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reformleben - Nr. 45 - Zucker

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<strong>45</strong><br />

JULI | AUGUST 2022<br />

AUSGABE<br />

S. 52<br />

BLUTDRUCK SENKEN<br />

MIT SPORT<br />

Das passende Training<br />

S. 18<br />

KETOSE<br />

OHNE KETO-DIÄT<br />

MCTs & Co.<br />

S. 8<br />

SCHULMEDIZIN VS.<br />

NATURHEILKUNDE<br />

Dr. Klaus Mohr zieht Bilanz<br />

<strong>Zucker</strong> – weißes<br />

Gift oder doch<br />

ganz harmlos?<br />

Klar, wir alle essen zu viel <strong>Zucker</strong><br />

und einfache Kohlenhydrate. Aber<br />

warum eigentlich? Und was ist so<br />

schlimm daran? Die Biologin Julia<br />

Tulipan erklärt die Zusammenhänge.<br />

S. 4<br />

Mit<br />

Grill-Rezept-<br />

Special!


Jetzt<br />

auch als Abo:<br />

6 Ausgaben = 19,– €<br />

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gesund<br />

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Abo-Bestellung unter T +49 (0) 6082 922900-0 oder redaktion@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Zurückliegende Ausgaben können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,60 € Versandkosten) bestellen.


Inhalt<br />

Liebe Leserinnen & Leser,<br />

morgens ein Marmeladenbrot, mittags Nudeln mit<br />

Tomatensauce aus dem Glas und abends ein Bananenjoghurt<br />

– mit solch einer Ernährung sprengen wir schnell,<br />

was uns die WHO in punkto <strong>Zucker</strong>aufnahme empfiehlt.<br />

Die Industrie weiß längst: <strong>Zucker</strong> ist billig, schmeckt und<br />

macht Lust auf mehr. Und wir wissen: <strong>Zucker</strong> macht dick,<br />

träge und ist bei vielen Krankheiten wesentlich beteiligt.<br />

Trotzdem greifen wir täglich zu und achten zu wenig<br />

auf versteckten <strong>Zucker</strong> – etwa in verarbeiteten Lebensmitteln.<br />

