ASV Magazin., 52. Jahrgang, 115. Ausgabe, Juni 2022
Von der Waldkampfbahn zur Modernen Sportstätte 22 Neue Homepage des ASV Neue Outdoor-Sportangebote in Süchteln - in Planung Historisches: Nordrhein-Crossmeisterschaften 1997 Abteilung Volleyball
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ASV MAGAZIN. 1/2022
Bewegung als Wundermittel -
auch in der Krebstherapie
wird sich Bewegung als therapeutisches Mittel sicherlich
immer weiter durchsetzen.
Pflicht vs. Vergnügen
Schon wenn sie gesund sind, fällt es bekanntlich
vielen Menschen schwer, sich zur Bewegung zu
motivieren. Bei Krebserkrankungen kommen weitere
Faktoren hinzu, die die Motivation mindern.
Darum geht es in dem Artikel von Christian Heinrich
„Wie motiviere ich mich?“
Ob es nun die Sorge der Angehörigen ist, dass man
sich nicht überanstrengen dürfe oder körperliches
Unwohlsein nach Chemotherapie beklagt oder ob
man schlicht generell wenig Motivation zum Sport
hat - für Krebspatienten ist es nicht leicht, die nötige
Motivation zur Bewegung zu finden. Wichtigstes
Mittel ist dabei der Spaß: Sobald Sport nicht als
Verpflichtung, sondern als Vergnügen angesehen
wird, steigt die Motivation erheblich. Heinrich zitiert
dabei Antonia Pfahl aus der Abteilung für
Sportonkologie am Universitätsklinikum Freiburg:
„Letztendlich steht und fällt es damit, ob die Patientin
oder der Patient die Übungen auch tatsächlich
macht.“ Das, so Pfahl, hänge vor allem davon
ab, ob sich die Patienten auf die Übungen freuen
oder nicht. Dabei sei es in der Regel unerheblich,
ob es sich um Ausdauer- oder Spielsportarten
handle. Wichtig sei nur, dass der Trainingsplan an
die Patienten angepasst werde, um eine Überlastung
zu verhindern.
Probleme in der Praxis
Allerdings findet körperliche Bewegung als Begleittherapie
in Deutschland noch zu wenig Beachtung.
Zwar ist das Bewusstsein dafür bei den Fachärzten
und -ärztinnen mittlerweile vorhanden,
doch meist fehlt die Zeit, die Patienten darüber zu
informieren. Und Zeit braucht es nun einmal, um
einen geeigneten Trainingsplan aufzustellen. Ein
weiteres Problem besteht darin, dass die Krankenkassen
in vielen Fällen nicht für Bewegungstherapien
zahlen. Dabei ist längst bekannt, dass solche
Therapien nicht nur wirksam, sondern auch kostensparend
sind. Zuletzt mangelt es an Sport- und
Physiotherapeuten für die Umsetzung einer Bewegungstherapie
mit entsprechenden Fachkenntnissen.
Immerhin: 2015 wurde die Fachakademie für
die Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie
(OTT) gegründet, um dem Fachkräftemangel
entgegenzuwirken.
Letztlich sollten Patienten sich selbst an die Experten
wenden und am besten mit dem behandelnden
Onkologen direkt sprechen.
Wodurch entstehen die
positiven Effekte?
Als „Allesverbesserungsmittel“ betitelt Heinrich in
seinem zweiten Artikel „In Turnschuhen gegen den
Krebs“ die Bewegung in Bezug auf den Kampf gegen
den Krebs. Denn Sport hat hier gleich zwei positive
Effekte: Er stärkt den Körper und schwächt
gleichzeitig den Tumor. Beinahe alle Beschwerden
im Rahmen einer Krebstherapie können durch
Sport gelindert werden. Gleichzeitig stärkt er die
Psyche und wirkt vorbeugend bei Angststörungen
und Depressionen.
Doch was genau bewirkt diese positiven Effekte?
Dazu hat Heinrich mit der Leiterin der Abteilung
Bewegung, Präventionsforschung und Krebs am
Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg,
Karen Steindorf, gesprochen. Steindorf führte zwei
Studien mit Kontrollgruppen durch. Ergebnis: Die
aktivere Gruppe verzeichnete deutlich höhere Lebensqualität
während der Chemotherapie. Zu ähnlichen
Ergebnissen kommen auch weitere Studien
und es zeigt sich: Bewegungstherapie fördert die
Überlebenschancen, je nach Krebsart sogar bis zu
50%.
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