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Gsungen&Gspielt 01/2022

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TIROLER VOLKSMUSIKVEREIN | SÜDTIROLER VOLKSMUSIKKREIS

INNSBRUCK – BOZEN 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022

OhneGeld

koa Musi!

Foto: SeesickVisuals


WEIL KULTUR UNSER

GEMEINSAMES LEBEN

REICHER MACHT.

Foto: Raiffeisen/Aria Sadr-Salek

Was haben wir nicht alles in diesem Jahr gelernt. Dass Selbstverständliches mit einem

Mal zur Kostbarkeit wird. Dass wir einander auch in der Distanz spüren wollen. Dass

das gemeinsame Erleben den Moment besonders macht. Und es Kultur ist, die uns immer

wieder aufs Neue erhebt und beflügelt. Seit jeher unterstützen die Tiroler Raiffeisenbanken

die heimische Kulturszene. Und jetzt erst recht. www.raiffeisen-tirol.at


TONLEITER

Foto: T. Erichsen

Volksmusik und Finanzen – wie reimt

sich des zusamm‘? Dieser Frage

wollen wir in der vorliegenden Ausgabe

unseres „G’sungen und G’spielt“ auf den

Grund gehen.

Eine spannende Frage, wie ich finde.

Auch wenn es im Volksmusikbereich

üblicherweise keine großen Honorare

für Musikantinnen und Musikanten gibt,

wird man doch immer wieder mit diesem

Thema konfrontiert. Egal, ob es um die

Anschaffung von Instrumenten, Noten,

Trachten etc. geht, Sponsoren für eine

Veranstaltung gesucht werden, oder im

TVM – Büro reihenweise Rechnungen

von Verwaltungsbehörden, Zulieferern

und dergleichen eintrudeln. Manchmal

hat der Hefttitel „Ohne Geld koa Musi“

schon seine Richtigkeit. Jedoch sollten

wir niemals vergessen, worin der Ursprung

unseres Schaffens und Tuns –

unseres Musizierens und Singens liegt!

Die wenigsten von uns werden ein Instrument

erlernt haben, damit sie nach geraumer

Zeit damit Geld verdienen, oder

sogar ihren Lebensunterhalt damit bestreiten

können. Ich glaube, dass ich für

den Großteil der VolksmusikantInnen in

unserem Land sprechen kann, wenn ich

meine, dass die Volksmusik für uns die

schönste Freizeitbeschäftigung der Welt

ist und das auch so bleiben soll! Deshalb

gebe ich euch zum Abschluss noch einen

Spruch mit auf den Weg und wünsche

euch eine angenehme „G’sungen und

G’spielt – Lektüre“: „Musik bringt dich

besser durch Zeiten ohne Geld, als Geld

dich durch Zeiten ohne Musik bringt.“

Foto: L-S. Margreiter

A

uf ins neue Jahr 2022! Die Frühjahrsausgabe

des G’sungen und

G’spielt mit dem Titel „Ohne Geld koa

Musi“ informiert Euch wieder über die

wichtigsten anstehenden volksmusikalischen

Veranstaltungen: So findet zum

einen heuer die 41. Tiroler Musizierwoche

in der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt

Rotholz vom 17. bis 22. Juli

2022 und die Kinder- und Jugendsingund

-musiziertage – abgekürzt mit „KiJu­

SiMu“ – vom 27. bis zum 30. Juli 2022

im Oberland in der Landwirtschaftlichen

Landeslehranstalt Imst statt.

Wie das Thema Volksmusik und Geld

miteinander in Verbindung steht, darüber

informiert Euch das Musikwissenschaftsehepaar

Vanessa Maria Carlone

und Bernhard Achhorner mit ihrem Text

„Ohne Geld koa Musi! Volksmusik zwischen

Beruf und Berufung“.

Der Text bietet nicht nur einen aktuellen

Stand der Dinge bezugnehmend auf

Geld und Volksmusik, sondern geht in die

Musikgeschichte Tirols weit zurück und

zeigt wie die MusikerInnen auch vor 200

Jahren bezahlt wurden.

Wie sieht es eigentlich aus, wenn man mit

einer Volksmusikgruppe viele Auftritte

hat – nebenher allerdings berufstätig ist

… wieviel Geld darf man dazuverdienen?

Antworten darauf gibt es von der musikalischen

Steuerberaterin Claudia Wurzer.

Eine ganz besonders tolle Überraschung

erwartet uns in dieser ersten Ausgabe des

Jahres 2022. Wir liefern euch zahlreiche

Musikerwitze vom Feinsten und nette

„Gschichtln“ aus dem Musikantenleben

u.a. von Franz Posch, Peter Kostner und

vom „Bubi“ Bernhard Anker.

Das Redaktionsteam des G’sungen und

G’spielt wünscht Euch ein erfolgreiches

Jahr 2022 – vorallem mit viel Volksmusik!

Foto: privat

Im italienischen Sprachraum gibt es ein

Sprichwort, das u.a. ein freudiges Ereignis

beschreibt: „Non ci sono tre senza

due“, heisst in etwa: „Es gibt nicht drei

ohne zwei“. Also ohne zwei Elternteile

gäbe es kein Kind? Oder meint es einfach:

eins und eins wird drei? Lieder wie

„Tirol isch lei oans“ verbinden drei Landesteile

und zwei Staaten zu einer Region.

Wir VolksmusikantInnen leben diese

Verbindung in klingender Weise.

Jedenfalls geht es in dieser Ausgabe

unseres Mitgliedermagazins um Wirtschaft,

um Unterhaltung, um Dienstleistung,

um Gewinn, um Nutzen, usw. Geld,

Vergütung und Bezahlung hat es in früheren

Jahrhunderten immer schon gegeben.

Wären nicht die vielen Klostermusiker

und Spielleute durch die registrierten

Rechnungen in Erinnerung geblieben,

wüssten wir heute oft nichts von ihrer

Existenz. Lieber wären uns Noten oder

Beschreibungen der damaligen Musizierpraxis,

um mehr von ihnen zu wissen und

um unser Musizieren zu bereichern.

Musik und Geld leben in einer Symbiose

und sie haben mit Werten zu tun. Die

Frage „Wie viel ist mir Musik wert“ oder

„Wie viel ist mir Geld wert“ ist ein allzeit

spannendes Thema, auf das wir in diesem

Magazin Antworten suchen. Ideal ist ein

ausgewogenes Verhältnis zwischen Herz

und Geldtasche, zwischen Geschenk und

Anerkennung, kurz gesagt: die Wertschätzung.

