Blogtexte2022_1-Halbjahr

22.06.2022 Aufrufe

# Charakter?Feinde, Streit, das ist ein Teilder Welt. Abwehr nach außen,Angriff gegen einen Feind,verbale Auseinandersetzungeneinzelner und Nachbarschaftsstreitigkeitenkennzeichnenunser Dasein, nicht zuletzt derKrieg ist menschlich. Kampfinnen, im eigenen Leib gegenden Krebs oder innerhalb derEhe, sich zu streiten, ein Bürgerkriegim eigenen Land, sindRealität unserer von Beziehungen geprägten,sozialen Struktur. Druck und Abgrenzungsind typisch für Systeme überhaupt.Jeder hat Feinde.Der Charakter entwickeltsich in der Haltung dazu.Nichts merken wollen,kann nur Ärger geben. Überjedes Stöckchen springenauch. Die individuelleLösung ist das Entwickelnvon Persönlichkeit.:)Scheidung! Sie hätten sich nie gestritten,und das sei ihr erst nach der Trennungaufgefallen, meint eine Bekannte, die ichwiedergetroffen habe. Sich streiten können,gilt als Qualität. Gerät es aberregelmäßig zu heftig, ist es auchein Trennungsgrund. Zu zweitgewinnt der Mensch Stärke (ineiner Partnerschaft),und das ist einer derGründe, warum wirheiraten. Gesternwar ein beliebter Tagdafür. Das Datum,der zweite Februarin der Kombinationmit dem Jahr, regteinige dazu an. Diestatistisch erfassteWahrscheinlichkeit,dass an einemderartigen Supertaggeschlossene Ehenhäufiger geschiedenwerden, schrecktviele nicht ab.Keine Feinde, keine KekseFeb 3, 2022„Hast du keine Feinde, dann hast du keinenCharakter.“ Paul Newman, Schauspieler –Zitat des Tages, Schenefelder Tageblatt vomDienstag, 1. Februar 2022.Was ist ein Feind?Zwei Polizisten wurden erschossen. Schocknach „Hinrichtung“ lautet die Schlagzeilevom selben Tag auf der Titelseite. DiePolizei findet ihren natürlichen Feind imKriminellen. Man kann die Rechtsstaatlichkeitnicht verteidigen, ohne auf Gegner zustoßen. Auch der normale Bürger tritt fürRechte ein, seine eigenen, und gelegentlichdefiniert er, was insgesamt richtig wäre undhandelt im Glaube, für alle zu sprechen.Zivilcourage oder Selbstjustiz können dabeiherauskommen. Nach der Tat ist vor der Tat;die Gewaltspirale endet nur durch bewusstenVerzicht auf Rache. Die Bandbreite derFeindseligkeit reicht vom kritischen Blick biszum harten Angriff, der zum Tod führen kann,und vielfältig erscheint uns der menschlicheCharakter. Ein Wort, was soll das heißen?Wenn also Streit, Kritik undWiderstand, Auseinandersetzungenganz normal für uns sind,banale Abgrenzungen im Alltagunerlässlich für das Selbstbewusstsein, warumgilt es als Qualität, Feinde zu haben? Esgibt charakterlose Menschen, farblose oderfinstere Typen, die unscheinbar wie unangenehmdaherkommen und keine Beachtungfinden. Diese scheinen eine Einstellung zurUmgebung entwickeln, die ihnen ermöglichtnicht anzuecken. Das könnten Mitläufer sein:„Das finde ich auch“, sagen sie meistens oderunauffällige Kriminelle, die lernten, ihr Dingohne viel Aufhebens zu machen. Schäbigund schleimig, aalglatt sind dieGesichtslosen. Kantig solltenechte Charaktere sein!# YouTube hat den Like- undDislikedaumen kastriert, eine guteIdee?Empört:„Wir wurden noch nie verprügelt!“,beteuern die beiden Alten vorGericht. Das hat die Richterinnicht beeindruckt. Leicht belustigt ist ihreReaktion sogar. Sie bleibt kalt. Hat siees nicht geglaubt? Es ist die unfreiwilligkomische Rechtfertigung, eine Anzeige undein Verfahren anzustreben, zeigt es dochden dümmlichen Ansatz, damit imponierenzu wollen, noch nicht verhauen worden zusein? So rechtschaffen sind wir!Feb 3, 2022 - Keine Feinde, keine Kekse 10 [Seite 10 bis 10 ]

