reformleben - Nr. 45 - Zucker
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>45</strong><br />
JULI | AUGUST 2022<br />
AUSGABE<br />
S. 52<br />
BLUTDRUCK SENKEN<br />
MIT SPORT<br />
Das passende Training<br />
S. 18<br />
KETOSE<br />
OHNE KETO-DIÄT<br />
MCTs & Co.<br />
S. 8<br />
SCHULMEDIZIN VS.<br />
NATURHEILKUNDE<br />
Dr. Klaus Mohr zieht Bilanz<br />
<strong>Zucker</strong> – weißes<br />
Gift oder doch<br />
ganz harmlos?<br />
Klar, wir alle essen zu viel <strong>Zucker</strong><br />
und einfache Kohlenhydrate. Aber<br />
warum eigentlich? Und was ist so<br />
schlimm daran? Die Biologin Julia<br />
Tulipan erklärt die Zusammenhänge.<br />
S. 4<br />
Mit<br />
Grill-Rezept-<br />
Special!
Jetzt<br />
auch als Abo:<br />
6 Ausgaben = 19,– €<br />
Lieferung frei<br />
Haus!<br />
gesund<br />
GLÜCKLICH<br />
www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
Abo-Bestellung unter T +49 (0) 6082 922900-0 oder redaktion@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Zurückliegende Ausgaben können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,60 € Versandkosten) bestellen.
Inhalt<br />
Liebe Leserinnen & Leser,<br />
morgens ein Marmeladenbrot, mittags Nudeln mit<br />
Tomatensauce aus dem Glas und abends ein Bananenjoghurt<br />
– mit solch einer Ernährung sprengen wir schnell,<br />
was uns die WHO in punkto <strong>Zucker</strong>aufnahme empfiehlt.<br />
Die Industrie weiß längst: <strong>Zucker</strong> ist billig, schmeckt und<br />
macht Lust auf mehr. Und wir wissen: <strong>Zucker</strong> macht dick,<br />
träge und ist bei vielen Krankheiten wesentlich beteiligt.<br />
Trotzdem greifen wir täglich zu und achten zu wenig<br />
auf versteckten <strong>Zucker</strong> – etwa in verarbeiteten Lebensmitteln.<br />
Für <strong>reformleben</strong> hat sich Biologin Julia Tulipan<br />
dieses Phänomen genauer angesehen und aufgearbeitet,<br />
wie unser Körper auf das „Suchtmittel <strong>Zucker</strong>“ reagiert.<br />
Und auch sonst ist dieses Heft wieder voller spannender<br />
und hilfreicher Empfehlungen für ein gesundes<br />
Leben: Es geht um Hefe als uraltes Heilmittel, Sport<br />
gegen Bluthochdruck und die ketogene Ernährung. Dr.<br />
Klaus Mohr wagt den Vergleich von Schulmedizin und<br />
moderner Naturheilkunde und stellt die symptomatische<br />
Linderungsbehandlung der Ursachenorientierung<br />
gegenüber.<br />
Achten Sie gut auf sich!<br />
Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />
Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />
Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH<br />
Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Gesundheit<br />
<strong>Zucker</strong> – weißes Gift, oder doch ganz harmlos? S. 4<br />
Eingreifende Medizin & Naturheilkunde S. 8<br />
Ginseng und altersbedingte Störungen S. 15<br />
Ohne Diät in die Ketose S. 18<br />
Mikrobe des Jahres:<br />
Hefe, der kleinste Heilpilz der Welt S. 28<br />
Müde, schlapp, erschöpft?<br />
Enzym-Hefezellen können helfen! S. 31<br />
Blick in den Markt S. 38<br />
Gesundheits-News S. 48<br />
Ernährung & Rezepte<br />
<strong>Zucker</strong> – weißes Gift, oder doch ganz harmlos? S. 4<br />
Ginseng und altersbedingte Störungen S. 15<br />
Ohne Diät in die Ketose S. 18<br />
Mikrobe des Jahres:<br />
Hefe, der kleinste Heilpilz der Welt S. 28<br />
Müde, schlapp, erschöpft?<br />
Enzym-Hefezellen können helfen! S. 31<br />
Blick in den Markt S. 38<br />
Zucchini – Lebensmittel mit<br />
Gesundheitsplus S. 42<br />
Gesundheits-News S. 48<br />
Rezepte:<br />
Granatapfel-Feta-Auberginen S. 24<br />
Halloumi-Zucchini-Spieße S. 25<br />
Asiatische Tofu-Steaks S. 25<br />
Linsenburger im<br />
Tomaten-Oregano-Brötchen S. 26<br />
Erdbeer-Spargel-Salat S. 36<br />
Buschbohnen-Salat S. 37<br />
Marinierte Ziegenkäsetaler S. 37<br />
Low Carb Wolkenbrötchen S. 39<br />
<strong>Zucker</strong>freier Erdbeer-Fruchtaufstrich S. 41<br />
Zucchini-Relish S. 44<br />
Zucchini-Salat S. 44<br />
Gefüllte Zucchini S. <strong>45</strong><br />
Zucchini-Röllchen S. 46<br />
Grüner Zucchini-Kuchen S. 46<br />
Cremige Zucchini-Suppe S. 46<br />
Fitness & Sport<br />
Runter mit dem Blutdruck durch<br />
regelmäßiges Training S. 52<br />
Lifestyle<br />
Buchempfehlungen S. 56<br />
Impressum S. 51<br />
| 3
ZUCKER<br />
weißes Gift,<br />
oder doch ganz harmlos?<br />
Wir haben ein geteiltes Verhältnis zu <strong>Zucker</strong>.<br />
Ist <strong>Zucker</strong> per se gesundheitsschädlich,<br />
kommt es ausschließlich auf die Menge an<br />
steht <strong>Zucker</strong> vollkommen zu Unrecht am<br />
Pranger? Die Wahrnehmung von <strong>Zucker</strong> in<br />
der Öffentlichkeit und in der Medizin hat<br />
sich in den letzten Jahrzenten definitiv stark<br />
gewandelt. Man ist sensibler geworden,<br />
sowohl was den natürlichen <strong>Zucker</strong>gehalt von<br />
Lebensmitteln betrifft, aber auch wie mit Zusatz<br />
von <strong>Zucker</strong> umgegangen wird.<br />
4 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
WHO empfiehlt<br />
maximal 5–10 Teelöffel<br />
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />
empfiehlt eine maximale Aufnahme von 5–10<br />
Teelöffel freien <strong>Zucker</strong>s pro Tag. Dieser Empfehlung<br />
schließt sich auch die AHA (American<br />
Heart Association) und die DGE an. 1,2<br />
Es geht hier um jede Art von <strong>Zucker</strong>, sowohl<br />
zugesetzter als auch natürlich vorkommender<br />
<strong>Zucker</strong>. Leider liegen wir in Europa weit<br />
über dieser Maximalempfehlung. Im Schnitt<br />
nimmt jeder Europäer ca. 22 Teelöffel <strong>Zucker</strong><br />
pro Tag zu sich, das entsprich einer Jahresmenge<br />
von stolzen 32,5 kg.<br />
Wir essen also deutlich mehr <strong>Zucker</strong> als allgemein<br />
als empfehlenswert angesehen wird.<br />
Doch welche Konsequenzen hat der übermäßige<br />
<strong>Zucker</strong>konsum tatsächlich für unsere<br />
Gesundheit und warum ist es so schwer den<br />
<strong>Zucker</strong> zu meiden?<br />
<strong>Zucker</strong> ist raffiniert<br />
<strong>Zucker</strong> ist überall. Es geht nicht nur um die<br />
„üblichen“ Verdächtigen, wie Süßigkeiten<br />
und Schokolade. <strong>Zucker</strong> hat den Weg in viele<br />
Lebensmittel gefunden, in denen man auf den<br />
ersten Blick keinen <strong>Zucker</strong> vermuten würde.<br />
Wurst, Käse, Jo ghurt, Pizza und Saucen. <strong>Zucker</strong><br />
ist günstig und er schmeckt uns. <strong>Zucker</strong><br />
macht uns hungrig und er macht, dass wir<br />
mehr essen als wir eigentlich benötigen.<br />
<strong>Zucker</strong> lässt den Blutzucker ansteigen und<br />
der Körper schüttet das Hormon Insulin aus.<br />
Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet<br />
und seine wichtigste Aufgabe ist die<br />
Regulation des Blutzuckers, genauer gesagt<br />
die Senkung des Blutzuckers. Insulin sorgt<br />
dafür, dass der <strong>Zucker</strong> aus dem Blut so rasch<br />
wie möglich in den Zellen landet. Warum ist<br />
das wichtig? Ein erhöhter Blutzuckerspiegel<br />
macht allerhand Probleme in unserem Körper.<br />
Aus diesem Grund findet eine strenge<br />
Regulation des Blutzuckers statt, der in<br />
einem engen Normbereich gehalten werden<br />
muss. Ist der Blutzucker ständig erhöht,<br />
reagiert er mit Körperzellen und verändert<br />
diese unwiderruflich. Dieser Vorgang wird als<br />
Verzuckerung (Glykosylierung) bezeichnet<br />
und wird u. a. als Biomarker für den Alterungsprozess<br />
herangezogen. Die dabei entstehenden<br />
Verzuckerungsprodukte nennt man<br />
AGEs (Advanced Glycation Endproducts).<br />
Je mehr Verzuckerung umso schneller schreitet<br />
die Zellalterung voran, denn verzuckerte<br />
Moleküle sind nicht mehr funktionsfähig,<br />
fördern Entzündung 3 und nehmen Einfluss<br />
auf zahlreiche Signalwege in unserem Körper.<br />
Der Verzuckerungsvorgang ist dauerhaft und<br />
führt zu irreversiblen Schäden. AGEs sind<br />
unlösliche Verbindungen, die sich langsam im<br />
Gewebe anreichern und sowohl Struktur als<br />
auch Funktion beeinflussen.<br />
Effekte von AGEs:<br />
• Erhöhten die Durchlässigkeit von Blutgefäßen<br />
(vasculäre Permeabilität)<br />
• Erhöhten die arterielle Steifheit (verminderte<br />
Flexibilität der Blutgefäße)<br />
• Hemmten die Erweiterung der Blutgefäße,<br />
da es die Wirkung von Stickstoffmonoxid<br />
beeinflusst (Bluthochdruck)<br />
• Führten zur Ausschüttung von Entzündungsfaktoren<br />
(z. B. Zytokine)<br />
• Verstärkten oxidativen Stress – vermehrte<br />
Bildung von freien Radikalen (ROS)<br />
AGEs fördern die Bildung von Sauerstoffradikalen<br />
(ROS). Die Aufnahme von <strong>Zucker</strong> selbst<br />
stimuliert die Bildung von freien Radikalen<br />
über diverse Regelmechanismen. 4 So konnte<br />
nachgewiesen werden, dass bereits die Aufnahme<br />
von 75 g Glukose (etwa die Menge,<br />
die man in zwei Dosen Limonade findet) zu<br />
| 5
einem signifikanten Anstieg von freien Radikalen<br />
im Blut führt. 5<br />
Stärke- und zuckerreiche Mahlzeiten tragen<br />
wesentlich zur Entstehung von AGEs sowie<br />
freien Radikalen bei und somit zu vermehrter<br />
Entzündung im ganzen Körper.<br />
HbA1c<br />
Der Langzeitblutzucker, auch HbA1c genannt,<br />
ist nichts anderes als eine Angabe,<br />
wie viel Prozent des roten Blutfarbstoffes<br />
(Hämoglobin) bereits verzuckert sind. Der<br />
HbA1c gibt einen guten Richtwert dafür,<br />
wie hoch der Blutzucker in den letzten 8 bis<br />
12 Wochen war. Normalbereich: 4,4–6,5 %.<br />
Insulinresistenz und Entzündung,<br />
ein Teufelskreis<br />
Insulinresistenz und chronisch erhöhtes<br />
Insulin ist einer der stärksten Faktoren für<br />
die Vorhersage von chronischen Krankheiten<br />
(Zivilisationskrankheiten) – insbesondere von<br />
Herz-Kreislauferkrankungen. 6 Insulinresistenz<br />
bedeutet, dass die Zellen weniger gut auf das<br />
Hormon Insulin reagieren. Also, die Sensitivität<br />
für Insulin abnimmt. Die Folge ist, dass<br />
der Körper immer mehr und mehr Insulin<br />
ausschütten muss, um den Blutzucker in einer<br />
normalen Bandbreite zu halten. Erst wenn die<br />
Resistenz so weit fortgeschritten ist, dass der<br />
Körper sie nicht mehr kompensieren kann,<br />
steigt der Blutzucker über den Normbereich an<br />
und erst dann erhält der Patient, in den meisten<br />
Fällen, die Diagnose Diabetes. Die Insulinresistenz<br />
beleibt somit oft viele Jahre unerkannt.<br />
Insulinresistenz und Entzündung sind ein<br />
wesentlicher Dreh- und Angelpunkt für die<br />
Entstehung der meisten sogenannten Zivilisationskrankheiten,<br />
und es gibt einen direkten<br />
Zusammenhang zwischen Insulinresistenz<br />
und der Aktivierung von Entzündungsprozessen.<br />
<strong>Zucker</strong> und einfache Kohlenhydrate<br />
haben von allen Nährstoffen, den größten<br />
Effekt auf den Blutzucker und auf die Ausschüttung<br />
von Insulin. Möchten Sie Einfluss<br />
auf den Teufelskreis von Entzündung und<br />
Insulinresistenz nehmen, dann ist es das<br />
naheliegendste <strong>Zucker</strong> und einfache Kohlenhydrate<br />
zu reduzieren.<br />
Warum ist es so schwer<br />
auf <strong>Zucker</strong> zu verzichten<br />
Sicherlich haben Sie auch schon mal versucht<br />
weniger <strong>Zucker</strong> zu essen. Dann wissen Sie<br />
auch, dass es gar nicht so einfach ist. <strong>Zucker</strong><br />
begegnet uns überall und <strong>Zucker</strong> beeinflusst<br />
uns auf vielen verschiedenen Ebenen.<br />
Starke Blutzuckerschwankungen begünstigen<br />
Heißhungerattacken und es setzt die natürliche<br />
Regulation von Hunger und Sättigung<br />
aus. Zusätzlich verhindert das Hormon die<br />
Fettverbrennung. So sind wir den ganzen Tag<br />
auf der Blutzuckerachterbahn gefangen und<br />
bauen Fettreserven eher auf statt ab.<br />
<strong>Zucker</strong> aktiviert auch, wie kein anderes<br />
Lebensmittel, unsere Belohnungszentren im<br />
Gehirn. <strong>Zucker</strong>haltige Lebensmittel stimulieren<br />
Gehirnbereiche, die auch bei Suchtmittelkonsum<br />
stimuliert werden – sogar ähnliche<br />
Entzugserscheinungen konnten beobachtet<br />
werden. 7<br />
Der kurzfristige Energieschub, verbunden<br />
mit der Aktivierung der Belohnungszentren<br />
macht den <strong>Zucker</strong> durchaus zu einem problematischen<br />
Lebensmittel. Die natürliche,<br />
unbewusste Kontrolle des Essverhaltens wird<br />
außer Kraft gesetzt.<br />
6 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
Die Bedeutung von Insulin<br />
lange unterschätzt<br />
Die negativen gesundheitlichen Effekte von<br />
<strong>Zucker</strong> und Kohlenhydraten sind untrennbar<br />
mit der Wirkung von Insulin verbunden.<br />
Besonders in den letzten Jahren hat sich die<br />
Studienlage dahingehend verdichtet, dass<br />
Insulin unzählige Signalwege in der Zelle beeinflusst<br />
und es große Unterschiede hinsichtlich<br />
der Ausprägung dieser Effekte zwischen<br />
normalgewichtigen und übergewichtigen<br />
Menschen gibt.<br />
Eine Forschergruppe der Universität Boston,<br />
Massachusetts, konnte zeigen, dass eine einzige<br />
kohlenhydratreiche Mahlzeit zu erhöhtem<br />
Stress in den Zellen und zu einer Verringerung<br />
der antioxidativen Kapazität führte. 8<br />
Dr. Benjamin Bikman und Dr. David Ludwig<br />
von der Harvard Medical School machten erst<br />
kürzlich eine noch spannendere Entdeckung.<br />
Sicher haben Sie auch schon von dem Mythos<br />
gehört, dass alle Lebensmittel gleich zu behandeln<br />
sind und es ausschließlich auf die<br />
Menge der Kalorien ankommt. Die Studie von<br />
Dr. Bikman und Dr. Ludwig zeigt deutlich,<br />
dass dem nicht so ist, sondern dass die Art<br />
des Lebensmittels bestimmt, was mit der aufgenommenen<br />
Energie geschieht. Sie konnten<br />
zeigen, dass bei einer kohlehydratreichen<br />
Mahlzeit die Weichen des Stoffwechsels hin zu<br />
Fetteinlagerung gestellt werden und die Energiegewinnung<br />
in den Zellen reduziert ist. 9<br />
Weniger <strong>Zucker</strong> tut uns allen gut<br />
Natürlich gilt auch bei <strong>Zucker</strong> der vielzitierte<br />
Spruch von Paracelsus, dass alleinig die Dosis<br />
das Gift macht. Doch hinsichtlich der rapide<br />
ansteigenden chronischen Erkrankungen (u. a.<br />
die Epidemie an Übergewicht und Diabetes),<br />
ist es sicherlich nicht übertrieben zu sagen,<br />
dass wir die Dosis wohl weit überschritten<br />
haben. <strong>Zucker</strong>reduktion ist eine der wirkungsvollsten,<br />
kostengünstigsten und gleichzeitig auch<br />
einfachsten Maßnahmen, die jeder von uns treffen<br />
kann, um einen großen Beitrag zur eigenen<br />
Gesundheit leisten zu können.<br />
1<br />
Johnson, Rachel K., et al. "Dietary sugars intake and cardiovascular<br />
health a scientific statement from the american heart<br />
association." Circulation 120.11 (2009): 1011-1020.<br />
2<br />
Ernst JB. Deutsche Adipositas-Gesellschaft, Deutsche Diabetes<br />
Gesellschaft und Deutsche Gesellschaft für Ernährung.<br />
Quantitative Empfehlung zur <strong>Zucker</strong>zufuhr in Deutschland.<br />
Bonn, 2018<br />
3<br />
Glenn, J.; Stitt, A. (2009). "The role of advanced glycation end<br />
products in retinal ageing and disease". Biochimica et Biophysica<br />
Acta 1790 (10): 1109–1116.<br />
4<br />
Bonnefont-Rousselot, Dominique. "Glucose and reactive oxygen<br />
species." Current Opinion in Clinical Nutrition & Metabolic<br />
Care 5.5 (2002): 561-568.<br />
5<br />
Mohanty, Priya, et al. "Glucose challenge stimulates reactive<br />
oxygen species (ROS) generation by leucocytes." The journal<br />
of clinical endocrinology & metabolism 85.8 (2000): 2970-2973.<br />
6<br />
Shoelson, S. et al. 2006. Inflammation and insulin resistance.<br />
Journal of Clinical Investigation. 116, 7 (2006), 1793–1801.<br />
7<br />
Colantuoni, C., et al. "Excessive sugar intake alters binding to<br />
dopamine and mu-opioid receptors in the brain." Neuroreport<br />
12.16 (2001): 3549-3552.<br />
8<br />
Istfan, Nawfal, et al. "Acute carbohydrate overfeeding: a redox<br />
