Blogtexte2022_1-Halbjahr
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Soldaten keine einsatzfähigen Waffen
benötigen. Dafür haben wir im Inneren ein
System, das sollte sich Herr Putin einmal
anschauen, damit er das lernt mit der Vielfalt,
der Korrektheit und bunten Diversität
bei uns. Einiges geht auch unserem Staat zu
weit? Das darf man nun wirklich nirgendwo
gar nicht schreiben: Zum etablierten
Scheißbullen und alltäglichen Denunzianten
gesellt sich eine moderne Kuh (wie Ziege)
der Psychologie, als eierlegende Wollmilchsau
der modernen Kriegführung, welche
eine Deutungshoheit beansprucht, wenn
das Verbrechen nicht recht herauskommen
mag. Ihre Aufgabe besteht darin, Beute zu
machen für den Staat, und Täter zu schaffen,
die erst welche werden könnten. Wir haben
dafür den Begriff „Gefährder“ erfunden. Das
Wort müsste doch genderbar sein? Wie
ungerecht, dass bislang nicht berücksichtigt
wurde, wie gefährlich Frauen als solche sind.
Oft kommen diese (glücklicherweise) nicht
effektiv zum finalen Schuss; das mag ein
Grund sein? Ihre Motivation ist unredlicher
Natur. Der Wunsch zu bestrafen, Opfer, wo
noch keine sind, zunächst zu kreieren, führt
zur Jagd auf ausschließlich Männer und eine
konstruierte Beweislage, die vor Gericht selten
Bestand hat. Die Anwälte der Angeklagten
haben inzwischen ja auch aufgerüstet.
Meine Meinung, und hoffentlich erlaubt:
Polizisten scheitern grundsätzlich. Das sind
die Doofen, die schon in der Schule die
anderen Kinder verpetzten. Das Problem
des Aufpassers ist, er weiß nicht, was dem
Aggressor als nächstes einfällt. Der Polizist
ist ein Automat. Ein Täter ist kreativ wie
jeder Unternehmer. Dasselbe zeigt sich in
der Politik. Eine sozial dominante Politik
ruiniert das Land. Der Kreative gewinnt, der
vermeintliche Umverteiler zum Guten hin ist
mitnichten der beste Robin Hood, sondern
ein Idiot. Gutmenschen bringen noch eine
nationale, denunziantische Polizeigesellschaft
hervor, in welcher auch der linkste Sozialdemokrat
nicht leben möchte. Rot, wenn
es zu viel möchte, scheitert schließlich – und
schafft braun.
Der besiegt geglaubte Kommunismus ist in
Russland zurück an der Macht. Und so eine
Macht wie die in Moskau ist offensichtlich
braun, wenn das die Farbe der Diktatur
bedeutet. Die Ukraine müsse entnazifiziert
werden, sagte Außenminister Lawrow – wer
glaubt das denn von so einem? Wenn Selenskyj
und seine Klitschkos nicht so sympathisch
wären, hätte Putin leichtes Spiel. Wer
sagt: „Ich brauche keine Ausreisegelegenheit.
Ich brauche Munition“, gewinnt Herzen.
Ein Lehrstück sozialen wie menschlichen,
kämpferisch kreativen Verhaltens ist der brutale
Kampf um die Ukraine. Aber nur so lange
er sich nicht ausweitet und auch bei uns
Bomben fallen. Morgendliche Betrachtungen
im Bademantel aus dem geheizten Atelier
sind einfach und gefallen mir. Ich mag es zu
schreiben und Skizzen zu zeichnen. Ich habe
eine Tastatur und ein Fenster zur Welt mit
meiner Webseite. Ich bekomme keine Dislikes
oder dergleichen. Ich treffe Menschen
auf der Straße, und das geht mal so, mal so.
Die Interpretation ist individuell. Ein Kampf
der Mimik, und manche haben mehr Angst.
Auch insgesamt in der Weltpolitik bleibt die
Lage unübersichtlich. Wir dürfen natürlich
besorgt sein. Wahrscheinlichkeit hilft, wie in
der Pandemie. Es ist weniger wahrscheinlich,
schwer an Covid zu erkranken, als die
Nachrichten suggerieren. Und ein dritter
Weltkrieg ist unwahrscheinlicher, als ein
allmähliches Zurückfahren der Kampfhandlungen.
Die Attacken werden unauffälliger,
und wir gewöhnen uns. So bitter das klingen
mag. Wir stumpfen ab, und wer Wege findet,
wird sich dahin flüchten, wo es besser geht.
Man glaubt es ja nicht: Nicht wenige ziehen
extra ins Kampfgebiet aus aller Welt! Nicht
um Frieden zu stiften. Sie wollen mitballern.
# Legionen
Er ist noch nicht zu Ende gekämpft, dieser
Freiheitskampf der Ukraine, und es ist
zugleich die Freiheit Russlands, eine innere
wie äußere Stärke, die keine auf einen bösen
Präsidenten reduzierte Wahrheit bedeutet.
Vom Löschen der Nachrichten wird berichtet
und wie gelenkte Information die Staatsmacht
Putins stütze. Das ist eine einfache
Wahrheit für uns Demokraten, und sie mag
im einfachen Sinne stimmen. Wir sind viele
und äußern uns ungezügelter, werden nicht
vom Staat
beschnitten,
sondern von
denen, die
wir nebenan
verletzten. Wir
können uns
entfalten, und
die Russen
nur im engen
Rahmen der
Treue zur Regierung.
Unsere
Politiker werden gewählt, das kann nicht
bestritten werden, nicht einmal von denen,
die eine Lügenpresse bemerkt haben wollen.