Zeit zu verschenkenFeb 5, 2022Das Trauma, sich vor anderen zu fürchten,ist weit verbreitet. Es schafft Mitläufer undpsychisch kranke Menschen. Dazu kannangenommen werden, dass nicht wenigekörperliche Beschwerden ihre Ursache darinfinden, Angst zu haben. Angst gilt aber nichtals eine mechanische Beeinträchtigung,sondern wir verstehen sie als Gefühl. Wasist eine Emotion? Sich zu fürchten, hatunterschiedliche Gründe, ist individuell undüberlebenswichtig. Nehmen wir an, jemanderkrankt wiederholt psychisch und irgendeineDiagnose gibt diesem zugehörigenVerhalten seinen Namen, so wird noch Angstdazukommen, das Problem entwickelt zu habenund sich auch davor zu fürchten. Prinzipiellist jede soziale Störung angesiedelt, wodie Umgebung das Denken eines Menschenkontrolliert und gedeihen kann wie einhineingesätes Virus. Andere probieren, überuns hinweg zu bestimmen und fordern unszu manchem auf. Unsere Persönlichkeit ist inihrer Individualität dort zu finden, wo wir dieWahl behalten, nein zu sagen oder delegierenkönnen. „Ich mache es später“, antwortetein freier Geist abgrenzend und vielleichtbleibt noch die Alternative, Geschwister,Kollegen oder Fremde zu finden, die sichgern einbringen und sei es bezahlt.Unsichere Menschen, die deswegen vermutlichdie verschiedensten Störungen undKrankheiten bei sich begünstigen, könntenlernen, ihre traumatischenBefürchtungen in den Griff zubekommen. Der Anfang kannnur sein, Furcht als das allemzu Grunde liegende Problemüberhaupt zu bemerken. Und dieLösung, wenn jemand versteht,sich zukünftig abzugrenzen, woes bislang beinahe unbemerktweh getan hat, zu gehorchen,ohne das zu müssen, wird neueProbleme auf den Plan rufen. Dasist ein ohnmächtiges Begreifender eigenen Unbedeutsamkeitin dieser großen Realität undtotaler Vertrauensverlust. Mitdem Verstehen, sich abgrenzenzu müssen und Wege dafürgefunden zu haben, beginnt dieEinsicht wie ein Himmelskörperdem andauernden Beschuss vonMeteoriten ausgesetzt zusein. Bis ein Mensch dieSportlichkeit anderer erlernt, Anwürfeund Forderungen wie einen Ballzu fangen oder zurückzuschlagen,braucht es Zeit.Mit dem Begreifen unserer Individualitätgeht eine neue Definition vonVertrauen einher. Fremden folgen,bei ihren Ansichten mitzugehen,wird zukünftig dem eigenen Zieluntergeordnet. Nützt mir diesesGegenüber, habe ich gerade Zeit,zuzuhören, schenke ich jemandemVertrauen? Dann aber unter derPrämisse, es niemals blind und vollständigzu tun. Ein gesunder Menschbehält die Oberhand über seineFurcht und findet in dieses Verhaltenzurück, wenn Stress verhindert, entsprechendgereifter Einsicht zu handeln.Erziehung sollte sich zum Zielnehmen, diese Prozesse als eine sportlicheEinstellung zum Leben frühzeitig zu festigen,bei denen, die uns anvertraut sind. So auchim großen Rahmen des Staates, wo dieBürger und Bürgerinnen sich der Verwaltungdes Gemeinwesens anvertrauen (müssen).Nicht wenige werden derzeit als spätpubertierendeQuerulanten dargestellt. Eingefährlicher Denkfehler, diese Menschen zurvermeintlichen Klugheitzwingen zu wollen, weilman als erwachsenerMitbürger begriffenhabe, was selbstverständlichsei. Die großeeuropäische Freiheit zuverspielen, wäre fatal.Unsere Werte höhlenwir von innen aus, wennder Anteil Blockierendereine Dimension erreicht,die der voran machendeTeil nicht länger mitnehmenkann oder will.Eine Grenze um Europaherum zu definieren,bedeutet unbedingt und notwendigerweise,den europäischen Bürger zu allererstals solchen sichtbar zu machen. Wie siehteuropäische Vielfalt aus, die sich mit allihren Stimmen als selbstbestimmte Einheitempfindet? Das wäre zunächst eine Arbeitnach innen hin, die getan werden muss; Integrationabweichender Ansichten ist besser,als unnötige Fliehkräfte anzufeuern. DieosteuropäischenStaatenwerdenebensoIdentitätbenötigenwie der Kernvon Europa,der sogardamit hadert,wie es mitden Britenzu halten sei.Da macht eskeinen Sinn,dem BestrebenamerikanischerInteressennachzuplappern.Deutschlandsollte sichauf die Freiheit des Einzelnen konzentrierenund seine Einheit in integrierter Vielfaltfinden. Da kann doch jeder quer, diagonalund geradeaus oder anderweitig kreativmithelfen. Ein neues Vertrauen in eine neueWelt benötigt Zeit. Muße zu verschenken, istdes Künstlers liebste Beschäftigung.:)Feb 5, 2022 - Zeit zu verschenken 11 [Seite 11 bis 11 ]