model of insulin action and its impact on metabolic dysfunction<br />
in humans." American Journal of Physiology-Endocrinology<br />
and Metabolism 321.5 (2021): E636-E651.<br />
9<br />
Bikman, Benjamin T., et al. "A high-carbohydrate diet lowers<br />
the rate of adipose tissue mitochondrial respiration." European<br />
Journal of Clinical Nutrition(2022): 1-4.<br />
Julia Tulipan ist Biologin (Mag.) und Master<br />
of Science in klinischer Ernährungsmedizin.<br />
Sie ist Speakerin, Dozentin und Bestseller<br />
Autorin („Keto Kompass“) und schreibt für<br />
verschiedene Magazine sowie für ihren eigenen<br />
Blog JuliaTulipan.com vor allem zu den<br />
Themen ketogene und artgerechte Ernährung<br />
und Bewegung.<br />
| 7
Eingreifende<br />
Medizin<br />
& NATUR-<br />
HEILKUNDE
CT, MRT, PET, Disease Management, Compliance,<br />
die Sprache der modernen Medizin<br />
besteht zunehmend aus Akronymen und<br />
Anglizismen. Stets prägt die Entwicklung die<br />
Sprache – und die Sprache das Denken, die<br />
Einstellung. Auch von Patienten werden CTs<br />
und MRTs zunehmend verlangt, mit oder ohne<br />
Indikation.<br />
Klar, die Übersicht zu behalten, wird schwieriger,<br />
das Verständnis, die Möglichkeiten<br />
scheinen sehr groß. Leitlinien werden vereinbart<br />
und Behandlungsprogramme. Die Digitalisierung<br />
wird forciert. Alles ähnlich wie in<br />
jedem anderen Industriekonzern auch. So ein<br />
Vergleich geht aber zu weit, möchte man da<br />
widersprechen: Die Medizin ist doch weder Industrie<br />
noch Konzern, sollte so doch zumindest<br />
nicht sein. Obgleich sie genauso – oder noch<br />
viel dringender – gebraucht wird, wie etwa die<br />
Automobilindustrie oder andere Konzerne. Immer<br />
mehr gebraucht wird zur Behandlung der<br />
Flut von Zivilisationskrankheiten. Ja das ist so.<br />
Vielleicht musste gerade deshalb die Medizin<br />
sich so anpassen, mit Effektivitätssteigerung,<br />
Rationalisierung, Spezialisierung und Digitalisierung.<br />
All das wird in unserer Gesellschaft<br />
verlangt. In allem geht es um mehr, mehr von<br />
allem, mehr von allen.<br />
In diesem Umfeld erfüllt die hochtechnisierte,<br />
hochspezialisierte, hocheffektive Medizin unserer<br />
Zeit ihren Auftrag: Disease Management,<br />
man könnte auch sagen Krankheitsverwaltung<br />
umfassend und tüchtig.<br />
Gesundheitswesen und<br />
Kohlendioxid-Emissionen<br />
Im Vergleich mit der guten alten Naturheilkunde<br />
ist die moderne Medizin eingreifender<br />
geworden und effektiver. Vielen Menschen in<br />
unserer Gesellschaft kam und kommt das zu<br />
Gute. Gewiss gibt es hier und da auch Probleme<br />
in der Versorgung und manch einer fühlt<br />
sich in dem System nicht wohl. Doch wendet<br />
die Gesellschaft beachtliche Beträge auf für<br />
ihr Gesundheitswesen, das – klar gesagt – vor<br />
allem rationalisierte Krankheitsbehandlung,<br />
Verwaltung und Versorgung ist. Weitgehend<br />
kostenfrei für die Behandelten, obgleich<br />
etliche davon sich unzureichend behandelt<br />
fühlen. Nicht ganz billig für die Gesellschaft,<br />
die Zahlen werden gleich noch genannt.<br />
Problematischer noch sind die Konsequenzen<br />
für die Erdatmosphäre: Den Ermittlungen<br />
der internationalen Organisation Health<br />
Care without Harm zufolge werden von dem<br />
Gesundheitswesen (so die offizielle Bezeichnung)<br />
weltweit insgesamt fünf Prozent aller<br />
Kohlendioxid-Emissionen erzeugt. Wäre das<br />
Gesundheitswesen ein Staat, würde es nach<br />
China, den USA, Indien und Russland derzeit<br />
der fünftgrößte Kohlendioxid-Emittent sein.<br />
In unserer hoch entwickelten Gesellschaft<br />
dürfte, die Pflege inbegriffen, der Anteil an<br />
den Emissionen noch höher sein. Aber das sei,<br />
obgleich die Klimaveränderung ein hochbrisantes<br />
Problem ist, hier nur am Rande<br />
vermerkt. Ist doch die Gesundheit, mehr noch<br />
die Behandlung der Krankheiten, ein hohes<br />
Gut. Der weltweite Flugverkehr verursacht<br />
übrigens ungefähr gleich viele Kohlendioxid-<br />
Emissionen. Und im Grunde hängt das alles<br />
miteinander zusammen.<br />
Im Vergleich damit sind die Ausgaben für das<br />
Gesundheitswesen, wie es bezeichnet wird,<br />
nicht so schwerwiegend, obzwar keineswegs<br />
niedrig: 440,6 Milliarden € in 2020, nach<br />
413,8 Milliarden € in 2019 und 393,1 Milliarden<br />
€ in 2018 – alleine in Deutschland, versteht<br />
sich. Die Wachstumsraten sind ebenfalls<br />
beachtlich. Wo wird das hinführen? Ein Großteil<br />
ist für die Behandlung der Zivilisationserkrankungen<br />
notwendig und deren Folgen.<br />
| 9
Erhältlich im<br />
Kundenlieblinge<br />
Hagebutte Pulver & Kapseln<br />
Partner von<br />
Reformhaus ®<br />
mit Vitamin C<br />
für Kollagenbildung<br />
und Knorpelfunktion*<br />
• hergestellt aus den Fruchtschalen und den Kernen der<br />
hochwertigen, chilenischen Hagebutte<br />
• enthalten natürlicherweise Vitamin C. *Vitamin C trägt<br />
zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale<br />
Knorpelfunktion bei<br />
Curcuma Pulver, Kapseln & Tabletten<br />
• hergestellt aus Bio Curcuma-Wurzeln<br />
• Curcuma Pulver enthält natürlicherweise den sekundären<br />
Pflanzenstoff Curcumin<br />
• mit Piperin aus gemahlenem Pfeffer<br />
erhältlich als Curcuma<br />
Pulver, Tabletten oder<br />
Curcuma Extrakt Kapseln<br />
• Curcuma Extrakt Kapseln kombinieren die natürliche<br />
Pflanzenmatrix von Curcuma-Wurzeln und Pfeffer mit<br />
Curcuma-Extrakt mit standardisiertem Curcuminoid-<br />
Gehalt<br />
Von Arteriosklerose, Autoimmunerkrankungen,<br />
Diabetes mellitus, Herzerkrankungen,<br />
Demenzerkrankungen, Krebserkrankungen,<br />
metabolischem Syndrom, Nervenerkrankungen,<br />
psychischen Leiden und anderen. Klar,<br />
da ist viel Not, Leiden- und viel Behandlung<br />
erforderlich. Die Ursachen sind vielfältig.<br />
Es ist nicht das Körperliche und nicht die<br />
Veranlagung alleine. Das sind auch Folgen<br />
von Über- und Fehlernährung, von Überforderung,<br />
von Umweltbelastung, von Stress,<br />
von Bewegungsmangel, von gesundheitswidrigem<br />
Verhalten, von hohem Alkoholkonsum,<br />
zunehmend auch von Drogen. Wohlstand,<br />
Wachstum in allen Bereichen, auch Narzissmus<br />
spielen eine Rolle. Und gewiss sind darin<br />
auch Folgen übermäßiger oder ungünstiger<br />
Anwendung moderner Medizin enthalten,<br />
auch gibt es neben hohem Nutzen Missbrauch<br />
und Dunkelziffern.<br />
Selbstverständlich bedürfen alle Krankheiten,<br />
auch die Zivilisationskrankheiten und<br />
die Wohlstandskrankheiten sowie die narzisstischen<br />
Krankheiten, der bestmöglichen Therapie,<br />
ungeachtet der Kosten. Ganz und gar<br />
erfolgreich erscheint die moderne Medizin in<br />
deren Behandlung leider nicht zu sein, es ist<br />
eher eine Pattsituation. Zweifellos sind ihre<br />
Behandlungen, ihre Eingriffe, Medikamente<br />
und Maßnahmen, ihre Operationen und<br />
Prozeduren krankheitswidrig, sorgsam und<br />
lebensrettend. Wobei lebensrettend bei Licht<br />
betrachtet heißt, lebensverlängernd. Selbstverständlich<br />
ist auch das sehr viel wert und<br />
erfreulich, jedoch mit einem Zuwachs von<br />
Krankheit verbunden.<br />
Allerdings geht es unserer gesamten Gesellschaft<br />
nicht gut. Obzwar sie wohlhabend<br />
und konsumkräftig ist wie niemals zuvor.<br />
Stets ist da von Krankheit die Rede, von Benachteiligung,<br />
von Mangel an Einkommen<br />
Unsere Produkte finden Sie im Reformhaus<br />
10 | <strong>reformleben</strong> 04/2022<br />
oder unter www.raabvitalfood.de
und Zuteilung, von Geld. Gesundheit scheint<br />
unwahrscheinlich, Heilung nahezu unmöglich<br />
– und Krankheit alltäglich, sozusagen der<br />
Normalzustand.<br />
Tatsächlich können immer mehr Krankheiten<br />
diagnostiziert – und dann auch behandelt<br />
werden,<br />
• wofür stets neue Mittel und Methoden geschaffen<br />
werden<br />
• wobei allerdings immer mehr Komplikationen<br />
und Probleme entstehen und<br />
• die Abhängigkeit von der Diagnose- und<br />
Therapiebranche wächst.<br />
Würde man auf einen Berg steigen und von da<br />
auf die Gesundheitslandschaft unserer Zeit<br />
blicken, wäre zu sehen:<br />
1. Krankheit ist der neue Normalzustand<br />
2. Wer etwa glaubte, noch gesund zu sein,<br />
ist bloß unzureichend untersucht worden<br />
3. Behandlung ist dringend erforderlich,<br />
aber Heilung nahezu ausgeschlossen.<br />
Schwer zu sagen, warum das so ist.<br />
Aber vielleicht fühlen Sie es.<br />
Nocebo-Effekt<br />
Zweifellos hat die Medizin große Fortschritte<br />
gemacht. Selber bin ich in meiner Arbeit für<br />
die Errungenschaften und Möglichkeiten der<br />
modernen Medizin für meine Patientinnen<br />
und Patienten sehr dankbar – sehe aber auch<br />
die Schattenseiten. Zwangsläufig wird der Patient/die<br />
Patientin in der eingreifenden Medizin<br />
zum Objekt der Behandlung, das wäre<br />
gar nicht anders möglich. Muss – und kann<br />
in der Regel – den behandelnden Ärztinnen/<br />
Ärzten vertrauen. Wohl ist die Einwilligung<br />
in die Behandlung nach erfolgter Aufklärung<br />
erforderlich, vor allem aus rechtlichen Gründen,<br />
aber mehr verunsichernd, ebenso wie<br />
manche Nebenwirkungserklärung auf dem<br />
Beipackzettel, die Hersteller und Verordner<br />
bei sachgemäßer Anwendung von der Haftung<br />
für dargelegte Risiken befreit. Nicht selten<br />
entsteht dann ein Nocebo-Effekt mit der Erwartung<br />
von Schäden aus der Behandlung.<br />
Der Nocebo-Effekt ist der Gegenpol des Placebo-Effektes,<br />
mit dem vermeintlich positive<br />
Wirkungen einer Scheinbehandlung benannt<br />
werden: Wenn beispielsweise eine wirkstofffreie<br />
Tablette aus einer Packung, auf der steht<br />
„gegen Kopfschmerzen“ nach der Einnahme<br />
subjektiv den Schmerz lindert. Ein Ziel der<br />
evidenzbasierten Medizin besteht darin,<br />
mittels randomisierter Studien den Placeboeffekt<br />
auszuschließen und so die Wirkung zu<br />
objektivieren.<br />
Inzwischen ist der Noceboeffekt, obgleich<br />
offiziell wenig erfasst, offensichtlich häufiger<br />
geworden als der Placeboeffekt, d. h.<br />
gerade von der modernen Medizin, aber auch<br />
in anderen Bereichen, werden eher negative<br />
als positive Effekte erwartet. Das resultiert<br />
aber nicht nur aus den Risiken, die von der<br />
Medizin zwangsläufig ausgehen (und möglichst<br />
gering gehalten werden), sondern auch<br />
aus der Einstellung der Menschen in unserer<br />
Gesellschaft zu sich selber. Da ist nämlich<br />
einiges an Selbstverantwortung und Selbstvertrauen<br />
verloren gegangen. Wozu auch<br />
die moderne Medizin ein wenig beigetragen<br />
hat, wie bereits erklärt wurde. Wer aber sich<br />
selbst nicht mehr vertrauen kann, vertraut<br />
auch nicht mehr anderen bzw. angeratenen<br />
Maßnahmen. Manchmal zu Recht, manchmal<br />
zu Unrecht.<br />
Körpereigene Heilkräften<br />
Letztlich ist aber, gerade in schwierigen<br />
Zeiten mit komplexen Situationen und widersprüchlichen<br />
Informationen, ein ausrei-<br />
| 11
chendes Maß an Selbstvertrauen, Selbstverantwortung<br />
und Selbstbeteiligung lebens- und<br />
gesundheitswichtig. Dazu verhilft richtig verstandene<br />
Naturheilkunde. Wer Naturheilkunde<br />
nur oberflächlich kennt, mag diese Hypothese<br />
für anmaßend halten. Tatsächlich glauben viele<br />
Leute noch immer, Naturheilkunde sei eine<br />
Art Alternative zur sogenannten Schulmedizin<br />
(eine Bezeichnung, die meines Erachtens nicht<br />
mehr verwendet werden sollte), eine Art Allopathie<br />
mit pflanzlichen Mitteln.<br />
Das Grundprinzip naturheilkundlicher Therapien<br />
ist jedoch das Zusammenwirken mit den<br />
körpereigenen Heilkräften. Die Erstaunliches<br />
leisten können – in der Zivilisation aber häufig<br />
geschwächt, noch häufiger gestört, irritert sind.<br />
Viele Störungen und auch Krankheiten heilen<br />
von selber, bevor sie zum Ausbruch kommen<br />
oder gar chronisch werden. Das läuft meistens<br />
unbewusst und unerkannt ab. Erst beim<br />
Versagen von Selbstheilungskräften werden<br />
Krankheiten manifest. Solange die Krankheiten<br />
den eigenen Heilungskräften noch<br />
zugänglich sind, ist die naturheilkundliche<br />
Behandlung sinnvoller als eingreifende und<br />
unterdrückende Maßnahmen. Wenn jedoch<br />
der kritische Punkt überschritten ist, zum<br />
Beispiel wenn schon pathologische Organveränderungen<br />
entstanden sind, ist die eingreifende<br />
Medizin zweifellos wirksamer, mitunter<br />
auch rettender.<br />
Idealerweise sollten Störungen und Krankheiten<br />
möglichst frühzeitig behandelt werden.<br />
Naturheilkundliche Therapien sind da in der<br />
Regel sehr gut geeignet, weil sie die inneren<br />
Heilkräfte des Organismus, vor allem auf der<br />
Ebene der Körperzellen, anregen, fördern,<br />
regulieren, stärken. Das erfolgt mit:<br />
• physikalischen Reizen: Wärme- und Kälteeinwirkung,<br />
Kaltwasseranwendungen, Güssen<br />
und Wickeln. Diese Reize sind dem Organismus<br />
evolutionär vertraut. Entscheidend für<br />
die Wirksamkeit ist die Intensität und die<br />
Dosierung, Temperatur, Dauer, Frequenz.<br />
Für die Kneipp-Methode ist einiges Wissen<br />
und therapeutische Erfahrung erforderlich.<br />
• Regulation der Atmung: der Atemfrequenz<br />
und der Atemtiefe (detaillierte Erklärungen<br />
dazu zum Beispiel in <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 27).<br />
Erreicht wird so Entspannung, Auflösung<br />
von Stress (Stress ist ein Hauptfaktor der<br />
Zivilisationskrankheiten), Resonanz in den<br />
Körperzellen.<br />
• gesundheitsfördernder bzw. krankheitswidriger<br />
Ernährung. Dazu gibt es sehr viele, oft<br />
widersprüchliche Empfehlungen. Wohl die<br />
beste Empfehlung für die Mehrheit unserer<br />
Gesellschaft (die sie aber nicht zu gern<br />
umsetzen wird) ist: Weniger Menge, weniger<br />
Masse – mehr Qualität. Vegetabil, gute Versorgung<br />
mit hochwertigen Omega-3-Ölen,<br />
weitgehende Reduktion kohlenhydratreicher<br />
Produkte, konsequentes Meiden raffinierter<br />
<strong>Zucker</strong> und daraus hergestellter Erzeugnisse.<br />
• pharmazeutisch aufbereiteten Naturstoffen,<br />
Pflanzenextrakten, Mineralien. Deren<br />
besondere Wirksamkeit gründet auf unseren<br />
evolutionären Wurzeln in der Erde und der<br />
Ähnlichkeit einiger Stoffwechselpfade in den<br />
Pflanzenzellen mit unseren. Das ist Realität,<br />
keine Fantasterei. Was unserem Organismus<br />
evolutionär näher steht als synthetisierte<br />
Medikamente und Apparate wirkt logischerweise<br />
auch im emotionalen Bereich. Weitergehend<br />
werden aber auch die pharmakologischen<br />
Wirkungen bewährter Pflanzenarten<br />
sorgfältig erforscht – und oftmals bestätigt.<br />
Mitunter dienen Naturstoffe als Vorbilder für<br />
die Synthese neuer, patentierbarer Medikamente<br />
der modernen Medizin.<br />
Einige bewährte Pflanzenstoffe sind hilfreich<br />
und unverzichtbar für die Prävention<br />
12 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
häufiger Zivilisationskrankheiten. An deren<br />
Entstehen, etwa von Arteriosklerose, Autoimmunkrankheiten,<br />
Entzündungskrankheiten,<br />
Herzkrankheiten, entzündlichen/degenerativen<br />
Nervenzellerkrankungen, Stoffwechselstörungen,<br />
Krebskrankheiten ist langjährige<br />
Belastung, Einseitigkeit, Fehlernährung,<br />
Achtlosigkeit, Überforderung, Stress, kurz gesagt,<br />
das Panoptikum der Zivilisation massiv<br />
beteiligt. Mit besonderen Pflanzenarten und<br />
Pflanzenstoffen in guter Qualität, aus biologischem<br />
Anbau stehen uns besondere, meines<br />
Erachtens unverzichtbare Schutzprinzipien<br />
zur Verfügung.<br />
ROTER<br />
GINSENG<br />
Es gibt Therapieebenen, auf denen die eingreifende<br />
Medizin wirksamer, damit sicherer<br />
ist. Und es gibt Bereiche in denen naturheilkundliche<br />
Therapie sinnvoller und besser<br />
ist. Wichtig ist es, die jeweiligen Grenzen zu<br />
kennen und zu beachten. Naturheilkunde ist<br />
nicht Alternative, nicht Ersatz der eingreifenden<br />
Medizin.<br />
Naturheilkunde war die Medizin alter Kulturen,<br />
