KURZMELDUNGENANGSTSCHALTERForscher haben einen Genregulator entdeckt,der eine entscheidende Rolle spielt, wenn Furchterfolgreich ausgelöscht wird.MEHR ALS NUR PFLICHTObwohl Betriebspraktika in den Lehrplänenaller Berufsbildenden Höheren Schulen inÖsterreich verpflichtend vorgeschrieben sind,sind die Lernräume, die ein Betriebspraktikumbietet, bis dato relativ unerforscht. Wir befindenuns hier mehr oder weniger noch in einem pädagogischenBlindflug“, erklärt Annette Ostendorf,Universitätsprofessorin für Wirtschaftspädagogikan der Uni Innsbruck. Aus diesem Grundwollte die Wissenschaftlerin mit ihrem Team dieLernerfahrungen der Schülerinnen und Schülerim Praktikum untersuchen und – ausgehend vonden Ergebnissen – auch Qualitätsmerkmale eineroptimalen Begleitung eines Betriebspraktikumserstellen. „Auch wenn sich die Erlebnisse derSchülerinnen und Schüler fachlich unterschiedenhaben – wir begleiteten Praktika in Gastronomie,im kaufmännischen und im technischenBereich –, zeigten sich branchenübergreifendeBesonderheiten des Lernens in Betriebspraktika“,berichtet das PEARL-Team. So stellten die Wissenschaftlerinnenfest, dass öffnende Momentenotwendig sind, um die Lernmöglichkeiten, dieein Betriebspraktikum bietet, für die Schülerinnenund Schüler auch nutzbar zu machen.Diese Öffnung kann auf mehreren Ebenen stattfinden:Zum einen spielt das Mentoring oderdie Begleitung der Schülerinnen im Betrieb einegroße Rolle, zum anderen ist auch eine Öffnungund Reflektion der Lernenden selbst nötig, umdas Erlernte für sie greifbar zu machen. „Fernerkommen auch den Schulen Aufgaben einer ‚Öffnung’in Vor- und Nachbereitung des Praktikumszu“, so Ostendorf.Angst-, Trauma- und belastungsbezogeneStörungen sind miteiner verminderten Fähigkeitverbunden, erlernte Furchtreaktioneneinzudämmen. Dazu ist zum Beispiel„Furchtextinktion“ nötig, ein zentralerLern-Mechanismus der Expositionstherapie.„Eine vielversprechendeMöglichkeit zur Weiterentwicklungder Angsttherapie besteht darin, diesesneue Lernen zu fördern“, sagt NicolasSingewald vom Institut für Pharmazie.So sollen die relativ hohen Rückfallquotenreduziert und die Angstsymptomatiklangfristig abgeschwächtwerden. „Eine neuartige Möglichkeitdazu bietet sich in einer verbessertenRegulation lern-assoziierter Mechanismen“,erklärt Singewald.Im Rahmen des Spezialforschungsbereichszu chronischen Erkrankungendes zentralen Nervensystems ist esden Forschungsgruppen von NicolasSingewald von der Universität Innsbruckund von Alexander Hüttenhoferam Biozentrum der MedizinischenUniversität in Zusammenarbeit mit eineramerikanischen Forschungsgruppenun gelungen, eine sogenanntemicroRNA mit dem Namen miR-144als wichtigen Genregulator ausfindigzu machen, der bei einer erfolgreichenFurchtextinktion eine entscheidendeRolle spielt. „MicroRNAs sind 21 bis23 Nukleotid lange Ribonukleinsäuren,die als genetische Schalter in derZelle wirken und somit die Expressionvon Genen steuern können“, erklärtNicolas Singewald. Sein DoktorandConor Murphy konnte in dieser Studiezeigen, dass die Überexpression vonmiR-144 in Mäusen, die ähnlich wieAngstpatienten eine eingeschränkte Fähigkeitzur Furchtextinktion aufweisen,dieses Defizit normalisiert und zudemeinen Schutz vor dem Wiederauftretenvon Angstzuständen bewirkt.Die im angesehenen FachmagazinBiological Psychiatry kürzlich veröffentlichtenUntersuchungen zeigen, diefundamentale Rolle von miR-144 beider Verminderung von Angszuständenim Mausmodel auf. Die gewonnenenDaten implizieren gleichzeitig dieMöglichkeit, in der Zukunft diesemiRNA als Zielmolekül in der Behandlungvon Posttraumatischen Belastungsstörungenund ähnlichen Erkrankungenzu verwenden.VIEL KNOW-HOW RUND UM DEN KÄSEeuer erhalten Mitarbeitende und Führungskräfte von neun Sennereien in TirolH und Vorarlberg sowie von der ARGE Heumilch Tirol eine umfangreiche AusundWeiterbildung. Gestartet wurde das Projekt gemeinsam von der AgrarmarketingTirol, der Universität Innsbruck, dem MCI, der HBLFA Rotholz. Ziel ist eine Weiterentwicklungin den Bereichen Milchtechnologie, Betriebswirtschaft und Qualitätsmanagement.Das Basismodul fördert die Kenntnisse angelernter Mitarbeiterinnen undMitarbeiter aus den Bereichen Produktion, Lager und Vertrieb in Reinigung, Hygiene,Käseproduktion, Fehlererkennung und Dokumentation. Die vier vertiefenden Modulefür Fachkräfte beschäftigen sich mit Produktentwicklung, Betriebswirtschaft,Analyse von Milchprodukten sowie Lebensmittel-Sensorik und Prozesstechnologie.40 zukunft forschung 01/17Fotos: HLT Bludenz (1), Agrarmarketing Tirol (1), pixabay.com/AmberAvalona (1)
KARRIEREGIPFEL14. – 16. 11. 2017DIE KARRIEREGIPFEL DERUNIVERSITÄT INNSBRUCK –SEIEN SIE EINENSCHRITT VORAUS!Ihre Möglichkeit zur persönlichenKontaktaufnahme mit denNachwuchskräften von morgen.Informationen finden Sie unter:www.karrieregipfel.atMelden sich jetzt an!Je kleiner das Unternehmen,desto kleiner der Preis.IT & TECHNIKDienstag, 14. November 201710 – 15 Uhr, Campus TechnikCHEMIE &LIFE SCIENCESMittwoch, 15. November 201710 – 15 Uhr, Campus CCBWIRTSCHAFTDonnerstag, 16. November 201710 – 15 Uhr, Campus SOWIwww.karrieregipfel.at