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VerbandsNachrichten 2 I 2022

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<strong>VerbandsNachrichten</strong><br />

02 | <strong>2022</strong><br />

75 Jahre Steuerberater-<br />

Verband Köln<br />

Köln – Eine Bezirksstelle<br />

des Düsseldorfer<br />

Kollegialverbandes?<br />

Wahlen zum Beirat<br />

der WPK<br />

Gespräch Präsident<br />

Hagemeister mit WPK-<br />

Beiratsvorsitzer<br />

Dr. Ellerich<br />

Steueraufkommen versus<br />

Staatsverschuldung<br />

seit 1950<br />

Schere klafft seit 1970<br />

immer weiter auseinander


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Editorial<br />

// Editorial<br />

Präsident<br />

StB/WP Dipl.-Kfm. Gero Hagemeister, Bonn<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

während uns aus dem Krieg in der Ukraine<br />

weiterhin täglich neue Schreckensmeldungen<br />

erreichen, wird in unseren Landen<br />

bedauerlicherweise darüber gestritten, in<br />

welchem Umfang wir helfen müssen. Es<br />

sollte für uns alle klar sein, dass wir an der<br />

Seite der völkerrechtswidrig angegriffenen<br />

Ukrainer stehen und ihnen nach unseren<br />

besten Kräften helfen, ihre und damit<br />

auch unsere Freiheit zu verteidigen.<br />

Wir haben demgegenüber hierzulande<br />

das große Glück, uns mit Fragen des<br />

beruflichen Alltags befassen zu dürfen. Zu<br />

meiner Freude habe ich die Ehre, den Verband<br />

in sein 75-jähriges Bestehen führen<br />

zu dürfen. Unsere <strong>VerbandsNachrichten</strong><br />

stehen in diesem Jahr schwerpunktmäßig<br />

unter diesem Jubiläum. Im Innenteil<br />

finden Sie unter anderem einen Rückblick<br />

auf die Anfangsjahre des Verbandes. Heute<br />

kann man sich kaum mehr vorstellen, dass<br />

man damals, wobei der Verband behilflich<br />

war, Telefone und Schreibmaterial<br />

beantragen musste. Das gehört gottlob<br />

der Geschichte an.<br />

Unseren Gruppenvertrag mit HDI jedoch,<br />

den wir schon im Jahre 1962 – seinerzeit<br />

mit dem Hause Gerling – abgeschlossen<br />

haben, führen wir bis heute fort.<br />

Seit seinem Bestehen legt der Verband<br />

großen Wert auf ein aktives Verbandsleben.<br />

Dieses haben wir in den vergangenen<br />

Jahren unter anderem mit der Etablierung<br />

einer After-Work-Party gestärkt, die vor<br />

kurzem wieder stattfinden konnte und<br />

großen Zulauf gefunden hat.<br />

Unsere Arbeit in den Verbandsbezirken<br />

und in den Arbeitskreisen wollen wir<br />

ebenfalls weiter verstärken. Im Innenteil<br />

unseres Magazins finden Sie einige ausführliche<br />

Berichte, die Ihnen sicherlich Lust<br />

machen werden, sich selbst einzubringen<br />

oder einfach nur mitzumachen.<br />

Einen großen Erfolg, über den wir Sie<br />

im Einzelnen per E-Mail etc. informiert<br />

haben, hat die Verbändegemeinschaft in<br />

der Fristenfrage erreicht. Das Fristenthema<br />

hat, wie sie insbesondere der Berichterstattung<br />

über die Arbeit des DStV entnehmen<br />

können, immer und immer wieder auf<br />

der Agenda gestanden. Im Ergebnis darf<br />

man gerade an dieser Stelle sagen: Die<br />

Verbandsarbeit und damit auch Ihre Verbandmitgliedschaft<br />

haben sich gelohnt!<br />

Der Steuerberater-Verband Köln bietet<br />

von jeher auch Angehörigen der Prüfenden<br />

Berufe eine Heimat. Aktuell stehen<br />

Wahlen zum Beirat der WPK an. Die Vielfältigkeit<br />

unserer WP-Praxen muss unbedingt<br />

erhalten bleiben. Daher empfehle<br />

ich den Kolleginnen und Kollegen, an der<br />

Wahl teilzunehmen und die „Dörschell“-<br />

Liste (WP) bzw. Liste „Ingrid Menges“ (vBP)<br />

zu wählen. Denn nur dies garantiert, dass<br />

auch kleine und kleine mittelständische<br />

WP-Praxen eine Stimme haben.<br />

Unser diesjähriges Sommerfest findet mit<br />

einem völlig neuen Konzept am 17. August<br />

statt. Es würde mich freuen, möglichst<br />

viele von Ihnen dort begrüßen zu können.<br />

Bitte merken Sie sich diesen Termin ebenso<br />

wie den 16. November vor; dann werden<br />

wir unser 75-jähriges Bestehen ausgiebig<br />

in würdigem Rahmen feiern.<br />

Mit freundlichen, kollegialen Grüßen<br />

StB/WP Gero Hagemeister<br />

- Präsident -<br />

3


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Inhalt<br />

// Inhalt<br />

7<br />

Editorial<br />

Aus dem Verbandsleben<br />

Wichtige Termine<br />

26<br />

26<br />

Kompetente Ansprechpartner und kollegiale<br />

Foren – die Arbeitskreise des Verbandes<br />

Der Arbeitskreis „Gemeinnützigkeit und<br />

Vereine“ stellt sich vor<br />

8<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

75 Jahre Verband Köln: Rückblick auf die Anfangsjahre<br />

75 Jahre Verband: Köln – Eine Bezirksstelle des<br />

Düsseldorfer Kollegialverbandes?<br />

Gruppenvertrag mit HDI seit 1962<br />

Gehalts- und Praxiskostenumfrage <strong>2022</strong><br />

Social Media Kanäle des Verbandes<br />

27<br />

28<br />

Aktivitäten und geplante Termine der Bezirke<br />

und Arbeitskreise<br />

Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

Vor Ort und vor den Bildschirmen – Deutscher<br />

Steuerberatertag in Dresden geht hybrid<br />

14<br />

40 Jahre LAG Köln – Festschriftbeitrag des<br />

Steuerberater-Verbandes Köln<br />

14<br />

Hybrid-Steuerberaterlehrgang der Akademie<br />

wieder ausgebucht<br />

9. – 11. Oktober <strong>2022</strong> | www.steuerberatertag.de<br />

30<br />

Bundesfinanzminister Lindner empfängt<br />

DStV-Präsidenten Lüth<br />

31<br />

DStV-Präsident Lüth im Austausch mit dem<br />

Staatssekretär im BMWK Sven Giegold<br />

14<br />

31<br />

32<br />

DStV-Präsident Lüth im Gespräch mit<br />

Spitzenvertretern des Finanzausschusses des<br />

Bundestags<br />

Abgabefristen für Steuererklärungen: Weitreichende<br />

Fristenentzerrung kommt<br />

15<br />

16<br />

16<br />

18<br />

Arbeitgebersiegel <strong>2022</strong> und 2023 –<br />

Rückblick und Ausblicke<br />

Systembegutachtung geschafft!<br />

Rügener Steuerfachtage<br />

Pressearbeit im ersten Quartal <strong>2022</strong><br />

32<br />

33<br />

33<br />

34<br />

Geplanter Hinweisgeberschutz: DStV warnt vor<br />

Zwei-Klassen-Steuerberatung<br />

Sitzung des Rechts- und Berufsrechtsausschusses<br />

Die Zinsreform nimmt Gestalt an<br />

Verfassungsmäßigkeit der Verlustabzugsbeschränkung<br />

des § 8c KStG auf dem Prüfstand<br />

21<br />

21<br />

Endlich wieder: After-Work-Party<br />

im „ANNO 1858“<br />

Bezirksvorständekonferenz<br />

35<br />

36<br />

Finanzverwaltung für die Zukunft<br />

Erweiterte Gewerbesteuerkürzung:<br />

DStV nimmt Stellung zum BMF-Entwurf<br />

22<br />

Umfrage zu GmbH-Geschäftsführer-Gehältern<br />

37<br />

Der DStV stellt sich vor<br />

23<br />

Kanzleiportrait<br />

39<br />

DStV-News 06/<strong>2022</strong><br />

24<br />

EDV-Arbeitskreis<br />

39<br />

Eingaben und Stellungnahmen<br />

24<br />

50. Aachener Stammtisch wird zum<br />

eindrucksvollen Ausflug<br />

40<br />

Verbändeforum IT tagte in Berlin unter<br />

neuem Vorsitz<br />

4


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Inhalt<br />

42<br />

44<br />

Sonstige Berufsorganisationen<br />

DATEV: Nachhaltiges Wachstum<br />

Jobportal der Freien Berufe für geflüchtete<br />

Ukrainerinnen und Ukrainer<br />

57<br />

58<br />

E-Invoicing: DStV fordert Datensicherheit bei<br />

Übermittlung von EU-Meldepflichten<br />

Vorschläge der EU-Kommission zum<br />

Missbrauch von Briefkastenfirmen und<br />

zum Reverse-Charge-Verfahren<br />

46<br />

48<br />

Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

Gesamtsteueraufkommen versus<br />

Staatsverschuldung in Deutschland seit 1950<br />

Grundsteuer – der Countdown läuft<br />

58<br />

59<br />

EU soll globale Maßstäbe bei der Nutzung<br />

von künstlicher Intelligenz setzen<br />

DORA stärkt Widerstandskraft von europäischen<br />

Finanzunternehmen gegen IT-Risiken<br />

48<br />

49<br />

Steuerliche Erleichterungen zur Unterstützung der<br />

vom Krieg in der Ukraine Geschädigten<br />

Startschuss: Portal für die Schlussabrechnung<br />

der Coronahilfen freigeschaltet<br />

60<br />

Allgemeine Rechtsfragen<br />

VBG-Gefahrtarif: Informationen zum<br />

neuen Vorschussverfahren <strong>2022</strong><br />

50<br />

50<br />

Überbrückungshilfe und Neustarthilfe bis Ende Juni<br />

verlängert<br />

StBVV: Einheitlicher Ansatz zur Abrechnung bei der<br />

Grundsteuer vorgeschlagen<br />

62<br />

Sonstiges<br />

Firmeninsolvenzen 2021 erneut gesunken –<br />

Experten erwarten neue Welle infolge des<br />

Ukrainekonfliktes<br />

64<br />

Finanzämter irren sich häufig –<br />

Viele Niederlagen am höchsten Gericht<br />

Aus der Finanzverwaltung<br />

65<br />

Behördenverzeichnisse<br />

65<br />

Neubau von Prozesssälen am Amtsgericht Bonn in<br />

Siegburg geplant<br />

51<br />

Personalia<br />

66<br />

Jubilare (16.02.<strong>2022</strong> – 15.05.<strong>2022</strong>)<br />

67<br />

Neue Mitglieder (16.02.<strong>2022</strong> – 15.05.<strong>2022</strong>)<br />

Prüfungswesen<br />

51<br />

Die WPK Beiratswahl geht uns alle an<br />

Informatives<br />

54<br />

54<br />

Europa<br />

German Tax Advisers im Gespräch mit<br />

EU-Abgeordneter Prof. Dr. Niebler (CSU)<br />

EU-Kommission kündigt Sanktionierung<br />

missbräuchlicher Steuerberatung an<br />

68<br />

68<br />

68<br />

Ausblick auf Heft 3 I <strong>2022</strong><br />

Das ePortal – der virtuelle Zugriff auf Ihre<br />

Fortbildung!<br />

Filmtipp: Die Unbestechlichen (1987)<br />

56<br />

Überdosis Nachhaltigkeit – DStV besorgt über<br />

KMU in der Wertschöpfungskette<br />

5


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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Aus dem Verbandsleben<br />

// Wichtige Termine<br />

17. August <strong>2022</strong><br />

Sommerfest<br />

auf dem Gelände des Steuerberater-Verbandes<br />

und seiner Akademie<br />

09. – 11. Oktober <strong>2022</strong><br />

Deutscher Steuerberatertag <strong>2022</strong><br />

Die Tagung wird im Internationalen Congress Center<br />

Dresden sowie hybrid online stattfinden.<br />

www.steuerberatertag.de<br />

19. Oktober <strong>2022</strong><br />

Mitgliederversammlung <strong>2022</strong><br />

im Schulungszentrum der Akademie für Steuer-<br />

und Wirtschaftsrecht, Köln<br />

16. November <strong>2022</strong><br />

Jubiläumsveranstaltung „75 Jahre“<br />

des Steuerberater-Verbandes e.V. Köln<br />

in der Flora, Köln<br />

Weitere Einzelheiten werden mit gesonderten Einladungen bekannt gegeben.<br />

Bitte merken Sie sich die Termine bereits jetzt vor.<br />

7


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// 75 Jahre Verband Köln: Rückblick auf die Anfangsjahre<br />

Erste Verbandsgeschäftsstelle Sept. 1947 bis<br />

Juni 1948, Kleiststr. 6, Köln-Ehrenfeld<br />

Die Geschichte des Steuerberater-<br />

Verbandes beginnt vor 75 Jahren.<br />

Am 12. November 1947<br />

gründeten 102 Kollegen im Kölner<br />

Kolpinghaus in der Breite Straße den<br />

Verband der Helfer in Steuersachen Köln<br />

e.V. Die folgenden Jahre sind geprägt von<br />

Aufbauarbeit unter schwierigsten Bedingungen.<br />

Der Verband schafft es, den Mitgliedern<br />

eine einigermaßen geordnete Berufsausübung<br />

zu ermöglichen. Papier muss beschafft<br />

werden, ebenso Telefone, Schreibmaschinen<br />

und Heizmaterial.<br />

Der Beruf entwickelt sich trotz anfänglich<br />

anderer Bemühungen zweigleisig: Einerseits<br />

die Steuerberater mit beruflicher<br />

Selbstverwaltung, andererseits die Helfer<br />

in Steuersachen, die an ein bestimmtes<br />

Finanzamt gebunden sind.<br />

Im Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung<br />

der Finanzgerichtsbarkeit (BT-Drucks.<br />

II/1716 vom 28.09.1955, cutt.ly/BT-Drucksache_II-1716)<br />

geht es unter anderem um<br />

die Frage, wer vor den Finanzgerichten vertretungsbefugt<br />

sein sollte. Das Fachinstitut<br />

der Steuerberater e.V. verfasst eine umfangreiche<br />

Stellungnahme zur Neuformulierung<br />

des § 55 FGO, wonach den Helfern<br />

in Steuersachen (Steuerbevollmächtigten)<br />

das Recht zur Vertretung versagt werden<br />

soll. Der Verband der Helfer in Steuersachen<br />

fordert alle Helfer in Steuersachen<br />

im Bezirk der damaligen OFD Köln förmlich<br />

auf, Mitglied zu werden. Fachlich wird<br />

er schon damals von der „Arbeitsgemeinschaft<br />

von Verbänden der Helfer in Steuersachen<br />

im Bundesgebiet und Westberlin“<br />

unterstützt. Diese führt 1957 den 1. Bundes-Kongress<br />

der Helfer in Steuersachen<br />

Deutschland im Esplanade in Berlin durch.<br />

Die Teilnehmergebühr für die zweitägige<br />

Gesamtveranstaltung beträgt 20 DM; Mitglieder<br />

angeschlossener Verbände erhalten<br />

50 % Nachlass. Zwei Vorträge befassen<br />

sich mit den aktuellen berufsständischen<br />

Fragen der Steuerbevollmächtigten (Helfer<br />

in Steuersachen).<br />

Es dauert noch drei weitere Legislaturperioden,<br />

ehe für den gesamten Berufsstand<br />

/ Zeitgeschichte<br />

1947<br />

12. November 1947<br />

Gründung des Verbandes<br />

der Helfer in Steuersachen<br />

Köln e.V.<br />

28.09.1955<br />

Entwurf eines Gesetzes<br />

zur Neuordnung der<br />

Finanzgerichtsbarkeit<br />

1961<br />

29. Juni 1961<br />

Erstes Steuerberatungsgesetz<br />

wird verabschiedet.<br />

1957<br />

1. Bundes-Kongress der<br />

Helfer in Steuersachen<br />

Deutschland im<br />

Esplanade in Berlin<br />

Fußball-Weltmeisterschaft 1954<br />

Bau der Berliner Mauer<br />

8


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

ein verbindliches Berufsrecht geschaffen<br />

wird. Am 29. Juni 1961 wird das erste<br />

Steuerberatungsgesetz verabschiedet.<br />

Die Helfer in Steuersachen heißen jetzt<br />

Steuerbevollmächtigte. Sie erhalten die<br />

berufliche Selbstverwaltung. Die Steuerbevollmächtigtenkammern<br />

werden gegründet.<br />

Diese Kammergründung hat<br />

weit reichende Konsequenzen für den<br />

Verband.<br />

Die Verbandsspitze wechselte zur Kammer.<br />

Viele Kollegen sehen mit Schaffung<br />

der beruflichen Selbstverwaltung das<br />

Ziel der Verbandsarbeit erreicht und treten<br />

aus. Warum noch Mitglied im Verband<br />

bleiben, wo man doch jetzt endlich eine<br />

Kammer hat? Unmittelbar nach Verabschiedung<br />

des ersten Steuerberatungsgesetzes<br />

beginnen aber die Auseinandersetzungen<br />

um die Schaffung eines<br />

Einheitsberufs von Steuerberatern und<br />

Steuerbevollmächtigten. Der Verband<br />

bekommt damit eine neue, wichtige Aufgabe.<br />

Unter Federführung von Hubert<br />

Möckershoff wird der Kölner Verband in<br />

den kommenden Jahren zum Motor für<br />

den Einheitsberuf von Steuerbevollmächtigten<br />

und Steuerberatern. Erst 1972 ist<br />

auch dieses Ziel erreicht. Das am 14. Juni<br />

vom Bundestag verabschiedete zweite<br />

Steuerberateränderungsgesetz schafft<br />

die Grundlage für den Einheitsberuf. Das<br />

Berufsbild ist künftig der Steuerberater.<br />

Die Selbstverwaltungsorganisationen<br />

der Steuerbevollmächtigten und Steuerberater<br />

werden zum 01. Januar 1975 unter<br />

der Bezeichnung Steuerberaterkammern<br />

zusammengeführt. Der Berufsstand der<br />

Steuerbevollmächtigten wird acht Jahre<br />

später geschlossen.<br />

1973 zählt der Verband nur noch 521 Mitglieder.<br />

Unter dem Vorsitz von Joachim<br />

Over werden neue Aktivitäten vor allem<br />

im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit entwickelt.<br />

Der Verband genießt dadurch<br />

wachsende Beachtung. Die Mitgliedschaft<br />

im Verband wird wieder attraktiv.<br />

Die Mitgliederzahlen steigen langsam an.<br />

Unter seinem Nachfolger, Karl Josef Bauer,<br />

wird die Öffentlichkeitsarbeit weiter ausgebaut.<br />

Aber auch die Fortbildung gewinnt immer<br />

mehr an Bedeutung und wird zu einem<br />

neuen Schwerpunkte der Verbandsarbeit.<br />

Im Mai 1978 wird die Akademie für Steuer-<br />

und Wirtschaftsrecht des Steuerberater-Verbandes<br />

Köln GmbH errichtet. Eine<br />

vorausschauende und richtungsweisende<br />

Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt.<br />

Denn die nächsten Jahre sind geprägt von<br />

einer ausufernden Steuergesetzgebung.<br />

Grundlegenden Steuerreformen folgen<br />

regelmäßig kurzfristige Änderungen<br />

in Form von Jahressteuergesetzen und<br />

Steuerbereinigungsgesetzen. Parallel<br />

zur Verkomplizierung des Steuerrechts<br />

entwickelt sich eine unstete und häufig<br />

nicht mehr kalkulierbare Rechtsprechung.<br />

Darüber hinaus werden die Angehörigen<br />

der steuerberatenden Berufe immer stärker<br />

in Haftung genommen.<br />

Diese Probleme halten bis zum heutigen<br />

Tag an und verpflichten den Verband fortwährend<br />

zur Unterstützung der Berufsangehörigen.<br />

•<br />

Geschäftsstelle<br />

1964 - 1986,<br />

Hohenzollernring<br />

85 - 87<br />

1972<br />

14. Juni 1972<br />

Bundestag verabschiedet<br />

zweites Steuerberateränderungsgesetz<br />

1976 - 1992<br />

Karl Josef Bauer<br />

1961<br />

Hubert Möckershoff<br />

1978<br />

Gründung der Akademie für<br />

Steuer- und Wirtschaftrecht<br />

Olympia 1972 in München<br />

9


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// 75 Jahre Verband: Köln – Eine Bezirksstelle des<br />

Düsseldorfer Kollegialverbandes?<br />

Die Zeit unmittelbar nach Ende<br />

des 2. Weltkrieges war für den<br />

Berufsstand sehr bewegend.<br />

Zur Erinnerung: 1943 wurde die Reichssteuerberaterkammer<br />

gegründet, der alle<br />

Steuerberater angehörten, der aber auch<br />

alle Helfer in Steuersachen „beigeschlossen“<br />

waren.<br />

Nach dem Zusammenbruch blieb die<br />

Reichssteuerberaterkammer in der britischen<br />

Besatzungszone bestehen. Es<br />

gab aber widerstreitende Interessen:<br />

einerseits wurde die Trennung der beiden<br />

Berufsstände gefordert, andererseits<br />

aber die einheitliche Organisation.<br />

Die „Leitstelle“ für die Finanzverwaltung<br />

in der britischen Besatzungszone war unentschieden<br />

und fällte keine eindeutige<br />

Entscheidung. Die im Oktober 1945 gegründete<br />

„Steuerberaterkammer“ in Köln,<br />

über die in der letzten Ausgabe berichtet<br />

wurde, nahm sowohl Steuerberater als<br />

auch Helfer in Steuersachen auf.<br />

Ende 1946 konstituierte sich ein „Ausschuss<br />

zur Bildung einer Organisation<br />

der Helfer in Steuersachen“ im Oberfinanzbezirk<br />

Köln. Diese Initiative wurde<br />

seitens der bestehenden Steuerberaterkammer<br />

insofern unterstützt, als man<br />

den Geschäftsführer der Kammer dem<br />

Ausschuss als „Schriftführer“ zur Verfügung<br />

stellte.<br />

Im November 1946 wurde der Kollegialverband<br />

Düsseldorf gegründet, Vorsitzender<br />

wurde Peter Kessel, ein sehr<br />

dynamischer und charismatischer Verbandsvorsitzender.<br />

Peter Kessel nahm<br />

sofort Kontakt zum Kölner Gründungsausschuss<br />

auf, bot Hilfe und Unterstützung<br />

seitens des Düsseldorfer Verbandes<br />

an, versuchte aber auch, den Kollegen<br />

einen Zusammenschluss mit Düsseldorf<br />

schmackhaft zu machen.<br />

Für den 24. April 1947 wurde eine Versammlung<br />

einberufen, bei der es um die<br />

Gründung eines Verbandes gehen sollte.<br />

Die Versammlung wurde aber verschoben,<br />

weil die Leitung der Finanzleitstelle<br />

sich zur Zukunft der beiden Berufsstände<br />

„Steuerberater“ und „Helfer in Steuersachen“<br />

nicht festlegen und eine Urabstimmung<br />

durchführen wollte. Diese wurde<br />

im Juli 1947 durchgeführt. Zwar sprach<br />

sich eine knappe Mehrheit gegen eine Zusammenführung<br />

der beiden Berufsstände<br />

aus, das Ergebnis war für die britische<br />

Leitstelle aber nicht ausreichend. So wurden<br />

die Bemühungen um die Gründung<br />

einer eigenen Organisation der Helfer<br />

in Steuersachen fortgesetzt. Im August<br />

1947 gab es den Versuch der Spitze der<br />

noch existierenden Reichskammer diese<br />

durch Amtsniederlegung aufzulösen; dies<br />

misslang insofern, als die Leitstelle alle<br />

Funktionsträger wieder per Anweisung in<br />

ihre Ämter einsetzte.<br />

Für den 09. September 1947 hatte der<br />

Düsseldorfer Kollegialverband die Kölner<br />

Kollegen zu einer Versammlung in<br />

das Kolpinghaus mit dem Ziel eingeladen,<br />

eine Beschlussfassung über das Zusammengehen<br />

von Köln und Düsseldorf zu erreichen,<br />

d.h. Köln sollte eine Bezirksstelle<br />

von Düsseldorf werden.<br />

Am 09. September fand vormittags im<br />

Dienstzimmer des Regierungsrates Dr.<br />

Göbel in der Oberfinanzdirektion Köln<br />

eine Besprechung statt, an der neben den<br />

Mitgliedern des Gründungsausschusses<br />

auch die Herren Kessel und Fitzke als Abgesandte<br />

des Düsseldorfer Kollegialverbandes<br />

teilnahmen.<br />

Dr. Göbel machte den Vertretern von Düsseldorf<br />

von Anfang an klar, dass er einen<br />

Düsseldorfer Verband in Köln nicht anerkennen<br />

würde und forderte Peter Kessel<br />

auf, auf die Sitzungsleitung der am<br />

Nachmittag terminierten Versammlung<br />

zu verzichten.<br />

Hinweis: Die Anerkennung als Berufsorganisation<br />

durch die zuständige Behörde<br />

war Grundlage für die wirtschaftliche<br />

Existenz des Berufsstandes. Anträge auf<br />

Zuteilung von Papier, Schreibmaterial,<br />

Schreib- und oder Rechenmaschinen,<br />

Telefon, PKW etc. bedurften der Zustimmung<br />

durch die zuständige Behörde.<br />

Die Sitzung am 09. September nachmittags<br />

wurde von Kollegen Karl Dammers,<br />

Mitglied des Kölner Gründungsausschusses,<br />

geleitet. Peter Kessel erstattete aber<br />

einen umfassenden Rechenschaftsbericht<br />

über die bisherigen Aktivitäten. Das Protokoll<br />

verzeichnet danach eine „lebhafte<br />

Debatte“, d.h. es ging hoch her. Zum<br />

Schluss wies Kollege Dammers darauf hin,<br />

dass ein Zusammenschluss mit Düsseldorf<br />

nicht möglich ist und dass im Oktober ein<br />

Kölner Verband gegründet werden würde.<br />

Der Gründungstermin musste aber noch<br />

einmal in den November verschoben werden,<br />

da die Düsseldorfer Kollegen neue<br />

Vorstellungen entwickelten; u.a. sollte<br />

ein Hauptverband Düsseldorf gegründet<br />

werden, dem ein Kölner Verband als<br />

Unterverband angehören sollte.<br />

Am 25. Oktober 1947<br />

wurde schließlich zur<br />

Gründungsversammlung<br />

am 12. November 1947 des<br />

Verbandes der Helfer in<br />

Steuersachen in Köln<br />

eingeladen. Am 12. November<br />

wurde der Verband ohne<br />

weitere Beteiligung von<br />

Düsseldorf gegründet.<br />

•<br />

10


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Gruppenvertrag mit HDI seit 1962<br />

Bereits am 13.07.1962 trafen der<br />

Verband der Steuerbevollmächtigten<br />

Köln e.V. und der Gerling-<br />

Konzern eine Übereinkunft zur<br />

Zusammenarbeit. Im Mittelpunkt stand<br />

die Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung<br />

als wichtigste berufliche Absicherung<br />

der Verbandsmitglieder. Der Gerling-Konzern,<br />

Vorgängergesellschaft des<br />

HDI, verpflichtete sich, den Mitgliedern des<br />

heutigen Steuerberater-Verband e.V. Köln<br />

eine Absicherung dieses beruflichen Risikos<br />

zu bieten und diese „in Abstimmung mit<br />

dem Verband als Interessenvertreter und<br />

unter der Berücksichtigung der Bedürfnisse<br />

der Versicherungsnehmer“ kontinuierlich<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Diese Übereinkunft existiert auch heute<br />

noch und wurde im Laufe der Jahre stetig<br />

aktualisiert und um zusätzliche Versicherungslösungen<br />

erweitert. Den Verbandsmitgliedern<br />

steht inzwischen ein Produktportfolio<br />

für den beruflichen, aber auch für<br />

den gesamten privaten Bereich zur Verfügung.<br />

Dadurch besteht die Möglichkeit, sich<br />

zu besonderen Konditionen und Bedingungen<br />

vollumfänglich bei den Versicherungsexperten<br />

für Freie Berufe abzusichern.<br />

Die Beratung zu den einzelnen Lösungen<br />

für die Mitglieder stellt der HDI durch ein<br />

spezialisiertes Team sicher, welches die besonderen<br />

Anforderungen der Berufsgruppe<br />

kennt und laufend zu Entwicklungen/<br />

Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

weiterqualifiziert wird. Die<br />

Wahl der passenden Vertragsgestaltung<br />

in der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung<br />

ist dabei ebenso Inhalt der Beratungen<br />

wie die Absicherung von Cyberrisiken<br />

und die persönliche Vorsorge der<br />

Berufsträger und deren Mitarbeiter und Familien.<br />

Die Existenzsicherung aller Mitglieder<br />

steht dabei im Vordergrund und neben<br />

dem Risikotransfer auf die Versicherungsdeckung<br />

gibt der HDI auch Unterstützung<br />

bei der Optimierung der Kanzleiabläufe,<br />

um mögliche Haftungsrisiken schon vor der<br />

Entstehung zu vermeiden. Dafür sind die<br />

Experten der Schadenabteilung regelmäßig<br />

mit dem Risikomanagement-Seminar<br />

im Weiterbildungsangebot der Akademie<br />

für Steuerrecht vertreten. Die Teilnahme<br />

am Programm „Fortbildungspass“ führt<br />

dann für die Mitglieder unmittelbar zu<br />

Prämienvorteilen im Rahmen der Berufshaftpflichtversicherung.<br />

Mehr Informationen zu den Vorteilen der<br />

Kooperation erhalten Sie von Ihrem Ansprechpartner<br />

im Steuerberater-Verband<br />

e.V. Köln, Götz Runge:<br />

Ansprechpartner für unsere<br />

Mitglieder<br />

HDI Deutschland Vertrieb<br />

Götz Runge<br />

Gebietsleiter Köln Ost<br />

Charles-de-Gaulle-Platz 1<br />

50679 Köln<br />

Tel. 0221 144 4733<br />

Fax 0511 645 1150956<br />

Mobil 0172 2555271<br />

goetz.runge@hdi.de<br />

11


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Gehalts- und Praxiskostenumfrage <strong>2022</strong><br />

