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Jahresbericht 2018

Kleine Schriftenreihe 23 des Museumsvereins Klostertal

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Klostertal Museums) und dem Zimmermeister Oswald<br />

Burtscher vor. Dabei wurden einige Mängel festgestellt,<br />

wobei Matthias Türk schon im Vorfeld erklärt<br />

hatte, dass er gewillt sei, seine Werkstatt feuersicher<br />

auszustatten. 3 Aus anderen Quellen wird deutlich,<br />

dass sich die Familie Türk noch in der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Herstellung von<br />

Holzkohle befasste. Diese wurde bis zur Produktion<br />

Sterbbild des Ehepaars von Koks für das Schmelzen von Eisen verwendet. 3<br />

Türk-Kneppler<br />

Der Köhlerofen stand nach einer Beschreibung von<br />

Johann Gantner am westlichen Fuß der Dürrenbergwaldung<br />

im Bereich des Anwesens, das im Besitz von Josef Knöpler,<br />

dem Schwiegervater von Matthias Türk gewesen sei (heute<br />

Haus Nr. 90). 4 Allzu viel Geld konnte mit der Köhlerei zu jener Zeit<br />

wohl nicht mehr verdient werden. Darauf weist etwa die Tatsache<br />

hin, dass mindestens drei Töchter der Familie Türk sogenannte<br />

Schwabenkinder waren: Heinrika (1849-1913, später verehelichte<br />

Jochum in Danöfen), Magdalena (1853-1942, später verehelichte<br />

Margreitter in Wald) 5 und Maria Katharina 6 (1859-1929, später verehelichte<br />

Dönz in Bludenz). Die Familie Türk in Wald übernahm kurz<br />

vor der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert das Nachbaranwesen<br />

des heutigen Klostertal Museums. Franz Josef Türk (1857-1941) war<br />

Bahnwächter und nach seiner Pensionierung noch 15 Jahre lang<br />

Mesner in Wald. Seine Frau Angelika (1856-1925) war als Tochter<br />

des Gemeindearztes Dr. Franz Margreitter als sozial denkende Frau<br />

bekannt, die manche Dienste an Krankenbetten versah. 7 Die 1923<br />

in Braz geborene Kleopha Schorn erinnert sich an manche Besuche<br />

bei ihrem Großvater Franz Josef Türk in Wald, der bis zu seinem Tod<br />

von seiner Tochter Rosa gepflegt wurde. 8<br />

Zur Geschichte des Pfarrhofs von Wald am Arlberg<br />

Einleitung<br />

Der Pfarrhof in der Oberen Gasse in Wald, heute mit der Haus Nr.<br />

17 bezeichnet, wurde im Sommer <strong>2018</strong> einer umfassenden Renovierung<br />

unterzogen. Nach dem Ableben des letzten in Wald ansässigen<br />

Pfarrers Anton Kegele und der Übersiedelung seiner Haushälterin<br />

Sigrid Weingrill wurden die Räumlichkeiten saniert und ein<br />

neues Nutzungskonzept erstellt. Das Erdgeschoss steht zukünftig<br />

der Pfarre Wald zur Verfügung, während das Obergeschoss nun<br />

eine Wohnung beherbergt.<br />

Für den Museumsverein Klostertal sind diese Aktivitäten ein willkommener<br />

Anlass, der fast 300-jährigen Geschichte des Pfarrhofs<br />

auf die Spur zu gehen. Dies ist gleichzeitig ein Beitrag zum Projekt<br />

„Historische Architektouren“ 1 , in dem bis 2020 bedeutende Objekte<br />

des baukulturellen Erbes im Klostertal dokumentiert werden.<br />

3 VLA, BH Bludenz 28/53.<br />

3 Gemeinde Dalaas (Hg.), Heimatbuch Dalaas-Wald. Bregenz 1990, S. 270.<br />

4 Johann Gantner, Häuser- und Hofgeschichten von Wald am Arlberg. Handschrift im<br />

Archiv des Museumsvereins Klostertal, S. 13.<br />

5 VLA, BH Bludenz 24/538.<br />

6 Laut Datenbank auf www.schwabenkinder.eu (aufgerufen am 17. April 2019).<br />

7 Gantner (wie Anm. 4), S. 55.<br />

8 Interview mit Kleopha Schorn in Bludenz am 17. November <strong>2018</strong>.<br />

Ansicht des Pfarrhofs nach der Renovierung <strong>2018</strong> (Foto: Georg Gantner)<br />

1 Vgl. zum Projektinhalt den Beitrag im <strong>Jahresbericht</strong> 2017 des Museumsvereins Klostertal.<br />

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