Für <strong>reformleben</strong> hat sich Biologin Julia Tulipan<br />

dieses Phänomen genauer angesehen und aufgearbeitet,<br />

wie unser Körper auf das „Suchtmittel <strong>Zucker</strong>“ reagiert.<br />

Und auch sonst ist dieses Heft wieder voller spannender<br />

und hilfreicher Empfehlungen für ein gesundes<br />

Leben: Es geht um Hefe als uraltes Heilmittel, Sport<br />

gegen Bluthochdruck und die ketogene Ernährung. Dr.<br />

Klaus Mohr wagt den Vergleich von Schulmedizin und<br />

moderner Naturheilkunde und stellt die symptomatische<br />

Linderungsbehandlung der Ursachenorientierung<br />

gegenüber.<br />

Achten Sie gut auf sich!<br />

Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />

Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />

Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH<br />

Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Gesundheit<br />

<strong>Zucker</strong> – weißes Gift, oder doch ganz harmlos? S. 4<br />

Eingreifende Medizin & Naturheilkunde S. 8<br />

Ginseng und altersbedingte Störungen S. 15<br />

Ohne Diät in die Ketose S. 18<br />

Mikrobe des Jahres:<br />

Hefe, der kleinste Heilpilz der Welt S. 28<br />

Müde, schlapp, erschöpft?<br />

Enzym-Hefezellen können helfen! S. 31<br />

Blick in den Markt S. 38<br />

Gesundheits-News S. 48<br />

Ernährung & Rezepte<br />

<strong>Zucker</strong> – weißes Gift, oder doch ganz harmlos? S. 4<br />

Ginseng und altersbedingte Störungen S. 15<br />

Ohne Diät in die Ketose S. 18<br />

Mikrobe des Jahres:<br />

Hefe, der kleinste Heilpilz der Welt S. 28<br />

Müde, schlapp, erschöpft?<br />

Enzym-Hefezellen können helfen! S. 31<br />

Blick in den Markt S. 38<br />

Zucchini – Lebensmittel mit<br />

Gesundheitsplus S. 42<br />

Gesundheits-News S. 48<br />

Rezepte:<br />

Granatapfel-Feta-Auberginen S. 24<br />

Halloumi-Zucchini-Spieße S. 25<br />

Asiatische Tofu-Steaks S. 25<br />

Linsenburger im<br />

Tomaten-Oregano-Brötchen S. 26<br />

Erdbeer-Spargel-Salat S. 36<br />

Buschbohnen-Salat S. 37<br />

Marinierte Ziegenkäsetaler S. 37<br />

Low Carb Wolkenbrötchen S. 39<br />

<strong>Zucker</strong>freier Erdbeer-Fruchtaufstrich S. 41<br />

Zucchini-Relish S. 44<br />

Zucchini-Salat S. 44<br />

Gefüllte Zucchini S. <strong>45</strong><br />

Zucchini-Röllchen S. 46<br />

Grüner Zucchini-Kuchen S. 46<br />

Cremige Zucchini-Suppe S. 46<br />

Fitness & Sport<br />

Runter mit dem Blutdruck durch<br />

regelmäßiges Training S. 52<br />

Lifestyle<br />

Buchempfehlungen S. 56<br />

Impressum S. 51<br />

| 3


ZUCKER<br />

weißes Gift,<br />

oder doch ganz harmlos?<br />

Wir haben ein geteiltes Verhältnis zu <strong>Zucker</strong>.<br />

Ist <strong>Zucker</strong> per se gesundheitsschädlich,<br />

kommt es ausschließlich auf die Menge an<br />

steht <strong>Zucker</strong> vollkommen zu Unrecht am<br />

Pranger? Die Wahrnehmung von <strong>Zucker</strong> in<br />

der Öffentlichkeit und in der Medizin hat<br />

sich in den letzten Jahrzenten definitiv stark<br />

gewandelt. Man ist sensibler geworden,<br />

sowohl was den natürlichen <strong>Zucker</strong>gehalt von<br />

Lebensmitteln betrifft, aber auch wie mit Zusatz<br />

von <strong>Zucker</strong> umgegangen wird.<br />

4 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


WHO empfiehlt<br />

maximal 5–10 Teelöffel<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

empfiehlt eine maximale Aufnahme von 5–10<br />

Teelöffel freien <strong>Zucker</strong>s pro Tag. Dieser Empfehlung<br />

schließt sich auch die AHA (American<br />

Heart Association) und die DGE an. 1,2<br />

Es geht hier um jede Art von <strong>Zucker</strong>, sowohl<br />

zugesetzter als auch natürlich vorkommender<br />

<strong>Zucker</strong>. Leider liegen wir in Europa weit<br />

über dieser Maximalempfehlung. Im Schnitt<br />

nimmt jeder Europäer ca. 22 Teelöffel <strong>Zucker</strong><br />

pro Tag zu sich, das entsprich einer Jahresmenge<br />

von stolzen 32,5 kg.<br />

Wir essen also deutlich mehr <strong>Zucker</strong> als allgemein<br />

als empfehlenswert angesehen wird.<br />

Doch welche Konsequenzen hat der übermäßige<br />

<strong>Zucker</strong>konsum tatsächlich für unsere<br />

Gesundheit und warum ist es so schwer den<br />

<strong>Zucker</strong> zu meiden?<br />

<strong>Zucker</strong> ist raffiniert<br />

<strong>Zucker</strong> ist überall. Es geht nicht nur um die<br />

„üblichen“ Verdächtigen, wie Süßigkeiten<br />

und Schokolade. <strong>Zucker</strong> hat den Weg in viele<br />

Lebensmittel gefunden, in denen man auf den<br />

ersten Blick keinen <strong>Zucker</strong> vermuten würde.<br />

Wurst, Käse, Jo ghurt, Pizza und Saucen. <strong>Zucker</strong><br />

ist günstig und er schmeckt uns. <strong>Zucker</strong><br />

macht uns hungrig und er macht, dass wir<br />

mehr essen als wir eigentlich benötigen.<br />

<strong>Zucker</strong> lässt den Blutzucker ansteigen und<br />

der Körper schüttet das Hormon Insulin aus.<br />

Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet<br />

und seine wichtigste Aufgabe ist die<br />

Regulation des Blutzuckers, genauer gesagt<br />

die Senkung des Blutzuckers. Insulin sorgt<br />

dafür, dass der <strong>Zucker</strong> aus dem Blut so rasch<br />

wie möglich in den Zellen landet. Warum ist<br />

das wichtig? Ein erhöhter Blutzuckerspiegel<br />

macht allerhand Probleme in unserem Körper.<br />

Aus diesem Grund findet eine strenge<br />

Regulation des Blutzuckers statt, der in<br />

einem engen Normbereich gehalten werden<br />

muss. Ist der Blutzucker ständig erhöht,<br />

reagiert er mit Körperzellen und verändert<br />

diese unwiderruflich. Dieser Vorgang wird als<br />

Verzuckerung (Glykosylierung) bezeichnet<br />

und wird u. a. als Biomarker für den Alterungsprozess<br />

herangezogen. Die dabei entstehenden<br />

Verzuckerungsprodukte nennt man<br />

AGEs (Advanced Glycation Endproducts).<br />

Je mehr Verzuckerung umso schneller schreitet<br />

die Zellalterung voran, denn verzuckerte<br />

Moleküle sind nicht mehr funktionsfähig,<br />

fördern Entzündung 3 und nehmen Einfluss<br />

auf zahlreiche Signalwege in unserem Körper.<br />

Der Verzuckerungsvorgang ist dauerhaft und<br />

führt zu irreversiblen Schäden. AGEs sind<br />

unlösliche Verbindungen, die sich langsam im<br />

Gewebe anreichern und sowohl Struktur als<br />

auch Funktion beeinflussen.<br />

Effekte von AGEs:<br />

• Erhöhten die Durchlässigkeit von Blutgefäßen<br />

(vasculäre Permeabilität)<br />

• Erhöhten die arterielle Steifheit (verminderte<br />

Flexibilität der Blutgefäße)<br />

• Hemmten die Erweiterung der Blutgefäße,<br />

da es die Wirkung von Stickstoffmonoxid<br />

beeinflusst (Bluthochdruck)<br />

• Führten zur Ausschüttung von Entzündungsfaktoren<br />

(z. B. Zytokine)<br />

• Verstärkten oxidativen Stress – vermehrte<br />

Bildung von freien Radikalen (ROS)<br />

AGEs fördern die Bildung von Sauerstoffradikalen<br />

(ROS). Die Aufnahme von <strong>Zucker</strong> selbst<br />

stimuliert die Bildung von freien Radikalen<br />

über diverse Regelmechanismen. 4 So konnte<br />

nachgewiesen werden, dass bereits die Aufnahme<br />

von 75 g Glukose (etwa die Menge,<br />

die man in zwei Dosen Limonade findet) zu<br />

| 5


einem signifikanten Anstieg von freien Radikalen<br />

im Blut führt. 5<br />

Stärke- und zuckerreiche Mahlzeiten tragen<br />

wesentlich zur Entstehung von AGEs sowie<br />

freien Radikalen bei und somit zu vermehrter<br />

Entzündung im ganzen Körper.<br />

HbA1c<br />

Der Langzeitblutzucker, auch HbA1c genannt,<br />

ist nichts anderes als eine Angabe,<br />

wie viel Prozent des roten Blutfarbstoffes<br />

(Hämoglobin) bereits verzuckert sind. Der<br />

HbA1c gibt einen guten Richtwert dafür,<br />

wie hoch der Blutzucker in den letzten 8 bis<br />

12 Wochen war. Normalbereich: 4,4–6,5 %.<br />

Insulinresistenz und Entzündung,<br />

ein Teufelskreis<br />

Insulinresistenz und chronisch erhöhtes<br />

Insulin ist einer der stärksten Faktoren für<br />

die Vorhersage von chronischen Krankheiten<br />

(Zivilisationskrankheiten) – insbesondere von<br />

Herz-Kreislauferkrankungen. 6 Insulinresistenz<br />

bedeutet, dass die Zellen weniger gut auf das<br />

Hormon Insulin reagieren. Also, die Sensitivität<br />

für Insulin abnimmt. Die Folge ist, dass<br />

der Körper immer mehr und mehr Insulin<br />

ausschütten muss, um den Blutzucker in einer<br />

normalen Bandbreite zu halten. Erst wenn die<br />

Resistenz so weit fortgeschritten ist, dass der<br />

Körper sie nicht mehr kompensieren kann,<br />

steigt der Blutzucker über den Normbereich an<br />

und erst dann erhält der Patient, in den meisten<br />

Fällen, die Diagnose Diabetes. Die Insulinresistenz<br />

beleibt somit oft viele Jahre unerkannt.<br />

Insulinresistenz und Entzündung sind ein<br />

wesentlicher Dreh- und Angelpunkt für die<br />

Entstehung der meisten sogenannten Zivilisationskrankheiten,<br />

und es gibt einen direkten<br />

Zusammenhang zwischen Insulinresistenz<br />

und der Aktivierung von Entzündungsprozessen.<br />

<strong>Zucker</strong> und einfache Kohlenhydrate<br />

haben von allen Nährstoffen, den größten<br />

Effekt auf den Blutzucker und auf die Ausschüttung<br />

von Insulin. Möchten Sie Einfluss<br />

auf den Teufelskreis von Entzündung und<br />

Insulinresistenz nehmen, dann ist es das<br />

naheliegendste <strong>Zucker</strong> und einfache Kohlenhydrate<br />

zu reduzieren.<br />

Warum ist es so schwer<br />

auf <strong>Zucker</strong> zu verzichten<br />

Sicherlich haben Sie auch schon mal versucht<br />

weniger <strong>Zucker</strong> zu essen. Dann wissen Sie<br />

auch, dass es gar nicht so einfach ist. <strong>Zucker</strong><br />

begegnet uns überall und <strong>Zucker</strong> beeinflusst<br />

uns auf vielen verschiedenen Ebenen.<br />

Starke Blutzuckerschwankungen begünstigen<br />

Heißhungerattacken und es setzt die natürliche<br />

Regulation von Hunger und Sättigung<br />

aus. Zusätzlich verhindert das Hormon die<br />

Fettverbrennung. So sind wir den ganzen Tag<br />

auf der Blutzuckerachterbahn gefangen und<br />

bauen Fettreserven eher auf statt ab.<br />

<strong>Zucker</strong> aktiviert auch, wie kein anderes<br />

Lebensmittel, unsere Belohnungszentren im<br />

Gehirn. <strong>Zucker</strong>haltige Lebensmittel stimulieren<br />

Gehirnbereiche, die auch bei Suchtmittelkonsum<br />

stimuliert werden – sogar ähnliche<br />

Entzugserscheinungen konnten beobachtet<br />

werden. 7<br />

Der kurzfristige Energieschub, verbunden<br />

mit der Aktivierung der Belohnungszentren<br />

macht den <strong>Zucker</strong> durchaus zu einem problematischen<br />

Lebensmittel. Die natürliche,<br />

unbewusste Kontrolle des Essverhaltens wird<br />

außer Kraft gesetzt.<br />

6 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


Die Bedeutung von Insulin<br />

lange unterschätzt<br />

Die negativen gesundheitlichen Effekte von<br />

<strong>Zucker</strong> und Kohlenhydraten sind untrennbar<br />

mit der Wirkung von Insulin verbunden.<br />

Besonders in den letzten Jahren hat sich die<br />

Studienlage dahingehend verdichtet, dass<br />

Insulin unzählige Signalwege in der Zelle beeinflusst<br />

und es große Unterschiede hinsichtlich<br />

der Ausprägung dieser Effekte zwischen<br />

normalgewichtigen und übergewichtigen<br />

Menschen gibt.<br />

Eine Forschergruppe der Universität Boston,<br />

Massachusetts, konnte zeigen, dass eine einzige<br />

kohlenhydratreiche Mahlzeit zu erhöhtem<br />

Stress in den Zellen und zu einer Verringerung<br />

der antioxidativen Kapazität führte. 8<br />

Dr. Benjamin Bikman und Dr. David Ludwig<br />

von der Harvard Medical School machten erst<br />

kürzlich eine noch spannendere Entdeckung.<br />

Sicher haben Sie auch schon von dem Mythos<br />

gehört, dass alle Lebensmittel gleich zu behandeln<br />

sind und es ausschließlich auf die<br />

Menge der Kalorien ankommt. Die Studie von<br />

Dr. Bikman und Dr. Ludwig zeigt deutlich,<br />

dass dem nicht so ist, sondern dass die Art<br />

des Lebensmittels bestimmt, was mit der aufgenommenen<br />

Energie geschieht. Sie konnten<br />

zeigen, dass bei einer kohlehydratreichen<br />

Mahlzeit die Weichen des Stoffwechsels hin zu<br />

Fetteinlagerung gestellt werden und die Energiegewinnung<br />

in den Zellen reduziert ist. 9<br />

Weniger <strong>Zucker</strong> tut uns allen gut<br />

Natürlich gilt auch bei <strong>Zucker</strong> der vielzitierte<br />

Spruch von Paracelsus, dass alleinig die Dosis<br />

das Gift macht. Doch hinsichtlich der rapide<br />

ansteigenden chronischen Erkrankungen (u. a.<br />

die Epidemie an Übergewicht und Diabetes),<br />

ist es sicherlich nicht übertrieben zu sagen,<br />

dass wir die Dosis wohl weit überschritten<br />

haben. <strong>Zucker</strong>reduktion ist eine der wirkungsvollsten,<br />

kostengünstigsten und gleichzeitig auch<br />

einfachsten Maßnahmen, die jeder von uns treffen<br />

kann, um einen großen Beitrag zur eigenen<br />

Gesundheit leisten zu können.<br />

1<br />

Johnson, Rachel K., et al. "Dietary sugars intake and cardiovascular<br />

health a scientific statement from the american heart<br />

association." Circulation 120.11 (2009): 1011-1020.<br />

2<br />

Ernst JB. Deutsche Adipositas-Gesellschaft, Deutsche Diabetes<br />

Gesellschaft und Deutsche Gesellschaft für Ernährung.<br />

Quantitative Empfehlung zur <strong>Zucker</strong>zufuhr in Deutschland.<br />

Bonn, 2018<br />

3<br />

Glenn, J.; Stitt, A. (2009). "The role of advanced glycation end<br />

products in retinal ageing and disease". Biochimica et Biophysica<br />

Acta 1790 (10): 1109–1116.<br />

4<br />

Bonnefont-Rousselot, Dominique. "Glucose and reactive oxygen<br />

species." Current Opinion in Clinical Nutrition & Metabolic<br />

Care 5.5 (2002): 561-568.<br />

5<br />

Mohanty, Priya, et al. "Glucose challenge stimulates reactive<br />

oxygen species (ROS) generation by leucocytes." The journal<br />

of clinical endocrinology & metabolism 85.8 (2000): 2970-2973.<br />

6<br />

Shoelson, S. et al. 2006. Inflammation and insulin resistance.<br />

Journal of Clinical Investigation. 116, 7 (2006), 1793–1801.<br />

7<br />

Colantuoni, C., et al. "Excessive sugar intake alters binding to<br />

dopamine and mu-opioid receptors in the brain." Neuroreport<br />

12.16 (2001): 3549-3552.<br />

8<br />

Istfan, Nawfal, et al. "Acute carbohydrate overfeeding: a redox<br />

model of insulin action and its impact on metabolic dysfunction<br />

in humans." American Journal of Physiology-Endocrinology<br />

and Metabolism 321.5 (2021): E636-E651.<br />

9<br />

Bikman, Benjamin T., et al. "A high-carbohydrate diet lowers<br />

the rate of adipose tissue mitochondrial respiration." European<br />

Journal of Clinical Nutrition(2022): 1-4.<br />

Julia Tulipan ist Biologin (Mag.) und Master<br />

of Science in klinischer Ernährungsmedizin.<br />

Sie ist Speakerin, Dozentin und Bestseller<br />

Autorin („Keto Kompass“) und schreibt für<br />

verschiedene Magazine sowie für ihren eigenen<br />

Blog JuliaTulipan.com vor allem zu den<br />

Themen ketogene und artgerechte Ernährung<br />

und Bewegung.<br />

| 7


Eingreifende<br />

Medizin<br />

& NATUR-<br />

HEILKUNDE


CT, MRT, PET, Disease Management, Compliance,<br />

die Sprache der modernen Medizin<br />

besteht zunehmend aus Akronymen und<br />

Anglizismen. Stets prägt die Entwicklung die<br />

Sprache – und die Sprache das Denken, die<br />

Einstellung. Auch von Patienten werden CTs<br />

und MRTs zunehmend verlangt, mit oder ohne<br />

Indikation.<br />

Klar, die Übersicht zu behalten, wird schwieriger,<br />

das Verständnis, die Möglichkeiten<br />

scheinen sehr groß. Leitlinien werden vereinbart<br />

und Behandlungsprogramme. Die Digitalisierung<br />

wird forciert. Alles ähnlich wie in<br />

jedem anderen Industriekonzern auch. So ein<br />

Vergleich geht aber zu weit, möchte man da<br />

widersprechen: Die Medizin ist doch weder Industrie<br />

noch Konzern, sollte so doch zumindest<br />

nicht sein. Obgleich sie genauso – oder noch<br />

viel dringender – gebraucht wird, wie etwa die<br />

Automobilindustrie oder andere Konzerne. Immer<br />

mehr gebraucht wird zur Behandlung der<br />

Flut von Zivilisationskrankheiten. Ja das ist so.<br />

Vielleicht musste gerade deshalb die Medizin<br />

sich so anpassen, mit Effektivitätssteigerung,<br />

Rationalisierung, Spezialisierung und Digitalisierung.<br />

All das wird in unserer Gesellschaft<br />

verlangt. In allem geht es um mehr, mehr von<br />

allem, mehr von allen.<br />

In diesem Umfeld erfüllt die hochtechnisierte,<br />

hochspezialisierte, hocheffektive Medizin unserer<br />

Zeit ihren Auftrag: Disease Management,<br />

man könnte auch sagen Krankheitsverwaltung<br />

umfassend und tüchtig.<br />

Gesundheitswesen und<br />

Kohlendioxid-Emissionen<br />

Im Vergleich mit der guten alten Naturheilkunde<br />

ist die moderne Medizin eingreifender<br />

geworden und effektiver. Vielen Menschen in<br />

unserer Gesellschaft kam und kommt das zu<br />

Gute. Gewiss gibt es hier und da auch Probleme<br />

in der Versorgung und manch einer fühlt<br />

sich in dem System nicht wohl. Doch wendet<br />

die Gesellschaft beachtliche Beträge auf für<br />

ihr Gesundheitswesen, das – klar gesagt – vor<br />

allem rationalisierte Krankheitsbehandlung,<br />

Verwaltung und Versorgung ist. Weitgehend<br />

kostenfrei für die Behandelten, obgleich<br />

etliche davon sich unzureichend behandelt<br />

fühlen. Nicht ganz billig für die Gesellschaft,<br />

die Zahlen werden gleich noch genannt.<br />

Problematischer noch sind die Konsequenzen<br />

für die Erdatmosphäre: Den Ermittlungen<br />

der internationalen Organisation Health<br />

Care without Harm zufolge werden von dem<br />

Gesundheitswesen (so die offizielle Bezeichnung)<br />

weltweit insgesamt fünf Prozent aller<br />

Kohlendioxid-Emissionen erzeugt. Wäre das<br />

Gesundheitswesen ein Staat, würde es nach<br />

China, den USA, Indien und Russland derzeit<br />

der fünftgrößte Kohlendioxid-Emittent sein.<br />

In unserer hoch entwickelten Gesellschaft<br />

dürfte, die Pflege inbegriffen, der Anteil an<br />

den Emissionen noch höher sein. Aber das sei,<br />

obgleich die Klimaveränderung ein hochbrisantes<br />

Problem ist, hier nur am Rande<br />

vermerkt. Ist doch die Gesundheit, mehr noch<br />

die Behandlung der Krankheiten, ein hohes<br />

Gut. Der weltweite Flugverkehr verursacht<br />

übrigens ungefähr gleich viele Kohlendioxid-<br />

Emissionen. Und im Grunde hängt das alles<br />

miteinander zusammen.<br />

Im Vergleich damit sind die Ausgaben für das<br />

Gesundheitswesen, wie es bezeichnet wird,<br />

nicht so schwerwiegend, obzwar keineswegs<br />

niedrig: 440,6 Milliarden € in 2020, nach<br />

413,8 Milliarden € in 2019 und 393,1 Milliarden<br />

€ in 2018 – alleine in Deutschland, versteht<br />

sich. Die Wachstumsraten sind ebenfalls<br />

beachtlich. Wo wird das hinführen? Ein Großteil<br />

ist für die Behandlung der Zivilisationserkrankungen<br />

notwendig und deren Folgen.<br />

| 9


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Diabetes mellitus, Herzerkrankungen,<br />

Demenzerkrankungen, Krebserkrankungen,<br />

metabolischem Syndrom, Nervenerkrankungen,<br />

psychischen Leiden und anderen. Klar,<br />

da ist viel Not, Leiden- und viel Behandlung<br />

erforderlich. Die Ursachen sind vielfältig.<br />

Es ist nicht das Körperliche und nicht die<br />

Veranlagung alleine. Das sind auch Folgen<br />

von Über- und Fehlernährung, von Überforderung,<br />

von Umweltbelastung, von Stress,<br />

von Bewegungsmangel, von gesundheitswidrigem<br />

Verhalten, von hohem Alkoholkonsum,<br />

zunehmend auch von Drogen. Wohlstand,<br />

Wachstum in allen Bereichen, auch Narzissmus<br />

spielen eine Rolle. Und gewiss sind darin<br />

auch Folgen übermäßiger oder ungünstiger<br />

Anwendung moderner Medizin enthalten,<br />

auch gibt es neben hohem Nutzen Missbrauch<br />

und Dunkelziffern.<br />

Selbstverständlich bedürfen alle Krankheiten,<br />

auch die Zivilisationskrankheiten und<br />

die Wohlstandskrankheiten sowie die narzisstischen<br />

Krankheiten, der bestmöglichen Therapie,<br />

ungeachtet der Kosten. Ganz und gar<br />

erfolgreich erscheint die moderne Medizin in<br />

deren Behandlung leider nicht zu sein, es ist<br />

eher eine Pattsituation. Zweifellos sind ihre<br />

Behandlungen, ihre Eingriffe, Medikamente<br />

und Maßnahmen, ihre Operationen und<br />

Prozeduren krankheitswidrig, sorgsam und<br />

lebensrettend. Wobei lebensrettend bei Licht<br />

betrachtet heißt, lebensverlängernd. Selbstverständlich<br />

ist auch das sehr viel wert und<br />

erfreulich, jedoch mit einem Zuwachs von<br />

Krankheit verbunden.<br />

Allerdings geht es unserer gesamten Gesellschaft<br />

nicht gut. Obzwar sie wohlhabend<br />

und konsumkräftig ist wie niemals zuvor.<br />

Stets ist da von Krankheit die Rede, von Benachteiligung,<br />

von Mangel an Einkommen<br />

Unsere Produkte finden Sie im Reformhaus<br />

10 | <strong>reformleben</strong> 04/2022<br />

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und Zuteilung, von Geld. Gesundheit scheint<br />

unwahrscheinlich, Heilung nahezu unmöglich<br />

– und Krankheit alltäglich, sozusagen der<br />

Normalzustand.<br />

Tatsächlich können immer mehr Krankheiten<br />

diagnostiziert – und dann auch behandelt<br />

werden,<br />

• wofür stets neue Mittel und Methoden geschaffen<br />

werden<br />

• wobei allerdings immer mehr Komplikationen<br />

und Probleme entstehen und<br />

• die Abhängigkeit von der Diagnose- und<br />

Therapiebranche wächst.<br />

Würde man auf einen Berg steigen und von da<br />

auf die Gesundheitslandschaft unserer Zeit<br />

blicken, wäre zu sehen:<br />

1. Krankheit ist der neue Normalzustand<br />

2. Wer etwa glaubte, noch gesund zu sein,<br />

ist bloß unzureichend untersucht worden<br />

3. Behandlung ist dringend erforderlich,<br />

aber Heilung nahezu ausgeschlossen.<br />

Schwer zu sagen, warum das so ist.<br />

Aber vielleicht fühlen Sie es.<br />

Nocebo-Effekt<br />

Zweifellos hat die Medizin große Fortschritte<br />

gemacht. Selber bin ich in meiner Arbeit für<br />

die Errungenschaften und Möglichkeiten der<br />

modernen Medizin für meine Patientinnen<br />

und Patienten sehr dankbar – sehe aber auch<br />

die Schattenseiten. Zwangsläufig wird der Patient/die<br />

Patientin in der eingreifenden Medizin<br />

zum Objekt der Behandlung, das wäre<br />

gar nicht anders möglich. Muss – und kann<br />

in der Regel – den behandelnden Ärztinnen/<br />

Ärzten vertrauen. Wohl ist die Einwilligung<br />

in die Behandlung nach erfolgter Aufklärung<br />

erforderlich, vor allem aus rechtlichen Gründen,<br />

aber mehr verunsichernd, ebenso wie<br />

manche Nebenwirkungserklärung auf dem<br />

Beipackzettel, die Hersteller und Verordner<br />

bei sachgemäßer Anwendung von der Haftung<br />

für dargelegte Risiken befreit. Nicht selten<br />

entsteht dann ein Nocebo-Effekt mit der Erwartung<br />

von Schäden aus der Behandlung.<br />

Der Nocebo-Effekt ist der Gegenpol des Placebo-Effektes,<br />

mit dem vermeintlich positive<br />

Wirkungen einer Scheinbehandlung benannt<br />

werden: Wenn beispielsweise eine wirkstofffreie<br />

Tablette aus einer Packung, auf der steht<br />

„gegen Kopfschmerzen“ nach der Einnahme<br />

subjektiv den Schmerz lindert. Ein Ziel der<br />

evidenzbasierten Medizin besteht darin,<br />

mittels randomisierter Studien den Placeboeffekt<br />

auszuschließen und so die Wirkung zu<br />

objektivieren.<br />

Inzwischen ist der Noceboeffekt, obgleich<br />

offiziell wenig erfasst, offensichtlich häufiger<br />

geworden als der Placeboeffekt, d. h.<br />

gerade von der modernen Medizin, aber auch<br />

in anderen Bereichen, werden eher negative<br />

als positive Effekte erwartet. Das resultiert<br />

aber nicht nur aus den Risiken, die von der<br />

Medizin zwangsläufig ausgehen (und möglichst<br />

gering gehalten werden), sondern auch<br />

aus der Einstellung der Menschen in unserer<br />

Gesellschaft zu sich selber. Da ist nämlich<br />

einiges an Selbstverantwortung und Selbstvertrauen<br />

verloren gegangen. Wozu auch<br />

die moderne Medizin ein wenig beigetragen<br />

hat, wie bereits erklärt wurde. Wer aber sich<br />

selbst nicht mehr vertrauen kann, vertraut<br />

auch nicht mehr anderen bzw. angeratenen<br />

Maßnahmen. Manchmal zu Recht, manchmal<br />

zu Unrecht.<br />

Körpereigene Heilkräften<br />

Letztlich ist aber, gerade in schwierigen<br />

Zeiten mit komplexen Situationen und widersprüchlichen<br />

Informationen, ein ausrei-<br />

| 11


chendes Maß an Selbstvertrauen, Selbstverantwortung<br />

und Selbstbeteiligung lebens- und<br />

gesundheitswichtig. Dazu verhilft richtig verstandene<br />

Naturheilkunde. Wer Naturheilkunde<br />

nur oberflächlich kennt, mag diese Hypothese<br />

für anmaßend halten. Tatsächlich glauben viele<br />

Leute noch immer, Naturheilkunde sei eine<br />

Art Alternative zur sogenannten Schulmedizin<br />

(eine Bezeichnung, die meines Erachtens nicht<br />

mehr verwendet werden sollte), eine Art Allopathie<br />

mit pflanzlichen Mitteln.<br />

Das Grundprinzip naturheilkundlicher Therapien<br />

ist jedoch das Zusammenwirken mit den<br />

körpereigenen Heilkräften. Die Erstaunliches<br />

leisten können – in der Zivilisation aber häufig<br />

geschwächt, noch häufiger gestört, irritert sind.<br />

Viele Störungen und auch Krankheiten heilen<br />

von selber, bevor sie zum Ausbruch kommen<br />

oder gar chronisch werden. Das läuft meistens<br />

unbewusst und unerkannt ab. Erst beim<br />

Versagen von Selbstheilungskräften werden<br />

Krankheiten manifest. Solange die Krankheiten<br />

den eigenen Heilungskräften noch<br />

zugänglich sind, ist die naturheilkundliche<br />

Behandlung sinnvoller als eingreifende und<br />

unterdrückende Maßnahmen. Wenn jedoch<br />

der kritische Punkt überschritten ist, zum<br />

Beispiel wenn schon pathologische Organveränderungen<br />

entstanden sind, ist die eingreifende<br />

Medizin zweifellos wirksamer, mitunter<br />

auch rettender.<br />

Idealerweise sollten Störungen und Krankheiten<br />

möglichst frühzeitig behandelt werden.<br />

Naturheilkundliche Therapien sind da in der<br />

Regel sehr gut geeignet, weil sie die inneren<br />

Heilkräfte des Organismus, vor allem auf der<br />

Ebene der Körperzellen, anregen, fördern,<br />

regulieren, stärken. Das erfolgt mit:<br />

• physikalischen Reizen: Wärme- und Kälteeinwirkung,<br />

Kaltwasseranwendungen, Güssen<br />

und Wickeln. Diese Reize sind dem Organismus<br />

evolutionär vertraut. Entscheidend für<br />

die Wirksamkeit ist die Intensität und die<br />

Dosierung, Temperatur, Dauer, Frequenz.<br />

Für die Kneipp-Methode ist einiges Wissen<br />

und therapeutische Erfahrung erforderlich.<br />

• Regulation der Atmung: der Atemfrequenz<br />

und der Atemtiefe (detaillierte Erklärungen<br />

dazu zum Beispiel in <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 27).<br />

Erreicht wird so Entspannung, Auflösung<br />

von Stress (Stress ist ein Hauptfaktor der<br />

Zivilisationskrankheiten), Resonanz in den<br />

Körperzellen.<br />

• gesundheitsfördernder bzw. krankheitswidriger<br />

Ernährung. Dazu gibt es sehr viele, oft<br />

widersprüchliche Empfehlungen. Wohl die<br />

beste Empfehlung für die Mehrheit unserer<br />

Gesellschaft (die sie aber nicht zu gern<br />

umsetzen wird) ist: Weniger Menge, weniger<br />

Masse – mehr Qualität. Vegetabil, gute Versorgung<br />

mit hochwertigen Omega-3-Ölen,<br />

weitgehende Reduktion kohlenhydratreicher<br />

Produkte, konsequentes Meiden raffinierter<br />

<strong>Zucker</strong> und daraus hergestellter Erzeugnisse.<br />

• pharmazeutisch aufbereiteten Naturstoffen,<br />

Pflanzenextrakten, Mineralien. Deren<br />

besondere Wirksamkeit gründet auf unseren<br />

evolutionären Wurzeln in der Erde und der<br />

Ähnlichkeit einiger Stoffwechselpfade in den<br />

Pflanzenzellen mit unseren. Das ist Realität,<br />

keine Fantasterei. Was unserem Organismus<br />

evolutionär näher steht als synthetisierte<br />

Medikamente und Apparate wirkt logischerweise<br />

auch im emotionalen Bereich. Weitergehend<br />

werden aber auch die pharmakologischen<br />

Wirkungen bewährter Pflanzenarten<br />

sorgfältig erforscht – und oftmals bestätigt.<br />

Mitunter dienen Naturstoffe als Vorbilder für<br />

die Synthese neuer, patentierbarer Medikamente<br />

der modernen Medizin.<br />

Einige bewährte Pflanzenstoffe sind hilfreich<br />

und unverzichtbar für die Prävention<br />

12 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


häufiger Zivilisationskrankheiten. An deren<br />

Entstehen, etwa von Arteriosklerose, Autoimmunkrankheiten,<br />

Entzündungskrankheiten,<br />

Herzkrankheiten, entzündlichen/degenerativen<br />

Nervenzellerkrankungen, Stoffwechselstörungen,<br />

Krebskrankheiten ist langjährige<br />

Belastung, Einseitigkeit, Fehlernährung,<br />

Achtlosigkeit, Überforderung, Stress, kurz gesagt,<br />

das Panoptikum der Zivilisation massiv<br />

beteiligt. Mit besonderen Pflanzenarten und<br />

Pflanzenstoffen in guter Qualität, aus biologischem<br />

Anbau stehen uns besondere, meines<br />

Erachtens unverzichtbare Schutzprinzipien<br />

zur Verfügung.<br />

ROTER<br />

GINSENG<br />

Es gibt Therapieebenen, auf denen die eingreifende<br />

Medizin wirksamer, damit sicherer<br />

ist. Und es gibt Bereiche in denen naturheilkundliche<br />

Therapie sinnvoller und besser<br />

ist. Wichtig ist es, die jeweiligen Grenzen zu<br />

kennen und zu beachten. Naturheilkunde ist<br />

nicht Alternative, nicht Ersatz der eingreifenden<br />

Medizin.<br />

Naturheilkunde war die Medizin alter Kulturen,<br />

unserer Vorfahren. Im 19. und 20.<br />

Jahrhundert, mit der aufkommenden Industrialisierung<br />

wurde sie überholt von der eingreifenden,<br />

chemisierten, technisierten, dazu<br />

hochspezialisierten neuen Medizin. Deren<br />

Lichtseiten sehr früh und deren Schattenseiten<br />

nunmehr deutlich werden. Wobei die<br />

moderne Medizin meint, sie könne sehr gut<br />

ohne die Naturheilkunde. Vor allem Disease<br />

Management. Hoch entwickelt, hoch effektiv.<br />

Nicht billig.<br />

Der Wohlstand und der Ressourcenverbrauch<br />

wird nicht so bleiben können, wie in den<br />

letzten 60 Jahren, betrieben mit der Verbrennung<br />

fossiler Energieträger und der Rodung<br />

von Wäldern. Hoch verschuldet nun und zukunftszerstörend.<br />

Roter Ginseng Extrakt Hartkapseln - Wirkstoff: Trockenextrakt aus roter (wasserdamppehandelter)<br />

