,<br />

Fax 00-31-495-592315<br />

info@hensen.com, www.hensen.com<br />

± 50St. BRECHER<br />

± 100St. SIEBMASCHINEN<br />

± 90St. FÖRDERINNEN<br />

± 90St. ÜBERBANDMAGNETE, MAGNET-<br />

ROLLEN, HEBEMAGNETE<br />

Hunderte ELEKTROMOTORE<br />

Hunderte GETRIEBEMOTORE<br />

UND GETRIEBE<br />

FÖRDERBÄNDER komplett und in Teile<br />

KW-Generator produziert Synchron Generatoren<br />

im Leistungsbereich von 7-500kVA.<br />

Unsere Generatoren sind für harten Einsatz,<br />

starke Vibrationen und schmutzige<br />

Umgebung ausgelegt. Für den Schrottumschlag<br />

bieten unsere Magnetanlagen eine<br />

schnelle Magnetisierung sowie eine geregelte<br />

Abmagnetisierung. Ebenso verfügen<br />

wir über Schutzmaß nahmen wie Kurzschluss,<br />

Temperatur oder Unterbrechung.<br />

KW-Generator GmbH &Co.KG<br />

73527 Schwäbisch Gmünd – Lindach<br />

Tel +49 (0) 7171 1<strong>04</strong> 17 – 0<br />

info@kw-generator.com<br />

Sandvik Rock Processing<br />

ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />

Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />

Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />

der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />

Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />

Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />

für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />

in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />

Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />

Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />

Sandvik Mining and Construction Central<br />

Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />

45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


94<br />

EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

Automatisierung<br />

Bohr- und Sprengtechnik<br />

Dienstleistungen<br />

www.woehwa.com<br />

WÖHWA Dosier- und Verladesteuerungen,<br />

Systeme zur Selbstverladung und Versandautomation<br />

realisieren eine Verladung von<br />

Schüttgütern ohne Personal rund um die Uhr.<br />

Unsere Planung und Optimierung der<br />

Bedienung, Steuerung sowie Regelung<br />

von kompletten Aufbereitungsanlagen für<br />

Kies und Schotter setzt Maßstäbe. Wir<br />

beschleunigen und erleichtern die Verwiegung<br />

und Verladung. Unser Energie<br />

Controlling steigert die Produktivität<br />

bei Kostenreduzierung. Wir beraten Sie<br />

gerne – rufen Sie uns an.<br />

Tel.: 07941-9131-0<br />

info@woehwa.com<br />

Sandvik Mining and Rock Solutions<br />

ROCKTECHNOLOGY.SANDVIK<br />

Sandvik Mining and Rock Technology ist<br />

ein Geschäftsbereich innerhalb der Sandvik-<br />

Gruppe und ein weltweit führender Anbieter<br />

von Maschinen und Werkzeugen, Ersatzteilen,<br />

Dienstleistungen und technischen<br />

Konzepten für die Bau- und Bergbauindustrie.<br />

Zu den Anwendungsbereichen gehören<br />

Gesteinsbohren, Gesteinsschneiden, Laden<br />

und Fördern, Tunnelbau und Gesteinsabbau.<br />

Sandvik Mining and Construction Central<br />

Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />

45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />

MARKTPLATZ FÜR<br />

STEINBETRIEBE UND<br />

INVESTOREN<br />

Angebote von natürlichen Ressourcen an<br />

nationale oder internationale Investoren.<br />

Öffentlich oder streng vertraulich.<br />

www.steinbruchverkauf.de<br />

Das internationale weltweite Portal:<br />

www.quarryforsale.com<br />

Balke & Partner<br />

Tel.: +49 <strong>22</strong>1 168.18.990<br />

info@steinbruchverkauf.de<br />

Gewinnung<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

02<strong>04</strong>1/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

GESTEINS<br />

Perspektiven<br />

Ihre Ansprechpartnerin<br />

für Ihren Eintrag im<br />

Einkaufsführer<br />

Rufen Sie uns an,<br />

wir beraten Sie gerne:<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

+49 8364 986079<br />

+49 162 9094328<br />

susa.grimm@t-online.de<br />

Labor-Software<br />

Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />

Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />

Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />

