ich den Parkschein bereits teuer erworben,das Auto verriegelt und abgestellt hatte,zu Fuß am Schild vorüberging. Es wäre voreinem Hotel noch was frei gewesen. Selbstschuld?Ich bin nicht klug. Das wird mir immerwieder klar, jedenfalls nicht klug genug fürdiese Welt. Unsere Bürgermeisterin ist es,und einige hier im Dorf genauso. Sie lassensich nicht herumstoßen, sie stoßen selbst.Das ist klug. Einige Schlaue möchten anderemanipulieren, bewegen, und das bedeutet,manche gehen zum Staatsdienst, um andereumzutreten. Elegant, versteht sich. Ich binselbst noch auf meine eigenen Füße angewiesenund habe es ausprobiert. Ich kannjemandem in das Gesicht treten, der bereitsam Boden liegt. So wütend war ich schon.Das ist gefährliche Körperverletzung. MeineStrafe ist längst erledigt. Das ist in Deutschlandnicht schlimm. Unter zweihundert Eurowar die Beteiligung an den Verfahrenskosten.Die Gefängnisstrafe von acht Monatenzur Bewährung blieb ohne Auflagen. Ich warnicht im Knast. Ich bin einfach weiter zuHause gewesen, bewährte mich demzufolgeund bin nun vorbestraft wie so viele andereauch, falls ich noch einmal dergleichenmache. Ich hätte einen Umzug der Polizeimelden müssen? Ich ziehe doch nicht weg.Zwei Jahre Bewährung sind längst vergessen,und der Idiot läuft noch rum. Ich laufeauch noch durch das Dorf, und nun darf derLeser und die Leserin dieser Zeilen spekulieren,wer als der Doofe von uns gemeintist? Eine Beleidigungsklage fehlt grad noch.Zivilgerichtlich war es teuer. Na und? Ich binschuldig und zufrieden. Andere respektierenmich heute sichtlich und die, die ich frühermochte; wir gehen uns aus dem Weg.Mit der Politik bin ich fertig, immerhin. Ineiner Woche ist die Wahl zum Landtag vonSchleswig-Holstein. Da gehe ich wiedernicht wählen. Meine Haltung ist die dertotalen Verweigerung. Steuern muss manzahlen, sonst gibt es wirklich Ärger. Dasmache ich, ich zahle. Sogar Kirchensteuerdrücke ich gern ab.# Mir ist da was aufgefallenEgosurfen macht Spaß, schon wenn dusemi-bekannt bist. Meine Bilder sind mehrals normal, sie lohnen die Aufmerksamkeitangeschaut zu werden? Im Laufe der Zeitist einiges zusammengekommen. Abernicht alles erscheint gerade so, wie es vomAlgorithmus aus dem vorhandenen Angebotgefiltert wird. Da wird nachgeschärft. Nichtnur vom Bürger, der meldet, was seinerMeinung nach nicht gezeigt werden sollte.Es gibt Bürger wie mich, und sie finden ihreMeisterinnen. Malen macht frei. Aber nur innerhalbder Grenzen, die dir gesetzt werden.Du darfst die Wände deiner Zelle bekritzeln.Man glaubt, die Macht habe derjenige, dereinen Brei nicht einfach isst, sondern selbstzubereiten kann und anderen zum Genussanbietet? Der Weg von der Küche zum Tellerkann das Problem sein, wenn der Ladennicht läuft. Der Ober kocht nicht selbst, willich sagen und genauso ist es auch bei uns inder Kunst. Viele benötigen den Katalysatorzum Betrachter wie jeder Produzierendeeinen Vertrieb der Ware auf die Beine stellenmuss. Aussteller sind keine Künstler, weilsie Bilder auswählen. Das sind im Grundegenommen Neider. Menschen, die vom Werkanderer profitieren möchten. Eine Realität,mit der wir Kreativen leben müssen. Mancheverkaufen besser, andere stellen Dinge her,wie das überall gleich ist in der Wirtschaftund unserer Gesellschaft überhaupt. Macherund Dienstleister, Stürmer und Verteidigerim Sport; welche bereiten die Tore vor,und der ganz vorn schließt ab. Da ist keinisoliertes Leben ohne Beziehungen, daslohnend wäre. Dein Gönner stellt dich aufeinen Sockel, wohin du mit deinem Werk alsKünstler gehörst. Er stößt dich wieder runter,wenn es ihm gefällt. Man muss nicht einmalGalerist sein, um mit fremden Werken zurenommieren oder Künstler rauszuwerfen,kann von außen Einfluss auf den Anbieternehmen, der