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bei nachlassender Leistungs- und Konzentraaonsfähigkeit.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

LEBEN IN BALANCE<br />

| 13


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Für unsere Gesellschaft ist die eingreifende<br />

Medizin unverzichtbar geworden, jedoch kein<br />

Allheilmittel. Fünf Prozent Kohlendioxid-<br />

Emission erzeugt für den und von dem Medizinbetrieb,<br />

dem sogenannten Gesundheitswesen<br />

sind gleichzeitig eine Belastung der Zukunft.<br />

Klar, ganz ohne Fuß- und Fahrabdruck<br />

geht’s nicht. Doch sollten wir uns fragen,<br />

geht’s auch ein wenig kleiner? Anspruchsloser?<br />

Selbstverantwortlicher? Gesünder?<br />

Seriöse, kompetent behandelnde Naturheilkunde<br />

kann die Selbstverantwortung, die<br />

Selbstbeteiligung und die Selbstheilung ermöglichen,<br />

Gesundheit und Zukunft.<br />

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seinen Lesern hoch geschätzter Mediziner und<br />

Autor, der es versteht, Natur- und Schulmedizin<br />

zum Nutzen seiner Patienten einzusetzen.<br />

In zahlreichen medizinisch-wissenschaftlichen<br />

und weltanschaulichen Artikeln lässt er seine<br />

stetig wachsende Leserschaft seit vielen Jahren<br />

an seinem ganzheitlichen Wissen teilhaben.<br />

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14 | <strong>reformleben</strong> 04/2022 02/2022<br />

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Neue Übersichts-Studie<br />

GINSENG<br />

und altersbedingte Störungen<br />

Der Alterungsprozess macht anfällig für zahlreiche<br />

Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

neurodegenerative Erkrankungen und Krebs.<br />

Änderungen der Ernährung und des Lebensstils<br />

sowie therapeutische Hilfsmittel sind unerlässlich,<br />

um die Auswirkungen der mit dem Alterungsprozess<br />

verbundenen Begleiterkrankungen zu minimieren.<br />

Natürliche Produkte wie Panax ginseng werden zur<br />

Behandlung und Vorbeugung altersbedingter Krankheiten<br />

eingesetzt. Im Rahmen einer kürzlich erschienenen<br />

Übersichtsarbeit wurden die Wirkungen von<br />

Panax ginseng bei verschiedenen altersbedingten<br />

Erkrankungen wie Entzündungen, oxidativem Stress,<br />

mitochondrialer Dysfunktion, Apoptose, neurodegenerativen<br />

und metabolischen Störungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

und Krebs untersucht.<br />

Die Ginsenoside, chemische Bestandteile von Panax<br />

ginseng, können laut den Ergebnissen die Wirkung<br />

von Entzündungszytokinen hemmen, Signalwege<br />

hemmen, die Entzündungen auslösen, und Zellen<br />

hemmen, die an Entzündungsprozessen beteiligt<br />

sind. Außerdem sind Ginsenoside aufgrund ihrer<br />

anti-apoptotischen, antioxidativen und entzündungshemmenden<br />

Wirkungen an neuroprotektiven<br />

Effekten auf das zentrale Nervensystem beteiligt.<br />

Die Verwendung von Ginsengextrakt zeigte Wirkungen<br />

auf die Lipidhomöostase, indem er die LDL-<br />

Partikel hoher Dichte – die als gefährlich angesehen<br />

werden – positiv regulierte, die Lipoprotein- und<br />

Triglyceridwerte niedrigerer Dichte senkte und sich<br />

positiv auf die Endothelfunktion der Gefäße auswirkte<br />

(Gefäßendothel = Zellschicht, welche die<br />

Adernwand auskleidet).<br />

Die Verwendung dieser Pflanze bei Krebs führte zu<br />

einer Verbesserung der Lebensqualität und der Stimmung.<br />

Sie verringerte die Symptome von Müdigkeit,<br />

Übelkeit, Erbrechen und Atemnot und reduzierte<br />

Ängste. Es hat sich gezeigt, dass Panax ginseng einen<br />

starken therapeutischen Nutzen hat, der als ergänzende<br />

Behandlung bei der Behandlung von Patienten<br />

mit chronischen, altersbedingten Krankheiten<br />

dienen kann.<br />

Quelle: de Oliveira Zanuso B, de Oliveira Dos Santos AR, Miola VFB,<br />

Guissoni Campos LM, Spilla CSG, Barbalho SM. Panax ginseng and<br />

aging related disorders: A systematic review. Exp Gerontol. 2022<br />

May;161:111731. doi: 10.1016/j.exger.2022.111731. Epub 2022 Feb 7.<br />

PMID: 35143871.<br />

| 15


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rund um Ernährung, Gesundheit und Selbstheilung<br />

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16 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


Dr. med. Klaus Mohr<br />

Verbindet Natur- und Schulmedizin,<br />

auf Basis neuester Wissenschaft und<br />

eigener ärztlicher Praxis<br />

Sich rundum wohlfühlen, lange gesund bleiben und dabei die biologische Uhr zurückdrehen:<br />

Das „Basisprogramm für längere Gesundheit“ von Dr. Klaus Mohr liefert Ihnen hierfür einen<br />

wertvollen Leitfaden für den Alltag.<br />

Das Konzept für mehr Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Vitalität bis ins hohe Alter hat der<br />

erfahrene Schulmediziner und Naturheilkundler über Jahre hinweg entwickelt und verfeinert –<br />

anhand neuester Studien und Erfahrungen aus der eigenen Praxis.<br />

Das erprobte System umfasst Empfehlungen für eine gesunde Ernährung und den Ausgleich von<br />

Naturstoff-Defiziten sowie Tipps für ausreichend Bewegung und eine bewusste Lebensweise.<br />

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse werden dabei stets miteinbezogen, wie beispielsweise:<br />

· Ernährung: Rückbesinnung auf gute Fette als gesunder „Treibstoff“<br />

· Gewicht: Normalgewicht ist Folge eines gesunden Stoffwechsels<br />

· Nahrungspausen: Positive Effekte durch Intervall- oder Vollfasten<br />

· Darm: Gesund mit den richtigen Bakterien<br />

· Gene: Wie wir mit Epigenetik unsere Gene steuern<br />

· Regeneration: Förderung von Selbstreinigung und Erneuerung durch Autophagie<br />

Weitere Informationen zum Dr. Mohr Basisprogramm finden Sie regelmäßig hier in Ihrer<br />

