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information & umwelt<br />
Im Haus des Meeres:<br />
Almauftrieb<br />
NICHT WEIDEPFLANZEN, SONDERN MUSCHELN, SCHNECKEN, KRABBEN<br />
UND ANDERE KREBSTIERE STEHEN AUF DEM SPEISEPLAN<br />
Direktor Dr. Michael Mitic<br />
Geschäftsführung<br />
Haus des Meeres/Wien<br />
AQUA TERRA ZOO<br />
www.haus-des-meeres.at<br />
Zwei neue Kuh-Nasen-Rochen<br />
durften vor wenigen Tagen ihren<br />
„Stall“, die Eingewöhnungsstation<br />
im Backstage-Bereich, verlassen<br />
und auf ihre neue „Weide“, das Atlantiktunnel-Aquarium<br />
im Erdgeschoss zu<br />
ihrem Artgenossen. Die beiden Jungtiere<br />
wurden im Sea Life Center-Aquarium in<br />
Konstanz geboren und sind vor einigen<br />
Monaten nach Wien übersiedelt, wo sie<br />
zunächst im geschützten Bereich aufwachsen<br />
konnten. Die jungen Stars des<br />
Atlantik-Tunnels scheinen sich in ihrem<br />
neuen Zuhause sehr wohlzufühlen.<br />
Den Namen verdanken diese Tiere ihrer<br />
breiten Stirn, die an die Nase einer Kuh<br />
erinnert. Beim Schwimmen bewegen<br />
sie die Brustflossen ähnlich den Flügeln<br />
eines Vogels. Dadurch entsteht der<br />
Eindruck, dass sie durch das Wasser<br />
„fliegen“ – so wie ihre Verwandten, die<br />
weitaus größeren Manta-Rochen. Der<br />
körperlange, stabförmige Schwanz dient<br />
möglicherweise als Sensor-Antenne<br />
und schützt den Fisch vor Angriffen von<br />
hinten.<br />
Manche Populationen der Kuh-Nasen-<br />
Rochen wachsen stark an – heutzutage<br />
eine Seltenheit bei Knorpelfischen. Als<br />
Ursache für diese Vermehrung wird vermutet,<br />
dass große Haie, die natürlichen<br />
Feinde der Kuh-Nasen-Rochen, durch<br />
den Menschen bereits stark dezimiert<br />
wurden.<br />
Kuh-Nasen-Rochen schwimmen die<br />
meiste Zeit ihres Lebens, nur zur Nahrungsaufnahme<br />
suchen sie den Meeresboden<br />
auf. Dort zerquetschen sie<br />
mit ihren flachen Mahlzähnen harte<br />
Schalentiere. Muscheln zählen zu ihren<br />
Lieblingsspeisen – in West-Atlantischen<br />
Austernzuchten sind die Feinschmecker<br />
daher recht ungebetene Gäste.<br />
Fotos: © Haus des Meeres<br />
24 | JUNI 20<strong>22</strong>