unserer Vorfahren. Im 19. und 20.<br />
Jahrhundert, mit der aufkommenden Industrialisierung<br />
wurde sie überholt von der eingreifenden,<br />
chemisierten, technisierten, dazu<br />
hochspezialisierten neuen Medizin. Deren<br />
Lichtseiten sehr früh und deren Schattenseiten<br />
nunmehr deutlich werden. Wobei die<br />
moderne Medizin meint, sie könne sehr gut<br />
ohne die Naturheilkunde. Vor allem Disease<br />
Management. Hoch entwickelt, hoch effektiv.<br />
Nicht billig.<br />
Der Wohlstand und der Ressourcenverbrauch<br />
wird nicht so bleiben können, wie in den<br />
letzten 60 Jahren, betrieben mit der Verbrennung<br />
fossiler Energieträger und der Rodung<br />
von Wäldern. Hoch verschuldet nun und zukunftszerstörend.<br />
Roter Ginseng Extrakt Hartkapseln - Wirkstoff: Trockenextrakt aus roter (wasserdamppehandelter)<br />
Ginsengwurzel - Tonikum zur Stärkung und Krääigung bei Müdigkeits- und Schwächegefühl und<br />
bei nachlassender Leistungs- und Konzentraaonsfähigkeit.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
LEBEN IN BALANCE<br />
| 13
Erhältlich im<br />
Partner von<br />
Reformhaus ®<br />
Spermidin & Resveratrol<br />
Für unsere Gesellschaft ist die eingreifende<br />
Medizin unverzichtbar geworden, jedoch kein<br />
Allheilmittel. Fünf Prozent Kohlendioxid-<br />
Emission erzeugt für den und von dem Medizinbetrieb,<br />
dem sogenannten Gesundheitswesen<br />
sind gleichzeitig eine Belastung der Zukunft.<br />
Klar, ganz ohne Fuß- und Fahrabdruck<br />
geht’s nicht. Doch sollten wir uns fragen,<br />
geht’s auch ein wenig kleiner? Anspruchsloser?<br />
Selbstverantwortlicher? Gesünder?<br />
Seriöse, kompetent behandelnde Naturheilkunde<br />
kann die Selbstverantwortung, die<br />
Selbstbeteiligung und die Selbstheilung ermöglichen,<br />
Gesundheit und Zukunft.<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Spermidin Pulver & Kapseln<br />
• enthalten ausschließlich hochwertiges Bio Weizenkeim<br />
Pulver, welches natürlicherweise Spermidin enthält<br />
• konzentriert durch Entölung<br />
• das Pulver eignet sich ideal zum Frühstück, im Smoothie,<br />
Shake oder Müsli<br />
• die Kapseln sind ideal für unterwegs<br />
VEGAN<br />
150 mg trans-Resveratrol<br />
und 100 mg OPC<br />
pro Tag<br />
Resveratrol mit OPC Kapseln<br />
• enthalten standardisierte Gehalte an trans-Resveratrol<br />
und oligomeren Proanthocyanidinen (OPC)<br />
• mit Piperin aus Pfeffer<br />
VEGAN<br />
• enthalten Thiamin und natürliches Vitamin C aus der<br />
Acerolakirsche<br />
Dr. med. Klaus Mohr – in Fachkreisen und bei<br />
seinen Lesern hoch geschätzter Mediziner und<br />
Autor, der es versteht, Natur- und Schulmedizin<br />
zum Nutzen seiner Patienten einzusetzen.<br />
In zahlreichen medizinisch-wissenschaftlichen<br />
und weltanschaulichen Artikeln lässt er seine<br />
stetig wachsende Leserschaft seit vielen Jahren<br />
an seinem ganzheitlichen Wissen teilhaben.<br />
Unsere Produkte finden Sie im Reformhaus<br />
14 | <strong>reformleben</strong> 04/2022 02/2022<br />
oder unter www.raabvitalfood.de
Neue Übersichts-Studie<br />
GINSENG<br />
und altersbedingte Störungen<br />
Der Alterungsprozess macht anfällig für zahlreiche<br />
Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
neurodegenerative Erkrankungen und Krebs.<br />
Änderungen der Ernährung und des Lebensstils<br />
sowie therapeutische Hilfsmittel sind unerlässlich,<br />
um die Auswirkungen der mit dem Alterungsprozess<br />
verbundenen Begleiterkrankungen zu minimieren.<br />
Natürliche Produkte wie Panax ginseng werden zur<br />
Behandlung und Vorbeugung altersbedingter Krankheiten<br />
eingesetzt. Im Rahmen einer kürzlich erschienenen<br />
Übersichtsarbeit wurden die Wirkungen von<br />
Panax ginseng bei verschiedenen altersbedingten<br />
Erkrankungen wie Entzündungen, oxidativem Stress,<br />
mitochondrialer Dysfunktion, Apoptose, neurodegenerativen<br />
und metabolischen Störungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
und Krebs untersucht.<br />
Die Ginsenoside, chemische Bestandteile von Panax<br />
ginseng, können laut den Ergebnissen die Wirkung<br />
von Entzündungszytokinen hemmen, Signalwege<br />
hemmen, die Entzündungen auslösen, und Zellen<br />
hemmen, die an Entzündungsprozessen beteiligt<br />
sind. Außerdem sind Ginsenoside aufgrund ihrer<br />
anti-apoptotischen, antioxidativen und entzündungshemmenden<br />
Wirkungen an neuroprotektiven<br />
Effekten auf das zentrale Nervensystem beteiligt.<br />
Die Verwendung von Ginsengextrakt zeigte Wirkungen<br />
auf die Lipidhomöostase, indem er die LDL-<br />
Partikel hoher Dichte – die als gefährlich angesehen<br />
werden – positiv regulierte, die Lipoprotein- und<br />
Triglyceridwerte niedrigerer Dichte senkte und sich<br />
positiv auf die Endothelfunktion der Gefäße auswirkte<br />
(Gefäßendothel = Zellschicht, welche die<br />
Adernwand auskleidet).<br />
Die Verwendung dieser Pflanze bei Krebs führte zu<br />
einer Verbesserung der Lebensqualität und der Stimmung.<br />
Sie verringerte die Symptome von Müdigkeit,<br />
Übelkeit, Erbrechen und Atemnot und reduzierte<br />
Ängste. Es hat sich gezeigt, dass Panax ginseng einen<br />
starken therapeutischen Nutzen hat, der als ergänzende<br />
Behandlung bei der Behandlung von Patienten<br />
mit chronischen, altersbedingten Krankheiten<br />
dienen kann.<br />
Quelle: de Oliveira Zanuso B, de Oliveira Dos Santos AR, Miola VFB,<br />
Guissoni Campos LM, Spilla CSG, Barbalho SM. Panax ginseng and<br />
aging related disorders: A systematic review. Exp Gerontol. 2022<br />
May;161:111731. doi: 10.1016/j.exger.2022.111731. Epub 2022 Feb 7.<br />
PMID: 35143871.<br />
| 15
Wissen und Inspirationen<br />
rund um Ernährung, Gesundheit und Selbstheilung<br />
SONNE<br />
(VOLL-)TANKEN<br />
Vitamin D mit K2<br />
FIT<br />
FÜR DEN ALLTAG<br />
Proteine<br />
BASIS-<br />
PROGRAMM<br />
ZEIT FÜR<br />
REGENERATION<br />
Magnesium<br />
Selen<br />
Coenzym Q10<br />
IMMUNSYSTEM<br />
AKTIVIEREN<br />
Curcumin<br />
Ginseng<br />
Grüner Tee<br />
Granatapfel<br />
LOW CARB<br />
ZURÜCK AUF NORMAL<br />
DHA und EPA<br />
Leinöl<br />
FÜTTERE DEN<br />
DARM<br />
Pre- und Probiotika<br />
Mehr Infos<br />
zum Thema hier!<br />
16 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Verbindet Natur- und Schulmedizin,<br />
auf Basis neuester Wissenschaft und<br />
eigener ärztlicher Praxis<br />
Sich rundum wohlfühlen, lange gesund bleiben und dabei die biologische Uhr zurückdrehen:<br />
Das „Basisprogramm für längere Gesundheit“ von Dr. Klaus Mohr liefert Ihnen hierfür einen<br />
wertvollen Leitfaden für den Alltag.<br />
Das Konzept für mehr Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Vitalität bis ins hohe Alter hat der<br />
erfahrene Schulmediziner und Naturheilkundler über Jahre hinweg entwickelt und verfeinert –<br />
anhand neuester Studien und Erfahrungen aus der eigenen Praxis.<br />
Das erprobte System umfasst Empfehlungen für eine gesunde Ernährung und den Ausgleich von<br />
Naturstoff-Defiziten sowie Tipps für ausreichend Bewegung und eine bewusste Lebensweise.<br />
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse werden dabei stets miteinbezogen, wie beispielsweise:<br />
· Ernährung: Rückbesinnung auf gute Fette als gesunder „Treibstoff“<br />
· Gewicht: Normalgewicht ist Folge eines gesunden Stoffwechsels<br />
· Nahrungspausen: Positive Effekte durch Intervall- oder Vollfasten<br />
· Darm: Gesund mit den richtigen Bakterien<br />
· Gene: Wie wir mit Epigenetik unsere Gene steuern<br />
· Regeneration: Förderung von Selbstreinigung und Erneuerung durch Autophagie<br />
Weitere Informationen zum Dr. Mohr Basisprogramm finden Sie regelmäßig hier in Ihrer<br />
<strong>reformleben</strong> sowie unter www.basisprogramm.de<br />
| 17
Ohne Diät<br />
in die Ketose<br />
Die ketogene Ernährung, ein Speiseplan mit<br />
extrem wenig Kohlenhydraten und mehr<br />
Fetten, überzeugt mit hoher Leistungsfähigkeit<br />
und weniger Gewicht. Doch die<br />
meisten tun sich schwer mit dem Verzicht.<br />
Damit könnte jetzt Schluss sein. Gute Nachrichten<br />
von der Wissenschaftsfront.<br />
Ein Stoffwechsel in „Ketose“ verbrennt vor<br />
allem Fett. Die namensgebenden „Ketone“<br />
sind jene Bausteine, die aus dem Abbau der<br />
Nahrungs- und Speicherfette in unseren<br />
Energiestoffwechsel einfließen. Verzichten<br />
wir auf Kohlenhydrate, die unseren Blutzucker<br />
als Energiequelle hoch halten, ist der<br />
Körper gezwungen umzusteigen. Die Ketose<br />
macht uns zu exzellenten Fettverbrennern.<br />
Dadurch werden wir nicht nur schlanker. Mit<br />
dem verbesserten Zugriff auf unsere Energiereserven<br />
und mit viel gesunden, pflanzlichen<br />
Fetten in der Nahrung geht uns auch nie die<br />
Energie aus und es fallen weniger belastende<br />
freie Radikale im Stoffwechsel an. Fette sind<br />
das bessere „Benzin“. Wir fühlen uns extrem<br />
fit und leistungsfähig. Damit avancierte die<br />
Ketose zum Schlüssel langer Gesundheit.<br />
Damit das funktioniert, müssen nach gängiger<br />
Auffassung 70–80 Prozent der zugeführten<br />
Kalorien täglich aus Fetten kommen. Das<br />
fällt nicht nur Kindern und Jugendlichen<br />
schwer. Daher fragen sich nicht nur Wissenschaftler,<br />
ob es Maßnahmen gibt, die den<br />
Weg in die Ketose erleichtern oder durch die<br />
Vorteile schon bei einer kohlenhydratarmen<br />
Ernährung eintreten.<br />
Der Blick richtet sich auf<br />
die Mitochondrien<br />
Fette und Kohlenhydrate sind unsere „Energiequellen“.<br />
Doch wie nutzt der Körper sie?<br />
Im Stoffwechsel läuft der Abbau energiereicher<br />
Verbindungen, wie in einem Trichter<br />
18 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
immer an der gleichen Stelle zusammen: in<br />
den Mitochondrien. Sie sind die „Kraftwerke“<br />
unserer Zellen. Hier findet die sogenannte<br />
„Endoxidation“ statt. Eine Kette an Stoffwechselschritten,<br />
welche die kleinsten<br />
Bausteine aus Fetten und Kohlenhydraten<br />
endgültig abbaut, bis nur noch Wasser und<br />
Kohlendioxid (CO 2<br />
) übrig sind. Die scheiden<br />
wir dann aus. Das Wasser als Urin, das Gas<br />
CO 2<br />
über die Atmung. Damit ist die Nahrung<br />
vollständig umgesetzt, auch ihre Energie.<br />
Der Sinn der „Endoxidation“ liegt darin, die<br />
beim Abbau frei werdende Energie kontrolliert<br />
für den Körper abzufangen und lagerfähig<br />
zu machen. Mitochondrien übertragen<br />
die Energie aus Fetten und <strong>Zucker</strong>n auf den<br />
universellen Energieträger „ATP“ (Adenosin-<br />
Tri-Phosphat), auf eine chemische Verbindung,<br />
die der Körper wie einen Batterievorrat<br />
nutzen kann. Fette hinterlassen dabei pro<br />
Gramm mehr als doppelt so viel ATP wie <strong>Zucker</strong><br />
(Kohlenhydrate) und richten gleichzeitig<br />
weniger Schäden durch freie Radikale an.<br />
Vorteile der Ketose auf einen Blick<br />
Die Vorteile der Ketose liegen auf der<br />
Hand. Ein Stoffwechsel in Ketose bringt:<br />
1. mehr Ausdauer. Fette sind unsere<br />
natürliche Energiereserve. Ein<br />
normalgewichtiger Mensch hat genug<br />
Fettgewebe, um über Tage ohne Essen<br />
leistungsfähig zu bleiben. Wer regelmäßig<br />
in der Ketose ist, schult seinen<br />
Stoffwechsel schnell zwischen der<br />
Verbrennung von Kohlenhydraten und<br />
Fetten hin- und herzuspringen. So<br />
geht nie die Energie aus. Wir können<br />
„Bäume ausreißen“.<br />
2. mehr „Power“. Das Verbrennen von<br />
Fetten liefert pro Gramm mehr als<br />
doppelt so viel Energie (ATP), wie das<br />
Verbrennen von <strong>Zucker</strong>n (Kohlenhydraten).<br />
3. weniger Gewicht. Fettverbrennung<br />
hält die Reserven im Lot. Überschüssige<br />
Speckpolster schwinden. Der<br />
Körper findet in sein Normalgewicht.<br />
4. „saubere“ Energie. Die Energiegewinnung<br />
aus Ketonen hinterlässt weniger<br />
aggressive Stoffwechselverbindungen<br />
(freie Radikale), als der Kohlenhydratstoffwechsel.<br />
Zellen und Gewebe<br />
nehmen weniger Schaden. Das Entzündungsrisiko<br />
sinkt.<br />
Neue Erkenntnisse<br />
stellen strenge Diäten in Frage<br />
Was Wissenschaftler stutzig machte: Auch in<br />
der Ketose generiert das Gehirn nur bis zu 75<br />
Prozent seiner Energie aus Ketonen. Den Rest<br />
bezieht es aus <strong>Zucker</strong> (Kohlenhydraten), auch,<br />
wenn es ihn, dank Kohlenhydratmangel,<br />
mühevoll selbst herstellen muss (Glukoneogenese).<br />
Muskeln nutzen Ketone sogar nur zu<br />
30 Prozent und greifen für den Rest auf freie<br />
Fettsäuren zurück. Wofür der Aufwand der<br />
<strong>Zucker</strong>herstellung, wenn Ketone die bessere<br />
Energie sind? Ist die strenge Kohlenhydrat-<br />
Diät (Keto), abgesehen von ihrer therapeutischen<br />
Anwendung (z. B. bei Übergewicht,<br />
Diabetes Typ 2, Prädiabetes, Epilepsie u. v.<br />
m.) überhaupt notwendig?<br />
Regelmäßig, aber nicht ausschließlich<br />
Der Speiseplan, der uns in der Fettverbrennung<br />
schult, entspricht dem, was die Natur<br />
| 19
für uns vorgesehen hat. Er ist überwiegend<br />
pflanzlich, mit viel Obst, Gemüse, Samen<br />
und Nüssen und wird ergänzt durch Fisch,<br />
Fleisch, Eier und gesunde pflanzliche Öle,<br />
die für Sättigung und ausreichend Energie<br />
sorgen. Kohlenhydrate gibt es auch, aus<br />
Obst, Gemüse und vollem Korn, aber Getreide<br />
kommt natürlich nicht in solchen<br />
Mengen vor. Die Getreidezucht und besonders<br />
Weißmehl und <strong>Zucker</strong> sind Erfindungen des<br />
Menschen. Unsere Mitochondrien sind zur<br />
Energieproduktion entsprechend besser für<br />
Fette gerüstet, können immer aber auch Kohlenhydrate<br />
verwenden. Kohlenhydrate sind<br />
per se nicht ungesund, führen aber raffiniert<br />
und im Übermaß genossen – je nach persönlicher,<br />
häufig niedriger Toleranz – zu dauerhaft<br />
erhöhten Blutzuckerspiegeln (z. B. Pizza, Pasta,<br />
Brot und Süßspeisen). Der Körper kommt<br />
nicht mehr in die Fettverbrennung, die Blutzucker<br />
regulierenden Systeme ermüden und<br />
die Leber wandelt das Zuviel an <strong>Zucker</strong> in<br />
Speicherfette um. Wir werden übergewichtig,<br />
schleichend zuckerkrank und haben schlechte<br />
Blutfettwerte, mit hoher Belastung für Herz<br />
und Kreislauf, mit beschleunigtem Gelenkverschleiß<br />
und mit Stoffwechselentgleisungen,<br />
die mit erhöhtem Risiko für Demenz,<br />
Alzheimer, Parkinson, chronische Entzündungen<br />
und Krebs in Verbindung stehen.<br />
Ketogene Ernährung verspricht mit rigorosem<br />
Kohlenhydratverzicht einen schnellen Ausstieg.<br />
Doch ist der Umstieg nicht so einfach<br />
und mit Risiken behaftet (z. B. Anpassung<br />
bestehender Medikation, Ketogrippe etc.).<br />
Knackpunkt der Ketose:<br />
Das „Entkoppeln“ der Mitochondrien<br />
Neue Erkenntnisse holen die Ketone aus<br />
der reinen „Superbenzin-Ecke“. Ketone sind<br />
auch Signalmoleküle und damit sind wir<br />
dem „Knackpunkt“ der Ketose auf der Spur.<br />
Ketone erhöhen die Effizienz unserer Mitochondrien.<br />
Sie machen sie langlebiger und<br />
zahlreicher. Dafür müssen wir aber nicht auf<br />
alles andere verzichten.<br />
Der Hintergrund: Die Endoxidation in den<br />
Mitochondrien ist mit hohem oxidativen Stress<br />
verbunden, mit hohem Aufkommen an aggressiven<br />
Sauerstoff-Verbindungen (freien Radikalen),<br />
welche die Mitochondrien schädigen. Unter<br />
voller Leistung sind die kleinen „Kraftwerke“ so<br />
wie ein Dampfdruckgarer. Sie stehen durch das<br />
Anfluten der Radikale unter starkem Druck,<br />
wie der Topf, wenn er kocht, und wie er haben<br />
Mitochondrien „Überdruckventile“. Wenn der<br />
oxidative Stress zu groß wird, können so Energie<br />
liefernde Bausteine die Mitochondrien über<br />
„Notausgänge“ verlassen und erzeugen Wärme<br />
statt ATP. Durch diesen als „Entkoppeln“ bezeichneten<br />
Vorgang können bis zu 30 Prozent der<br />
zugeleiteten Energie in Wärme umgewandelt<br />
werden – zum Schutz der Mitochondrien.<br />
Neben dem Schutzsignal zum Entkoppeln wird<br />
die Vermehrung der Mitochondrien durch<br />