Bilder bereitstellt. Das ist dieRealität, wie wir sie immer wieder erleben,nicht erst seit den Nationalsozialisten. Dasgibt es in den besten Gesellschaften.Die digitale Wahrheit ist nicht einfach zuüberprüfen. Es ist anzunehmen, dass eineWebseite überall gleich dargestellt wird?Sicher sein sollte sich der produzierendeKünstler dessen nicht. Was zeigt die Suchmaschinevon denen, die im Netz aktiv sind?Das bestimmt eine Firma, die für uns dieSuche organisiert. Diese Struktur unterliegtdem Einfluss einiger. Das kann der Einzelnenoch weniger kontrollieren, der möchte, dassganz bestimmte Ergebnisse veröffentlichtwerden. Wir probieren, Missbrauch unsererDarstellung zu begrenzen. Manche erleben,dass umgekehrt auch dort manipuliert wird,wo das Versprechen die Vielfalt unsererKreativität ist, aber das Ergebnis die Zensurbedeutet, angeblich gemäß von Richtlinien,welche nun jedoch von denen gebogenwerden, die dazu die Macht haben (und einpersönliches Interesse).Google ist auch ein Staat. Eine Macht, weilalle das brauchen. Wie die katholische Kirche,die Mafia oder Russland. Aber bei Googlearbeiten, wie gesagt, Menschen. Damitist das nicht die Suchmaschine, sondern einAmeisenhaufen von kleinen Arbeiterinnen,die machen, was ihnen gesagt wird. Kommteine Königin in die Straße, werden diekleinen Krabbeltiere parieren (unter ihrenAnweisungen). Man stelle sich die Sachenicht isoliert vor. Netzwerke bilden sichimmer grenzüberschreitend. Da darf einegern aus einem anderen Haufen kommen.Hauptsache, sie ist als die Obere kenntlich.Dann spuren die blöden Mitläufer:innen undlöschen im Namen der guten Sache. Gut ist,was man am Hofe will. Ich bin gern nichtklug und schuldig sowieso. Aber ich wähledoch nicht diese Arschlöcher selbst im Mai.Schönen Tag auch!Drei Euro für eine Stunde Altona. Als ichso neben dem Parkscheinautomaten stehe,finde ich zwei Zwei-Euro-Münzen in meinemPortemonnaie. „Automat wechselt nicht“,lese ich, bitte passend zahlen. Just in diesemMoment, wie ich unschlüssig des vernünftigenHandelns überlege, was nun zu tun sei(Kartenzahlung scheint auch noch möglich),erblicke ich die mögliche Lösung meinesProblems. Nicht die Beste? Hätte ich gewusst,dass es nur kleine fünfzig Meter näherzum Ziel einfach die blaue Parkscheibegebraucht hätte, die in meinem Handschuhfachliegt, für die doppelte Parkzeit von zweiStunden – es zuzugeben, beweist, wie dummich wirklich bin – nein, das war es nicht. Eskommen gerade zwei Frauen den Gehweghinab und in meine unmittelbare Nähe, sieleichthin anzusprechen. Das gelingt wie vonselbst. Ich zeige ihnen mein freundlichstesLächeln und die zwei Münzen in meinerHand. Wir treffen uns in diesem Momentdirekt am Parkscheinautomat, neben demmein Wagen mit geöffneter Tür steht, undich strahle diese Mädels an: „Man mag jagar nicht fragen“, beginne ich mit einerEntschuldigung meines Hierseins, probiere,zwei einzelne Euro zu bekommen.Sie lachen. Wir mögen uns. Während wirfröhlich plaudern, suchen die beidenjeweils in ihrem Portemonnaie nach demGeld. Das bekomme ich, und meine neuenFreundinnen gehen scherzend ihres Weges,während ich das Parkticket gut sichtbarüber das Lenkrad meines Wagens hinter dieFrontscheibe lege. Ich ziehe noch meineSocken aus, lasse die Jeansjacke im Auto,weil es doch recht warm ist und gehe hochzum Bahnhof. Ich schreibe alles detailliertauf, damit meine Leserinnen verstehen, wiediese gefährlichen Straftäter wirklich sind.Im Gebäude begreife ich, dass mein Zugpünktlich kommen wird und noch gut zwanzigMinuten zu verdatteln sind.Ich kann alles, was ich erlebt habe, ganzgenau wiedergeben. Das habe ich gelernt.Malen, zeichnen, schreiben; ich muss nie lügen,um einem Beamten was weiszumachen.Diese Attacke hatte ihren Grund. Ich stehedazu und weiß, was es war, dass ich Rachenahm. Reue empfinde ich nicht. Ich könntemich artikulieren und habe doch geschwiegen.