Die diesjährige Gehalts- und<br />

Praxiskostenumfrage ist angelaufen.<br />

Sie wird im Zweijahresrhythmus<br />

durchgeführt.<br />

Ihre Ergebnisse werden intensiv nachgefragt<br />

beim Verband. Um eine möglichst<br />

hohe statistische Aussagekraft zu<br />

gewährleisten, bitten wir alle Mitglieder<br />

um Teilnahme. Diesen Ausgaben der VN<br />

liegt der Fragebogen noch einmal bei.<br />

Bitte nutzen Sie diesen oder den Link des<br />

am 13.05. versendeten Gehaltsumfragenewsletters.<br />

Die Teilnehmer der Umfrage erhalten die<br />

beiden Auswertungsbände kostenlos.<br />

Insoweit wird es sich wie in den Vorjahren<br />

um einen Tabellenband handeln mit<br />

den durchschnittlichen Gehaltsangaben<br />

zum einen für Steuerfachangestellte, die<br />

nach Verbandsbezirken aufgeschlüsselt<br />

werden, im ersten Berufsjahr sowie nach<br />

fünf, zehn und zwanzig Berufsjahren.<br />

Zum anderen enthält der Tabellenband<br />

die durchschnittlichen Gehaltsangaben<br />

für Steuerfachwirte, Bilanzbuchhalter<br />

und angestellte Steuerberater sowie für<br />

Hoch- und Fachhochschulabsolventen,<br />

Freie Mitarbeiter, Auszubildende und<br />

Sekretariat / Schreibkräfte. Außerdem<br />

werden Tabellen z.B. zu freiwilligen sozialen<br />

Leistungen, zum Urlaubsanspruch<br />

etc. erstellt.<br />

In einem Mehrjahresvergleich wird die<br />

Entwicklung der wesentlichen durchschnittlichen<br />

Gehälter über einen Zehnjahreszeitraum<br />

dargestellt, wobei ein<br />

weiteres Augenmerk der Gegenüberstellung<br />

der Entwicklung der Gehälter zur<br />

Inflation im Betrachtungszeitraum gilt.<br />

•<br />

/ Gewährte Sozial-/ Sonderleistungen 2009 - 2020<br />

2009 2012 2014 2016 2018 2020 <strong>2022</strong><br />

Beteiligung 255 213 250 213 188 166<br />

Aus- und<br />

Fortbildungskosten<br />

60,2% 74,5% 77,7% 77,9% 74,9% 82,5%<br />

13. Monatsgehalt 71,2% 68,7% 69,1% 67,6% 68,2% 71,1%<br />

Fahrtkostenerstattung/<br />

Jobticket<br />

53,3% 62,0% 57,5% 64,3% 64,6% 67,5%<br />

Direktversicherung 42,3% 52,2% 48,8% 40,8% 51,6% 53,0%<br />

Betriebliche<br />

Altersversorgung<br />

34,6% 33,5% 40,3% 43,7% 41,0% 50,6%<br />

Vermögenswirksame<br />

Leistungen<br />

49,7% 54,2% 51,2% 47,4% 43,8% 48,8%<br />

Urlaubsgeld 23,7% 25,5% 29,6% 28,6% 28,9% 36,7%<br />

Für<br />

<strong>2022</strong><br />

benötigen<br />

wir IHRE<br />

Mithilfe!<br />

Gewinn- und<br />

Umsatzbeteiligung<br />

12,0% 12,2% 15,0% 12,7% 15,0% 15,7%<br />

Firmenwagen 10,6% 5,2% 1,0% 6,6% 9,6% 9,0%<br />

Zuschuss<br />

Kindergartenbeitrag<br />

13,4% 3,5% 2,4% 5,6% 11,6% 3,6%<br />

Mehrfachnennungen möglich<br />

12


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Social Media Kanäle des Verbandes<br />

Social Media werden immer wichtiger, und auch der Steuerberater-Verband Köln nutzt sie immer<br />

mehr und mehr. Lesen Sie nachfolgend, warum wir das tun, wer unser Gesicht dahinter ist, und<br />

was unsere Follower sagen.<br />

/ Warum machen wir überhaupt Social Media?<br />

/ Hier finden Sie uns<br />

94 % der Deutschen nutzten<br />

Anfang 2021 das Internet.<br />

Ca. 79 % sind aktive<br />

Social-Media-Nutzer. Pro Tag<br />

verbringen deutsche Nutzer<br />

im Schnitt rund eine Stunde<br />

und 24 Minuten in Social<br />

Media.<br />

Der Blick in Social Media gehört mittlerweile,<br />

genau wie der Blick in die Zeitung,<br />

zu unserem (Medien-)Alltag. Die Mehrheit<br />

checkt sofort nach dem Aufwachen die Social-Media-Apps<br />

am Smartphone. Social<br />

Media ist immer „Mobile first“. Auch der<br />

Steuerberater-Verband Köln hat vor einiger<br />

Zeit die Bedeutung von Social Media<br />

erkannt und diese fest in das Unternehmen<br />

integriert.<br />

Macht euch euer eigenes Bild und besucht<br />

uns doch mal auf Facebook und Instagram.<br />

Wenn Euch der Content gefällt,<br />

zeigt es mit einem Like. •<br />

@StBVerbandKoeln<br />

@steuerberater.verband.koeln<br />

/ Was sagen unsere<br />

Follower?<br />

/ Wer ist das Gesicht hinter den Social Media Kanälen<br />

des Steuerberater-Verbandes Köln?<br />

TEAM-STECKBRIEF<br />

Name, Vorname:<br />

SARAH OSTROWSKI<br />

Abteilung: Social Media<br />

Tätig seit: 01. Juli 2015<br />

An meiner Arbeit gefällt mir besonders gut:<br />

Die schnelle und offene Kommunikation mit<br />

unserer Community.<br />

Hat eine Schwäche für: gutes Essen<br />

Kann nicht ohne: Smartphone<br />

Life is short so eat your dessert first<br />

13


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// 40 Jahre LAG Köln – Festschriftbeitrag des<br />

Steuerberater-Verbandes Köln<br />

Die britische Militärregierung, die nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg in Ausführung des Kontrollratsgesetzes Nr.<br />

21 vom 30.03.1946 zur Wiedererrichtung der Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

in ihrer Besatzungszone Landesarbeitsgerichte<br />

errichtete, ließ Köln außen vor. Obwohl die Stadt eine bis<br />

in die napoleonische Besatzungszeit zurückreichende arbeitsgerichtliche<br />

Tradition aufweist, wurden LAGs nur in Düsseldorf und<br />

Hamm gegründet. Diese aus Kölner Sicht schmerzliche Entscheidung<br />

revidierte der Landtag Nordrhein-Westfalen 35 Jahre später<br />

und gründete auch in Köln ein eigenständiges LAG.<br />

Nettolohnoptimierung“. In Anbetracht der hohen Steuer- und Abgabenbelastung<br />

in Deutschland sowie der Personalnöte in fast<br />

allen Wirtschaftszweigen ist es für jeden Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

sinnvoll, sich mit diesen Möglichkeiten näher zu befassen.<br />

Der Aufsatz befasst sich insbesondere mit der Rechtslage zu dem<br />

in § 8 Abs. 4 EStG beschriebenen sog. Zusätzlichkeitserfordernis.<br />

Sodann werden Beispiele mit und ohne Zusätzlichkeitsvoraussetzung<br />

gegeben, die vor allem in § 3 EStG und im Übrigen in weiteren<br />

Vorschriften gegeben sind.<br />

•<br />

Das Landesarbeitsgericht Köln feiert somit im Jahr <strong>2022</strong> sein<br />

40-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass hat es eine Festschrift<br />

mit dem Titel „Rechtsprechung für die Arbeits- und Wirtschaftsregion<br />

Köln-Bonn-Aachen“ herausgegeben.<br />

Der Steuerberater-Verband e.V. Köln hatte Gelegenheit, einen eigenen<br />

Beitrag zu dieser rund 470 Seiten umfassenden Festschrift mit<br />

insgesamt mehr als 30 Aufsätzen zu leisten.<br />

Präsident Hagemeister und Geschäftsführer Dr. Bachem verfassten<br />

einen 14-seitigen Beitrag zum Thema „Möglichkeiten der<br />

// Hybrid-Steuerberaterlehrgang der Akademie wieder ausgebucht<br />

Am Samstag, dem 07.05.<strong>2022</strong>,<br />

ging es für 60 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer los – ihr<br />

Vorbereitungslehrgang auf<br />

die Steuerberaterprüfung 2023/2024 begann.<br />

Ein wichtiger Moment sowohl für<br />

die Teilnehmer, als auch für die anwesenden<br />

Vertreter der Akademie. Geschäftsführer<br />

Dr. Dominik Scheuerer eröffnete<br />

den ersten Lehrgangstag und stellte die<br />

Mannschaft der Akademie vor, die sich in<br />

den kommenden 1 ½ Jahren um die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer kümmern<br />

wird: Dipl.-Fw. Paul Lüer, Fachbereichsleiter<br />

Steuerberaterlehrgang, Susanne Kahrweg,<br />

Organisation, und Michelle Stehle,<br />

die aktuell den eCampus des Lehrgangs<br />

administriert.<br />

Es war für alle Beteiligten wichtig, dass<br />

dieser Lehrgang wieder in Präsenz starten<br />

konnte. Ganz überwiegend waren die<br />

Teilnehmer des Lehrgangs auch persönlich<br />

erschienen und hatten so die Gelegenheit,<br />

ihre neuen Kolleginnen und Kollegen und<br />

das Schulungsgebäude persönlich kennen<br />

zu lernen. Aber natürlich steht allen offen,<br />

den Lehrgang jederzeit auch online zu besuchen;<br />

wie schon die vorangegangenen<br />

Lehrgänge ist er wieder hybrid aufgebaut,<br />

so dass man tagesaktuell über die Teilnahme<br />

entscheiden kann.<br />

STEUERBERATERLEHRGANG<br />

– Samstagslehrgang –<br />

www.akademie-steuerberater.de<br />

Steuerberaterlehrgang<br />

Mai <strong>2022</strong><br />

AUSGEBUCHT!<br />

Bereits länger im Einsatz ist der moderne<br />

eCampus, über den alle Materialien sowie<br />

die prüfungsbegleitenden e-Trainings<br />

abgerufen werden können, über alle bekannten<br />

Geräte mit Internetanschluss,<br />

natürlich auch über mobile Geräte.<br />

Wir wünschen an dieser Stelle noch einmal<br />

allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

einen interessanten und gewinnbringenden<br />

Lehrgangsbesuch und stehen jederzeit<br />

gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.<br />

Sind Sie ebenfalls am Lehrgang der Akademie<br />

interessiert? Dann schauen Sie<br />

doch einfach als Gasthörer<br />

vorbei oder informieren Sie<br />

sich unter www.akademiesteuerberater.de.<br />

•<br />

14


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Arbeitgebersiegel <strong>2022</strong> und 2023 – Rückblick und Ausblicke<br />

Erfahrene Steuerberater und Steuerberaterinnen<br />

sowie Steuerfachangestellte<br />

und hervorragend<br />

qualifizierter, motivierter Nachwuchs<br />

werden händeringend gesucht. Die<br />

Konsequenz: Wer heute neue Mitarbeiter<br />

von sich überzeugen will, muss diese auf<br />

ganzer Linie überzeugen.<br />

Mit dem Qualitätssiegel „Exzellenter<br />

Arbeitgeber“ haben Sie dafür die besten<br />

Karten in der Hand – und die überzeugendsten<br />

Argumente auf Ihrer Seite.<br />

Denn mit diesem Siegel, das bereits seit<br />

vier Jahren vergeben wird, machen Sie<br />

deutlich, dass Sie Talenten und Experten<br />

wahrhaft ausgezeichnete Arbeitsbedingungen<br />

sowie Karrierechancen bieten. In<br />

einem Umfeld, in dem die besten Köpfe<br />

gerne arbeiten.<br />

Nachdem der Wettbewerb zum Arbeitgebersiegel<br />

<strong>2022</strong> mit der Auswertung der<br />

Onlinefragebögen abgeschlossen worden<br />

war, konnten 32 von 35 teilnehmenden<br />

Kanzleien im Januar ausgezeichnet<br />

werden. Alle Gewinner dürfen stolz darauf<br />

sein, sich als „Exzellente Arbeitgeber“<br />

bezeichnen zu dürfen. Alle dürfen mit den<br />

versendeten Onlinemarketingdateien auf<br />

ihren Homepages sowie in ihren sozialen<br />

Medien werben. Die Gewinner der Platinund<br />

Diamantsiegel haben zudem Urkunden<br />

und eine attraktive Trophäe erhalten.<br />

Das für diese Siegelgewinner zugehörige<br />

Arbeitgeberseminar zum Thema Recruiting<br />

wird nach Redaktionsschluss der VN<br />

s t a t t fi n d e n .<br />

Nun steht noch eine förmliche Verleihung<br />

des Siegels aus. Hier konnte coronabedingt<br />

leider erst ein Termin für die<br />

Zeit nach den Sommerferien bestimmt<br />

werden. Die Verleihungsfeier <strong>2022</strong> ist<br />

auf Dienstag, den 06.09.<strong>2022</strong>, ab 10 Uhr,<br />

festgelegt worden. Hier werden zwei<br />

hervorragende Referenten die aktuellen<br />

Probleme des Arbeitsmarktes für Steuerberater<br />

beleuchten und Ratschläge für die<br />

Praxis geben. Von der (erneuten) Übergabe<br />

der Trophäe durch Präsident Hagemeister<br />

werden professionelle Fotos gefertigt,<br />

die wiederum zu Werbezwecken verwendet<br />

werden können. Danach sowie bei<br />

einem Mittagsimbiss besteht die Möglichkeit<br />

zum Erfahrungsaustauch unter den<br />

Siegelträgern. Weitere Einzelheiten werden<br />

rechtzeitig bekannt gegeben.<br />

Ergänzend wird den Gewinnern des Platin-<br />

und Diamantsiegels in diesem Jahr<br />

erstmals auch auf dem Deutschen Steuerberatertag<br />

in Dresden die Möglichkeit der<br />

Siegelvergabe eröffnet. Am Sonntag, dem<br />

09.10.<strong>2022</strong>, wird DStV-Präsident StB Torsten<br />

Lüth den Siegelträgern gratulieren.<br />

Auch insoweit werden erneut professionelle<br />

Fotos gefertigt, die wiederum für<br />

Werbezwecke verwendet werden können.<br />

Weitere Einzelheiten dazu s.u. Seite 28.<br />

Weitere Einzelheiten finden Sie im übrigen<br />

unter www.exzellenterarbeitgeber.de. •<br />

/ Arbeitgebersiegel 2023<br />

Der Wettbewerb zur Verleihung<br />

des Arbeitgebersiegels 2023<br />

startet wieder am 01. Oktober.<br />

Allen Mitgliedern wird per E-Mail<br />

die Möglichkeit zur Teilnahme<br />

gegeben.<br />

Interessierte Kanzleien sollten<br />

sich den Start des neuen<br />

Wettbewerbs am 01.10.<strong>2022</strong><br />

bereits jetzt vormerken.<br />

15


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Systembegutachtung<br />

geschafft!<br />

// Rügener Steuerfachtage<br />

In diesem Jahr können unsere Rügener<br />

Steuerfachtage in Präsenz stattfinden.<br />

Sie finden vom 23.- 25. Juni<br />

<strong>2022</strong> wieder in Binz auf der schönen<br />

Insel Rügen statt.<br />

Der Steuerberater-Verband Köln lädt Sie wieder herzlich<br />

ein, im an der Strandpromenade gelegenen Kurhaus<br />

Binz praxisrelevante Vorträge von bekannten<br />

Referenten zu den wichtigen Beratungsfeldern des<br />

Jahres <strong>2022</strong> zu hören.<br />

Ein begrenztes Zimmerkontingent im Travel Charme<br />

Kurhaus Binz ist vorhanden. Eventuell notwendige<br />

pandemische Sicherheitsmaßnahmen werden wir<br />

konsequent einhalten.<br />

Endlich wieder in Präsenz fand die diesjährige Auditierung von<br />

Verband und Akademie seitens der DQS statt. Nachdem zwei Auditierungen<br />

in den Vorjahren online durchgeführt werden mussten,<br />

konnten wir den DQS-Auditor Tino Wolf nunmehr wieder in<br />

unseren Räumlichkeiten begrüßen. Und diesmal ging es direkt um<br />

das Ganze; es war kein Überprüfungsaudit vorgesehen, sondern<br />

eine komplette Neubegutachtung der Managementsysteme von<br />

Verband und Akademie.<br />

Diese Begutachtung war sehr erfolgreich, dies schon einmal vorab.<br />

Die Vorbereitung war allerdings auch sehr aufwendig, weil in die<br />

Managementsysteme von Verband und Akademie alle digitalen<br />

Neuerungen hinzugefügt werden mussten, die sich seit 2020 in<br />

stetem Ausmaß ergeben haben. Denn mit dem Beginn der Pandemie<br />

hatten Verband und Akademie bekanntermaßen schnell und<br />

geräuschlos auf Onlinebetrieb umgestellt, und alle Dienstleistungen<br />

– vor allen Dingen die Fortbildungen – digital angeboten. Mit<br />

großem Erfolg, wie wir Ihnen bereits mehrfach berichten konnten.<br />

Am Donnerstag, 23.06.<strong>2022</strong>, wird Dipl.-Fw. (FH) Nico<br />

Schley, Rechtsanwalt und Steuerberater sowie Fachanwalt<br />

für Steuerrecht, zu aktuellen Entwicklungen<br />

und Gestaltungen rund um die Immobilie referieren.<br />

Am Freitag, den 24.06.<strong>2022</strong>, trägt Prof. Dr. Bert Kaminski<br />

zu aktuellen ertrag- und erbschaftsteuerlichen<br />

Beratungsschwerpunkten bei der Unternehmensnachfolge<br />

vor.<br />

Am Samstag, dem 25.06.<strong>2022</strong>, referiert Steuerberater<br />

Dipl.-Fw Hans-Georg Janzen zum Thema Umsatzsteuer<br />

im digitalen Wandel.<br />

•<br />

Und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Verband und Akademie<br />

waren wirklich froh, als der Auditor Wolf am Ende des zweiten<br />

Tages verkündete, dass wir wieder hervorragend bestanden haben,<br />

ohne jegliche Abweichungen und mit einem hohen Potential<br />

und Kundenzufriedenheit. Darüber freuen wir uns sehr und<br />

danken dem Auditor Wolf für das ertragreiche Audit und unserem<br />

Auditor Dirk Lötsch für die – wie immer – professionelle und<br />

effektive Vorbereitung und Begleitung.<br />

•<br />

cutt.ly/RuegenerSteuerfachtage<br />

16


RÜGENER<br />

STEUERFACHTAGE<br />

<strong>2022</strong><br />

Die diesjährigen Rügener Steuerfachtage<br />

finden vom 23. – 25. Juni <strong>2022</strong> in Binz auf der<br />

schönen Insel Rügen statt.<br />

Der Steuerberater-Verband Köln lädt Sie wieder<br />

herzlich ein, im an der Strandpromenade gelegenen<br />

Kurhaus Binz praxisrelevante Vorträge von<br />

bekannten Referenten zu den wichtigen<br />

Beratungsfeldern des Jahres <strong>2022</strong> zu hören.<br />

Ein begrenztes Zimmerkontingent im Travel Charme<br />

Kurhaus Binz ist vorhanden. Die voraussichtlich<br />

notwendigen pandemischen Sicherheitsmaßnahmen<br />

werden wir konsequent einhalten.<br />

Alle weiteren Informationen finden Sie unter<br />

www.stbverband-koeln.de/ruegen<br />

DO<br />

23.06.<br />

FR<br />

24.06.<br />

SA<br />

25.06.<br />

Aktuelle Entwicklungen und<br />

Gestaltungen rund um die Immobilie<br />

Dipl.-Fw. StB RA FAStR Nico Schley<br />

Aktuelle ertrag- und erbschaftsteuerliche<br />

Beratungsschwerpunkte bei der<br />

Unternehmensnachfolge<br />

Prof. Dr. Bert Kaminski<br />

Geeignet als Pflichtfortbildung für den<br />

Fachberater (DStV) Unternehmensnachfolge<br />

Umsatzsteuer im digitalen<br />

Wandel<br />

Dipl.-Fw StB Hans-Georg Janzen<br />

Detaillierte Gliederungen auf www.stbverband-koeln.de/ruegen.<br />

Dort ist auch eine Online-Anmeldung möglich. Bitte beachten Sie,<br />

dass auch Einzeltage gebucht werden können.<br />

Ihre Ansprechpartnerin für die Rügener Steuerfachtage ist<br />

Susanne Kahrweg unter Tel.02203 993091 oder per E-Mail unter<br />

kahrweg@stbverband-koeln.de. Wir freuen uns auf Sie!


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Pressearbeit im ersten Quartal <strong>2022</strong><br />

„Wieviel kostet die Hilfe bei der Steuererklärung“<br />

wollte das Magazin des Kölner<br />

Stadt-Anzeigers im März wissen und erhielt<br />

selbstverständlich eine kompetente Auskunft.<br />

Dr. Wilfried Bachem, Geschäftsführer<br />

des Steuerberater-Verbandes Köln, stellte<br />

klar, dass „die Honorare der Steuerberaterinnen<br />

und -berater nach der Vergütungsverordnung<br />

für Steuerberater berechnet<br />

werden“ und gab einige zusätzliche Informationen.<br />

Mitte März befragte Wirtschaftsredakteurin<br />

Ulla Thiede vom General-Anzeiger<br />

den Vizepräsidenten StB Egbert Dahley zu<br />

dem Thema „Verzweifeltes Warten auf Corona-Hilfen.<br />

Solo-Selbstständige in NRW<br />

berichten, dass sie händeringend auf Auszahlungen<br />

für Januar bis März angewiesen<br />

sind.“ Er wies darauf hin, dass Solo-Selbstständige<br />

die Möglichkeit haben, die Unterstützung<br />

selbst zu beantragen. VP Dahley<br />

bemerkte weiterhin, dass der Druck auf die<br />

Unternehmen durch die Pandemie im Allgemeinen<br />

nicht mehr so hoch sei.<br />

Ende März veröffentlichte das Handelsblatt<br />

sein alljährliches Ranking der Steuerberater<br />

und Wirtschaftsprüfer, das immer auch ein<br />

Stimmungsbild der Branche widerspiegelt:<br />

„Hoffen auf mehr Klarheit. Die Coronakrise<br />

erhöht die Arbeitslast von Steuerberatern<br />

und Wirtschaftsprüfern massiv. Besonders<br />

leiden sie darunter, dass verlässliche Regeln<br />

für ihre Arbeit fehlen“. Unter diesem<br />

Titel kommt auch Präsident Hagemeister zu<br />

Wort: „Das Hauptproblem liegt darin, dass<br />

wir Steuerberater sehr lange in einem unsicheren<br />

und teilweise widersprüchlichen<br />

Rahmen beraten mussten“. „Häufige Änderungen<br />

der Vorgaben und Auslegungen<br />

sowie fehlende verlässliche Regelungen<br />

erschweren hier eine zügige und umfassende<br />

Beratung unserer Mandanten bei der<br />

Beantragung der Hilfen.“<br />

Am 11. Mai fand schließlich die erste Telefonaktion<br />

in diesem Jahr im Kölner Stadt-<br />

Anzeiger statt. Die drei Vorstandsmitglieder<br />

StB Dipl.-Vw. Gisela Eichler, StB Dipl.-Kfm.<br />

Ralf Forné und StB Regina Kurscheid beantworteten<br />

die Fragen der Leser rund um<br />

Kurzarbeit, Home-Office, Versteuerung der<br />

Renten u.a.<br />

•<br />

/ Presse<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Antonie Schweitzer, Köln<br />

Bonner General-Anzeiger<br />

StB Egbert Dahley<br />

Verzweifeltes Warten auf<br />

Corona-Hilfen<br />

22.03.<strong>2022</strong><br />

Handelsblatt<br />

Hoffen auf mehr Klarheit<br />

23.03.<strong>2022</strong><br />

18


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

19


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Kölner-Stadt-Anzeiger<br />

RA/FAStR Dr. Wilfried Bachem<br />

Kein Geld verschenken<br />

15.03.<strong>2022</strong><br />

20<br />

Kölner-Stadt-Anzeiger<br />

StB Dipl.-Vw. Gisela Eichler, StB Dipl.-Kfm. Ralf Forné, StB Regina Kurscheid<br />

Weniger Steuern, mehr Gehalt<br />

11.05.<strong>2022</strong>


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Endlich wieder: After-Work-Party im „ANNO 1858“<br />

Alle waren sie wieder da, Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter aus den Kanzleien und natürlich auch Vertreter des Verbandes.<br />

Alle feierten gemeinsam eine wunderbare Sommerabend-After-Work-Party<br />

im ehemaligen Höhnerstall, im „ANNO 1858“ am Kölner Heumarkt. Ein<br />

DJ sorgte wieder für äußerst tanzbare Musik. Und es ging bis weit nach Mitternacht.<br />

So soll es sein!<br />

Wir freuen uns bereits auf die nächste After-Work-Party, über die<br />

wir Sie rechtzeitig informieren werden; wahrscheinlich wird sie im<br />

Oktober <strong>2022</strong> durchgeführt.<br />

AFTER<br />

WORK<br />

PARTY<br />

FÜR STEUERBERATER<br />

Donnerstag, 19. Mai <strong>2022</strong><br />

18.00 Uhr bis 24.00 Uhr<br />

„ANNO 1858“ (ehem. Höhnerstall) Köln<br />

stbverband-koeln.de<br />

// Bezirksvorständekonferenz<br />

Traditionell wird die Frühjahrssitzung<br />

des Verbandsvorstandes<br />

mit einer Konferenz der Bezirksvorstände<br />

verbunden. Die<br />

diesjährige Sitzung fand am 31.03.<strong>2022</strong><br />

statt.<br />

Im Rahmen dieser Konferenz tauschen<br />

sich die Bezirksvorstände und ihre Stellvertreter<br />

zu den Aktivitäten in den Bezirken<br />

aus, die stattgefunden haben und<br />

künftig stattfinden sollen. Coronabedingt<br />

war in der zurückliegenden Zeit eine Zurückhaltung<br />

bei der Durchführung von<br />

Präsenzveranstaltungen geboten.<br />

Im Rahmen der Veranstaltungen, die<br />

durchgeführt worden sind, war vor allem<br />

die Onlineveranstaltung „Die Grundsteuer<br />

in der praktischen Umsetzung“ von besonderem<br />

Interesse. Darüber hinaus haben<br />

die Themen Personalführung und Findung<br />

von Auszubildenden besonderen Anklang<br />

gefunden.<br />

RA/StB Prof. Dr. Werner Görg, Köln, hielt<br />

zu Beginn der Bezirksvorständekonferenz<br />

ein einleitendes Referat zum Thema<br />

„DEUTSCHLAND – EIN STARTUP-LAND ?“.<br />

Das wertvollste, nicht börsennotierte<br />

Startup-Unternehmen ist wohl der in<br />

den USA gegründete Bezahldienstleister<br />

Snipe, dessen Unternehmenswert anlässlich<br />

der letzten Kapitalerhöhungsrunde<br />

auf 95 Mrd. US-Dollar taxiert wurde. Der<br />

börsennotierte Fahrdienstvermittler Uber<br />

21


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

erreichte einen Wert von 68 Mrd. Euro und<br />

ist der teuerste börsennotierte Startup<br />

der Welt. Das schwedische Unternehmen<br />

Spotify kam immerhin auf eine Bewertung<br />

von 8,5 Mrd. Euro. Im Gegensatz zur<br />

EU und besonders zu Deutschland hat<br />

sich Israel zur Startup-Nation schlechthin<br />

entwickelt. So hat Israel 2018 4,3 % des<br />

gesamten BIP für Forschung und Entwicklung<br />

sowie der Förderung von Startups<br />

aufgewendet und hat damit einen der<br />

weltweit höchsten Etats für dieses Investitionsfeld.<br />

Prof. Dr. Görg erläuterte ausführlich, warum<br />

Deutschland keinen guten Ruf bei<br />

Startups hat. Dies liegt vor allem an den<br />

steuerlichen Rahmenbedingungen und<br />

insoweit insbesondere an § 8 c und § 8 d<br />

KStG. Deutschland ist ein Hochsteuerland.<br />

Dies gilt für Ertragssteuern und<br />

Substanzsteuern in gleicher Weise. Beim<br />

Versuch, Steuervermeidungsgestaltungen<br />

zu unterbinden, haben Gesetzgeber<br />

und Finanzverwaltung ein Regelwerk geschaffen,<br />

das für Startup-Unternehmen<br />

unattraktiv ist. Prof. Dr. Görg hält sie,<br />

übereinstimmend z.B. mit Deutschlands<br />

Großinvestor Dietmar Hopp, ehemals SAP,<br />

für erschreckend. Die mangelnde Attraktivität<br />

resultiert aus einem steuerlichen<br />

Kontext, der unverständlich, hochkomplex,<br />

kompliziert und unerwartet ist. Die<br />

Anwendung der einschlägigen Gesetze<br />

und der dazu ergangenen Verwaltungserlasse<br />

generiert keine Rechtssicherheit.<br />

Dies lässt inländische und ausländische<br />

Investoren nach alternativen Gründungsstandorten<br />

Ausschau halten.<br />

•<br />

// Umfrage zu GmbH-Geschäftsführer-Gehältern<br />

Einmal im Jahr führen DStV, Handelsblatt<br />

und der LPV Verlag<br />

unter der Marke BBE media eine<br />

Umfrage zur Höhe von GmbH-Geschäftsführer-Gehältern<br />

durch. Teilnehmer<br />

erhalten einen kostenlosen Ergebnisbericht.<br />

Bei Betriebsprüfungen in GmbHs geht<br />

es häufig um die Frage der steuerlichen<br />

Angemessenheit der Jahresbezüge von<br />

Gesellschafter-Geschäftsführern. Für<br />

den Fremdvergleich sind oft zuverlässige,<br />

anerkannte Vergleichswerte aus Gehaltsstruktur-Untersuchungen<br />

– wie die<br />

von BBE media – von entscheidender Relevanz.<br />

Zunehmend greifen die Finanzverwaltung<br />

und auch die Finanzgerichte bei<br />

der Beurteilung der Angemessenheit auf<br />

diese Ergebnisse zurück. Steuerberaterinnen<br />

und Steuerberater sollten deshalb<br />

immer über die aktuelle Entwicklung der<br />

Jahresbezüge von GmbH-Spitzenkräften<br />

informiert sein.<br />

Dabei hilft die Teilnahme an der Umfrage<br />

„GmbH-Geschäftsführer-Vergütungen“,<br />

die der DStV, das Handelsblatt und der<br />

LPV Verlag unter der Marke BBE media<br />

jährlich durchführen. Die Studie liegt inzwischen<br />

in über 20 Jahrgängen vor. Teilnehmer<br />

bekommen nach Abschluss der<br />

Umfrage für jeden ausgefüllten Fragebogen<br />

einen kostenlosen Ergebnisbericht.<br />

Die Teilnahme ist seit März online unter<br />

www.bbe-umfrage.de möglich.<br />

•<br />

22


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Kanzleiportrait<br />

Jörg Reimer Steuerberatungsgesellschaft mbH, Aachen<br />

Von Antonie Schweitzer<br />

Das Wohnzimmer von damals ist längst Geschichte<br />

– doch die vertraute Atmosphäre ist geblieben.<br />

Was 1999 bei Jörg Reimer zu Hause begann, ist zu<br />

einer etablierten Kanzlei mit etwa 20 Beschäftigten<br />

und eigenen Räumen herangewachsen. „Dabei war mir<br />

von Beginn an eine wertschätzende Atmosphäre wichtig“,<br />

betont Jörg Reimer, geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Jörg Reimer Steuerberatungsgesellschaft mbH mit Sitz in Aachen.<br />