Zeit zu verschenken

Feb 5, 2022

Das Trauma, sich vor anderen zu fürchten,

ist weit verbreitet. Es schafft Mitläufer und

psychisch kranke Menschen. Dazu kann

angenommen werden, dass nicht wenige

körperliche Beschwerden ihre Ursache darin

finden, Angst zu haben. Angst gilt aber nicht

als eine mechanische Beeinträchtigung,

sondern wir verstehen sie als Gefühl. Was

ist eine Emotion? Sich zu fürchten, hat

unterschiedliche Gründe, ist individuell und

überlebenswichtig. Nehmen wir an, jemand

erkrankt wiederholt psychisch und irgendeine

Diagnose gibt diesem zugehörigen

Verhalten seinen Namen, so wird noch Angst

dazukommen, das Problem entwickelt zu haben

und sich auch davor zu fürchten. Prinzipiell

ist jede soziale Störung angesiedelt, wo

die Umgebung das Denken eines Menschen

kontrolliert und gedeihen kann wie ein

hineingesätes Virus. Andere probieren, über

uns hinweg zu bestimmen und fordern uns

zu manchem auf. Unsere Persönlichkeit ist in

ihrer Individualität dort zu finden, wo wir die

Wahl behalten, nein zu sagen oder delegieren

können. „Ich mache es später“, antwortet

ein freier Geist abgrenzend und vielleicht

bleibt noch die Alternative, Geschwister,

Kollegen oder Fremde zu finden, die sich

gern einbringen und sei es bezahlt.

Unsichere Menschen, die deswegen vermutlich

die verschiedensten Störungen und

Krankheiten bei sich begünstigen, könnten

lernen, ihre traumatischen

Befürchtungen in den Griff zu

bekommen. Der Anfang kann

nur sein, Furcht als das allem

zu Grunde liegende Problem

überhaupt zu bemerken. Und die

Lösung, wenn jemand versteht,

sich zukünftig abzugrenzen, wo

es bislang beinahe unbemerkt

weh getan hat, zu gehorchen,

ohne das zu müssen, wird neue

Probleme auf den Plan rufen. Das

ist ein ohnmächtiges Begreifen

der eigenen Unbedeutsamkeit

in dieser großen Realität und

totaler Vertrauensverlust. Mit

dem Verstehen, sich abgrenzen

zu müssen und Wege dafür

gefunden zu haben, beginnt die

Einsicht wie ein Himmelskörper

dem andauernden Beschuss von

Meteoriten ausgesetzt zu

sein. Bis ein Mensch die

Sportlichkeit anderer erlernt, Anwürfe

und Forderungen wie einen Ball

zu fangen oder zurückzuschlagen,

braucht es Zeit.

Mit dem Begreifen unserer Individualität

geht eine neue Definition von

Vertrauen einher. Fremden folgen,

bei ihren Ansichten mitzugehen,

wird zukünftig dem eigenen Ziel

untergeordnet. Nützt mir dieses

Gegenüber, habe ich gerade Zeit,

zuzuhören, schenke ich jemandem

Vertrauen? Dann aber unter der

Prämisse, es niemals blind und vollständig

zu tun. Ein gesunder Mensch

behält die Oberhand über seine

Furcht und findet in dieses Verhalten

zurück, wenn Stress verhindert, entsprechend

gereifter Einsicht zu handeln.

Erziehung sollte sich zum Ziel

nehmen, diese Prozesse als eine sportliche

Einstellung zum Leben frühzeitig zu festigen,

bei denen, die uns anvertraut sind. So auch

im großen Rahmen des Staates, wo die

Bürger und Bürgerinnen sich der Verwaltung

des Gemeinwesens anvertrauen (müssen).

Nicht wenige werden derzeit als spätpubertierende

Querulanten dargestellt. Ein

gefährlicher Denkfehler, diese Menschen zur

vermeintlichen Klugheit

zwingen zu wollen, weil

man als erwachsener

Mitbürger begriffen

habe, was selbstverständlich

sei. Die große

europäische Freiheit zu

verspielen, wäre fatal.

Unsere Werte höhlen

wir von innen aus, wenn

der Anteil Blockierender

eine Dimension erreicht,

die der voran machende

Teil nicht länger mitnehmen

kann oder will.

Eine Grenze um Europa

herum zu definieren,

bedeutet unbedingt und notwendigerweise,

den europäischen Bürger zu allererst

als solchen sichtbar zu machen. Wie sieht

europäische Vielfalt aus, die sich mit all

ihren Stimmen als selbstbestimmte Einheit

empfindet? Das wäre zunächst eine Arbeit

nach innen hin, die getan werden muss; Integration

abweichender Ansichten ist besser,

als unnötige Fliehkräfte anzufeuern. Die

osteuropäischen

Staaten

werden

ebenso

Identität

benötigen

wie der Kern

von Europa,

der sogar

damit hadert,

wie es mit

den Briten

zu halten sei.

Da macht es

keinen Sinn,

dem Bestreben

amerikanischer

Interessen

nachzuplappern.

Deutschland

sollte sich

auf die Freiheit des Einzelnen konzentrieren

und seine Einheit in integrierter Vielfalt

finden. Da kann doch jeder quer, diagonal

und geradeaus oder anderweitig kreativ

mithelfen. Ein neues Vertrauen in eine neue

Welt benötigt Zeit. Muße zu verschenken, ist

des Künstlers liebste Beschäftigung.

:)

Feb 5, 2022 - Zeit zu verschenken 11 [Seite 11 bis 11 ]

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