Teilung signalisiert. Das klingt zunächst nach<br />
Energieverschwendung. Doch das Gegenteil ist<br />
der Fall. Die Ketone vermindern dadurch Schäden<br />
durch oxidativen Stress und die Vermehrung<br />
verteilt die Last auf mehr Mitochondrien.<br />
Durch mehr gesunde Mitochondrien wird<br />
schließlich auch mehr Energie produziert und<br />
jeder Zelle steht mehr Energie zur Verfügung.<br />
Das macht uns insgesamt leistungsfähiger und<br />
verbessert die Zellgesundheit. Ketose verlängert<br />
die Lebenserwartung.<br />
Nicht ganz<br />
auf Kohlenhydrate verzichten!<br />
Das Mikrobiom, das bunte Bakterienvolk, das<br />
friedlich unseren Darm besiedelt, lebt von<br />
20 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
komplexen Kohlenhydraten, wie sie in Obst<br />
und Gemüse vorkommen. Der völlige Verzicht<br />
auf Ballaststoffe hungert das Mikrobiom aus<br />
und verschiebt seine Zusammensetzung –<br />
mit fatalen Folgen. Die Bakterien helfen uns<br />
nicht nur bei der Verdauung und sind als<br />
„Body-Double“ die Schule der Immunabwehr.<br />
Erdgeschichtlich sind sie auch „Geschwister“<br />
der Mitochondrien. Sie sprechen die gleiche<br />
Sprache.<br />
Ihre Sprache sind „Postbiotics“, Stoffwechselprodukte<br />
des Mikrobioms – kurzkettige<br />
Fettsäuren, wie Buttersäure, Essigsäure und<br />
auch Gase, wie Kohlensäure, Wasserstoff,<br />
Methan und Stickstoffmonoxid. Es gibt viele<br />
Körperfunktionen, die mit diesen Signalen im<br />
Gleichgewicht gehalten werden. Neben den<br />
Mitochondrien ist das auch unser Darmund<br />
Gehirnstoffwechsel.<br />
Gesund und bunt<br />
in die Ketose: So geht´s!<br />
Das Entkoppeln der Mitochondrien ist ein zentraler<br />
Vorteil der Ketose und lässt sich auch<br />
unter weniger starker Einschränkung von Kohlenhydraten<br />
(LowCarb) erreichen, mit einem<br />
gesundem Mikrobiom, mehr Lebensfreude<br />
und auch mehr gesundheitlichem Nutzen. Die<br />
Nahrung darf dabei bunt und schmackhaft<br />
sein. Dabei ist was wir essen nur ein Teil der<br />
Lösung. Vor allem kommt es auch darauf an,<br />
wann wir essen. Hierauf sollten sie achten:<br />
1. Die Basis: Eine überwiegend pflanzliche<br />
und möglichst naturbelassene Kost. Viel<br />
Obst, Gemüse und frische Kräuter, Samen<br />
und Nüsse, etwas Fisch, Fleisch, Eier und<br />
Milchprodukte. Das versorgt uns ausreichend<br />
mit Energie, Vitalstoffen, Bausteinen<br />
für den Stoffwechsel und erhält das Mikrobiom<br />
gesund.<br />
2. MCT´s (Medium Chain Triglycerides) sind<br />
Fette mit Fettsäuren mittlerer Kettenlänge.<br />
Im Vergleich zu den üblichen langkettigen<br />
Nahrungsfetten werden sie im<br />
Darm schneller aufgenommen und über<br />
die Pfortader direkt zur Leber transportiert,<br />
die daraus Ketone herstellt. MTC´s<br />
kommen natürlich in Butter, Palm- und<br />
Kokosöl vor. Sie haben im Vergleich einen<br />
zehn Prozent niedrigeren Energiegehalt,<br />
steigern aber den Energieverbrauch über<br />
die „Keton-Effekte“. Scharf anbraten sollten<br />
Sie damit allerdings nicht. Das erzeugt<br />
Bitterstoffe. MTC´s sollten auch nur im<br />
Mengenverhältnis steigen. Ihr Körper<br />
braucht insgesamt eine bunte Mischung an<br />
gesunden Fetten.<br />
3. Polyphenole sind als Antioxidantien bekannt.<br />
Sie kommen u. a. reichlich in roten<br />
und blauen Früchten und Gemüsesorten<br />
vor. Erst die Darmbakterien setzen sie<br />
in aktive Metaboliten um, und nur diese<br />
können wir aufnehmen. Das Entkoppeln<br />
der Mitochondrien ist der Grund, warum<br />
Polyphenole danach antioxidativ wirken,<br />
die Flexibilität der Blutgefäße stützen und<br />
Entzündungen entgegenwirken – vorausgesetzt<br />
das Mikrobiom hat sie aktiviert.<br />
4. Intermittierendes Fasten. Intervallfasten<br />
mit einer Essenspause von 16 Stunden<br />
täglich, etwa von 18 bis 10 Uhr oder von 20<br />
bis 12 Uhr, rückt Ihren Körper regelmäßig<br />
ausreichend in die Ketose und entsorgt auf<br />
molekularer Ebene gleich den Müll mit.<br />
Zwei Stoffwechselprozesse, die die Zellgesundheit<br />
fördern. Die „Müllentsorgung“,<br />
die als Autophagie bekannt ist, entspricht<br />
dem Recyceln schadhafter Eiweiße und<br />
Zelltrümmer bei Nahrungsmangel. Sie<br />
unterdrückt Entzündungen und erhöht<br />
die Stressresistenz von Zellen. Schadhafte<br />
| 21
Eiweiße, wie das Amyloid-Protein, aus dem<br />
Gehirn von Alzheimer-Patienten sammeln<br />
sich nicht an und Tumor fördernde<br />
Wachstumsfaktoren, wie IGF-1, gehen<br />
zurück. Kaffee, Tee und Wasser sind in der<br />
täglichen Fastenzeit erlaubt und als Flüssigkeit<br />
wichtig.<br />
Verdacht die Mitochondrien zu entkoppeln.<br />
Die regelmäßige Exposition, etwa in<br />
Infrarotkabinen, wirkt sich günstig auf die<br />
Zellgesundheit aus und mildert chronische<br />
Entzündungen.<br />
Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />
5. Fermentiertes Essen. Sauerkraut und<br />
saure Bohnen scheinen gesund, weil sie<br />
probiotische Kulturen liefern. Tatsächlich<br />
aber werden die meisten durch Kochen<br />
oder Magensäure zerstört. Es sind die hohen<br />
Ballaststoffgehalte und die Postbiotics,<br />
die durch Mikroorganismen beim Fermentieren<br />
produziert werden. Sie fördern<br />
die Biodiversität des Mikrobioms, senken<br />
Entzündungsmediatoren und Milch- und<br />
Essigsäure sind ein wundervolles Entkoppelungssignal<br />
für Mitochondrien.<br />
Buchtipp<br />
6. Polyamine. Eines der bekanntesten Polyamine<br />
ist Spermidin. Es kommt in Weizenkeimen<br />
vor, in Samen und in hartem<br />
fermentiertem Käse, wie Parmesan. Es ist<br />
ein extrem starker Entkoppler der Mitochondrien<br />
und einer der Schlüsselfaktoren<br />
der Autophagie.<br />
7. Kälte und Hitze. Extreme Temperaturen<br />
aktivieren im Körper Gewebe schützende<br />
Eiweiße, sogenannte Hitze- und Kälteschock-Proteine.<br />
Hitzeschock-Proteine sind<br />
exzellente Mediatoren zum Entkoppeln der<br />
Mitochondrien. Dadurch kommt es zu einer<br />
dramatischen Verringerung von Gewebeschäden.<br />
Das lässt sich zur Gesundheitsprophylaxe<br />
nutzen (Sauna), aber auch durch<br />
Eisbäder.<br />
Die Mito-Medizin<br />
Gesunde Mitochondrien sind die essenzielle<br />
Voraussetzung für Gesundheit und ein<br />
langes Leben. Wenn wir also verstehen, wie<br />
sie funktionieren, verstehen wir auch, wie<br />
wir unsere Lebenserwartung nicht nur verlängern,<br />
sondern bis ins hohe Alter länger<br />
gesund bleiben können.<br />
· Autor: Lee Know<br />
· 336 Seiten, Taschenbuch<br />
· Auflage 12/2018<br />
· Preis: 22,00 €<br />
8. Infrarotlicht. Infrarotlicht und benachbarte<br />
Frequenzen stehen ebenfalls unter<br />
22 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
Mehr Schwung<br />
in Ihrem Alltag!<br />
Profitieren Sie von den einzigartigen<br />
Enzym-Hefezellen Dr. Wolz ®<br />
Zell Oxygen ® plus<br />
Für den Zellschutz 1<br />
Für den Energiestoffwechsel und<br />
gegen Müdigkeit und Erschöpfung 2, 3<br />
Seit mehr als 50 Jahren bewährt<br />
Enzym-Hefezelle<br />
Dr. Wolz ®<br />
1 Die Vitamine B2 und E sowie Selen und Zink tragen dazu bei, die Zellen vor oxidativem<br />
Stress zu schützen. 2 Die Vitamine B1, B2, B6 und B12 tragen zu einem normalen<br />
Energiestoffwechsel bei. 3 Die Vitamine B2, B6, B12, Niacin und Pantothensäure tragen<br />
zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.<br />
250 ml<br />
Zell Oxygen ® Immunkomplex<br />
Für das Immunsystem 4 und gegen Müdigkeit und<br />
Erschöpfung 3<br />
Enzym-Hefezellen Dr. Wolz ®<br />
+ 900 mg Beta-D-Glucane<br />
pro Tagesdosis<br />
Mit Vitamin B6,<br />
B12, D sowie Selen<br />
und Zink<br />
Zell Oxygen ® + Gelée Royale<br />
Für den Energiestoffwechsel 1 und gegen Müdigkeit<br />
und Erschöpfung 2<br />
Enzym-Hefezellen Dr. Wolz ®<br />
+ frisches Bio-Gelée Royale<br />
Ideal als Kur<br />
4 Die Vitamine B6, B12<br />
sowie Selen und Zink tragen<br />
zu einer normalen Funktion<br />
des Immunsystems bei.<br />
250 ml<br />
14 x 20 ml<br />
| 23<br />
Natürlich, nachweislich wirksam. 06722-56100 info@wolz.de www.wolz.de
Probieren Sie doch mal eines der folgenden<br />
Veggie-Grill-Rezepte.<br />
Diese und viele weitere finden Sie in unten<br />
stehender Buchempfehlung. Wir wünschen viel<br />
Freude beim Anfeuern!<br />
Buchtipp<br />
Ja, ich grill<br />
Und zwar vegetarisch! Die schönste<br />
Beschäftigung im heimischen Garten<br />
oder im Park bekommt neues Futter!<br />
Über 50 geniale vegetarische Grillrezepte<br />
für Hauptgerichte, Beilagen und Desserts<br />
lassen für Grillmeister und alle, die es<br />
werden wollen, keine Wünsche offen.<br />
GRANATAPFEL-FETA-AUBERGINEN<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
· Autor: Mora Fütterer<br />
· 160 Seiten, gebundenes Buch<br />
· Auflage 02/2018<br />
· Preis: 20,00 €<br />
4 kleine Auberginen<br />
1 Granatapfel<br />
300 g Feta<br />
1/4 Bund Minze Olivenöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
Unser Tipp<br />
für die Grillsaison<br />
Auberginen gründlich waschen und Stängelansätze<br />
und Enden abschneiden. Anschließend längs halbieren<br />
und das Fruchtfleisch aushöhlen, ohne die Schale der<br />
Auberginen zu verletzen. Das ausgehöhlte Fruchtfleisch<br />
klein schneiden und beiseitelegen. Granatapfel<br />
halbieren und die Kerne über einer Schüssel herausklopfen.<br />
Feta zerbröseln. Minze waschen, trocken<br />
schütteln und hacken. Das Auberginenfruchtfleisch<br />
mit Granatapfelkernen, Feta, etwas Olivenöl, Salz,<br />
Pfeffer und 1 Esslöffel der gehackten Minze vermengen.<br />
Die Auberginenhälften mit der Masse füllen.<br />
Den Grill auf etwa 200 °C anheizen und die Auberginen<br />
bei indirekter Hitze und geschlossenem Deckel in etwa<br />
30 Minuten weich grillen.<br />
24 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
HALLOUMI-ZUCCHINI-SPIESSE<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Chili-Limetten-Öl<br />
3 Habanero-Chilischoten (rot, gelb)<br />
1 Zweig Thymian<br />
Abrieb von 3 Bio-Limetten<br />
Salz, grober Pfeffer<br />
300 ml gutes Olivenöl<br />
Halloumi-Zucchini-Spieße<br />
je 1 gelbe und grüne Zucchini<br />
Salz<br />
100 g getrocknete Tomaten<br />
500 g Halloumi<br />
Für das Chili-Limetten-Öl<br />
Einige Stunden vor dem Grillen das Chili-Limetten-Öl<br />
zubereiten. Dafür die Chilischoten halbieren, entkernen<br />
und anschließend fein würfeln bzw. hacken.<br />
Thymian waschen, trocken schütteln und hacken.<br />
Mit Limettenschale, 1 Esslöffel gehacktem Thymian,<br />
Öl, Salz und Pfeffer verrühren.<br />
Für die Halloumi-Zucchini-Spieße<br />
Zucchini waschen, die Enden abschneiden. Anschließend<br />
längs in 2 mm dicke Scheiben schneiden. Nebeneinander<br />
ausbreiten, leicht salzen und 5 Minuten<br />
ruhen lassen. Getrocknete Tomaten halbieren und<br />
jeweils ein Stück eng in eine Zucchinischeibe einrollen.<br />
Halloumi in etwa 2 cm große Würfel schneiden und<br />
abwechselnd mit den Zucchiniröllchen auf einen Holzspieß<br />
stecken. Die fertigen Spieße dann über Nacht in<br />
das Chili-Limetten-Öl einlegen. Die abgetropften<br />
Spieße auf beiden Seiten goldbraun bei etwa 200 °C<br />
grillen und mit dem Chili-Limetten-Öl servieren.<br />
Asiatische TOFU-STEAKS<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Koriandersamen, Sesamsamen<br />
500 g Räuchertofu<br />
Salz, Currypulver, Chilipulver, gemahlener Ingwer<br />
1 rote Zwiebel<br />
2 Stängel Thai-Basilikum<br />
1 Stängel Minze<br />
¼ Bund Koriander<br />
1 Bund Frühlingszwiebeln<br />
je 50 g Sojasprossen & geröstete Erdnüsse<br />
1–2 Bio-Eiweiß (Größe M)<br />
Limettenabrieb<br />
Koriandersamen und Sesamsamen in einer Pfanne<br />
ohne Öl rösten, dabei immer wieder umrühren, damit<br />
nichts anbrennt. Dann beide Samensorten im Mörser<br />
fein mahlen. Tofu in feine Würfel schneiden und mit<br />
Salz und Gewürzen marinieren. Zwiebel schälen und<br />
in feine Würfel schneiden. Thai-Basilikum, Minze und<br />
Koriander waschen, trocken schütteln, Blätter abzupfen<br />
und fein schneiden. Frühlingszwiebeln putzen, waschen,<br />
trocken tupfen und ebenfalls in kleine Stücke schneiden.<br />
Zwiebel, Kräuter, Frühlingszwiebeln und gewaschene<br />
Sojasprossen mit dem Tofu mischen. Geröstete Erdnüsse<br />
fein hacken und unterheben. Etwa 4/5 der Masse<br />
pürieren, mit der restlichen klein geschnittenen Menge<br />
mischen. Eiweiß zugeben und das Ganze zu einer<br />
homogenen Masse arbeiten. Ggf. ein zweites Eiweiß<br />
unterarbeiten. Aus der Masse 4 Steaks formen und auf<br />
den mit Alufolie belegten Grillrost legen. Von jeder<br />
Seite etwa 5–7 Minuten goldbraun grillen.<br />
| 25
LINSEN-BURGER im Tomaten-Oregano-Brötchen<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Tomaten-Oregano-Brötchen<br />
1 Würfel Hefe (42 g)<br />
3 getrocknete Tomaten<br />
500 g Weizenmehl<br />
1 TL Salz, 1 TL <strong>Zucker</strong><br />
100 ml Olivenöl<br />
2 EL Sesam<br />
3 EL Tomatenmark<br />
1 TL getrockneter Oregano<br />
Linsen-Burger<br />
600 g rote Linsen, weich gekocht<br />
50 ml Olivenöl<br />
1 Ei (Größe M)<br />
1 Zwiebel<br />
1 Knoblauchzehe<br />
1 Zweig Rosmarin<br />
1 Zweig Thymian<br />
2 EL Tomatenmark<br />
Salz, Pfeffer<br />
evtl. etwas Gemüsebrühe<br />
Außerdem<br />
8 Scheiben Bergkäse<br />
1 Schamottstein<br />
Gurkenrelish<br />
Für das Tomaten-Oregano-Brötchen:<br />
Hefe mit 250 ml lauwarmem Wasser und <strong>Zucker</strong> in einer Schüssel mischen.<br />
15 Minuten gehen lassen. Die getrockneten Tomaten fein hacken.<br />
Die restlichen Zutaten dazugeben und miteinander verkneten, bis sich<br />
der Teig vom Schüsselrand löst. Je nach Konsistenz evtl. etwas mehr Mehl<br />
hinzugeben. Den Hefeteig zugedeckt an einem warmen und dunklen Ort<br />
60 Minuten gehen lassen, bis sich sein Volumen vergrößert hat. Aus dem<br />
fertigen Teig auf einer bemehlten Fläche Brötchen formen. Den Grill mit<br />
dem Schamottstein vorheizen und die Brötchen bei 250 °C darauf bei<br />
geschlossenem Deckel etwa 15 Minuten backen. Garprobe: Mit einem<br />
Holzspieß hineinstechen, bleibt kein Teig mehr am Holz kleben, sind die<br />
Brötchen fertig.<br />
Für den Linsen-Burger<br />
Vorgekochte Linsen mit Olivenöl und Ei leicht pürieren. Zwiebel und<br />
Knob-lauch schälen und fein hacken. Rosmarin und Thymian waschen,<br />
trocken schütteln und fein hacken. Die Masse mit 1/2 Teelöffel Rosmarin,<br />
1/2 Tee-löffel Thymian und Tomatenmark mischen, je nach Konsistenz<br />
evtl. etwas Gemüsebrühe dazugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Die Lin-senmasse zu kleinen Bratlingen formen und bei direkter Hitze<br />
kross grillen (von jeder Seite etwa 5 Minuten). Kurz bevor die Bratlinge<br />
fertig sind, mit dem Bergkäse belegen, damit dieser schmilzt. Die Brötchen<br />
halbieren und mit dem Linsen-Burger und dem Gurkenrelish belegen.<br />
Sofort servieren.<br />
26 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
AbraCaDabra ®<br />
Basisch Pflanzenpulver zauberhafte mit natürlichen Hautpflege<br />
Mineralien<br />
für die Zubereitung basischer Hautapplikationen<br />
Sae comnistibea volorestis et ommoluptate nonsequ<br />
untores volorep eriate modi cum que ipsant dolore<br />
Uga. Poreperchic tem inSae comnistibea quia volorestis<br />
et ommoluptate veriae nonsequ untores volorep<br />
AbraCaDabra® ist das neue hochwertige<br />
Naturkosmetikprodukt<br />
der Marke P. Jentschura. Es<br />
besteht aus erlesenen hautpflegenden,<br />
hautschützenden<br />
und feuchtigkeitsspendenden<br />
Pflanzen wie etwa Weißkohl,<br />
Schafgarbe, Kamillenblüten, Marendistel<br />
und Ringelblumen sowie aus<br />
energiereichen und basenbildenden Mineralien.<br />
AbraCaDabra® ist mit einem pH-Wert von 8,5 auch<br />
für sensible Haut geeignet.<br />
Weitere Informationen zum Produkt und<br />
zur Anwendung finden Sie auf<br />
unter youtube.com/pjentschura<br />
Hautverträglichkeit auch für sensible Haut<br />
mit dermatologischem Gutachten bestätigt.<br />
p-jentschura.com/abracadabra<br />
COSMOS NATURAL nach dem COSMOS<br />
| 27<br />
Standard durch Ecocert Greenlife zertifiziert.
