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Zukunft Forschung 01/2017

Das Forschungsmagazin der Universität Innsbruck

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TEXTILFORSCHUNG

ZUKUNFT VON

TEXTILIEN

Rund um das Forschungsinstitut

für Textilchemie und Textilphysik in Dornbirn

entsteht ein neues Kompetenzzentrum für textile

Hochleistungsmaterialien.

Seit über 35 Jahren wird in der Vorarlberger Außenstelle

der Universität Innsbruck sehr erfolgreich Grundlagenforschung

im Textilbereich betrieben. Das Team

um Institutsleiter Thomas Bechtold hat dabei stets auch die

Anwendung im Blick und kooperiert seit jeher sehr eng mit

den Vorarlberger Textil- und Stickerei-Unternehmen. Seit dem

Vorjahr verstärkt eine zweite Forschungsgruppe um den Werkstoffwissenschaftler

Tung Pham das Institut. Er wurde auf eine

gemeinsam von Bund und Industrie finanzierte Stiftungsprofessur

für Textile Verbundwerkstoffe und Technische Textilien

berufen. Mit der Gründung des Vorarlberger Kompetenzzentrums

für Textilien (Textile Competence Centre Vorarlberg,

TCCV) erreicht diese erfolgreiche Entwicklung einen weiteren

Höhepunkt.

Getragen wird das neue Zentrum von sieben wissenschaftlichen

Einrichtungen und 19 Unternehmen, gefördert wird es im

Rahmen des österreichischen Kompetenzzentrenprogramms

COMET. Insgesamt stehen in den nächsten Jahren sechs Millionen

Euro zur Verfügung, wobei rund 2,4 Millionen Euro

das Infrastruktur- und Wirtschaftsministerium und das Land

Vor arlberg gemeinschaftlich tragen. Die weiteren 3,6 Millionen

Euro werden vom Konsortium unter der Führung des

Forschungsinstituts für Textilchemie und Textilphysik aufgebracht.

Wissenschaft und Wirtschaft setzen mit dem Zentrum

gemeinsam neue Forschungsimpulse, verstärken den Technologietransfer

und tragen damit zur Stärkung der Innovationsfähigkeit

der Unternehmen bei.

Vielfältige Anwendungen

„Mit exzellenter Forschung im Bereich der Smart Textiles wollen

wir uns eine Spitzenposition in dieser Branche erarbeiten“,

sagt Thomas Bechtold, Leiter des Instituts für Textilchemie und

Textilphysik. „Die Forschungsergebnisse ermöglichen den Zugang

zu neuen Einsatzgebieten für textile Hochleistungsmaterialien

und stärken die internationale Wettbewerbsfähigkeit

der österreichischen Textilindustrie. Damit werden auch Arbeitsplätze

in der Textilbranche in Österreich gesichert.“ Schon

heute wird etwa die Hälfte der Wertschöpfung im Textilbereich

in Vorarlberg mit technischen Textilien erwirtschaftet. Die Anwendungsfelder

von intelligenten und technischen Textilien

sind vielfältig: Sie liegen zum Beispiel in Medizin und Pflege

in der Überwachung von Wundheilungsprozessen oder in

GESTICKTE Elektrodenstruktur für Li-Ionen Batterie.

der Übertragung von Herzfrequenzen. Die Partner des neuen

Kompetenznetzwerks wollen sich auf drei Bereiche fokussieren:

die Erforschung textilbasierter Verbundwerkstoff, um wissenschaftlich

fundierte Konzepte zu erarbeiten, die zum Beispiel

im Leichtbau zur Anwendung kommen (siehe Beispiel

auf der gegenüberliegenden Seite). Weiters werden die Integration

von Sensoren und elektronischen Funktionselementen,

adaptive Materialien und die Miniaturisierung und Netzwerkintegration

untersucht, um textile Produkte als aktive Elemente

im „Internet der Dinge“ zu betreiben. Im dritten Forschungsbereich

geht es um molekulare und Mikro-Komposite, das sind

Beschichtungen, Membranen und Silikontechnologien, die die

Entwicklung neuer Hochleistungsmaterialien ermöglichen.

Neben dem Forschungsinstitut für Textilchemie und Textilphysik

sind das Institut für Sportwissenschaft und das Institut

für Konstruktion und Materialwissenschaften der Universität

Innsbruck an dem Kompetenzzentrum beteiligt. Industriepartner

sind unter anderem Wolford, Skinfit International, Kapsch,

der Österreichische Skiverband und die Vorarlberger Stickereiwirtschaft.

Daneben sind auch Partner in Deutschland, der

Schweiz und Italien in das Zentrum eingebunden. cf

38 zukunft forschung 01/17

Foto: Uni Innsbruck

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