Hochgefühle 02 2022

09.06.2022 Aufrufe

Seite 48 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS inklusion im avk Jubiläum 10 Jahre Inklusive Freizeit Erlebnis, Spannung und Abenteuer bieten ALLEN Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen einen unmittelbaren Zugang zur Umwelt. Vor 10 Jahren waren inklusive Freizeitaktivitäten für Menschen mit und ohne Behinderung nur spärlich zu finden. Aus diesem Grund wurde 2012 von David Kosche, Teil der Alpenvereinsjugend Klagenfurt, die Initiative „Inklusives Natursporterleben“ ins Leben gerufen, um maßgeschneiderte Programme für spezielle Bedürfnisse anzubieten. Unter dem Motto „miteinander und voneinander lernen“ richten sich unsere Angebote an ALLE Kinder, Jugendlichen und junge Erwachsene mit und ohne körperliche(n), psychische(n) oder geistige(n) Handicaps, die gemeinsam Spaß haben und etwas erleben möchten. Sommer wie Winter beschreiten wir gerne gemeinsam neue „Wege ins Freie – wir bieten inklusive, abwechslungsreiche, spannende und kreative Ta- gesveranstaltungen, Aktivwochenenden sowie inklusive Sommercamps für die ganze Familie. Auch Angehörige und Begleitpersonen sind dabei herzlich willkommen. Wer wir sind Ein erfahrenes, multiprofessionelles Team aus AlpinpädagogInnen, ÜbungsleiterInnen für den „inklusiven Natursport“ und „inklusives Klettern“ sowie BehindertenpädagogInnen organisiert unsere inklusiven Veranstaltungen von Anbeginn und wird bei Bedarf von ehrenamtlichen und Eltern-Helfern kräftig unterstützt. Dafür möchten wir uns bei allen recht herzlich bedanken! Johanna Mein Name ist Johanna, ich bin 20 Jahre alt, wohne in Klagenfurt und studiere Sport und Inklusion. Ich bin Teil des Inklusionsteams der Alpenvereinsjugend Klagenfurt. Schon seit längerer Zeit darf ich mit anderen Jugendlichen gemeinsame Abenteuer erleben und ihnen dadurch die Natur und die damit verbundene Bewegung im Freien näherbringen. Durch meine aktive Mitarbeit war es mir schon des Öfteren möglich, an den verschiedensten Veranstaltungen teilzunehmen. Angefangen bei den Kletterkursen, weiter zu den Tagesaktivitäten bis hin zum Sommercamp, das ich kommenden August zum dritten Mal begleiten darf. Das Sommercamp in Salzburg ist immer etwas ganz Besonderes, es ist eine Woche voller gemeinsamer Erinnerungen, die geprägt von Horizonterweiterungen, Glücksmomenten und dem Verlassen der eigenen Komfortzone ist. Auch Kletterveranstaltungen wie INKlettern zeigen mir, wie wichtig es ist, Grenzen zu verschieben und offen für Neues zu sein. Mein Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, an dem jede/r willkommen ist und so sein kann, wie er/ sie ist. Ich freue mich schon auf viele weitere gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen!

HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Das Inklusionsteam stellt sich vor (Teil 1) Elisabeth Painsi Jugendleiterin, Übungsleiterin Sportklettern, Übungsleiterin Natursport inklusiv, Alpinpädagogin mit Schwerpunkt Inklusion i. A., Inklusionsbeauftragte ÖAV/barrierefreie Hütten und Wege We want you – come and join us! Du bist mindestens 16 Jahre alt oder wirst es bald und hast Lust die Alpenvereinsjugend der Sektion Klagenfurt aktiv mitzugestalten? Die Alpenvereins-Akademie bietet dir die Möglichkeit zu einer fundierten Ausbildung! Erweitere dein Wissen im Bereich Berg(steigen), Klettern, Risikomanagement im Bergsport, (Umwelt- und Erlebnis-)Pädagogik, Mountainbike, Gletscher und Grate, Ski, Snowboard, Umgang mit Kindern und Jugendlichen und noch vieles mehr. Ich bin durch David Kosche dem Alpenverein beigetreten und habe begonnen, in der sehr aktiven und motivierten Gruppe „Inklusives Natursporterleben“ mitzuarbeiten. Die erste Begegnung mit David im Wald: „Hey, kannst du mir helfen, ein Seil zu spannen?“ Manche Teilnehmenden brauchen eine kleine Unterstützung beim Zustieg, es ist für sie nicht so leicht, sich in der Horizontalen zu bewegen – aber warte nur, bis sie in der Senkrechten am Kletterfels sind. Da wurde meine Vorstellung von Normalität das erste Mal bewusst erschüttert – und erweitert. Seitdem versuche ich, aufmerksamer für unterschiedliche Normalitäten zu sein und meine Normvorstellungen immer wieder zu überdenken, am liebsten gemeinsam mit anderen beim Spazieren, auf Höhenwegen, beim Mehr Information unter: Klettern oder anderen Aktionen im Freien – wo sonst kann man www.avj.at schon so leicht eine mehrfach bewegende, bereichernde Zeit mit anderen verbringen als bei Aktivitäten des Alpenvereins! im Tun geht mehr, als wir denken … Ideen? Wünsche? Inklusive Zielvorstellungen? elisabeth.painsi@jugend.alpenverein.at Wie funktioniert’s? Melde dich bei uns als PraktikantIn bzw. JugendmitarbeiterIn, begleite unsere Veranstaltungen und Camps, sammle wertvolle Erfahrungen und lass dich zum/zur JugendleiterIn bzw. FamiliengruppenleiterIn ausbilden. Voraussetzungen: • Bereitschaft zur Jugend- bzw. Kinder- und Familienarbeit • Vollendung des 16. Lebensjahres und persönliche Eignung Alpenvereinsjugend Klagenfurt Völkermarkter Str. 9, 9020 Klagenfurt Mag. Anja Kogler-Vogl, Jugendteamleitung Telefon +43 / 463 / 51 30 56-13 mobil +43 / 677 / 61 71 81 85 jugend.anja@alpenverein-klu.at www.avj.at AV Büro Öffnungszeiten: Wie die Inklusion mein Montag bis Donnerstag 10.00 bis 12.00 und 16.00 bis 19.00 Uhr; Freitag 10.00 bis 12.00 Uhr Leben veränderte Aktuelle Infos: Jürgen Einwanger f www.facebook.com/avj.klagenfurt hat mich vor knapp einer Woche spontan gefragt, ob ich als „alter Inklusionshase“ über meinen eigenen Rollenwechsel vom Betreuer zum Querschnittverletzten schreiben möchte. Alpenvereinsjugend Keine ganz so leichte Aufgabe, wenn alles noch Klagenfurt so frisch ist. Und trotzdem habe ich mich sehr über die Anfrage gefreut. Herausgeber und Medieninhaber: Alpenverein Klagenfurt Völkermarkter Str. 9, 9020 Klagenfurt Programm ZVR: 119944521 Jahrelang habe ich mich mit hohem Grafische Ausstattung: persönlichen Engagement für eine gelebte Inklusion im Alpenverein Kärnten und hœretzeder grafische gestaltung, Scheffau / Tirol Fotos: Alpenvereinsjugend in Österreich Klagenfurt eingesetzt und wurde dabei mit einem Druck: bunten Strauß an menschlichen, sehr bewegenden druck.at Erfahrungen belohnt. Änderungen und Irrtümer vorbehalten! © 04.2017 Vor gut zehn Jahren, als ich im Rahmen meiner Alpinpädagogikausbildung Wege ins Freie. den ersten Übungsleiterkurs „Integratives Natursporterleben“ voll begeistert absolviert