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Jahresbericht 2018

Kleine Schriftenreihe 23 des Museumsvereins Klostertal

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Nach den Angaben im Heimatbuch Dalaas-Wald wurde von 1930 an<br />

der Wintersportverein als Skiriege des Turnerbundes geführt. 4 Aus<br />

diesem Grund ist es auch verständlich, weshalb in den Vereinsakten<br />

1936 eine erneute Gründung eines Wintersportvereins Dalaas<br />

fassbar ist. Diese erfolgte am 29. November 1936. Dabei wurde folgender<br />

Vereinsvorstand gewählt: Vorsitzender Josef Jutz, Gendarmerieinspektor<br />

in Dalaas, Stellvertreter Josef Engstler, Schriftführer Erwin<br />

Dünser, Stellvertreter Ernst Fritz,<br />

diese beiden übten auch die Ämter<br />

des Kassiers und dessen Stellvertreters<br />

aus, Sportwart Richard Fritz,<br />

Stellvertreter Hans Hilbrand, dieser<br />

war auch Tourenwart und Richard<br />

Fritz sein Stellvreter in dieser Funktion.<br />

Hinzu kamen als Beiräte noch<br />

Josef Mätzler und Quido Purin. 5<br />

Vereinsstempel 1939<br />

(Vorarlberger Landesarchiv)<br />

Nach der Machtübernahme der<br />

Nationalsozialisten im März 1938<br />

erfolgten auch im Vereinswesen<br />

schrittweise Veränderungen. Im Zuge<br />

der sogenannten „Gleichschaltung“ wurden Sportvereine dem NS-<br />

Reichsbund für Leibesübungen angeschlossen. In diesem Zusammenhang<br />

erhielt der Wintersportverein Dalaas neue Statuten. 6<br />

Ab 1946 erfolgte eine neue Organisation der Vereinsstruktur. Zum<br />

Obmann wurde der Dalaaser Postmeister Ernst Fritz gewählt. In<br />

der Folge fanden vor allem auf der Paluda regional bedeutende<br />

Skirennen statt, an welchen auch bekannte Läufer wie Karl Schranz<br />

teilnahmen. 7 Eine detaillierte Vereinsgeschichte, in der auch auf die<br />

Gründung des Paludalifts eingegangen wird, soll im Winter 2019/20<br />

publiziert werden.<br />

Vom Allgäu ins Klostertal:<br />

Zur Migrationsgeschichte der Familie Türk<br />

Beim Tag des Denkmals im September <strong>2018</strong> wurde in einem Vortrag<br />

die Geschichte des Hauses Nr. 12 in der Oberen Gasse in Wald<br />

am Arlberg reflektiert. Dieses wird nunmehr als „Wald12“ bezeichnet<br />

und dient als Seminar- und Ferienhaus. Die ältere Bevölkerung<br />

des Ortes kennt das Gebäude als „s Türka Hus“ – was auf den<br />

Namen der Familie Türk verweist, der in Wald und Dalaas mittlerweile<br />

nicht mehr vorkommt. Nachkommen des aus dem Allgäu<br />

stammenden Matthias Türk leben allerdings noch hier, wie auch in<br />

vielen anderen Gemeinden des Landes.<br />

Dieser Matthias Türk stammte aus Burgberg im Allgäu, wo er 1822<br />

als Sohn des Lehrers Johann Georg Türk und der Anna Maria geb.<br />

Schmid geboren worden war. 1846 verehelichte er sich mit der aus<br />

Rauchenzell bei Sonthofen stammenden Josefa Knöpler (teilweise<br />

auch: Kneppler, 1820-1876). 1 Die Familie ließ sich in St. Gerold<br />

im Großen Walsertal nieder, wo zwischen 1846 und 1855 sieben<br />

Kinder geboren wurden. Spätestens 1857 ließ sich die Familie Türk<br />

in Wald nieder, wo am 24. April des Jahres der Sohn Franz Josef<br />

und bis 1861 noch zwei weitere Kinder geboren wurden. Für die<br />

Übersiedelung nach Wald gibt es in den Quellenbeständen der Bezirkshauptmannschaft<br />

Bludenz mehrere Hinweise, wobei die Akten<br />

nur sehr unvollständig erhalten sind. Matthias Türk hatte in Wald<br />

eine Nagelschmiede errichtet und das Gewerbe offenbar zunächst<br />

ohne behördliche Bewilligung ausgeübt. Von den ursprünglichen<br />

Akten ist nur einer erhalten, wobei es um eine Feuerbeschau in<br />

der „Werkstätte des Nagelschmiedes Türk in Innerwald“ ging, die<br />

am 24. März 1857 stattfand. Gemeindevorsteher Johann Baptist<br />

Wachter nahm diese gemeinsam mit dem für Wald zuständigen<br />

Gemeinderat Ludwig Thöny (dem damaligen Besitzer des heutigen<br />

4 Gemeinde Dalaas (Hg.), Dalaas-Wald im Wandel der Jahrhunderte. Bregenz 1990, S. 163.<br />

5 1 VLA, Amt der Vorarlberger Landesregierung II/2692.<br />

Diese und alle anderen biographischen Angaben stammen aus dem Familienbuch der<br />

6 VLA, Sicherheitsdirektion für Vorarlberg 4/16.<br />

Kuratie (ab 1941 Pfarre) Wald (Digitalisat im Archiv des Museumsvereins Klostertal).<br />

7 2 Gemeinde Dalaas (wie Anm. 4), S. 163. VLA, BH Bludenz, Repertorium 1857.<br />

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