Der größte Wert der Musik,

und im Besonderen der Volksmusik, ist

der Ausdruck der Freude und des Trostes.

Diese Werte zu pflegen steht an erster

Stelle, koste es was es wolle.

Peter Margreiter

Obmann Tiroler Volksmusikverein

Kurt Herran / Peter Oberosler

Redaktionsleitung

Gernot Niederfriniger

Obmann Südtiroler Volksmusikkreis

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 3


SEITENWEIS

INT´RESSANTERWEIS

6 Ohne Geld koa Musi – wirklich?

9 Nette „Gschichtln“ aus dem Musikantenleben

10 Ohne Geld koa Musi!

Volksmusik zwischen Beruf und Berufung

14 Aus Liebe zur Volksmusik

16 Ohne Geld koa Musi –

Bei einer Steuerberaterin nachgefragt

19 Auftreten und rechtlich in Ordnung sein

20 Ein Blick in die Vereinskassa

22 AKM – Sondervereinbarung

RÜCKSICHT

23 Thomas Steiner

23 Marlene Springeth

24 Sepp Forcher

BILDLWEIS

26 Ohne Geld koa Musi …

STELLT´S ENK VOR

28 Holzk(n)opfmusi Ischgl

29 Der Manderdreigsang 3Spitz aus Oberau

30 Geigenmusik Frisch g’strichn

HETZIGERWEIS

32 Gsugsis Welt

STÜCKWEIS

35 Fastenlied

38 Kost ja nix

40 Geld regiert die Welt

42 Frisch g´spielt – Polka

PROBEWEIS

45 13. Weisenbläser- und Tanzlmusigseminar

45 Tiroler Bläserwoche

46 Wochenendlehrgang für Kleine Singgruppen

46 Vinschger Musiziertage „Jetzt geht‘s bergauf!“

47 2. Angerberger Volksmusiktage

47 39. Südtiroler Singtage

48 30. Jugendsing- und Musizierwoche

48 Bordunmusiktage am Nonsberg

49 Schwegel plus …

49 45. Tiroler Singwoche

50 41. Tiroler Musizierwoche

51 5. KiJuSiMu

WEIBSBILD

52 Maria Luise Feichtner

MANNSBILD

54 Helmuth Matzoll

VEREINSMEIEREI

56 41. Jahreshauptversammlung des SVMK

57 Jahreshauptversammlung des Tiroler Volksmusikvereins

58 Tiroler Notenstandl

VORSICHT

60 24. Alpenländischer Volksmusikwettbewerb/

Herma Haselsteiner-Preis

62 44. Oberländer Sänger- und Musikantentreffen

62 5. Südtiroler Volksmusikwettbewerb

62 A Weis’ fürs Dorf –

Weisenblasen rund um den Kalvarienberg in Mieders

62 A Tanzl, a Weis‘– zualosn, tanzn, hoangartn!

63 50. Hoangart im Ansitz Kematen am Ritten

63 Volksmusik auf Schloss Tirol

„Jubiläumshuangort 30 Jahre“

63 Volksmusik auf Schloss Prösels

65 Volksmusik im Radio und TV

66 Veranstaltungen 2022

SCHEIBCHENWEIS

68 Zillachtålerisch g’sungen und g’spielt

BUCHSTÄBLICH

69 Fidel Socin 1871 – 1958

70 Neuauflage vom Jodler aus Tirol

70 Studienwerke – Neuerscheinung

IMPRESSUM

• G´sungen & G´spielt – Mitteilungen des Tiroler Volksmusikvereins und des Südtiroler Volksmusikkreises • Herausgeber: Tiroler Volksmusikverein,

ZVR: 742355401, Haus der Musik Innsbruck, Universitätsstraße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: +43 (0)512 395 566, E-Mail: tvm@tiroler-volksmusikverein.at,

www.tiroler-volksmusikverein.at • Bürozeiten Nordtirol: Mo, 10:00 – 12:00 Uhr & 15:00 – 17:00 Uhr; Di bis Do, 10:00 – 12:00 Uhr • Redaktions leitung:

Peter Oberosler und Kurt Herran • Redaktionsteam: Barbara Egger, Theresa Frech, Sabrina Haas, Michael Hackhofer, Franz Hermeter, Leah Maria

Huber, Sarah Loukota, Johanna Mader, Peter Margreiter, Gernot Niederfriniger, Peter Oberosler, Magdalena Pedarnig, Anna Rausch, Joachim Stecher

• Beiträge aus Südtirol: Südtiroler Volksmusikkreis, Dominikanerplatz 7, 39100 Bozen, Tel.: +39 0471 970555, Fax 980922, E-Mail: info@volksmusikkreis.org,

www.volksmusikkreis.org • Bürozeiten: Montag bis Freitag, 8:00 bis 12:00, 13:00 bis 15:00 Uhr • Druck: Walstead NP Druck GmbH

Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten • Auflage: 2.500 Stück • Redaktionsschluss für das Juni-Heft: 15. April 2022. Die Redaktionsleitung behält sich

Kürzungen und das Redigieren der zugesandten Beiträge vor • Titelfoto: © SeesickVisuals

Die mit Namen des Verfassers gekennzeichneten Artikel sind nicht unbedingt als Meinung des Herausgebers anzusehen.

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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


Illustration: Lillian Jokisch

Ohne Geld koa Musi!

Spielleit, spielt’s auf,

lasst’s die Geign singen.

Bald mar heit ko Geld nit hobn,

wern miar’s enk morgn bringen!


INT´RESSANTERWEIS

„OHNE GELD KOA MUSI –

WIRKLICH?“

Der Titel unserer aktuellen Mitgliederzeitschrift lädt zum Nachdenken ein.

Darf Volksmusik etwas kosten? Wir haben nachgefragt.

Was wäre ein Ball ohne Tanzmusik?

Was wäre eine Weihnachtsfeier ohne

Harfenklänge? Was wäre ein Hochamt

ohne musikalische Begleitung?