habe, war für mich klar, dass mein Praxisprojekt für die Alpinpädagogik ein „integrativer“ Kletterworkshop sein sollte. Durch meinen Beruf als Assistent für Menschen mit Behinderungen hatte ich von Anfang an die optimalen Voraussetzungen, da ich praktisch alle TeilnehmerInnen persönlich gut kannte. Dem ersten inklusiven dreitägigen Kletterworkshop im Frühling 2012 folgte, aufgrund des überwältigenden Erfolges für alle sieben TeilnehmerInnen inklusive der fünf BetreuerInnen, ein weiterer Kletterworkshop im Herbst. Das große Interesse der TeilnehmerInnen und ihrer Angehörigen an weiteren Aktivitäten warf viele rechtliche, organisatorische und personelle Fragen auf, die zu klären waren, um dieses neue Angebot weiter anbieten zu können und nach Möglichkeit auch zu erweitern. Nicht selten löcherten wir in dieser Zeit die Alpenverein-Akademie und Jürgen Einwanger mit Fragen und Anregungen. Auch die österreichische Vernetzung aller Interessierten in der Alpenvereinsjugend wurde jahrelang von uns in Klagenfurt eingefordert sowie auch eine aktive Ansprechperson in der Bundesgeschäftsstelle der Alpenvereinsjugend. Mit großer Begeisterung haben wir uns von der Sektion Klagenfurt aus bei den ersten österreichischen Vernetzungstreffen in den Diskussionsprozess mit eingebracht. Seit dem 6. Oktober 2021 hat sich meine persönliche Lebenssituation ganz massiv verändert. All mein Engagement für die Inklusion von Menschen mit Behinderung kommt mir in nahezu unbeschreiblicher Weise zugute. In den Morgenstunden des sechsten Oktobers hat mich auf dem Weg zur Arbeit ein Pkw übersehen und mich frontal in den Straßengraben befördert. Die erste Diagnose lautete „mittelhohe Querschnittverletzung der Wirbelsäule“. Wenn du unvorbereitet die Seiten wechselst und bei allen persönlichen Tätigkeiten (beim Toilettengang, beim Duschen, …) auf Hilfe angewiesen bist, dann verändert sich die Dringlichkeit zum Thema der weiteren Inklusion in der Gesellschaft grundlegend. Auch wenn alles noch sehr frisch ist, geben mir die unzähligen, menschlich so wertvollen Erfahrungen für und mit Menschen mit Behinderung Hoffnung und eine positive Grundstimmung, für mein Leben als David, als Vater, als Ehemann und auch als Alpinpädagoge neu zu starten. Ich werde mich weiterhin mit vollem Engagement dem Thema Inklusion widmen. kids • teens • family av-jugend_folder_programm_wickelfalz_6-seiten_100x210mm_1.0.indd 1-3 05.04. Amadeo van Kessenich Mein Name ist Amadeo und ich bin 28 Jahre alt. Seit über neun Jahren arbeite ich im Klinikum Klagenfurt auf der Zentralen Aufnahmeund Erstversorgungseinheit. Ich mache dort Patiententransport. Ich bin schon lange Mitglied beim ÖAV. Ich war bei inklusiven Netzwerktreffen dabei und war Betreuer bei inklusiven Sommercamps. Auch das Paddeln vom Lendkanal zum Wörthersee hat Spaß gemacht. Die inklusiven Projekte vom ÖAV sind ganz toll. Ich habe bei Team Insieme mitgemacht. Unsere Gruppe, 16 Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam, hat zwei Jahre lang eine Kanu-Trekking-Tour auf südschwedischen Seen geplant und durchgeführt. Es war großartig. 2019 durfte ich bei ROLIT, Radeln ohne Limit Inklusive Transalp, mitmachen. Auch diese Tour haben wir bei verschiedenen Treffen 1,5 Jahre lang vorbereitet. Wir mussten trainieren und behindertengerechte Hotels und Touren finden, die mit Handbikes machbar sind. Ich wünsche mir, dass möglichst viele Menschen an den inklusiven Aktivitäten des ÖAV teilnehmen. Bericht: David Kosche, seit über 10 Jahren ehrenamtlich im Einsatz für gelebte Inklusion, Gründer der Gruppe Inklusives Natursporterleben in der Sektion Klagenfurt, Alpinpädagoge. Seit einem Unfall im Herbst 2021 ist er querschnittgelähmt.