<strong>reformleben</strong> sowie unter www.basisprogramm.de<br />

| 17


Ohne Diät<br />

in die Ketose<br />

Die ketogene Ernährung, ein Speiseplan mit<br />

extrem wenig Kohlenhydraten und mehr<br />

Fetten, überzeugt mit hoher Leistungsfähigkeit<br />

und weniger Gewicht. Doch die<br />

meisten tun sich schwer mit dem Verzicht.<br />

Damit könnte jetzt Schluss sein. Gute Nachrichten<br />

von der Wissenschaftsfront.<br />

Ein Stoffwechsel in „Ketose“ verbrennt vor<br />

allem Fett. Die namensgebenden „Ketone“<br />

sind jene Bausteine, die aus dem Abbau der<br />

Nahrungs- und Speicherfette in unseren<br />

Energiestoffwechsel einfließen. Verzichten<br />

wir auf Kohlenhydrate, die unseren Blutzucker<br />

als Energiequelle hoch halten, ist der<br />

Körper gezwungen umzusteigen. Die Ketose<br />

macht uns zu exzellenten Fettverbrennern.<br />

Dadurch werden wir nicht nur schlanker. Mit<br />

dem verbesserten Zugriff auf unsere Energiereserven<br />

und mit viel gesunden, pflanzlichen<br />

Fetten in der Nahrung geht uns auch nie die<br />

Energie aus und es fallen weniger belastende<br />

freie Radikale im Stoffwechsel an. Fette sind<br />

das bessere „Benzin“. Wir fühlen uns extrem<br />

fit und leistungsfähig. Damit avancierte die<br />

Ketose zum Schlüssel langer Gesundheit.<br />

Damit das funktioniert, müssen nach gängiger<br />

Auffassung 70–80 Prozent der zugeführten<br />

Kalorien täglich aus Fetten kommen. Das<br />

fällt nicht nur Kindern und Jugendlichen<br />

schwer. Daher fragen sich nicht nur Wissenschaftler,<br />

ob es Maßnahmen gibt, die den<br />

Weg in die Ketose erleichtern oder durch die<br />

Vorteile schon bei einer kohlenhydratarmen<br />

Ernährung eintreten.<br />

Der Blick richtet sich auf<br />

die Mitochondrien<br />

Fette und Kohlenhydrate sind unsere „Energiequellen“.<br />

Doch wie nutzt der Körper sie?<br />

Im Stoffwechsel läuft der Abbau energiereicher<br />

Verbindungen, wie in einem Trichter<br />

18 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


immer an der gleichen Stelle zusammen: in<br />

den Mitochondrien. Sie sind die „Kraftwerke“<br />

unserer Zellen. Hier findet die sogenannte<br />

„Endoxidation“ statt. Eine Kette an Stoffwechselschritten,<br />

welche die kleinsten<br />

Bausteine aus Fetten und Kohlenhydraten<br />

endgültig abbaut, bis nur noch Wasser und<br />

Kohlendioxid (CO 2<br />

) übrig sind. Die scheiden<br />

wir dann aus. Das Wasser als Urin, das Gas<br />

CO 2<br />

über die Atmung. Damit ist die Nahrung<br />

vollständig umgesetzt, auch ihre Energie.<br />

Der Sinn der „Endoxidation“ liegt darin, die<br />

beim Abbau frei werdende Energie kontrolliert<br />

für den Körper abzufangen und lagerfähig<br />

zu machen. Mitochondrien übertragen<br />

die Energie aus Fetten und <strong>Zucker</strong>n auf den<br />

universellen Energieträger „ATP“ (Adenosin-<br />

Tri-Phosphat), auf eine chemische Verbindung,<br />

die der Körper wie einen Batterievorrat<br />

nutzen kann. Fette hinterlassen dabei pro<br />

Gramm mehr als doppelt so viel ATP wie <strong>Zucker</strong><br />

(Kohlenhydrate) und richten gleichzeitig<br />

weniger Schäden durch freie Radikale an.<br />

Vorteile der Ketose auf einen Blick<br />

Die Vorteile der Ketose liegen auf der<br />

Hand. Ein Stoffwechsel in Ketose bringt:<br />

1. mehr Ausdauer. Fette sind unsere<br />

natürliche Energiereserve. Ein<br />

normalgewichtiger Mensch hat genug<br />

Fettgewebe, um über Tage ohne Essen<br />

leistungsfähig zu bleiben. Wer regelmäßig<br />

in der Ketose ist, schult seinen<br />

Stoffwechsel schnell zwischen der<br />

Verbrennung von Kohlenhydraten und<br />

Fetten hin- und herzuspringen. So<br />

geht nie die Energie aus. Wir können<br />

„Bäume ausreißen“.<br />

2. mehr „Power“. Das Verbrennen von<br />

Fetten liefert pro Gramm mehr als<br />

doppelt so viel Energie (ATP), wie das<br />

Verbrennen von <strong>Zucker</strong>n (Kohlenhydraten).<br />

3. weniger Gewicht. Fettverbrennung<br />

hält die Reserven im Lot. Überschüssige<br />

Speckpolster schwinden. Der<br />

Körper findet in sein Normalgewicht.<br />

4. „saubere“ Energie. Die Energiegewinnung<br />

aus Ketonen hinterlässt weniger<br />

aggressive Stoffwechselverbindungen<br />

(freie Radikale), als der Kohlenhydratstoffwechsel.<br />

Zellen und Gewebe<br />

nehmen weniger Schaden. Das Entzündungsrisiko<br />

sinkt.<br />

Neue Erkenntnisse<br />

stellen strenge Diäten in Frage<br />

Was Wissenschaftler stutzig machte: Auch in<br />

der Ketose generiert das Gehirn nur bis zu 75<br />

Prozent seiner Energie aus Ketonen. Den Rest<br />

bezieht es aus <strong>Zucker</strong> (Kohlenhydraten), auch,<br />

wenn es ihn, dank Kohlenhydratmangel,<br />

mühevoll selbst herstellen muss (Glukoneogenese).<br />

Muskeln nutzen Ketone sogar nur zu<br />

30 Prozent und greifen für den Rest auf freie<br />

Fettsäuren zurück. Wofür der Aufwand der<br />

<strong>Zucker</strong>herstellung, wenn Ketone die bessere<br />

Energie sind? Ist die strenge Kohlenhydrat-<br />

Diät (Keto), abgesehen von ihrer therapeutischen<br />

Anwendung (z. B. bei Übergewicht,<br />

Diabetes Typ 2, Prädiabetes, Epilepsie u. v.<br />

m.) überhaupt notwendig?<br />

Regelmäßig, aber nicht ausschließlich<br />

Der Speiseplan, der uns in der Fettverbrennung<br />

schult, entspricht dem, was die Natur<br />

| 19


für uns vorgesehen hat. Er ist überwiegend<br />

pflanzlich, mit viel Obst, Gemüse, Samen<br />

und Nüssen und wird ergänzt durch Fisch,<br />

Fleisch, Eier und gesunde pflanzliche Öle,<br />

die für Sättigung und ausreichend Energie<br />

sorgen. Kohlenhydrate gibt es auch, aus<br />

Obst, Gemüse und vollem Korn, aber Getreide<br />

kommt natürlich nicht in solchen<br />

Mengen vor. Die Getreidezucht und besonders<br />

Weißmehl und <strong>Zucker</strong> sind Erfindungen des<br />

Menschen. Unsere Mitochondrien sind zur<br />

Energieproduktion entsprechend besser für<br />

Fette gerüstet, können immer aber auch Kohlenhydrate<br />

verwenden. Kohlenhydrate sind<br />

per se nicht ungesund, führen aber raffiniert<br />

und im Übermaß genossen – je nach persönlicher,<br />

häufig niedriger Toleranz – zu dauerhaft<br />

erhöhten Blutzuckerspiegeln (z. B. Pizza, Pasta,<br />

Brot und Süßspeisen). Der Körper kommt<br />

nicht mehr in die Fettverbrennung, die Blutzucker<br />

regulierenden Systeme ermüden und<br />

die Leber wandelt das Zuviel an <strong>Zucker</strong> in<br />

Speicherfette um. Wir werden übergewichtig,<br />

schleichend zuckerkrank und haben schlechte<br />

Blutfettwerte, mit hoher Belastung für Herz<br />

und Kreislauf, mit beschleunigtem Gelenkverschleiß<br />

und mit Stoffwechselentgleisungen,<br />

die mit erhöhtem Risiko für Demenz,<br />

Alzheimer, Parkinson, chronische Entzündungen<br />

und Krebs in Verbindung stehen.<br />

Ketogene Ernährung verspricht mit rigorosem<br />

Kohlenhydratverzicht einen schnellen Ausstieg.<br />

Doch ist der Umstieg nicht so einfach<br />

und mit Risiken behaftet (z. B. Anpassung<br />

bestehender Medikation, Ketogrippe etc.).<br />

Knackpunkt der Ketose:<br />

Das „Entkoppeln“ der Mitochondrien<br />

Neue Erkenntnisse holen die Ketone aus<br />

der reinen „Superbenzin-Ecke“. Ketone sind<br />

auch Signalmoleküle und damit sind wir<br />

dem „Knackpunkt“ der Ketose auf der Spur.<br />

Ketone erhöhen die Effizienz unserer Mitochondrien.<br />

Sie machen sie langlebiger und<br />

zahlreicher. Dafür müssen wir aber nicht auf<br />

alles andere verzichten.<br />

Der Hintergrund: Die Endoxidation in den<br />

Mitochondrien ist mit hohem oxidativen Stress<br />

verbunden, mit hohem Aufkommen an aggressiven<br />

Sauerstoff-Verbindungen (freien Radikalen),<br />

welche die Mitochondrien schädigen. Unter<br />

voller Leistung sind die kleinen „Kraftwerke“ so<br />

wie ein Dampfdruckgarer. Sie stehen durch das<br />

Anfluten der Radikale unter starkem Druck,<br />

wie der Topf, wenn er kocht, und wie er haben<br />

Mitochondrien „Überdruckventile“. Wenn der<br />

oxidative Stress zu groß wird, können so Energie<br />

liefernde Bausteine die Mitochondrien über<br />

„Notausgänge“ verlassen und erzeugen Wärme<br />

statt ATP. Durch diesen als „Entkoppeln“ bezeichneten<br />

Vorgang können bis zu 30 Prozent der<br />

zugeleiteten Energie in Wärme umgewandelt<br />

werden – zum Schutz der Mitochondrien.<br />

Neben dem Schutzsignal zum Entkoppeln wird<br />

die Vermehrung der Mitochondrien durch<br />

Teilung signalisiert. Das klingt zunächst nach<br />

Energieverschwendung. Doch das Gegenteil ist<br />

der Fall. Die Ketone vermindern dadurch Schäden<br />

durch oxidativen Stress und die Vermehrung<br />

verteilt die Last auf mehr Mitochondrien.<br />

Durch mehr gesunde Mitochondrien wird<br />

schließlich auch mehr Energie produziert und<br />

jeder Zelle steht mehr Energie zur Verfügung.<br />

Das macht uns insgesamt leistungsfähiger und<br />

verbessert die Zellgesundheit. Ketose verlängert<br />

die Lebenserwartung.<br />

Nicht ganz<br />

auf Kohlenhydrate verzichten!<br />

Das Mikrobiom, das bunte Bakterienvolk, das<br />

friedlich unseren Darm besiedelt, lebt von<br />

20 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


komplexen Kohlenhydraten, wie sie in Obst<br />

und Gemüse vorkommen. Der völlige Verzicht<br />

auf Ballaststoffe hungert das Mikrobiom aus<br />

und verschiebt seine Zusammensetzung –<br />

mit fatalen Folgen. Die Bakterien helfen uns<br />

nicht nur bei der Verdauung und sind als<br />

„Body-Double“ die Schule der Immunabwehr.<br />

Erdgeschichtlich sind sie auch „Geschwister“<br />

der Mitochondrien. Sie sprechen die gleiche<br />

Sprache.<br />

Ihre Sprache sind „Postbiotics“, Stoffwechselprodukte<br />

des Mikrobioms – kurzkettige<br />

Fettsäuren, wie Buttersäure, Essigsäure und<br />

auch Gase, wie Kohlensäure, Wasserstoff,<br />

Methan und Stickstoffmonoxid. Es gibt viele<br />

Körperfunktionen, die mit diesen Signalen im<br />

Gleichgewicht gehalten werden. Neben den<br />

Mitochondrien ist das auch unser Darmund<br />

Gehirnstoffwechsel.<br />

Gesund und bunt<br />

in die Ketose: So geht´s!<br />

Das Entkoppeln der Mitochondrien ist ein zentraler<br />

Vorteil der Ketose und lässt sich auch<br />

unter weniger starker Einschränkung von Kohlenhydraten<br />

(LowCarb) erreichen, mit einem<br />

gesundem Mikrobiom, mehr Lebensfreude<br />

und auch mehr gesundheitlichem Nutzen. Die<br />

Nahrung darf dabei bunt und schmackhaft<br />

sein. Dabei ist was wir essen nur ein Teil der<br />

Lösung. Vor allem kommt es auch darauf an,<br />

wann wir essen. Hierauf sollten sie achten:<br />

1. Die Basis: Eine überwiegend pflanzliche<br />

und möglichst naturbelassene Kost. Viel<br />

Obst, Gemüse und frische Kräuter, Samen<br />

und Nüsse, etwas Fisch, Fleisch, Eier und<br />

Milchprodukte. Das versorgt uns ausreichend<br />

mit Energie, Vitalstoffen, Bausteinen<br />

für den Stoffwechsel und erhält das Mikrobiom<br />

gesund.<br />

2. MCT´s (Medium Chain Triglycerides) sind<br />

Fette mit Fettsäuren mittlerer Kettenlänge.<br />

Im Vergleich zu den üblichen langkettigen<br />

Nahrungsfetten werden sie im<br />

Darm schneller aufgenommen und über<br />

die Pfortader direkt zur Leber transportiert,<br />

die daraus Ketone herstellt. MTC´s<br />

kommen natürlich in Butter, Palm- und<br />

Kokosöl vor. Sie haben im Vergleich einen<br />

zehn Prozent niedrigeren Energiegehalt,<br />

steigern aber den Energieverbrauch über<br />

die „Keton-Effekte“. Scharf anbraten sollten<br />

Sie damit allerdings nicht. Das erzeugt<br />

Bitterstoffe. MTC´s sollten auch nur im<br />

Mengenverhältnis steigen. Ihr Körper<br />

braucht insgesamt eine bunte Mischung an<br />

gesunden Fetten.<br />

3. Polyphenole sind als Antioxidantien bekannt.<br />

Sie kommen u. a. reichlich in roten<br />

und blauen Früchten und Gemüsesorten<br />

vor. Erst die Darmbakterien setzen sie<br />

in aktive Metaboliten um, und nur diese<br />

können wir aufnehmen. Das Entkoppeln<br />

der Mitochondrien ist der Grund, warum<br />

Polyphenole danach antioxidativ wirken,<br />

die Flexibilität der Blutgefäße stützen und<br />

Entzündungen entgegenwirken – vorausgesetzt<br />

das Mikrobiom hat sie aktiviert.<br />

4. Intermittierendes Fasten. Intervallfasten<br />

mit einer Essenspause von 16 Stunden<br />

täglich, etwa von 18 bis 10 Uhr oder von 20<br />

bis 12 Uhr, rückt Ihren Körper regelmäßig<br />

ausreichend in die Ketose und entsorgt auf<br />

molekularer Ebene gleich den Müll mit.<br />

Zwei Stoffwechselprozesse, die die Zellgesundheit<br />

fördern. Die „Müllentsorgung“,<br />

die als Autophagie bekannt ist, entspricht<br />

dem Recyceln schadhafter Eiweiße und<br />

Zelltrümmer bei Nahrungsmangel. Sie<br />

unterdrückt Entzündungen und erhöht<br />

die Stressresistenz von Zellen. Schadhafte<br />

| 21


Eiweiße, wie das Amyloid-Protein, aus dem<br />

Gehirn von Alzheimer-Patienten sammeln<br />

sich nicht an und Tumor fördernde<br />

Wachstumsfaktoren, wie IGF-1, gehen<br />

zurück. Kaffee, Tee und Wasser sind in der<br />

täglichen Fastenzeit erlaubt und als Flüssigkeit<br />

wichtig.<br />

Verdacht die Mitochondrien zu entkoppeln.<br />

Die regelmäßige Exposition, etwa in<br />

Infrarotkabinen, wirkt sich günstig auf die<br />

Zellgesundheit aus und mildert chronische<br />

Entzündungen.<br />

Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />

5. Fermentiertes Essen. Sauerkraut und<br />

saure Bohnen scheinen gesund, weil sie<br />

probiotische Kulturen liefern. Tatsächlich<br />

aber werden die meisten durch Kochen<br />

oder Magensäure zerstört. Es sind die hohen<br />

Ballaststoffgehalte und die Postbiotics,<br />

die durch Mikroorganismen beim Fermentieren<br />

produziert werden. Sie fördern<br />

die Biodiversität des Mikrobioms, senken<br />

Entzündungsmediatoren und Milch- und<br />

Essigsäure sind ein wundervolles Entkoppelungssignal<br />

für Mitochondrien.<br />

Buchtipp<br />

6. Polyamine. Eines der bekanntesten Polyamine<br />

ist Spermidin. Es kommt in Weizenkeimen<br />

vor, in Samen und in hartem<br />

fermentiertem Käse, wie Parmesan. Es ist<br />

ein extrem starker Entkoppler der Mitochondrien<br />

und einer der Schlüsselfaktoren<br />

der Autophagie.<br />

7. Kälte und Hitze. Extreme Temperaturen<br />

aktivieren im Körper Gewebe schützende<br />

Eiweiße, sogenannte Hitze- und Kälteschock-Proteine.<br />

Hitzeschock-Proteine sind<br />

exzellente Mediatoren zum Entkoppeln der<br />

Mitochondrien. Dadurch kommt es zu einer<br />

dramatischen Verringerung von Gewebeschäden.<br />

Das lässt sich zur Gesundheitsprophylaxe<br />

nutzen (Sauna), aber auch durch<br />

Eisbäder.<br />

Die Mito-Medizin<br />

Gesunde Mitochondrien sind die essenzielle<br />

Voraussetzung für Gesundheit und ein<br />

langes Leben. Wenn wir also verstehen, wie<br />

sie funktionieren, verstehen wir auch, wie<br />

wir unsere Lebenserwartung nicht nur verlängern,<br />

sondern bis ins hohe Alter länger<br />

gesund bleiben können.<br />

· Autor: Lee Know<br />

· 336 Seiten, Taschenbuch<br />

· Auflage 12/2018<br />

· Preis: 22,00 €<br />

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22 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


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Stress zu schützen. 2 Die Vitamine B1, B2, B6 und B12 tragen zu einem normalen<br />

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GRANATAPFEL-FETA-AUBERGINEN<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

· Autor: Mora Fütterer<br />

· 160 Seiten, gebundenes Buch<br />

· Auflage 02/2018<br />

· Preis: 20,00 €<br />

4 kleine Auberginen<br />

1 Granatapfel<br />

300 g Feta<br />

1/4 Bund Minze Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

Unser Tipp<br />

für die Grillsaison<br />

Auberginen gründlich waschen und Stängelansätze<br />

und Enden abschneiden. Anschließend längs halbieren<br />

und das Fruchtfleisch aushöhlen, ohne die Schale der<br />

Auberginen zu verletzen. Das ausgehöhlte Fruchtfleisch<br />

klein schneiden und beiseitelegen. Granatapfel<br />

halbieren und die Kerne über einer Schüssel herausklopfen.<br />

Feta zerbröseln. Minze waschen, trocken<br />

schütteln und hacken. Das Auberginenfruchtfleisch<br />

mit Granatapfelkernen, Feta, etwas Olivenöl, Salz,<br />

Pfeffer und 1 Esslöffel der gehackten Minze vermengen.<br />

Die Auberginenhälften mit der Masse füllen.<br />

Den Grill auf etwa 200 °C anheizen und die Auberginen<br />

bei indirekter Hitze und geschlossenem Deckel in etwa<br />

30 Minuten weich grillen.<br />

24 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


HALLOUMI-ZUCCHINI-SPIESSE<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Chili-Limetten-Öl<br />

3 Habanero-Chilischoten (rot, gelb)<br />

1 Zweig Thymian<br />

Abrieb von 3 Bio-Limetten<br />

Salz, grober Pfeffer<br />

300 ml gutes Olivenöl<br />

Halloumi-Zucchini-Spieße<br />

je 1 gelbe und grüne Zucchini<br />

Salz<br />

100 g getrocknete Tomaten<br />

500 g Halloumi<br />

Für das Chili-Limetten-Öl<br />

Einige Stunden vor dem Grillen das Chili-Limetten-Öl<br />

zubereiten. Dafür die Chilischoten halbieren, entkernen<br />

und anschließend fein würfeln bzw. hacken.<br />

Thymian waschen, trocken schütteln und hacken.<br />

Mit Limettenschale, 1 Esslöffel gehacktem Thymian,<br />

Öl, Salz und Pfeffer verrühren.<br />

Für die Halloumi-Zucchini-Spieße<br />

Zucchini waschen, die Enden abschneiden. Anschließend<br />

längs in 2 mm dicke Scheiben schneiden. Nebeneinander<br />

ausbreiten, leicht salzen und 5 Minuten<br />

ruhen lassen. Getrocknete Tomaten halbieren und<br />

jeweils ein Stück eng in eine Zucchinischeibe einrollen.<br />

Halloumi in etwa 2 cm große Würfel schneiden und<br />

abwechselnd mit den Zucchiniröllchen auf einen Holzspieß<br />

stecken. Die fertigen Spieße dann über Nacht in<br />

das Chili-Limetten-Öl einlegen. Die abgetropften<br />

Spieße auf beiden Seiten goldbraun bei etwa 200 °C<br />

grillen und mit dem Chili-Limetten-Öl servieren.<br />

Asiatische TOFU-STEAKS<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Koriandersamen, Sesamsamen<br />

500 g Räuchertofu<br />

Salz, Currypulver, Chilipulver, gemahlener Ingwer<br />

1 rote Zwiebel<br />

2 Stängel Thai-Basilikum<br />

1 Stängel Minze<br />

¼ Bund Koriander<br />

1 Bund Frühlingszwiebeln<br />

je 50 g Sojasprossen & geröstete Erdnüsse<br />

1–2 Bio-Eiweiß (Größe M)<br />

Limettenabrieb<br />

Koriandersamen und Sesamsamen in einer Pfanne<br />

ohne Öl rösten, dabei immer wieder umrühren, damit<br />

nichts anbrennt. Dann beide Samensorten im Mörser<br />

fein mahlen. Tofu in feine Würfel schneiden und mit<br />

Salz und Gewürzen marinieren. Zwiebel schälen und<br />

in feine Würfel schneiden. Thai-Basilikum, Minze und<br />

Koriander waschen, trocken schütteln, Blätter abzupfen<br />

und fein schneiden. Frühlingszwiebeln putzen, waschen,<br />

trocken tupfen und ebenfalls in kleine Stücke schneiden.<br />

Zwiebel, Kräuter, Frühlingszwiebeln und gewaschene<br />

Sojasprossen mit dem Tofu mischen. Geröstete Erdnüsse<br />

fein hacken und unterheben. Etwa 4/5 der Masse<br />

pürieren, mit der restlichen klein geschnittenen Menge<br />

mischen. Eiweiß zugeben und das Ganze zu einer<br />

homogenen Masse arbeiten. Ggf. ein zweites Eiweiß<br />

unterarbeiten. Aus der Masse 4 Steaks formen und auf<br />

den mit Alufolie belegten Grillrost legen. Von jeder<br />

Seite etwa 5–7 Minuten goldbraun grillen.<br />

| 25


LINSEN-BURGER im Tomaten-Oregano-Brötchen<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Tomaten-Oregano-Brötchen<br />

1 Würfel Hefe (42 g)<br />

3 getrocknete Tomaten<br />

500 g Weizenmehl<br />

1 TL Salz, 1 TL <strong>Zucker</strong><br />

100 ml Olivenöl<br />

2 EL Sesam<br />

3 EL Tomatenmark<br />

1 TL getrockneter Oregano<br />

Linsen-Burger<br />

600 g rote Linsen, weich gekocht<br />

50 ml Olivenöl<br />

1 Ei (Größe M)<br />

1 Zwiebel<br />

1 Knoblauchzehe<br />

1 Zweig Rosmarin<br />

1 Zweig Thymian<br />

2 EL Tomatenmark<br />

Salz, Pfeffer<br />

evtl. etwas Gemüsebrühe<br />

Außerdem<br />

8 Scheiben Bergkäse<br />

1 Schamottstein<br />

Gurkenrelish<br />

Für das Tomaten-Oregano-Brötchen:<br />

Hefe mit 250 ml lauwarmem Wasser und <strong>Zucker</strong> in einer Schüssel mischen.<br />

15 Minuten gehen lassen. Die getrockneten Tomaten fein hacken.<br />

Die restlichen Zutaten dazugeben und miteinander verkneten, bis sich<br />

der Teig vom Schüsselrand löst. Je nach Konsistenz evtl. etwas mehr Mehl<br />

hinzugeben. Den Hefeteig zugedeckt an einem warmen und dunklen Ort<br />

60 Minuten gehen lassen, bis sich sein Volumen vergrößert hat. Aus dem<br />

fertigen Teig auf einer bemehlten Fläche Brötchen formen. Den Grill mit<br />

dem Schamottstein vorheizen und die Brötchen bei 250 °C darauf bei<br />

geschlossenem Deckel etwa 15 Minuten backen. Garprobe: Mit einem<br />

Holzspieß hineinstechen, bleibt kein Teig mehr am Holz kleben, sind die<br />

Brötchen fertig.<br />

Für den Linsen-Burger<br />

Vorgekochte Linsen mit Olivenöl und Ei leicht pürieren. Zwiebel und<br />

Knob-lauch schälen und fein hacken. Rosmarin und Thymian waschen,<br />

trocken schütteln und fein hacken. Die Masse mit 1/2 Teelöffel Rosmarin,<br />

1/2 Tee-löffel Thymian und Tomatenmark mischen, je nach Konsistenz<br />

evtl. etwas Gemüsebrühe dazugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Die Lin-senmasse zu kleinen Bratlingen formen und bei direkter Hitze<br />

kross grillen (von jeder Seite etwa 5 Minuten). Kurz bevor die Bratlinge<br />

fertig sind, mit dem Bergkäse belegen, damit dieser schmilzt. Die Brötchen<br />

halbieren und mit dem Linsen-Burger und dem Gurkenrelish belegen.<br />

Sofort servieren.<br />

26 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


AbraCaDabra ®<br />

Basisch Pflanzenpulver zauberhafte mit natürlichen Hautpflege<br />

Mineralien<br />

für die Zubereitung basischer Hautapplikationen<br />

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AbraCaDabra® ist das neue hochwertige<br />

Naturkosmetikprodukt<br />

der Marke P. Jentschura. Es<br />

besteht aus erlesenen hautpflegenden,<br />

hautschützenden<br />

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Pflanzen wie etwa Weißkohl,<br />

Schafgarbe, Kamillenblüten, Marendistel<br />

und Ringelblumen sowie aus<br />

energiereichen und basenbildenden Mineralien.<br />

AbraCaDabra® ist mit einem pH-Wert von 8,5 auch<br />

für sensible Haut geeignet.<br />

Weitere Informationen zum Produkt und<br />

zur Anwendung finden Sie auf<br />

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Hautverträglichkeit auch für sensible Haut<br />

mit dermatologischem Gutachten bestätigt.<br />

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| 27<br />

Standard durch Ecocert Greenlife zertifiziert.