Was wäre ein Musikantenhoangart

ohne TeilnehmerInnen? Volksmusik

gehört zum kulturellen Leben

im Alpenraum dazu und ist für viele

selbstverständlich. Doch wie viel ist

uns die Volksmusik wert? Darf man

mit Volksmusik überhaupt Geld

verdienen oder bricht man hier ein

Tabu? Wir haben bei vier Musikkennern

aus vier verschiedenen Bereichen

nachgefragt:

Peter Reichert – Wirt im „Donisl“

am Marienplatz in München und im

Wiesn-Zelt “Bräurosl“, begeisterter

Volksmusikant und jahrelanges Mitglied

des Tiroler Volksmusikvereins.

„Aus welchem Grund,

für wen und welchen Anlass

spiele ich?“

„Bei diesem Thema muss man meiner

Meinung nach ganz klar unterscheiden,

aus welchem Grund ich musiziere.

Spielt man für eine Firma oder eine

offizielle Veranstaltung, ist es für mich

ganz klar, dass es für die Musikantinnen

und Musikanten eine Gage geben

muss. Sei es die Umrahmung einer

Weihnachtsfeier oder der Auftritt bei

einem Tanzabend, bei dem in Bayern

meistens Eintritt verlangt wird. Anders

sehe ich das Thema „Ohne Geld

koa Musi“ bei einem Musikantentreffen

oder Musikantenhoangart. Wenn

ich die Musik als Hobby habe und

mich am Abend mit meinen Freunden

im Wirtshaus treffe, um dort zu musizieren,

reicht ein Essen und ein Bier

vollkommen aus. Meistens finden die

Musikantentreffen unter der Woche

statt und die meisten Musikerinnen

und Musiker sind froh, eine Auftrittsmöglichkeit

zu haben. Wenn ich also

meine Probe in ein Wirtshaus verlege,

dort mit einem Essen und einem

Getränk versorgt werde und der Wirt

zufrieden ist, ist das doch ein Gewinn

für beide Seiten. Hier wird bei uns

in München kein Geld verlangt. Ich

habe jahrelang ein Musikantentreffen

im Seehof organisiert, auch hier

gab es „nur“ ein Essen, Getränke und

ein Fahrtgeld. Als Musikant hat man

viele Freunde, die solchen Einladungen

gerne folgen und nie nach einer

Gage fragen würden. Und wenn sich

Freunde zum Musizieren treffen und

Foto: Peter Reichert

Im musikantenfreundlichen Wirtshaus "Donisl" in München wird viel aufgespielt. Je nach Art der Veranstaltung werden die MusikantInnen bezahlt oder

mit Speis und Trank versorgt

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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


INT´RESSANTERWEIS

Foto: Toni Klingler

Ob verstärkt oder unplugged - Volksmusik ist für viele Feiern eine Bereicherung

der Wirt sie gut verpflegt, ist es kein

Wunder, dass die Einladungen gut angenommen

werden. Es gibt also mehrere

Aspekte, die man bei dieser Frage

bedenken muss, die Frage lautet: Aus

welchem Grund, für wen und welchen

Anlass spiele ich?“

Diakon Michael Brugger –

Seelsorgeraumkurator im Stubai, Bezirksfeuerwehrkurat

und Freund der

Volksmusik im Gottesdienst.

„Wichtig sind aber sehr wohl

Zeichen der Dankbarkeit“

„Musik in all ihren Genres ist ohne

Frage eine der tragenden Säulen des

Gottesdienstes. Musik tut Welten auf,

die ich mit Worten allein gar nicht

erreichen kann. Deshalb gehört der

Dienst der MusikerInnen meiner Meinung

nach auch bewusst geschätzt

und gefördert. Klarerweise ist es den

meisten Pfarren nicht möglich, Musikerinnen

und Musiker ihrer Ausbildung

entsprechend zu entlohnen. Aber

darum geht es passionierten Musiker­

Innen meiner Erfahrung nach nicht!

Wichtig sind aber sehr wohl Zeichen

der Dankbarkeit:

Eine kleine Einladung zu Kaffee und

Kuchen. Eine Jause. Eine wertschätzende

Erwähnung. Eine kleine Aufwandsentschädigung

zur Abdeckung

der Fahrtkosten. Die Möglichkeit

einen speziellen (Radio-, Fernseh-,

Groß-, Festtags-) Gottesdienst mitzugestalten.

Das Eingehen auf die

speziellen Wünsche der MusikerInnen

im Hinblick auf ihr ausgewähltes

Repertoire. Um nur ein paar einfache

Beispiele zu nennen, die viele Verantwortliche

in den Pfarren ganz selbstverständlich

leben.

Die Frage der Entlohnung der Organisten

ist ein spezielles Thema. Sie

spielen ja nicht hin und wieder, sondern

vielerorts so gut wie jedes Wochenende,

mitunter auch mehrmals.

Hier liegt der Fall wohl auch deshalb

ein wenig anders. Und es gibt klare

Richtlinien. Von diözesaner Seite

gibt es ein klares Bezahlungsschema,

das vor Allem den Ausbildungsstand

oder auch Fahrtkosten berücksichtigt.

Fortbildungen werden gefördert und

gefordert. Ohne ihren regelmäßigen

Dienst lägen wohl die meisten Pfarren

musikalisch am Boden.

So oder so – ein ehrliches Zeichen der

Wertschätzung gehört für alle her. Da

sollte man meiner Meinung nach als

Verantwortlicher für die Finanzen der

Pfarre möglichst großzügig sein.“

Toni Klingler – Musikpädagoge

aus der Wildschönau und Musikant

bei den Gruppen 4-Klang, Tyrol Music

Projekt und Duo Klingler.

„Muss Volksmusik

gratis sein, nur weil es

Volksmusik ist?“

„Ohne Geld koa Musi? Ich spiele sehr

gerne zur Familienfeier, mit Freunden

oder einfach wenn’s grad gut passt.

Natürlich spielen wir auch immer

wieder einen Hoangascht oder ein Benefizkonzert.

Meistens werde ich aber

mit meinen verschiedenen Ensemb­

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 7


INT´RESSANTERWEIS

les für diverse Anlässe gebucht, und

das kostet was. Ich vergleiche unser

Musizieren immer wieder gern mit

einem gelernten Handwerker. Einen

Mechaniker würde man nie fragen,

ob er sich zu seinem Vergnügen unter

das Auto legen möchte. Wieso sollte

ein Musikant weniger verdienen?