für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />

intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />

praxisnahe Software.<br />

Kwüp, unser Programm für die WPK<br />

und Eigenüberwachung wird seit über<br />

20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />

Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />

Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />

Tel. 0511 – 388 51 82<br />

E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />

www.helgebeyergmbh.de<br />

Verschleißschutz<br />

Verschleißschutz<br />

Verschleißschutz<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

02<strong>04</strong>1/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

www.hs-schoch.de<br />

Im Bereich des Baumaschinenzubehörs<br />

steht Ihnen mit der HS-Schoch Gruppe<br />

ein unschlagbarer Partner zur Seite. Wir<br />

entwickeln, produzieren und regenerieren<br />

Anbaugeräte wie Löffel, Schaufeln und<br />

Greifer für die Gewinnung:<br />

• Reißlöffel<br />

• Felsschaufel<br />

• Vibrations-Reißzahn<br />

• Hydraulikhammer<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

HS-Schoch GmbH&Co.KG | Am Mühlweg 4<br />

73466 Lauchheim | 0736396096<br />

info@hs-schoch.de<br />

Sandvik Rock Processing<br />

ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />

Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />

Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />

der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />

Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />

Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />

für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />

in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />

Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />

Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />

Sandvik Mining and Construction Central<br />

Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />

45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

95<br />

Dosiergeräte<br />

ERP-Software<br />

Gewinnung<br />

www.woehwa.com<br />

WÖHWA bietet innovative Lösungen für<br />

die Schüttgutindustrie. Dosierflachschieber,<br />

Dosierförderbänder oder Kombinationen,<br />

Mischer und Verladegarnituren für die<br />

perfekte Mischung bei Dosier- und Verladevorgängen<br />

von Schüttgut, unabhängig<br />

von Material, Qualität und Körnung.<br />

Unsere Wägetechnik beschleunigt und<br />

erleichtert die Verwiegung und Verladung<br />

bspw. in Kies- und Schotterwerken. Wir<br />

entwickeln kundenspezifische Sonderlösungen,<br />

die Maßstäbe setzen. Wir beraten<br />

Sie gerne – rufen Sie uns an.<br />

Tel.: 07941-9131-0<br />

info@woehwa.com<br />

Branchensoftware -<br />

made in Germany<br />

OGSiD ® 10 ist ein durchgängiges und tief integriertes<br />

ERP Software System für die Schüttgutindustrie-<br />

mit den Lösungen für morgen.<br />

Industrie 4.0 ist für uns mehr als nur ein Begriff.<br />

Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir<br />

passgenaue Lösungen und modernste Infrastrukturen<br />

für ein digitales Zeitalter. Wir vernetzen<br />

Werke und Arbeitsgebiete und schaffen so<br />

echten Mehrwert. OGSiD ® integriert nicht nur<br />

Ihre kompletten kaufmännischen Prozesse, sondern<br />

optimiert auch Ihre branchenspezifischen<br />

Prozesskomponenten. Effektiv und zuverlässig.<br />

OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung<br />

und Systemberatung mbH<br />

Hohenfelder Straße 17-19 • 56068 Koblenz<br />

www.ogs.de<br />

www.achenbach-siegen.de<br />

Achenbach-Hauben für Förderbänder<br />

Achenbach produziert Schutzhauben in<br />

vier unterschiedlichen Wellprofilen für nahezu<br />

jede Bandbreite. Das bedeutet für den<br />

Betreiber die optimale und preisgünstige<br />

Lösung.<br />

Einfache Öffnungsmöglichkeiten, unterschiedliche<br />

Haubenbefestigungen und der<br />

Vertrieb von Organit-Hauben aus Hart-PVC<br />

komplettieren das interessante Produktprogramm<br />

des Hauben-Spezialisten.<br />

Zudem verfügt Achenbach über ein Hauben-Spannband-System<br />

und ist zertifiziert<br />

nach DIN EN ISO 9001:<br />