Mikrobe des Jahres:<br />

Hefe, der kleinste Heilpilz der Welt<br />

Bei Heilpilzen denken viele zunächst an Pilze wie<br />

Shiitake oder Maitake. Der kleinste Heilpilz der<br />

Welt, die Hefe, wird dabei oft vergessen. Dabei ist<br />

Hefe eines, wenn nicht das älteste Heilmittel der<br />

Welt. Grund genug für die Vereinigung für Allgemeine<br />

und Angewandte Mikrobiologie (VAAM), die<br />

Hefe (Saccharomyces cerevisiae) zur Mikrobe des<br />

Jahres 2022 zu küren.<br />

bletten, Kapseln mit medizinischer Spezialhefe oder<br />

fermentierte Hefepräparate sehr erfolgreich zur Vitamin-B-Versorgung,<br />

als natürliches Antibiotikum,<br />

bei Magen-Darm-Beschwerden, zur Unterstützung<br />

des Mikrobioms, im Rahmen von Zellregulierungstherapien<br />

als adjuvante Therapie bei Krebserkrankungen,<br />

bei Cancer Fatigue und zur Immunmodulation<br />

von abwehrgeschwächten Patienten eingesetzt.<br />

Der Mikroorganismus Hefe existiert in dieser Form<br />

schon seit mehreren 100 Millionen Jahren. Und was<br />

sich seit Millionen von Jahren bewährt hat, besitzt<br />

offenbar eine große Widerstandskraft und ist<br />

optimal für das Leben auf der Erde geeignet.<br />

Spannend ist, dass die Hefe<br />

vermutlich der Vorläufer des<br />

Tierreiches und der Pflanzenwelt<br />

ist. Denn Gene, die beim<br />

Menschen vorkommen, sind<br />

auch in der Hefe zu finden.<br />

Wegen der Ähnlichkeit des<br />

Stoffwechsels des Menschen<br />

und der Hefe wird die<br />

Hefezelle in der medizinischen<br />

Wissenschaft oft als Modellorganismus<br />

genutzt mit dem Ziel,<br />

die Zellabläufe besser zu verstehen.<br />

Für Forschungen an der Hefe zum Nutzen des<br />

Menschen wurde bereits mehrmals der Nobelpreis<br />

verliehen. Übrigens war die Hefe der erste Organismus<br />

weltweit, dessen Gene vor 20 Jahren vollständig<br />

entschlüsselt wurden.<br />

Dieses Multitalent der modernen Biotechnologie<br />

wird vom Menschen schon seit Jahrtausenden<br />

genutzt, weil es viele gesundheitsfördernde Eigenschaften<br />

besitzt. So werden Hefezubereitungen in<br />

der naturheilkundlichen Praxis in Form von Hefeta-<br />

Hefe als uraltes Heilmittel<br />

Hefe hat als Heilmittel bereits eine lange<br />

Geschichte und Tradition. Man findet sie schon im<br />

ältesten Dokument der Medizingeschichte<br />

Ägyptens, dem „Papyrus Ebers“. Auch<br />

der griechische Arzt Hippokrates<br />

setzte Hefe als Naturheilmittel,<br />

vor allem bei der Bekämpfung<br />

von Fieber und als<br />

Mittel gegen Diarrhö ein.<br />

In der Klostermedizin des<br />

Mittelalters haben Mönche<br />

die Hefe sogar als Schutz<br />

gegen die Pest eingesetzt<br />

und einer der berühmtesten<br />

Ärzte des Mittelalters, Paracelsus<br />

(1494–1541) hat Hefe als gar<br />

„göttliche Medizin“ gepriesen. In der<br />

Weiterentwicklung der Heilkunde besonders<br />

hervorgetan hat sich jedoch die berühmte Äbtissin<br />

und Ärztin Hildegard von Bingen (1099–1179).<br />

In ihrem Gesundheitsrategeber „Causa et Curare“<br />

empfahl sie hefehaltige Getränke als Kur bei verschiedensten<br />

Erkrankungen. Auch heute wird Hefe<br />

in verschiedenen Darreichungsformen als Therapeutikum<br />

genutzt, u. a. zur Behebung von Vitaminmangelzuständen<br />

und zur Versorgung mit Mineralstoffen<br />

und Spurenelementen. Hefe liefert eine Fülle von<br />

Nährstoffen und wichtige Verdauungsenzyme wie<br />

28 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


Lactase, Saccharase und Maltase. Außerdem mildern<br />

Hefepilze die Nebenwirkungen von Antibiotika, beugen<br />

Durchfällen vor und wirken probiotisch, erhöhen<br />

also u. a. die Abwehrleistung der Darmschleimhaut<br />

und stärken dadurch das Immunsystem.<br />

Saccharomyces cerevisiae Var. Boulardii<br />

bei Durchfall<br />

Ein in der Behandlung von Darmproblemen schon<br />

seit langem eingesetzter probiotischer Hefestamm<br />

ist Saccharomyces boulardii, der auch unter der<br />

Bezeichnung Saccharomyces cerevisiae Hansen<br />

CBS 5926 bekannt ist. Saccharomyces boulardii ist<br />

im Darm lebens- und vermehrungsfähig, besiedelt<br />

den Darm aber nicht dauerhaft. Diese medizinische<br />

Spezialhefe gilt als Probiotikum, das am umfangreichsten<br />

untersucht wurde. Angewendet wird<br />

Saccharomyces boulardii sowohl präventiv als auch<br />

in der Behandlung vor allem im Bereich der Durchfallerkrankungen.<br />

Hierfür liegen zahlreiche Studien<br />

vor. Eine systematische Meta-Analyse von 31 randomisierten,<br />

Placebo-kontrollierten Behandlungsgruppen<br />

in 27 Studien mit 5.029 Patienten ist zu dem<br />

Schluss gekommen, dass Saccharomyces boulardii<br />

signifikant in 84 Prozent der Behandlungsgruppen<br />

wirksam war. Danach wird der Einsatz der medizinischen<br />

Spezialhefe unter anderem empfohlen zur<br />

Prävention antibiotika-assoziierter Diarrhöen und<br />

Reisedurchfall, der Reduktion von durch Helicobacter<br />

pylori ausgelösten Symptomen, die Prävention<br />

der Wiederkehr von Clostridium difficile-bedingter<br />

Krankheiten, zur Behandlung des Reizdarmsyndroms,<br />

von Morbus Crohn, des akuten Durchfalls bei<br />

Erwachsenen sowie verschiedener weiterer Durchfallarten.<br />

Spezialhefe gegen Reizdarm<br />

Auch bei Reizdarm haben sich Hefezubereitungen<br />

bereits vielfach bewährt. Besonders hervorzuheben<br />

ist hier die probiotische Spezialhefe Saccharomyces<br />

cerevisiae CNCM I-3856. Die sanfte Wirkung der<br />

Mikroorganismen Saccharomyces cerevisiae CNCM<br />

I-3856 auf die typischen Symptome des Reizdarms<br />

wie Bauchschmerzen, Blähbauch oder Verstopfung<br />

wurde in zwei randomisierten, doppelblinden Placebo-Studien<br />

an insgesamt 579 Reizdarmpatienten<br />

getestet. Das Ergebnis: Es kam zu einem deutlichen<br />

Rückgang von Bauchschmerzen und anderer Beschwerden<br />

wie Blähungen.<br />

Besonders profitierten diejenigen Patienten, bei<br />

denen der Reizdarm mit einer Verstopfung einherging.<br />

Hier konnten die Symptome Bauchschmerzen<br />

und aufgeblähter Bauch im Vergleich zur Placebogruppe<br />

signifikant reduziert werden. Auch der Stuhl<br />

wurde weicher. Bei der Anwendung traten weder<br />

Nebenwirkungen noch ein Gewöhnungseffekt auf.<br />

In einer groß angelegten Anwendungsbeobachtung<br />

mit Saccharomyces cerevisiae CNCM I-3856 mit über<br />

1000 Patienten berichteten 96 Prozent von einer<br />

Verbesserung auf das Darm-Wohlbefinden. Auch<br />

die schnelle Wirksamkeit wurde hier deutlich: 77<br />

Prozent der Patienten spürten die positive Wirkung<br />

bereits innerhalb von 15 Tagen.<br />

Dr. Mathias Oldhaver<br />

| 29


Darm-Präparate<br />

mit speziellen Hefen<br />

Saccharomyces cerevisiae CNCM I-3856<br />

+ ausgewählte Vitamine<br />

Für die Darmschleimhaut 1<br />

Für das Nerven- und Immunsystem 2, 3<br />

Gut verträglich – keine Gewöhnungseffekte<br />

Glutenfrei<br />

und frei von<br />

Gelatine,<br />

Lactose und<br />

Fructose.<br />

1 Niacin trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei (z. B. der Darmschleimhaut).<br />

2 Vitamin B1 (Thiamin) trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.<br />

3 Vitamin B12 trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.<br />

60 Kapseln<br />

Glutenfrei<br />

und frei von<br />

Lactose,<br />

Fructose,<br />

Gelatine und<br />

Farbstoffen.<br />

Saccharomyces cerevisiae<br />

Hansen CBS 5926 bzw.<br />

CNCM I 7<strong>45</strong> + spezielle Vitamine<br />

Für eine gesunde Darmschleimhaut 4<br />

Für die allgemeine Vitalität 5, 6<br />

Zur Erhaltung normaler Haut 7<br />

60 Kapseln<br />

4 Vitamin B2 trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei. 5 Die Vitamine B1,<br />

B2 und B6 tragen zu einem normalen Energiestoffwechsel bei. 6 Die Vitamine B2<br />

und B6 tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei. 7 Vitamin B2<br />

trägt zur Erhaltung normaler Haut bei.<br />

30 | <strong>reformleben</strong> 04/2022<br />

Natürlich, nachweislich wirksam. 06722-56100 info@wolz.de www.wolz.de


Müde, schlapp, erschöpft?<br />

Enzym-Hefezellen können helfen!<br />

Fühlen Sie sich zurzeit auch oft müde, schlapp und<br />

erschöpft und wissen nicht so recht, woran das<br />

liegen könnte? Mit diesem Problem sind Sie nicht<br />

allein. Befragungen zeigen, dass rund 31 Prozent<br />

der Menschen in Deutschland sich oft müde fühlen.<br />

Dabei gaben mehr Frauen als Männer an, manchmal<br />

oder häufig unter Müdigkeitserscheinungen<br />

zu leiden. Bei Menschen über 70 Jahre sind sogar<br />

über 70 Prozent von häufiger Müdigkeit betroffen.<br />

Die stärkste Form der permanenten Müdigkeit, das<br />

chronische Erschöpfungssyndrom, tritt bei immerhin<br />

300.000 Menschen in Deutschland auf.<br />

Die Ursachen von übermäßiger Tagesmüdigkeit sind<br />

vielfältig. Am naheliegendsten sind Schlaf-, Sauerstoff-<br />

und Bewegungsmangel und fehlende Erholungsphasen<br />

durch zu viel Stress. Aber auch Langeweile<br />

und Unterforderung können zum sogenannten<br />

Boreout führen und für Müdigkeit verantwortlich<br />

sein. Auch fettiges, kalorienreiches Essen, Alkohol<br />

und Tabak können die ungewünschte Schläfrigkeit<br />

befördern. All diese Ursachen lassen sich durch<br />

entsprechende Gegenmaßnahmen noch relativ gut<br />

in den Griff kriegen. Was kann man allerdings tun,<br />

wenn die Müdigkeit durch bestimmte Erkrankungen<br />

oder einen ausgeprägten Mikronährstoffmangel<br />

herrührt, der dazu führt, dass die Zellatmung nicht<br />

optimal funktioniert? Dann nämlich wird zu wenig<br />

Adenosintriphosphat, kurz ATP, produziert. Dieses<br />

chemische Molekül stellt unseren Zellen Energie<br />

bereit, die wir für alle Arbeits- und Stofftransportprozesse<br />

brauchen.<br />

Mikronährstoffmangel als Ursache von Müdigkeit<br />

Und wenn in den Zellen zu wenig Energie produziert<br />

wird, äußert sich dies in Müdigkeit und allem, was<br />

damit zusammenhängt: Antriebslosigkeit, verringerte<br />

körperliche und geistige Leistungsfähigkeit,<br />

verlangsamtes Reaktionsvermögen und die mangelnde<br />

Fähigkeit, mit Belastungen und Stress fertig<br />

zu werden. Die Frage ist nun: Wie sorgen wir dafür,<br />

dass in den Mitochondrien, den „Kraftwerken“ der<br />

Zelle, wieder ausreichend Energie produziert wird?<br />

Ganz wichtig: Müdigkeit ist immer auch ein wichtiges<br />

Signal, dass dem Körper etwas fehlt. Neben den klassischen<br />

Empfehlungen wie ausreichende Schlaf- und<br />

Erholungsphasen sowie Bewegung sollten wir auch<br />

einen anderen möglichen Mangel ausgleichen: den<br />

Mikronährstoffmangel.<br />

Für die Erzeugung von Energie in der Zelle wird nämlich<br />

eine ganze Reihe von Vitaminen, Mineralstoffen,<br />

Coenzymen usw. benötigt. Hinzu kommt, dass gerade<br />

bei dieser Energiegewinnung im Rahmen der Zellatmung<br />

auch viele freie Radikale entstehen, welche<br />

die Zelle schädigen können. Hier muss der Körper mit<br />

antioxidativen Schutzsystemen gegensteuern. Und<br />

hierfür benötigt er antioxidative Schutzstoffe wie z. B.<br />

Vitamin E oder Zink. Mit der richtigen Ernährung, zu<br />

der vor allem viel Gemüse und Obst gehört, lässt sich<br />

dem entgegenwirken.<br />

Energiebooster Enzym-Hefezellen<br />

Besonders bewährt hat sich hier auch eine bestimmte<br />

fermentiere Hefe, die sogenannten Enzym-Hefezellen.<br />

Sie enthalten neben einer Vielzahl von Vitaminen,<br />

Mineralstoffen und Spurenelementen auch<br />

zahlreiche weitere bioaktive Substanzen wie immunmodulierende<br />

Beta-Glucane sowie Enzyme und Coenzyme.<br />

Dieser Power-Cocktail fördert die Zellatmung<br />

und vermindert die antioxidative Belastung in den<br />

Zellen. Das Ergebnis: Man ist schneller wieder fit,<br />

regeneriert also rascher und verspürt mehr Energie.<br />

Gezeigt werden konnte dies zum Beispiel in einer<br />

Studie der Universität Freiburg, die Enzym-Hefezellen<br />

an Sportlern getestet hat. Nach sechswöchiger<br />

| 31


Einnahme hat sich die Konzentration der freien<br />

Sauerstoffradikale im Blut um ca. 20 Prozent verringert.<br />

Zudem konnte im Blut gemessen werden, dass<br />

die Parameter für Muskelstress und Entzündungen<br />

deutlich gesenkt werden konnten. Weil Enzym-Hefezellen<br />

in der Lage sind, die Regenerationszeit zu<br />

verkürzen und daher insgesamt leistungssteigernd<br />

wirken, gelten sie bei vielen Sportlern als Geheimtipp.<br />

Schneller wieder fit nach Covid-Infektion<br />

Dass Enzym-Hefezellen auch nach Erkrankungen<br />

dazu beitragen können, die Regeneration zu verkürzen<br />

und schneller wieder fit zu sein, hat eine ganz<br />

aktuelle Placebo-kontrollierte Studie an genesenen<br />

Covid-Patienten, die unter anhaltender Müdigkeit<br />

litten, an der New Vision Universitätsklinik in Tiflis<br />

gezeigt. Nachdem sie einen Monat lang jeden Tag<br />

30 ml Enzym-Hefezellen bzw. ein Placebo bekommen<br />

hatten, wurden drei verschiedene Tests durchgeführt,<br />

mit dem die Schläfrigkeit und Erschöpfung<br />

gemessen wird: Der Fatigue Screening Test (FST), der<br />

Chalder Fatigue Test Difference-in-Differences (DID)<br />

und der Covid-19 Yorkshire Rehab Screen (C19-YRS).<br />

Ergebnis: Bei allen drei Tests waren die Ergebnisse<br />

in der Gruppe, die Enzym-Hefezellen eingenommen<br />

hatte, deutlich besser als in der Placebo-Gruppe,<br />

d. h. sie hatten deutlich weniger Probleme mit Ermüdung<br />

und Schläfrigkeit.<br />

Für eine gute Regeneration, sei es nach dem Sport,<br />

nach stressigen Phasen oder auch nach Krankheiten,<br />

bedarf es also der richtigen Mikronährstoffe und Enzyme,<br />

um die Energieversorgung der Zellen wieder<br />

hochzufahren. Neben ausreichend Schlaf und viel<br />

Bewegung an der frischen Luft ist hier vor allem eine<br />

abwechslungsreiche, enzym- und mikronährstoffreiche<br />

Ernährung wichtig. Und wer bei der Zellatmung<br />

noch eine besonders kraftvolle Unterstützung benötigt,<br />

kann auf Enzym-Hefezellen zurückgreifen.<br />

Uwe Schröder<br />

Uwe Schröder ist Ernährungswissenschaftler am<br />

Deutschen lnstitut für Sporternährung e.V. in Bad<br />

Nauheim (www.dise.online). lm Rahmen der sportmedizinischen<br />

Betreuung der Sportklinik Bad Nauheim<br />

und der Sportklinik Frankfurt berät er Leistungs- und<br />

HochleistungssportlerInnen sowie Freizeit- und BreitensportlerInnen<br />

und besitzt einen Lehrauftrag an der<br />

Hochschule Fulda.<br />

32 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


Gesund leben lernen<br />

Gesund leben lernen<br />

JENTSCHURA<br />

NaturKundeAkademie<br />

Den Jentschura Kosmos erleben – in der NaturKundeAkademie<br />

Ein großes Projekt nimmt Fahrt auf: Anfang 2023<br />

öffnet die Jentschura NaturKundeAkademie ihre<br />

Pforten. An diesem einzigartigen Ort können interessierte<br />

Menschen nicht nur den gesamten Jentschura<br />

Kosmos erleben, sondern auch den Weg zurück zur<br />

Natur finden.<br />

Zentrales Ziel der Akademie ist es, umfassendes Wissen<br />

rund um die natürliche Erhaltung der Gesundheit visà-vis<br />

weiterzugeben, Achtung gegenüber der Natur<br />

zu vermitteln und ein gesundes, verantwortungsvolles<br />

Leben zu lehren. Ganz nach dem Motto „gesund<br />

leben lernen“ stehen im Mittelpunkt der Lehre Maßnahmen,<br />

die zu einem vitalen, naturbezogenen und<br />

eigenverantwortlichen Leben und Denken führen.<br />

Das Angebot der visionären NaturKundeAkademie erstreckt<br />

sich über mehrtägige Kurse, Tagesworkshops<br />

und Schulungen, in denen sowohl theoretisches Wissen<br />

als auch praktisches Können vermittelt werden.<br />

In den Lehrveranstaltungen wird das Bewusstsein<br />

für ein präventives Verhalten in Bezug auf Ernährung,<br />

Körperpflege, Bewegung, Regeneration und<br />

äußere Einflüsse gezielt und nachhaltig gestärkt.<br />

Weitere Informationen zur NaturKundeAkademie<br />

mit dem Seminarprogramm finden Sie unter:<br />

www.jentschura-naturkundeakademie.de<br />

Vorab-Anmeldungen und weitere persönliche Infos:<br />

Frau Claudia Guth, Akademie-Direktorin:<br />

cguth@p-jentschura.de<br />

„Wer die Natur beobachtet und ihre tiefsten Gesetze begreift,<br />

kann glücklicher, zufriedener und weniger gestresst leben<br />

und dabei erfolgreicher sein.“ Dr. h. c. Peter Jentschura (links)<br />

Fotos: Jentschura International GmbH<br />

(Von links) Firmenchef Dr. h. c. Peter Jentschura, Münsters Bürgermeisterin A. Stähler, Wirtschaftsförderungschef E. Fuchs, I. Hoff (Industriebau Hoff und<br />

Partner), Geschäftsführerin B. Jentschura, Geschäftsführer M. Buß und G. Jentschura (Ehefrau des Firmenchefs) legten Ende August 2021 den Grundstein<br />

für die NaturKundeAkademie. (Rechts) So wird sie aussehen, die Jentschura NaturKundeAkademie.<br />

Anzeige | 33


Dr. Johanna Budwig zum Thema:<br />

Polyphenolreiches<br />

Olivenöl –<br />

kraftvoll für Herz und Hirn<br />

Polyphenole sind in aller Munde. Farbenprächtiges<br />

Gemüse und Obst aus biologischem Anbau, grüner<br />

Tee oder dunkle Schokolade bringen diese faszinierenden<br />

Pflanzenstoffe in unseren Körper.<br />

Reich gesegnet mit Polyphenolen sind auch frühreif<br />

und sehr schonend geerntete grüne Oliven oder das<br />

daraus hergestellte grasig grüne Olivenöl nativ extra.<br />

Polyphenole und ungesättigte Fettsäuren spielen eine<br />

große Rolle, wenn der gesundheitliche Wert des „Grünen<br />

Goldes“ in den Fokus genommen wird.<br />

Neben den herzgesunden ungesättigten Fettsäuren<br />

machen vor allem diese Pflanzenstoffe das Olivenöl<br />

so gesund. Phenolische Verbindungen sind sekundäre<br />

Pflanzenstoffe, die sich durch ihre antioxidative<br />

Wirkung auszeichnen. In unserem Körper entstehen<br />

durch zahlreiche Stoffwechselprozesse und äußere<br />

Umwelteinflüsse sogenannte freie Radikale. Das sind<br />

aggressive Moleküle, die Zellmembranen zerstören<br />

und dadurch Alterungs- und Entzündungsprozesse<br />

beschleunigen.<br />

Die vielgerühmten Antioxidantien sind deshalb so<br />

wichtig, weil sie als „Gegenspieler“ der freien Ra-<br />

dikale fungieren. Sie hemmen deren Wirkung im<br />

Körper und reduzieren das Risiko der Entstehung<br />

von entzündlichen und degenerativen Erkrankungen<br />

wie z. B. Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

oder Hirnerkrankungen wie Multiple Sklerose,<br />

Parkinson oder Demenz. Olivenölpolyphenole können<br />

beispielsweise die Dichte an synaptischen Verbindungen<br />

positiv beeinflussen. Dadurch steigen einerseits<br />

Vernetzungen im Gehirn und andererseits unsere<br />

Lern- und Gedächtnisleistungen. Studien weisen<br />

darauf hin, dass Menschen und Tiere, die viel polyphenolhaltiges<br />

Olivenöl zu sich nehmen gerade im<br />

Alter länger geistig fit bleiben. 1/2<br />

Da diese Pflanzenstoffe eine Reihe neuroprotektiver<br />

Wirkungen ermöglichen, können sie auch in der Vorbeugung<br />

vor Alzheimer und Demenz hilfreich sein. 3<br />

Die Fülle an sekundären Pflanzenstoffen mit unterschiedlichen<br />

biochemischen Wirkungen ist beeindruckend<br />

und macht sichtbar, wieviel Potential in einer<br />

natürlichen, klug zusammengestellten Ernährung<br />

für die Gesunderhaltung steckt. Polyphenolreiches<br />

Olivenöl als fester Bestandteil der täglichen Ernährung<br />

versorgt uns ganz nebenbei mit wertvollen, die<br />

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Dr. Johanna Budwig zum Thema:<br />