„Er sprang über eine Hecke aus demNichts“, würde ich nie zu Protokoll zu geben,um meine Opferrolle zu betonen. Warumlügen? Ich lebe nicht im Nichts und kannSchenefeld ein Gesicht geben. Ich habe auchnoch nie jemanden angezeigt. Würde ich mitdem, was ich in den vergangenen Jahren innerlichmeines Denkapparates protokollierteund an Schriftstücken zusammengefundenhabe, losmarschieren, dürfte es einige Maleempfindlich rumpeln im Schenefelder Filz.Das schreibe ich hier, damit deutlich wird,was für ein in Wirklichkeit wunderbarer,guter Mensch ich bin – mit den eigentlichbesten Absichten.Wenn man mich nicht provoziert.Ich schlendere also durch den Bahnhof,in genau diesen besten Absichten, diemein friedliches Wesen so kennzeichnenund staune, wie schön sonnig und normalder Vorplatz am Mercado daliegt. Coronascheint vorbei. Die Menschen sind gelassenunterwegs und wuseln so herum. Gelegentlichrollt ganz langsam ein Bus heran. Miteiner freundlichen Geste werden Fußgängerdurchgewunken vom Fahrer. Die kleineStraße ist extra schmal, damit niemand aufdie Idee kommen kann, Passanten, die hierreichlich quer zum Bahnhof oder umgekehrtin die Fußgängerzone möchten, in Gefahr zubringen. Die nutzen das aus. Der Busfahrerstoppt ein zweites Mal. Eine kleine Familiekommt. Der Mann gebietet per Handzeichen,man habe Vorrang als Mensch vor der Maschine.Geduldig wartet der lange Gelenkbuswieder, und der Busfahrer setzt ein betonthöfliches Gesicht auf. Der kennt sich aus,denke ich. Militante Radfahrer sausen durch,so scheint es mir, und der Fahrer vom Linienbuswird seine Meinung dazu haben. Einbuntes Treiben. Die Sonne scheint bereitswarm. Das war vor wenigen Tagen.Mai 1, 2022 - Durch die Blume geschaut 70 [Seite 69 bis 71 ]
Ich probiere verschiedene Standplätze ausund hätte noch Zeit, einmal langsam um dasGebäude herumzugehen. Zunächst vertreibeich mir die Zeit in Sichtweite der großenUhr vor Bok und Schweinske, stehe an einerLitfaßsäule. Hier störe ich nicht. Das istdurchaus bedeutsam, wenn man hier wartet.Die anderen wollen alle wohin. Es gibt einenRadweg durch diese Fläche, die ansonstenden Fußgängern gehört. Radfahrer fahren,Fußgänger gehen, und der Bus rollt in seinerschmalen Spur. Dann kommen noch welchevon unten die Treppe rauf, von den Gleisender S-Bahn, und andere wollen hinunter.Taxi und Polizei parken startbereit. Das istAltona. Wenn du hier nur rumstehen willst,ist es nötig, eine passende Stelle zu finden.Nun fällt es ja nie leicht, zwanzig Minuten ineinem kleinen Areal von wenigen Metern zubleiben. Man beginnt automatisch loszuschlendern.Das will überlegt sein. Andereschlendern nicht! Ich habe, nachdem ichin den vergangenen zwei Jahren nur wenigaußerhalb vom Dorf unterwegs war, garnicht mehr gewusst, wie sich das in solcherGeschäftigkeit anfühlt, einfach nur dort zusein.Diese Gesichter: Alle haben einen individuellenAusdruck, den sie zur Schau tragen.Das ist die persönliche Haltung, sich deneigenen Weg zu bahnen, unverkennbar.Wenn man die Muße hat (und zu beobachtengewohnt ist), bedeutet das ein Faszinosum,zu erkennen, wie blöde fixiert ein jederund jede dem eigenen Ziel nachjagt. Selbstdie Langsamen, eher gelassen wirkendenPassanten – eine Frau stoppt ihr Rad, weilsie angerufen wird – alle wollen etwas. Dawird immer vor Trickbetrügern gewarnt. Ichdenke daran, wie leicht ich meine Münzenwechseln konnte und wie gern die beidenFrauen ihren Spaziergang (oder was es war)unterbrochen haben, mit mir plauderten,bereitwillig nach Geld kramten.Einen schönen Tag!:)Mai 1, 2022 - Durch die Blume geschaut 71 [Seite 69 bis 71 ]
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