Mikrobe des Jahres:<br />
Hefe, der kleinste Heilpilz der Welt<br />
Bei Heilpilzen denken viele zunächst an Pilze wie<br />
Shiitake oder Maitake. Der kleinste Heilpilz der<br />
Welt, die Hefe, wird dabei oft vergessen. Dabei ist<br />
Hefe eines, wenn nicht das älteste Heilmittel der<br />
Welt. Grund genug für die Vereinigung für Allgemeine<br />
und Angewandte Mikrobiologie (VAAM), die<br />
Hefe (Saccharomyces cerevisiae) zur Mikrobe des<br />
Jahres 2022 zu küren.<br />
bletten, Kapseln mit medizinischer Spezialhefe oder<br />
fermentierte Hefepräparate sehr erfolgreich zur Vitamin-B-Versorgung,<br />
als natürliches Antibiotikum,<br />
bei Magen-Darm-Beschwerden, zur Unterstützung<br />
des Mikrobioms, im Rahmen von Zellregulierungstherapien<br />
als adjuvante Therapie bei Krebserkrankungen,<br />
bei Cancer Fatigue und zur Immunmodulation<br />
von abwehrgeschwächten Patienten eingesetzt.<br />
Der Mikroorganismus Hefe existiert in dieser Form<br />
schon seit mehreren 100 Millionen Jahren. Und was<br />
sich seit Millionen von Jahren bewährt hat, besitzt<br />
offenbar eine große Widerstandskraft und ist<br />
optimal für das Leben auf der Erde geeignet.<br />
Spannend ist, dass die Hefe<br />
vermutlich der Vorläufer des<br />
Tierreiches und der Pflanzenwelt<br />
ist. Denn Gene, die beim<br />
Menschen vorkommen, sind<br />
auch in der Hefe zu finden.<br />
Wegen der Ähnlichkeit des<br />
Stoffwechsels des Menschen<br />
und der Hefe wird die<br />
Hefezelle in der medizinischen<br />
Wissenschaft oft als Modellorganismus<br />
genutzt mit dem Ziel,<br />
die Zellabläufe besser zu verstehen.<br />
Für Forschungen an der Hefe zum Nutzen des<br />
Menschen wurde bereits mehrmals der Nobelpreis<br />
verliehen. Übrigens war die Hefe der erste Organismus<br />
weltweit, dessen Gene vor 20 Jahren vollständig<br />
entschlüsselt wurden.<br />
Dieses Multitalent der modernen Biotechnologie<br />
wird vom Menschen schon seit Jahrtausenden<br />
genutzt, weil es viele gesundheitsfördernde Eigenschaften<br />
besitzt. So werden Hefezubereitungen in<br />
der naturheilkundlichen Praxis in Form von Hefeta-<br />
Hefe als uraltes Heilmittel<br />
Hefe hat als Heilmittel bereits eine lange<br />
Geschichte und Tradition. Man findet sie schon im<br />
ältesten Dokument der Medizingeschichte<br />
Ägyptens, dem „Papyrus Ebers“. Auch<br />
der griechische Arzt Hippokrates<br />
setzte Hefe als Naturheilmittel,<br />
vor allem bei der Bekämpfung<br />
von Fieber und als<br />
Mittel gegen Diarrhö ein.<br />
In der Klostermedizin des<br />
Mittelalters haben Mönche<br />
die Hefe sogar als Schutz<br />
gegen die Pest eingesetzt<br />
und einer der berühmtesten<br />
Ärzte des Mittelalters, Paracelsus<br />
(1494–1541) hat Hefe als gar<br />
„göttliche Medizin“ gepriesen. In der<br />
Weiterentwicklung der Heilkunde besonders<br />
hervorgetan hat sich jedoch die berühmte Äbtissin<br />
und Ärztin Hildegard von Bingen (1099–1179).<br />
In ihrem Gesundheitsrategeber „Causa et Curare“<br />
empfahl sie hefehaltige Getränke als Kur bei verschiedensten<br />
Erkrankungen. Auch heute wird Hefe<br />
in verschiedenen Darreichungsformen als Therapeutikum<br />
genutzt, u. a. zur Behebung von Vitaminmangelzuständen<br />
und zur Versorgung mit Mineralstoffen<br />
und Spurenelementen. Hefe liefert eine Fülle von<br />
Nährstoffen und wichtige Verdauungsenzyme wie<br />
28 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
Lactase, Saccharase und Maltase. Außerdem mildern<br />
Hefepilze die Nebenwirkungen von Antibiotika, beugen<br />
Durchfällen vor und wirken probiotisch, erhöhen<br />
also u. a. die Abwehrleistung der Darmschleimhaut<br />
und stärken dadurch das Immunsystem.<br />
Saccharomyces cerevisiae Var. Boulardii<br />
bei Durchfall<br />
Ein in der Behandlung von Darmproblemen schon<br />
seit langem eingesetzter probiotischer Hefestamm<br />
ist Saccharomyces boulardii, der auch unter der<br />
Bezeichnung Saccharomyces cerevisiae Hansen<br />
CBS 5926 bekannt ist. Saccharomyces boulardii ist<br />
im Darm lebens- und vermehrungsfähig, besiedelt<br />
den Darm aber nicht dauerhaft. Diese medizinische<br />
Spezialhefe gilt als Probiotikum, das am umfangreichsten<br />
untersucht wurde. Angewendet wird<br />
Saccharomyces boulardii sowohl präventiv als auch<br />
in der Behandlung vor allem im Bereich der Durchfallerkrankungen.<br />
Hierfür liegen zahlreiche Studien<br />
vor. Eine systematische Meta-Analyse von 31 randomisierten,<br />
Placebo-kontrollierten Behandlungsgruppen<br />
in 27 Studien mit 5.029 Patienten ist zu dem<br />
Schluss gekommen, dass Saccharomyces boulardii<br />
signifikant in 84 Prozent der Behandlungsgruppen<br />
wirksam war. Danach wird der Einsatz der medizinischen<br />
Spezialhefe unter anderem empfohlen zur<br />
Prävention antibiotika-assoziierter Diarrhöen und<br />
Reisedurchfall, der Reduktion von durch Helicobacter<br />
pylori ausgelösten Symptomen, die Prävention<br />
der Wiederkehr von Clostridium difficile-bedingter<br />
Krankheiten, zur Behandlung des Reizdarmsyndroms,<br />
von Morbus Crohn, des akuten Durchfalls bei<br />
Erwachsenen sowie verschiedener weiterer Durchfallarten.<br />
Spezialhefe gegen Reizdarm<br />
Auch bei Reizdarm haben sich Hefezubereitungen<br />
bereits vielfach bewährt. Besonders hervorzuheben<br />
ist hier die probiotische Spezialhefe Saccharomyces<br />
cerevisiae CNCM I-3856. Die sanfte Wirkung der<br />
Mikroorganismen Saccharomyces cerevisiae CNCM<br />
I-3856 auf die typischen Symptome des Reizdarms<br />
wie Bauchschmerzen, Blähbauch oder Verstopfung<br />
wurde in zwei randomisierten, doppelblinden Placebo-Studien<br />
an insgesamt 579 Reizdarmpatienten<br />
getestet. Das Ergebnis: Es kam zu einem deutlichen<br />
Rückgang von Bauchschmerzen und anderer Beschwerden<br />
wie Blähungen.<br />
Besonders profitierten diejenigen Patienten, bei<br />
denen der Reizdarm mit einer Verstopfung einherging.<br />
Hier konnten die Symptome Bauchschmerzen<br />
und aufgeblähter Bauch im Vergleich zur Placebogruppe<br />
signifikant reduziert werden. Auch der Stuhl<br />
wurde weicher. Bei der Anwendung traten weder<br />
Nebenwirkungen noch ein Gewöhnungseffekt auf.<br />
In einer groß angelegten Anwendungsbeobachtung<br />
mit Saccharomyces cerevisiae CNCM I-3856 mit über<br />
1000 Patienten berichteten 96 Prozent von einer<br />
Verbesserung auf das Darm-Wohlbefinden. Auch<br />
die schnelle Wirksamkeit wurde hier deutlich: 77<br />
Prozent der Patienten spürten die positive Wirkung<br />
bereits innerhalb von 15 Tagen.<br />
Dr. Mathias Oldhaver<br />
| 29
Darm-Präparate<br />
mit speziellen Hefen<br />
Saccharomyces cerevisiae CNCM I-3856<br />
+ ausgewählte Vitamine<br />
Für die Darmschleimhaut 1<br />
Für das Nerven- und Immunsystem 2, 3<br />
Gut verträglich – keine Gewöhnungseffekte<br />
Glutenfrei<br />
und frei von<br />
Gelatine,<br />
Lactose und<br />
Fructose.<br />
1 Niacin trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei (z. B. der Darmschleimhaut).<br />
2 Vitamin B1 (Thiamin) trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.<br />
3 Vitamin B12 trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.<br />
60 Kapseln<br />
Glutenfrei<br />
und frei von<br />
Lactose,<br />
Fructose,<br />
Gelatine und<br />
Farbstoffen.<br />
Saccharomyces cerevisiae<br />
Hansen CBS 5926 bzw.<br />
CNCM I 7<strong>45</strong> + spezielle Vitamine<br />
Für eine gesunde Darmschleimhaut 4<br />
Für die allgemeine Vitalität 5, 6<br />
Zur Erhaltung normaler Haut 7<br />
60 Kapseln<br />
4 Vitamin B2 trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei. 5 Die Vitamine B1,<br />
B2 und B6 tragen zu einem normalen Energiestoffwechsel bei. 6 Die Vitamine B2<br />
und B6 tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei. 7 Vitamin B2<br />
trägt zur Erhaltung normaler Haut bei.<br />
30 | <strong>reformleben</strong> 04/2022<br />
Natürlich, nachweislich wirksam. 06722-56100 info@wolz.de www.wolz.de
Müde, schlapp, erschöpft?<br />
Enzym-Hefezellen können helfen!<br />
Fühlen Sie sich zurzeit auch oft müde, schlapp und<br />
erschöpft und wissen nicht so recht, woran das<br />
liegen könnte? Mit diesem Problem sind Sie nicht<br />
allein. Befragungen zeigen, dass rund 31 Prozent<br />
der Menschen in Deutschland sich oft müde fühlen.<br />
Dabei gaben mehr Frauen als Männer an, manchmal<br />
oder häufig unter Müdigkeitserscheinungen<br />
zu leiden. Bei Menschen über 70 Jahre sind sogar<br />
über 70 Prozent von häufiger Müdigkeit betroffen.<br />
Die stärkste Form der permanenten Müdigkeit, das<br />
chronische Erschöpfungssyndrom, tritt bei immerhin<br />
300.000 Menschen in Deutschland auf.<br />
Die Ursachen von übermäßiger Tagesmüdigkeit sind<br />
vielfältig. Am naheliegendsten sind Schlaf-, Sauerstoff-<br />
und Bewegungsmangel und fehlende Erholungsphasen<br />
durch zu viel Stress. Aber auch Langeweile<br />
und Unterforderung können zum sogenannten<br />
Boreout führen und für Müdigkeit verantwortlich<br />
sein. Auch fettiges, kalorienreiches Essen, Alkohol<br />
und Tabak können die ungewünschte Schläfrigkeit<br />
befördern. All diese Ursachen lassen sich durch<br />
entsprechende Gegenmaßnahmen noch relativ gut<br />
in den Griff kriegen. Was kann man allerdings tun,<br />
wenn die Müdigkeit durch bestimmte Erkrankungen<br />
oder einen ausgeprägten Mikronährstoffmangel<br />
herrührt, der dazu führt, dass die Zellatmung nicht<br />
optimal funktioniert? Dann nämlich wird zu wenig<br />
Adenosintriphosphat, kurz ATP, produziert. Dieses<br />
chemische Molekül stellt unseren Zellen Energie<br />
bereit, die wir für alle Arbeits- und Stofftransportprozesse<br />
brauchen.<br />
Mikronährstoffmangel als Ursache von Müdigkeit<br />
Und wenn in den Zellen zu wenig Energie produziert<br />
wird, äußert sich dies in Müdigkeit und allem, was<br />
damit zusammenhängt: Antriebslosigkeit, verringerte<br />
körperliche und geistige Leistungsfähigkeit,<br />
verlangsamtes Reaktionsvermögen und die mangelnde<br />
Fähigkeit, mit Belastungen und Stress fertig<br />
zu werden. Die Frage ist nun: Wie sorgen wir dafür,<br />
dass in den Mitochondrien, den „Kraftwerken“ der<br />
Zelle, wieder ausreichend Energie produziert wird?<br />
Ganz wichtig: Müdigkeit ist immer auch ein wichtiges<br />
Signal, dass dem Körper etwas fehlt. Neben den klassischen<br />
Empfehlungen wie ausreichende Schlaf- und<br />
Erholungsphasen sowie Bewegung sollten wir auch<br />
einen anderen möglichen Mangel ausgleichen: den<br />
Mikronährstoffmangel.<br />
Für die Erzeugung von Energie in der Zelle wird nämlich<br />
eine ganze Reihe von Vitaminen, Mineralstoffen,<br />
Coenzymen usw. benötigt. Hinzu kommt, dass gerade<br />
bei dieser Energiegewinnung im Rahmen der Zellatmung<br />
auch viele freie Radikale entstehen, welche<br />
die Zelle schädigen können. Hier muss der Körper mit<br />
antioxidativen Schutzsystemen gegensteuern. Und<br />
hierfür benötigt er antioxidative Schutzstoffe wie z. B.<br />
Vitamin E oder Zink. Mit der richtigen Ernährung, zu<br />
der vor allem viel Gemüse und Obst gehört, lässt sich<br />
dem entgegenwirken.<br />
Energiebooster Enzym-Hefezellen<br />
Besonders bewährt hat sich hier auch eine bestimmte<br />
fermentiere Hefe, die sogenannten Enzym-Hefezellen.<br />
Sie enthalten neben einer Vielzahl von Vitaminen,<br />
Mineralstoffen und Spurenelementen auch<br />
zahlreiche weitere bioaktive Substanzen wie immunmodulierende<br />
Beta-Glucane sowie Enzyme und Coenzyme.<br />
Dieser Power-Cocktail fördert die Zellatmung<br />
und vermindert die antioxidative Belastung in den<br />
Zellen. Das Ergebnis: Man ist schneller wieder fit,<br />
regeneriert also rascher und verspürt mehr Energie.<br />
Gezeigt werden konnte dies zum Beispiel in einer<br />
Studie der Universität Freiburg, die Enzym-Hefezellen<br />
an Sportlern getestet hat. Nach sechswöchiger<br />
| 31
Einnahme hat sich die Konzentration der freien<br />
Sauerstoffradikale im Blut um ca. 20 Prozent verringert.<br />
Zudem konnte im Blut gemessen werden, dass<br />
die Parameter für Muskelstress und Entzündungen<br />
deutlich gesenkt werden konnten. Weil Enzym-Hefezellen<br />
in der Lage sind, die Regenerationszeit zu<br />
verkürzen und daher insgesamt leistungssteigernd<br />
wirken, gelten sie bei vielen Sportlern als Geheimtipp.<br />
Schneller wieder fit nach Covid-Infektion<br />
Dass Enzym-Hefezellen auch nach Erkrankungen<br />
dazu beitragen können, die Regeneration zu verkürzen<br />
und schneller wieder fit zu sein, hat eine ganz<br />
aktuelle Placebo-kontrollierte Studie an genesenen<br />
Covid-Patienten, die unter anhaltender Müdigkeit<br />
litten, an der New Vision Universitätsklinik in Tiflis<br />
gezeigt. Nachdem sie einen Monat lang jeden Tag<br />
30 ml Enzym-Hefezellen bzw. ein Placebo bekommen<br />
hatten, wurden drei verschiedene Tests durchgeführt,<br />
mit dem die Schläfrigkeit und Erschöpfung<br />
gemessen wird: Der Fatigue Screening Test (FST), der<br />
Chalder Fatigue Test Difference-in-Differences (DID)<br />
und der Covid-19 Yorkshire Rehab Screen (C19-YRS).<br />
Ergebnis: Bei allen drei Tests waren die Ergebnisse<br />
in der Gruppe, die Enzym-Hefezellen eingenommen<br />
hatte, deutlich besser als in der Placebo-Gruppe,<br />
d. h. sie hatten deutlich weniger Probleme mit Ermüdung<br />
und Schläfrigkeit.<br />
Für eine gute Regeneration, sei es nach dem Sport,<br />
nach stressigen Phasen oder auch nach Krankheiten,<br />
bedarf es also der richtigen Mikronährstoffe und Enzyme,<br />
um die Energieversorgung der Zellen wieder<br />
hochzufahren. Neben ausreichend Schlaf und viel<br />
Bewegung an der frischen Luft ist hier vor allem eine<br />
abwechslungsreiche, enzym- und mikronährstoffreiche<br />
Ernährung wichtig. Und wer bei der Zellatmung<br />
noch eine besonders kraftvolle Unterstützung benötigt,<br />
kann auf Enzym-Hefezellen zurückgreifen.<br />
Uwe Schröder<br />
Uwe Schröder ist Ernährungswissenschaftler am<br />
Deutschen lnstitut für Sporternährung e.V. in Bad<br />
Nauheim (www.dise.online). lm Rahmen der sportmedizinischen<br />
Betreuung der Sportklinik Bad Nauheim<br />
und der Sportklinik Frankfurt berät er Leistungs- und<br />
HochleistungssportlerInnen sowie Freizeit- und BreitensportlerInnen<br />
und besitzt einen Lehrauftrag an der<br />
Hochschule Fulda.<br />
32 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
Gesund leben lernen<br />
Gesund leben lernen<br />
JENTSCHURA<br />
NaturKundeAkademie<br />
Den Jentschura Kosmos erleben – in der NaturKundeAkademie<br />
Ein großes Projekt nimmt Fahrt auf: Anfang 2023<br />
öffnet die Jentschura NaturKundeAkademie ihre<br />
Pforten. An diesem einzigartigen Ort können interessierte<br />
Menschen nicht nur den gesamten Jentschura<br />
Kosmos erleben, sondern auch den Weg zurück zur<br />
Natur finden.<br />
Zentrales Ziel der Akademie ist es, umfassendes Wissen<br />
rund um die natürliche Erhaltung der Gesundheit visà-vis<br />
weiterzugeben, Achtung gegenüber der Natur<br />
zu vermitteln und ein gesundes, verantwortungsvolles<br />
Leben zu lehren. Ganz nach dem Motto „gesund<br />
leben lernen“ stehen im Mittelpunkt der Lehre Maßnahmen,<br />
die zu einem vitalen, naturbezogenen und<br />
eigenverantwortlichen Leben und Denken führen.<br />
Das Angebot der visionären NaturKundeAkademie erstreckt<br />
sich über mehrtägige Kurse, Tagesworkshops<br />
und Schulungen, in denen sowohl theoretisches Wissen<br />
als auch praktisches Können vermittelt werden.<br />
In den Lehrveranstaltungen wird das Bewusstsein<br />
für ein präventives Verhalten in Bezug auf Ernährung,<br />
Körperpflege, Bewegung, Regeneration und<br />
äußere Einflüsse gezielt und nachhaltig gestärkt.<br />
Weitere Informationen zur NaturKundeAkademie<br />
mit dem Seminarprogramm finden Sie unter:<br />
www.jentschura-naturkundeakademie.de<br />
Vorab-Anmeldungen und weitere persönliche Infos:<br />
Frau Claudia Guth, Akademie-Direktorin:<br />
cguth@p-jentschura.de<br />
„Wer die Natur beobachtet und ihre tiefsten Gesetze begreift,<br />
kann glücklicher, zufriedener und weniger gestresst leben<br />
und dabei erfolgreicher sein.“ Dr. h. c. Peter Jentschura (links)<br />
Fotos: Jentschura International GmbH<br />
(Von links) Firmenchef Dr. h. c. Peter Jentschura, Münsters Bürgermeisterin A. Stähler, Wirtschaftsförderungschef E. Fuchs, I. Hoff (Industriebau Hoff und<br />