Das nachweislich familienorientierte und fürsorgliche<br />

Miteinander war dem Steuerberater-Verband e.V. Köln nach<br />

2021 auch in diesem Jahr das Siegel „Exzellenter Arbeitgeber“<br />

wert. Ganz offenbar kein „One-Hit-Wonder“.<br />

„Bei uns sind die Auszubildenden genauso wichtig wie die<br />

erfahrenen Beraterinnen und Berater“, sagt Diplom-Betriebswirt<br />

Reimer. Mit seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />

reist der Fachberater für Sanierung und Insolvenzverwaltung<br />

jedes Jahr aufs Neue nach Sardinien und Mallorca, wo der<br />

Zusammenhalt auf einer eigens gemieteten Finca sechs Tage<br />

lang zum Selbstläufer wird. „Eigene Räume“: Das bedeutet in<br />

der Aachener Kanzlei auch Frei-Räume für das gesamte Team.<br />

„Die Kolleginnen und Kollegen schaffen sich ihren eigenen<br />

Arbeitsbereich, damit jeder seine Stärken und Fähigkeiten<br />

optimal einsetzen kann“, sagt Reimer.<br />

Die modernen Kanzleiräume des Steuerberaters liegen im<br />

historischen Stadtteil Burscheid, umgeben von zahlreichen<br />

Grünanlagen und mit optimaler Verkehrsanbindung. Die<br />

Kompetenz der Kanzlei liegt vor allem in der internationalen<br />

Beratung von Unternehmen im Grenzgebiet zu den<br />

Niederlanden, Belgien und Luxemburg. Die intensive Zusammenarbeit<br />

wird durch Partnerschaften mit Steuerberatern,<br />

Wirtschaftsprüfern und Rechtsanwälten in den jeweiligen<br />

Ländern ergänzt. Zu den Schwerpunkten zählen außerdem<br />

die Sanierungs- und Strategieberatung sowie die Insolvenzvermeidung<br />

nationaler Unternehmen. Als Fachberater für<br />

Sanierung und Insolvenzverwaltung (DStV e.V.), Vorsitzender<br />

des Arbeitskreises „Restrukturierung und Unternehmensplanung“<br />

des Steuerberater-Verband e.V. Köln und durch<br />

langjährige intensive Zusammenarbeit mit Insolvenzverwaltern<br />

sind die Berater bei Jörg Reimer für diesen Bereich<br />

professionell aufgestellt.<br />

Die nahezu 100-prozentige Digitalisierung der Kanzleiprozesse<br />

zeichnet die DATEV seit 2019 und bis heute jährlich mit<br />

dem Siegel „Digitale Kanzlei“ aus. Ergänzt wird die effiziente<br />

Arbeitsweise durch die ISO-Zertifizierung 9001:2015 der<br />

Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen<br />

GmbH und das bundesweite Qualitätssiegel des<br />

Deutschen Steuerberaterverband e.V.<br />

« Bei uns sind die Auszubildenden<br />

genauso wichtig wie die erfahrenen<br />

Beraterinnen und<br />

Berater.»<br />

StB Dipl.-Bw. und<br />

Fachberater für<br />

Sanierung und<br />

Insolvenzverwaltung<br />

Jörg Reimer<br />

23


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// EDV-Arbeitskreis<br />

// 50. Aachener<br />

Stammtisch wird zum<br />

eindrucksvollen Ausflug<br />

Gewöhnlich findet der Steuerberater-<br />

Stammtisch des Aachener Bezirkes in mittlerweile<br />

gewordener Tradition regelmäßig<br />

am 1. Dienstag jedes „Gewerbesteuerfälligkeits-Monats“<br />

in einem Lokal der Städteregion Aachen<br />

statt. Der Stammtisch ist seit seiner Gründung am<br />

24.03.2009 im Restaurant „Brander Stier“ bis heute<br />

eine attraktive und gern wahrgenommene Gelegenheit<br />

zum geselligen Kollegenaustausch.<br />

Der EDV-Arbeitskreis tagte am 26.03.<strong>2022</strong>. Das Thema<br />

der Sitzung „Die praktische Anwendung der Grundsteuer-Software“<br />

sorgte für einen außerordentlich<br />

hohen Zuspruch. Mehr als 60 Teilnehmer nahmen am<br />

AK EDV teil.<br />

Zum 50. Stammtisch am 03.05.<strong>2022</strong> hatte sich der<br />

Bezirksvorstand etwas ganz Besonderes einfallen<br />

lassen:<br />

/ Eine Führung durch den Dachstuhl<br />

des Aachener Doms<br />

Da viele Steuerberaterkanzleien aktuell auf der Suche nach einer<br />

für sie optimalen und praktikablen Softwarelösung zur Grundstücksbewertung<br />

sind, wurde mehreren Firmen die Möglichkeit<br />

gegeben, Ihre Lösung zu präsentieren.<br />

Evelyn Öttinger präsentierte die Anwendung der SmartGrundsteuer<br />

Software der Firma Taxy.io GmbH. Paul Liese stellte das<br />

Produkt Opti.Tax der hsp Handels-Software-Partner GmbH vor,<br />

– die Grundsteuer-Cloud gemäß Rahmenvertrag der Steuerberaterverbände<br />

(vgl. VN 1 I <strong>2022</strong>, S. 23). Martin Frankenreiter von der<br />

Firma Steuersoft GmbH stellte das Produkt gsTAX.pro vor. Christian<br />

Voss präsentierte die Anwendung GrundsteuerDigital der Firma<br />

fino taxtech GmbH (DATEV).<br />

Die Teilnehmer des Arbeitskreises nutzten die Gelegenheit zu<br />

intensiven Gesprächen untereinander und mit den Referenten.<br />

•<br />

Während die übliche Führung im Aachener Dom erfolgte,<br />

bestand für die 20 Aachener Kolleginnen und<br />

Kollegen der exklusive Einblick in das Dachgewölbe<br />

des UNESCO-Weltkulturerbes und bei schönstem Wetter<br />

konnte Aachen aus luftiger Höhe überblickt werden.<br />

Dombaumeister Helmuth Maintz erläuterte nicht nur<br />

aus seinem Fachgebiet heraus, die architektonischen<br />

und statischen Gegebenheiten. Dem Dombaumeister<br />

gelang es, nachfühlend darzustellen, wie es wohl<br />

vor rd. 1.200 Jahren war, als die Pfalzkapelle in ihrer<br />

einzigartigen Bauweise errichtet wurde. Es gelang<br />

ihm, einen interessanten und lebhaften Vortrag über<br />

die Entwicklung des Aachener Doms zu präsentieren.<br />

24


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Deutlich wurde, dass Karl der Große, der hier beigesetzt wurde,<br />

nicht nur ein einmaliges Bauwerk hinterlassen hat. Er hat die<br />

Region bis heute auch zukunftsweisend geprägt.<br />

Nach dem Aufstieg über 160 Treppenstufen konnten sich die<br />

Teilnehmer davon überzeugen, dass das Steuerrecht nicht das<br />

einzige Konstrukt mit sehr vielen verschiedenen Verknüpfungen<br />

ist. Um die Dachkonstruktion des Aachener Doms wind- und<br />

wetterfest auszugestalten, sie über Jahre zu erhalten und zu<br />

schützen, wurde eine Konzeption erarbeitet, die eindrucksvoll<br />

und sehr sehenswert ist und wohl allen Teilnehmern in guter<br />

Erinnerung bleiben wird.<br />

Sichtlich begeistert zeigte sich der Bezirksvorsitzende Ralf Forné<br />

über den Blick vom Aachener Dom, der sich weit über die Krefelder<br />

Straße 210 (Sitz der Finanzverwaltung Aachen) hinweg<br />

erstreckt.<br />

Auf dem Boden der Tatsachen zurück, zeigten sich die Teilnehmer<br />

des 50. Stammstisches in Aachen mit dem Dombaumeister Helmut<br />

Maintz sichtlich erfreut über die mit vielen Details gespickte<br />

Führung und die einzigargtige Gelegenheit, einen Blick hinter<br />

die Kulissen des Weltkulturerbes zu bekommen.<br />

Anschließend klang das 50. Zusammentreffen, bei dem die Erlebnisse<br />

der Dombesichtigung und – wie gewohnt – berufsspezifische<br />

Themen und steuerpolitische Sichtweisen in lockerer<br />

Atmosphäre ausgetauscht wurden, am Marktplatz im Brauhaus<br />

„Zum Goldenen Schwan“ mit einem gemeinsamen Essen und<br />

dem Anstoßen auf den „Geburtstag“ aus.<br />

•<br />

Aus der luftigen Höhe des Aachener Doms bot sich eine Kulisse,<br />

die wohl sonst nicht gewährt wird.<br />

Die Gelegenheit zu haben, das Aachener Rathaus von dem gegenüberliegenden<br />

Aachener Dom aus in Augenschein zu nehmen,<br />

brachte Impressionen der ganz besonderen Art.<br />

25


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Kompetente Ansprechpartner und kollegiale Foren –<br />

die Arbeitskreise des Verbandes<br />

Dem Kölner Steuerberater-Verband<br />

sind insgesamt sieben<br />

Arbeitskreise angeschlossen,<br />

die sich u.a. an bestehenden<br />

DStV-Fachberatern orientieren, sonstige<br />

Themen aus dem Berufsalltag aufgreifen<br />

wie etwa EDV und Qualitätsmanagement,<br />

oder sich mit konkreten Fachbereichen beschäftigen:<br />

• Junge Steuerberater (AK JuSt)<br />

• Prüfende Berufe<br />

• Restrukturierung & Unternehmensplanung<br />

• Qualitätsmanagement<br />

• EDV<br />

• Gemeinnützigkeit und Vereine<br />

• Unternehmensnachfolge<br />

Alle Arbeitskreise sind hochkarätige Fortbildungs-<br />

und Diskussionsforen, die zum<br />

Teil auch Pflichtfortbildungen für Fachberater<br />

anbieten. Sie bieten allen Mitgliedern<br />

des Verbandes die Möglichkeit, sich<br />

über aktuelle Themen wie Gesetzesvorhaben,<br />

Verwaltungsanweisungen und<br />

Rechtsprechung auszutauschen und die<br />

entsprechende Facharbeit des Verbandes<br />

mit zu prägen.<br />

Die Arbeitskreise halten außerdem Kontakt<br />

zu wichtigen fachlichen Entwicklungen<br />

und stellen diese in den Sitzungen<br />

und Veranstaltungen der Arbeitskreise<br />

zur Diskussion. Die gut besuchten und regelmäßigen<br />

Sitzungen sind guter Beleg<br />

für die Bedeutung der Arbeitskreise in der<br />

Gesamtstruktur des Verbandes.<br />

Einen Überblick über alle unsere Arbeitskreise<br />

erhalten Sie mit der dieser Ausgabe<br />

der <strong>VerbandsNachrichten</strong> beigefügten nagelneuen<br />

Arbeitskreis-Broschüre, die wir<br />

Ihnen sehr zur Lektüre empfehlen.<br />

Sie haben Fragen, Anregungen oder<br />

Themenwünsche? Oder wollen einfach<br />

nur mitmachen? Sie sind herzlich<br />

willkommen. Schreiben Sie uns einfach:<br />

mitglieder@stbverband-koeln.de;<br />

oder rufen Sie uns an: 02203 993097.<br />

•<br />

// Der Arbeitskreis „Gemeinnützigkeit und Vereine“ stellt sich vor<br />

MIT VEREINTEN KRÄFTEN<br />

FÜR DIE GUTE SACHE.<br />

Das Kollegium für fachlichen Gedankenaustausch und<br />

Wissenserweiterung zu allen steuerlichen Fragen rund um<br />

die Vereinsarbeit und gemeinnützige Arbeit – unter Vorsitz<br />

von VP WP/StB Dipl.-Kfm. Eike Ellerbeck.<br />

Das Themenspektrum des Arbeitskreises<br />

„Gemeinnützigkeit<br />

und Vereine“ umfasst nicht nur<br />

Fragestellungen der Gemeinnützigkeit,<br />

sondern auch steuerliche Probleme<br />

nicht gemeinnütziger Vereine sowie<br />

gesellschaftsrechtliche Grundlagen, sofern<br />

sie von steuerlicher Bedeutung sind.<br />

Der Arbeitskreis führt jährlich zwei bis<br />

drei Sitzungen durch, in denen jeweils<br />

ein Schwerpunktthema aus den genannten<br />

Themenbereichen behandelt wird.<br />

Darüber hinaus werden Praxisfragen diskutiert,<br />

die von den Mitgliedern an den<br />

Arbeitskreis herangetragen werden.<br />

Die wachsende Anzahl an Mitgliedern ist<br />

zugleich ein Beleg für die zunehmende<br />

Bedeutung von Fragen der Gemeinnützigkeit<br />

in der Praxis und dem damit einhergehenden<br />

Bedürfnis der Kolleginnen<br />

und Kollegen zum fachlichen Austausch.<br />

Letzteres hat der Steuerberater-Verband<br />

Köln mit der Einrichtung des Arbeitskreises<br />

„Gemeinnützigkeit und Vereine“ erfüllt.<br />

•<br />

Der Vorstand des Arbeitskreises<br />

„Gemeinnützigkeit und<br />

Vereine“ (AK GuV)<br />

Vorsitzender:<br />

StB/WP Dipl.-Kfm. Eike Ellerbeck, Köln<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

StBin Dipl.-Kffr. Ina Winner, Dortmund<br />

StB Dipl.Kfm. Holger Patschke, Köln<br />

VP WP/StB Dipl.-Kfm. Eike Ellerbeck<br />

26


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Aktivitäten und geplante Termine der Bezirke<br />

und Arbeitskreise<br />

/ Aktivitäten in den Bezirken und den Arbeitskreisen (16.02.<strong>2022</strong> – 15.05.<strong>2022</strong>)<br />

22 | 02 | 22<br />

Düren-Jülich<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

25 | 02 | 22<br />

AK Gemeinnützigkeit und<br />

Vereine<br />

Selbstlosigkeit: Vergütung für<br />

Vorstand, Mitglieder und<br />

Gesellschafter, Arbeitnehmer<br />

(Lohnsteuer und Sozialversicherung)<br />

Diskussionsthema: Anforderungen<br />

an die Satzung nach § 57 Abs. 3 AO<br />

07 | 03 | 22<br />

Bezirke des Verbandes<br />

Die Grundsteuerreform in der<br />

praktischen Umsetzung<br />

14 | 03 | 22<br />

AK Restrukturierung und<br />

Unternehmensplanung<br />

Pflichten des Steuerberaters zur<br />

Prüfung der Fortführungsprognose<br />

und Haftung bei falscher Prognose<br />

bei erkannter Unternehmenskrise<br />

nach SanInsFoG und der InsO<br />

03 | 05 | 22<br />

Aachen<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

04 | 05 | 22<br />

Bezirke des Verbandes<br />

Social-Media<br />

Techniker Krankenkasse<br />

05 | 05 | 22<br />

Bonn<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

/ Geplante Aktivitäten in den Bezirken und den Arbeitskreisen<br />

08 | 06 | 22<br />

AK Restrukturierung und<br />

Unternehmensplanung<br />

Aktuelles Insolvenzrecht<br />

08 | 06 | 22<br />

Siegburg<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

13 | 06 | 22<br />

AK Unternehmensplanung<br />

Unternehmensnachfolge richtig<br />

gestalten / Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und Tücken unter Berücksichtigung<br />

der aktuelle Rechtsprechung und<br />

Gesetzesänderungen<br />

02 | 08 | 22<br />

Aachen<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

07 | 09 | 22<br />

AK Unternehmensplanung<br />

Thema wird noch bekanntgegeben<br />

12 | 09 | 22<br />

AK Restrukturierung und<br />

Unternehmensplanung<br />

Thema wird noch bekanntgegeben<br />

02 | 11 | 22<br />

Aachen<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

Änderungen vorbehalten!<br />

Insoweit werden wie üblich gesonderte<br />

Einladungen versendet oder sind bereits<br />

versendet worden.<br />

27


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

Aus der Arbeit von<br />

DStV und DStI<br />

// Vor Ort und vor den Bildschirmen – Deutscher Steuerberatertag<br />

in Dresden geht hybrid<br />

Nach einer besonderen Online-Konferenz im vergangenen Jahr wird die Jahreskonferenz des<br />

Deutschen Steuerberaterverbands e.V. (DStV) in diesem Jahr das Beste aus beiden Welten vereinen:<br />

Online-Angebote inklusive Livestreams und Online-Seminaren und endlich auch wieder eine Präsenzveranstaltung<br />

vor Ort! Der 45. Deutsche Steuerberatertag findet vom 09. bis 11.10.<strong>2022</strong> live<br />

in und aus Dresden statt.<br />

Was erwartet Sie vor Ort?<br />

Zentrum der Konferenz wird das Internationale<br />

Congress Center sein, direkt an der<br />

Elbe und am Rande der Altstadt. Es erwartet<br />

Sie das bekannte Format der Vorjahre –<br />

ein Potpourri aus hochkarätigen Impulsen<br />

aus Politik und Verwaltung, vertiefenden<br />

Vorträgen zum Steuerrecht und kurzweiligen<br />

Workshops und Referaten zu wesentlichen<br />

Fragen des Kanzleimanagements<br />

auf fünf parallelen Bühnen. Moderator<br />

Marc Bator führt Sie durch den Tag und<br />

freut sich nach dem virtuellen Treffen<br />

2021 auf ein Kennenlernen vor Ort.<br />

Dazwischen wird es viel Raum geben für<br />

persönliche Begegnungen. Treffen Sie<br />

alte Bekannte oder erweitern Sie Ihr Netzwerk<br />

in der Networking Area, in der Fachausstellung<br />

oder auf einer der Abendveranstaltungen.<br />

Denn selbstverständlich kehrt auch das<br />

beliebte Rahmenprogramm zurück: Golfturnier,<br />

Stadtrundfahrt, Empfangsabend<br />

am Sonntag sowie Galadinner und Party<br />

am Montag – Sie sind herzlich eingeladen,<br />

das Wiedersehen sportlich, ausgelassen<br />

und/oder auf kulinarisch höchstem Niveau<br />

zu feiern.<br />

Was bietet das Online-Ticket?<br />

Liveübertragung zweier Bühnen aus dem<br />

Congress Center, Workshops und Vorträge<br />

via Online-Meeting, Videos zum flexiblen<br />

Abruf und voller Zugriff auf die Online-<br />

Plattform – auch die Gäste, die nicht vor<br />

Ort dabei sein können, kommen auf ihre<br />

Kosten.<br />

Treffpunkt aller Gäste, vor Ort und vor den<br />

Bildschirmen, wird die aus dem Vorjahr<br />

bekannte Konferenzplattform sein. Dort<br />

erhalten Sie einen Überblick über alle Teilnehmer,<br />

können sich per Chat und Videotelefonie<br />

austauschen, die Livestreams<br />

sehen und auch mit den ausstellenden<br />

Unternehmen in Kontakt treten. Erwecken<br />

Sie gemeinsam die virtuelle Welt<br />

zum Leben!<br />

Sonderkonditionen für Gewinner<br />

des Arbeitgebersiegels<br />

Erstmals wird es am Vortag der Fachtagung<br />

eine Verleihung des Arbeitgebersiegels<br />

an diejenigen Besucher des Deutschen<br />

Steuerberatertages geben, die das<br />

Platin- oder Diamantsiegel gewonnen haben.<br />

Am Sonntag, 09.10.<strong>2022</strong>, findet eine<br />

Verleihungsfeier von 16.30 bis ca. 18.00<br />

Uhr statt. DStV-Präsident StB Torsten Lüth<br />

wird den Siegelträgern gratulieren. Bei<br />

dieser Gelegenheit werden professionelle<br />

Fotos gefertigt, die wiederum (vgl. oben<br />

Seite 15) für Werbezwecke verwendet<br />

werden können. Zudem wird es einen exklusiven<br />

Festvortrag geben. Die Teilnahme<br />

an der Verleihung und am anschließenden<br />

DStV-Empfang setzt die Buchung<br />

eines Tickets für den Steuerberatertag<br />

voraus; entweder die Tageskarte Montag<br />

inkl. Stadtrundfahrt/Empfang oder das<br />

Konferenz-Ticket (Sonntag bis Dienstag).<br />

Den Siegelträgern wird zum Zwecke des<br />

Kennenlernens der Konferenz ein Rabatt<br />

von insgesamt 50 % gewährt.<br />

Wo geht es zur Anmeldung?<br />

Sichern Sie sich Ihr Ticket zu jeder Menge<br />

Wissen und Austausch ab Juni unter<br />

www.steuerberatertag.de. Bis zum<br />

31.07.<strong>2022</strong> zahlen Frühbucher 590 € zzgl.<br />

USt (regulärer Preis: 690 € zzgl. USt). •<br />

www.steuerberatertag.de<br />

28


45. Deutscher Steuerberatertag <strong>2022</strong><br />

NEUE WEGE<br />

9. – 11. Oktober <strong>2022</strong><br />

Internationales Congress Center Dresden und online<br />

SAVE<br />

THE DATE<br />

9. – 11. OKT<br />

Fortbildung. Netzwerken. Blicke über<br />

den Tellerrand. Hochkarätige und<br />

hochaktuelle Vorträge und Workshops<br />

aus den Bereichen Steuerrecht,<br />

Kanzleimanagement und Digitalisierung.<br />

Und wie immer runden eine<br />

umfangreiche Fachausstellung und<br />

unser exklusives Rahmenprogramm<br />

die Veranstaltung ab.<br />

Für all das steht der Deutsche Steuerberatertag.<br />

Und das tut er auch in<br />

diesem Jahr mit seiner Hybrid­Ausgabe!<br />

Sie entscheiden also selbst, ob wir<br />

uns vor Ort in Dresden oder vor dem<br />

Bildschirm treffen.<br />

Ausstellung und Fach programm<br />

im Überblick<br />

· Endlich zurück: zwei Tage<br />

Fachausstellung in Dresden<br />

· Alte und neue Partner<br />

treffen: Angebote, neue Entwicklungen<br />

und innovative Startups<br />

online und vor Ort<br />

· Große Auswahl: 5 parallele<br />

Bühnen, 2 Livestreams und ein<br />

zusätzliches Online­Angebot<br />

· Verschiedene Formate:<br />

Keynote, Podiumsdiskus sionen,<br />

Fachvorträge, Workshops<br />

· Und dazu: Empfang,<br />

Gala dinner, Party – unser<br />

Rahmenprogramm<br />

Schwerpunkt wie immer:<br />

Netzwerken<br />

· Matchmaking: Finden Sie<br />

genau die Kontakte, mit denen<br />

Sie viel gemeinsam haben.<br />

· Wiedersehen: Treffen Sie<br />

Ihre Konferenzkontakte dieses<br />

Jahr auch im virtuellen Raum<br />

oder verabreden Sie sich<br />

vor Ort.<br />

· Chat-Roulette: Sie wollen<br />

Ihr Netzwerk erweitern?<br />

Lassen Sie sich überraschen!<br />

· Interaktion: Wir freuen<br />

uns auf Ihre Ideen und den<br />

Austausch mit Ihnen.<br />

Anmeldung ab Mitte Mai unter<br />

www.steuerberatertag.de


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// Bundesfinanzminister Lindner empfängt DStV-Präsidenten Lüth<br />

« …Steuerberater sind<br />

Lebenspartner mit<br />

hoher wirtschaftlicher<br />

Kompetenz »<br />

Bundesfinanzminister MdB<br />

Christian Lindner<br />

MdB Christian Lindner (Bundesminister der<br />

Finanzen), StB Torsten Lüth (DStV-Präsident)<br />

Im Gespräch mit der Spitze des<br />

BMF verdeutlichte DStV-Präsident<br />

Lüth die drängendsten<br />

Anliegen der kleinen und mittleren<br />

Kanzleien. Bundesminister<br />

Lindner würdigte die Bedeutung<br />

des Berufsstands als<br />

Lebenspartner mit hoher wirtschaftlicher<br />

Kompetenz.<br />

Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen<br />

nahmen sich Bundesfinanzminister<br />

MdB Christian Lindner und Prof. Dr. Luise<br />

Hölscher, Staatssekretärin im Bundesministerium<br />

der Finanzen (BMF), viel Zeit<br />

für die Belange der kleinen und mittleren<br />

Kanzleien.<br />

StB Torsten Lüth, Präsident des DStV, rief<br />

zuvorderst den Fristendruck auf die Agenda.<br />

An allen Ecken und Enden belasten Zusatzaufgaben<br />

die Praxis: Die Anträge und<br />

Schlussabrechnungen zu den Corona-Hilfen<br />

sowie die Grundsteuer-Feststellungserklärungen<br />

seien nur drei Beispiele – so<br />

Lüth. Insofern warb er im Kontext des im<br />

4. Corona-Steuerhilfegesetz geplanten<br />

Fristenkonzepts u.a. für eine Verlängerung<br />

der Steuererklärungsfristen 2021 bis<br />

Ende August 2023. Lindner und Hölscher<br />

zeigten großes Verständnis für die Dringlichkeit<br />

der Anliegen.<br />

Außerdem erörterten die Anwesenden<br />

die Modernisierung der Betriebsprüfung<br />

und die Zinsreform. Lüth betonte, dass<br />

bei der nahenden Reform der Betriebsprüfung<br />

keine Unterscheidung zwischen<br />

kleinen und mittleren Unternehmen und<br />

großen Unternehmen erfolgen dürfe. Bei<br />

der Vollverzinsung seien ein niedrigerer<br />

Zinssatz als der geplante und ein transparenter<br />

Anpassungsautomatismus notwendig.<br />

Lindner deutete an, dass die Zinshöhe<br />

diskutabel sei.<br />

Der DStV wurde zudem von RAin/StBin<br />

Sylvia Mein (DStV Geschäftsführerin) und<br />

Daniela Ebert, LL.M. (Referatsleiterin Steuerrecht)<br />

vertreten.<br />

•<br />

Prof. Dr. Luise Hölscher (Staatssekretärin im BMF) und StB Torsten Lüth<br />

(DStV-Präsident)<br />

BMF und DStV im Gespräch<br />

30


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// DStV-Präsident Lüth im Austausch mit dem<br />

Staatssekretär im BMWK Sven Giegold<br />

Wir wollen den engen und<br />

vertrauensvollen Austausch<br />

auch mit der neuen<br />

Hausleitung des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

in bewährter<br />

Weise fortsetzen. Dies betonte der Präsident<br />

des DStV, StB Torsten Lüth, anlässlich<br />

eines Gesprächs mit Sven Giegold. Dieser<br />

verantwortet als Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Klimaschutz<br />