Als MusikantIn muss man auch in ein

Instrumentarium im fünfstelligem €

Bereich investieren und Wartungen

vornehmen. Der Preis hängt immer,

wie auch sonst überall, von Angebot

und Nachfrage ab. Ein weiterer Punkt,

den man bei diesem Thema beachten

sollte, ist die Frage: Muss Volksmusik

gratis sein, nur weil es Volksmusik

ist? Das ist ein schwieriges Thema.

Speziell in der Volksmusik gibt es

viele unterschiedliche MusikantInnen

mit verschiedenen Ausrichtungen und

Berufen. Für die einen ist es ein Hobby

oder Ausgleich zum Berufsalltag,

für die anderen ist es ein bedeutender

Zuverdienst. Ich persönlich finde, dass

Volksmusik auf alle Fälle honoriert

werden sollte. Volksmusik hat einen

großen Unterhaltungswert und ist für

viele Arten von Veranstaltungen eine

enorme Bereicherung. Für viele ist

ein gewisser finanzieller Anreiz und

die Möglichkeit Auftrittserfahrung zu

sammeln auch der Grund dafür, sich

gerade mit dieser Art von Musik zu

beschäftigen.“

Andreas Pirschner – Volksmusikant

aus Pettneu am Arlberg und Mitglied

zahlreicher Volksmusikgruppen

(u.a. Oberländer Saitenmusig, Arlberger

Gitarrenmusi...)

„Je älter man aber wird,

desto unwichtiger wird dieser

Teil des Hobbys.“

„Den Satz „Ohne Geld koa Musig“ finde

ich nur zum Teil richtig. Natürlich,

wenn ich mit einer Tanzlmusig unterwegs

bin, bei einer offiziellen Veranstaltung

spiele, dann ist es für mich

klar, dass es hier auch einen Lohn für

die MusikerInnen geben muss. Je älter

man aber wird, desto unwichtiger

wird dieser Teil des Hobbys. Ich spiele

heute in keiner Tanzlmusig mehr,

vielmehr darf ich immer wieder mit

kleineren Gruppen auftreten. Ich muss

nicht mehr spielen, ich kann mir aussuchen,

wann ich spielen gehen will.

Und wenn man bei einer Rorate oder

bei einem Konzert im Altersheim die

freudigen Augen der ZuhörerInnen

sieht, ist das mehr wert als jedes Geld.

Vor allem jetzt in der Coronazeit wurde

mir bewusst, wie gern ich spiele und

wie unwichtig mir dabei die Gage ist.

Ich bin aber auch der Meinung, dass

die Jungen etwas verdienen sollten,

wenn es der Anlass zulässt. Aber auch

unter den jungen MusikerInnen spielt

der Großteil aus Freude und kommt

gern zum Beispiel zum Musikantenstammtisch

nach Pettneu, bei dem es

keine Gage gibt. Wenn es den Musikanten

und Musikantinnen gefällt,

wenn man sich gut aufgehoben fühlt

und wenn man Freunde trifft, kommen

alle gern und auch in Zukunft wieder.

Das unterscheidet uns auch von der

volkstümlichen Musik. Wo gibt es in

der volkstümlichen Musik ein Zusammenkommen,

wo alle gemeinsam musizieren

oder sich fortbilden? Wichtig

ist, dass man gern spielt, im Alter auch

gern nur für den Lohn Gottes.“

„In der Erwartung, dass wir für diesen

Text vier unterschiedliche Meinungen

erfahren werden, bin ich nun doch

über die Einigkeit bei diesem Thema

erstaunt. Die Volksmusik soll viel

wert sein, darüber sind sich alle einig.

Ob dieser Wert nun mit Geld oder

mit einem guten Kaffee bezahlt wird,

hängt dann wohl doch vom Grund der

Spielerei ab und ist mit jedem Volksmusikanten

und jeder Volksmusikantin

persönlich auszumachen. Dass der

Spaß und die Freude am Spielen bei

allen vier Befragten aber im Vordergrund

steht, kann man als Erkenntnis

am Ende unseres Artikels aber gern so

stehen lassen.“

Foto: Matthias Fehr

ZUR AUTORIN

Theresa Frech

Theresa Frech ist

VS-Lehrerin, Moderatorin

der Sendung „Tiroler

Weis“/ORF Radio Tirol

und Schriftführer-Stellvertreterin

des TVM

START SOMMERSAISON 26.05.2022

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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


INT´RESSANTERWEIS

NETTE „GSCHICHTLN“ AUS DEM

MUSIKANTENLEBEN

In diesem Heft dreht sich dieses Mal

alles um die Finanzen. Als kleine

Auflockerung folgen nun kurze nette

Anekdoten von Tiroler Volksmusikanten.

Zwoa „Gschichtln“ von

„Bubi“ Bernhard Anker vom

Ebbser Kaiserklang

• Wir haben ein älteres Ehepaar aus

Bayern von den „Fidelen Inntalern“

als Anhänger "geerbt". Die beiden waren

jahrelang bei fast jedem Auftritt

anwesend, und jedesmal, wenn wir

den „Heimatland-Marsch“ gespielt

haben, hat es vom Sepp einen Fünfziger

Trinkgeld gegeben. Das war unser

„Heimatland-Sepp“ – und da sich über

die Jahre wirklich ein ordentlicher Betrag

angesammelt hat und wir die beiden

echt ins Herz geschlossen haben,

haben wir beschlossen bei der Feier

der goldenen Hochzeit einen Überraschungs-Auftritt

zu absolvieren, wofür

wir selbstredend keine Rechnung

gestellt haben. Sepp muss da jedoch

schon etwas vorgeahnt haben, denn er

gab uns am Schluss dieser netten Feier

ein liebevoll geschmücktes Kuvert

mit dem Auftrag, dieses erst zu Hause

zu öffnen.

In Ebbs angekommen, haben wir das

Kuvert geöffnet und darin befand sich

– neben lieben Wünschen – die höchste

Gage dieses Jahres.

• Unser langjähriger Kapellmeister

Sigi (bis 2018) hat die Gage – sofern

sie vor Ort in bar ausbezahlt worden

ist – auf der Heimfahrt im Bus aufgeteilt.

Oft war es dunkel im Bus und wir

waren recht gut drauf von den zahlreichen

Runden, welche man uns spendiert

hatte. Und so ist mir der Spruch

vom Sigi noch sehr präsent, oftmals

nachdem er die Gage ausbezahlt hatte:

„Mander, miasst´s ma s´Göd wieder

gebn – mir ist scho wieder nix

bliebm“. Und da es nicht sein kann,

dass der Kapellmeister leer ausgeht,

wurde nochmals alles zusammengeschmissen

und die Verteilung ging

von vorne los.