Tel.: 02737 / 98630<br />

Nassgewinnung<br />

Verschleißschutz<br />

Verschleißschutz<br />

MRS Greifer GmbH<br />

www.mrs-greifer.de<br />

Abraservice GmbH<br />

www.abraservice.com<br />

www.craco.de<br />

Mit über 50 Jahren Erfahrung im Greiferbau<br />

stehen unsere Greifer für Zuverlässigkeit,<br />

Langlebigkeit und Qualität. Jeder unserer<br />

Greifer wird nach den Wünschen des Kunden<br />

gebaut und passt somit perfekt zu den<br />

Anforderungen. Neben Motor-, Seil- und<br />

Hydraulikgreifern bieten wir einen exzellenten<br />

Ersatzteil- und After-Sales Service, um<br />

Stillstandszeiten für unsere Kunden so kurz<br />

wie möglich zu halten.<br />

Talweg 15–17,<br />

74921 Helmstadt-Bargen, Germany<br />

Tel: +49 7263 - 91 29 0<br />

Fax: +49 7263 - 91 29 12<br />

export@mrs-greifer.de<br />

Mit unserem modernen Maschinenpark<br />

und kompetenten Serviceleistungen<br />

realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />

von Halbzeugen bis hin zu fertigen Baugruppen.<br />

Selbstverständlich liefern wir<br />

Ihnen auch handelsübliche und kundenspezifische<br />

Blechformate und Rohrabmessungen<br />

aus unserem Produktprogramm.<br />

Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 9001:2015<br />

Zertifzierter Schweißfachbetrieb nach<br />

DIN EN ISO 3834-3<br />

T. +49 (0)211 99550-0<br />

a.deutschland@abraservice.com<br />

CRACO – Ihr Spezialist für Verschleißteile<br />

Die Firma CRACO aus Atzelgift ist ein führender Anbieter<br />

von Verschleißschutzlösungen. Das Familienunternehmen<br />

wächst schon seit seiner Gründung vor 80 Jahren stetig und<br />

erweitert dabei ständig seine Möglichkeiten. Durch modernste<br />

Maschinen ist CRACO in der Lage effizient und<br />

wirtschaftlich ein enormes Produktspektrum zu fertigen.<br />

CRACO entwickelt Ihre Lösung<br />

Den Fokus setzt man auf die Kostenreduzierung für den<br />

Kunden durch Optimierung der Verschleiß-Situation vor Ort.<br />

Hierfür steht ein flächendeckendes Netz an Außendienstlern<br />

zur Verfügung.Von der Entwicklung speziell angepasster<br />

Materialien über kundenindividuelle Konstruktionen mit modernster<br />

3D-Software bis hin zur Auslieferung: CRACO entwickelt<br />

Ihre Lösung.<br />

CRACO GmbH • Naubergstraße 6 • 57629 Atzelgift<br />

Tel. +49 (0)2662- 9552-0 • info@craco.de<br />

WPK und Eigenüberwachung<br />

STANDORTKARTEN<br />

Online<br />

Für PC, Tablet und Smartphone!<br />

Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />

Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />

Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />

für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />

intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />

praxisnahe Software.<br />

Kwüp, unser Programm für die WPK<br />

und Eigenüberwachung wird seit über<br />

20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />

Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />

Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />

Tel. 0511 – 388 51 82<br />

E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />

www.helgebeyergmbh.de<br />

Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem – über 7.600 Standorte und Adressen<br />

deutscher Baustoff-Werke und -Verwaltungen inklusive Routenplaner und umfangreicher<br />

Suchfunktionen.<br />

Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling, Naturstein betriebe, Sand<br />

und Kies, Transportbeton.<br />

Die wichtigsten Punkte im Überblick:<br />

• Genaue Standorte durch geocodierte Daten<br />

• Übersichtliche Kennzeichnung der<br />

Verwaltungen und Werke<br />

• Vollständige Adressansicht<br />

• Präzise Abgrenzung der Bundesländer<br />

und Landkreise<br />

• Einfachere und schnellere<br />

Routenplanung<br />

• Detaillierte Routenbeschreibung<br />

• Umkreissuche in Entfernung<br />

oder Fahrzeit<br />

• Suche nach PLZ, Ort oder<br />

Werk möglich<br />

Testversion unter: standortkarten.stein-verlaggmbh.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

Weitere Informationen im Onlineshop unter shop.stein-verlagGmbH.de<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


