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NUTZEN<br />

WER NICHT WIRBT, STIRBT<br />

Werbung ist teuer,<br />

keine Werbung ist<br />

noch teurer.“<br />

Paolo Bulgari<br />

Werbung gab's schon immer. Werbung<br />

ist keine Erfindung profitgieriger Unternehmen,<br />

keine Ausgeburt kommerzieller<br />

Interessen, keine Unsitte kapitalistischer<br />

Systeme. Werbung liegt uns in den Genen – und nicht<br />

nur uns: Pfauen schlagen beeindruckende Räder, Glühwürmchen<br />

ringen mit wildem Blinken um Aufmerksamkeit,<br />

und wenn sich Gorillas auf die Brust trommeln,<br />

heißt das nichts anderes als „Nimm mich, ich<br />

bin der Richtige“. Der Mensch tickt auch nicht anders,<br />

nur setzt er seine Werbung nicht allein zur Partnerwahl<br />

ein. Schon seit Tausenden von Jahren macht er aus<br />

Gegenständen, Leistungen und Informationen Waren,<br />

die er handelt, tauscht, verkauft – und bewirbt. Bis zum<br />

Mittelalter noch von Tür zu Tür, auf Dorfplätzen und<br />

auf Märkten. Eine sehr zeitaufwendige Angelegenheit.<br />

Da lag es nahe, sich des ersten Massenkommunikationsmittels<br />

zu bedienen, kaum dass es erfunden war: dem<br />

Flugblatt. Circa 1480, rund 40 Jahre nach dem Siegeszug<br />

Gutenbergs, kursierten bereits kommerzielle „Einblattdrucke“,<br />

die „Bild­Zeitung“ des Spätmittelalters: eine<br />

Handelsware, hergestellt zum Geldverdienen, angeboten<br />

von Marktschreiern, vor Kirchentüren, später auch<br />

im Großhandel und auf Messen. Vier Themenbereiche<br />

standen bei ihnen im Mittelpunkt: Sensationen und<br />

Wunder; katechistische Unterweisungen und Läuterungen,<br />

Seelentrost und Erbauung und schließlich politische<br />

und militärische Nachrichten und Informationen.<br />

Die nächste Etappe der Massenkommunikation erfolgte<br />

mit der Erfindung der Tageszeitung vor nunmehr<br />

gut 370 Jahren (1650). Damit hatte Timotheus Ritzsch in<br />

Leipzig einen weiteren bahnbrechenden Meilenstein<br />

für die Medien­ und Werbewelt gelegt. »<br />

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