A „Gschichtl“ von

Franz Posch

Es war ein wunderbarer Augusttag

und wir Innbrüggler freuten uns schon

sehr auf die kommende Hochzeitsspielerei.

Das Hotel steht in Hall, also

ganz in der Nähe aller Musikanten. So

mancher ist zu Fuß gekommen, sodass

er auch bedenkenlos das eine oder andere

Glas Wein trinken kann. Zudem

gibt's beim Hotel einen wunderschönen

Gastgarten, wo die Hochzeitsgesellschaft

mitunter auch im Freien feiern

kann. Also beste Voraussetzungen

für einen wunderschönen Abend!

Bei unserer Ankunft haben wir uns

schon gewundert über den ziemlich

leeren Parkplatz – aber wie so oft –

kommt ja die Gesellschaft später und

feiert dann aber umso ausgelassener.

Wir haben einmal unsere möglichen

Spielplätze ausgekundschaftet, in

freudiger Erwartung die Instrumente

ausgepackt und uns ein kleines Bier

gegönnt. Nach einer halben Stunde

des Wartens fragten wir in der Rezeption

nach den Hochzeitsgästen.

Die Dame wusste nichts von einer

Hochzeit! Gott sei Dank hatte ich es

nicht weit zu meinem Wohnhaus, wo

ich endlich eine Telefonnummer der

Braut ausfindig machen konnte. Der

Anruf ließ mich fast erstarren, denn

die Hochzeit fand erst ein Jahr später

statt! Ich hatte den Termin um ein

Jahr zu früh eingetragen! Unser Kassier

hatte einen „guten Tag“ und lud

die ganze Gruppe auf ein oppulentes

Abendessen ein.

Die „echte“ Hochzeit ein Jahr später

war dann unglaublich schön!

Und zum Schluss noch

a „Gschichtl" von

Peter Kostner

Ein Erlebnis ist mir besonders in Erinnerung:

Im Sommer 1983 flog ich mit meinen

Volksmusikanten-Kollegen Florian

Pedarnig, Franz Schafferer, Franz

Posch und Peter Moser nach Chicago.

Der gebürtige Milser Heinz Schaitreiter

hatte uns zu sich in sein Gasthaus

„Black forest charlet“ eingeladen, um

dort 3 Wochen lang abends zum Tanz

aufzuspielen. Jeden Abend wünschten

sich die Zuhörer/Innen zum krönenden

Abschluss das Lied „Ach Himmel

es ist verspielt“. Dabei sangen alle mit

großer Inbrunst mit – manch eine/er

auch mit Tränen in den Augen. Es war

deshalb, da viele Gäste Auswanderer

waren und eine große Wehmut verspürten,

die uns sehr berührt hatte und

immer in Erinnerung bleiben wird.

Foto: Elfriede Egger

ZUR AUTORIN

Barbara Egger

Volksschullehrerin,

wohnt in Dölsach und

Steinach. Spielt Ost.

Hackbrett und singt

gerne in verschiedenen

Formationen

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 9


INT´RESSANTERWEIS

OHNE GELD KOA MUSI!

Volksmusik zwischen Beruf und Berufung

Foto: Universitätsbibliothek Heidelberg

Überall auf der Welt drücken Menschen

mit Klatschen ihre Anerkennung

aus, indem der Applaus als

Ersatz für ein persönliches Dankeschön

betrachtet wird. Doch ist er

auch Ersatz für eine angemessene

Bezahlung? Oft scheint eine geringe

Gage mangelnde Wertschätzung von

Musik zu signalisieren. Doch stimmt

es wirklich, dass das, was nichts kostet,

auch nichts wert ist? Ein kurzer

Einblick in die Geschichte der Bezahlung

der Volksmusik zwischen

früher und heute.

Die „Kunst der

Unterhaltung“

Große Heidelberger Liederhandschrift – Codex

Manesse (ca. 1300–1340), Cod. Pal. germ. 848,

Bl. 013r: Markgraf Otto von Brandenburg beim

Schachspiel und musizierende Spielleute

Severin Benz: Volksscenen aus dem Zillerthale. Lithographie, um 1835. FB 4510/61

Bereits im Mittelalter verkörperten

die sog. „Spielleute“ jene Berufsmusiker,

die für die Unterhaltung und

die Tanzmusik zuständig waren. Ihre

Geschichte ist somit eng mit der Entwicklung

des Musikerstandes sowie

der Herausbildung des modernen Berufsmusikertums

verbunden. Denn,

während die Spielleute ursprünglich

alle „spielenden“ Künste bis hin zur

„Heilkunst“ umfassten, trat erst im 13.

Jh. der Aspekt des Musizierens in den

Mittelpunkt: In ihrer meist oral tradierten

Musik, griffen sie Anregungen

aus den unterschiedlichen regionalen

Traditionen auf, verarbeiteten sie neu

und gaben sie auf ihren Routen quer

durch Europa weiter, wodurch sie für

eine überregionale Verbreitung des regionalen

Repertoires an Tänzen und

Liedern sorgten. Diese „Kunst der

Unterhaltung“ bedeutete allerdings

auch eine soziale Herabsetzung, da

die „niederen“ Spielleute, im Unterschied

zu den „höheren“ Musikern

bei Hof und den städtischen Ratsmusikern,

zu den „Fahrenden“ gehörten

und somit als recht- und ehrlos galten.

Um den damit verbundenen Risiken

entgegenzuwirken, schlossen sich die

Spielleute in Tirol ab 1451 zu einer

Zunft zusammen, wobei ein vom Landesfürsten

ernannter „Spielgraf“ diesem

„Spielgrafenamt“ vorstand. Die

Dienste der Spielleute wurden von

Stadt, Adel und Kirche gerne in Anspruch

genommen, allerdings waren

sie bei der Bezahlung der bloßen Willkür

ihrer Auftraggeber ausgeliefert.

Vom Auszahlen und

Aufspielen

Als im 18. Jahrhundert schrittweise

die Gewerbefreiheit eingeführt wurde,

vollzog sich zugleich ein grundlegender

Wandel des Musikerberufs.

