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Zukunft Forschung 01/2017

Das Forschungsmagazin der Universität Innsbruck

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ZWISCHENSTOPP INNSBRUCK

INTERNATIONALE VERNETZUNG

Die Universität Innsbruck fördert die

Internationalisierung vor Ort mit einem

GastprofessorInnen-Programm, über das

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

aus aller Welt nach Innsbruck eingeladen

werden. Dabei werden bestehende

Forschungskooperationen gepflegt und

ausgebaut, Studierende mit neuen Methoden

und Ansätzen konfrontiert und im

Rahmen von Vorträgen wissenschaftliche

Positionen einer breiten Öffentlichkeit

präsentiert. Der Förderkreis „1669 –

Wissenschafft Gesellschaft“ der Uni

Innsbruck unterstützt diese Maßnahmen

und hat den Aufenthalt von Sandra Lavorel

finanziell gefördert.

GRENZÜBERSCHREITENDE

ALPENFORSCHUNG

Sandra Lavorel ist eine der anerkanntesten Wissenschaftlerinnen weltweit zu Fragen

der sozial-ökologischen Forschung im Gebirgsraum.

Seit langem wird die Landschaft der

Alpen entscheidend von menschlichen

Aktivitäten, vor allem durch

Land- und Forstwirtschaft oder dem

Tourismus, geprägt. Anpassungen der

Landnutzung an die Bedürfnisse der

Nutzerinnen und Nutzer, an die Veränderungen

des Klimawandels oder an

politische Richtlinien, beeinflussen nachhaltig

das Landschaftsbild sowie das

Ökosystem. Maßnahmen wie Düngung,

Bewässerung, Schädlingsbekämpfung

oder die Stabilisierung des Bodens sind

nur einige Parameter, die von den Veränderungen

der Vegetation und des Ökosystems

abhängig sind.

„Jeder Eingriff in die Natur wirkt sich

direkt auf die Pflanzen oder die mikrobielle

Diversität im Boden aus. Umgekehrt

müssen die Bewirtschafter des

Grünlandes auf die Veränderungen im

Ökosystem reagieren“, erläutert Sandra

Lavorel von der Universität in Grenoble,

die in ihren Forschungen die Auswirkungen

von Ökosystemleistungen auf

die Umwelt und deren Anpassungen

an die Veränderungen durch den Klimawandel

untersucht. Dabei arbeitet

sie intensiv mit ihren Kolleginnen und

Kollegen an der Universität Innsbruck

zusammen. „Das Grünland ist sehr anpassungsfähig

an neue Gegebenheiten

in der Umwelt, wird aber auch durch

wechselnde Bedingungen im Management

beeinflusst. Beobachtbar ist auch

die Interaktion zwischen nationalen Entscheidungen

und lokalen Umsetzungen“,

erklärt die Wissenschaftlerin.

Die Veränderungen in der Landnutzung,

häufig soziokulturell oder ökonomisch

begründet, hinterlassen ihre Spuren

in Vegetation und der biologischen

Vielfalt. Lavorel untersucht auch die

Veränderungen der Diversität im Ökosystem

im Verlauf der Zeit und vergleicht

dabei das Stubaital mit Lautaret in

Frank reich sowie Yorkshire Dales in

Großbritannien. Gemeinsam erforschen

die Expertinnen und Experten der Universitäten

in Grenoble und Innsbruck

grenzübergreifend und interdisziplinär

wie sich das Management von alpinen

Mäh- und Weideflachen auf das Ökosystem

auswirkt und die Veränderungen

wieder auf die gesellschaftlichen Aktivitäten

im Gebirge reflektiert, denn auch

Freizeitaktivitäten oder Formen des Tourismus

werden von der Landschaft der

Alpen und den sich hier bietenden Möglichkeiten

geprägt. dp

48 zukunft forschung 01/17

Foto: Andreas Friedle

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