Ausgabe | 2020<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2020<br />

96<br />

INFO<br />

TERMINE 20<strong>22</strong><br />

Bitte informieren Sie sich jeweils aktuell<br />

über Online-Alternativen, Terminverschiebungen<br />

oder -ausfälle von<br />

Präsenzveranstaltungen.<br />

28. Juni in Iffezheim<br />

FORSTRECHTLICHER<br />

AUSGLEICH FÜR BAGGERSEEN –<br />

AUWALDWIEDERBEGRÜNUNG<br />

www.iste.de<br />

5.–6. Juli, Online<br />

BGR-ROHSTOFFKONFERENZ<br />

www.bgr.bund.de<br />

19.–<strong>22</strong>. Juli in Willingen<br />

VDBUM-GROSSSEMINAR<br />

www.vdbum.de<br />

7. September in Neumünster<br />

TAG DER BAUSTOFFWIRTSCHAFT<br />

(VERO)<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

7.–11. September in Neumünster<br />

NORDBAU<br />

www.nordbau.de<br />

15.–17. September<br />

Region Ostschweiz<br />

EUROSCHOTTERTAGUNG<br />

https://vsh-web.ch<br />

18.–21. September in Telfs (A)<br />

WINTERARBEITSTAGUNG<br />

www.iste.de<br />

13./14. Oktober in Willingen<br />

GENEHMIGUNGSVERFAHREN<br />

IN ROHSTOFFBETRIEBEN<br />

www.bv-miro.org<br />

www.geoplangmbh.de<br />

25. Oktober in Augsburg<br />

BIV-ROHSTOFFSEMINAR<br />

www.biv.bayern<br />

24.–30. Oktober in München<br />

BAUMA<br />

www.bauma.de<br />

28.–30. November in Berlin<br />

FORUM MIRO<br />

www.bv-miro.org<br />

1. Dezember in Hannover<br />

BGR-TAGUNG SAND UND KIES<br />

IN DEUTSCHLAND<br />

www.bgr.bund.de<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredaktion<br />

Gabriela Schulz (gsz)<br />

gsz-Fachpressebüro<br />

Tel.: +49 171 5369629<br />

gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Redaktion<br />

Bodo Wistinghausen (bwi)<br />

Tel.: +49 251 297535<br />

Mobil: +49 173 4424859<br />

bodo.wistinghausen@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Jenni Isabel Schulz (jis)<br />

jenni.schulz@<br />

gsz-fachpressebuero.de<br />

Herstellung/Layout<br />

Michel Drexel<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-23<br />

Anzeigenverkauf<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenkoordination<br />

Gudrun Schwend<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-31<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 26 vom 01.01.20<strong>22</strong><br />

Vertriebskoordination<br />

Iris Merkel<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-26<br />

Herausgeber<br />

Geschäftsführung<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe e. V.<br />

info@bv-miro.org<br />

www.bv-miro.org<br />

STANDORTKARTEN<br />

Asphalt<br />

Adressregister<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Technische Herstellung<br />

W. Kohlhammer<br />

Druckerei GmbH + Co. KG<br />

70329 Stuttgart<br />

Bezugspreise<br />

Jahresabonnement 58,00 Euro<br />

(inkl. Versandkosten,<br />

zzgl. ges. MwSt.)<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>22</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />

4 (Juni), 5 (August), 6 (Oktober),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion.<br />

Die Redaktion übernimmt keine<br />

Haftung für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte. Sie behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter<br />

Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />

vor.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

mit Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />

GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>22</strong> (26. Jahrgang)<br />

ISSN 1864-9505<br />

Gendergerechte Sprache<br />

Wir streben an, gut lesbare Texte zu veröffentlichen und dennoch alle Geschlechter<br />

abzubilden. Das kann durch Nennung des gängigen generischen<br />

Maskulinums, Nennung beider Formen (Unternehmerinnen und Unternehmer)<br />

oder die Nutzung von neutralen Formulierungen geschehen. Bei allen Formen<br />

sind selbstverständlich immer alle Geschlechtergruppen gemeint – ohne jede<br />

Einschränkung. Von sprachlichen Sonderformen und -zeichen sehen wir ab.<br />

Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

Ausgabe<br />

2014/2015<br />

Hessen<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Adressregister<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis<br />

für Entscheider der<br />

Bau- und Baustoffbranche<br />

Die Standortkarten sind für folgende Branchen<br />

erhältlich: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de | www.stein-verlagGmbH.de<br />

Ausgabe<br />

2015/2016<br />

Baden-Württemberg<br />

GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>


INFO<br />

97<br />

INSERENTENVERZEICHNIS GP 4/20<strong>22</strong><br />

Abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf .......................................S. 17<br />

August Müller GmbH & Co. KG, 78628 Rottweil ...........................................S. 66<br />