(BMWK) unter anderem die Mittelstandspolitik<br />

des Ministeriums.<br />

Giegold versicherte dem Berufsstand seine<br />

Wertschätzung und den ausdrücklichen<br />

Dank des BMWK für den besonderen Einsatz<br />

in Zeiten der Pandemie. Mit Blick darauf<br />

betonte Lüth, dass vor allem die Antragsverfahren<br />

bei den Corona-Wirtschaftshilfen<br />

eine erhebliche zusätzliche Arbeitsbelastung<br />

in den Kanzleien bedeuten. Denn<br />

sie fielen ebenso wie die massenweisen<br />

Kurzarbeitergeldanträge zusätzlich zu den<br />

eigentlichen Aufgaben in den Kanzleien<br />

an. Ebenso erschwere die Ballung diverser<br />

Erklärungs- und Einreichungsfristen<br />

den Kanzleialltag. Umso mehr müsse es<br />

nun darauf ankommen, die anstehenden<br />

Schlussabrechnungen zu den Coronahilfen<br />

bürokratiearm und praxisgerecht zu gestalten.<br />

Hierzu biete der DStV gerne seine<br />

Unterstützung an.<br />

•<br />

// DStV-Präsident Lüth im Gespräch mit Spitzenvertretern des<br />

Finanzausschusses des Bundestags<br />

StB Torsten Lüth (DStV-Präsident),<br />

MdB Katharina Beck (Finanzpolitische<br />

Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen) und<br />

Daniela Ebert LL.M. (DStV-Referatsleiterin<br />

Steuerrecht)<br />

Während die Phase der –<br />

mittlerweile abgeschlossenen<br />

– intensiven Erörterungen<br />

im Finanzausschuss<br />

des Bundestags über den Regierungsentwurf<br />

des 4. Corona-Steuerhilfegesetzes<br />

nahte, warb der DStV bereits im Vorwege<br />

eindringlich um Nachjustierungen bei dem<br />

darin enthaltenen Fristenkonzept.<br />

Das von der Bundesregierung geplante<br />

Fristenkonzept war ein Schritt in die richtige<br />

Richtung zur Entlastung der coronabedingt<br />

arg strapazierten kleinen und<br />

mittleren Kanzleien. Dennoch berücksichtigten<br />

die Maßnahmen nach Ansicht<br />

des DStV die zusätzlichen Herausforderungen<br />

durch die Grundsteuer-Feststellungserklärungen<br />

und die Schlussabrechnungen<br />

zu den Corona-Wirtschaftshilfen<br />

nicht hinreichend. Durch das geplante<br />

Abschmelzen hätte sich etwa die Bearbeitungszeit<br />

für die Steuererklärungen<br />

2021 im Vergleich zum regulären Turnus<br />

von zwölf Monaten um zwei Monate auf<br />

zehn Monate verkürzt. Dies hätte eine zusätzliche<br />

Erhöhung des Zeitdrucks in den<br />

Kanzleiabläufen bedeutet.<br />

DStV-Präsident StB Torsten Lüth wandte<br />

sich daher jüngst an den finanzpolitischen<br />

Sprecher der SPD, MdB Michael<br />

Schrodi, die finanzpolitische Sprecherin<br />

von Bündnis 90/Die Grünen, MdB Katharina<br />

Beck, und an den Vorsitzenden des<br />

Finanzausschusses des Bundestags, MdB<br />

Alois Rainer (CDU/CSU). Er berichtete von<br />

der Praxislage und zeigte die knappen<br />

Zeithorizonte sowie die Zusatzaufgaben<br />

anhand eines aussagekräftigen Zeitstrahls<br />

auf. Seine Bitte: Verlängerung<br />

der Frist für die Steuererklärungen 2021<br />

bis Ende August 2023 und danach eine<br />

Abschmelzung um jeweils einen Monat.<br />

Die Gesprächspartner zeigten viel Verständnis<br />

für die Ausführungen. Sie deuteten<br />

an, dass sie die Anliegen mit in die<br />

Erörterungen des Finanzausschusses des<br />

Bundestags zum Gesetzentwurf nehmen<br />

würden. Die Fristenproblematik erledigte<br />

sich nach Redaktionsschluss der VN erheblich<br />

(s. nachfolgenden Artikel).<br />

•<br />

StB Torsten Lüth (DStV-Präsident) und<br />

MdB Alois Rainer (CDU/CSU – Vorsitzender<br />

Finanzausschuss des Bundestags)<br />

31


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// Abgabefristen für Steuererklärungen: Weitreichende<br />

Fristenentzerrung kommt<br />

bereits Ende letzten Jahres hervor: Eine Verlängerung der Fristen<br />

werde kommen. Er stellte nicht zu viel in Aussicht. So sah bereits<br />

der BMF-Gesetzentwurf erste gute Ansätze vor – wie die Fristverlängerung<br />

für die Steuererklärungen 2020 bis Ende August <strong>2022</strong> und<br />

die Rückführung der Verlängerung um jeweils zwei Monate pro<br />

Veranlagungsjahr. Zudem gab der Bundesrat erfreuliche Signale: In<br />

seiner Stellungnahme zum Regierungsentwurf forderte er u.a. eine<br />

Fristverlängerung für die Steuererklärungen 2021 von beratenen<br />

Steuerpflichtigen bis Ende August 2023. Im parlamentarischen<br />

Verfahren solidarisierten sich auch die SPD und Bündnis 90/Die<br />

Grünen mit den kleinen und mittleren Kanzleien.<br />

Am Rande der Anhörung: MdB StB Markus Herbrand (finanzpolitischer<br />

Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion) und RAin/StBin Sylvia Mein<br />

(DStV-Geschäftsführerin)<br />

Der DStV sensibilisierte seit letztem Herbst maßgebliche<br />

politische Entscheidungsträger in zahlreichen<br />

persönlichen Gesprächen beharrlich: Angesichts der<br />

Corona-Wirtschaftshilfen und der herausfordernden<br />

Umsetzung der Grundsteuerreform seien eine Fristverlängerung Veranlagungszeitraum<br />

für die Abgabe der Steuererklärungen 2020 bis Ende August <strong>2022</strong><br />

und ein langfristiges Fristenkonzept zwingend notwendig. Auch in<br />

der Anhörung zum Vierten Corona-Steuerhilfegesetz legte er die<br />

Nöte der kleinen und mittleren Kanzleien dar (vgl. DStV Stellungnahme<br />

S 08/22). Nun ist ein erheblicher Erfolg gelungen.<br />

Ein zunächst von der CDU/CSU-Fraktion eingebrachter Antrag zur<br />

Entschärfung des Fristendrucks scheiterte zwar. Parallel hob MdB<br />

StB Markus Herbrand, finanzpolitischer Sprecher der FDP, aber<br />

Die Beschlussempfehlungen des Finanzausschusses zum Gesetzentwurf<br />

greifen den Vorstoß des Bundesrats auf (vgl. BT-Drucks.<br />

20/1906). Und nicht nur das: On top erweitern sie das Fristenkonzept<br />

der Bundesregierung im Sinne der Anregungen des DStV! Das<br />

schafft langfristige Planbarkeit und ist insbesondere für die kleinen<br />

und mittleren Kanzleien ein sehr starkes Signal. Für beratene<br />

Steuerpflichtige ergeben sich künftig folgende Fristen:<br />

Abgabefrist für beratene Steuerpflichtige<br />

2020 31.08.<strong>2022</strong><br />

2021 31.08.2023<br />

<strong>2022</strong> 31.07.2024<br />

2023 31.05.2025<br />

2024 30.04.2026<br />

Der DStV wurde in der Anhörung durch seine Geschäftsführerin<br />

RAin/StBin Sylvia Mein vertreten.<br />

•<br />

// Geplanter Hinweisgeberschutz: DStV warnt vor<br />

Zwei-Klassen-Steuerberatung<br />

Der aktuelle Entwurf des Bundesministeriums<br />

der Justiz (BMJ) zum Hinweisgeberschutz<br />

will das Berufsgeheimnis schützen<br />

und nimmt neben Ärzten auch Rechtsanwälte<br />

aus dem Anwendungsbereich des<br />

Gesetzes aus. Der DStV fordert in seiner Stellungnahme<br />

R 03/22, auch Steuerberater<br />

in diesen Kreis einzubeziehen. Ansonsten<br />

drohe eine Zwei-Klassen-Steuerberatung.<br />

Die Gründe liegen nach Ansicht des DStV<br />

auf der Hand: Steuerberater haben berufsrechtlich<br />

in Deutschland eine besondere<br />

gesetzliche Stellung als Organ der<br />

Steuerrechtspflege inne und stehen damit<br />

gleichrangig und gleichberechtigt neben<br />

den anderen Organen der Rechtspflege<br />

wie z.B. den Rechtsanwälten. Eine Ungleichbehandlung<br />

der Berufsgruppen im<br />

Kontext des Hinweisgeberschutzes könne<br />

daher bereits mit Blick auf den Gleichbehandlungsgrundsatz<br />

nach Art. 3 GG nicht<br />

gerechtfertigt erscheinen. Dies müsse<br />

umso mehr gelten, da nach § 3 Nr. 1 StBerG<br />

beide Berufsgruppen in gleicher Weise zur<br />

unbeschränkten Hilfeleistung in Steuersachen<br />

befugt sind. Der Schutz des Mandatsgeheimnisses<br />

und die damit einhergehende<br />

Verpflichtung zur Vertraulichkeit dürfe<br />

im Ergebnis nicht allein von der Frage abhängen,<br />

ob die Beratung zufälligerweise<br />

durch einen Steuerberater oder durch einen<br />

Rechtsanwalt erfolge. Bereits deshalb<br />

sei eine Gleichstellung der Rechtsanwälte<br />

und Steuerberater auch beim Hinweisgeberschutz<br />

zwingend.<br />

•<br />

32


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// Sitzung des Rechts- und Berufsrechtsausschusses<br />

Mit seiner im vorherigen Artikel beschriebenen Stellungnahme<br />

R 03/22 hat der DStV auf Beratungsergebnisse<br />

seines Rechts- und Berufsrechtsausschusses<br />

zurückgegriffen. Dieser hatte turnusmäßig im Frühjahr<br />

getagt und sich dabei schwerpunktmäßig unter anderem mit<br />

dem Entwurf des BMJ für ein Hinweisgeberschutzgesetz befasst.<br />

Vertreter des Rechts- und Berufsrechtsausschusses, anlässlich der Sitzung<br />

in Berlin am 26.04.<strong>2022</strong><br />

Darüber hinaus befasste er sich mit aktuellen Überlegungen zur<br />

Modernisierung der Berufsordnung sowie Fragen zum richtigen<br />

Verhalten in der Kanzlei bei Durchsuchungen und Beschlagnahmen.<br />

Außerdem wurde die besondere Rolle der Berufsangehörigen<br />

als Restrukturierungsbeauftragte nach dem Unternehmensstabilisierungs-<br />

und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) thematisiert.<br />

Hier gelte es, die besondere Qualifikation der Fachberaterinnen<br />

und Fachberater für Restrukturierung und Unternehmensplanung<br />

(DStV e.V.) deutlich herauszustellen.<br />

Weitere Informationen zum Fachberaterkonzept des<br />

DStV sind abrufbar unter www.fachberaterdstv.de.<br />

•<br />

// Die Zinsreform nimmt Gestalt an<br />

DStV-Steuerrechtsausschuss von links oben nach<br />

rechts unten: RAin/StBin Sylvia Mein (DStV),<br />

Daniela Ebert, LL.M. (DStV),<br />

StB/RA Markus Deutsch (StBV Berlin-Brandenburg),<br />

StBin Dipl.-Hdl. Vicky Johrden (DStV),<br />

StB/RA Klaus-Peter Meyer<br />

(StBV Niedersachsen Sachsen-Anhalt),<br />

Dipl.-Volksw. Dr. Franziska Hoffmann (DStV),<br />

StB Dipl.-Vw. Lothar Czeczatka (StBV Hessen),<br />

StB/WP Dipl.-Ök. Hans-Joachim Kraatz<br />

(StBV Sachsen),<br />

StB/WP/RB Dipl.-Kfm. Dr. Peter Leidel (LSWB),<br />

StB/vBP Prof. Dr. Hans Ott (StBV Köln),<br />

StB/RB Manfred F. Klar (DStV-Vizepräsident)<br />

Der Referentenentwurf für die<br />

Zinsreform der Vollverzinsung<br />

liegt auf dem Tisch. Der DStV<br />

freut sich, dass einige Punkte,<br />

die er jüngst mit Blick auf die Reform angeregt<br />

hatte, im Entwurf enthalten sind.<br />

Allerdings sieht er noch Nachbesserungsbedarf<br />

und adressiert diesen in seiner Stellungnahme.<br />

Insbesondere die Zinshöhe<br />

scheint ihm nicht angemessen.<br />

Bis Ende Juli <strong>2022</strong> ist der Gesetzgeber gefordert:<br />

Die Verzinsung von Steuernachforderungen<br />

und Steuererstattungen<br />

muss für Verzinsungszeiträume ab 2019<br />

neu geregelt werden. So die klare Anweisung<br />

des BVerfG (1 BvR 2237/14). Nun<br />

liegt der Referentenentwurf auf dem Tisch.<br />

Erst jüngst hat der DStV in seiner Stellungnahme<br />

S 02/22 Reformimpulse gegeben.<br />

Auch der DStV-Steuerrechtsausschuss hat<br />

in seiner Frühjahrssitzung die anstehende<br />

Reform intensiv erörtert und für die Praxis<br />

relevante Aspekte – wie die Notwendigkeit<br />

von Beständigkeit – herausgestrichen.<br />

Der nun vorliegende Referentenentwurf<br />

enthält einige gute Vorschläge. Aber an<br />

anderen entscheidenden Stellen sollte<br />

der Entwurf aus Sicht des DStV noch nachgebessert<br />

werden. In seiner DStV-Stellungnahme<br />

S 03/22 führt er unter anderem<br />

Nachfolgendes näher aus.<br />

33


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

DStV lobt geplanten gesetzlichen<br />

Zinslaufstopp bei freiwilligen<br />

Vorauszahlungen<br />

Der Gesetzentwurf sieht vor, die bislang<br />

nur im Anwendungserlass vorgesehene<br />

Regelung, wonach freiwillige Vorabzahlungen<br />

den Zinslauf stoppen (zu § 233a,<br />

Rn. 70.1 AEAO), gesetzlich zu manifestieren.<br />

Der DStV befürwortet die gesetzliche<br />

Klarstellung. Er hat diese bereits seit<br />

längerem gefordert (vgl. zuletzt DStV-<br />

Stellungnahme S 02/22). Insbesondere<br />

dass die gesetzliche Regelung auch für<br />

die Verzinsung der Gewerbesteuer gilt,<br />

begrüßt er sehr.<br />

DStV hält vorgeschlagenen Zinssatz<br />

für zu hoch<br />

Der Referentenentwurf sieht für Steuernachforderungen<br />

und Steuererstattungen<br />

ab 2019 eine Verzinsung in Höhe von<br />

monatlich 0,15 % vor. Das heißt 1,8 %<br />

jährlich. Der Zinssatz orientiert sich dabei<br />

am Basiszinssatz (§ 247 BGB) mit einem<br />

Zuschlag von rd. 2,7 % Punkten.<br />

Der DStV unterstützt zwar die Anknüpfung<br />

an den Basiszinssatz. Diese hatte er<br />

angeregt. Er lehnt jedoch die Höhe des<br />

Zuschlags ab. Das BVerfG hatte seinerzeit<br />

darauf hingewiesen, dass in der derzeitigen<br />

Phase, in der Banken verstärkt Negativzinsen<br />

erheben, auch ein gänzlicher<br />

Verzicht auf die Vollverzinsung vorstellbar<br />

sei.<br />

Um zumindest diesem Ergebnis nahe zu<br />

kommen, sollte der Zuschlag zum Basiszinssatz<br />

1 %-Punkt nicht übersteigen. Das<br />

würde einen Zins von jährlich 0,12 % bedeuten.<br />

Im besten Fall würde der Gesetzgeber<br />

aus Sicht des DStV gänzlich auf den<br />

Zuschlag verzichten.<br />

Anpassung weiterer<br />

Zinsvorschriften<br />

Der DStV hält nicht nur die Neuregelung<br />

der Vollverzinsung für geboten. Vielmehr<br />

geht das Thema „Vollverzinsung“<br />

mit einer Reihe weiterer steuerlicher<br />

Zinsvorschriften einher, die ebenfalls genauer<br />

unter die Lupe genommen werden<br />

sollten.<br />

Allen voran die weiteren abgaberechtlichen<br />

Verzinsungstatbestände, wie<br />

Stundungs-, Hinterziehungs-, und Aussetzungszinsen.<br />

Aber auch die Säumniszuschläge,<br />

die sich aus einem Zins- und<br />

einem Druckmittelanteil zusammensetzen,<br />

sollten auf den Prüfstand.<br />

•<br />

// Verfassungsmäßigkeit der Verlustabzugsbeschränkung<br />

des § 8c KStG auf dem Prüfstand<br />

Das BVerfG ist erneut zur Prüfung<br />

der Verfassungsmäßigkeit<br />

der körperschaftsteuerlichen<br />

Verlustverrechnung<br />

gefragt. Diesmal betrifft es den vollständigen<br />

Verlustuntergang bei einer Anteilsübertragung<br />

von über 50 %. Das BVerfG<br />

bat u.a. den DStV um seine Einschätzung.<br />

In seiner Stellungnahme S 04/22 zum<br />

Vorlagebeschluss des FG Hamburg, 2 K<br />

245/17, hat er die Norm des § 8c S. 2 KStG<br />

in der Fassung des Unternehmensteuerreformgesetzes<br />

2008 (im Folgenden: § 8c<br />

S. 2 KStG a.F.) unter die Lupe genommen.<br />

Der DStV kommt in seiner Stellungnahme<br />

an das Bundesverfassungsgericht zu dem<br />

Ergebnis, dass auch § 8c S. 2 KStG a.F. gegen<br />

den allgemeinen Gleichheitssatz verstößt.<br />

Verstoß gegen den<br />

Gleichheitsgrundsatz des Art. 3 GG<br />

Der DStV kommt zu dem Ergebnis, dass die<br />

Regelung des § 8c S. 2 KStG a.F. gegen den<br />

allgemeinen Gleichheitssatz des Art. 3<br />

Abs. 1 GG verstößt. Kapitalgesellschaften<br />

mit und ohne schädlichem Anteilseignerwechsel<br />

werden ungleich behandelt und<br />

das Trennungsprinzip wird durchbrochen.<br />

Dem gegenüber stehen keine hinreichenden<br />

Rechtfertigungsgründe.<br />

Ziel der Missbrauchsbekämpfung<br />

kein Rechtfertigungsgrund<br />

Die Befugnis des Gesetzgebers zur Typisierung,<br />

um Missbrauch zu bekämpfen,<br />

ist aus Sicht des DStV kein sachgerechter<br />

Grund für die Differenzierung. Unter die<br />

Regelung zum Verlustabzug fallen nicht<br />

ausschließlich typische Missbrauchsfälle<br />

wie der „Mantelkauf“. Wie auch das<br />

BVerfG in einer früheren Entscheidung<br />

festgestellt hat (vgl. Beschl. v. 29.03.2017,<br />

2 BvL 6/11), werden vielmehr viele Fälle<br />

von Anteilsübertragungen ohne missbräuchliche<br />

Gestaltung durch § 8c S. 2<br />

KStG a.F. erfasst. Daher erachtet der DStV<br />

die dem Gesetzgeber grundsätzlich zustehende<br />

Berechtigung zur Typisierung als<br />

überschritten.<br />

Keine generalisierende Änderung<br />

der wirtschaftlichen Identität<br />

Grundsätzlich gilt im Steuerrecht, dass<br />

das Steuersubjekt, das den Verlust erlitten<br />

hat, den Verlustabzug nutzen darf.<br />

Die wirtschaftliche Identität einer Kapitalgesellschaft<br />

ist hier von Bedeutung.<br />

Der DStV führt in seiner Stellungnahme S<br />

04/22 aus, dass eine Änderung der wirtschaftlichen<br />

Identität der Gesellschaft<br />

nicht regelmäßig angenommen werden<br />

kann, wenn ein Anteilseignerwechsel<br />

stattfindet. Vielmehr prägen auch Unternehmensgegenstand<br />

und Betriebsvermögen<br />

die wirtschaftliche Identität. Auch<br />

bei Wechsel des Mehrheitsanteilseigners<br />

kann nicht generalisierend davon ausgegangen<br />

werden, dass sich die wirtschaftliche<br />

Identität der Gesellschaft ändert.<br />

Daher sieht der DStV die Rechtsfolge des<br />

vollständigen Verlustuntergangs bei einer<br />

Anteilsübertragung von mehr als 50 % als<br />

nicht gerechtfertigt.<br />

34


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

Kein Verstoß gegen Art. 14 GG<br />

Ein Verstoß gegen die Eigentumsgarantie<br />

nach Art. 14 GG kann nach Auffassung des<br />

DStV hingegen nicht angenommen werden.<br />

Zwar sind die Altgesellschafter vom<br />

Untergang der Verlustvorträge betroffen,<br />

da deren Beteiligung möglicherweise<br />

an Wert verliert. Die Altgesellschafter<br />

sind jedoch nicht Adressat der Regelung<br />

des § 8c KStG a.F., sodass diese Vorschrift<br />

nicht direkt in die Vermögenssphäre der<br />

Gesellschafter eingreift. Vielmehr ist<br />

aufgrund des Trennungsprinzips das Vermögen<br />

der Kapitalgesellschaft gegenüber<br />

dem Vermögen ihrer Gesellschafter<br />

grundsätzlich selbständig.<br />

Verfassungsmäßigkeit ab<br />

01.01.2016<br />

Der DStV spricht sich dafür aus, dass<br />

die Regelung des § 8c KStG in den ab<br />

01.01.2016 geltenden Fassungen noch<br />

als mit dem Grundgesetz vereinbar angesehen<br />

werden kann. Hintergrund ist<br />

die Einführung des § 8d KStG zum fortführungsgebundenen<br />

Verlustvortrag.<br />

Durch die Möglichkeit der Verlustnutzung<br />

bei Fortführung des Geschäftsbetriebs<br />

wird die Regelung des § 8c KStG deutlich<br />

entschärft.<br />

•<br />

// Finanzverwaltung für die Zukunft<br />

« Für viele Bürger stellt<br />

die Finanzverwaltung den<br />

häufigsten Berührungspunkt<br />

mit dem Staat dar. »<br />

Lutz Lienenkämper<br />

NRW Finanzminister<br />

Spannende Paneldiskussionen in der<br />

Berliner Landesvertretung von<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

„Finanzverwaltung für die Zukunft – im<br />

Spannungsfeld von Bürgernähe und föderalen<br />

Strukturen“ so lautete das vielversprechende<br />

Motto des Workshops des<br />

nordrhein-westfälischen Ministeriums der<br />

Finanzen in Kooperation mit dem österreichischen<br />

Bundesministerium für Finanzen.<br />

Auf dem Panel für den Berufsstand war<br />

auch der DStV vertreten.<br />

Für viele Bürger stellt die Finanzverwaltung<br />

den häufigsten Berührungspunkt mit<br />

dem Staat dar. So die einführende Feststellung<br />

von Lutz Lienenkämper, Minister<br />

der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />

Bereits der Titel der Veranstaltung<br />

am 28.03.<strong>2022</strong> verdeutlichte, dass eine<br />

Reform der Finanzverwaltung unterschiedlichste<br />

Anforderungen erfüllen muss.<br />

Zunehmende Service-Orientierung<br />

der Finanzverwaltung<br />

Klar ist: Die Erwartung der Steuerpflichtigen<br />

an die Servicequalität steigt. Das ist<br />

kein rein deutsches Phänomen, sondern<br />

zieht sich wie ein roter Faden auch durch<br />

Reformmaßnahmen in der übrigen „DACH“-<br />

Region und darüber hinaus – etwa in Luxemburg.<br />

Dr. Angelika Schätz, Sektionschefin<br />

im Bundesministerium der Finanzen<br />

Österreich, bot im Rahmen des Workshops<br />

hierzu einen spannenden Einblick in die<br />

Modernisierung der Finanzverwaltung in<br />

Österreich. Diese ist von einer zunehmenden<br />

Zentralisation geprägt, welche dort<br />

u.a. die Digitalisierung des Besteuerungsverfahrens<br />

fördert.<br />

Auch wenn Österreich gerne als Vorbild für<br />

deutsche Modernisierungsprojekte dient,<br />

so scheint in Deutschland eine föderale<br />

Struktur der Finanzverwaltung auch künftig<br />

unumgänglich. Thomas Eigenthaler,<br />

Bundesvorsitzender der Deutschen Steuer-<br />

Gewerkschaft, skizzierte in der Paneldiskussion<br />

vielmehr das Ziel eines modernen<br />

kooperativen Föderalismus. Als Hemmschuh<br />

für eine moderne und leistungsfähige<br />

Verwaltung identifizierte er jedoch die<br />

aktuell vielen unbesetzten Stellen.<br />

Digitale Schritte in die<br />

Zukunft benötigt<br />

Mit dem Problem des fehlenden Nachwuchses<br />

ist die Verwaltung jedoch keineswegs<br />

allein. RAin/StBin Sylvia Mein,<br />

Geschäftsführerin des DStV, berichtete von<br />

35


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

Personalnöten auch in vielen Steuerberatungskanzleien.<br />

Dies sei misslich, da der<br />

Berufsstand gleichermaßen in das Spannungsfeld<br />

zwischen Steuerpflichtigen und<br />

Finanzverwaltung eingebunden sei. Umso<br />

wichtiger sei daher, dass die Digitalisierung<br />

weiter vorangetrieben werde. Deutschland<br />

sei zwar auf einem guten Weg. Viele<br />

Digitalprojekte im Rahmen des ELSTER-<br />

Besteuerungsverfahrens seien bereits angestoßen.<br />

Jedoch stießen Betroffene im<br />

Arbeitsalltag noch allzu oft auf digitale<br />

Abbruchkanten: insbesondere im Bereich<br />

der medienbruchfreien Kommunikation<br />

zwischen Unternehmen, deren steuerlichen<br />

Beratern und den Finanzbehörden.<br />

Man denke nur an die Unternehmensteuerbescheide<br />

zur Gewerbe-, Körperschaft- und<br />

Umsatzsteuer, die anstelle von elektronisch<br />

strukturierten Daten klassischerweise per<br />

Papier ins Haus flatterten. Ebenso bestünden<br />

Defizite bei der Betriebsprüfung. Noch<br />

würden weit überwiegend Datenträger<br />

wie USB-Sticks per Post an die Finanzverwaltung<br />

übermittelt. Einzelne Bundesländer<br />

böten inzwischen digitale Plattform-<br />

Lösungen an – wie Hessen mit HessenDrive<br />

oder Baden-Württemberg mit SteuerCloud<br />

Ba-Wü. Solche Angebote müssten nun bundesweit<br />

in die Fläche gehen.<br />

RAin/StBin Sylvia Mein, DStV-Geschäftsführerin, während der Paneldiskussion<br />

Starker Weiterentwicklungswillen Da im Zeitalter der Digitalisierung jeder<br />

Dr. Rolf Möhlenbrock, Leiter der Steuerabteilung<br />

im Bundesministerium der Fi-<br />

können Steuerpflichtige nur darauf hof-<br />

Stillstand einen Rückschritt bedeutet,<br />

nanzen, erachtete gerade die föderale fen, dass der Wille zur digitalen Weiterentwicklung<br />

ungebremst stark bleibt.<br />

Struktur Deutschlands mit Blick auf weitere<br />

Digitalisierungsvorhaben als Vorteil.<br />

Sie sei ein Qualitätsgarant. Von den Erfahrungen<br />

Einzelner, etwa im Rahmen von anstaltung nahm für den DStV auch Da-<br />

An der informativen, gut besuchten Ver-<br />

Pilotprojekten, könnten schließlich alle niela Ebert LL.M., Referatsleiterin Steuerrecht,<br />

teil.<br />

Bundesländer profitieren.<br />

•<br />

// Erweiterte Gewerbesteuerkürzung: DStV nimmt Stellung<br />

zum BMF-Entwurf<br />

In der Vergangenheit war die erweiterte<br />

Gewerbesteuerkürzung für<br />

grundstücksverwaltende Unternehmen<br />

aufgrund des Ausschließlichkeitsgebots<br />

schnell in Gefahr. Das Fondsstandortgesetz<br />

brachte hierzu einige<br />

Änderungen. Nun bringt das BMF erste<br />

Hinweise zur Anwendung der Neuregelungen<br />

auf den Weg.<br />

In seiner Stellungnahme S 07/22 begrüßt<br />

der DStV den Vorstoß des BMF, zügig ein<br />

BMF-Schreiben zur Schaffung von Planungs-<br />

und Rechtssicherheit auf den Weg<br />

zu bringen. Zu einzelnen Ausführungen<br />

sind jedoch weitere Konkretisierungen,<br />

Klarstellungen und Ergänzungen wünschenswert.<br />

Ein wesentlicher Aspekt hierbei<br />

ist nachfolgender.<br />

Coronabedingt abweichende Mietund<br />

Pachtvereinbarungen stärken!<br />

Miet- oder Pachtansprüche der Vorjahre,<br />

die als uneinbringliche Forderungen<br />

ausgebucht werden, sollen sich laut dem<br />

BMF-Entwurf nicht auf die Höhe der Einnahmen<br />

aus der Gebrauchsüberlassung<br />

des Grundbesitzes im Erhebungszeitraum<br />

der Ausbuchung auswirken.<br />

Hierbei bleiben unberücksichtigt: Vermieter,<br />

die bereits im Vorfeld coronabedingt<br />

abweichende Vereinbarungen mit ihren<br />

Mietern getroffen haben – z. B., dass der<br />

Mieter ein Jahr lang nur die Betriebskosten<br />

zahlen muss. Fraglich ist, ob Vermieter in<br />

diesen Fällen die Begünstigung verlieren.<br />

Nach Auffassung des DStV dürfte eine<br />

solch strenge Auslegung gerade in Krisenzeiten<br />

das falsche Signal sein. Er forderte<br />

daher u.a., das BMF-Schreiben um krisenbedingt<br />

durchaus übliche Fallkonstellationen,<br />

wie coronabedingte Mietfreistellungen<br />

etc., zu ergänzen.<br />

•<br />

36


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// Der DStV stellt sich vor<br />