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im avk<br />

Jubiläum<br />

10 Jahre<br />

Inklusive Freizeit<br />

Erlebnis, Spannung und Abenteuer bieten ALLEN Kindern, Jugendlichen<br />

und Erwachsenen einen unmittelbaren Zugang zur Umwelt.<br />

Vor 10 Jahren waren inklusive Freizeitaktivitäten für<br />

Menschen mit und ohne Behinderung nur spärlich<br />

zu finden. Aus diesem Grund wurde 2012 von David<br />

Kosche, Teil der Alpenvereinsjugend Klagenfurt, die<br />

Initiative „Inklusives Natursporterleben“ ins Leben<br />

gerufen, um maßgeschneiderte Programme für spezielle<br />

Bedürfnisse anzubieten.<br />

Unter dem Motto „miteinander und voneinander lernen“<br />

richten sich unsere Angebote an ALLE Kinder,<br />

Jugendlichen und junge Erwachsene mit und ohne<br />

körperliche(n), psychische(n) oder geistige(n) Handicaps,<br />

die gemeinsam Spaß haben und etwas erleben<br />

möchten.<br />

Sommer wie Winter beschreiten wir gerne gemeinsam<br />

neue „Wege ins Freie – wir bieten inklusive,<br />

abwechslungsreiche, spannende und kreative Ta-<br />

gesveranstaltungen, Aktivwochenenden sowie inklusive<br />

Sommercamps für die ganze Familie. Auch<br />

Angehörige und Begleitpersonen sind dabei herzlich<br />

willkommen.<br />

Wer wir sind<br />

Ein erfahrenes, multiprofessionelles Team aus AlpinpädagogInnen,<br />

ÜbungsleiterInnen für den „inklusiven<br />

Natursport“ und „inklusives Klettern“ sowie<br />

BehindertenpädagogInnen organisiert unsere<br />

inklusiven Veranstaltungen von Anbeginn und wird<br />

bei Bedarf von ehrenamtlichen und Eltern-Helfern<br />

kräftig unterstützt. Dafür möchten wir uns bei allen<br />

recht herzlich bedanken!<br />

Johanna<br />

Mein Name ist Johanna,<br />

ich bin 20<br />

Jahre alt, wohne in<br />

Klagenfurt und studiere<br />

Sport und Inklusion. Ich<br />

bin Teil des Inklusionsteams<br />

der Alpenvereinsjugend Klagenfurt. Schon seit<br />

längerer Zeit darf ich mit anderen Jugendlichen<br />

gemeinsame Abenteuer erleben und ihnen dadurch<br />

die Natur und die damit verbundene Bewegung<br />

im Freien näherbringen.<br />

Durch meine aktive Mitarbeit war es mir schon<br />

des Öfteren möglich, an den verschiedensten<br />

Veranstaltungen teilzunehmen. Angefangen bei<br />

den Kletterkursen, weiter zu den Tagesaktivitäten<br />

bis hin zum Sommercamp, das ich kommenden<br />

August zum dritten Mal begleiten darf.<br />

Das Sommercamp in Salzburg ist immer etwas<br />

ganz Besonderes, es ist eine Woche voller gemeinsamer<br />

Erinnerungen, die geprägt von Horizonterweiterungen,<br />

Glücksmomenten und dem<br />

Verlassen der eigenen Komfortzone ist. Auch<br />

Kletterveranstaltungen wie INKlettern zeigen<br />

mir, wie wichtig es ist, Grenzen zu verschieben<br />

und offen für Neues zu sein.<br />

Mein Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, an dem<br />

jede/r willkommen ist und so sein kann, wie er/<br />

sie ist. Ich freue mich schon auf viele weitere<br />

gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen!

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