Gesundheit schützenden Faktoren. Die passenden<br />

Rezepte finden Sie unter:<br />

www.dr-johanna-budwig.de<br />

Kornelia Paßiel, Dipl-Oec., Dr. Johanna Budwig Stiftung<br />

1<br />

“Extra-virgin olive oil ameliorates cognition and neuropathology<br />

of the 3xTg mice: role of autophagy” by Elisabetta Lauretti,<br />

Luigi Iuliano and Domenico Praticò in Annals of Clinical and<br />

Translational Neurology. Published online June 21 2017<br />

doi:10.1002/acn3.431<br />

2<br />

Olive polyphenols: new promising agents to combat<br />

aging-associated neurodegeneration Fiorella Casamenti,<br />

Massimo Stefani<br />

Pages 3<strong>45</strong>-358 | Received 10 Jun 2016, Accepted 04 Oct<br />

2016, Published online: 20 Oct 2016; Download citation<br />

https://doi.org/10.1080/14737175.2017.12<strong>45</strong>617<br />

3<br />

Olive oil phenols and neuroprotection, Ali Reza Khalatbary 1,<br />

PMID: 23406576, Epub 2013 Feb 11.<br />

DOI: 10.1179/1476830513Y.0000000052<br />

Natürlicher<br />

Zellschutz<br />

Bio native Olivenöle extra:<br />

reich an Polyphenolen<br />

und Vitamin E.*<br />

NEU<br />

* 20 g (2 EL) Dr. Budwig Biophenolia versorgt Sie – je<br />

nach Sorte – mit 7,2 mg, 8,5 mg oder 10 mg Polyphenolen<br />

u. 4,7 mg Vitamin E. Olivenöl-Polyphenole tragen dazu<br />

bei, die Blutfette vor oxidativem Stress zu schützen.<br />

Die positive Wirkung stellt sich bei einer tägl. Aufnahme<br />

von 20 g Olivenöl ein. Vitamin E trägt dazu bei, die<br />

Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.<br />

DE-ÖKO-039<br />

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Erhältlich im Reformhaus® oder unter dr-johanna-budwig.de


ERDBEER-SPARGELSALAT mit knusprigen Ziegenkäsetalern<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />

30 g frischer Blattspinat<br />

60 g grüner Spargel<br />

1 TL Dr. Budwig natives Olivenöl extra<br />

Biophenolia 300+<br />

3 Prisen Salz und Pfeffer<br />

1 EL Sonnenblumenkerne<br />

50 g Erdbeeren<br />

1 TL Dr. Budwig Hanföl<br />

½ TL Honig<br />

1 TL Balsamico Essig<br />

30 g milder Ziegenkäse<br />

1 ½ EL Dr. Budwig Linufit Honig<br />

etwas frische Zitronenmelisse<br />

Gemüse gründlich waschen, Spinat anschließend trockenschleudern.<br />

Die Enden der Spargelstangen entfernen,<br />

evtl. das letzte Drittel der Stangen schälen. Dann<br />

den Spargel in mundgerechte Stücke schneiden. Etwas<br />

Dr. Budwig natives Olivenöl extra Biophenolia 300+ in<br />

einer Pfanne erwärmen, den Spargel hinzugeben und<br />

für ca. 5 Minuten dünsten. Dann salzen, pfeffern und<br />

abkühlen lassen. Parallel die Sonnenblumenkerne ohne<br />

Fett in einer Pfanne vorsichtig rösten, bis sie etwas Farbe<br />

annehmen, auf einen Teller geben und gut abkühlen lassen.<br />

Erdbeeren in einem Wasserbad reinigen, auf einem<br />

Küchenpapier abtropfen lassen, das Grün entfernen und<br />

in mundgerechte Stücke schneiden. Für das Dressing<br />

etwa 5–6 Erdbeeren mit Dr. Budwig Hanföl, 1 TL Honig,<br />

Essig sowie einer Prise Salz und Pfeffer in ein hohes<br />

Gefäß geben und pürieren. Spinat, Spargel und restliche<br />

Erdbeeren in eine Schüssel geben und das Dressing darauf<br />

verteilen, gut untermischen und ca. 10 Min. ziehen<br />

lassen. In dieser Zeit den Ziegenkäse in Scheiben schneiden,<br />

Dr. Budwig Linufit Honig auf einen kleinen Teller<br />

streuen. Die Ziegenkäsescheiben in eine Pfanne geben<br />

und bei geringer Hitzezufuhr 2 Minuten erwärmen. 1 TL<br />

Honig über den Scheiben verteilen. Sobald sie etwas glasig<br />

werden, aus der Pfanne nehmen und in Linufit Honig<br />

wenden. Anschließend die noch warmen Scheiben auf<br />

den Salat geben. Zum Schluss die Sonnenblumenkerne<br />

und das übrig gebliebene Dr. Budwig Linufit Honig über<br />

den Salat streuen.<br />

36 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


BUSCHBOHNENSALAT<br />

mit Kräuterseitlingen<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 25 Minuten<br />

100 g Buschbohnen<br />

100 g Kirschtomaten<br />

4 kleine Kräuterseitlinge<br />

30 g Feta<br />

½ rote Zwiebel<br />

½ Zitrone, etwas Zitronenabrieb<br />

1 EL Apfelessig<br />

3 EL Dr. Budwig natives Olivenöl extra<br />

Biophenolia 300+<br />

etwas Bohnenkraut, Kresse<br />

1 Prise Meersalz, Pfeffer<br />

Buschbohnen waschen, Enden entfernen und ca. 10<br />

Min. in kochendem Salzwasser garen und abkühlen<br />

lassen. Kräuterseitlinge putzen und längs in Scheiben<br />

schneiden, Zwiebel schälen und in halbe Ringe<br />

schneiden. 1 EL Dr. Budwig natives Olivenöl extra<br />

Biophenolia 300+ in einer beschichteten Pfanne leicht<br />

erwärmen und die Kräuterseitlinge für 3–4 Min. in<br />

die Pfanne geben. Nach etwa der Hälfte der Zeit die<br />

Zwiebelringe dazugeben und dünsten. Tomaten halbieren,<br />

Feta würfeln, Zitrone abreiben und den Saft<br />

auspressen. Die abgekühlten Bohnen mit den Tomaten<br />

und dem Feta vermengen und mit 2 EL Dr. Budwig<br />

natives Olivenöl extra Biophenolia 300+, Zitronensaft<br />

und -abrieb über den Salat geben. Mit Salz, Pfeffer<br />

und Bohnenkraut abschmecken und vermengen.<br />

Warme Zwiebeln und Kräuterseitlinge darüber geben<br />

und mit Kresse bestreuen.<br />

Marinierte ZIEGENKÄSETALER<br />

mit Ringel-Bete-Carpaccio<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />

4 Scheiben Ziegenkäse von der Rolle (1,5 cm dick)<br />

2 TL Honig<br />

1 Zweig Thymian<br />

1 Zweig Rosmarin<br />

2 Blätter Salbei<br />

3 EL Dr. Budwig natives Olivenöl extra<br />

Biophenolia 400+<br />

etwas Salz und Pfeffer<br />

2 Knollen Ringel Bete (oder Rote Bete)<br />

2 EL Dr. Budwig Omega-3 Leinöl<br />

1 EL Walnüsse<br />

Kräuter waschen, trocknen und fein hacken. Mit 1 TL<br />

Honig, Salz, Pfeffer und Dr. Budwig natives Olivenöl<br />

extra Biophenolia 400+ eine Marinade herstellen.<br />

Ziegenkäse in ca. 1,5 cm dicke Scheiben schneiden, mit<br />

der Marinade einpinseln und mindestens 1 Std. ziehen<br />

lassen. In der Zwischenzeit die Ringel Bete schälen<br />

und feine Scheiben hobeln. Aus Dr. Budwig Omega-3<br />

Leinöl, Salz, Pfeffer, Limettensaft sowie 1 TL Honig ein<br />

Dressing herstellen. Die Bete Scheiben auf einem Teller<br />

anrichten, mit dem Dressing beträufeln und mit den<br />

Walnüssen dekorieren. Die marinierten Ziegenkäsetaler<br />

auf das Carpaccio geben.<br />

| 37


eformleben informiert<br />

Blick in den Markt<br />

Über Gesundheitstipps zu lesen ist eine Sache. Diese im Alltag umzusetzen, eine ganz andere. „Blick in den<br />

Markt“ stellt Ihnen spannende Produkte und News aus Ihrem Reformhaus und dem Gesundheitssektor vor, die<br />