Partner), Geschäftsführerin B. Jentschura, Geschäftsführer M. Buß und G. Jentschura (Ehefrau des Firmenchefs) legten Ende August 2021 den Grundstein<br />
für die NaturKundeAkademie. (Rechts) So wird sie aussehen, die Jentschura NaturKundeAkademie.<br />
Anzeige | 33
Dr. Johanna Budwig zum Thema:<br />
Polyphenolreiches<br />
Olivenöl –<br />
kraftvoll für Herz und Hirn<br />
Polyphenole sind in aller Munde. Farbenprächtiges<br />
Gemüse und Obst aus biologischem Anbau, grüner<br />
Tee oder dunkle Schokolade bringen diese faszinierenden<br />
Pflanzenstoffe in unseren Körper.<br />
Reich gesegnet mit Polyphenolen sind auch frühreif<br />
und sehr schonend geerntete grüne Oliven oder das<br />
daraus hergestellte grasig grüne Olivenöl nativ extra.<br />
Polyphenole und ungesättigte Fettsäuren spielen eine<br />
große Rolle, wenn der gesundheitliche Wert des „Grünen<br />
Goldes“ in den Fokus genommen wird.<br />
Neben den herzgesunden ungesättigten Fettsäuren<br />
machen vor allem diese Pflanzenstoffe das Olivenöl<br />
so gesund. Phenolische Verbindungen sind sekundäre<br />
Pflanzenstoffe, die sich durch ihre antioxidative<br />
Wirkung auszeichnen. In unserem Körper entstehen<br />
durch zahlreiche Stoffwechselprozesse und äußere<br />
Umwelteinflüsse sogenannte freie Radikale. Das sind<br />
aggressive Moleküle, die Zellmembranen zerstören<br />
und dadurch Alterungs- und Entzündungsprozesse<br />
beschleunigen.<br />
Die vielgerühmten Antioxidantien sind deshalb so<br />
wichtig, weil sie als „Gegenspieler“ der freien Ra-<br />
dikale fungieren. Sie hemmen deren Wirkung im<br />
Körper und reduzieren das Risiko der Entstehung<br />
von entzündlichen und degenerativen Erkrankungen<br />
wie z. B. Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
oder Hirnerkrankungen wie Multiple Sklerose,<br />
Parkinson oder Demenz. Olivenölpolyphenole können<br />
beispielsweise die Dichte an synaptischen Verbindungen<br />
positiv beeinflussen. Dadurch steigen einerseits<br />
Vernetzungen im Gehirn und andererseits unsere<br />
Lern- und Gedächtnisleistungen. Studien weisen<br />
darauf hin, dass Menschen und Tiere, die viel polyphenolhaltiges<br />
Olivenöl zu sich nehmen gerade im<br />
Alter länger geistig fit bleiben. 1/2<br />
Da diese Pflanzenstoffe eine Reihe neuroprotektiver<br />
Wirkungen ermöglichen, können sie auch in der Vorbeugung<br />
vor Alzheimer und Demenz hilfreich sein. 3<br />
Die Fülle an sekundären Pflanzenstoffen mit unterschiedlichen<br />
biochemischen Wirkungen ist beeindruckend<br />
und macht sichtbar, wieviel Potential in einer<br />
natürlichen, klug zusammengestellten Ernährung<br />
für die Gesunderhaltung steckt. Polyphenolreiches<br />
Olivenöl als fester Bestandteil der täglichen Ernährung<br />
versorgt uns ganz nebenbei mit wertvollen, die<br />
34 | Anzeige
Dr. Johanna Budwig zum Thema:<br />
Gesundheit schützenden Faktoren. Die passenden<br />
Rezepte finden Sie unter:<br />
www.dr-johanna-budwig.de<br />
Kornelia Paßiel, Dipl-Oec., Dr. Johanna Budwig Stiftung<br />
1<br />
“Extra-virgin olive oil ameliorates cognition and neuropathology<br />
of the 3xTg mice: role of autophagy” by Elisabetta Lauretti,<br />
Luigi Iuliano and Domenico Praticò in Annals of Clinical and<br />
Translational Neurology. Published online June 21 2017<br />
doi:10.1002/acn3.431<br />
2<br />
Olive polyphenols: new promising agents to combat<br />
aging-associated neurodegeneration Fiorella Casamenti,<br />
Massimo Stefani<br />
Pages 3<strong>45</strong>-358 | Received 10 Jun 2016, Accepted 04 Oct<br />
2016, Published online: 20 Oct 2016; Download citation<br />
https://doi.org/10.1080/14737175.2017.12<strong>45</strong>617<br />
3<br />
Olive oil phenols and neuroprotection, Ali Reza Khalatbary 1,<br />
PMID: 23406576, Epub 2013 Feb 11.<br />
DOI: 10.1179/1476830513Y.0000000052<br />
Natürlicher<br />
Zellschutz<br />
Bio native Olivenöle extra:<br />
reich an Polyphenolen<br />
und Vitamin E.*<br />
NEU<br />
* 20 g (2 EL) Dr. Budwig Biophenolia versorgt Sie – je<br />
nach Sorte – mit 7,2 mg, 8,5 mg oder 10 mg Polyphenolen<br />
u. 4,7 mg Vitamin E. Olivenöl-Polyphenole tragen dazu<br />
bei, die Blutfette vor oxidativem Stress zu schützen.<br />
Die positive Wirkung stellt sich bei einer tägl. Aufnahme<br />
von 20 g Olivenöl ein. Vitamin E trägt dazu bei, die<br />
Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.<br />
DE-ÖKO-039<br />
Anzeige | 35<br />
Erhältlich im Reformhaus® oder unter dr-johanna-budwig.de
ERDBEER-SPARGELSALAT mit knusprigen Ziegenkäsetalern<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />
30 g frischer Blattspinat<br />
60 g grüner Spargel<br />
1 TL Dr. Budwig natives Olivenöl extra<br />
Biophenolia 300+<br />
3 Prisen Salz und Pfeffer<br />
1 EL Sonnenblumenkerne<br />
50 g Erdbeeren<br />
1 TL Dr. Budwig Hanföl<br />
½ TL Honig<br />
1 TL Balsamico Essig<br />
30 g milder Ziegenkäse<br />
1 ½ EL Dr. Budwig Linufit Honig<br />
etwas frische Zitronenmelisse<br />
Gemüse gründlich waschen, Spinat anschließend trockenschleudern.<br />
Die Enden der Spargelstangen entfernen,<br />
evtl. das letzte Drittel der Stangen schälen. Dann<br />
den Spargel in mundgerechte Stücke schneiden. Etwas<br />
Dr. Budwig natives Olivenöl extra Biophenolia 300+ in<br />
einer Pfanne erwärmen, den Spargel hinzugeben und<br />
für ca. 5 Minuten dünsten. Dann salzen, pfeffern und<br />
abkühlen lassen. Parallel die Sonnenblumenkerne ohne<br />
Fett in einer Pfanne vorsichtig rösten, bis sie etwas Farbe<br />
annehmen, auf einen Teller geben und gut abkühlen lassen.<br />
Erdbeeren in einem Wasserbad reinigen, auf einem<br />
Küchenpapier abtropfen lassen, das Grün entfernen und<br />
in mundgerechte Stücke schneiden. Für das Dressing<br />
etwa 5–6 Erdbeeren mit Dr. Budwig Hanföl, 1 TL Honig,<br />
Essig sowie einer Prise Salz und Pfeffer in ein hohes<br />
Gefäß geben und pürieren. Spinat, Spargel und restliche<br />
Erdbeeren in eine Schüssel geben und das Dressing darauf<br />
verteilen, gut untermischen und ca. 10 Min. ziehen<br />
lassen. In dieser Zeit den Ziegenkäse in Scheiben schneiden,<br />
Dr. Budwig Linufit Honig auf einen kleinen Teller<br />
streuen. Die Ziegenkäsescheiben in eine Pfanne geben<br />
und bei geringer Hitzezufuhr 2 Minuten erwärmen. 1 TL<br />
Honig über den Scheiben verteilen. Sobald sie etwas glasig<br />
werden, aus der Pfanne nehmen und in Linufit Honig<br />
wenden. Anschließend die noch warmen Scheiben auf<br />
den Salat geben. Zum Schluss die Sonnenblumenkerne<br />
und das übrig gebliebene Dr. Budwig Linufit Honig über<br />
den Salat streuen.<br />
36 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
BUSCHBOHNENSALAT<br />
mit Kräuterseitlingen<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 25 Minuten<br />
100 g Buschbohnen<br />
100 g Kirschtomaten<br />
4 kleine Kräuterseitlinge<br />
30 g Feta<br />
½ rote Zwiebel<br />
½ Zitrone, etwas Zitronenabrieb<br />
1 EL Apfelessig<br />
3 EL Dr. Budwig natives Olivenöl extra<br />
Biophenolia 300+<br />
etwas Bohnenkraut, Kresse<br />
1 Prise Meersalz, Pfeffer<br />
Buschbohnen waschen, Enden entfernen und ca. 10<br />
Min. in kochendem Salzwasser garen und abkühlen<br />
lassen. Kräuterseitlinge putzen und längs in Scheiben<br />
schneiden, Zwiebel schälen und in halbe Ringe<br />
schneiden. 1 EL Dr. Budwig natives Olivenöl extra<br />
Biophenolia 300+ in einer beschichteten Pfanne leicht<br />
erwärmen und die Kräuterseitlinge für 3–4 Min. in<br />
die Pfanne geben. Nach etwa der Hälfte der Zeit die<br />
Zwiebelringe dazugeben und dünsten. Tomaten halbieren,<br />
Feta würfeln, Zitrone abreiben und den Saft<br />
auspressen. Die abgekühlten Bohnen mit den Tomaten<br />
und dem Feta vermengen und mit 2 EL Dr. Budwig<br />
natives Olivenöl extra Biophenolia 300+, Zitronensaft<br />
und -abrieb über den Salat geben. Mit Salz, Pfeffer<br />
und Bohnenkraut abschmecken und vermengen.<br />
Warme Zwiebeln und Kräuterseitlinge darüber geben<br />
und mit Kresse bestreuen.<br />
Marinierte ZIEGENKÄSETALER<br />
mit Ringel-Bete-Carpaccio<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />
4 Scheiben Ziegenkäse von der Rolle (1,5 cm dick)<br />
2 TL Honig<br />
1 Zweig Thymian<br />
1 Zweig Rosmarin<br />
2 Blätter Salbei<br />
3 EL Dr. Budwig natives Olivenöl extra<br />
Biophenolia 400+<br />
etwas Salz und Pfeffer<br />
2 Knollen Ringel Bete (oder Rote Bete)<br />
2 EL Dr. Budwig Omega-3 Leinöl<br />
1 EL Walnüsse<br />
Kräuter waschen, trocknen und fein hacken. Mit 1 TL<br />
Honig, Salz, Pfeffer und Dr. Budwig natives Olivenöl<br />
extra Biophenolia 400+ eine Marinade herstellen.<br />
Ziegenkäse in ca. 1,5 cm dicke Scheiben schneiden, mit<br />
der Marinade einpinseln und mindestens 1 Std. ziehen<br />
lassen. In der Zwischenzeit die Ringel Bete schälen<br />
und feine Scheiben hobeln. Aus Dr. Budwig Omega-3<br />
Leinöl, Salz, Pfeffer, Limettensaft sowie 1 TL Honig ein<br />
Dressing herstellen. Die Bete Scheiben auf einem Teller<br />
anrichten, mit dem Dressing beträufeln und mit den<br />
Walnüssen dekorieren. Die marinierten Ziegenkäsetaler<br />
auf das Carpaccio geben.<br />
| 37
eformleben informiert<br />
Blick in den Markt<br />
Über Gesundheitstipps zu lesen ist eine Sache. Diese im Alltag umzusetzen, eine ganz andere. „Blick in den<br />
Markt“ stellt Ihnen spannende Produkte und News aus Ihrem Reformhaus und dem Gesundheitssektor vor, die<br />
es leicht machen, noch gesünder zu leben.<br />
Salus –<br />
Kurkuma-Tee-Serie<br />
Raab Vitalfood –<br />
Zink Komplex<br />
Dr. Johanna Budwig –<br />
3 x Zellschutz mit Charakter<br />
Drei neue Kurkuma Tees von Salus<br />
laden Sie ein in eine fernöstliche<br />
Welt, die geprägt von der Jahrtausende<br />
alten Ayurveda-Lehre ist.<br />
Die „Wurzel des Lebens“ Kurkuma<br />
schenkt einen ganz besonderen<br />
Kraftmoment – mit den aromatisch<br />
ausgewogenen Teemischungen<br />
„Ingwer & Zimt“, „Rooibos & Kardamom“<br />
und „Lemongras & Blüten“.<br />
Kurkuma hat in der Ayurveda-<br />
Lehre einen hohen Stellenwert.<br />
Die traditionelle Heilkunst betrachtet<br />
den Menschen als Ganzes,<br />
als Zusammenspiel aus Körper,<br />
Geist und Seele im ständigen Austausch<br />
mit der Umwelt. Gönnen<br />
Sie sich deshalb eine erholsame<br />
Pause voller Achtsamkeit mit einer<br />
Tasse Kurkuma Tee von Salus.<br />
Raab Zink Komplex Kapseln enthalten<br />
eine Kombination aus Zinkbisglycinat<br />
und der Aminosäure<br />
L-Histidin. Zinkbisglycinat ist eine<br />
spezielle Zinkverbindung, bei der<br />
das Zink von einem Chelat-Komplex<br />
ummantelt ist. Die Einnahme der<br />
Kapseln ist sowohl zu den Mahlzeiten,<br />
als auch unabhängig davon<br />
möglich. Die Aminosäure L-Histidin<br />
ergänzt die Rezeptur optimal. Zink<br />
trägt zu einer normalen kognitiven<br />
Funktion, zu einer normalen<br />
Funktion des Immunsystems, zur<br />
Erhaltung normaler Sehkraft und<br />
zur Erhaltung normaler Haut, Haare<br />
und Nägel bei.<br />
Die Olivenöle nativ extra aus der<br />
neuen Dr. Budwig Biophenolia-Reihe<br />
haben verschiedene Merkmale<br />
gemeinsam, die ihre hervorragende<br />
Qualität unterstreichen, ihren besonderen<br />
Charakter und vor allem<br />
ihre gesunde Wirkung ausmachen.<br />
Sie sind reich an sekundären<br />
Pflanzenstoffen und enthalten<br />
jeweils mehr als 300, 400, bzw. 500<br />
Milligramm Polyphenole pro Kilogramm.<br />
Zusätzlich liegt der Vitamin<br />
E-Gehalt jeweils bei mehr als 200<br />
Milligramm pro Kilogramm. Zum<br />
Probieren oder zum Verschenken<br />
gibt es jetzt je eine 100 ml-Flasche<br />
Dr. Budwig Biophenolia 300+, 400+<br />
und 500+ im attraktiven Geschenkkarton,<br />
um ganz in Ruhe den<br />
persönlichen Favoriten auswählen<br />
zu können.<br />
38 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
e fo rm<br />
l e b e n<br />
R e z e p<br />
t - K o m p a s s<br />
Low Carb WOLKENBRÖTCHEN<br />
Zutaten für 6 Stück<br />
Zeitaufwand ca. <strong>45</strong> Minuten<br />
100 g Topfen<br />
3 Eier<br />
½ Tl. Backpulver<br />
Prise Salz<br />
Tipp: Nach Geschmack können auch noch<br />
getrocknete Kräuter in den Teig gegeben werden.<br />
Heize deinen Ofen auf 150 °C Umluft vor. Nun trennst<br />
du die frischen Eier und gibst das Eiklar in eine große<br />
Schüssel. Schlage das Eiweiß steif. Anschließend gibst<br />
du die Eigelbe mit dem Topfen, Backpulver und einer<br />
Prise Salz in eine separate Schüssel. Nun mit einem<br />
Handrührer gründlich verrühren. Das geschla-gene<br />
Eiweiß hebst du nun vorsichtig unter die Eigelb-Mischung,<br />
bis du eine gleichmäßige Masse erhältst.<br />
Nährwerte pro Portion:<br />
Brennwert:<br />
Fett:<br />
Kohlenhydrate:<br />
Protein:<br />
55 kcal<br />
3,2 g<br />
1 g<br />
5,2 g<br />
Verteile den Teig der Wolkenbrötchen in kleinen Kreisen<br />
von ca. 2–3 Esslöffeln Masse auf ein mit Backpapier<br />
ausgelegtes Backblech. Da sich die Masse während des<br />
Backens noch etwas ausbreitet, lasse in jedem Fall ausreichen<br />
Platz zwischen den einzelnen Brötchen.<br />
Backe die Wolkenbrötchen für ca. 25 Minuten, bis sie<br />
eine goldbraune Farbe erhalten.<br />
| 39
Sie sind auf der Suche<br />
nach medizinisch<br />
verlässlichen<br />
Informationen im<br />
Internet?<br />
Bei MeinAllergiePortal finden Sie<br />
Beiträge zu Symptomen, Diagnose<br />
und Therapien bei:<br />
Zöliakie<br />
Histaminintoleranz<br />
Laktoseintoleranz<br />
Fruktosemalabsorption<br />
Nahrungsmittelallergien<br />
Allergien bei Kindern<br />
Reizdarm Syndrom<br />
Nussallergie<br />
Anaphylaxie<br />
Neurodermitis<br />
Kontaktallergien<br />
Pollenallergie<br />
Hausstaubmilbenallergie<br />
Allergien bei Tieren<br />
und viele andere mehr!<br />
Anna-Lena Leber<br />
Foodfotografin, Genussmensch, Gesundheitsund<br />
Ernährungscoach<br />
Anna-Lena Leber erkannte sehr früh, dass<br />
Gesundes auch schmecken kann. Im Restaurant<br />
ihrer Eltern lernte sie schon als Kind zwei<br />
Dinge, die ihren Lebensweg stark beeinflussen<br />
sollten: Nahrung darf hochwertig sein und<br />
das Auge isst stets mit. Nach ihrer Ausbildung<br />
zur Hotelfachfrau arbeitete sie in der Pfalz in<br />
einem Sternerestaurant. Hier entwickelte sie<br />
ihre Liebe zu gesunder, natürlicher Ernährung<br />
und zum Detail weiter. Nahrung darf für sie<br />
nicht nur sättigen. Nahrung soll gesund erhalten,<br />
Leben spenden und auch heilen. Deshalb<br />
absolvierte sie noch eine Ausbildung zum Gesundheits-<br />
& Ernährungscoach Low Carb, LCHF,<br />
Keto Lifestyle und liebt es mit ihrem Wissen<br />
urgesunde Rezepte zu kreieren. Wir freuen uns<br />
Ihnen nun regelmäßig leckere Rezepte vorzustellen,<br />
die Ihnen den Umstieg auf eine kohlenhydratärmere<br />
Ernährung „versüßen“.<br />
Buchtipp<br />
Keto-Cocktails<br />
Keto-Guide mit Drinks und Tipps für gesundheitsbewusste<br />
Genießer – Nährwerte inklusive.<br />
· Autorinnen: Julia Tulipan, Anna-Lena Leber<br />
· 104 Seiten, 1. Auflage 07/2021<br />
· Preis: 16,95 €<br />
Besuchen Sie uns:<br />
www.mein-allergie-portal.com<br />
40 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
e fo rm<br />
l e b e n<br />
R e z e p<br />
t - K o m p a s s<br />
<strong>Zucker</strong>freier Erdbeeren-FRUCHTAUFSTRICH<br />
Zutaten für ca. 670 g<br />
Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />
500 g frische, geputzte Erdbeeren (ohne Grün)<br />
170 g Geliersüße 3:1 mit Erythrit<br />
1 ausgepresste Limette<br />
1/3 Vanilleschote, ausgekratzt<br />
Die gewaschenen und geputzten Erdbeeren halbieren<br />
und in einen großen Topf geben. Die Früchte einmal<br />
aufkochen lassen. Geliersüße und Limettensaft dazu<br />
geben und unter Rühren ca. 4 Minuten weiterkochen.<br />
Hinweis: Nach dem Öffnen im Kühlschrank<br />
aufbewahren!<br />
Abschließend mit dem Pürierstab fein pürieren. Nun<br />
in saubere, heiß ausgespülte Gläser füllen, Deckel<br />
schließen. Umgedreht stehend abkühlen lassen.<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Brennwert:<br />
Fett:<br />
Kohlenhydrate:<br />
Protein:<br />
397 kcal<br />
32 g<br />
7 g<br />
18 g<br />
| 41
ZUCCHINI<br />
Lebensmittel mit Gesundheitsplus<br />
42 | <strong>reformleben</strong> 04/2022 03/2022
Zucchini, Cucurbita pepo, gelten als kleine<br />
Schwester des Kürbis. In der Küche sind sie<br />
angesichts ihrer Vielfältigkeit ein Hit. Sie<br />
liefern dem Körper Vitamine, Mineralstoffe<br />