B+W Ges. für Innovative Produkte mbH, 46244 Bottrop ...................................S. 13<br />

Bertram Förderanlagen und Arbeitsbühnen GmbH, 30179 Hannover ..........................S. 66<br />

C. Christophel GmbH, 23556 Lübeck ...................................................S. 15<br />

CDE Global Ltd, BT80 9DG Cookstown, GROSSBRITANNIEN ..............................S. 57<br />

CIB Hoffbauer GmbH & Co. KG, 96<strong>04</strong>7 Bamberg. .........................................S. 23<br />

Dosiertechnik GmbH, 48268 Greven. ...................................................S. 61<br />

EAG Einfach Aufbereiten GmbH, 01109 Dresden ..........................................S. 35<br />

GIPO AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ. ...........................................Umschlagseite 4<br />

J.G.M.N. Hensen, 6027 NT Soerendonk, NIEDERLANDE. ...................................S. 99<br />

Höft GmbH Maschinen-Stahlbau-Fördertechnik, <strong>04</strong>861 Torgau ..............................S. 79<br />

HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ..........................................S. 21<br />

Hydropipe Vertriebsges. m.b.H, 5082 Grödig, ÖSTERREICH. .................................S. 9<br />

Italvibras S.p.A., 41<strong>04</strong>2 Fiorano Modenese MO, ITALIEN ....................................S. 51<br />

Jachmann GmbH, 53567 Buchholz. ....................................................S. 99<br />

Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen ...........................................Titelseite<br />

Wirtgen Group-Kleemann GmbH, 73037 Göppingen ....................................S. 37–44<br />

Komatsu Germany GmbH, 3<strong>04</strong>49 Hannover ..............................................S. 73<br />

LiuGong Machinery Europe B.V, 1314 CH Almere, NIEDERLANDE ............................S. 31<br />

Ludwig Krieger GmbH Draht- & Kunststofferzeugnisse, 76139 Karlsruhe .......................S. 49<br />

Magotteaux France SAS, 8320 Aubrives FRANKREICH ..................................S. 27, 29<br />

Marangoni Retreading Systems Deutschland GmbH, 24558 Henstedt-Ulzburg ..................S. 75<br />

Messe München GmbH, 81823 München ................................................S. 25<br />

Moerschen Mobile Aufbereitung GmbH, 47877 Willich-Anrath. ...............................S. 58<br />

Paul Hedfeld GmbH, 58285 Gevelsberg .................................................S. 17<br />

Rockster Austria International GmbH, 4212 Neumarkt i. M., ÖSTERREICH ......................S. 65<br />

Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum .....................................S. 92<br />

SBM Mineral Processing GmbH, 4664 Oberweis, ÖSTERREICH. .............................S. 63<br />

Schmidt & Co. GmbH & Co. KG, 63477 Maintal ...........................................S. 47<br />

Simatec Maschinenbau AG, 6<strong>04</strong>8 Horw, SCHWEIZ ........................................S. 67<br />

SKG Aufbereitungstechnik GmbH, 31785 Hameln .........................................S. 53<br />

Team GmbH, 45701 Herten ...........................................................S. 11<br />

Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. ..................................................S. 76<br />

VHV Anlagenbau GmbH, 48477 Hörstel .................................................S. 55<br />

VORTEX Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik G.m.b.H., 4716 Hofkirchen/ÖSTERREICH. .....S. 71<br />

Zandt cargo, 95643 Tirschenreuth .....................................................S. 17<br />

Beilage:<br />

GEOPLAN GmbH, 76473 Iffezheim<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


98 ZU GUTER LETZT<br />

Was war wann und wie<br />

betrachten wir das heute?<br />

Nein, wir haben nicht vergessen im 25. Jubiläumsjahr unserer Zeitschrift<br />

einen Rückblick mit Draufblick und Ausblick zu liefern. Versprochen<br />

ist schließlich versprochen! Doch nach einem ersten Auftakt<br />

in GP 2/20<strong>22</strong> entschieden wir uns statt einer Verteilung über die weiteren<br />