Obwohl Wandermusikanten weiterhin

hauptsächlich vom Laufpublikum auf

öffentlichen Plätzen, Jahrmärkten und

Wirtshäusern lebten, besaßen sie mittlerweile

einen Gewerbeschein. In Tirol

wurde 1708 erstmals eine kaiserliche

Steuer für Musikveranstaltungen eingeführt:

Für einen Spielzettel mussten

45 Kreuzer bezahlt werden, von denen

30 an den Spielgrafen und 15 an den

Kaiser abgegeben werden mussten.

Auch für Tanzveranstaltungen war

Foto: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Bibliothek

10

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


INT´RESSANTERWEIS

Foto: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Bibliothek

Otto Specker: Die Geschwister Anton, Franz, Maria, Felix und Josef Rainer von Fügen. Lithographie,

1827. FB 4510/46

diese Steuer zu entrichten, wobei das

Publikum oftmals in der „Spielleutetruhe“

die MusikerInnen für die einzelnen

Tänze direkt „auszahlte“ (Strolz

1807, S. 72f.). Ein besonders billiges

Tanzvergnügen stellte im 19. Jh. der

„Fünfkreuzertanz“ in Wien dar, wo

das Publikum keinen Eintritt, sondern

für jeden Tanz (Polka, Ländler oder

Walzer) fünf Kreuzer zahlen musste.

In dieser Stadt war auch eine geheime

Musikersprache lebendig, die sog.

O-Sprache, bei der es durch das Vertauschen

der ersten und letzten Silbe

möglich war, sich auch in Gegenwart

des Wirts darüber zu unterhalten, ob

die Gagen gut seien. Gleichzeitig

spielte das Aufkommen der Harmonikainstrumente

eine bedeutsame Rolle,

da die neuen, pflegeleichten Instrumente

nicht nur mobile Flexibilität

mitsichbrachten, sondern auch ein

Musizieren in großem Tonumfang und

mit beachtlichem Volumen ermöglichten,

sodass teure Ensembles oftmals

durch finanziell günstigere Alleinunterhalter

ersetzt wurden.

Volksmusik als

Tourismusware und

Exportartikel

Der seit dem 18. Jh. aufkommende

Tourismus in den Alpenregionen mit

seinem romantisierenden Enthusiasmus

für die Berge spielte eine maßgebende

Rolle sowohl in der Verbreitung

als auch in der Wertschätzung

von Volksmusik, deren Vermarktung

sich schon bald als lukratives Geschäft

und erfreuliche Einnahmequelle

für die ärmliche Landbevölkerung

erwies. Dabei wurde das Singen und

Musizieren für TouristInnen oftmals

überbetrieben, dass sich diese geradezu

belästigt fühlten, wenn etwa

Kinder für wenig Handgeld ein Lied

vorsingen wollten oder an den zahlreichen

Aussichtsplätzen und Wanderwegen

MusikerInnen und JodlerInnen

bereitstanden. Auch von den Einheimischen

wurde das Geschäft mit der

Volksmusik oftmals kritisch betrachtet:

„Ist es nicht zu bedauern,

wenn die Sucht, schnell und

mühelos Geld zu verdienen,

auch in unsere Berge steigt,

und die Bewohner [...] veranlasst,

mit ihrem Volkstum

hausieren zu gehen.“

(Schmalz/Krenger 1913, S. 13)

Mit zunehmendem Nationalitätsbewusstsein

wuchs auch die Wertschätzung

für das „eigene“, sodass sich in

Tirol singende Gruppen als „Natur-“

oder „Nationalsänger“ zusammenschlossen

und unter dem Markenzeichen

„Tirol“ die Welt bereisten. Schon

bald gesellten sich in ihrem Repertoire

zu den tirolerischen Volksliedern

auch klischeehafte Kompositionen im

„Tiroler Stil“. Diese Praxis wurde im

Vergleich zum „echten“ Volkslied u.a.

von Seiten der Volksliedforscher F. F.

Kohl und J. Pommer kritisch betrachtet:

„Das echte Tiroler Volkslied

ist seit Langem arg bedrängt

durch die gewerbsmäßig erzeugten

Salon-Tirolerlieder.“

(Kohl 1899, S. 5)

Dies zeigt, dass die immer wieder

auftretende Diskussion um die Authentizität

von Volksmusik häufig an

die Legitimitätsfrage der Volksmusikökonomie

gebunden und mit dieser

verhandelt wird.

Volksmusik im Wandel –

Kulturelles Erbe und

Profitdenken?

Heute spielt der Zusammenhang von

Volksmusik und Geld vielleicht eine

größere Rolle als jemals zuvor. Verschiedene

kulturelle, politische und

gesellschaftliche Entwicklungen haben

es möglich gemacht, dass auch

im Bereich des vermeintlichen Laienmusizierens

verhältnismäßig größere

Geldsummen im Spiel sind. Aber

„über Geld redet man nit so gern“,

wie Gernot Niederfriniger (2022) im

Gespräch verrät. Geld, und alles was

damit in Verbindung steht, stellt ein

weitverbreitetes Tabuthema dar und

scheint auch für die Volksmusik und

seine ProtagonistInnen zu gelten. Dies

mag zum Einen mit der von Niederfriniger

angesprochenen – ungeschriebenen

– gesellschaftlichen Sozialisierungsregel

zu tun haben, zum anderen

aber eben auch mit der Debatte um

Echtheit und Authentizität der Volksmusik.

Denn mit der damit einhergehenden

Vorstellung von „Volksmusik

als Lebensmittel“ für die gesellschaftliche

Grundschicht, ist ein Profitdenken

nicht kompatibel. So sind Kommerzialität

und Eventcharakter, die

Bereicherung am kulturellen Erbe und

musikalischen Gemeingut Kompo­

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 11


INT´RESSANTERWEIS

Verköstigung als Bezahlung – Die Geschwister Stofner beim Singen

im Wirtshaus

nenten, die in vielerlei Hinsicht auch

heute noch kritisch betrachtet werden.

In Volksmusikkreisen „hat sich das antikapitalistische

Idyll einer Musik, für

welche die Marktbedingungen ohne

Belang seien, als unglaublich haltbar

erwiesen“ (Brachmann 2021). Dabei

muss ganz nüchtern anerkannt werden,

dass sich auch um die Volksmusik

– spätestens mit dem Aufkommen

ihrer touristischen Funktionalisierung

– entsprechend kommerzialisierte

Märkte gebildet haben. Schallplattenindustrie,

Tourismus, Bühnen- und

Unterhaltungsmusik sowie Aspekte

der Aufführungspraxis, um nur einige

zu nennen, sind Faktoren, welche die

Volksmusik heutiger Zeit maßgeblich

prägen.