/ Teil 6: Das Referat Recht und Berufsrecht – Praxistauglichkeit der<br />

beruflichen Rahmenbedingungen im Fokus<br />

Fokus 1: Wachsende Aufgaben in<br />

Zeiten von Corona bewältigen<br />

Fokus 2: Vertretungsbefugnisse<br />

des Berufsstands klarstellen<br />

RA Dipl.-Verw. (FH) Christian Michel,<br />

Referatsleiter Recht und Berufsrecht des DStV<br />

Das Berufsrecht bildet die zweite<br />

wichtige Säule innerhalb der<br />

Europa- und Berufsrechtsabteilung<br />

des Deutschen Steuerberaterverbandes<br />

e. V.. Geleitet wird das<br />

Referat Recht und Berufsrecht von Christian<br />

Michel. Als Rechtsanwalt behält er die aktuellen<br />

Entwicklungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

und ihre Auswirkungen<br />

auf die Arbeit der steuerberatenden und<br />

prüfenden Berufe im Blick. Für den nötigen<br />

Input aus der Praxis sorgt nicht nur<br />

der enge Austausch mit den zuständigen<br />

Präsidiumsmitgliedern. Fachlich unterstützt<br />

wird die Arbeit zudem durch den Rechtsund<br />

Berufsrechtsausschuss. Auch die Koordinierung<br />

der Arbeit des Verbändeforums IT<br />

und des Arbeitsstabs Versicherungsfragen<br />

fällt in den Aufgabenbereich des Referats.<br />

Organisatorisch unterstützt wird die Referatsarbeit<br />

durch Gabriela Jahnke. Sie ist<br />

zuverlässige Ansprechpartnerin, wenn es<br />

um die Koordinierung von Gesprächsterminen<br />

und Sitzungen oder andere Anfragen<br />

geht.<br />

Das breite Aufgabenspektrum der Referatsarbeit<br />

lässt sich anhand einiger Beispiele<br />

aus der jüngeren Zeit gut verdeutlichen.<br />

Die besondere Stellung des Berufsstands<br />

als Organ der Steuerrechtspflege ist bekanntermaßen<br />

berufsrechtlich verankert.<br />

Die damit verbundene besondere Verantwortung<br />

wurde mit dem Beginn der Coronakrise<br />

schlagartig in den öffentlichen<br />

Fokus gerückt. Der Berufsstand hat sich<br />

dieser Herausforderung gestellt und die<br />

Beantragung der staatlichen Coronahilfen<br />

für die betroffenen Unternehmen als<br />

sogenannter Prüfender Dritter übernommen,<br />

und zwar zusätzlich zu den regulären<br />

Aufgaben. Hier war die Einbindung<br />

des DStV in die Austauschrunden mit dem<br />

Bundeswirtschaftsministerium (BMWi),<br />

dem Bundesfinanzministerium (BMF)<br />

und Ländervertretern von essenzieller Bedeutung.<br />

Im Tandem, bestehend aus DStV-<br />

Präsident Torsten Lüth und Referatsleiter<br />

Christian Michel, konnte der DStV den<br />

fachlichen Input aus der Kanzleipraxis und<br />

auf der rechtlichen Seite sicherstellen.<br />

Doch die Herausforderungen halten weiterhin<br />

an. Ungeachtet der Entwicklung der<br />

Coronalage in diesem Winter wird die<br />

Abwicklung der massenweisen Schlussabrechnungen<br />

bei den Coronahilfen für<br />

den Berufsstand noch einmal eine große<br />

Kraftanstrengung bedeuten. Hier muss<br />

es darum gehen, das Verfahren für die<br />

anstehenden Schlussabrechnungen so<br />

auszugestalten, dass sie effizient und in<br />

einem praxisgerechten Verfahren durch<br />

die Kanzleien abgewickelt werden können,<br />

und zwar sowohl IT-technisch als<br />

auch organisatorisch. Hier steht der DStV<br />

in einem engen Austausch mit dem BMWi,<br />

um seine Forderungen und Erwartungen<br />

zielgerichtet in die Diskussionen mit Bund<br />

und Ländern einzubringen.<br />

Zusätzlich zu den Coronahilfen haben die<br />

Kanzleien während der Pandemie massenweise<br />

Anträge auf Kurzarbeitergeld<br />

(KUG) für die betroffenen Unternehmen<br />

gestellt. Hier hat sich gezeigt, wo in der<br />

Praxis der Schuh nach wie vor drückt. Die<br />

Vertretungsbefugnisse dürfen sich nicht<br />

nur auf die KUG-Anträge beschränken. Alle<br />

sozialversicherungsrechtlich relevanten<br />

Daten aus der Lohn- und Gehaltsbuchführung<br />

liegen in den Kanzleien. Deshalb<br />

müssen die Berufsangehörigen bei<br />

Unklarheiten oder im Streitfall auch gerichtlich<br />

und außergerichtlich tätig werden<br />

dürfen. Für den Bereich der Coronahilfen<br />

konnte der DStV erreichen, dass die<br />

Vertretungsbefugnisse des Berufsstands<br />

im verwaltungsgerichtlichen Verfahren<br />

gesetzlich geregelt wurden. Dies war ein<br />

wichtiger Schritt im Interesse der betroffenen<br />

Unternehmen und für die praktische<br />

Arbeit in den Kanzleien. Eine solche<br />

gesetzliche Klarstellung steht mit Blick<br />

auf das KUG allerdings bislang noch aus.<br />

Gleiches gilt für das Statusfeststellungsverfahren.<br />

Die hierzu ergangene Rechtsprechung<br />

bildet die Anforderungen der<br />

Praxis in keiner Weise zutreffend ab. Die<br />

Mandantenunternehmen erwarten auch<br />

hier zu Recht eine Betreuung aus einer<br />

Hand.<br />

Eine Klarstellung zu den Vertretungsbefugnissen<br />

im Bereich des Sozialversicherungsrechts<br />

ist überfällig. Dafür wird<br />

sich die Verbändegemeinaschaft mit aller<br />

Kraft einsetzen.<br />

Fokus 3: Modernisierung der<br />

Berufsausbildung voranbringen<br />

Ein weiteres Arbeitsfeld des Referats<br />

Recht und Berufsrecht bildet der Bereich<br />

der beruflichen Bildung. Hier setzr sich der<br />

DStV bereits seit vielen Jahren für eine För-<br />

37


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

derung des Berufsnachwuchses ein. Er<br />

ist sicher, nur so dem Fachkräftemangel<br />

etwas entgegensetzen zu können. Das<br />

beginnt bereits bei den Ausbildungsberufen.<br />

Die Attraktivität einer dualen Berufsausbildung<br />

erfordert zeitgemäße und<br />

praxisgerechte Rahmenbedingungen. Gemeinsam<br />

mit der Bundessteuerberaterkammer<br />

(BStBK) hat sich der DStV daher<br />

die Modernisierung der Ausbildung für<br />

Steuerfachangestellte zum Ziel gesetzt.<br />

Dies ist umso dringender, da die derzeitige<br />

Ausbildungsverordnung noch aus dem<br />

Jahr 1996 stammt.<br />

Die Neuordnung ist ein komplexes Unterfangen:<br />

Zusammen mit DStV-Vizepräsident<br />

Christian Böke ist Referatsleiter<br />

Christian Michel daher als Sachverständiger<br />

auf Bundesebene eingebunden, um<br />

unter der Federführung des Bundesinstituts<br />

für Berufsbildung (BIBB) gemeinsam<br />

mit den Sozialpartnern und den zuständigen<br />

Fachministerien sowie Schulvertretern<br />

der Länder eine praxisgerechte<br />

Neuordnung der Berufsausbildung auf<br />

den Weg zu bringen.<br />

Fokus 4: Interprofessionelle<br />

Zusammenarbeit stärken<br />

Seit jeher setzt sich der DStV für ein zeitgemäßes<br />

Berufsrecht ein. Nur so kann<br />

es dem Berufsstand gelingen, auch in<br />

Zukunft am Markt handlungs- und wettbewerbsfähig<br />

zu sein. Ein gutes Beispiel<br />

bilden die jüngsten Anpassungen zu den<br />

Berufsausübungsgesellschaften im Berufsrecht<br />

der Steuerberater und Rechtsanwälte.<br />

Sie sind ein wichtiger Schritt, um<br />

die interprofessionelle Zusammenarbeit<br />

insbesondere zwischen den steuer- und<br />

rechtsberatenden sowie den prüfenden<br />

Berufen weiter zu stärken. Hier hatte<br />

sich das Berufsrechtsreferat im Rahmen<br />

des Gesetzgebungsverfahrens aktiv eingebracht.<br />

Die Anpassungen sollen zum<br />

01. August <strong>2022</strong> in Kraft treten. Weitere<br />

Hilfestellungen zur Umsetzung der neuen<br />

Regelungen in der Praxis werden durch<br />

Fachbeiträge etwa in der Steuerberatung<br />

und weitere Arbeitshilfen rechtzeitig zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Die Herausforderungen im Berufsrecht<br />

werden für die Berufsangehörigen in<br />

der Praxis nicht kleiner. Im Gegenteil: Sie<br />

wachsen zunehmend. Das Berufsrecht wird<br />

heute längst nicht mehr allein durch das<br />

Steuerberatungsgesetz abgebildet. Hinzu<br />

kommen weitere rechtliche Anforderungen<br />

in anderen Gesetzen und Verordnungen<br />

etwa im Bereich des Datenschutzes,<br />

der Geldwäschebekämpfung oder dem Insolvenzrecht.<br />

Der Gesetzgeber ist mit den<br />

Jahren nicht müde geworden, den Katalog<br />

an Regelungen, die auch die steuerberatenden<br />

und prüfenden Berufe betreffen,<br />

immer mehr auszuweiten. Vordringliches<br />

Ziel der Arbeit des Referats Recht und Berufsrecht<br />

wird es daher auch künftig sein,<br />

die immer komplexeren Gesetzentwürfe<br />

und Initiativen auf ihre Umsetzbarkeit und<br />

Praxistauglichkeit zu überprüfen und sich<br />

frühzeitig in die Verfahren fachlich einzubringen,<br />

um den Interessen des Berufsstands<br />

gegenüber Politik und Verwaltung<br />

wirksam Gehör zu verschaffen.<br />

•<br />

38


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// DStV-News 06/<strong>2022</strong><br />

DStV-Präsident Lüth im Gespräch mit Bundesfinanzminister<br />

Lindner und maßgeblichen MdB des Finanzausschusses<br />

zur Fristenballung - DStV-Positionen zum<br />

Steuerentlastungsgesetz <strong>2022</strong>, zur Verfassungsmäßigkeit<br />

des § 8c S. 2 KStG a.F., zur Abrechnung bei der Grundsteuer<br />

und zu Vorschlägen der EU-Kommission: Erfahren Sie dazu und zu<br />

weiteren Themen jetzt mehr in der neuen Ausgabe.<br />

Die DStV-News 05/<strong>2022</strong> geben Ihnen einen gebündelten Überblick<br />

über monatliche Highlights des Engagements des DStV. Der DStV<br />

bietet sie auch als Beihefter in „Die Steuerberatung“, über StBdirekt<br />

und Twitter an. Bleiben Sie stets auf dem aktuellen Stand mit den<br />

DStV-News!<br />

•<br />

// Eingaben und Stellungnahmen<br />

Der DStV hat im Berichtszeitraum die nachfolgenden Stellungnahmen verfasst. Auf der Homepage<br />

des DStV (www.dstv.de) sowie unter StBdirekt können Sie im vollen Wortlaut nachgelesen werden:<br />

13.05.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 09/22: Gesetzentwurf<br />

der Bundesregierung eines<br />

Zweiten Gesetzes zur Änderung der<br />

Abgabenordnung und des Einführungsgesetzes<br />

zur Abgabenordnung<br />

12.05.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme R 03/22: Referentenentwurf<br />

eines Gesetzes für einen<br />

besseren Schutz hinweisgebender<br />

Personen sowie zur Umsetzung der<br />

Richtlinie zum Schutz von Personen,<br />

die Verstöße gegen das Unionsrecht<br />

melden<br />

06.05.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 08/22: Gesetzentwurf<br />

eines Vierten Corona-Steuerhilfegesetzes<br />

20.04.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 07/22: Entwurf<br />

gleichlautender Erlasse zu Anwendungsfragen<br />

des § 9 Nr. 1 S. 3 GewStG<br />

in der Fassung des Fondsstandortgesetzes<br />

(FoStoG)<br />

20.04.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 06/22: Gesetzentwurf<br />

der Koalitionsfraktionen „Entwurf eines<br />

Steuerentlastungsgesetzes <strong>2022</strong>“<br />

20.04.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme E 05/22: Modernisierung<br />

des digitalen Gesellschaftsrechts<br />

07.04.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme E 04/22: Vorschlag<br />

der EU-Kommission zur Verlängerung<br />

des Anwendungszeitraums der Umkehrung<br />

der Steuerschuldnerschaft:<br />

Reverse-Charge-Verfahren<br />

06.04.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme E 03/22: Vorschlag der<br />

EU-Kommission für eine Richtlinie zur<br />

Festlegung von Vorschriften zur Verhinderung<br />

der missbräuchlichen Nutzung<br />

von Briefkastenfirmen<br />

06.04.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 05/22: Regierungsentwurf<br />

eines Steuerentlastungsgesetzes<br />

<strong>2022</strong><br />

29.03.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 04/22: Verfassungsmäßigkeit<br />

des § 8c S. 2 KStG (in der<br />

Fassung des Unternehmensteuerreformgesetzes<br />

2008 vom 14.08.2007)<br />

16.03.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme R 02/22: Entwurf<br />

einer Vierten Verordnung zur Änderung<br />

der Steuerberatervergütungsverordnung<br />

(StBVV); Az. IV A 4 - S<br />

1910/22/10041:003<br />

06.03.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme R 01/22: Unternehmensstabilisierungs-<br />

und -restrukturierungsgesetz<br />

(StaRUG); Checkliste für<br />

Restrukturierungspläne<br />

cutt.ly/StBdirekt<br />

39


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// Verbändeforum IT tagte in Berlin unter neuem Vorsitz<br />

Neuer Vorsitzender des Verbändeforums IT:<br />

StB/WP Axel Klomp, Mönchengladbach<br />

Zu seiner turnusmäßigen Frühjahrssitzung<br />

kam das Verbändeforum IT<br />

des DStV in diesem Jahr in Berlin<br />

zusammen. Einen Schwerpunkt<br />

der Beratungen bildeten unter anderem<br />

die Chancen und Herausforderungen der<br />

Digitalisierung für den Berufsstand. Zum<br />

neuen Vorsitzenden des Verbändeforums<br />

IT wurde StB/WP Axel Klomp aus Mönchengladbach<br />

gewählt.<br />

Axel Klomp ist seit dem Jahr 2014 als Mitglied<br />

des Steuerberaterverbandes Düsseldorf<br />

e.V. im Verbändeforum IT aktiv, zuletzt<br />

als dessen stellvertretender Vorsitzender.<br />

Als neuer Vorsitzender tritt er die Nachfolge<br />

von StBin Frauke Kaps-Offeney aus<br />

Hameln an, die aus dem Verbändeforum<br />

IT ausschied. Zur neuen stellvertretenden<br />

Vorsitzenden wurde StBin Daniela Ebert aus<br />

Hamburg gewählt.<br />

Jeder DStV-Mitgliedsverband hat die Möglichkeit,<br />

durch einen Vertreter oder eine<br />

Vertreterin an der Arbeit des Verbändeforums<br />

IT mitzuwirken und Anregungen aus<br />

dem Mitgliederkreis zu IT-Themen in das<br />

Gremium zu tragen. So standen auf der<br />

jüngsten Sitzung etwa Fragen zum Schutz<br />

vor kriminellen Cyberangriffen sowie zur<br />

praxisgerechten Ausgestaltung des künftigen<br />

Schlussabrechnungsverfahrens zu den<br />

Coronahilfen auf der Tagesordnung.<br />

Zu aktuellen Themen rund um Fragen der<br />

Digitalisierung informiert das Verbändeforum<br />

IT regelmäßig unter anderem durch<br />

seine Newsletter unter StBdirekt.<br />

•<br />

Das DStV-Verbändeforum IT anlässlich seiner Frühjahrssitzung in Berlin<br />

40


Praxisrelevant und brandaktuell: § 1 UmwStG<br />

von Richter am FG Dr. Philipp Maetz<br />

Darum geht es:<br />

■ „Widmann/Mayer aktuell“ von Notar Dr. Oliver<br />

Vossius: u.a. BFH v. 9.6.2021, I R 52/17: Keine<br />

Sperre für § 42 AO bei § 21 UmwStG<br />

■ § 197 UmwG von Notar Professor Dr. Dieter Mayer,<br />

u.a. mit MoPeG und sog. Mobilitätsrichtlinie<br />

■ § 1 UmwStG von Richter am FG Dr. Philipp Maetz:<br />

u.a. mit KöMoG-Änderungen und BMF zu § 1a KStG<br />

■ § 7 UmwStG von Richter am FG Dr. Ruben Martini:<br />

u.a. mit KöMoG-Bezügen und BMF zu § 1a KStG<br />

Print und Online<br />

Widmann|Mayer<br />

- Mit Kommentierung<br />

zu § 1a KStG<br />

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Umwandlungsrecht Kommentar<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Sonstige Berufsorganisationen<br />

Sonstige<br />

Berufsorganisationen<br />

// DATEV: Nachhaltiges Wachstum<br />

Von Antonie Schweitzer<br />

einem Wachstum von 63,2 Millionen €, also<br />

5,5 % im Verhältnis zum Vorjahr mit 1.156,3<br />

Millionen €.<br />

„Angesichts der furchtbaren Nachrichten,<br />

die uns seit nunmehr drei Wochen erreichen,<br />

fällt es mir schwer, nüchtern über<br />

Zahlen und Ergebnisse zu sprechen“, mit<br />

diesen Worten eröffnete der DATEV-Vorstandsvorsitzende<br />

Dr. Robert Mayr am<br />

17.03.<strong>2022</strong> die Online-Pressekonferenz<br />

zu den vorläufigen Zahlen des Geschäftsjahres<br />

<strong>2022</strong>. Dieser Jahresabschluss steht<br />

noch unter dem Vorbehalt der Prüfung<br />

durch den Genossenschaftsprüfer und wird<br />

der Vertreterversammlung am 24.06.<strong>2022</strong><br />

zur Feststellung vorgelegt. Auch Finanzvorstand<br />

Diana Windmeißer äußerte ihre<br />

Fassungslosigkeit über den Ausbruch des<br />

Krieges, verbunden mit der Hoffnung auf<br />

eine baldige Friedenslösung.<br />

„Ende 2021 hatten<br />

über 808.000<br />

Unternehmen<br />

zusammen etwa<br />

2,3 Milliarden<br />

Belege digital in unserer<br />

DATEV-Cloud gespeichert“.<br />

Damit liegt es, wie Diana Windmeißer präzisierte,<br />

über dem Wachstum der bundesdeutschen<br />

Wirtschaft (BIP), das im letzten<br />

Jahr 2,7 % betrug. Noch stärker entwickelte<br />

sich der IT-Markt mit 6,3 % plus. Nach<br />

Angaben der CFO handelt es sich bei DATEV<br />

um ein nachhaltiges und gesundes Wachstum,<br />

das seit 2017 in jedem Jahr zwischen<br />

5,1 und 6,4 % Plus betrug. Deshalb war<br />

2021 bei der Genossenschaft kein Nachholeffekt<br />

notwendig.<br />

Wachstumstreiber und<br />

Umsatzbringer<br />

Getragen wurde der Umsatzanstieg von<br />

„der Gesamtbreite des Geschäfts“: Wachstumstreiber<br />

war wiederum das Rechnungswesen<br />

mit einem Plus von 6,9 %,<br />

also 26,8 Millionen €. Darauf folgt das IT-<br />

Management mit einem Plus von 9,1 Millionen<br />

€. Die Produktgruppe „IT und Druck<br />

für Nicht-Mitglieder“, damit sind Logistik<br />

Der Genossenschaft gehe es gut, verkündete<br />

der CEO: „Ende 2021 hatten über<br />

808.000 Unternehmen zusammen etwa<br />

2,3 Milliarden Belege digital in unserer<br />

DATEV-Cloud gespeichert“. Das Geschäftsjahr<br />

wurde mit einem Umsatz von 1,22<br />

Milliarden € abgeschlossen, das entspricht<br />

42


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Sonstige Berufsorganisationen<br />

Das Corona-Barometer<br />

Mit Sorge blickte Dr. Mayr auf den Berufsstand,<br />

der bereits infolge der Pandemie einer<br />

erheblichen Mehrbelastung ausgesetzt<br />

war. Seit Ausbruch des Krieges müsse man<br />

nun – infolge stockender Lieferketten sowie<br />

steigender Rohstoff- und Energiepreise –<br />

erneut mit einem erhöhten Beratungsbedarf<br />

von Seiten der Mandanten rechnen.<br />

Immerhin zeigt das Corona-Barometer,<br />

dass dieser Einsatz positiv wirkt: Die letzte<br />

Befragung vom 04. bis 08.02.<strong>2022</strong> ergab,<br />

dass – wie im Vorjahr – zwei Prozent<br />

der Unternehmen einem Insolvenzrisiko<br />

ausgesetzt waren. Ohne staatliche Unterstützung<br />

wäre es ein Fünftel gewesen.<br />

Dass die Hilfeleistungen so wirksam sein<br />

konnten, wertete der DATEV-CEO als ein<br />

Verdienst des steuerberatenden Berufsstandes,<br />

der im Auftrag des Gesetzgebers<br />

eine zentrale Rolle bei deren Beantragung<br />

und Prüfung übernommen hatte.<br />

und Servicedienstleistungen für öffentliche<br />

Arbeitgeber, Versicherungen und andere<br />

Unternehmen gemeint, konnte durch zahlreiche<br />

neue Aufträge um 6,1 Millionen €<br />

zulegen. An vierter Stelle steht schließlich<br />

die Personalwirtschaft, deren Umsätze um<br />

5,7 Millionen € gewachsen sind.<br />

Als „Top-Umsatzbringer in absoluten Zahlen“<br />

präsentierte Diana Windmeißer das<br />

Rechnungswesen mit 413,0 Millionen €<br />

und die Personalwirtschaft mit 269,5<br />

Millionen €. An dritter Stelle folgte das<br />

Kanzleimanagement mit 99,5 Millionen €.<br />

Dazu gehört zum Beispiel DATEV DMS, die<br />

Lösung für das digitale Dokumentenmanagement.<br />

Sie ermöglicht es, alle Dokumente<br />

zentral und sicher an einem Ort abzulegen<br />

– und immer und überall darauf<br />

zuzugreifen.<br />

Das Betriebsergebnis lag 2021 bei 77,5<br />

Millionen €, das sind 5,9 Millionen € mehr<br />

als im Vorjahr. An die Mitglieder soll eine<br />

genossenschaftliche Rückvergütung von<br />

5,0 % des rückvergütungsfähigen Umsatzes<br />

ausgeschüttet werden, insgesamt<br />

also 48,9 Millionen € netto (im Vorjahr<br />

waren es 47,1 Millionen €).<br />

dass die Anzahl der Kunden im vergangenen<br />

Jahr um 66.000 auf über 471.000 anstieg.<br />

Gemeint sind damit aktive Mitglieder,<br />

deren Mandantinnen und Mandanten,<br />

die mit der DATEV in einem direkten Vertragsverhältnis<br />

stehen, sowie sonstige<br />

Nicht-Mitglieder.<br />

Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

stieg 2021 um 226 auf insgesamt<br />

8.351, für die im vergangenen Sommer<br />

eine neue Betriebsvereinbarung für mobiles<br />

Arbeiten eingeführt wurde. Dies soll<br />

immer dann möglich sein, wenn es die<br />

Tätigkeit erlaubt. „Ich nehme mit einiger<br />

Überraschung, ja sogar einem Stück weit<br />

Schrecken, Berichte von Unternehmen<br />

wahr, die ihre Mitarbeiter wieder komplett<br />

in die Büros zurückholen – als wäre<br />

nichts gewesen“, bemerkte Dr. Mayr. Es<br />

könne beispielsweise für kollaborative,<br />

kreative und kommunikative Aufgaben<br />

sinnvoll sein, sich immer wieder mal physisch<br />

an einem Ort zu treffen. „Aber wir<br />

haben doch in den letzten zwei Jahren erlebt,<br />

wie gut viele Aufgaben auch jenseits<br />

der Standortgrenzen erledigt werden<br />

können. Das Rad können wir doch nicht<br />

wieder zurückdrehen wollen!“<br />

Die Voraussetzungen zur Beantragung<br />

dieser Überbrückungshilfen sind allerdings,<br />

wie 66 % der Kanzleien im Februar<br />

beklagten, nicht eindeutig definiert. Selbst<br />

nach eineinhalb Jahren ist die Abwicklung<br />

von Hilfsanträgen nur für 22 % der Kanzleien<br />

zur Routine geworden; und nur 27 %<br />

der Kanzleien vermelden geringe oder<br />

keine Auswirkungen auf die Qualität ihrer<br />

Leistung. Die grundsätzliche Leistungsfähigkeit<br />

liege allerdings – nach dem Tief in<br />

der ersten Lockdown- und Home-Office-<br />

Phase – weiterhin auf einem stabilen und<br />

guten Niveau von 83 bis 91 %.<br />

« Wir haben in den letzten<br />

zwei Jahren erlebt, wie gut<br />

viele Aufgaben auch jenseits<br />

der Standortgrenzen erledigt<br />

werden können. Das Rad<br />

können wir doch nicht wieder<br />

zurückdrehen wollen! »<br />

Dr. Robert Mayr<br />

Als Bestätigung einer nachhaltigen Strategie<br />

wertete Finanzvorstand Windmeißer,<br />

Das Betriebsergebnis lag 2021<br />

bei 77,5 Millionen €,<br />

das sind 5,9 Millionen €<br />

mehr als im Vorjahr.<br />

Eine weitere zusätzliche Belastung entstehe<br />

durch die Reform der Grundsteuer: „Von<br />

den 35 Millionen Grundstücken, die neu<br />

bewertet werden müssen, sind allein 10<br />

Millionen Grundstücke und Land- und<br />

forstwirtschaftliche Betriebe bei Mandanten<br />

von DATEV-Mitgliedern.“ Die Lösung<br />

GrundsteuerDigital des DATEV-Part-<br />

43


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Sonstige Berufsorganisationen<br />

« Von den 35 Millionen<br />

Grundstücken, die neu<br />

bewertet werden müssen,<br />

sind allein 10 Millionen<br />

Grundstücke und Land- und<br />

forstwirtschaftliche Betriebe<br />

bei Mandanten von DATEV-<br />

Mitgliedern. »<br />

ners fino taxtech steht seit Anfang April<br />

allen DATEV-Mitgliedern zur Verfügung.<br />

Integriert in die DATEV-Lösungen, unterstützt<br />

sie die Kanzleien bei der Erfassung<br />

und Übermittlung der notwendigen erklärungsrelevanten<br />

Daten. Vehement<br />

forderte Dr. Mayr bei der Pressekonferenz<br />

im März eine Fristverlängerung für die Abgabe<br />

der Unterlagen.<br />

„Gerade in dieser herausfordernden Situation ist deutlich geworden, dass die<br />

Digitalisierung in Kanzleien und Unternehmen ein entscheidender Faktor für den<br />

Geschäftserfolg ist“, bemerkte Dr. Robert Mayr. „Nicht nur, weil sie es ermöglicht,<br />

schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen zu reagieren. Sondern weil<br />

sie für reibungslose betriebswirtschaftliche Abläufe sorgt. Wir tun mit unseren<br />