es leicht machen, noch gesünder zu leben.<br />

Salus –<br />

Kurkuma-Tee-Serie<br />

Raab Vitalfood –<br />

Zink Komplex<br />

Dr. Johanna Budwig –<br />

3 x Zellschutz mit Charakter<br />

Drei neue Kurkuma Tees von Salus<br />

laden Sie ein in eine fernöstliche<br />

Welt, die geprägt von der Jahrtausende<br />

alten Ayurveda-Lehre ist.<br />

Die „Wurzel des Lebens“ Kurkuma<br />

schenkt einen ganz besonderen<br />

Kraftmoment – mit den aromatisch<br />

ausgewogenen Teemischungen<br />

„Ingwer & Zimt“, „Rooibos & Kardamom“<br />

und „Lemongras & Blüten“.<br />

Kurkuma hat in der Ayurveda-<br />

Lehre einen hohen Stellenwert.<br />

Die traditionelle Heilkunst betrachtet<br />

den Menschen als Ganzes,<br />

als Zusammenspiel aus Körper,<br />

Geist und Seele im ständigen Austausch<br />

mit der Umwelt. Gönnen<br />

Sie sich deshalb eine erholsame<br />

Pause voller Achtsamkeit mit einer<br />

Tasse Kurkuma Tee von Salus.<br />

Raab Zink Komplex Kapseln enthalten<br />

eine Kombination aus Zinkbisglycinat<br />

und der Aminosäure<br />

L-Histidin. Zinkbisglycinat ist eine<br />

spezielle Zinkverbindung, bei der<br />

das Zink von einem Chelat-Komplex<br />

ummantelt ist. Die Einnahme der<br />

Kapseln ist sowohl zu den Mahlzeiten,<br />

als auch unabhängig davon<br />

möglich. Die Aminosäure L-Histidin<br />

ergänzt die Rezeptur optimal. Zink<br />

trägt zu einer normalen kognitiven<br />

Funktion, zu einer normalen<br />

Funktion des Immunsystems, zur<br />

Erhaltung normaler Sehkraft und<br />

zur Erhaltung normaler Haut, Haare<br />

und Nägel bei.<br />

Die Olivenöle nativ extra aus der<br />

neuen Dr. Budwig Biophenolia-Reihe<br />

haben verschiedene Merkmale<br />

gemeinsam, die ihre hervorragende<br />

Qualität unterstreichen, ihren besonderen<br />

Charakter und vor allem<br />

ihre gesunde Wirkung ausmachen.<br />

Sie sind reich an sekundären<br />

Pflanzenstoffen und enthalten<br />

jeweils mehr als 300, 400, bzw. 500<br />

Milligramm Polyphenole pro Kilogramm.<br />

Zusätzlich liegt der Vitamin<br />

E-Gehalt jeweils bei mehr als 200<br />

Milligramm pro Kilogramm. Zum<br />

Probieren oder zum Verschenken<br />

gibt es jetzt je eine 100 ml-Flasche<br />

Dr. Budwig Biophenolia 300+, 400+<br />

und 500+ im attraktiven Geschenkkarton,<br />

um ganz in Ruhe den<br />

persönlichen Favoriten auswählen<br />

zu können.<br />

38 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


e fo rm<br />

l e b e n<br />

R e z e p<br />

t - K o m p a s s<br />

Low Carb WOLKENBRÖTCHEN<br />

Zutaten für 6 Stück<br />

Zeitaufwand ca. <strong>45</strong> Minuten<br />

100 g Topfen<br />

3 Eier<br />

½ Tl. Backpulver<br />

Prise Salz<br />

Tipp: Nach Geschmack können auch noch<br />

getrocknete Kräuter in den Teig gegeben werden.<br />

Heize deinen Ofen auf 150 °C Umluft vor. Nun trennst<br />

du die frischen Eier und gibst das Eiklar in eine große<br />

Schüssel. Schlage das Eiweiß steif. Anschließend gibst<br />

du die Eigelbe mit dem Topfen, Backpulver und einer<br />

Prise Salz in eine separate Schüssel. Nun mit einem<br />

Handrührer gründlich verrühren. Das geschla-gene<br />

Eiweiß hebst du nun vorsichtig unter die Eigelb-Mischung,<br />

bis du eine gleichmäßige Masse erhältst.<br />

Nährwerte pro Portion:<br />

Brennwert:<br />

Fett:<br />

Kohlenhydrate:<br />

Protein:<br />

55 kcal<br />

3,2 g<br />

1 g<br />

5,2 g<br />

Verteile den Teig der Wolkenbrötchen in kleinen Kreisen<br />

von ca. 2–3 Esslöffeln Masse auf ein mit Backpapier<br />

ausgelegtes Backblech. Da sich die Masse während des<br />

Backens noch etwas ausbreitet, lasse in jedem Fall ausreichen<br />

Platz zwischen den einzelnen Brötchen.<br />

Backe die Wolkenbrötchen für ca. 25 Minuten, bis sie<br />

eine goldbraune Farbe erhalten.<br />

| 39


Sie sind auf der Suche<br />

nach medizinisch<br />

verlässlichen<br />

Informationen im<br />

Internet?<br />

Bei MeinAllergiePortal finden Sie<br />

Beiträge zu Symptomen, Diagnose<br />

und Therapien bei:<br />

Zöliakie<br />

Histaminintoleranz<br />

Laktoseintoleranz<br />

Fruktosemalabsorption<br />

Nahrungsmittelallergien<br />

Allergien bei Kindern<br />

Reizdarm Syndrom<br />

Nussallergie<br />

Anaphylaxie<br />

Neurodermitis<br />

Kontaktallergien<br />

Pollenallergie<br />

Hausstaubmilbenallergie<br />

Allergien bei Tieren<br />

und viele andere mehr!<br />

Anna-Lena Leber<br />

Foodfotografin, Genussmensch, Gesundheitsund<br />

Ernährungscoach<br />

Anna-Lena Leber erkannte sehr früh, dass<br />

Gesundes auch schmecken kann. Im Restaurant<br />

ihrer Eltern lernte sie schon als Kind zwei<br />

Dinge, die ihren Lebensweg stark beeinflussen<br />

sollten: Nahrung darf hochwertig sein und<br />

das Auge isst stets mit. Nach ihrer Ausbildung<br />

zur Hotelfachfrau arbeitete sie in der Pfalz in<br />

einem Sternerestaurant. Hier entwickelte sie<br />

ihre Liebe zu gesunder, natürlicher Ernährung<br />

und zum Detail weiter. Nahrung darf für sie<br />

nicht nur sättigen. Nahrung soll gesund erhalten,<br />

Leben spenden und auch heilen. Deshalb<br />

absolvierte sie noch eine Ausbildung zum Gesundheits-<br />

& Ernährungscoach Low Carb, LCHF,<br />

Keto Lifestyle und liebt es mit ihrem Wissen<br />

urgesunde Rezepte zu kreieren. Wir freuen uns<br />

Ihnen nun regelmäßig leckere Rezepte vorzustellen,<br />

die Ihnen den Umstieg auf eine kohlenhydratärmere<br />

Ernährung „versüßen“.<br />

Buchtipp<br />

Keto-Cocktails<br />

Keto-Guide mit Drinks und Tipps für gesundheitsbewusste<br />

Genießer – Nährwerte inklusive.<br />

· Autorinnen: Julia Tulipan, Anna-Lena Leber<br />

· 104 Seiten, 1. Auflage 07/2021<br />

· Preis: 16,95 €<br />

Besuchen Sie uns:<br />

www.mein-allergie-portal.com<br />

40 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


e fo rm<br />

l e b e n<br />

R e z e p<br />

t - K o m p a s s<br />

<strong>Zucker</strong>freier Erdbeeren-FRUCHTAUFSTRICH<br />

Zutaten für ca. 670 g<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />

500 g frische, geputzte Erdbeeren (ohne Grün)<br />

170 g Geliersüße 3:1 mit Erythrit<br />

1 ausgepresste Limette<br />

1/3 Vanilleschote, ausgekratzt<br />

Die gewaschenen und geputzten Erdbeeren halbieren<br />

und in einen großen Topf geben. Die Früchte einmal<br />

aufkochen lassen. Geliersüße und Limettensaft dazu<br />

geben und unter Rühren ca. 4 Minuten weiterkochen.<br />

Hinweis: Nach dem Öffnen im Kühlschrank<br />

aufbewahren!<br />

Abschließend mit dem Pürierstab fein pürieren. Nun<br />

in saubere, heiß ausgespülte Gläser füllen, Deckel<br />

schließen. Umgedreht stehend abkühlen lassen.<br />

Nährwerte gesamt:<br />

Brennwert:<br />

Fett:<br />

Kohlenhydrate:<br />

Protein:<br />

397 kcal<br />

32 g<br />

7 g<br />

18 g<br />

| 41


ZUCCHINI<br />

Lebensmittel mit Gesundheitsplus<br />

42 | <strong>reformleben</strong> 04/2022 03/2022


Zucchini, Cucurbita pepo, gelten als kleine<br />

Schwester des Kürbis. In der Küche sind sie<br />

angesichts ihrer Vielfältigkeit ein Hit. Sie<br />

liefern dem Körper Vitamine, Mineralstoffe<br />

und Spurenelemente, sind dabei Verbündete<br />

für die schlanke Linie. Denn Zucchinifrüchte<br />

sind mit ganzen 17-19 Kalorien auf 100<br />

Gramm besonders kalorienarm.<br />

Im heutigen Mexiko wurden Zucchini schon<br />

vor 7.000 Jahren angebaut. Typischerweise<br />

sind sie grün und länglich, es gibt aber auch<br />

gelbe und kugelförmige Varianten.<br />

Je regelmäßiger man Zucchini erntet, umso produktiver ist die Pflanze.<br />

Zucchini bestehen zu 94 Prozent aus Wasser.<br />

Dennoch liefern sie dem Körper Kalium,<br />

Calcium, Magnesium, Eisen, Jod, Selen, Betacarotin,<br />

Vitamin C und E sowie Ballaststoffe<br />

in nennenswerten Mengen. Auch Eiweiße und<br />

Kohlenhydrate sind vorhanden, allerdings<br />

nur wenige.<br />

Erwähnenswert ist noch der Gehalt an Apfelsäure.<br />

Das ist eine sonst hauptsächlich in<br />

Äpfeln, Quitten und Erdbeeren vorkommende<br />

Alpha-Hydroxycarbonsäure. Im menschlichen<br />

Körper spielt Apfelsäure eine wichtige Rolle<br />

bei der Synthese von Adenosintriphosphat<br />

(ATP), dem universellen Energieträger des<br />

Körpers. In der Kosmetik wird Apfelsäure zur<br />

Straffung der Haut und in Peelings eingesetzt.<br />

Als typisches Sommergemüse dominieren von<br />

Juni bis Oktober Zucchini aus heimischem<br />

Anbau. Aber auch im Rest des Jahres ist Ware<br />

im Gemüsehandel eigentlich immer erhältlich<br />

– auch in Bio-Qualität. Werden die Früchte<br />

mit intakter und fester Schale gekauft, halten<br />

sie sich im Gemüsefach des Kühlschranks<br />

einige Tage.<br />

Zucchini können roh, gebraten, gebacken, gegrillt<br />

und als Suppe gegessen werden. Da sie<br />

wenig Eigengeschmack haben, profitieren sie<br />

von starken Geschmackspartnern und lassen<br />

sich gut mit allerlei Zutaten kombinieren. Die<br />

Schale bitte mitverwenden, denn dort sitzen<br />

die wertvollen Inhaltsstoffe. Nur Schadstellen,<br />

Stielansatz und Spitze entfernen. Guten<br />

Appetit!<br />

Sigrid Oldendorf<br />

Bitte beachten:<br />

Schmecken Zucchini bitter, müssen sie<br />

weggeworfen werden. Ursprünglich bildeten<br />

die Kürbisgewächse giftige Bitterstoffe,<br />

die Cucurbitacine, um ihre Früchte<br />

zu schützen. Diese wurden weggezüchtet,<br />

doch Rückmutationen und Kreuzungen<br />

mit Zierkürbissen sind möglich. Deshalb<br />

ist es bei eigenem Anbau auch besser, jedes<br />

Jahr Setzlinge im Fachhandel zu kaufen<br />

– also keine selbst gewonnenen Samen<br />

auszusäen. Größere Mengen an Bitterstoffen<br />

rufen heftige Magen-Darm-Probleme<br />

hervor, die bis zu einer Lebensmittelvergiftung<br />

führen können.<br />

| 43


Zucchini-RELISH<br />

Zutaten für 6 Gläser<br />

Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />

300 g grüne und 300 g gelbe Zucchini<br />

125 g Zwiebeln<br />

3 Knoblauchzehen<br />

50 ml Öl (Olivenöl, Sesamöl)<br />

etwas frischen Ingwer oder Ingwerpulver<br />

etwas frische Chilischote (oder 1 g Chiliflocken)<br />

2 TL Senf<br />

Salz, Pfeffer (frisch gemahlen)<br />

50 g <strong>Zucker</strong> (brauner <strong>Zucker</strong> oder Birkenzucker)<br />

75 ml Weinessig<br />

1 Tasse Wasser<br />

Gläser und Deckel separat auf einen Backrost stellen<br />

und im Backofen bei 120 °C (Ober-/Unterhitze)<br />

zehn Minuten sterilisieren. Zucchini waschen,<br />

Enden abschneiden, in kleine Scheiben schneiden.<br />

Zwiebeln und Knoblauch schälen, fein hacken.<br />

Ingwer und Chilischote waschen, fein reiben, bzw.<br />

hacken. Das Öl in einen Topf geben, Zwiebelwürfel<br />

hinzufügen und glasig dünsten. Knoblauch<br />

und Zucchini hinzufügen und kurz anschmoren.<br />

Gewürze, <strong>Zucker</strong> und Essig dazugeben und ca. 10<br />

Minuten ohne Deckel dünsten. Umrühren, Tasse<br />

Wasser hinzugießen und weitere 30 Min. köcheln<br />

lassen. Heiß in Gläser füllen und verschließen.<br />

Zucchini-SALAT<br />

Zutaten für 4 Portionenr<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />

500 g Zucchini<br />

1 Bund Dill<br />

2 Knoblauchzehen<br />

1 Schalotte<br />

1 Becher Natur-Joghurt (150 g)<br />

Salz, Pfeffer (frisch gemahlen)<br />

1 EL Zitronensaft<br />

1 EL Olivenöl<br />

Dill waschen und hacken. Knoblauch schälen, fein<br />

hacken. Schalotte waschen und in Ringe schneiden.<br />

Aus Natur-Joghurt, Pfeffer, Salz, Zitronensaft,<br />

Olivenöl eine Salatsauce anrühren. Vorbereitete<br />

Zutaten hinzugeben und alles gut durchmischen.<br />

44 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


GEFÜLLTE Zucchini<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />

400 g Hirse<br />

800 ml Wasser<br />

2 EL Olivenöl<br />

2 Prisen Salz<br />

4 große oder 8 kleine Zucchini<br />

1 Prise Pfeffer<br />

1 Zwiebel<br />

8 schwarze Oliven<br />

200 g Tomatenmark<br />

(oder stückige Tomaten)<br />

Die Hirse mit Wasser in einem engmaschigen<br />

Sieb kurz abbrausen. In einem Topf<br />

einen Esslöffel Öl heiß werden lassen, die<br />

abgetropfte Hirse darin kurz anbraten. Mit<br />

Wasser aufgießen, salzen und kurz aufkochen<br />

lassen. Hirse für ca. 20 Min. ausquellen<br />

lassen. Währenddessen die Zucchini<br />

waschen, Enden entfernen, halbieren und<br />

aushöhlen. Das ausgehöhlte Zucchinifleisch<br />

beiseite stellen. Zwiebel schälen,<br />

hacken und in einer Pfanne in einem Esslöffel<br />

Öl goldgelb rösten. Oliven in feine<br />

Ringe schneiden. Das Zucchinifleisch,<br />

Olivenringe und die Hirse hinzufügen.<br />

Tomatenmark bzw. stückige Tomaten<br />

unterrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze)<br />

vorheizen. Die ausgehöhlten Zucchinihälften<br />

mit der vorbereiteten Masse<br />

füllen. Circa 15 Minuten backen.<br />

Tipps: Wer möchte kann vor dem Backen<br />

etwas geriebenen Käse über die Zucchini<br />

streuen. Alternativ zur Hirse kann Reis<br />

verwendet werden.<br />

| <strong>45</strong>


Grüner Zucchini-KUCHEN<br />

Zutaten für 12 Stücke<br />

Zeitaufwand ca. 75 Minuten<br />

1 grüner Zucchino (150–200 g)<br />

140 g <strong>Zucker</strong> (Birkenzucker)<br />

3 Eier<br />

150 ml Kürbiskernöl<br />

250 g Dinkelmehl (Type 630)<br />

100 g Kürbiskerne (gemahlene)<br />

1 Päckchen Backpulver<br />

Margarine (für die Form)<br />

Zucchini-RÖLLCHEN<br />

Zutaten für 4 Portionenr<br />

Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />

2 große Zucchini (große, dicke Exemplare<br />

sind hier gut geeignet)<br />

2 Pck. Schafskäse (oder vegane Alternative)<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Paprikapulver edelsüß<br />

Olivenöl (zum Braten)<br />

Bohnenkraut oder Oregano<br />

Zucchino waschen, Enden abschneiden und fein<br />

reiben. <strong>Zucker</strong> und Eier in einer Rührschüssel<br />

schaumig schlagen. Das Kürbiskernöl zugeben und<br />

unterrühren. Mehl, gemahlene Kürbiskerne und<br />

Backpulver mischen, unterheben. Zucchiniraspel<br />

unterrühren. Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze),<br />

vorheizen. Springform oder Kastenform einfetten.<br />

Teig einfüllen und circa 50 Minuten backen.<br />

Stäbchenprobe machen, bevor Sie den Kuchen aus<br />

dem Ofen nehmen!<br />

Tipp: Im letzten Heft war ein leckeres Rezept für<br />

einen Kirschkuchen mit Zucchini. Schon ausprobiert?<br />

Zucchini waschen, Enden entfernen, in lange Scheiben<br />

schneiden – so lang und groß wie möglich. Scheiben<br />

von beiden Seiten mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver<br />