Volksmusik und die

Anlassbezogenheit der

Bezahlung

Interessant ist jedoch die große Variantenbreite

volksmusikalischer Darbietungsmöglichkeiten,

die auch heute

noch beobachtet werden kann. Denn

trotz grundsätzlicher Tendenzen einer

zunehmenden Professionalisierung

der Volksmusik, ausgehend von verschiedensten

Institutionen und Interessenvertretungen,

ist unentgeltliches

Musizieren auch heute noch Bestandteil

der Volksmusikpraxis. So ist es

nicht unüblich in privatem Rahmen zu

musizieren, in dem die „Bezahlung“

der MusikantInnen lediglich deren

Verköstigung darstellt. „Mit Gleichgesinnten,

zur Unterhaltung, Gaudi

und Hetz, in musikantenfreundlichen

Foto: Karolina Stofner

Wirtshäusern oder Zuhause, ganz

spontan und ohne große Organisation“

(Niederfriniger 2022), scheint hierbei

das Credo zu sein.

Auf der anderen Seite kristallisierte

sich bei den GesprächspartnerInnen

eine gewisse Erwartungshaltung an

VeranstalterInnen heraus, musikalische

Darbietungen entsprechend zu

entlohnen. So wird zum Beispiel bei

Hochzeiten, Tanzveranstaltungen,

Fernseh- und Radioaufzeichnungen

davon ausgegangen, Honorare sowie

Fahrtspesen für die MusikantInnen

geltend machen zu können – auch,

wenn darüber im Vorfeld der Veranstaltungen

nicht gerne gesprochen

wird und die Verantwortlichen von der

Höhe der Beträge häufig überrascht

sind. Es gibt aber auch Beispiele für

großzügige GönnerInnen, wie sich

Karolina Stofner erinnert: „Wir [Geschwister

Stofner] haben zu Silvester

jahrelang für einen deutschen Industriellen

musiziert, der immer in Kaltern

auf Urlaub war. Als Gage haben wir

für damalige Verhältnisse nicht nur

eine stattliche Summe Geld, sondern

auch neue Instrumente und neue Kleider

erhalten“ (Stofner 2022).

Dass sich MusikantInnen grundsätzlich

höhere Honorare erwarten,

liegt aber auch an den Professionalisierungsversuchen

der Volksmusik:

Die Volksmusikpflege und ihre Bildungsangebote,

die Ausbildung an

Musik(hoch-)schulen, die Entstehung

von Interessenvertretungen und Vereinen,

die Unterhaltungsindustrie sowie

(neue) Medien prägen zunehmend

Spiel- und Hörgewohnheiten sowie

Honorarvorstellungen von Volksmusikgruppen.

Konrad Köstlin (2000,

S. 120f.) ruft uns in diesem Kontext

in Erinnerung, „daß Maßstäbe in den

Rundfunkanstalten geformt werden,

in denen die maß-gebenden Töne

ausgewählt und produziert werden.“

Zum anderen sind Medien, im Speziellen

Soziale Medien, auch Marketing-Plattformen,

die gezielt für einen

höheren Bekanntheitsgrad eingesetzt

werden. Als mediales Zugpferd wiederum

können höhere Gagen verlangt

werden. Viele Aspekte des professionellen

Musikbusinesses sind heute

Foto: Christine Hübner

auch im Bereich der Volksmusik zu

finden: Verträge mit VeranstalterInnen

und Verwertungsgesellschaften wie

AKM, GEMA oder SIAE, offizielle

Abrechnungen, Steuererklärungsmeldungen

und (Klein-)Unternehmensgründungen

von Musikgruppen, Produktion

und Verkauf von CDs und

Notenausgaben (zum Teil in Eigenverlagen)

sowie die Präsenz auf Streamingplattformen.

„Umso professioneller sich

der Anlass darstellt, umso

mehr Geld ist zu verdienen,

umso höher ist aber auch der

organisatorische Aufwand.“

(Niederfriniger 2022)

In dieser Feststellung steckt ein ausschlaggebender

Faktor für den Zusammenhang

von Volksmusik und Geld:

So sind es schlussendlich die Anlässe

des Musizierens, die über Höhe und

Form der Bezahlung entscheiden.

______________________

Bibliographie

Ammann/Carlone 2020

Ammann, Raymond/Carlone, Vanessa

Maria: Tirolerei in der Schweiz (=

Schriften zur musikalischen Ethnologie

6), Innsbruck 2020.

Brachmann 2021

Jan Brachmann, „Geschichte des Musikerberufs.

Wie die Kunst zur Arbeit

wurde“ (2021), in: FAZ.net.

Der Anlass bestimmt die Gage. Auch die Spielfamilie Hübner

aus Meran spielte zu verschiedensten Anlässen im In- und

Ausland, hier bei einer privaten Familienfeier

12

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


Haid 2004

Gerlinde Haid, „Volksmusik in Tirol im

18. und 19. Jahrhundert“, in: Musikgeschichte

Tirols, Band 2: Von der Frühen

Neuzeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

(= Schlern-Schriften 322), hg. von

Kurt Drexel/Monika Fink, Innsbruck

2004, S. 649–738.

Köstlin 2000

Konrad Köstlin, „Der Wandel der Deutung:

Von der Modernität der Volksmusik“,

in: Volksmusik. Wandel und

Deutung. Festschrift für Walter Deutsch

zum 75. Geburtstag (= Schriften zur

Volksmusik 19), hg. von Gerlinde Haid,

Ursula Hemetek, Rudolf Pietsch, Wien/

Köln/Weimar 2000, S. 120-132.

Kohl 1899

Franz Friedrich Kohl, Echte Tiroler Lieder,

Wien 1899.

DIGITALPIANOS

Mehr Auswahl

Krickeberg 2016

Keyboards, Hybrid & E-Pianos

Dieter Krickeberg, Art. „Spielmann“

(2016), in: MGG Online.