Diese extremen, als quer und verschworen
gebrandmarkten Außenseiter haben aber
nicht deswegen so viel Aufmerksamkeit
und Zulauf gewinnen können, weil sie eben
Bescheuerte wären, sondern weil sie etwas
bemerkten, dass als Thema relevant ist. Die
Entdeckung, dass ein vorhandener Mainstream
nicht wenige an den Rand drängt,
hat Fahrt aufgenommen.
Dass sich Parteien bilden, also Gruppen
zusammenfinden für oder gegen etwas, ist
nicht neu und keine Erfindung der digitalen
Medien. Neu ist die fixierte Kommunikation.
Schreiben statt reden hat unsere verbale
Welt geschaffen, die mit einer Dynamik
aufwarten kann, die dem Rumgeballer im
wilden Westen nahekommt. Worte töten. Wir
reden ja nicht ins Leere des Äther, sondern
verewigen jeden Satz. Das Geschrei um die
Zulässigkeit der Bodycam bei der Polizei
war groß. Es ist ein Wettrüsten um die
Belegbarkeit des Vergangenen, anschließend
die Schuldkanone laden und abfeuern zu
können. Der juristische Streit um diesen
Videobeweis im Alltag ist bereits Geschichte
wie der idealisierte (oben zitierte) amerikanische
Traum, welcher uns ein Monster
wie Donald Trump herangezüchtet hat. Es
bedeutet die Mutation vom skrupellosen
Geschäftsmann zum Geisteskranken, der
weiß was er tut. Ein Psychopath im Anzug an
der Spitze. Wer glaubt, zwischen Trump, Joe
Biden oder Putin wären moralisch differenzierte
Unterschiede, die beim Wahlgang zu
bemerken nützte, könnte sich geirrt haben.
Die modernen Staaten stehen im wirtschaftlichen
Konkurrenzkampf wie sie voneinander
abhängig sind. Weicheier oder zu offene
und sympathische wie ehrliche Menschen
scheitern an der Spitze einer Regierung und
im kleinen Dorf.
Die hohe Zahl der Suizide aufgrund von
Anfeindungen, die oft anonym geschehen,
sind ein modernes Problem. Eine Begegnung
von Angesicht zu Angesicht mit der
vollständigen Palette unserer menschlichen
Ausdrucksformen wäre die natürlichste Weise,
sich die Meinung zu sagen. So wie das
Gewehr als eine Weiterentwicklung von Pfeil
und Bogen die Indianer besiegte, die den
steinzeitlichen Vorfahren unterdrückt haben
(und die Urmenschen welche, die mit der
bloßen Faust kämpften), erleben wir heute
das verbale Aufrüsten.
Während ich früher noch gern ins Kino
gegangen bin und Filme im Fernsehen
angeschaut habe, zappe ich heute durch.
Scheinbar unmöglich, mich auf eine Handlung
einzulassen, sehe ich nur Minuten zu,
bis ich den Inhalt begreife. Kürzlich kam
die Geschichte des Gefechts am O.K.-Corral.
Das hatte ich noch nie verfilmt gesehen. Ich
benötigte nicht lang, in Kirk Douglas
den Doc Holliday zu erkennen. Etwa,
als Morgan beschließt, seinem Bruder
zu helfen und der Lungenkranke eine
Mitfahrgelegenheit findet, schaute ich
ins Drama rein. Dann habe ich mich
schnell verpisst, durch andere Kanäle
gezappt, bis ich auch das aufgegeben
habe. Viele Jüngere schauen kein
Fernsehen, vernünftig. Die Story um
Wyatt Earp ist mir bekannt. Das habe
ich als Jugendbuch gelesen. Es war
als Dokumentation für größere Kinder
nett verfasst. Wir sollten lernen, zwischen
Fiktion und Geschichte Unterschiede zu
begreifen. Die Schießerei ist soweit, als das
Ganze tatsächlich passierte, wahr.
Aus der Vergangenheit eine Geschichte zu
formen ist menschlich seitdem wir sprechen.
Mit der Schrift ging der Mensch seinen
Weg in eine künstliche Welt wie er Häuser
gebaut hat und Schienen verlegte, Straßen
pflasterte, Pferd und Wagen modernisierte.
Der Film entwickelte sich und heute
das einfache Video für alle. Ein Fehler der
modernen Weltretter besteht darin, im
Medium selbst das Böse zu erkennen und
deswegen eine Zensur zu fordern. Es werden
dieselben, vermeintlich besseren Menschen
sein, die in Russland oder China staatliche
Eingriffe in die Informationen brandmarken.
Das Problem ist kaum die Technik, sondern
zunächst der Mensch an sich, nämlich der
Ärger, den der Einzelne mit der Gesellschaft
hat. Die kleine Welt drumherum zu pflegen,
ist besser, als im Vorgarten vom Nachbarn
die Pflanzen zu vergiften. Eine kreative
Blume züchten und das eigene Leben
fruchtbar machen, hilft. Andere beschuldigen,
vor ihnen wegzulaufen, die digitale
Vergangenheit löschen, bedeutet fixiert auf
damals abzuhauen. Auf Früheres aufbauen
ist das Gegenteil vom rückwärtsgewandten
„nach vorn schauen“, das man immer lauter
beschreien muss. Unter die Vergangenheit
ein Strich ist nicht mehr als das. Eine Linie
macht noch kein Bild.
# Ein persönliches Beispiel zum Schluss
Die erzwungene Illusion und gegenseitiges
Versteckspiel aus verschiedenen Motiven
haben mich korrigiert, an vieles noch zu
glauben. Danke dafür. Meine kurze Ewigkeit
ist in ein Bild gemauert, und das habe ich
weggeschenkt in den Müll der Kripo von
Pinneberg – glaube ich. Gemalt ist festge-
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