und Spurenelemente, sind dabei Verbündete<br />
für die schlanke Linie. Denn Zucchinifrüchte<br />
sind mit ganzen 17-19 Kalorien auf 100<br />
Gramm besonders kalorienarm.<br />
Im heutigen Mexiko wurden Zucchini schon<br />
vor 7.000 Jahren angebaut. Typischerweise<br />
sind sie grün und länglich, es gibt aber auch<br />
gelbe und kugelförmige Varianten.<br />
Je regelmäßiger man Zucchini erntet, umso produktiver ist die Pflanze.<br />
Zucchini bestehen zu 94 Prozent aus Wasser.<br />
Dennoch liefern sie dem Körper Kalium,<br />
Calcium, Magnesium, Eisen, Jod, Selen, Betacarotin,<br />
Vitamin C und E sowie Ballaststoffe<br />
in nennenswerten Mengen. Auch Eiweiße und<br />
Kohlenhydrate sind vorhanden, allerdings<br />
nur wenige.<br />
Erwähnenswert ist noch der Gehalt an Apfelsäure.<br />
Das ist eine sonst hauptsächlich in<br />
Äpfeln, Quitten und Erdbeeren vorkommende<br />
Alpha-Hydroxycarbonsäure. Im menschlichen<br />
Körper spielt Apfelsäure eine wichtige Rolle<br />
bei der Synthese von Adenosintriphosphat<br />
(ATP), dem universellen Energieträger des<br />
Körpers. In der Kosmetik wird Apfelsäure zur<br />
Straffung der Haut und in Peelings eingesetzt.<br />
Als typisches Sommergemüse dominieren von<br />
Juni bis Oktober Zucchini aus heimischem<br />
Anbau. Aber auch im Rest des Jahres ist Ware<br />
im Gemüsehandel eigentlich immer erhältlich<br />
– auch in Bio-Qualität. Werden die Früchte<br />
mit intakter und fester Schale gekauft, halten<br />
sie sich im Gemüsefach des Kühlschranks<br />
einige Tage.<br />
Zucchini können roh, gebraten, gebacken, gegrillt<br />
und als Suppe gegessen werden. Da sie<br />
wenig Eigengeschmack haben, profitieren sie<br />
von starken Geschmackspartnern und lassen<br />
sich gut mit allerlei Zutaten kombinieren. Die<br />
Schale bitte mitverwenden, denn dort sitzen<br />
die wertvollen Inhaltsstoffe. Nur Schadstellen,<br />
Stielansatz und Spitze entfernen. Guten<br />
Appetit!<br />
Sigrid Oldendorf<br />
Bitte beachten:<br />
Schmecken Zucchini bitter, müssen sie<br />
weggeworfen werden. Ursprünglich bildeten<br />
die Kürbisgewächse giftige Bitterstoffe,<br />
die Cucurbitacine, um ihre Früchte<br />
zu schützen. Diese wurden weggezüchtet,<br />
doch Rückmutationen und Kreuzungen<br />
mit Zierkürbissen sind möglich. Deshalb<br />
ist es bei eigenem Anbau auch besser, jedes<br />
Jahr Setzlinge im Fachhandel zu kaufen<br />
– also keine selbst gewonnenen Samen<br />
auszusäen. Größere Mengen an Bitterstoffen<br />
rufen heftige Magen-Darm-Probleme<br />
hervor, die bis zu einer Lebensmittelvergiftung<br />
führen können.<br />
| 43
Zucchini-RELISH<br />
Zutaten für 6 Gläser<br />
Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />
300 g grüne und 300 g gelbe Zucchini<br />
125 g Zwiebeln<br />
3 Knoblauchzehen<br />
50 ml Öl (Olivenöl, Sesamöl)<br />
etwas frischen Ingwer oder Ingwerpulver<br />
etwas frische Chilischote (oder 1 g Chiliflocken)<br />
2 TL Senf<br />
Salz, Pfeffer (frisch gemahlen)<br />
50 g <strong>Zucker</strong> (brauner <strong>Zucker</strong> oder Birkenzucker)<br />
75 ml Weinessig<br />
1 Tasse Wasser<br />
Gläser und Deckel separat auf einen Backrost stellen<br />
und im Backofen bei 120 °C (Ober-/Unterhitze)<br />
zehn Minuten sterilisieren. Zucchini waschen,<br />
Enden abschneiden, in kleine Scheiben schneiden.<br />
Zwiebeln und Knoblauch schälen, fein hacken.<br />
Ingwer und Chilischote waschen, fein reiben, bzw.<br />
hacken. Das Öl in einen Topf geben, Zwiebelwürfel<br />
hinzufügen und glasig dünsten. Knoblauch<br />
und Zucchini hinzufügen und kurz anschmoren.<br />
Gewürze, <strong>Zucker</strong> und Essig dazugeben und ca. 10<br />
Minuten ohne Deckel dünsten. Umrühren, Tasse<br />
Wasser hinzugießen und weitere 30 Min. köcheln<br />
lassen. Heiß in Gläser füllen und verschließen.<br />
Zucchini-SALAT<br />
Zutaten für 4 Portionenr<br />
Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />
500 g Zucchini<br />
1 Bund Dill<br />
2 Knoblauchzehen<br />
1 Schalotte<br />
1 Becher Natur-Joghurt (150 g)<br />
Salz, Pfeffer (frisch gemahlen)<br />
1 EL Zitronensaft<br />
1 EL Olivenöl<br />
Dill waschen und hacken. Knoblauch schälen, fein<br />
hacken. Schalotte waschen und in Ringe schneiden.<br />
Aus Natur-Joghurt, Pfeffer, Salz, Zitronensaft,<br />
Olivenöl eine Salatsauce anrühren. Vorbereitete<br />
Zutaten hinzugeben und alles gut durchmischen.<br />
44 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
GEFÜLLTE Zucchini<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />
400 g Hirse<br />
800 ml Wasser<br />
2 EL Olivenöl<br />
2 Prisen Salz<br />
4 große oder 8 kleine Zucchini<br />
1 Prise Pfeffer<br />
1 Zwiebel<br />
8 schwarze Oliven<br />
200 g Tomatenmark<br />
(oder stückige Tomaten)<br />
Die Hirse mit Wasser in einem engmaschigen<br />
Sieb kurz abbrausen. In einem Topf<br />
einen Esslöffel Öl heiß werden lassen, die<br />
abgetropfte Hirse darin kurz anbraten. Mit<br />
Wasser aufgießen, salzen und kurz aufkochen<br />
lassen. Hirse für ca. 20 Min. ausquellen<br />
lassen. Währenddessen die Zucchini<br />
waschen, Enden entfernen, halbieren und<br />
aushöhlen. Das ausgehöhlte Zucchinifleisch<br />
beiseite stellen. Zwiebel schälen,<br />
hacken und in einer Pfanne in einem Esslöffel<br />
Öl goldgelb rösten. Oliven in feine<br />
Ringe schneiden. Das Zucchinifleisch,<br />
Olivenringe und die Hirse hinzufügen.<br />
Tomatenmark bzw. stückige Tomaten<br />
unterrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze)<br />
vorheizen. Die ausgehöhlten Zucchinihälften<br />
mit der vorbereiteten Masse<br />
füllen. Circa 15 Minuten backen.<br />
Tipps: Wer möchte kann vor dem Backen<br />
etwas geriebenen Käse über die Zucchini<br />
streuen. Alternativ zur Hirse kann Reis<br />
verwendet werden.<br />
| <strong>45</strong>
Grüner Zucchini-KUCHEN<br />
Zutaten für 12 Stücke<br />
Zeitaufwand ca. 75 Minuten<br />
1 grüner Zucchino (150–200 g)<br />
140 g <strong>Zucker</strong> (Birkenzucker)<br />
3 Eier<br />
150 ml Kürbiskernöl<br />
250 g Dinkelmehl (Type 630)<br />
100 g Kürbiskerne (gemahlene)<br />
1 Päckchen Backpulver<br />
Margarine (für die Form)<br />
Zucchini-RÖLLCHEN<br />
Zutaten für 4 Portionenr<br />
Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />
2 große Zucchini (große, dicke Exemplare<br />
sind hier gut geeignet)<br />
2 Pck. Schafskäse (oder vegane Alternative)<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Paprikapulver edelsüß<br />
Olivenöl (zum Braten)<br />
Bohnenkraut oder Oregano<br />
Zucchino waschen, Enden abschneiden und fein<br />
reiben. <strong>Zucker</strong> und Eier in einer Rührschüssel<br />
schaumig schlagen. Das Kürbiskernöl zugeben und<br />
unterrühren. Mehl, gemahlene Kürbiskerne und<br />
Backpulver mischen, unterheben. Zucchiniraspel<br />
unterrühren. Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze),<br />
vorheizen. Springform oder Kastenform einfetten.<br />
Teig einfüllen und circa 50 Minuten backen.<br />
Stäbchenprobe machen, bevor Sie den Kuchen aus<br />
dem Ofen nehmen!<br />
Tipp: Im letzten Heft war ein leckeres Rezept für<br />
einen Kirschkuchen mit Zucchini. Schon ausprobiert?<br />
Zucchini waschen, Enden entfernen, in lange Scheiben<br />
schneiden – so lang und groß wie möglich. Scheiben<br />
von beiden Seiten mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver<br />
würzen. Wenn Sie frisches Bohnenkraut oder Oregano<br />
verwenden, diese waschen und hacken. In einer Pfanne<br />
Olivenöl erhitzen und die Zucchinischeiben darin nach<br />
und nach anbraten. Fertige zur Seite legen. Backofen<br />
auf 180 °C vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.<br />
Käse in Scheiben schneiden. Auf die Zucchinischeiben<br />
legen und mit den gehackten Kräutern<br />
bestreuen. Scheiben einrollen und jeweils mit einem<br />
Zahnstocher fixieren. Röllchen in den Backofen schieben<br />
und 15–20 Min. backen.<br />
46 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
Cremige Zucchini-SUPPE<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />
1 kg Zucchini<br />
1 Zwiebel<br />
2 Knoblauchzehen<br />
etwas Kokosöl<br />
1 l Gemüsebrühe (Instant)<br />
Salz, Pfeffer<br />
300 ml Kokosmilch<br />
1 EL Zitronensaft<br />
Zucchini waschen, Enden entfernen, in Scheiben schneiden. Zwiebel<br />
und Knoblauch schälen, fein hacken. Etwas Kokosöl erhitzen<br />
und die Zutaten darin anschmoren. Immer wieder umrühren, alles<br />
soll den Topfboden berührt haben, bevor mit Gemüsebrühe aufgegossen<br />
wird. 20 Minuten köcheln lassen. Kokosmilch hinzufügen,<br />
Suppe pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.<br />
| 47
eformleben informiert<br />
Gesundheits-News<br />
Herausforderungen<br />
besser verkraften<br />
Gelassener und vitaler durchs<br />
Leben gehen, das wäre schön. Doch<br />
oft ist es schwer, positiv gestimmt<br />
zu bleiben – sei es aus persönlichen<br />
Gründen oder wegen weltumspannender<br />
Probleme. Manchmal ist<br />
es gut, sich nicht alles gefallen zu<br />
lassen, manchmal muss man sich<br />
arrangieren. Vor allem aber ist<br />
es besser, cool zu parieren statt<br />
durchzudrehen.<br />
In einigen Pflanzen hat die Naturheilkunde<br />
Stoffe entdeckt, die<br />
helfen können, stressresistenter zu<br />
agieren. Sie werden Adaptogene genannt<br />
und beeinflussen das Gleichgewicht<br />
zwischen Hypothalamus<br />
und Hypophyse im Gehirn und<br />
zwischen Gehirn und Nebennierenrinde<br />
in Richtung Anpassung oder<br />
angemessene Reaktion. Der Körper<br />
reagiert nicht mehr so schnell über,<br />
sondern kann aufmerksamer und<br />
leistungsfähiger sein.<br />
Von diesen war hier in reform<br />
leben schon häufiger die Rede:<br />
• Rosenwurz oder Rhodiola: Die<br />
nordische Pflanze macht leis-<br />
tungsfähiger und resistenter<br />
gegen Stress. Die Wirkung wurde<br />
in einer medizinischen Studie<br />
belegt. Seither ist die Heilpflanze<br />
als adaptogen von der European<br />
Medicines Agency (EMA) anerkannt.<br />
• Ginseng: In der traditionellen<br />
Medizin Ostasiens gilt die Wurzel<br />
als gut fürs Gehirn. Ginseng regt<br />
den Kreislauf an, hilft gegen<br />
Müdigkeit und Erschöpfung. Auch<br />
der Echte Ginseng wurde von der<br />
EMA anerkannt.<br />
• Kurkuma: Das bekannte Gewürz<br />
hat eine entzündungshemmende<br />
Wirkung und soll auch Stimmungstiefs<br />
lindern.<br />
Weitere Adaptogene sind beispielsweise<br />
chinesische Heilpilze und<br />
Goji-Beeren, die ayurvedischen<br />
Traditionspflanzen Ashwagandha<br />
und Tulsi, aus Amerika Maca, Moringa<br />
und Mate und das heimische<br />
Johanniskraut. Adaptogene können<br />
Lebensmittel oder Getränke sein,<br />
sind vor allem als Nahrungsergänzungsmittel<br />
erhältlich.<br />
Trio gegen Krebs<br />
Forscher des Universitätsspitals<br />
Zürich kamen in einer dreijährigen<br />
Studie mit 2.157 Teilnehmern zu<br />
dem Ergebnis, dass die Kombination<br />
von hochdosiertem Vitamin<br />
D, Omega-3-Fettsäuren und einem<br />
einfachen Krafttrainingsprogramm<br />
für zu Hause bei gesunden Erwachsenen<br />
über 70 Jahren zur kumultativen<br />
Verringerung des Krebsrisikos<br />
um 61 Prozent führt. Dabei<br />
handelt es sich laut den Experten<br />
um die erste Studie, die die kombinierten<br />
Vorteile auf die Prävention<br />
untersucht hat.<br />
Bei älteren Erwachsenen in Europa<br />
und den USA ist Krebs die zweithäufigste<br />
Todesursache. Laut der<br />
Forschungsleiterin Heike Bischoff<br />
Ferrari beschränken sich präventive<br />
Maßnahmen bei älteren<br />
Menschen derzeit großteils auf<br />
Screenings und Impfungen. Drei<br />
einfache Maßnahmen könnten eine<br />
Verbesserung bewirken. Für die<br />
Studie wurden die Teilnehmer nach<br />
dem Zufallsprinzip in acht Gruppen<br />
eingeteilt, von denen sieben<br />
die Maßnahmen einzeln, in Zweierund<br />
eine in der Dreierkombination<br />
erhielten. Die achte war die<br />
Kontrollgruppe, die nichts erhielt.<br />
Jeder Ansatz verfügt nach den Studienergebnissen<br />
über einen kleinen<br />
48 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
eformleben informiert<br />
Vorteil. In Kombination werden die<br />
Vorteile signifikant. Die aktuellen<br />
wissenschaftlichen Forschungsergebnisse<br />
wurden in „Frontiers in<br />
Aging“ veröffentlicht.<br />
Weniger Antikörper<br />
durch Antibiotika?<br />
Eine Antibiotikabehandlung könnte<br />
die Schutzwirkung von Impfungen<br />
beeinträchtigen. Das zeigt eine<br />
Studie auf Grundlage von Daten<br />
aus den USA, die im Fachmagazin<br />
„Pediatrics“ veröffentlicht wurde.<br />
In die Studie einbezogen waren<br />
650 Kinder, die im Zeitraum<br />
von sechs bis 24 Lebensmonaten<br />
regelmäßig untersucht wurden.<br />
Dabei wurden auch ihre jeweiligen<br />
Antikörperlevel gegen Diphterie,<br />
Tetanus, Polio, Keuchhusten,<br />
Influenza und Pneumokokken<br />
erfasst. Die Forschenden konnten<br />
beobachten, dass diejenigen Kinder,<br />
die in diesem Zeitraum mit Antibiotika<br />
behandelt worden waren,<br />
einen geringeren Antikörperlevel<br />
hatten als Kinder ohne Antibiotikabehandlung.<br />
Die Fachleute vermuten,<br />
dass durch die Behandlung die<br />
Zusammensetzung der Bakterien<br />
verändert wird, die die Darmschleimhaut<br />
besiedeln und auch<br />
solche Bakterien abgetötet werden,<br />
die sonst das Immunsystem<br />
stärken.<br />
Softdrinks mit Süßstoffen<br />
nicht harmlos<br />
Schlechte Nachrichten für Liebhaber<br />
süßer Getränke. Ein Forschungsteam<br />
der britischen Anglia<br />
Ruskin University fand heraus,<br />
dass die am häufigsten verwendeten<br />
künstlichen Süßstoffe Saccharin,<br />
Sucralose und Aspartam<br />
Darmbakterien zum Eindringen in<br />
Darmzellen veranlassen können.<br />
Veröffentlich wurden die Studienergebnisse<br />
im International Journal<br />
of Molecula Sciences. Frühere<br />
Studien haben bereits gezeigt, dass<br />
künstliche Süßstoffe die Anzahl<br />
und Art der Bakterien im Darm<br />
verändern können. „Unsere Studie<br />
ist die erste, die zeigt, dass einige<br />
der Süßstoffe, die am häufigsten<br />
in Lebensmitteln und Getränken<br />
vorkommen normale und gesunde<br />
Darmbakterien dazu bringen<br />
können, pathogen zu werden“, sagt<br />
Studienhauptautor Dr. Havovi<br />
Chichger. Diese krankheitsfördernden<br />
Veränderungen seien geprägt<br />
durch verstärkte Bildung von<br />
Biofilmen, eine erhöhte Verklebung<br />
und Einfall von Darmbakterien<br />
in menschliche Darmzellen. „Wir<br />
wissen, dass übermäßiger <strong>Zucker</strong>konsum<br />
ein wichtiger Faktor bei<br />
der Entwicklung von Krankheiten<br />
wie Fettleibigkeit und Diabetes ist“,<br />
betont Dr. Chichger. Daher sei es<br />
wichtig zu verstehen, wie sich Süßstoffe<br />
als <strong>Zucker</strong>alternative auf die<br />
Gesundheit auswirken.<br />
Grüner Tee – Booster<br />
für Herz und Gefäße<br />
Im European Journal of Preventive<br />
Cardiology wurden Forschungsergebnisse<br />
des Peking Union Medical<br />
College veröffentlicht, wonach ein<br />
regelmäßiger Konsum von grünem<br />
Tee das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />
um rund 20 Prozent<br />
senken kann. Zurückgeführt<br />
wird dies auf Procyanidine, die der<br />
Entstehung von Blutgerinnseln vorbeugen,<br />
die Arterien stabilisieren<br />
und für mehr Elastizität sorgen.<br />
Außerdem werden Polyphenole<br />
genannt, die den Blutdruck und die<br />
Blutfettwerte senken können.<br />
Hinzu kommt der Schutz vor Amyloidose.<br />
Bei der Krankheit setzen<br />
sich Eiweißpartikel im Herz und<br />
anderen Organen fest, so dass sie<br />
nicht mehr richtig arbeiten können.<br />
Wer häufiger grünen Tee trinkt,<br />
kann laut Deutscher Apotheker<br />
Zeitung sein Herz vor Schäden<br />
durch erblich oder altersbedingte<br />
Amyloidose schützen.<br />
| 49
eformleben informiert<br />
Risiko dicke Jahre<br />
Tipps gegen Mundtrockenheit<br />
Die Anzahl an Lebensjahren, in<br />
denen ein Mensch Übergewicht mit<br />
sich herumschleppt, hat höhere<br />
Aussagekraft für das Darmkrebsrisiko<br />
als eine einmalige Messung<br />
des Körpergewichts. Dies veröffentlichten<br />
kürzlich Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler vom<br />
Deutschen Krebsforschungszentrum<br />
(DKFZ). Die Studienteilnehmer<br />
wurden zur Entwicklung ihres<br />
Gewichts seit dem 20. Lebensjahr<br />