Ausgaben des Jahres für eine Bündelung in unserer Sommerausgabe<br />

GP 5. Dann geht es um aufstrebende, respektable Marken,<br />

die aus verschiedenen Gründen – veräußert, verschmolzen, Geschäftszweig<br />

aufgegeben – verschwunden sind, und um die Beständigen<br />

im Wandel der Zeit. Gerne ergänzen wir das durch eine<br />

Gegenüberstellung alter und neuer Anzeigenmotive. Zusätzlich<br />

werden wir Sichtweisen und Erwartungen, die eintrafen – oder eben<br />

auch nicht – beleuchten. Auf diese Weise gibt ein Rückblick im<br />

günstigen Fall Orientierung für das Kommende. Freilich sind die damit<br />

verbundenen Vermutungen einer Überprüfung durch nachfolgende<br />

Generationen ausgesetzt. Das muss unbedingt so sein. Wir wissen<br />

längst: Versuch und Irrtum sind Geschwister. Solange nebenbei die<br />

Trefferquote für die jeweilige Zeit passt, bereitet der eingeschlagene<br />

Weg die künftigen Schritte sinnvoll vor.<br />

www.stein-verlaggmbh.de<br />

Cover & Co: STV<br />

Vorschau Ausgabe 5/20<strong>22</strong><br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

Foto: STÜ Stürmlinger<br />

NASSGEWINNUNG UND NASSAUFBEREITUNG<br />

Die klassische Nassgewinnung mit Saug- und Eimerkettenbagger<br />

oder auch Greifer ist eine Seite dieses<br />

Verfahrens, die sich seit etwa drei Jahrzehnten stetig<br />

weiter verbesserte, Möglichkeit der Visualisierung des<br />

Abbaufortschritts unter Wasser eine andere. Beides<br />

wird betrachtet. Beim Thema Nassaufbereitung steht<br />

ein sehr interessantes Beispiel im Mittelpunkt.<br />

Foto: Heide Pumpen<br />

WÄGETECHNIK<br />

Mobile Wägetechnik für Arbeitsmaschinen und<br />

Fahrzeugwaagen gehören mit ihren erfassten<br />

Daten mit zu den ersten Takt- und Informationsgebern<br />

für die integrierten Unternehmens-<br />

IT-Systeme. Unabhängig davon möchte sie<br />

auch solitär niemand missen.<br />

BAGGER UND RADLADER<br />

Fotos: Kobelco/Doosan<br />

Foto: Bark<br />

Es geht auf die bauma 20<strong>22</strong> zu. Die neuen Herdenmitglieder unter den Arbeitstieren<br />

rasseln bereits vor Aufregung mit ihren Ketten und heben erwartungsvoll<br />

die Schaufeln.


© OpenStreetMap<br />

KLEINANZEIGEN<br />

99<br />

Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 986079<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />

STANDORTKARTEN<br />

Übersichtlich | Präzise | Informativ<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2021<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Baden-Württemberg<br />

GESTEINS<br />

Perspektiven<br />

Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 5/20<strong>22</strong><br />

ist der 13.7.20<strong>22</strong>, Erscheinungstermin: 12.8.20<strong>22</strong><br />

A 0<br />

FORMAT<br />

plus Adressregister<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2020<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Adressregister<br />

E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />

WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />

Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />

+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />

E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />

WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />

Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />

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digitale<br />

E-Paper<br />

Angebote<br />

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E-Paper +++ Stein-Verlags<br />

Facebook +++ News Channel +++<br />

WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />

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+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />

E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />

WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++<br />

News webkiosk.stein-verlaggmbh.de<br />

Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />

Ihres<br />

Neue<br />

www.stein-verlaggmbh.de<br />

www.geoplangmbh.de<br />

Legende: • Verwaltung (Firmensitz der Firma) | • Werk: Produktionsstätte der Firma (Steinbrüche, Schotterwerke)<br />

© Alle Rechte Stein-Verlag Baden-Baden GmbH. Reproduktionen, auch auszugsweise, sowie die Verwendung<br />

des Adressmaterials für kommerzielle Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gestattet. Stand: 2020<br />

www.steinexpo.de<br />

Bestellungen unter www.stein-verlagGmbH.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Str. 1–3<br />

76473 Iffezheim, Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

SOFORT LIEFERBAR: GEBRAUCHTE UND<br />

UNGEBRAUCHTE<br />

AUFBEREITUNGS-<br />

UND RECYCLINGMASCHINEN<br />

HENSEN SOERENDONK (NL)<br />

(80 km Entfernung zum Ruhrgebiet)<br />

Tel. 00-31-495-592388, Fax 00-31-495-592315<br />

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(80 k<br />

Tel. 00-31-495<br />

E-Mail: info@h<br />

± 50 St. BRECHER (Backen-, Walzen-, Prall-, Hammer- und Schlagbrecher usw.) von 500 bis 100.000 k<br />