Lösungen und Dienstleistungen alles dafür, um unsere Mitglieder und Kunden<br />

auf diesem Weg dauerhaft zu unterstützen.“ •<br />

// Jobportal der Freien Berufe für geflüchtete<br />

Ukrainerinnen und Ukrainer<br />

Unter www.freieberufe-jobportal.de<br />

finden geflüchteten<br />

Menschen aus der Ukraine<br />

Stellen, Ausbildungs- und<br />

Praktikumsplätze in den Freien Berufen.<br />

Über ein neues Jobportal bieten der<br />

Bundesverband Freier Berufe e.V. (BFB)<br />

und seine Mitglieder aktuelle Stellen,<br />

Ausbildungs- und Praktikumsplätze für<br />

geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer<br />

an. Die Freien Berufe wollen damit zur<br />

beruflichen und sozialen Integration der<br />

Geflüchteten beitragen.<br />

Unter www.freieberufe-jobportal.de informiert<br />

das Jobportal exklusiv über freie<br />

Stellen in den Freien Berufen. In den ersten<br />

Tagen wurden bereits mehrere Hundert<br />

offene Stellenangebote von zahlreichen<br />

Freiberuflern in Deutschland online<br />

gestellt. Alle Angebote werden vor der<br />

Veröffentlichung individuell geprüft und<br />

größtenteils ins Englische und Ukrainische<br />

übersetzt. Das Portal steht auch Menschen<br />

aus Deutschland offen, die sich für eine<br />

Stelle, eine Ausbildung oder ein Praktikum<br />

interessieren. •<br />

44


Einfach machen<br />

Die beste Verbindung<br />

zu Ihren Mandanten!<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

// Gesamtsteueraufkommen versus Staatsverschuldung<br />

in Deutschland seit 1950<br />

2000<br />

1900<br />

1800<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

1400<br />

1300<br />

1200<br />

1100<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

In Heft 1-<strong>2022</strong>, Seite 52, haben wir das Istaufkommen<br />

aus der Grundsteuer B der Entwicklung des<br />

Hebesatzes seit 1991 gegenübergestellt. Diese<br />

Grafiken sprechen im Wesentlichen für sich. Daran<br />

anknüpfend stellen wir nachfolgend das Gesamtsteueraufkommen<br />

in Deutschland seit 1950<br />

der Staatsverschuldung seit 1950 in zwei Grafiken<br />

gegenüber. Dies spiegelt zugleich ein wesentliches<br />

Stück Verbandsgeschichte bzw. Geschichte des Berufsstandes<br />

wider.<br />

Die Statistik betr. das Steueraufkommen unterscheidet<br />

nicht nach Steuerarten (ESt, USt etc.) und<br />

Steuergläubiger (Bund, Länder, Gemeinden). Es<br />

handelt sich also um das Gesamtsteueraufkommen<br />

in Deutschland aus allen Steuerarten.<br />

Dieses Gesamtsteueraufkommen lag 1950, kurz<br />

nach Gründung des Verbandes, noch bei lediglich<br />

10,5 Milliarden Euro (ca. 20,5 Mrd. DM). Von 1965<br />

bis 1970 stieg es von 53,9 auf 78,8 Mrd. Euro. In den<br />

zwanzig Jahren von 1950 bis 1970 ist es also um<br />

das 7,5fache gestiegen. Gegenüber 1950 war das<br />

Gesamtaufkommen also um das Siebenfache gestiegen.<br />

Bis 1980 stieg es noch einmal um 137 %<br />

auf 186,6 Mrd. Euro.<br />

In den 80er Jahren stieg das Gesamtsteueraufkommen<br />

auf 281 Mrd. Euro (1990), also um rund 50 %.<br />

Die 90er Jahre brachten einen Zuwachs bis zum Jahr<br />

2000 auf 467,3 Mrd. Euro (66 %). In den nächsten<br />

zehn Jahren bis 2010 stieg das Aufkommen nur auf<br />

530,6 Mrd. Euro (13,5 %). In den nächsten elf Jahren<br />

von 2010 bis 2021 ist es auf 833,2 Mrd. Euro wieder<br />

stark gestiegen, nämlich um knapp 57 %. Das Jahr<br />

2020 lassen wir hier unberücksichtigt, da der Rückgang<br />

einmalig war und der Anstieg bis 2021 sich im<br />

normalen Rahmen bewegte.<br />

Betrachtet man die Gesamtverschuldung aller öffentlichen<br />

Haushalte, so stehen für 1950 9,574 Mrd.<br />

Euro zu Buche. 1970 waren es 64,210 Mrd. Euro, was<br />

einen Zuwachs um das 6,7fache bedeutet. In den<br />

70er Jahren stieg sie bis 1980 auf 238,879 Mrd. Euro,<br />

was einem Zuwachs um 174,669 Mrd. Euro, also<br />

das 3,7fache entspricht. Der Bund hatte bis 1969<br />

keine Schulden. Das änderte sich nach der Machtübernahme<br />

durch die sozial-liberale Koalition am<br />

28.09.1969.<br />

In den 80er Jahren fand bis 1990 „nur“ etwas mehr<br />

als eine Verdoppelung um 299,455 Mrd. Euro auf<br />

538,334 Mrd. Euro statt, das 2,25fache des Betrages<br />

von 1980. Weiter geht es in den 90er Jahren mit einem<br />

Zuwachs von 672,645 Mrd. Euro auf 1.210,919<br />

Mrd. oder 1,2 Billionen Euro. Das ist ein Zuwachs<br />

wiederum um das 2,25fache.<br />

Von 2000 bis 2010 sehen wir einen Anstieg<br />

auf 2,011 Bio. Euro auf „nur“ das 1,66fache.<br />

In den letzten zehn Jahren erfolgte ein<br />

verhältnismäßig sehr geringer Zuwachs<br />

von 161,211 Mrd. Euro<br />

auf 2,172 Bio. Euro.<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

1950<br />

1955<br />

1960<br />

1965<br />

1970<br />

1975<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

19<br />

46


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

Ein Vergleich des Gesamtsteueraufkommen<br />

in Deutschland versus der Staatsverschuldung<br />

in Deutschland von 1950 bis 2020 /<br />

2021 zeigt, dass sich das Steueraufkommen<br />

um das 79fache (von 10,5 auf 833,2<br />

Mrd. Euro) und die Gesamtverschuldung<br />

auf das 227fache (von 9,574 Mrd. Euro auf<br />

2.172,888 Mrd. Euro) gestiegen ist.<br />

Gesamtsteueraufkommen in Mrd. Euro<br />

Ausgewiesene Gesamtstaatsverschuldung<br />

in Mrd. Euro<br />

Man darf sicherlich Folgendes festhalten:<br />

Die ständig steigenden Steueraufkommen<br />

hätten theoretisch den Einnahmenhunger<br />

des Staates stillen können. Mitnichten! Die<br />

Staatsschulden sind nicht verringert worden.<br />

Das Gegenteil war der Fall. Und nicht nur das.<br />

Sie sind auch im Verhältnis zu den Einnahmen<br />

um ein Vielfaches stärker gestiegen.<br />

Durch die Verschuldung des Staates ist zwar<br />

zu einem gewissen Teil auch Substanz geschaffen<br />

worden. Diese unterliegt jedoch<br />

dem Verbrauch und der Abnutzung. Die Gesamtverschuldung<br />

weist nur die offizielle,<br />

in den staatlichen Haushalten gemäß den<br />

öffentlich-rechtlichen Haushaltsregeln erfasste<br />

Verschuldung aus. Demgegenüber<br />

wird die implizite Staatsschuld nicht offen<br />

ausgewiesen. Sie wird insbesondere von der<br />

Stiftung Marktwirtschaft und insoweit durch<br />

die Gutachten von Prof. Dr. Raffelhüschen berechnet.<br />

(Quellen: statista.de und BMF)<br />

Demnach ist davon auszugehen, dass, vergleichbar einem Eisberg, der<br />

zu zwei Dritteln nicht sichtbar ist, nämlich unter der Wasseroberfläche<br />

liegt, die gesamte Staatsverschuldung einschließlich der impliziten<br />

97<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

gegenwärtig bei rund 15 Billionen Euro liegt.<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

47


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

Aktuelles Steuer- und<br />

Beihilfenrecht<br />

// Grundsteuer – der Countdown läuft<br />

Ab 01.07.<strong>2022</strong> will die Finanzverwaltung es ermöglichen,<br />

die Feststellungerklärungen nach den Erfordernissen<br />

der Grundsteuerreform zu übermitteln. Um<br />

das für alle Mandanten zu erledigen, stehen Steuerberaterinnen<br />

und Steuerberatern nach gegenwärtigem Stand<br />

dann lediglich vier Monate zur Verfügung. Deshalb sollten die<br />

Vorbereitungen auf diese heiße Phase in den Kanzleien erledigt<br />

sein oder schnellstmöglich angegangen werden.<br />

Nicht zuletzt müssen Kanzleien auch eine Auswahl treffen, mit<br />

welcher der am Markt verfügbaren Softwarelösungen die Erfassung<br />

und Deklaration abgewickelt werden soll. Der EDV-Arbeitskreis<br />

präsentierte in seiner Sitzung vom 26.04.<strong>2022</strong> mehrere<br />

Lösungen unterschiedlicher Anbieter (s. o. Seite 24). Die Steuerberaterverbände<br />

haben einen Rahmenvertrag mit Vorzugskonditionen<br />

für die Software Opti.Tax der hsp Handesl Software GmbH<br />

abgeschlossen. Insoweit darf auf VN 1-<strong>2022</strong>, Seite 23, verwiesen<br />

Zu den wichtigsten Schritten zählt dabei zu ermitteln, für welche<br />

Mandate die Kanzlei Grundsteuerdeklarationen übernehmen<br />

soll. Sofern nicht bereits geschehen, empfiehlt es sich,<br />

mit Mandanten, die über Grundeigentum verfügen, möglichst<br />

umgehend Kontakt aufzunehmen. Ebenso ist auch die unterschiedliche<br />

Rechtslage in einzelnen Bundesländern zu beachten,<br />

insbesondere wenn sich das Grundeigentum der Mandantinnen<br />

und Mandanten nicht ausschließlich auf ein Land beschränkt.<br />

werden. •<br />

Weitere Informationen sowie die<br />

Konditionen unter:<br />

www.hsp-software.de/<br />

grundsteuer-software/<br />

Eine organisatorisch wichtige Entscheidung in der Kanzlei ist, ob<br />

sich alle Mitarbeiter mit der Grundsteuer befassen sollen, oder<br />

ob es sinnvoll ist, dafür eigens Kanzleiexperten fortzubilden und<br />

mit den entsprechenden Aufgaben zu betrauen.<br />

// Steuerliche Erleichterungen zur Unterstützung der vom Krieg<br />

in der Ukraine Geschädigten<br />

Der Krieg in der Ukraine erschüttert<br />

die Welt zutiefst.<br />

Demgegenüber steht eine<br />

Welle der Hilfsbereitschaft<br />

und Solidarität, die Bürgerinnen und<br />

Bürger sowie Unternehmen den Betroffenen<br />

in und aus der Ukraine entgegenbringen.<br />

Das Bundesfinanzministerium<br />

möchte dieses Engagement anerkennen<br />

und stellt viele steuerliche Erleichterungen<br />

und Vereinfachungen für die Helfer<br />

im Zeitraum bis 31.12.<strong>2022</strong> in Aussicht.<br />

Nachfolgend einige ausgewählte Maßnahmen.<br />

Spendennachweis<br />

Spenden zur Unterstützung der vom Krieg<br />

in der Ukraine Geschädigten können<br />

steuerlich geltend gemacht werden. Als<br />

Zahlungsnachweis genügt hierfür der Bareinzahlungsbeleg<br />

auf ein dafür eingerichtetes<br />

inländisches Sonderkonto oder die<br />

Buchungsbestätigung eines Kreditinstituts,<br />

beispielsweise der Kontoauszug. Wichtig:<br />

Die Nachweise müssen aufbewahrt und<br />

dem Finanzamt auf Nachfrage vorgelegt<br />

werden.<br />

Sponsoring<br />

Unternehmer können ihre Aufwendungen<br />

zur Unterstützung von durch den<br />

Ukraine-Krieg Betroffenen als Betriebsausgaben<br />

ansetzen. Voraussetzung für<br />

das Sponsoring ist, dass der Unternehmer<br />

wirtschaftliche Vorteile für sein Unternehmen<br />

erstrebt. Dies wird beispielsweise<br />

dadurch erreicht, wenn der Sponsor<br />

öffentlichkeitswirksam auf seine Leistung<br />

aufmerksam macht.<br />

48


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

Arbeitslohnspende<br />

Arbeitnehmer können – zugunsten einer<br />

Zahlung des Arbeitgebers auf das Spendenkonto<br />

einer Hilfsorganisation – auf<br />

einen Teil ihres Arbeitslohns verzichten.<br />

Auf diesen Teil des Lohns fällt dann keine<br />

Lohnsteuer an. Daher erscheint der gespendete<br />

Arbeitslohn auch später nicht in<br />

der Lohnsteuerbescheinigung. Voraussetzung<br />

hierfür ist, dass der Arbeitgeber die<br />

Verwendungsauflage erfüllt, die Spende<br />

dokumentiert und den Vorgang entsprechend<br />

im Lohnkonto aufzeichnet. Dieser<br />

gespendete, steuerfreie Arbeitslohn darf<br />

nicht mehr in der Einkommensteuererklärung<br />

als Spende angegeben werden.<br />

Umsatzsteuer-Erleichterungen bei<br />

unentgeltlicher Bereitstellung<br />

Viele Unternehmen stellen in Form einer<br />

Sachspende unentgeltlich Gegenstände<br />

oder Personal für humanitäre Zwecke<br />

z.B. an Hilfsorganisationen oder Einrichtungen<br />

für geflüchtete Menschen bereit.<br />

Die gute Nachricht ist: Diese sog. unentgeltlichen<br />

Wertabgaben unterliegen in<br />

diesem besonderen Fall nicht der Umsatzsteuer,<br />

der Vorsteuerabzug ist aber<br />

weiterhin möglich. Vorausgesetzt wird,<br />

dass die unterstützte Einrichtung einen<br />

unverzichtbaren Einsatz zur Bewältigung<br />

der Auswirkungen bei den vom Ukraine-<br />

Krieg Geschädigten leistet.<br />

Ebenfalls entfällt die Besteuerung einer<br />

unentgeltlichen Wertabgabe, wenn private<br />

Unternehmen Unterkünfte, wie z.B.<br />

Hotelzimmer oder Ferienwohnungen, unentgeltlich<br />

an aus der Ukraine geflüchtete<br />

Menschen überlassen. Eine Korrektur der<br />

Vorsteuer ist nicht erforderlich.<br />

Steuerbefreiung für Schenkungen<br />

Soweit es sich bei den Zuwendungen für<br />

vom Krieg in der Ukraine Geschädigte um<br />

Schenkungen handelt, kommt eine Befreiung<br />

von der Schenkungsteuer in Betracht.<br />

Hiervon kann man u.a. profitieren<br />

bei einer Zuwendung an gemeinnützige<br />

Körperschaften wie Religionsgemeinschaften<br />

sowie bei weiteren Zuwendungen,<br />

die ausschließlich kirchlichen,<br />

gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken<br />

gewidmet sind. Voraussetzung ist in<br />

letzterem Fall, dass die Verwendung zu<br />

diesem Zweck gesichert ist. •<br />

// Startschuss: Portal für die Schlussabrechnung<br />

der Coronahilfen freigeschaltet<br />

Die Prüfung der Schlussabrechnungen erfolgt durch die Bewilligungsstellen<br />

der Länder. Sie stellen für jedes abgerechnete Programm<br />

in einem eigenständigen Schlussbescheid fest, ob ggf.<br />

Nachzahlungen an die Antragstellenden erfolgen oder zu viel<br />

gezahlte Hilfen zurückgezahlt werden müssen. Hintergrund der<br />

Schlussabrechnung ist, dass die Coronahilfen in der Regel auf Basis<br />

von Prognosezahlen bewilligt worden sind. Deshalb müssen alle<br />

Betroffenen nach Vorliegen der Ist-Zahlen nochmals abschließend<br />

abrechnen. Dies bietet zugleich die Möglichkeit, fehlerhafte Angaben<br />

bei der ursprünglichen Antragstellung nachträglich zu korrigieren.<br />

Erfolgt keine Schlussabrechnung, sind die Förderleistungen<br />

in voller Höhe zurückzuzahlen.<br />

Das Portal für die Schlussabrechnung der Coronahilfen<br />

ist freigeschaltet worden. Die Schlussabrechnungen<br />

sind ebenso wie die eingereichten Anträge auf Coronahilfen<br />

über einen prüfenden Dritten einzureichen<br />

und paketweise angelegt. Gestartet wird mit der Schlussabrechnung<br />

für die Überbrückungshilfen I bis III sowie den Novemberund<br />

Dezemberhilfen. In einem weiteren Paket sind zu einem<br />

späteren Zeitpunkt dann auch die Überbrückungshilfen III Plus<br />

und IV abzurechnen.<br />

Die Einreichung der Schlussabrechnungen für das Paket 1 muss<br />

bis zum 31.12.<strong>2022</strong> erfolgen. Die Verbändegemeinschaft und insoweit<br />

auf Bundesebene der DStV haben sich angesichts der extremen<br />

Arbeitsbelastung in den Kanzleien dafür eingesetzt, diese<br />

Frist angemessen zu verlängern. •<br />

Weitere Informationen sowie ein FAQ-Katalog zur<br />

Schlussabrechnung sind über das bekannte Portal<br />

www.ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de abrufbar.<br />

49


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

// Überbrückungshilfe und Neustarthilfe bis Ende Juni verlängert<br />

Die Antragsvoraussetzungen bleiben unverändert. Für die<br />

Überbrückungshilfe IV ist weiterhin ein coronabedingter Umsatzrückgang<br />

von 30 % im Vergleich zum Referenzzeitraum 2019<br />

erforderlich. Die förderfähigen Fixkosten sowie der maximale<br />

Fördersatz von 90 % dieser Kosten bei einem Umsatzrückgang<br />

von über 70 % bleiben ebenfalls bestehen. Mit der Neustarthilfe<br />

<strong>2022</strong> sollen Soloselbständige auch für den verlängerten Förderzeitraum<br />

bis zu 1.500 € pro Monat erhalten können.<br />

Die Antragstellung ist nach einer entsprechenden Anpassung<br />

über das bekannte Portal www.ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de<br />

möglich. Sie muss für die Überbrückungshilfe IV in<br />

gewohnter Weise über Berufsangehörige als sogenannte Prüfende<br />

Dritte erfolgen. Sie können auch für die Neustarthilfe <strong>2022</strong><br />

die Antragstellung übernehmen.<br />

Die Überbrückungshilfe IV und die Neustarthilfe <strong>2022</strong> sind bis Ende<br />

Juni <strong>2022</strong> verlängert worden. Damit soll den betroffenen Unternehmen<br />

und Selbstständigen die notwendige Planungssicherheit<br />

gegeben werden.<br />

Der FAQ-Katalog zur Überbrückungshilfe IV sowie der FAQ-Katalog<br />

zur Neustarthilfe <strong>2022</strong> sollen mit Blick auf die Verlängerung<br />

ebenfalls aktualisiert werden. •<br />

// StBVV: Einheitlicher Ansatz zur Abrechnung bei<br />

der Grundsteuer vorgeschlagen<br />

Das BMF hat einen Regelungsvorschlag<br />

für die Abrechnung<br />

der Feststellungserklärungen<br />

zur neuen Grundsteuer vorgelegt.<br />

In der Steuerberatervergütungsverordnung<br />

(StBVV) soll es künftig eine<br />

einheitliche Rechtsgrundlage geben, die<br />

unabhängig vom konkreten Ländermodell<br />

anwendbar sein soll. Der DStV begrüßt<br />

diesen Vorschlag.<br />

Der Entwurf des BMF einer Vierten Verordnung<br />

zur Änderung der StBVV sieht vor,<br />

mit einem neuen § 24 Abs. 1 Nr. 11a StBVV<br />

eine spezielle Abrechnungsnorm für die<br />

Erstellung von Feststellungserklärungen<br />

der Grundstückswerte im Zusammenhang<br />

mit dem ab dem Jahr 2025 anzuwendenden<br />

Grundsteuerrecht zu schaffen. Für<br />

alle Bundesländer, in denen nach dem<br />

Bewertungsgesetz oder den jeweiligen<br />

Landesgesetzen ein Grundsteuerwert<br />

festgestellt wird, soll als Gegenstandswert<br />

der Grundsteuerwert, mindestens<br />

jedoch ein Betrag von 25.000 €, zugrunde<br />

gelegt werden. Für Länder, in denen abweichend<br />

vom Bundesmodell auf Grundlage<br />

der dortigen Grundsteuergesetze<br />

kein entsprechender Grundsteuerwert<br />

vorliegt, soll künftig ein entsprechender<br />

fiktiver Grundsteuerwert für die Berechnung<br />

der Gebühr ermittelt und zugrunde<br />

gelegt werden. Dazu soll der Grundsteuermessbetrag<br />

durch die jeweils geltende<br />

Grundsteuermesszahl nach § 15 Abs. 1<br />

Nr. 2 Buchst. a) Grundsteuergesetz (GrStG)<br />

dividiert werden.<br />

Der DStV hat sich angesichts des engen<br />

Zeitrahmens für die Einreichung der Erklärungen<br />

in seiner Stellungnahme R<br />

02/22 gegenüber dem BMF für eine zeitnahe<br />

Umsetzung der vorgeschlagenen<br />

Anpassung in der StBVV ausgesprochen. •<br />

50


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Prüfungswesen<br />

Prüfungswesen<br />

// Die WPK Beiratswahl geht uns alle an<br />

Gespräch mit WP StB Dr. Marian Ellerich, Duisburg, Vorsitzer des Beirates der Wirtschaftsprüferkammer<br />

(WPK). Der Beirat wird von den Mitgliedern der WPK gewählt und ist mit 57 Mitgliedern<br />

das Parlament der Berufsangehörigen. Aus seiner Mitte wählt der Beirat die Mitglieder des Vorstandes,<br />

den Präsidenten und zwei Vizepräsidenten. Der Beirat ist somit das wichtigste Gremium<br />

der beruflichen Selbstverwaltung der Wirtschaftsprüfer und vereidigten Buchprüfer.<br />

Dr. Marian Ellerich, Vorsitzer des Beirats der WPK, und Präsident WP StB Gero Hagemeister<br />

Gero Hagemeister: In wenigen Tagen werden<br />

die Wahlunterlagen zur diesjährigen<br />

Beiratswahl an alle Mitglieder der Wirtschaftsprüferkammer<br />

verschickt. Warum<br />

ist aus Ihrer Sicht die Wahl für alle Wirtschaftsprüfer<br />

und vereidigten Buchprüfer<br />

von Bedeutung?<br />

« Die fortschreitende Regulierung unseres Berufsstandes<br />

strahlt auch auf Nicht-Prüfungsleistungen aus. Daher ist es<br />

unerlässlich, dass wir mit einem starken Votum<br />

unsere berechtigten Interessen aktiv vertreten können. »<br />

Dr. Marian Ellerich: Die berufliche Selbstverwaltung<br />

hat sich nach meiner festen<br />

Überzeugung seit Jahrzehnten bewährt. Als<br />

Vertreter eines Freien Berufes kommt uns<br />

somit die Regelung unserer beruflichen Belange<br />

selbstständig zu. Die fortschreitende<br />

Regulierung unseres Berufsstandes strahlt<br />

dabei auch auf Nicht-Prüfungsleistungen<br />

aus. Daher ist es unerlässlich, dass wir mit<br />

einem starken Votum unsere berechtigten<br />

Interessen aktiv vertreten können. Insbesondere<br />

auch für kleine und mittlere Praxen<br />

ist es erforderlich, mit der Wirtschaftsprüferkammer<br />

einen praxisnahen und<br />

verlässlichen Partner des Berufsstandes<br />

zu haben. Die WPK Beiratswahl geht uns<br />

alle an.<br />

Gero Hagemeister: Gerade in Zeiten der<br />

Abwicklung der Coronahilfen hat sich gezeigt,<br />

dass Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

mit ihrer Qualifikation und breiten<br />

Erfahrung ganz wesentlich zum Funktionieren<br />

der Abwicklung der Hilfsmaßnahmen<br />

beigetragen haben; sie sind faktisch<br />

systemrelevant. Gerade mittelständische<br />

Mandanten erwarten eine umfassende Betreuung;<br />

Prüfung und Beratung aus einer<br />

Hand müssen grundsätzlich weiter möglich<br />

sein.<br />

Dr. Marian Ellerich: Das sehe ich auch so.<br />

Unabhängigkeit und Vertrauen sind Säulen<br />

unserer Berufsausübung. Insbesondere bei<br />

mittelständischen und eigentümergeführten<br />

Unternehmen bzw. Personengesell-<br />

51


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Prüfungswesen<br />

« Den Reiz dieser Arbeit<br />

müssen wir gerade beim<br />

Berufsnachwuchs stärker<br />

deutlich machen. Denn nur<br />

so können wir im „Kampf<br />

um die Talente“ für unseren<br />

Berufsstand bestehen. »<br />

schaften bringt die Betreuung aus einer<br />

Hand einen relevanten Mehrwert. Sofern<br />

das Selbstprüfungsverbot hier nicht tangiert<br />

wird, muss eine ganzheitliche Betreuung<br />

gerade mittelständischer Unternehmen<br />

weiter möglich sein. Unsere<br />

Unabhängigkeit wird dadurch nicht gefährdet.<br />

Gero Hagemeister: Für die Gewinnung unseres<br />

Berufsnachwuchses scheint mir dies<br />

auch von zentraler Bedeutung. Die wachsenden<br />

fachlichen Herausforderungen und<br />

die Vielseitigkeit machen ja gerade den<br />

Reiz unserer Tätigkeit aus. Eine zeitgemäße<br />

Prüfung ist eine anspruchsvolle Arbeit und<br />

gerade kein stupides „Häkchen machen“.<br />

Dr. Marian Ellerich: Die fachlichen Herausforderungen<br />

nehmen tatsächlich zu<br />

und garantieren dabei aber auch hervorragende<br />

persönliche Entwicklungschancen<br />

und eine hohe Zukunftsfähigkeit. Die<br />

prüferische Auseinandersetzung mit den<br />

Geschäftsprozessen sowie den damit verbundenen<br />

Chancen und Risiken unserer<br />

Mandanten ist hier besonders reizvoll.<br />

Durch die fortschreitende Digitalisierung<br />

wirtschaftlicher Prozesse und die gleichzeitige<br />

Nutzung digitaler Verfahren bei<br />

der Prüfung sind wir Wirtschaftsprüfer absolut<br />

auf der Höhe der Zeit. Gesellschaftliche<br />

Entwicklungen sowie globale Herausforderungen<br />

spielen hier auch eine Rolle.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit rückt dabei immer<br />

mehr in den Fokus und erweitert unseren<br />

prüferischen Blickwinkel, genauso<br />

wie die hierfür notwendigen prüferischen<br />

Ansätze. Den Reiz dieser Arbeit müssen<br />

wir gerade beim Berufsnachwuchs stärker<br />

deutlich machen. Denn nur so können<br />

Präsident Hagemeister und WPK-Beiratsvorsitzer Dr. Ellerich<br />

wir im „Kampf um die Talente“ für unseren<br />

Berufsstand bestehen. Hierbei geht es<br />

nicht nur um die notwendige Mitarbeitergewinnung,<br />

sondern letztlich auch um die<br />

Sicherung der Praxisnachfolge.<br />

Gero Hagemeister: Im Rahmen des risikoorientierten<br />

Prüfungsansatzes muss sich<br />

die Angemessenheit der Anforderungen<br />

dann aber auch niederschlagen.<br />

Dr. Marian Ellerich: Die Sicherung einer<br />

hohen Qualität unserer Prüfungsleistungen<br />

ist für die Akzeptanz unseres Berufsstandes<br />

unverzichtbar. Die Kammer muss<br />

im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags<br />

transparent, praxisnah und vor allem angemessen<br />

vorgehen. Das heißt konkret,<br />

dass auch die Berufsaufsicht und die<br />

Qualitätskontrolle mit Augenmaß ausgestaltet<br />

sein müssen. In<br />

diesem Zusammenhang<br />

muss auch die Vielfalt<br />

unseres Berufsstandes<br />

erhalten bleiben. Kleine<br />

und mittlere Prüfungspraxen<br />

sind in unserer<br />

ausdifferenzierten und<br />

vernetzten Wirtschaft genauso<br />

unverzichtbar wie<br />

international ausgerichtete<br />

und global agierende<br />

Prüfungsgesellschaften.<br />

Die letzten Jahrzehnte<br />

zeigen, dass ein gesunder<br />

Mix der Qualität und<br />

« Mit einer starken<br />

und einheitlichen<br />

Stimme können wir<br />

dann in Berlin,<br />

Brüssel und<br />

gegenüber allen<br />

Standardsettern<br />

unseren berechtigten<br />

Anliegen das<br />

notwendige Gehör<br />

verschaffen. »<br />

der Leistungsfähigkeit nachhaltig dient.<br />

Kleinteilige Regulierungen sind dabei weder<br />

erforderlich noch hilfreich.<br />

Gero Hagemeister: Die Erfahrung zeigt,<br />

dass wir für unsere berechtigten Interessen<br />

nur geschlossen Gehör finden können.<br />

Dr. Marian Ellerich: Im Außenauftritt<br />

müssen wir unbedingt einheitlich auftreten.<br />

Die Vielfältigkeit unserer WP-Praxen,<br />

die wir unbedingt langfristig erhalten<br />

und stärken wollen, steht zu einem<br />

abgestimmten und wahrnehmbaren<br />

Außenauftritt nicht im Widerspruch – im<br />

Gegenteil. Wir müssen auf einen breiten<br />

und konstruktiven Erfahrungsaustausch<br />

setzen und unsere daraus abgeleiteten<br />

Positionen mit in die Kommunikation mit<br />

Politik und Verwaltung nehmen. Mit einer<br />

starken und einheitlichen<br />

Stimme können wir dann<br />

in Berlin, Brüssel und<br />

gegenüber allen Standardsettern<br />

unseren berechtigten<br />

Anliegen das<br />

notwendige Gehör verschaffen.<br />

Daher ist es für die weitere<br />

Entwicklung unseres<br />

Berufsstandes erforderlich,<br />

dass die WPK bei den<br />

Beiratswahlen durch eine<br />

überzeugende Beteiligung<br />

gestärkt wird. •<br />

52


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Europa<br />

Europa<br />

// German Tax Advisers im Gespräch mit EU-Abgeordneter<br />

Prof. Dr. Niebler (CSU)<br />

DStV-Präsident StB Torsten Lüth<br />

tauschte sich für die German<br />

Tax Advisers mit der EU-Abgeordneten<br />

RA Prof. Dr. Angelika<br />

Niebler (CSU) über den Stand der Gesetzgebung<br />

der Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

aus.<br />

Das Gesetzgebungsverfahren zur EU-<br />

Richtlinie über Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

von Unternehmen befindet sich<br />

auf der Zielgeraden. Beim Video-Call der<br />

German Tax Advisers mit der EU-Abgeordneten<br />

RA Prof. Dr. Angelika Niebler machte<br />

DStV-Präsident StB Torsten Lüth deshalb<br />

deutlich, dass die neuen Regelungen nicht<br />

nur für die prüfenden Berufe gelten, sondern<br />

auch Steuerberater in hohem Maße<br />

betreffen werden. Zudem zeigte sich Lüth<br />

besorgt über die künftigen Belastungen<br />

von Unternehmen, insbesondere von KMU<br />

in der Wertschöpfungskette.<br />

RA Prof. Dr. Niebler MdEP zeigte größtes<br />

Verständnis für das Anliegen der German<br />

Tax Advisers. Die EU-Abgeordnete meinte,<br />

dass Nachhaltigkeit für Unternehmen ein<br />

wichtiges Ziel sein müsse. Dennoch sei sie<br />

mit dem bisherigen Verhandlungsstand<br />

alles andere als zufrieden. Nachhaltigkeit<br />

müsse auf unbürokratischere Weise<br />

erreicht werden. •<br />

DStV-Präsident StB Torsten Lüth<br />

(oben Mitte) im Gespräch mit<br />

RA Prof. Dr. Angelika Niebler MdEP<br />

(oben rechts), Mitarbeiterin<br />

Olga Passamera sowie<br />

RA Michael Schick (BStBK) und<br />

Marc Lemanczyk aus dem<br />

Brüsseler Büro der German Tax<br />

Advisers.<br />

// EU-Kommission kündigt Sanktionierung missbräuchlicher<br />

Steuerberatung an<br />

Im Herbst will die EU-Kommission<br />

einen Legislativvorschlag zur Sanktionierung<br />

missbräuchlicher Steuerberatung<br />

der steuerberatenden Berufe<br />

veröffentlichen. Dies kündigte sie während<br />

einer Anhörung im EU-Parlament an.<br />

Eine solche EU-Initiative könnte einen Eingriff<br />

in das Berufsrecht darstellen und die<br />

Mandantenberatung erschweren.<br />

Als Pandora Papers wird das größte Leak<br />

über Steueroasen bezeichnet, die das Internationale<br />

Netzwerk investigativer Journalisten<br />

(ICIJ) im vergangenen Jahr publik<br />

gemacht hat. Im Nachgang zu den Enthüllungen<br />

fand im Unterausschuss für Steuerangelegenheiten<br />

(FISC) des EU-Parlaments<br />

eine Anhörung statt. Die EU-Abgeordneten<br />

befragten dabei Experten darüber,<br />

wie die steuerberatenden Berufe künftig<br />

reguliert werden könnten, damit ein gerechtes<br />

Steuersystem entstünde. Im Verlauf<br />

dieser Befragungen kündigte die EU-Kommission<br />

an, gegen missbräuchliche Steuerberatung<br />

vorgehen zu wollen. Dabei wolle<br />

sie die „faulen Äpfel“ der Branche ins Visier<br />

nehmen. Zwar plane sie nicht, den Berufsstand<br />

allgemein zu regulieren. Sie wolle<br />

54


BeraterDepesche<br />

06 | <strong>2022</strong><br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Europa<br />

