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Blogtexte2022_1-Halbjahr

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Die Macht, einen

Despoten zu

stoppen, wirklich

zu haben oder nur

so zu tun, als hätte

man begriffen, dass

ein Verbrecher

irgendwo Böses tut

und sich zu ereifern,

findet ihre reale

Grenze, wenn wir

selbst in Gefahr

geraten und die

Einbildung, bei den

Guten zu sein, nicht

hilft.

Meine Kunst ist nicht erwünscht.

Die Leute taten freundlich, waren es aber

nicht zu mir. Ich kam nicht weiter voran,

nachdem es zunächst gut angelaufen ist

mit den Bildern. Erst cancel culture, wo

ich probierte auszustellen, dann folgte

die persönliche Abgrenzung mancher, die

stillschweigend auf Distanz gingen zu mir,

durch penetranten Rufmord angeschoben?

Das kann man nur vermuten. Jahrelange

Vorgänge, die ich nicht begreifen konnte,

haben mich allmählich irritiert, schließlich

neurotisch und psychotisch werden lassen.

Ich wäre gefährlich, wurde gegen mich

vorgebracht. Es stimmt für Provokateure.

Die Gefahren, in die ich selbst geriet, durch

meine Dummheit, Aggression und eigenes

Fehlverhalten, konnte ich meistern und

denen, die noch einen draufsetzen wollten,

nachzutreten, biete ich nun auf bunte Weise

Paroli.

Ich gewöhne mich daran, dass die anderen

über meine Bilder nicht sprechen können.

Sie sind unreif, weil sie normal sind. Sie

möchten in einer Schublade leben, weil sie

die eigenen Ängste nicht ertragen. Ich stehe

vor ihrer Kommode und ziehe nach Belieben

Schubladen raus. Sie sind Liliputaner, ich bin

groß geworden. Ihre Ansichten binden mich

heute nicht mehr, ich gehe wohin ich will

mit meinem Pinsel.

# Das Steinerne Meer ist ein verkarsteter Gebirgsstock

mit ausgeprägten Hochflächenbildungen

in den Nördlichen Kalkalpen. Als

eines der neun Teilgebirge der Berchtesgadener

Alpen gehört das Steinerne Meer teils

zu Bayern teils zu Salzburg. Seine größten

Höhen erreicht es in seinen südlichen Randgipfeln

Selbhorn, 2655 m und Schönfeldspitze,

2653 m. (Wikipedia).

Und das bringt mich weiter in diesen Text

hinein, bei dem es nicht ums Wandern geht

und voran im Zorn, aus dem ich ein Bild mit

Worten formen kann. Das habe ich gelernt.

Im Steinernen Meer fängt der Angler keine

Fische. Steine beißen nicht an. Hier zu

angeln, entspricht einen Polizisten am Feldrand

zu treffen, der behauptet Kaufhausdiebe

auszuspähen. Um Ladendiebe festzusetzen,

geht die Polizei zum Laden hin, wie der

Angler ans Wasser, wo die Fische sind.

Ich habe ganz eigene Erfahrungen mit

der Polizei gemacht und eine individuelle

Wut entwickelt, in erster Linie wohl auf

mich selbst. Meine Naivität entsprach dem

Grundvertrauen eines Kindes, aber als

Erwachsener ist das nicht angebracht. Ein

aktuelles Beispiel: Wir müssen begreifen,

dass es auf die Schnelle nichts bedeutet, Putin

als Kriegsverbrecher

anzuklagen, wenn das

nur eine Phrase bedeutet

und den Despoten nicht

stoppt. Einfacher dürfte

es sein, dort voranzugehen,

wo Menschen

dingfest gemacht werden

können und ihnen

Strafbares nachzuweisen

ist. Es geht nicht um

das Verbrechen. Es geht

darum, einen Beweis

gegen jemanden herbeizuschaffen,

mit dem die

Staatsanwaltschaft bei Gericht gewinnen

kann. Unser Glaube an die gute Polizei, die

uns schützt, ist pauschal naiv. Natürlich tut

sie das insgesamt, aber wir sind ja nicht Herr

Insgesamt oder so. Für den Einzelnen, der

auf die spezielle Kommissarin trifft, läuft die

Begegnung auf den Sonderfall des Individuums

hinaus.

So interpretiere ich einen Bericht, den ich

auf der Webseite der „Tagesschau“ gefunden

habe. Meiner Auffassung nach, probiert

die Polizei nicht vorrangig Verbrechen zu

bekämpfen, Kinder davor zu schützen missbraucht

zu werden. Die Beamten konzentrieren

sich auf ihre Möglichkeiten, strafbare

Handlungen zu beweisen. Einige Zeilen

mögen als Zitat genügen, in das Thema

einzuführen.

# Das Bundeskriminalamt steht in der Kritik,

weil es Aufnahmen von Kindesmissbrauch

nicht aus dem Netz entfernen lässt. Die

Bundesregierung rechtfertigt das nun. Opposition

und Kinderschutzorganisationen sind

empört.