befragt. Im Vergleich zu Menschen,<br />
die ihr Leben lang Normalgewicht<br />
gehalten haben, erkranken dauerhaft<br />
Übergewichtige bis zu zweieinhalbmal<br />
häufiger an Darmkrebs.<br />
Sowohl die Dauer des Übergewichts<br />
als auch das Ausmaß spielten eine<br />
Rolle. Die Wissenschaft geht davon<br />
aus, dass Fettgewebe ein Treiber<br />
von Darmkrebs ist, weil es konstant<br />
Wachstumsfaktoren, Hormone und<br />
entzündungsfördernde Substanzen<br />
abgibt.<br />
Damit kommt der Vermeidung des<br />
Übergewichts eine noch wichtigere<br />
Rolle in der Prävention zu als bislang<br />
angenommen. Zumal es auch<br />
bei anderen Krebsarten Studien<br />
gibt, wonach sie bei übergewichtigen<br />
Menschen häufiger auftreten<br />
als bei Normalgewichtigen. Dazu<br />
zählen neben Tumoren im Bereich<br />
der Verdauungsorgane Brust- und<br />
Gebärmutterkrebs.<br />
Fast jeder oder jede hat mal einen<br />
trockenen Mund, zum Beispiel<br />
durch langes Masketragen oder<br />
nachts, wenn bei einer Erkältung<br />
die Nase verstopft ist. Viele ältere<br />
Menschen leiden aber dauerhaft<br />
darunter. Im Alter regenerieren<br />
sich die Schleimhäute nicht mehr<br />
so gut. Bestimmte Krankheiten wie<br />
Diabetes oder eine Entzündung<br />
der Speicheldrüsen fördern die<br />
Mundtrockenheit. Ursache können<br />
zudem Medikamente sein, beispielsweise<br />
gegen Bluthochdruck<br />
oder Depressionen. Ein trockener<br />
Mund kann unterschiedliche Beschwerden<br />
verursachen, Probleme<br />
beim Schlucken, Geschmacksverlust,<br />
Mundgeruch, Karies, Schmerzen<br />
beim Tragen von Prothesen<br />
usw. Die Bayerische Landeszahnärztekammer<br />
(BLZK) rät zu guter<br />
Mundhygiene und professioneller<br />
zahnärztlicher Hilfe.<br />
Diese Tipps gibt sie unter anderem<br />
für den Alltag:<br />
• genügend trinken – täglich etwa<br />
zwei Liter Wasser oder ungesüßten<br />
Tee<br />
• Lebensmittel mit hohem Wasseranteil<br />
essen – Suppen<br />
• zuckerfreie Kaugummis kauen<br />
oder zuckerfreie Bonbons lutschen<br />
• Mahlzeiten in kleinen Bissen<br />
essen, gut kauen<br />
• harte, krümelige, trockene Lebensmittel<br />
meiden oder einweichen<br />
Tigermücken kommen<br />
Seit einigen Jahren breitet sie sich<br />
von Süden kommend in Europa<br />
aus: die Asiatische Tigermücke. Die<br />
schwarz-weiß gemusterten Insekten<br />
können gefährliche Krankheitserreger<br />
übertragen. Dazu zählen<br />
das West-Nil-, das Dengue-, das<br />
Chikungunya- und das Zika-Virus.<br />
Bei uns ist das Risiko bislang noch<br />
gering. Jedoch wurden im Süden<br />
und Osten Deutschlands bereits<br />
Exemplare der Biester gesichtet.<br />
Für Reisen nach Süden gilt umso<br />
mehr erhöhte Aufmerksamkeit –<br />
Mückenschutzmittel mitnehmen,<br />
helle, lange, dichte Kleidung.<br />
Gehirn fit atmen<br />
Die richtige Atmung versorgt das<br />
Gehirn optimal mit Sauerstoff und<br />
verbessert die Konzentrationsfähigkeit.<br />
Wie das Gesundheitsmagazin<br />
der AOK Hessen meldet,<br />
kann regelmäßige Entspannungsatmung<br />
sogar die Gehirnleistung<br />
50 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
IMPRESSUM<br />
langfristig steigern, Blutdruck,<br />
Puls und die Ausschüttung von<br />
Stresshormonen mindern. Für die<br />
Entspannungsatmung am besten<br />
diesem Rhythmus folgen: vier Sekunden<br />
einatmen, kurz innehalten<br />
und anschließend sieben Sekunden<br />
ausatmen.<br />
Fleischkonsum rückläufig<br />
Der Trend zu veganen und vegetarischen<br />
Fleischersatzprodukten<br />
hält an. Im Vorjahr wurden in<br />
Deutschland nach Angaben des<br />
Statistischen Bundesamtes 98.000<br />
Tonnen Lebensmittel im Wert von<br />
<strong>45</strong>8 Millionen Euro hergestellt, die<br />
Fleisch oder Fleischprodukte durch<br />
pflanzliche Alternativen ersetzten.<br />
Mengenmäßig bedeute dies ein Plus<br />
von 17 Prozent, beim Wert von 22<br />
Prozent. Im laufenden Jahr setzte<br />
sich der Trend fort.<br />
Der Fleischkonsum lag laut Bundesanstalt<br />
für Landwirtschaft und<br />
Ernährung 2021 bei 55 Kilogramm<br />
durchschnittlich pro Person. Zehn<br />
Jahre zuvor waren es noch 7,8 Kilogramm<br />
mehr. Damit verdient der<br />
Handel 80-mal mehr an Fleisch als<br />
an den Alternativen. Diese allerdings<br />
müssen Konsumenten nicht<br />
fertig kaufen, sondern können sie<br />
auch aus Hülsenfrüchten und Getreide<br />
selbst herstellen.<br />
Sigrid Oldendorf<br />
4. Ausgabe 2022 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>45</strong> unabhängiges Magazin<br />
für längere Gesundheit & Anti-Aging<br />
Herausgeber<br />
zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />
redaktion@<strong>reformleben</strong>.de · www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
Geschäftsführer<br />
Bernhard Sillich<br />
Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />
Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen<br />
und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information<br />
und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar.<br />
Bei Erkrankungen ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb<br />
haften weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen<br />
aller Art, die mit dem Inhalt dieser Ausgabe in Zusammenhang<br />
gebracht werden.<br />
Gestaltung & Realisierung<br />
SCHOENE AUSSICHT Ideenagentur GmbH<br />
T +49 (0) 661 296968-0 · www.ideenagentur.de<br />
Druck<br />
Prinovis GmbH & Co. KG<br />
T +49 (0) 911 8003-0 · www.prinovis.com<br />
Fotos & Illustrationen<br />
www.gettyimages.de<br />
Erscheinungsweise<br />
Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />
alle zwei Monate in Printform.<br />
Hinweis für Österreich<br />
Die genannten Produkte werden größtenteils auch in<br />
Österreich angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund<br />
arzneimittelrechtlicher Bestimmungen möglich.<br />
Anzeigen<br />
Bernhard Sillich<br />
T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />
M +49 (0) 163 74 55 424 · anzeigen@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Bezugsquellen<br />
<strong>reformleben</strong> erhalten Sie in allen teilnehmenden Reformhäusern,<br />
Apotheken und Bioläden mit Reformwarensortiment<br />
in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Rechte<br />
vorbehalten.<br />
| 51
Runter mit dem<br />
BLUTDRUCK<br />
durch regelmäßiges Training<br />
52 | <strong>reformleben</strong> 04/2022
Bluthochdruck, also Hypertonie, ist in Europa<br />
für etwa 25 Prozent aller Herzinfarkte verantwortlich.<br />
Schon lange ist klar, dass gezieltes,<br />
regelmäßiges Training nicht nur den Blutdruck<br />
senken kann, sondern dass viele Hypertoniker<br />
dadurch auch die Menge ihrer Medikamente<br />
verringern oder oft sogar komplett absetzen<br />
können. Doch welche Art der körperlichen<br />
Aktivität ist dafür die bessere Wahl: Kraft- oder<br />
Ausdauertraining? Den meisten Hochdruckpatienten<br />
wird regelmäßiges Ausdauertraining<br />
empfohlen, weil dabei die körperliche Belastung<br />
ziemlich gleichmäßig ist. Beim Muskeltraining<br />
dagegen kann es zu hohen Blutdruckspitzen<br />
kommen, vor denen sowohl die Patienten als<br />
auch die Ärzte oft Angst haben, weil sie eine<br />
Überlastung der Blutgefäße befürchten. Ist<br />
diese Befürchtung wirklich berechtigt?<br />
Dieser Frage hat sich eine große Forschungsgruppe<br />
angenommen und 2021 ihre Ergebnisse<br />
veröffentlicht. Die Kooperation der European<br />
Association of Preventive Cardiology (EAPC)<br />
und des European Society of Cardiology (=<br />
ESC) Council on Hypertension (der Europäischen<br />
Vereinigung für präventive Kardiologie,<br />
EAPC, und des Rats für Bluthochdruck der<br />
Europäischen Gesellschaft für Kardiologie)<br />
analysierte die weltweit vorliegenden wissenschaftlichen<br />
Arbeiten zu diesem Themenkomplex.<br />
Am Ende flossen 34 Reviews und Metaanalysen<br />
in das Konsenspapier (A Consensus<br />
Document from the European Association<br />
of Preventive Cardiology and the ESC Council<br />
of Hypertension 2021) ein, und zwar nur<br />
hochwertige randomisierte und kontrollierte<br />
Interventionsstudien an Erwachsenen. Dabei<br />
unterscheidet das Papier zwischen Patienten<br />
mit bereits bestehender arterieller Hypertonie,<br />
Menschen mit einem hochnormalen Blutdruck<br />
und solchen, deren Blutdruck zwar noch normal<br />
ist, die aber Risikofaktoren für Bluthochdruck<br />
aufweisen wie Übergewicht.<br />
Patienten mit diagnostiziertem<br />
arteriellem Bluthochdruck<br />
Die medizinischen Leitlinien definieren Menschen<br />
mit einem Blutdruck über 140/90 mmHg<br />
als Hypertoniker. 21 Metaanalysen beschäftigten<br />
sich genau mit jener Gruppe und mit dem<br />
Effekt von mindestens 150 Minuten Ausdauertraining<br />
pro Woche auf den Blutdruck. Alle<br />
Studien belegen eindeutig, dass diese Patientengruppe<br />
am ehesten von regelmäßigem<br />
aerobem (also sauerstoffreichem), moderatem<br />
Ausdauertraining profitiert, wie zum Beispiel<br />
Laufen, Walking, Schwimmen oder Radfahren.<br />
Durch das aktive Training ist eine Senkung<br />
des Blutdrucks um 4,9 bis 12 mmHg systolisch<br />
und 3,4 bis 5,6 mmHg diastolisch zu erwarten.<br />
Daneben zeigen die Studien aber auch, dass<br />
gerade Menschen mit sehr hohen Blutdruckwerten<br />
von einem ergänzenden dynamischen<br />
Muskeltraining zusätzlich profitieren und ihr<br />
Blutdruck sich noch weiter verringert.<br />
Menschen mit<br />
hoch-normalem Blutdruck<br />
Als „hoch-normal“ gelten Blutdruckwerte<br />
zwischen 130 bis 139 mmHg systolisch und 85<br />
bis 89 mmHg diastolisch. Laut Konsenspapier<br />
kann diese Gruppe ihren Blutdruck am effektivsten<br />
mit einem regelmäßigen dynamischen<br />
Krafttraining um 3,0 bis 4,7 mmHg systolisch<br />
und 3,2 bis 3,8 mmHg diastolisch senken. Das<br />
apparativ gestützte Muskeltraining scheint<br />
also gerade für Menschen an der Grenze<br />
zur medikamentösen Therapie eine herausragende<br />
Methode zu sein, um den Blutdruck<br />
zu regulieren. Ähnliche positive Ergebnisse<br />
zeigen die Daten zwar auch bei isometrischen<br />
Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht,<br />
jedoch war die Evidenz dieser Daten<br />
nicht ausreichend, sodass die Experten dazu<br />
keine Empfehlung aussprechen. Regelmäßiges<br />
| 53
Ausdauertraining bietet sich ganz besonders<br />
bei bestehenden weiteren Risikofaktoren, wie<br />
Übergewicht, ergänzend an. Daraus lässt sich<br />
schlussfolgern, dass besonders Menschen mit<br />
einem BMI über 25 und einem hoch-normalen<br />
Blutdruck am meisten von einer Kombination<br />
aus Ausdauer- und Krafttraining profitieren.<br />
Menschen mit<br />
(noch) normalem Blutdruck<br />
Mit einem normalen Blutdruck unter 130/84<br />
mmHG profitiert man laut Analyse am ehesten<br />
von regelmäßigem Muskeltraining mit dem<br />
eigenen Körpergewicht, wie es unter anderem<br />
in den umfassenden Kursangeboten von Vereinen<br />
und Fitnessstudios zu finden ist. Wer<br />
in puncto Herz-Kreislauf-Erkrankungen und<br />
Bluthochdruck familiär vorbelastet ist, sollte<br />
regelmäßig präventiv Muskeltraining betreiben,<br />
empfehlen die Experten. Dadurch kann<br />
der Blutdruck um 5,4 bis 8,3 mmHg systolisch<br />
und um 1,9 bis 3,1 mmHg diastolisch verringert<br />
werden.<br />
Der Gedanke dahinter: Das Training der<br />
Muskulatur sorgt insgesamt für eine ausgeglichene<br />
Balance aller Muskeln im Organismus<br />
und wirkt sich unmittelbar positiv auf die<br />
Elastizität der Blutgefäße aus, weil auch die<br />
Gefäßmuskeln durch das Training einen positiven<br />
Reiz erfahren. Der sogenannte periphere<br />
Widerstand in den Blutgefäßen sinkt und<br />
so entlastet die Muskelarbeit die Herzarbeit<br />
nachhaltig.<br />
Ausdauertraining als einzige sportliche Maßnahme<br />
ist offensichtlich bezogen auf den Blutdruck<br />
nicht die beste und geeignetste Methode<br />
zur Vorsorge und Behandlung, sondern gerade<br />
das Muskeltraining und die Kombination mit<br />
der Ausdauer ist die Methode der Wahl in der<br />
Prävention von Bluthochdruck.<br />
Übergewichtige oder (Prä-)Diabetiker sollten –<br />
besonders im Hinblick auf eine bessere Anpassung<br />
des Stoffwechsels – vor allem die<br />
größeren Muskelgruppen (Bauch, Rücken,<br />
Oberschenkel, Gesäß) im dynamischen Krafttraining<br />
stärken, um durch das Muskelwachstum<br />
entsprechende therapeutische Reize zu<br />
setzen. Für alle ist parallel zur Förderung der<br />
kardiovaskulären Gesundheit ein regelmäßiges<br />
aerobes Ausdauertraining als Basis anzuraten,<br />
was jedoch allein nicht so wirksam und effektiv<br />
auf den Blutdruck wirkt.<br />
Auch die Arterien<br />
bleiben elastisch<br />
Bluthochdruck führt zur Schädigung und Versteifung<br />
der Blutgefäße. Unsere Adern müssen<br />
aber dehnbar sein, damit das Herz das Blut<br />
und mit ihm alle lebensnotwendigen Stoffe<br />
durch den gesamten Körper pumpen kann.<br />
Vereinfacht kann man sagen, dass ein schlechter<br />
Zustand der Blutgefäße krank macht. Dann<br />
drohen zum Beispiel Schlaganfall, Herzinfarkt,<br />
eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion und<br />
auch eine Unterversorgung des Gehirns. Dagegen<br />
fördern einwandfreie, elastische Gefäße<br />
die Funktion aller Zellen und inneren Organe,<br />
Alterungsprozesse setzen langsamer ein und<br />
chronische Erkrankungen können vermieden<br />
werden. Wer mit 60 sein Leben lang Sport getrieben<br />
hat, hält seine Venen und Arterien damit<br />
so jung, wie sie mit 30 waren. Wir können
die Elastizität unserer Blutgefäße mindestens<br />
über 30 Jahre lang hinweg erhalten!<br />
Wenn wir uns bewegen oder trainieren, erhöht<br />
sich der Puls und es kommt zu einem<br />
schnelleren Blutfluss in den Gefäßen. Dadurch<br />
werden ihre Wände stärker gedehnt und genau<br />
das reizt und trainiert sie: Diese mechanische<br />
Dehnung löst einen chemischen Reiz unmittelbar<br />
in der Gefäßwand aus, der dem Alterungsprozess<br />
und damit der Versteifung in der<br />
Gefäßwand entgegenwirkt und sie dauerhaft<br />
elastischer hält.<br />
Am besten untersucht ist in diesem Zusammenhang<br />
die Aorta, unsere wichtigste Versorgungsader,<br />
weil ihre Steifigkeit unser biologisches<br />
Alter recht realistisch abbilden kann.<br />
Britische Forschende um Prof. Anish N. Bhuva<br />
vom Londoner Barts Heart Center veröffentlichten<br />
2020 die Ergebnisse einer Langzeitstudie<br />
zur Frage, ob und in welchem Umfang<br />
günstige Effekte auf das Aortenalter zu erwarten<br />
sind, wenn untrainierte Menschen mit<br />
intensivem Training beginnen. Die Ergebnisse<br />
waren sehr eindrucksvoll: Während in der aufsteigenden<br />
Aorta die Gefäßelastizität weitgehend<br />
gleichblieb, stieg sie in den proximal und<br />
distal absteigenden Abschnitten der Aorta um<br />
9 bis 16 Prozent. Dies entspricht einer Verringerung<br />
des biologischen Aortenalters um vier<br />
Jahre! Auch der Blutdruck reduzierte sich um<br />
3 mmHg systolisch und um 4 mmHg diastolisch,<br />
dabei stellen sich mit zunehmendem<br />
Alter insgesamt bessere Ergebnisse ein. Auch<br />
diese Studie zeigt, dass es nie zu spät ist, mit<br />
dem Training zu beginnen und sich auch im<br />
Alter über 60 Jahren größere Effekte ergeben<br />
können.<br />
Ulrike Schöber<br />
Ausdauertraining oder doch besser Muskeltraining?<br />
Der richtige Mix macht’s.<br />
| 55
BUCH<br />
Empfehlungen<br />
Be Angry! - Die Kraft der Wut<br />
kreativ nutzens<br />
Projekt Zukunft<br />
Die Rezepte der 100-Jährigen<br />
Ein Buch von berührender Klugheit,<br />
mit Beispielen für die positive<br />
Kraft der Wut, die dem Dalai Lama<br />
in der ganzen Welt begegnet sind.<br />
· Autor: Dalai Lama<br />
· 128 Seiten, Taschenbuch<br />
· Auflage 09/2021<br />
Große Fragen, kluge Köpfe, Ideen<br />
für ein besseres Morgen. Spiegel<br />
Bestseller!<br />
· Autor: Dirk Steffens<br />
· 272 Seiten, gebundenes Buch<br />
· Auflage 03/2022<br />
So essen die Menschen in den Blue<br />
Zones der Welt – für ein langes und<br />
glückliches Leben<br />
· Autoren: Delphine Lebrun,<br />
Emmanuelle Jumeaucourt<br />
· 160 Seiten, gebundenes Buch<br />
· 1. Auflage 04/2022<br />
19,99 €<br />
20,00 €<br />
18,00 €<br />
www.gesundheitsliteratur.de<br />
Lieferung versandkostenfrei