aber allgemeine Standards zur Sanktionierung<br />

missbräuchlicher Steuerberatung<br />

einführen. Laut der EU-Kommission soll<br />

dabei definiert werden, welche Beratung<br />

zukünftig zulässig ist, und welche nicht.<br />

Werden die Grenzen zulässiger Beratung<br />

überschritten, sollen nach dem Willen der<br />

EU-Behörde Sanktionen gegen die Verursacher<br />

verhängt werden.<br />

Ein solcher Vorschlag der EU-Kommission<br />

könnte sowohl in das Berufsrecht der beratenden<br />

als auch der prüfenden Berufe<br />

eingreifen und dürfte ein weiterer Schritt<br />

hin zur Europäisierung des Berufstands<br />

bedeuten.<br />

Aus Sicht des DStV müsste im Falle eines<br />

solchen Regelungsvorschlags insbesondere<br />

geklärt werden, in welchen Fällen<br />

eine missbräuchliche Steuergestaltung<br />

vorliegt. Ansonsten drohen erhebliche<br />

Rechtsunsicherheit und eine unzumutbare<br />

Gratwanderung im Spannungsfeld<br />

zwischen den Pflichten gegenüber Mandanten<br />

und Steuer-Compliance.<br />

Insbesondere wäre der mutmaßliche,<br />

aber nicht kodifizierte Wille des Gesetzgebers,<br />

wie etwa in Großbritannien diskutiert,<br />

kein ausreichendes Kriterium,<br />

um die Zulässigkeit von Steuerberatung<br />

festzulegen. Die Zulässigkeit muss sich<br />

nach der festen Überzeugung des DStV<br />

an den bestehenden Steuergesetzen<br />

ausrichten. Die Einführung weitergehender,<br />

auf ethischen Werten basierten<br />

Compliance-Regeln mag in der Theorie<br />

verlockend klingen. In der Praxis dürften<br />

sie sich aber als schwer umsetzbar<br />

erweisen.<br />

Andererseits könnte ein solider, praxistauglicher<br />

und verhältnismäßiger<br />

Vorschlag die Chance bieten, die bestehenden<br />

großen Unterschiede bei der<br />

Regulierung des Berufstands in den Mitgliedstaaten<br />

abzubauen und dessen Ansehen<br />

in der öffentlichen Wahrnehmung<br />

zu verbessern. Schließlich regulieren zu<br />

viele Mitgliedstaaten den Beruf derzeit<br />

in nicht ausreichendem Maße. Dies führt<br />

nicht allein zu einem Wettbewerb um die<br />

niedrigste Vergütung, sondern drängt<br />

auch Berufskollegen dazu, die Grenzen<br />

zulässiger Beratung zu überschreiten.<br />

Gleichzeitig würde ein solcher Vorschlag<br />

nach Ansicht des DStV die bisherige Deregulierungsstrategie<br />

der EU-Kommission<br />

generell in Frage stellen.<br />

Die EU-Kommission kündigte im weiteren<br />

Verlauf der Anhörung an, dass sie den Interessenvertretern<br />

vom 12.05.<strong>2022</strong> bis<br />

zum 20.07.<strong>2022</strong> die Möglichkeit einräumen<br />

wolle, sich im Rahmen einer öffentlichen<br />

Konsultation zum Thema einzubringen.<br />

Die öffentliche Konsultation eröffnet<br />

das Gesetzgebungsverfahren. Bei Redaktionsschluss<br />

der VN war die Konsultation<br />

noch nicht veröffentlicht. Der Vorschlag<br />

dürfte sich also mindestens verzögern. •<br />

// Überdosis Nachhaltigkeit – DStV besorgt über KMU<br />

in der Wertschöpfungskette<br />

Der Vorschlag der EU-Kommission<br />

zu Nachhaltigkeitspflichten<br />

von Unternehmen versucht<br />

künftige Belastungen von KMU<br />

zu vermeiden. Dennoch befürchtet der<br />

DStV, dass sich KMU in den Wertschöpfungsketten<br />

großer Unternehmen auf einen erhöhten<br />

Verwaltungsaufwand und zusätzliche<br />

finanzielle Belastungen einstellen<br />

müssen.<br />

Nach dem Lieferkettengesetz und der<br />

derzeit verhandelten EU-Richtlinie zur<br />

Nachhaltigkeitsberichterstattung hat die<br />

EU-Kommission mit der EU-Richtlinie zu<br />

Nachhaltigkeitspflichten für Unternehmen<br />

einen weiteren Pflichtenkatalog für<br />

die Unternehmen auf den Gesetzgebungsweg<br />

gebracht.<br />

Dabei geht der Anwendungsbereich des<br />

Vorschlags der EU-Kommission noch über<br />

den Ansatz des Lieferkettengesetzes hinaus.<br />

Neben Unternehmen mit mindestens<br />

500 Mitarbeitern und einem Nettoumsatz<br />

von 150 Millionen € sollen auch Kapitalgesellschaften<br />

in ressourcenintensiven<br />

Sektoren ab 250 Mitarbeitern und einem<br />

weltweiten Nettoumsatz von 40 Millionen<br />

Euro verpflichtet werden. Zudem soll die<br />

Wertschöpfung nicht auf die Lieferkette<br />

beschränkt werden, sondern die gesamte<br />

Wertschöpfung vor- und nachgelagerter<br />

Geschäftsbeziehungen umfassen.<br />

Dabei sieht der DStV durchaus positive<br />

Aspekte des Vorschlags, insbesondere das<br />

Vorhaben, KMU grundsätzlich vom Anwendungsbereich<br />

auszunehmen. Bereits im<br />

vergangenen Jahr hatte der DStV während<br />

der Konsultation der EU-Kommission diese<br />

Forderung aufgestellt, weil der Aufwand<br />

für KMU, die vorgeschlagenen Nachhaltigkeitspflichten<br />

zu erfüllen, unverhältnismäßig<br />

hoch wären.<br />

Dennoch sieht der DStV im Vorschlag wesentliche<br />

Nachteile für KMU, die als Teil der<br />

Wertschöpfungskette zur Erfüllung der<br />

Verpflichtungen von Großunternehmen<br />

beitragen müssten. Nachdem KMU in der<br />

Wertschöpfungskette teilweise bereits<br />

56


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Europa<br />

durch den Vorschlag zur nachhaltigen Berichterstattung<br />

in die Pflicht genommen<br />

werden, droht durch die Umsetzung der<br />

Richtlinie eine doppelte Belastung. Es<br />

steht deshalb zu befürchten, dass einige<br />

KMU Großkunden verlieren werden, weil<br />

sie die Auflagen beider Gesetzesinitiativen<br />

nicht mehr werden erfüllen können.<br />

Zwar stellt die EU-Kommission ein vages<br />

Maßnahmepaket zur Unterstützung von<br />

KMU in Aussicht. Der DStV sieht darin aber<br />

keinen Ersatz für verhältnismäßige, einfache<br />

und formalisierte Standards für KMU,<br />

um ihrer Sorgfaltspflicht in zumutbarer<br />

Weise nachzukommen.<br />

In jedem Fall sieht der DStV in der Gesetzesinitiative<br />

eine Herausforderung für Unternehmen<br />

und für den Berufstand, weil der<br />

Beratungsbedarf im Bereich Nachhaltigkeit<br />

weiter zunehmen wird. •<br />

// E-Invoicing: DStV fordert Datensicherheit bei Übermittlung<br />

von EU-Meldepflichten<br />

Der DStV reichte bei der EU-Kommission<br />

seine Stellungnahme<br />

zur geplanten EU-Gesetzgebung<br />

zum E-Invoicing und zu<br />

gemeinsamen digitalen EU-Meldepflichten<br />

ein. Dabei will der DStV einen schlanken<br />

Rechtsrahmen, eine stufenweise<br />

Einführung und Datensicherheit bei der<br />

Übermittlung sensibler Mandantendaten.<br />

In Deutschland verharrt die Umsetzung<br />

der elektronischen Rechnungstellung<br />

weiterhin in der Planungsphase. Andere<br />

Mitgliedstaaten sind insoweit viel weiter.<br />

Mehr und mehr erwächst in Europa ein<br />

bunter Flickenteppich verschiedener digitaler<br />

Meldepflichten.<br />

Insbesondere für grenzüberschreitend<br />

tätige Unternehmen stellt die Zunahme<br />

dieser unterschiedlichen digitalen Meldepflichten<br />

in den Mitgliedstaaten zunehmend<br />

eine Belastung dar. Noch in diesem<br />

Jahr will die EU-Kommission deshalb eine<br />

gesetzliche Regelung für gemeinsame<br />

digitale Meldepflichten beim E-Invoicing<br />

vorschlagen.<br />

Eine solche Harmonisierung könnte einen<br />

Beitrag zur Bekämpfung von Mehrwertsteuerbetrug<br />

in der EU und Effizienzgewinne<br />

für die Wirtschaft erhöhen. Zudem<br />

dürfte der Vorschlag den Druck auf die<br />

deutsche Regierung erhöhen, den bisherigen<br />

E-Invoicing Plänen zeitnah Taten<br />

folgen zu lassen.<br />

In seiner Stellungnahme unterstützt der<br />

DStV das Vorhaben der EU-Kommission.<br />

Gleichzeitig warnt er davor, dass eine<br />

Überregulierung schnell zu einer Zwangsjacke<br />

für die nationalen E-Invoicing-Systeme<br />

mutieren könnte. Allzu detaillierte<br />

Bestimmungen könnten zudem die technische<br />

Entwicklung hemmen.<br />

Der DStV spricht sich für Mindeststandards<br />

bei digitalen EU-Meldepflichten und gegen<br />

Tendenzen aus, E-Invoicing-Systeme<br />

in den Mitgliedstaaten zu vereinheitlichen.<br />

Vielmehr sollte den Mitgliedstaaten<br />

die Entscheidung unbenommen bleiben,<br />

welche Art von System sie verwenden.<br />

Zudem empfiehlt der DStV eine stufenweise<br />

Einführung digitaler EU-Meldepflichten,<br />

um die Finanzbehörden, Mandanten und<br />

den Berufstand bei der Einführung nicht zu<br />

überlasten. Aus diesem Grund sollten verbindliche<br />

EU-Meldepflichten zunächst auf<br />

grenzüberschreitende Umsätze beschränkt<br />

werden.<br />

Nach Ansicht des DStV muss der EU-Gesetzgeber<br />

bei der grenzüberschreitenden<br />

Übermittlung von digitalen EU-Meldedaten<br />

vor allem ein hohes Maß an Datensicherheit<br />

und Datensparsamkeit gewährleisten.<br />

Deshalb sollten ausschließlich<br />

diejenigen Daten der Umsatzsteuermeldung<br />

übermittelt werden, die zur Bekämpfung<br />

des Mehrwertsteuerbetrugs<br />

unbedingt erforderlich sind. •<br />

Die DStV-Stellungnahme<br />

finden Sie auf<br />

www.dstv.de/europa.<br />

57


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> /// Europa<br />

// Vorschläge der EU-Kommission zum Missbrauch von<br />

Briefkastenfirmen und zum Reverse-Charge-Verfahren<br />

Die EU-Kommission hat Vorschläge<br />

zu neuen Regelungen<br />

zur Verhinderung des Missbrauchs<br />

von Briefkastenfirmen,<br />

zur Verlängerung der Frist für das<br />

sog. Reverse-Charge-Verfahren und für<br />

ein einheitliches Zugangsportal von Unternehmensinformationen<br />

veröffentlicht.<br />

Unter dem Gesichtspunkt des „better law<br />

making“ der EU konnten Interessenvertreter<br />

zeitnah Rückmeldungen zu Legislativvorschlägen<br />

der EU-Kommission einreichen.<br />

Fristgerecht hat der DStV deshalb<br />

zu den nachfolgend aufgeführten EU-Initiativen<br />

Stellung bezogen.<br />

In Bezug auf den Richtlinienvorschlag zur<br />

Verhinderung der missbräuchlichen Nutzung<br />

von Briefkastenfirmen [2021/0434<br />

(CNS)] fordert der DStV eine Entlastung des<br />

Berufsstands durch eine Beschränkung<br />

des Anwendungsbereichs. Zudem bedauert<br />

der DStV, dass vor Veröffentlichung des<br />

Richtlinienvorschlags keine Bewertung<br />

der bereits umgesetzten Gesetzgebung<br />

erfolgte. Dies hätte zu einem besseren<br />

Gleichgewicht zwischen dem Ziel der<br />

Bekämpfung missbräuchlicher Steuervermeidung<br />

und Steuerflucht einerseits<br />

und einer unbürokratischen und unternehmensfreundlichen<br />

Gesetzgebung<br />

andererseits beitragen können.<br />

In seiner Stellungnahme zum Richtlinienvorschlag<br />

bezüglich der Verlängerung der<br />

Umkehrung der Steuerschuldnerschaft<br />

bis zum 31.12.2025 [<strong>2022</strong>/0027 (CNS)]<br />

empfiehlt der DStV aufgrund der guten<br />

Erfahrungen mit dem Reverse-Charge-<br />

Verfahren eine unbefristete Verlängerung<br />

zu verabschieden. Zudem soll eine<br />

Erweiterung der Umkehrung der Steuerschuldnerschaft<br />

auf andere Bereiche die<br />

effektive Bekämpfung von Mehrwertsteuerbetrug<br />

ermöglichen und zusätzliches<br />

Wirtschaftswachstum durch den<br />

Abbau von Hindernissen im EU-Binnenmarkt<br />

schaffen.<br />

Schließlich setzt sich der DStV in seiner<br />

Stellungnahme zur geplanten Einrichtung<br />

eines zentralen europäischen Zugangsportals<br />

für Unternehmensinformationen<br />

[COM(2021)723] dafür ein,<br />

den Berufsstand als Bevollmächtigten<br />

zu benennen. •<br />

// EU soll globale Maßstäbe bei der Nutzung von<br />

künstlicher Intelligenz setzen<br />

Nach anderthalb Jahren hat der<br />

Sonderausschuss für künstliche<br />

Intelligenz des EU-Parlaments<br />

(AIDA) seine Arbeit<br />

abgeschlossen. Der DStV begrüßt, einen<br />

auf den Menschen ausgerichteten und<br />

vertrauenswürdigen Ansatz für die Nutzung<br />

von künstlicher Intelligenz in Europa<br />

zu fördern.<br />

Im September 2020 wurde der Sonderausschuss<br />

für künstliche Intelligenz (KI)<br />

des EU-Parlaments (AIDA) eingesetzt.<br />

Laut Mandat hat der Ausschuss mehrere<br />

Aufgaben zu erfüllen. Dazu zählt herauszufinden,<br />

wie sich die Nutzung von KI auf<br />

verschiedene Bereiche der europäischen<br />

Wirtschaft auswirkt. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt<br />

liegt auf der Analyse der<br />

KI-Strategien von Drittländern und der<br />

Erstellung eines Fahrplans zur Nutzung<br />

von KI-Anwendungen in der EU. Im Abschlussbericht<br />

des Ausschusses geben die<br />

Abgeordneten nun diesbezügliche politische<br />

Empfehlungen für das Jahr 2030 ab.<br />

Unter anderem sprechen die Abgeordneten<br />

sich dafür aus, die öffentliche Debatte<br />

über den Einsatz von KI stärker auf<br />

das beachtliche Potenzial der Technologie<br />

zur Unterstützung der Menschen und<br />

der Wirtschaft zu fokussieren. Außerdem<br />

fordern die Abgeordneten in ihrem Bericht<br />

die EU-Kommission dazu auf, eigene<br />

globale Standards zur Nutzung von KI zu<br />

setzen, um die eigene „digitale Wettbewerbsfähigkeit“<br />

zu wahren.<br />

Sollten die Standards zur Nutzung von KI<br />

in Zukunft dagegen außerhalb Europas<br />

gesetzt werden, so droht die EU, nach Ansicht<br />

der Mitglieder des Ausschusses, im<br />

globalen Wettlauf um die technologische<br />

Führungsrolle weiter ins Hintertreffen zu<br />

geraten.<br />

Der rumänische Ausschussvorsitzende<br />

Dragos Tudorache (Renew) während der<br />

Sitzung des Ausschusses für künstliche Intelligenz<br />

im digitalen Zeitalter (AIDA)<br />

im EU-Parlament.<br />

Der rumänische Ausschussvorsitzende<br />

Dragos Tudorache der liberalen Fraktion<br />

(Renew) betonte, wie wichtig es sei, einem<br />

auf den Menschen ausgerichteten<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Europa<br />

Ansatz bei der Nutzung von KI zu folgen.<br />

Die Regeln zur Nutzung von KI sollten zudem<br />

im Einklang mit europäischen Werten<br />

wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und<br />

dem Schutz von Grundrechten stehen.<br />

// DORA stärkt Widerstandskraft von<br />

europäischen Finanzunternehmen<br />

gegen IT-Risiken<br />

chend zu berücksichtigen. •<br />

Schließlich weisen die Abgeordneten in<br />

ihrem Bericht darauf hin, dass durch die Mit dem Digital Operational<br />

Resilience Act (European Supervisory Authorities)<br />

der Verordnung betroffen. Die ESA<br />

Nutzung von KI komplexe ethische und<br />

rechtliche Fragen aufgeworfen werden.<br />

(DORA) möchte die EU- soll in Zukunft die Möglichkeit haben,<br />

Die automatisierte Datenverarbeitung<br />

Kommission Finanzunternehmen<br />

Unternehmen aufzufordern, Verträge<br />

ermögliche es autoritären Staaten etwa,<br />

die Freiheit ihrer Bürger und Bürgerinnen<br />

weiter einzuschränken und „social scoring“<br />

zu betreiben. Diese Praktiken stellten eine<br />

Gefahr für Bürgerrechte dar. Auch die Tatsache,<br />

dass große Plattformbetreiber immer<br />

mehr Daten über ihre Nutzer sammeln, sei<br />

kritisch zu sehen und gehe zulasten des<br />

Datenschutzes.<br />

und IT-Dienstleister<br />

widerstandsfähiger gegen IT-Risiken<br />

machen. Noch ist nicht abzusehen, ob<br />

die beratenden und prüfenden Berufe<br />

unter den Anwendungsbereich der<br />

Verordnung fallen werden. Der DStV<br />

spricht sich vorsorglich dafür aus, Abschlussprüfer<br />

nicht als Finanzentitäten<br />

einzustufen.<br />

mit IT-Dienstleistern zu kündigen,<br />

falls diese die Mindestanforderungen<br />

nicht erfüllen.<br />

Momentan ist noch nicht abzusehen,<br />

ob die beratenden und prüfenden<br />

Berufe unter den Anwendungsbereich<br />

von DORA fallen werden. Im Bericht<br />

des Europäischen Parlaments zu<br />

DORA werden Abschlussprüfer als „Finanzentitäten“<br />

Für die Angehörigen der beratenden und<br />

prüfenden Berufe muss beim Einsatz von<br />

KI-Systemen erkennbar sein, auf welcher<br />

Datenbasis das verwendete KI-System seine<br />

Entscheidungen trifft. Dies ist unabdingbar,<br />

damit Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen<br />

können. Zudem sollte die finale Entscheidung<br />

über die Bewertung eines Sachverhalts<br />

beim Menschen verbleiben. KI kann<br />

den Berufsstand in seiner täglichen Arbeit<br />

unterstützen. Sie kann aber keinesfalls das<br />

Fachwissen der beratenden und prüfenden<br />

Berufsmitglieder ersetzen. Der DStV<br />

begrüßt, einen auf den Menschen ausgerichteten<br />

und vertrauenswürdigen Ansatz<br />

für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz<br />

Durch die fortschreitende Digitalisierung<br />

verändern sich viele Branchen rasant,<br />

darunter auch der Finanzsektor.<br />

Damit Finanzunternehmen weiterhin<br />

Dienstleistungen für ihre Kunden erbringen<br />

können, sind sie verstärkt auf<br />

die Unterstützung von IT-Anbietern angewiesen.<br />

Die EU-Kommission beobachtet<br />

diese steigende Abhängigkeit<br />

genau, da sie den Finanzsektor als Teil<br />

der kritischen Infrastruktur betrachtet.<br />

Deshalb möchte sie den Finanzsektor<br />

und deren IT-Anbieter dazu verpflichten,<br />

eine ganze Reihe von Maßnahmen<br />

umzusetzen, um sich besser<br />

gegen Cyberangriffe zu schützen.<br />

eingestuft und fallen<br />

somit unter den Anwendungsbereich<br />

der Verordnung. Im Entwurf des Ministerrates<br />

werden Abschlussprüfer<br />

nicht erwähnt.<br />

Beide EU-Gesetzgebungsorgane<br />

weisen darauf hin, dass bei der Umsetzung<br />

der Maßnahmen die Verhältnismäßigkeit<br />

für kleine und mittelständische<br />

Kanzleien gewahrt<br />

werden müsse. Daher dürften diese,<br />

soweit sie vom Anwendungsbereich<br />

erfasst werden, wesentliche Erleichterungen<br />

bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen<br />

erhalten.<br />

in Europa zu fördern.<br />

Der Bericht des deutschen Berichterstatters<br />

Axel Voss (CDU) wurde mit 25 zu 2 Stimmen,<br />

bei 6 Enthaltungen, im Sonderausschuss<br />

AIDA angenommen. Im Mai soll im Plenum<br />

über den Bericht abgestimmt werden. Der<br />

Bericht soll die EU-Kommission dazu auffordern,<br />

die Position des EU-Parlaments zu<br />

KI bei zukünftigen EU-Initiativen entspre-<br />

Der „Digital Operational Resilience<br />

Act“ (DORA) soll Finanzunternehmen<br />

dazu verpflichten, eine eigene<br />

IT-Sicherheitsinfrastruktur zu entwickeln.<br />

Im Zuge dessen werden etwa<br />

die Einführung eines Reaktions- und<br />

Wiederherstellungsplans bei Cyberangriffen<br />

verpflichtend. Außerdem<br />

sollen laut Vorschlag der EU-Kommission<br />

IT-Sicherheitssysteme regelmäßigen<br />

Belastungschecks unterzogen<br />

werden. Neben Finanzunternehmen<br />

sind auch deren IT-Dienstleister von<br />

Seit Dezember 2021 wird im Trilog<br />

über den „Digital Operational Resilience<br />

Act“ (DORA) verhandelt. Mit<br />

einem Ende der interinstitutionellen<br />

Verhandlungen ist nicht vor Ende des<br />

Jahres zu rechnen. Der DStV spricht<br />

sich daher dafür aus, dass Abschlussprüfer<br />

nicht als Finanzentitäten eingestuft<br />

werden und somit nicht unter<br />

den Anwendungsbereich von DORA<br />

fallen. •<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Allgemeine Rechtsfragen<br />

Allgemeine Rechtsfragen<br />

// VBG-Gefahrtarif: Informationen zum<br />

neuen Vorschussverfahren <strong>2022</strong><br />

Die Verwaltungsberufsgenossenschaft<br />

(VBG) weist ihre Mitgliedsunternehmen<br />

aus gegebenem<br />

Anlass nochmals auf<br />

die Fälligkeit des aktuellen Beitragsvorschusses<br />

zum 15.05.<strong>2022</strong> hin. Nach dem<br />

neuen Vorschussverfahren sind Zahlungen<br />

für Mitglieder mit einer Beitragssumme ab<br />

5.000 € seit diesem Jahr auf vier Abschlagszahlungen<br />

verteilt. Die Abschläge werden<br />

jeweils zum 15. der Monate Februar, Mai,<br />

August und November eines Beitragsjahres<br />

fällig. Berücksichtigt werden die Abschläge<br />

sodann bei der Erstellung des endgültigen<br />

Beitragsbescheids im nächsten Jahr. Das<br />

Verfahren ersetzt die zuvor praktizierte<br />

rückwirkende Erhebung des Beitrags in<br />

einer Summe. Allein für Unternehmen mit<br />

einer Beitragssumme unter 5.000 € erhebt<br />

die VBG den Beitrag auch weiterhin<br />

in einer Summe. Dieser wird ebenfalls zum<br />

15. Mai eines Jahres fällig.<br />

Das neue Vorschussverfahren gilt seit dem<br />

01.01.<strong>2022</strong>. Weitere Informationen sind<br />

auf der Webseite der VBG abrufbar. •<br />

cutt.ly/VBG-Gefahrtarif<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Sonstiges<br />

// Firmeninsolvenzen 2021 erneut gesunken – Experten<br />

erwarten neue Welle infolge des Ukrainekonfliktes<br />

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Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist in Deutschland 2021<br />

erneut gesunken. Insgesamt meldeten im vergangenen<br />

Jahr 13.991 Unternehmen eine Insolvenz an. Damit verringerten<br />

sich die Firmenpleiten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 11,8 % (2020: 15.865 Firmeninsolvenzen).<br />

Durch den mittlerweile zwölften Rückgang in Serie sind<br />

die Firmeninsolvenzen 2021 auf einen neuen Tiefstand<br />

seit Einführung der aktuellen Insolvenzordnung im Jahr<br />

1999 gesunken. Im Vergleich zum bisherigen Insolvenzhöchstjahr<br />

2003, in dem es in Deutschland noch 39.320<br />

Firmenpleiten gab, haben sich die Insolvenzfälle 2021<br />

knapp um zwei Drittel verringert (minus 64,4 %).<br />

Die durch Firmeninsolvenzen verursachte Schadenssumme<br />

ist im Jahr 2021 trotz der sinkenden Fallzahlen angestiegen.<br />

Die Insolvenzschäden summierten sich im letzten Jahr auf<br />

insgesamt 48,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

ist dies ein Anstieg um 9,5 % (2020: 44,1 Milliarden Euro).<br />

Im Durchschnitt entstehen somit Forderungsausfälle von<br />

knapp 3,45 Millionen Euro pro Insolvenz. Verantwortlich<br />

für diesen sprunghaften Anstieg sind mehrere Zusammenbrüche<br />

von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen.<br />

Die höchste Insolvenzdichte gab es 2021 mit 110 Insolvenzen<br />

je 10.000 Unternehmen in Bremen. Der Bundesdurchschnitt<br />

lag bei 46 Pleiten je 10.000 Firmen. Über<br />

diesem Wert rangieren neben Bremen auch Berlin (82<br />

Insolvenzen je 10.000 Unternehmen), Nordrhein-Westfalen<br />

(65), das Saarland und Hamburg (je 57), Sachsen-<br />

Anhalt (49) und Hessen (47). Die wenigsten Firmenpleiten<br />

gab es im Jahr 2021 in Brandenburg und Thüringen mit 31<br />

Insolvenzen je 10.000 Unternehmen. Aber auch in Bayern<br />

(32) mussten vergleichsweise wenig Firmen eine Insolvenz<br />

anmelden. Die Firmeninsolvenzen sind 2021 in allen<br />

Bundesländern gesunken. Allen voran in Brandenburg<br />

(minus 24,4 %), Sachsen-Anhalt (minus 19 %) und Rheinland-Pfalz<br />

(minus 18,2 %).<br />

Das Jahr 2021 stand hinsichtlich der Insolvenzen weiterhin<br />

unter dem Einfluss von Sonderregelungen. Denn die<br />

bereits Anfang März 2020 bis Ende 2020 ausgesetzte Insolvenzantragspflicht<br />

für überschuldete Unternehmen<br />

infolge der Corona-Pandemie galt bis Ende April 2021<br />

weiterhin für Unternehmen, bei denen die Auszahlung<br />

der seit 01.11.2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen<br />

noch nicht erledigt war. Darüber hinaus gab es<br />

Ausnahmen für Firmen, die im Sommer 2021 Schäden<br />

durch Starkregen oder Überflutungen erlitten hatten.<br />

In Hinsicht auf die beiden abgebildeten Grafiken ist zum<br />

einen zu beachten, dass die gesetzlichen Pflichten für Unternehmen,<br />

einen Insolvenzantrag zu stellen, zeitweise<br />

herab- oder ausgesetzt worden sind. Zum anderen sind<br />

mit Inkrafttreten der Insolvenzordnung zum 01.01.1999<br />

das Verbraucherinsolvenzverfahren und damit die Möglichkeit<br />

der Restschuldbefreiung eingeführt worden, worauf<br />

der sprunghafte Anstieg der Privatinsolvenzen zurückzuführen<br />

ist. In diesem Bereich ist der starke Abschwung in<br />

2020 verbunden mit dem starken Anstieg in 2021 darauf<br />

zurückzuführen, dass seit 2021 die Möglichkeit der Restschuldbefreiung<br />

binnen drei statt zuvor sechs Jahren genutzt<br />

werden kann, was zu einem Abwartenseffekt in 2020<br />

(vgl. schon VN 1 I <strong>2022</strong>, S. 62) geführt hat.<br />

Der VID mahnt beim Umgang mit weiteren Beihilfen an,<br />

nur gezielte und vorsichtig dimensionierte Hilfsmaßnahmen<br />

einzusetzen. Es zeichnet sich ab, dass Restrukturierung<br />

und Insolvenz künftig eine besondere Rolle<br />

bei der Transformation zukommen wird. Angesichts der<br />

bevorstehenden Transformationsprozesse, die Wirtschaft<br />

und Gesellschaft bewältigen müssen, muss man hinterfragen,<br />

ob die Rettung von insolventen Unternehmen um<br />

jeden Preis noch zukunftsfähig ist. Durch die Zahlung von<br />

Hilfsgeldern nach dem Gießkannenprinzip bleiben<br />

dringend benötigte Fachkräfte in Unternehmen<br />

1950<br />

1955<br />

1960<br />

1965<br />

1970<br />

1975<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

62


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Sonstiges<br />

Anzahl der Gesamtinsolvenzen (privat und unternehmerisch)<br />

Anzahl der Unternehmensinsolvenzen<br />

gebunden, die kein zukunftsfähiges Geschäftsmodell<br />

mehr haben. Die Auswirkungen sich verändernder<br />

Märkte und steigender Kosten können<br />

nicht dauerhaft durch staatliche Eingriffe aufgefangen<br />

werden.<br />

Notwendige Strukturveränderungen dürften nicht<br />

durch staatliche Eingriffe hinausgezögert werden.<br />

Der sogenannte Gravenbrucher Kreis sprach sich<br />

dagegen aus, die Insolvenzantragspflicht erneut<br />

auszusetzen. Die Gruppe von Experten, die viele<br />

große Insolvenzverfahren leiten, plädiert dafür,<br />

in Reaktion auf die aktuelle Krise Fristen für die<br />

Finanzplanung von Firmen zu verkürzen. Nach<br />

geltendem Recht müssen Führungskräfte einen<br />

Insolvenzantrag stellen, wenn sie nicht in der<br />

Lage sind, eine positive Fortführungsprognose<br />

für ihr Unternehmen für die nächsten zwölf Monate<br />

darzulegen. Nach Ansicht des Gravenbrucher<br />

Kreises sollte diese Planungsfrist in der aktuellen<br />

Krisensituation auf sechs Monate halbiert werden.<br />

(Quellen: www.crif.de, www.vid.de, statista.de<br />

und Statistisches Bundesamt) •<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