(Fabr. Hazemag, Aubema, Krupp, SBM Wageneder usw.<br />

± 100 St. SIEBMASCHINEN Sieblänge von 1.000 bis 8.800 mm, Breite von 300 bis 2.500 mm.<br />

(Fabr. Siebtechnik, Niagara, Schenck, Främbs & Freudenberg, UHDE, Wageneder usw.)<br />

+ ± 90 St. FÖRDERRINNEN Länge von 500 bis 8.000 mm, Breite von 300 bis 2.600 mm, Regelbar und m<br />

– 50 St. BRECHER (Backen-, Walzen-, Prall-, Hammer- und Schlagbrecher usw.)<br />

(Fabr. AEG, UHDE, Jöst usw.)<br />

von 500 bis 100.000 kg Gewicht (Fabr. Hazemag, Aubema, Krupp, SBM Wageneder usw.)<br />

+ ± 90 St. ÜBERBANDMAGNETE, MAGNETROLLEN, HEBEMAGNETE. Bandbreite von 400 bis 2.000 m<br />

– 100 St. SIEBMASCHINEN Sieblänge von 1.000 bis 8.800 mm. Breite von 300 bis 2.500 mm.<br />

(Fabr.<br />

(Fabr.<br />

Siebtechnik,<br />

Steinert, Wagner,<br />

Niagara,<br />

Humboldt<br />

Schenck,<br />

usw.)<br />

Främbs & Freudenberg, UHDE, Wageneder usw.)<br />

+ – 90 – St. ELEKTROMOTOREN FÖRDERRINNEN Länge bis 400 von kW 500 (Hunderte) bis 8.000 (Deutsche mm. Breite Fabrikate) von 300 bis 2.600 mm.<br />

Regelbar – GETRIEBEMOTOREN und mit Unwuchtmotoren und GETRIEBE (Fabr. AEG, (Hunderte) UHDE, Bauer, Jöst usw.) SEW, TGW, Hansen Patent usw.)<br />

+ – 90 – St. DEMAG-BRÜCKEN-KRÄNE ÜBERBANDMAGNETE, MAGNETROLLEN, komplett und in Teilen HEBEMAGNETE. Bandbreite von<br />

400<br />

– FÖRDERBÄNDER<br />

bis 2.000 mm. (Fabr.<br />

komplett<br />

Steinert,<br />

und<br />

Wagner,<br />

in Teilen<br />

Humboldt usw.)<br />

– ELEKTROMOTORE bis 400 kW (Hunderte) (Deutsche Fabrikate)<br />

– GETRIEBEMOTORE und GETRIEBE (Hunderte) (Bauer, SEW, TGW, Hansen Patent usw.)<br />

Hensen_188x85_D.indd 1<br />

– DEMAG-BRÜCKE-KRANE komplett und in Teilen<br />

– FÖRDERBÄNDER komplett und in Teilen<br />

4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


DIE ZUKUNFT RAUPENMOBILER PRALLBRECHER<br />

GIPOREC<br />

Die raupenmobilen GIPO- Prallbrecher mit Nachsiebeinheit zeichnen sich durch eine hohe<br />

Flexibilität aus. Das Basismodell Prallbrecher lässt sich nach Kundenwunsch erweitern und<br />

kann mit oder ohne Nachsiebeinheit betrieben und transportiert werden.<br />

Mit vielen technischen Highlights überzeugt die Anlage als Gesamtpaket. Die leistungsstarken<br />

GIPO- Prallmühlen bilden das Herzstück der raupenmobilen Prallbrechanlagen.<br />

Eisen-<br />

Längsaustrag<br />

1-bis 3-Deck<br />

Nachsiebeinheit<br />

Windsichtersystem<br />

Brecher-<br />

Direktantrieb<br />

GIPO AG<br />

CH-6462 Seedorf<br />

T +41 41 874 81 10<br />

info@gipo.ch, www.gipo.ch<br />

Vertrieb Deutschland<br />

Apex Fördertechnik GmbH<br />

DE-52511 Geilenkirchen<br />

T +49 2451-409 775 10<br />

www.apex-foerdertechnik.de

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