Wenn ein

Ermittler (…)

auf Bilder von

Kindesmissbrauch

stößt,

darf er sie

nicht löschen

lassen - selbst

wenn dies

einfach

und schnell

möglich wäre.

Diese erstaunliche

Aussage

trifft die Bundesregierung in einer Antwort

auf eine Anfrage der Linksfraktion (…) Demnach

habe das BKA keine Rechtsgrundlage

für eine Löschung auf eigene Initiative.

Mit der Stellungnahme verteidigt die

Bundesregierung das BKA gegen Kritik,

der sich die Polizeibehörde seit Monaten

ausgesetzt sieht. Auslöser waren Recherchen

(…) die gezeigt hatten, dass im aktuell

größten pädokriminellen Darknet-Forum der

Welt riesige Mengen an Fotos und Videos

entfernt werden könnten. Dazu müssen die

Inhalte, die bei Speicherdiensten im Netz

liegen, lediglich gemeldet werden, um sie

löschen zu lassen. Das BKA jedoch unternimmt

diesen Schritt nicht. (…).

Seehofer hielt Löschungen noch für „unverzichtbar“,

dass das Bundesinnenministerium,

welches die Kleine Anfrage der Linksfraktion

beantwortet hat, dem BKA so deutlich eine

Kompetenz abspricht beim Thema Löschungen

von „Kinderpornografie“, ist politisch

bemerkenswert. Noch im November hatte

der damalige Innenminister Horst Seehofer

auf der Herbsttagung des BKA gesagt, die

Löschung der Aufnahmen sei „unverzichtbar“:

„Das Bild- und Videomaterial darf auf

keinen Fall dauerhaft online abrufbar sein.

Die Betroffenen werden sonst immer wieder

zum Opfer. Und zwar ein Leben lang.“

Nachfolgerin Nancy Faeser hingegen äußerte

sich bisher noch nicht öffentlich wahrnehmbar

zum Thema Kinderschutz. Auch

eine Panorama-Anfrage, ob sie dem BKA die

fehlende Rechtsgrundlage verschaffen wolle,

ließ das Bundesinnenministerium bisher

unbeantwortet.

(Tagesschau 21. März 20022, Daniel Moßbrucker,

NDR).

Ende des Zitats. Ich bin Maler und möchte

Stellung beziehen. Unser früherer Innenminister

war – als ein alter und erfahrener

Politiker – Dickbrettbohrer. Auch zum

Thema der Obergrenze von Flüchtlingen,

die Deutschland bereit wäre aufzunehmen,

hatte Seehofer seine Position. Unpopuläre

Themen sind diese! Ich erinnere mich,

die frühere Ministerin für Familie, Frauen

und Kinder wechselte in das Ministerium

für Arbeit etwa zu der Zeit, wo sie sich an

erstgenannter Position für eine Löschung,

beziehungsweise für den Einsatz einer Art

Bremse, in Form des vorangestellten Stoppschildes

der Skandinavischen Länder ausgesprochen

hatte. Männer sollten begreifen,

wohin sie am Surfen waren, wenn der Kurs

in die Abgründe vom Netz ginge. Das war,

als der Begriff „Darknet“ dem Nutzer noch

fremd gewesen ist und das Aufblitzen einer

entsprechenden Webseite – die der Wichsende

in seinem Rausch nicht

einmal erwarten kann, nachdem

er ein Vorschaubildchen klickte,

ohne zu wissen, was genau das

ergibt – bereits zu Verurteilungen

führte. Davon schrieb unser

Tageblatt nicht selten in den

Jahren nach der Jahrtausendwende.

Ein Lehrer in Hamburg

wäre verurteilt worden, obwohl

er ein Bild nachweislich sofort

weggeklickt hatte. Die digitale

Spur bewies, der Mann habe für

eine Sekunde kinderpornografisches

Material besessen. Mir

kam es sogar einmal vor, als

könnte ich einen Schenefelder als Person

herauslesen, im Artikel, dem zum Verhängnis

wurde, im Arbeitsumfeld mit Jugendlichen

seine Neigung nicht in den Griff bekommen

zu haben.

# Mein eigener Weg

Zu dieser Zeit begann ich bereits, mich kreativ

auszuleben und stellte das Bild „Fenster“

in einem Café aus. Ich schrieb (im Suff)

einen mehrseitigen Scheiß zusammen. Ich

probierte darauf hinzuweisen, was Frau von

der Leyen forderte, wäre richtig. Ich wolle

nicht alleingelassen vor dem Rechner dafür

bestraft werden, das Falsche zu klicken,

sondern erwartete vom Staat die Mitarbeit,

nach dem Motto, in den Siebzigern hätte

ich einen verbotenen Porno allenfalls „unter

dem Ladentisch gehandelt“ kaufen können.

Das brachte ich so etwa zu Papier. Die

Menschen hatten sich gerade erst an das

Internet gewöhnt, und das schien hell für

alle zu sein. Der kreative Wichser: Ich hoffte

scheinbar, einen Untergrund zu erfinden,

Mrz 23, 2022 - Material 51 [Seite 50 bis 54 ]

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