63


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus der Finanzverwaltung<br />

Sonstiges<br />

// Finanzämter irren sich häufig – Viele Niederlagen am höchsten Gericht<br />

Nach zweijähriger pandemiebedingter<br />

Pause führte der BFH wieder seine<br />

jährliche Pressekonferenz durch,<br />

– diesmal erstmals in einem Onlineformat.<br />

Zugleich wurde der Jahresbericht<br />

2021 auf der Webseite des Gerichts<br />

(www.bundesfinanzhof.de) veröffentlicht.<br />

Der Präsident des BFH gab im Rahmen<br />

der Pressekonferenz einen Rückblick<br />

auf das vergangene Jahr, das erneut im<br />

Zeichen der Coronapandemie und ihren<br />

Folgen für den Rechtsschutz im Steuerrecht;<br />

stand. Im Anschluss folgte ein Ausblick<br />

auf die im Jahr <strong>2022</strong> zu erwartenden<br />

Entscheidungen des Gerichts.<br />

Die Geschäftslage des BFH hat sich im<br />

vergangenen Jahr nicht wesentlich verändert.<br />

Die elf Senate des BFH haben im<br />

Berichtsjahr 2021 insgesamt 1.836 Verfahren<br />

erledigt. Die Zahl der eingegangenen<br />

Fälle belief sich auf 2.022. Dadurch<br />

hat sich der Bestand an unerledigten<br />

Verfahren zum Jahresende 2021 leicht<br />

erhöht. Er liegt mit 1.789 aber noch deutlich<br />

unter der Marke von 2.000 Verfahren.<br />

Hervorzuheben ist die unverändert hohe<br />

Erfolgsquote zugunsten der Steuerpflichtigen.<br />

Sie lag in den Revisionsverfahren,<br />

in denen die eigentlichen Sachfragen des<br />

Steuerrechts entschieden werden, bei<br />

49 % und damit auf einem im langjährigen<br />

Vergleich außergewöhnlich hohen<br />

Niveau (44 % im Jahr 2020). Dagegen ist<br />

bei den Nichtzulassungsbeschwerden<br />

die Erfolgsquote auf 14% – nach 19 % in<br />

2020 – gefallen. Bezogen auf alle Verfahren<br />

wurden 20 % der Fälle zugunsten der<br />

Steuerpflichtigen entschieden; im Vorjahr<br />

lag die Quote bei 23 %.<br />

« Bezogen auf alle<br />

Verfahren wurden 20 %<br />

der Fälle zugunsten<br />

der Steuerpflichtigen<br />

entschieden, im Vorjahr<br />

lag die Quote bei 23 %. »<br />

Längere Verfahren wegen<br />

Personalproblemen<br />

Der BFH hatte im vergangenen Jahr mit<br />

großen Personalproblemen zu kämpfen,<br />

da sowohl die Stellen von Präsident und<br />

Vizepräsident als auch von fünf Vorsitzenden<br />

der elf BFH-Senate zeitweise nicht besetzt<br />

waren. Die übrigen Richter und ihre<br />

Senate brauchten dementsprechend für<br />

ihre Entscheidungen auch etwas länger:<br />

Die durchschnittliche Verfahrensdauer in<br />

Revisionsfällen stieg von 20 auf 22 Monate.<br />

Derzeit sind noch zwei Vorsitzendenstellen<br />

vakant. Ursache der Personalprobleme<br />

sind verspätete Entscheidungen in Berlin,<br />

auch wenn der BFH dieses Thema in seinem<br />

Jahresbericht nicht ansprach. Bundesrichter<br />

werden vom Richterwahlausschuss<br />

gewählt, für die Auswahlverfahren der<br />

Senatsvorsitzenden ist das Bundesjustizministerium<br />

zuständig.<br />

Die durchschnittliche Verfahrensdauer<br />

sämtlicher Verfahren beim BFH lag in 2021<br />

zum zweiten Mal in Folge bei neun Monaten<br />

und damit unter dem langjährigen<br />

Durchschnitt der Verfahrensdauer. Diese<br />

Zahl umfasst alle Arten von Verfahren,<br />

mithin auch Nichtzulassungsbeschwerden<br />

und Prozesskostenhilfeanträge. Bei<br />

den Revisionsverfahren liegt die durchschnittliche<br />

Verfahrensdauer im Berichtsjahr<br />

bei 22 Monaten. Die Bearbeitung der<br />

Nichtzulassungsbeschwerden dauerte<br />

durchschnittlich sieben Monate.<br />

Auch im Berichtsjahr 2021 haben die Senate<br />

ihr Augenmerk auf die Bearbeitung<br />

älterer Verfahren gelegt. So sind nur noch<br />

154 der zum Jahresende offenen Verfahren<br />

[8,6 %) vor 2020 beim BFH eingegangen.<br />


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Personalia<br />

Aus der Finanzverwaltung<br />

// Behördenverzeichnisse<br />

Folgende Finanzämter haben neue Telefonverzeichnisse/Geschäftsverteilungspläne herausgegeben,<br />

die mit beigefügtem Revers oder per E-Mail unentgeltlich bei der Geschäftsstelle angefordert<br />

werden können:<br />

Finanzamt Aachen-Stadt Geschäftsverteilung, Stand: 02.03.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung Bonn Geschäftsverteilung, Stand: 01.04.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Bonn-Innenstadt Telefonverzeichnis, Stand: 11.05.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Düren Geschäftsverteilung, Stand: 01.05.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Euskirchen Geschäftsverteilung, Stand: 01.03.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Gummersbach Geschäftsverteilung, Stand: 02.05.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt für Groß- und Konzern-BP Köln Geschäftsverteilung, Stand: 27.04.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Köln-Altstadt Geschäftsverteilung, Stand: 01.03.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Köln-Nord Schnellübersicht, Stand: 30.03.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Köln-West Geschäftsverteilung, Stand: 29.04.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Sankt Augustin Geschäftsverteilung, Stand: 01.03.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Wipperfürth Geschäftsverteilung, Stand: 02.05.<strong>2022</strong><br />

Im Übrigen können die Geschäftsverteilungspläne der Finanzämter auch über die<br />

Internetseiten der Finanzverwaltung abgerufen werden.<br />

www.finanzamt-nrw.de<br />

// Neubau von Prozesssälen am Amtsgericht Bonn<br />

in Siegburg geplant<br />

Ein Haus extra für die Abrechnung<br />

mit der europaweiten Steuer-<br />

Manipulation<br />

Die Dimension des Abgrundes ist schier<br />

unfassbar. 1.350 Beschuldigte und vielleicht<br />

auch noch mehr müssen sich im<br />

Rahmen des Cum-Ex-Finanzskandals<br />

verantworten. Es geht um viele Milliarden<br />

von Euro, die offenbar skrupellose<br />

Banker und deren Berater, Steuerberater<br />

und Anwälte, trickreich den europäischen<br />

Steuerzahlern entzogen haben.<br />

Auf deutscher Ebene wurde die gesamte<br />

Massenabrechnung mit der Steuer-Mafia<br />

praktischerweise auf das Landgericht<br />

Bonn übertragen, weil in der Bundesstadt<br />

die bundesrepublikanische Finanzaufsicht<br />

ihren Sitz hat. Bis zu 15 (fünfzehn!)<br />

Jahre veranschlagt LG-Präsident<br />

Stefan Weismann für die Verfahrenskette.<br />

Zehn (!) komplette zusätzliche Strafkammern<br />

sollen dazu gebildet werden.<br />

Personal braucht Platz<br />

Und das braucht nicht nur Personal, sondern<br />

auch Platz. Der ist in Bonn für das<br />

Mammutunternehmen nicht darstellbar;<br />

deshalb muss Nachbar Siegburg helfen.<br />

Dazu sind nunmehr die Weichen gestellt.<br />

Auf dem Gelände des Amtsgerichts Siegburg<br />

errichtet das Land Nordrhein-Westfalen,<br />

vertreten durch das Ministerium der<br />

Justiz, eigens einen Neubau. Formeller<br />

Auftraggeber ist der Präsident des Oberlandesgerichts<br />

Köln. Das Raum-Programm<br />

sieht drei Säle vor, – zwei à 220, einen à 300<br />

Quadratmeter. Das Vergabeverfahren soll<br />

bis August abgeschlossen sein, der Einzug<br />

im März 2024 erfolgen. Danach kann im<br />

Hauptgebäude nebenan die überfällige<br />

Sanierung beginnen. •<br />

65


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Personalia<br />

Personalia<br />

Jubilare (16.02.<strong>2022</strong> – 15.05.<strong>2022</strong>)<br />

50-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

23.02.1972<br />

Helmut Kratz<br />

Steuerberater, Meckenheim<br />

06.03.1972<br />

Werner Baldsiefen<br />

Steuerberater vBP,<br />

Wipperfürth<br />

01.05.1972<br />

Jürgen Sbrzesny<br />

Steuerberater,<br />

Wesseling-Urfeld<br />

04.05.1972<br />

Ellen Schmidt<br />

Steuerberaterin, Waldbröl<br />

40-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

07.03.1982<br />

Dipl.-Fw. Helmut Müller<br />

Steuerberater vBP,<br />

Bergheim<br />

35-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

24.03.1987<br />

Dipl.-Kfm. Helmut Henke<br />

Steuerberater vBP, Köln<br />

05.05.1987<br />

Dipl.-Kffr.<br />

Dagmar Schlechtriem<br />

Steuerberaterin,<br />

Hennef/Sieg<br />

06.05.1987<br />

Dipl.-Bw.<br />

P. Alexander Groeger<br />

Steuerberater, Aachen<br />

06.05.1987<br />

Dipl.-Ök. Georg Lücke<br />

Steuerberater, Köln<br />

12.05.1987<br />

Dipl.-Bw.<br />

Heinrich W. Engelen<br />

Steuerberater, Nörvenich<br />

13.05.1987<br />

Dipl.-Kffr.<br />

Marion Broel-Remer<br />

Steuerberaterin, Pulheim<br />

30-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

29.04.1992<br />

Waltraud Janknecht<br />

Steuerberaterin, Linnich-Tetz<br />

05.05.1992<br />

Dipl.-Fw. Wolfgang Frigger<br />

Steuerberater, Düren<br />

06.05.1992<br />

Dipl.-Kffr. Andrea Wilden<br />

Steuerberaterin, Aachen<br />

09.05.1992<br />

Dipl.-Fw. Kurt Schallehn<br />

Steuerberater, Brühl<br />

25-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

19.02.1997<br />

Dipl.-Bw. Michael Engels<br />

Steuerberater, Niederkassel<br />

19.02.1997<br />

Dipl.-Bw. Klaus Grommes<br />

Steuerberater, Niederkassel<br />

24.02.1997<br />

Dipl.-Kfm. Wolfgang Krohne<br />

Steuerberater WP,<br />

Leverkusen<br />

08.04.1997<br />

Dipl.-Fw.<br />

Hermann Josef Busch<br />

Steuerberater,<br />

Geilenkirchen<br />

12.04.1997<br />

Dipl.-Kfm.<br />

Gerd Birkenhagen<br />

Steuerberater, Kerpen<br />

12.04.1997<br />

Franz-Josef Müller<br />

Steuerberater RA, Alsdorf<br />

12.04.1997<br />

Dipl.-Kfm. Günter Schmitz<br />

Steuerberater, Düsseldorf<br />

16.04.1997<br />

Ute Horst<br />

Steuerberaterin,<br />

Düren-Mariaweiler<br />

16.04.1997<br />

Jochen Naudet<br />

Steuerberater, Stolberg<br />

20.04.1997<br />

Dipl.-Kffr. Monika Volkmer<br />

Steuerberaterin, Aachen<br />

16.02.1987<br />

Dipl.-Vw.<br />

Peter Baedorf-Burkmann<br />

Steuerberater, Bonn<br />

16.02.1987<br />

Gerd Fröschner<br />

Steuerberater, Bonn<br />

17.02.1987<br />

Dieter Wilhelm<br />

Steuerberater, Bergisch<br />

Gladbach<br />

18.02.1987<br />

Christel Hilger<br />

Steuerberaterin, Köln<br />

24.02.1992<br />

Rolf Krechel<br />

Steuerberater, Köln<br />

07.03.1992<br />

Harald Pohl<br />

Steuerberater, Köln<br />

14.03.1992<br />

Helmut Weiden<br />

Steuerberater, Pulheim<br />

18.03.1992<br />

Rita Joas<br />

Steuerberaterin, Bonn<br />

31.03.1992<br />

Hans-Günter Wegerhoff<br />

Steuerberater,<br />

Wermelskirchen<br />

24.02.1997<br />

Dipl.-Fw. Klaus-Dieter Schenk<br />

Steuerberater, Euskirchen<br />

19.03.1997<br />

Dipl.-Kfm. Markus Thie<br />

Steuerberater, Köln<br />

21.03.1997<br />

Hartmut Göddecke<br />

Rechtsanwalt FAStR, Siegburg<br />

27.03.1997<br />

Martina Heinze<br />

Steuerberaterin, Würselen<br />

03.04.1997<br />

Dr. Marcel Sauren<br />

Steuerberater RA vBP, Aachen<br />

22.04.1997<br />

Dipl.-Kfm. Ingo Hassert<br />

Steuerberater, Düren<br />

22.04.1997<br />

Dipl.-Kfm. Jochen Pelzer<br />

Steuerberater WP, Düren<br />

26.04.1997<br />

Dipl.-Kfm. Dieter Volk<br />

Steuerberater, Erftstadt<br />

30.04.1997<br />

Stephanie Goßen<br />

Steuerberaterin,<br />

Meckenheim<br />

02.05.1997<br />

Rainer Müller<br />

Steuerberater, Bonn<br />

66


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Personalia<br />

03.05.1997<br />

Dipl.-Bw. Achim Rechner<br />

Steuerberater,<br />

Rheinbreitbach<br />

06.05.1997<br />

Dipl.-Fw. Sabine Gohr-Thelen<br />

Steuerberaterin, Alsdorf<br />

06.05.1997<br />

Dipl.-Kfm. Thomas Lütjen<br />

Steuerberater, Bonn<br />

06.05.1997<br />

Dipl.-Kfm. Ulrich Wilms<br />

Steuerberater,<br />

Mönchengladbach<br />

07.05.1997<br />

Dipl.-Bw. Thomas Wallasch<br />

Steuerberater, Solingen<br />

09.05.1997<br />

Christiane Bittner<br />

Steuerberaterin, Euskirchen<br />

09.05.1997<br />

Ellen Haas<br />

Steuerberaterin, Alsdorf<br />

12.05.1997<br />

Dipl.-Kffr.<br />

Gabriele Merzenich-<br />

Schumacher<br />

Steuerberaterin, Euskirchen<br />

13.05.1997<br />

Dipl.-Fw. Hans-Werner<br />

Blumberg<br />

Steuerberater, Kürten<br />

13.05.1997<br />

Anja Grigutsch<br />

Steuerberaterin, Solingen<br />

13.05.1997<br />

Dipl.-Kffr. Sigrid Jöbsch<br />

Steuerberaterin, Bonn<br />

14.05.1997<br />

Dipl.-Bw. Stefan Kappe<br />

Steuerberater, Köln<br />

15.05.1997<br />

Dipl.-Fw. Ursula Bordihn<br />

Steuerberaterin, Düren<br />

15.05.1997<br />

Dipl.-Fw. Frank Mengers<br />

Steuerberater, Leichlingen<br />

15.05.1997<br />

Norbert Zerlett<br />

Steuerberater, Bornheim<br />

// Neue Mitglieder (16.02.<strong>2022</strong> – 15.05.<strong>2022</strong>)<br />

Bezirk Aachen<br />

StBin Dipl.-Kffr.<br />

Birgit Alvarez-Juarez<br />

Steuerberaterin<br />

StB Mathias Brucksch<br />

Aachen<br />

StB M.Sc. B.Sc.<br />

Dr. Christoph Hintzen<br />

Stolberg<br />

StB Dipl.-Kfm. Marcel Moeres<br />

Aachen<br />

StBin Nadine Rebmann<br />

Aachen<br />

StBin Carina Steffens<br />

Aachen<br />

StB Marvin Wagner<br />

Herzogenrath<br />

Bezirk Bonn<br />

StB David Dedich<br />

Bonn<br />

StB Leonard Köhler<br />

Bonn<br />

StBin B.A. Jennifer Lülsdorf<br />

Wachtberg<br />

StBin Susanne Schumacher<br />

Grafschaft<br />

StB Katharina Steudter<br />

Ebernhahn<br />

Bezirk Euskirchen-<br />

Schleiden<br />

StB Eike Schleert<br />

Zülpich<br />

Bezirk Köln<br />

StBin Nicole Anastassiou<br />

Köln<br />

StBin B.A. Carina Bauhaus<br />

Köln<br />

StB vBP Dipl.-Oec.<br />

Heinrich Brinkforth<br />

Bottrop<br />

RA Jan-Niklas Buttermann<br />

Köln<br />

Steuerberater<br />

Gabriele Hupperich<br />

Köln<br />

StB M.Sc. Philipp Lothmann<br />

Köln<br />

StB Sebastian Patzwaldt<br />

Köln<br />

StBin WPin Dipl.-Kffr.<br />

Birgit Seidel<br />

Köln<br />

StB Martin Wölky<br />

Köln<br />

Bezirk Oberberg<br />

StB Siegfried Geese<br />

Marienheide<br />

Bezirk Rhein.-Berg.-Kreis<br />

StB Erik Koslowski<br />

Bergisch Gladbach<br />

StBin Dipl.-Kffr.<br />

Sabrina Langenkamp<br />

Bergisch Gladbach<br />

StB Dipl.-Kfm. Jan Sievert<br />

Rösrath<br />

Bezirk Rhein-Erft-Kreis<br />

StBin Melina Doerendahl<br />

Frechen<br />

StBin Dipl.-Kffr.<br />

Justyna Michajlenko<br />

Steuerberaterin<br />

StBin Carola Rottland<br />

Kerpen<br />

Bezirk Selfkant<br />

StBin Dipl.-Kffr. Stefanie Neske<br />

Geilenkirchen<br />

Bezirk Siegburg<br />

StBin Denis Gaisbauer<br />

Ruppichteroth<br />

StB B.Sc. Sabrina Knoll<br />

Hennef<br />

RA Georg Pelzer<br />

Siegburg<br />

StBin Christina Schubert<br />

Niederkassel<br />

StB WP M.A. B.Sc.<br />

Patrick Schütz<br />

Bad Honnef<br />

StB Dipl.-Kfm. Frank Stoffer<br />

Königswinter<br />

67


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Informatives<br />

/ Ausblick auf Heft 3 I <strong>2022</strong><br />

Freuen Sie sich bereits jetzt auf unser<br />

Verbandsmagazin Heft 3 I <strong>2022</strong>:<br />

Vorgesehen ist insbesondere ein gemeinsames<br />

Interview mit Präsident Hagemeister und<br />

seinen beiden Vorgängern, Ehrenpräsident<br />

Harald Elster und Ehrenpräsident Helmut<br />

Schmitz.<br />

Darüber hinaus werden wir sicherlich<br />

ausführlich mit vielen Fotos über<br />

unser Sommerfest berichten.<br />

/ Kanzleiportraits<br />

Unter der Rubrik „Kanzleiportraits“ stellen wir<br />

Ihnen Kanzleien vor, die im letzten Jahr mit dem<br />

„Arbeitgebersiegel“ ausgezeichnet wurden.<br />

Ihre Bewerbungen können Sie gerne an<br />

mitglieder@stbverband-koeln.de senden!<br />

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• Termin- und Themenübersicht<br />

• Teilnahmebescheinigungen<br />

• die Live-Webinare und deren Aufzeichnungen<br />

• Rechnungen, sofern Sie selbst<br />

Rechnungsadressat sind<br />

• Ihr persönliches Newslettermanagement<br />

www.stbverband-koeln.de<br />

// Filmtipp: Die Unbestechlichen (1987)<br />

Von Antonie Schweitzer<br />

Unglaublich, aber wahr: Der im<br />

Chicago der 30er Jahre berüchtigte<br />

und für seine brutalen Vollstreckungsmethoden<br />

gegenüber<br />

Gegnern und Verrätern gefürchtete Gangsterboss<br />

Al Capone, im Film glaubhaft dargestellt<br />

von Robert de Niro, wird 1931 wegen<br />

Steuerhinterziehung zu elf Jahren Gefängnis<br />

und einer Geldbuße von 60.000 Dollar<br />

verurteilt. In Zeiten der Prohibition war<br />

es in der durch und durch korrupten Stadt<br />

auch dem aufrechten Polizisten Eliot Ness,<br />

im Film verkörpert von Kevin Costner, mit<br />

seiner handverlesenen Truppe nicht gelungen,<br />

den Kopf des skrupellosen Syndikats<br />

seiner Verbrechen zu überführen: Mord,<br />

Prostitution, Alkohol- und Drogenhandel.<br />

Eliot Ness, der von Straßenpolizist Jim<br />

Malone (Sean Connery), dem zielsicheren<br />

George Stone (Andy Garcia) und dem<br />

Buchhalter Oscar Wallace (Charles Martin<br />

Smith) unterstützt wird, muss daher zu<br />

ungewöhnlichen Mitteln greifen: Da es<br />

ihm unmöglich ist, Zeugen für Capones<br />

Gewaltverbrechen in den Gerichtssaal zu<br />

bekommen, besteht seine einzige Chance<br />

darin, die verschleierten Einnahmen des<br />

Angeklagten aufzudecken.<br />

Mit der Festnahme von Al Capones Buchhalter,<br />

der anschließend unter Zeugenschutz<br />

gestellt wird, sichern sich die Polizisten<br />

Capones Hauptbuch, das vor Gericht zu<br />

der Verurteilung führt. Übrigens war auch<br />

Capone selbst nach seiner Hochzeit im<br />

Jahre 1918, die der Geburt seines einzigen<br />

Kindes folgte, kurzfristig als Buchhalter in<br />

einem Bauunternehmen in Baltimore tätig.<br />

Wer hätte das gedacht?<br />

•<br />

68


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

SEMINAR- UND VERANSTALTUNGSÜBERSICHT 07 | 22 – 09 | 22<br />

GANZTAGSSEMINARE<br />

jeweils von 09.30 Uhr bis 16.45 Uhr im Schulungszentrum der Akademie in Köln Porz-Gremberghoven<br />

Datum Thema Dozent/en<br />

14.09.<strong>2022</strong> Optimale GmbH-Beratung <strong>2022</strong>/2023 – Chancen erkennen und<br />

Risiken eliminieren<br />

StB Dipl.-Fw. Posdziech<br />

26.09.<strong>2022</strong> Familienstiftung und Stiftungsrechtsreform* StB RA Dr. Oppel<br />

28.09.<strong>2022</strong> Familiengesellschaften als Gestaltungsinstrument für den Mittelstand* RA FAStR Dr. Wollweber<br />

29.09.<strong>2022</strong> Minenfeld Kapitalkonten StB Dipl.-Fw. Mayer<br />

* Das Seminar ist zum Nachweis der Pflichtfortbildung für Fachberater Unternehmensnachfolge (DStV e.V.) geeignet.<br />

LIVE-WEBNARE<br />

Datum Thema Dozent/en<br />

23.08.<strong>2022</strong> Immobilienbesteuerung <strong>2022</strong> (09:30 Uhr - 16:45 Uhr) StB Dipl.-Fw. Mayer<br />

29.08.<strong>2022</strong> Umsatzsteuer und Zoll (14:00 Uhr - 17:30 Uhr) VorsRiFG a.D. Müller<br />

30.08.<strong>2022</strong> Unternehmensnachfolge / Teil 1 (09:30 Uhr - 13:00 Uhr) RA FAStR Dr. Stenert<br />

01.09.<strong>2022</strong> Unternehmensnachfolge / Teil 2 (09:30 Uhr - 12:30 Uhr) RA FAStR Dr. Stenert<br />

STEUERFACHWIRTLEHRGANG<br />

Vorbereitungslehrgang auf die Qualifikationsprüfung<br />

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Telefon: 02203 993216 · Telefax: 02203 993222<br />

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www.akademie-stuw.de<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Impressum<br />

/ Anlagen und Beilagen<br />

Die Literaturhinweise sind diesen <strong>VerbandsNachrichten</strong> als Anlage beigefügt. Wir empfehlen ihre Beachtung. Wir weisen darauf hin,<br />

dass sämtliche Werke, die in den Literaturhinweisen beschrieben werden, in unserer Verbandsbibliothek zur Verfügung stehen und<br />

von den Mitgliedern unseres Verbandes eingesehen werden können.<br />

Bitte wenden Sie sich an die Geschäftsstelle, Tel. 02203-993090.<br />

Anlagen:<br />

• Anforderungsrevers<br />

• Literaturhinweise<br />

• Anforderungsrevers BeraterDepesche<br />

• Gehalts- und Praxiskostenumfrage <strong>2022</strong><br />

• Broschüre der Arbeitskreise<br />

• Einladung zum Deutschen Steuerberatertag <strong>2022</strong><br />

Beilagen:<br />

• Fragebogen BBE GmbH-Geschäftsführer-Vergütungen <strong>2022</strong><br />

Wir bitten um Beachtung.<br />

/ Impressum<br />

<strong>VerbandsNachrichten</strong> des Steuerberater-Verbandes e.V. Köln - Verband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe -<br />

Steuerberater-Verband e.V. Köln - Verband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe -<br />

Von-der-Wettern-Str. 17, 51149 Köln · Telefon: 02203-993090 · Telefax: 02203-993099<br />

E-Mail: geschaeftsstelle@stbverband-koeln.de · www.stbverband-koeln.de<br />

Chefredakteur:<br />

Redaktion:<br />

Redaktionsschluss:<br />

Anzeigen:<br />

Bildnachweis:<br />

Dr. Wilfried Bachem<br />

Manfred Hofstede, Dr. Dominik Scheuerer<br />

15.05.<strong>2022</strong><br />

Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste vom 01. März 2019 gültig. Sie kann beim Herausgeber angefordert und auf<br />

der Homepage des Verbandes eingesehen werden.<br />

S. 4, 7 (oben rechts), 16 (oben), 26, 27 © Dominik Ketz / S. 7 (unten links), 31 (oben), 33, 39, 40 (unten), 54 © DStV /<br />

S. 11 (unten) HDI/ Thomas Bach / S. 30 © BMF; Leon Kuegeler/photothek.de / S. 31 (unten) Büro MdB Rainer /<br />

S. 32 Büro © MdB Herbrand / S. 35, 36 © Landesvertretung NRW, Michael Setzpfand / S. 37 © PicturePeople /<br />

S. 40 (oben) © Axel Klomp / S. 44 © BFB / S. 58 © Union <strong>2022</strong> Alain Rolland / © istockphoto.de / © stock.adobe.com<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Weibliche/männliche Schreibweise: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in der Regel grundsätzlich die männliche Schreibweise<br />

verwendet. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass dies auch die weibliche Schreibweise impliziert.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge anderer Autoren brauchen nicht mit der Auffassung des Verbandes übereinzustimmen.<br />

70


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