würzen. Wenn Sie frisches Bohnenkraut oder Oregano<br />

verwenden, diese waschen und hacken. In einer Pfanne<br />

Olivenöl erhitzen und die Zucchinischeiben darin nach<br />

und nach anbraten. Fertige zur Seite legen. Backofen<br />

auf 180 °C vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.<br />

Käse in Scheiben schneiden. Auf die Zucchinischeiben<br />

legen und mit den gehackten Kräutern<br />

bestreuen. Scheiben einrollen und jeweils mit einem<br />

Zahnstocher fixieren. Röllchen in den Backofen schieben<br />

und 15–20 Min. backen.<br />

46 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


Cremige Zucchini-SUPPE<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />

1 kg Zucchini<br />

1 Zwiebel<br />

2 Knoblauchzehen<br />

etwas Kokosöl<br />

1 l Gemüsebrühe (Instant)<br />

Salz, Pfeffer<br />

300 ml Kokosmilch<br />

1 EL Zitronensaft<br />

Zucchini waschen, Enden entfernen, in Scheiben schneiden. Zwiebel<br />

und Knoblauch schälen, fein hacken. Etwas Kokosöl erhitzen<br />

und die Zutaten darin anschmoren. Immer wieder umrühren, alles<br />

soll den Topfboden berührt haben, bevor mit Gemüsebrühe aufgegossen<br />

wird. 20 Minuten köcheln lassen. Kokosmilch hinzufügen,<br />

Suppe pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.<br />

| 47


eformleben informiert<br />

Gesundheits-News<br />

Herausforderungen<br />

besser verkraften<br />

Gelassener und vitaler durchs<br />

Leben gehen, das wäre schön. Doch<br />

oft ist es schwer, positiv gestimmt<br />

zu bleiben – sei es aus persönlichen<br />

Gründen oder wegen weltumspannender<br />

Probleme. Manchmal ist<br />

es gut, sich nicht alles gefallen zu<br />

lassen, manchmal muss man sich<br />

arrangieren. Vor allem aber ist<br />

es besser, cool zu parieren statt<br />

durchzudrehen.<br />

In einigen Pflanzen hat die Naturheilkunde<br />

Stoffe entdeckt, die<br />

helfen können, stressresistenter zu<br />

agieren. Sie werden Adaptogene genannt<br />

und beeinflussen das Gleichgewicht<br />

zwischen Hypothalamus<br />

und Hypophyse im Gehirn und<br />

zwischen Gehirn und Nebennierenrinde<br />

in Richtung Anpassung oder<br />

angemessene Reaktion. Der Körper<br />

reagiert nicht mehr so schnell über,<br />

sondern kann aufmerksamer und<br />

leistungsfähiger sein.<br />

Von diesen war hier in reform<br />

leben schon häufiger die Rede:<br />

• Rosenwurz oder Rhodiola: Die<br />

nordische Pflanze macht leis-<br />

tungsfähiger und resistenter<br />

gegen Stress. Die Wirkung wurde<br />

in einer medizinischen Studie<br />

belegt. Seither ist die Heilpflanze<br />

als adaptogen von der European<br />

Medicines Agency (EMA) anerkannt.<br />

• Ginseng: In der traditionellen<br />

Medizin Ostasiens gilt die Wurzel<br />

als gut fürs Gehirn. Ginseng regt<br />

den Kreislauf an, hilft gegen<br />

Müdigkeit und Erschöpfung. Auch<br />

der Echte Ginseng wurde von der<br />

EMA anerkannt.<br />

• Kurkuma: Das bekannte Gewürz<br />

hat eine entzündungshemmende<br />

Wirkung und soll auch Stimmungstiefs<br />

lindern.<br />

Weitere Adaptogene sind beispielsweise<br />

chinesische Heilpilze und<br />

Goji-Beeren, die ayurvedischen<br />

Traditionspflanzen Ashwagandha<br />

und Tulsi, aus Amerika Maca, Moringa<br />

und Mate und das heimische<br />

Johanniskraut. Adaptogene können<br />

Lebensmittel oder Getränke sein,<br />

sind vor allem als Nahrungsergänzungsmittel<br />

erhältlich.<br />

Trio gegen Krebs<br />

Forscher des Universitätsspitals<br />

Zürich kamen in einer dreijährigen<br />

Studie mit 2.157 Teilnehmern zu<br />

dem Ergebnis, dass die Kombination<br />

von hochdosiertem Vitamin<br />

D, Omega-3-Fettsäuren und einem<br />

einfachen Krafttrainingsprogramm<br />

für zu Hause bei gesunden Erwachsenen<br />

über 70 Jahren zur kumultativen<br />

Verringerung des Krebsrisikos<br />

um 61 Prozent führt. Dabei<br />

handelt es sich laut den Experten<br />

um die erste Studie, die die kombinierten<br />

Vorteile auf die Prävention<br />

untersucht hat.<br />

Bei älteren Erwachsenen in Europa<br />

und den USA ist Krebs die zweithäufigste<br />

Todesursache. Laut der<br />

Forschungsleiterin Heike Bischoff<br />

Ferrari beschränken sich präventive<br />

Maßnahmen bei älteren<br />

Menschen derzeit großteils auf<br />

Screenings und Impfungen. Drei<br />

einfache Maßnahmen könnten eine<br />

Verbesserung bewirken. Für die<br />

Studie wurden die Teilnehmer nach<br />

dem Zufallsprinzip in acht Gruppen<br />

eingeteilt, von denen sieben<br />

die Maßnahmen einzeln, in Zweierund<br />

eine in der Dreierkombination<br />

erhielten. Die achte war die<br />

Kontrollgruppe, die nichts erhielt.<br />

Jeder Ansatz verfügt nach den Studienergebnissen<br />

über einen kleinen<br />

48 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


eformleben informiert<br />

Vorteil. In Kombination werden die<br />

Vorteile signifikant. Die aktuellen<br />

wissenschaftlichen Forschungsergebnisse<br />

wurden in „Frontiers in<br />

Aging“ veröffentlicht.<br />

Weniger Antikörper<br />

durch Antibiotika?<br />

Eine Antibiotikabehandlung könnte<br />

die Schutzwirkung von Impfungen<br />

beeinträchtigen. Das zeigt eine<br />

Studie auf Grundlage von Daten<br />

aus den USA, die im Fachmagazin<br />

„Pediatrics“ veröffentlicht wurde.<br />

In die Studie einbezogen waren<br />

650 Kinder, die im Zeitraum<br />

von sechs bis 24 Lebensmonaten<br />

regelmäßig untersucht wurden.<br />

Dabei wurden auch ihre jeweiligen<br />

Antikörperlevel gegen Diphterie,<br />

Tetanus, Polio, Keuchhusten,<br />

Influenza und Pneumokokken<br />

erfasst. Die Forschenden konnten<br />

beobachten, dass diejenigen Kinder,<br />

die in diesem Zeitraum mit Antibiotika<br />

behandelt worden waren,<br />

einen geringeren Antikörperlevel<br />

hatten als Kinder ohne Antibiotikabehandlung.<br />

Die Fachleute vermuten,<br />

dass durch die Behandlung die<br />

Zusammensetzung der Bakterien<br />

verändert wird, die die Darmschleimhaut<br />

besiedeln und auch<br />

solche Bakterien abgetötet werden,<br />

die sonst das Immunsystem<br />

stärken.<br />

Softdrinks mit Süßstoffen<br />

nicht harmlos<br />

Schlechte Nachrichten für Liebhaber<br />

süßer Getränke. Ein Forschungsteam<br />

der britischen Anglia<br />

Ruskin University fand heraus,<br />

dass die am häufigsten verwendeten<br />

künstlichen Süßstoffe Saccharin,<br />

Sucralose und Aspartam<br />

Darmbakterien zum Eindringen in<br />

Darmzellen veranlassen können.<br />

Veröffentlich wurden die Studienergebnisse<br />

im International Journal<br />

of Molecula Sciences. Frühere<br />

Studien haben bereits gezeigt, dass<br />

künstliche Süßstoffe die Anzahl<br />

und Art der Bakterien im Darm<br />

verändern können. „Unsere Studie<br />

ist die erste, die zeigt, dass einige<br />

der Süßstoffe, die am häufigsten<br />

in Lebensmitteln und Getränken<br />

vorkommen normale und gesunde<br />

Darmbakterien dazu bringen<br />

können, pathogen zu werden“, sagt<br />

Studienhauptautor Dr. Havovi<br />

Chichger. Diese krankheitsfördernden<br />

Veränderungen seien geprägt<br />

durch verstärkte Bildung von<br />

Biofilmen, eine erhöhte Verklebung<br />

und Einfall von Darmbakterien<br />

in menschliche Darmzellen. „Wir<br />

wissen, dass übermäßiger <strong>Zucker</strong>konsum<br />

ein wichtiger Faktor bei<br />

der Entwicklung von Krankheiten<br />

wie Fettleibigkeit und Diabetes ist“,<br />

betont Dr. Chichger. Daher sei es<br />

wichtig zu verstehen, wie sich Süßstoffe<br />

als <strong>Zucker</strong>alternative auf die<br />

Gesundheit auswirken.<br />

Grüner Tee – Booster<br />

für Herz und Gefäße<br />

Im European Journal of Preventive<br />

Cardiology wurden Forschungsergebnisse<br />

des Peking Union Medical<br />

College veröffentlicht, wonach ein<br />

regelmäßiger Konsum von grünem<br />

Tee das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />

um rund 20 Prozent<br />

senken kann. Zurückgeführt<br />

wird dies auf Procyanidine, die der<br />

Entstehung von Blutgerinnseln vorbeugen,<br />

die Arterien stabilisieren<br />

und für mehr Elastizität sorgen.<br />

Außerdem werden Polyphenole<br />

genannt, die den Blutdruck und die<br />

Blutfettwerte senken können.<br />

Hinzu kommt der Schutz vor Amyloidose.<br />

Bei der Krankheit setzen<br />

sich Eiweißpartikel im Herz und<br />

anderen Organen fest, so dass sie<br />

nicht mehr richtig arbeiten können.<br />

Wer häufiger grünen Tee trinkt,<br />

kann laut Deutscher Apotheker<br />

Zeitung sein Herz vor Schäden<br />

durch erblich oder altersbedingte<br />

Amyloidose schützen.<br />

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eformleben informiert<br />

Risiko dicke Jahre<br />

Tipps gegen Mundtrockenheit<br />

Die Anzahl an Lebensjahren, in<br />

denen ein Mensch Übergewicht mit<br />

sich herumschleppt, hat höhere<br />

Aussagekraft für das Darmkrebsrisiko<br />

als eine einmalige Messung<br />

des Körpergewichts. Dies veröffentlichten<br />

kürzlich Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler vom<br />

Deutschen Krebsforschungszentrum<br />

(DKFZ). Die Studienteilnehmer<br />

wurden zur Entwicklung ihres<br />

Gewichts seit dem 20. Lebensjahr<br />

befragt. Im Vergleich zu Menschen,<br />

die ihr Leben lang Normalgewicht<br />

gehalten haben, erkranken dauerhaft<br />

Übergewichtige bis zu zweieinhalbmal<br />

häufiger an Darmkrebs.<br />

Sowohl die Dauer des Übergewichts<br />

als auch das Ausmaß spielten eine<br />

Rolle. Die Wissenschaft geht davon<br />

aus, dass Fettgewebe ein Treiber<br />

von Darmkrebs ist, weil es konstant<br />

Wachstumsfaktoren, Hormone und<br />

entzündungsfördernde Substanzen<br />

abgibt.<br />

Damit kommt der Vermeidung des<br />

Übergewichts eine noch wichtigere<br />

Rolle in der Prävention zu als bislang<br />

angenommen. Zumal es auch<br />

bei anderen Krebsarten Studien<br />

gibt, wonach sie bei übergewichtigen<br />

Menschen häufiger auftreten<br />

als bei Normalgewichtigen. Dazu<br />

zählen neben Tumoren im Bereich<br />

der Verdauungsorgane Brust- und<br />

Gebärmutterkrebs.<br />

Fast jeder oder jede hat mal einen<br />

trockenen Mund, zum Beispiel<br />

durch langes Masketragen oder<br />

nachts, wenn bei einer Erkältung<br />

die Nase verstopft ist. Viele ältere<br />

Menschen leiden aber dauerhaft<br />

darunter. Im Alter regenerieren<br />

sich die Schleimhäute nicht mehr<br />

so gut. Bestimmte Krankheiten wie<br />

Diabetes oder eine Entzündung<br />

der Speicheldrüsen fördern die<br />

Mundtrockenheit. Ursache können<br />

zudem Medikamente sein, beispielsweise<br />

gegen Bluthochdruck<br />

oder Depressionen. Ein trockener<br />

Mund kann unterschiedliche Beschwerden<br />

verursachen, Probleme<br />

beim Schlucken, Geschmacksverlust,<br />

Mundgeruch, Karies, Schmerzen<br />

beim Tragen von Prothesen<br />

usw. Die Bayerische Landeszahnärztekammer<br />

(BLZK) rät zu guter<br />

Mundhygiene und professioneller<br />

zahnärztlicher Hilfe.<br />

Diese Tipps gibt sie unter anderem<br />

für den Alltag:<br />

• genügend trinken – täglich etwa<br />

zwei Liter Wasser oder ungesüßten<br />

Tee<br />

• Lebensmittel mit hohem Wasseranteil<br />

essen – Suppen<br />

• zuckerfreie Kaugummis kauen<br />

oder zuckerfreie Bonbons lutschen<br />

• Mahlzeiten in kleinen Bissen<br />

essen, gut kauen<br />

• harte, krümelige, trockene Lebensmittel<br />

meiden oder einweichen<br />

Tigermücken kommen<br />

Seit einigen Jahren breitet sie sich<br />

von Süden kommend in Europa<br />

aus: die Asiatische Tigermücke. Die<br />

schwarz-weiß gemusterten Insekten<br />

können gefährliche Krankheitserreger<br />

übertragen. Dazu zählen<br />

das West-Nil-, das Dengue-, das<br />

Chikungunya- und das Zika-Virus.<br />

Bei uns ist das Risiko bislang noch<br />

gering. Jedoch wurden im Süden<br />

und Osten Deutschlands bereits<br />

Exemplare der Biester gesichtet.<br />

Für Reisen nach Süden gilt umso<br />

mehr erhöhte Aufmerksamkeit –<br />

Mückenschutzmittel mitnehmen,<br />

helle, lange, dichte Kleidung.<br />

Gehirn fit atmen<br />

Die richtige Atmung versorgt das<br />

Gehirn optimal mit Sauerstoff und<br />

verbessert die Konzentrationsfähigkeit.<br />

Wie das Gesundheitsmagazin<br />

der AOK Hessen meldet,<br />

kann regelmäßige Entspannungsatmung<br />

sogar die Gehirnleistung<br />

50 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


IMPRESSUM<br />

langfristig steigern, Blutdruck,<br />

Puls und die Ausschüttung von<br />

Stresshormonen mindern. Für die<br />

Entspannungsatmung am besten<br />

diesem Rhythmus folgen: vier Sekunden<br />

einatmen, kurz innehalten<br />

und anschließend sieben Sekunden<br />

ausatmen.<br />

Fleischkonsum rückläufig<br />

Der Trend zu veganen und vegetarischen<br />

Fleischersatzprodukten<br />

hält an. Im Vorjahr wurden in<br />

Deutschland nach Angaben des<br />

Statistischen Bundesamtes 98.000<br />

Tonnen Lebensmittel im Wert von<br />

<strong>45</strong>8 Millionen Euro hergestellt, die<br />

Fleisch oder Fleischprodukte durch<br />

pflanzliche Alternativen ersetzten.<br />

Mengenmäßig bedeute dies ein Plus<br />

von 17 Prozent, beim Wert von 22<br />

Prozent. Im laufenden Jahr setzte<br />

sich der Trend fort.<br />

Der Fleischkonsum lag laut Bundesanstalt<br />

für Landwirtschaft und<br />

Ernährung 2021 bei 55 Kilogramm<br />

durchschnittlich pro Person. Zehn<br />

Jahre zuvor waren es noch 7,8 Kilogramm<br />

mehr. Damit verdient der<br />

Handel 80-mal mehr an Fleisch als<br />

an den Alternativen. Diese allerdings<br />

müssen Konsumenten nicht<br />

fertig kaufen, sondern können sie<br />

auch aus Hülsenfrüchten und Getreide<br />

selbst herstellen.<br />

Sigrid Oldendorf<br />

4. Ausgabe 2022 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>45</strong> unabhängiges Magazin<br />

für längere Gesundheit & Anti-Aging<br />

Herausgeber<br />

zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

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Geschäftsführer<br />

Bernhard Sillich<br />

Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />

Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen<br />

und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information<br />

und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar.<br />

Bei Erkrankungen ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb<br />

haften weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen<br />

aller Art, die mit dem Inhalt dieser Ausgabe in Zusammenhang<br />

gebracht werden.<br />

Gestaltung & Realisierung<br />

SCHOENE AUSSICHT Ideenagentur GmbH<br />

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Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />

alle zwei Monate in Printform.<br />

Hinweis für Österreich<br />

Die genannten Produkte werden größtenteils auch in<br />

Österreich angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund<br />

arzneimittelrechtlicher Bestimmungen möglich.<br />

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vorbehalten.<br />

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Runter mit dem<br />

BLUTDRUCK<br />

durch regelmäßiges Training<br />

52 | <strong>reformleben</strong> 04/2022


Bluthochdruck, also Hypertonie, ist in Europa<br />

für etwa 25 Prozent aller Herzinfarkte verantwortlich.<br />

Schon lange ist klar, dass gezieltes,<br />

regelmäßiges Training nicht nur den Blutdruck<br />

senken kann, sondern dass viele Hypertoniker<br />

dadurch auch die Menge ihrer Medikamente<br />

verringern oder oft sogar komplett absetzen<br />

können. Doch welche Art der körperlichen<br />

Aktivität ist dafür die bessere Wahl: Kraft- oder<br />

Ausdauertraining? Den meisten Hochdruckpatienten<br />

wird regelmäßiges Ausdauertraining<br />

empfohlen, weil dabei die körperliche Belastung<br />

ziemlich gleichmäßig ist. Beim Muskeltraining<br />

dagegen kann es zu hohen Blutdruckspitzen<br />

kommen, vor denen sowohl die Patienten als<br />

auch die Ärzte oft Angst haben, weil sie eine<br />

Überlastung der Blutgefäße befürchten. Ist<br />

diese Befürchtung wirklich berechtigt?<br />

Dieser Frage hat sich eine große Forschungsgruppe<br />

angenommen und 2021 ihre Ergebnisse<br />

veröffentlicht. Die Kooperation der European<br />

Association of Preventive Cardiology (EAPC)<br />

und des European Society of Cardiology (=<br />

ESC) Council on Hypertension (der Europäischen<br />

Vereinigung für präventive Kardiologie,<br />

EAPC, und des Rats für Bluthochdruck der<br />

Europäischen Gesellschaft für Kardiologie)<br />

analysierte die weltweit vorliegenden wissenschaftlichen<br />

Arbeiten zu diesem Themenkomplex.<br />

Am Ende flossen 34 Reviews und Metaanalysen<br />

in das Konsenspapier (A Consensus<br />

Document from the European Association<br />

of Preventive Cardiology and the ESC Council<br />

of Hypertension 2021) ein, und zwar nur<br />

hochwertige randomisierte und kontrollierte<br />

Interventionsstudien an Erwachsenen. Dabei<br />

unterscheidet das Papier zwischen Patienten<br />

mit bereits bestehender arterieller Hypertonie,<br />

Menschen mit einem hochnormalen Blutdruck<br />

und solchen, deren Blutdruck zwar noch normal<br />

ist, die aber Risikofaktoren für Bluthochdruck<br />

aufweisen wie Übergewicht.<br />

Patienten mit diagnostiziertem<br />

arteriellem Bluthochdruck<br />

Die medizinischen Leitlinien definieren Menschen<br />

mit einem Blutdruck über 140/90 mmHg<br />

als Hypertoniker. 21 Metaanalysen beschäftigten<br />

sich genau mit jener Gruppe und mit dem<br />

Effekt von mindestens 150 Minuten Ausdauertraining<br />

pro Woche auf den Blutdruck. Alle<br />

Studien belegen eindeutig, dass diese Patientengruppe<br />

am ehesten von regelmäßigem<br />

aerobem (also sauerstoffreichem), moderatem<br />

Ausdauertraining profitiert, wie zum Beispiel<br />

Laufen, Walking, Schwimmen oder Radfahren.<br />

Durch das aktive Training ist eine Senkung<br />

des Blutdrucks um 4,9 bis 12 mmHg systolisch<br />

und 3,4 bis 5,6 mmHg diastolisch zu erwarten.<br />

Daneben zeigen die Studien aber auch, dass<br />

gerade Menschen mit sehr hohen Blutdruckwerten<br />

von einem ergänzenden dynamischen<br />

Muskeltraining zusätzlich profitieren und ihr<br />

Blutdruck sich noch weiter verringert.<br />

Menschen mit<br />

hoch-normalem Blutdruck<br />

Als „hoch-normal“ gelten Blutdruckwerte<br />

zwischen 130 bis 139 mmHg systolisch und 85<br />

bis 89 mmHg diastolisch. Laut Konsenspapier<br />

kann diese Gruppe ihren Blutdruck am effektivsten<br />

mit einem regelmäßigen dynamischen<br />

Krafttraining um 3,0 bis 4,7 mmHg systolisch<br />

und 3,2 bis 3,8 mmHg diastolisch senken. Das<br />

apparativ gestützte Muskeltraining scheint<br />

also gerade für Menschen an der Grenze<br />

zur medikamentösen Therapie eine herausragende<br />

Methode zu sein, um den Blutdruck<br />

zu regulieren. Ähnliche positive Ergebnisse<br />

zeigen die Daten zwar auch bei isometrischen<br />

Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht,<br />

jedoch war die Evidenz dieser Daten<br />

nicht ausreichend, sodass die Experten dazu<br />

keine Empfehlung aussprechen. Regelmäßiges<br />

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Ausdauertraining bietet sich ganz besonders<br />

bei bestehenden weiteren Risikofaktoren, wie<br />

Übergewicht, ergänzend an. Daraus lässt sich<br />

schlussfolgern, dass besonders Menschen mit<br />

einem BMI über 25 und einem hoch-normalen<br />

Blutdruck am meisten von einer Kombination<br />

aus Ausdauer- und Krafttraining profitieren.<br />

Menschen mit<br />

(noch) normalem Blutdruck<br />

Mit einem normalen Blutdruck unter 130/84<br />

mmHG profitiert man laut Analyse am ehesten<br />

von regelmäßigem Muskeltraining mit dem<br />

eigenen Körpergewicht, wie es unter anderem<br />

in den umfassenden Kursangeboten von Vereinen<br />

und Fitnessstudios zu finden ist. Wer<br />

in puncto Herz-Kreislauf-Erkrankungen und<br />

Bluthochdruck familiär vorbelastet ist, sollte<br />

regelmäßig präventiv Muskeltraining betreiben,<br />

empfehlen die Experten. Dadurch kann<br />

der Blutdruck um 5,4 bis 8,3 mmHg systolisch<br />

und um 1,9 bis 3,1 mmHg diastolisch verringert<br />

werden.<br />

Der Gedanke dahinter: Das Training der<br />

Muskulatur sorgt insgesamt für eine ausgeglichene<br />

Balance aller Muskeln im Organismus<br />

und wirkt sich unmittelbar positiv auf die<br />

Elastizität der Blutgefäße aus, weil auch die<br />

Gefäßmuskeln durch das Training einen positiven<br />

Reiz erfahren. Der sogenannte periphere<br />

Widerstand in den Blutgefäßen sinkt und<br />

so entlastet die Muskelarbeit die Herzarbeit<br />

nachhaltig.<br />

Ausdauertraining als einzige sportliche Maßnahme<br />

ist offensichtlich bezogen auf den Blutdruck<br />

nicht die beste und geeignetste Methode<br />

zur Vorsorge und Behandlung, sondern gerade<br />

das Muskeltraining und die Kombination mit<br />

der Ausdauer ist die Methode der Wahl in der<br />

Prävention von Bluthochdruck.<br />

Übergewichtige oder (Prä-)Diabetiker sollten –<br />

besonders im Hinblick auf eine bessere Anpassung<br />

des Stoffwechsels – vor allem die<br />

größeren Muskelgruppen (Bauch, Rücken,<br />

Oberschenkel, Gesäß) im dynamischen Krafttraining<br />

stärken, um durch das Muskelwachstum<br />

entsprechende therapeutische Reize zu<br />

setzen. Für alle ist parallel zur Förderung der<br />

kardiovaskulären Gesundheit ein regelmäßiges<br />

aerobes Ausdauertraining als Basis anzuraten,<br />

was jedoch allein nicht so wirksam und effektiv<br />

auf den Blutdruck wirkt.<br />

Auch die Arterien<br />

bleiben elastisch<br />

Bluthochdruck führt zur Schädigung und Versteifung<br />

der Blutgefäße. Unsere Adern müssen<br />

aber dehnbar sein, damit das Herz das Blut<br />

und mit ihm alle lebensnotwendigen Stoffe<br />

durch den gesamten Körper pumpen kann.<br />

Vereinfacht kann man sagen, dass ein schlechter<br />

Zustand der Blutgefäße krank macht. Dann<br />

drohen zum Beispiel Schlaganfall, Herzinfarkt,<br />

eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion und<br />

auch eine Unterversorgung des Gehirns. Dagegen<br />

fördern einwandfreie, elastische Gefäße<br />

die Funktion aller Zellen und inneren Organe,<br />

Alterungsprozesse setzen langsamer ein und<br />

chronische Erkrankungen können vermieden<br />

werden. Wer mit 60 sein Leben lang Sport getrieben<br />

hat, hält seine Venen und Arterien damit<br />

so jung, wie sie mit 30 waren. Wir können


die Elastizität unserer Blutgefäße mindestens<br />

über 30 Jahre lang hinweg erhalten!<br />

Wenn wir uns bewegen oder trainieren, erhöht<br />

sich der Puls und es kommt zu einem<br />

schnelleren Blutfluss in den Gefäßen. Dadurch<br />

werden ihre Wände stärker gedehnt und genau<br />

das reizt und trainiert sie: Diese mechanische<br />

Dehnung löst einen chemischen Reiz unmittelbar<br />

in der Gefäßwand aus, der dem Alterungsprozess<br />

und damit der Versteifung in der<br />

Gefäßwand entgegenwirkt und sie dauerhaft<br />

elastischer hält.<br />

Am besten untersucht ist in diesem Zusammenhang<br />

die Aorta, unsere wichtigste Versorgungsader,<br />

weil ihre Steifigkeit unser biologisches<br />

Alter recht realistisch abbilden kann.<br />

Britische Forschende um Prof. Anish N. Bhuva<br />

vom Londoner Barts Heart Center veröffentlichten<br />

2020 die Ergebnisse einer Langzeitstudie<br />

zur Frage, ob und in welchem Umfang<br />

günstige Effekte auf das Aortenalter zu erwarten<br />

sind, wenn untrainierte Menschen mit<br />

intensivem Training beginnen. Die Ergebnisse<br />

waren sehr eindrucksvoll: Während in der aufsteigenden<br />

Aorta die Gefäßelastizität weitgehend<br />

gleichblieb, stieg sie in den proximal und<br />

distal absteigenden Abschnitten der Aorta um<br />

9 bis 16 Prozent. Dies entspricht einer Verringerung<br />

des biologischen Aortenalters um vier<br />

Jahre! Auch der Blutdruck reduzierte sich um<br />

3 mmHg systolisch und um 4 mmHg diastolisch,<br />

dabei stellen sich mit zunehmendem<br />

Alter insgesamt bessere Ergebnisse ein. Auch<br />

diese Studie zeigt, dass es nie zu spät ist, mit<br />

dem Training zu beginnen und sich auch im<br />

Alter über 60 Jahren größere Effekte ergeben<br />

können.<br />

Ulrike Schöber<br />

Ausdauertraining oder doch besser Muskeltraining?<br />

Der richtige Mix macht’s.<br />

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BUCH<br />

Empfehlungen<br />

Be Angry! - Die Kraft der Wut<br />

kreativ nutzens<br />

Projekt Zukunft<br />

Die Rezepte der 100-Jährigen<br />

Ein Buch von berührender Klugheit,<br />

mit Beispielen für die positive<br />

Kraft der Wut, die dem Dalai Lama<br />

in der ganzen Welt begegnet sind.<br />

· Autor: Dalai Lama<br />

· 128 Seiten, Taschenbuch<br />

· Auflage 09/2021<br />

Große Fragen, kluge Köpfe, Ideen<br />

für ein besseres Morgen. Spiegel<br />

Bestseller!<br />

· Autor: Dirk Steffens<br />

· 272 Seiten, gebundenes Buch<br />

· Auflage 03/2022<br />

So essen die Menschen in den Blue<br />

Zones der Welt – für ein langes und<br />

glückliches Leben<br />

· Autoren: Delphine Lebrun,<br />

Emmanuelle Jumeaucourt<br />

· 160 Seiten, gebundenes Buch<br />

· 1. Auflage 04/2022<br />

19,99 €<br />

20,00 €<br />

18,00 €<br />

www.gesundheitsliteratur.de<br />

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