Nußbaumer 2015

Thomas Nußbaumer, „Arthur Schnitzler

und der Tanz“, in: Der Tanz in der

Dichtung - Dichter tanzen. Walter Salmen

in Memoriam (= Terpsichore. Tanzhistorische

Studien 8), hg. von Gabriele

Busch-Salmen / Monika Fink / Thomas

Nußbaumer, Hildesheim 2015, S. 199–

254.

Schmalz/Krenger 1913

Oskar Friedrich Schmalz/Johann Rudolf

Krenger, Bi üs im Bärnerland. Vierstimmige

Volks- und Jodel- lieder, Bern

1913.

Strolz 1807

Johann Strolz, „Schnodahaggen, Unterinnthalische

Volksliedchen“, in: Der

Sammler für Geschichte und Statistik

von Tirol 2 (1807), S. 69–96.

Suppan 2001

Wolfgang Suppan, Art. „Zunft“ (2001),

in: OeML online.

KLAVIERE

Klavierhaus Pianoart, Haller Straße 41, Innsbruck

www.pianoart.at

Klangwelten

Mehr Vielfalt

Zurbrügg 1961

Neu & Gebraucht I Akustisch & Silent

Christina Zurbrügg, Orvuse on Oanwe.

Servus in Wien – Hello in Vienna: Wiens

letzte originale Dudlerinnen/Vienna’s

last original tootlers, Wien 1961.

INT´RESSANTERWEIS

Für diesen Artikel haben die Verfasser­

Innen Gespräche mit Christine Hübner,

Gernot Niederfriniger (Niederfriniger

2022), Hannes Premstaller, Karolina

Stofner (Stofner 2022), Prof. Mag. Peter

Reitmeir und Viktoria Gögele durchgeführt.

Foto: Astrid Mayer

erleben

ZU DEN AUTOREN

FLÜGEL

Vanessa M. Carlone

Musikwissenschaftlerin, Mehr Musiktherapeutin,

Resonanz

Musikerin Neu (Oboe) & Gebraucht I Akustisch & Silent

Bernhard Achhorner

Musikwissenschaftler & Kulturmanager,

Musiker (Trompete)

uvm.

Klangwelten

erleben

DIGITALPIANOS

Mehr Auswahl

Keyboards, Hybrid & E-Pianos

KLAVIERE

Mehr Vielfalt

Neu & Gebraucht I Akustisch & Silent

FLÜGEL

Mehr Resonanz

Neu & Gebraucht I Akustisch & Silent

Klavierhaus Pianoart, Haller Straße 41, Innsbruck

www.pianoart.at

uvm.


INT´RESSANTERWEIS

AUS LIEBE ZUR VOLKSMUSIK

Beim „Verein Wörgler Musikantenhoagascht“ wird Volksmusik großgeschrieben.

150 Veranstaltungen seit Gründung stehen für den Erfolg des Vereins.

Beim „Verein Wörgler Musikantenhoagascht“

wird die Volksmusik großgeschrieben.

150 Veranstaltungen seit

Gründung stehen für den Erfolg des

Vereins.

Der Verein „Wörgler

Musikantenhoagascht“ –

wie alles begann

Im Jahr 1988 wurde in Wörgl der erste

Musikantenhoagascht abgehalten.

Man wollte – nach dem Vorbild aus

dem Tiroler Oberland – die Volksmusik

in der Stadt bekannt machen.

Der Auftrag kam vom damaligen

Bürgermeister Fritz Atzl höchstpersönlich.

Es war ihm ein Anliegen

„echte Volksmusik“ in der Stadt zu

etablieren. Rosi Egger wurde die Obfrau

vom Verein und voller Tatendrang

ging es los. Es wurde ein Programm

erstellt, Gruppen eingeladen und der

Hoagascht wurde ein voller Erfolg.

Die Gründungsmitglieder Rosi Egger

(Obfrau), Anni Reremoser, Annemarie

Duregger und Adi Lugsteiner waren

seit dem ersten Hoagascht ziemlich

fleißig.

Bis zum 20-jährigen Jubiläum 2008

fanden 100 Veranstaltungen statt.

2008 übernahm Kathrin Witschnig

den Verein und ist seitdem als Obfrau

tätig. Hinter ihr steht ein kleines Organisationsteam.

Alle arbeiten ehrenamtlich

und tun es gerne.

Im Jahr 2009 erhielt der Verein „Wörgler

Musikantenhoagascht“ den Kulturehrenpreis

der Stadt Wörgl.

Wie schaut ein Jahr

beim Verein „Wörgler

Musikantenhoagascht aus?

Drei bis vier Mal im Jahr erklingt

beim Hauserwirt in Wörgl Volksmusik.

Fixtermine sind im Frühjahr, im

Oktober und im Dezember. Das Gasthaus

ist der perfekte Rahmen für einen

Hoagascht – gemütlich, geräumig und

zum Wohlfühlen.

Der Wirt Ahmed Kaya heißt die Musikanten

und Musikantinnen schon seit

fast 10 Jahren gerne willkommen. Es

wird musiziert, gesungen und ab und

zu schwingt man auch das Tanzbein.

Drei bis vier Gruppen werden eingeladen

und ein Sprecher führt durch den

Abend. Die Gruppen kommen meist

aus der Region (Wörgl, Wildschönau,

manchmal auch aus Kitzbühel oder

Schwaz). Früher waren auch Gruppen

aus der Ferne dabei, beispielsweise

„Die Huangartler“ aus dem Tiroler

Oberland oder das „Duo Lukasser“

aus Osttirol.

Wenn zum Hoagascht beim Hauserwirt

eingeladen wird, kann man sich

sicher sein, dass volles Haus ist. Mittlerweile

gibt es bei den Veranstaltungen

schon ein Stammpublikum, die

Foto: Wörgler Musikantenhoagascht

Der erste Musikantenhoagascht 1988 im Gasthof „Neue Post“

14

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


INT´RESSANTERWEIS

Foto: Wörgler Musikantenhoagascht

Die ehemalige Obfrau Rosi Egger musiziert bei einem Musikantenhoagascht mit ihren Töchtern Petra und Sabine

Mitglieder des Vereins sind treue Gäste.

Meist kommen um die 100 Zuhörerinnen

und Zuhörer.

Im Sommer heißt es dann „Auffi auf’s

Bergl“, denn da findet am Schatz berg

in Auffach eine Bergmesse statt. Danach

sitzt man im Schatzberghaus

gemütlich beisammen, es wird g’hoagaschtet,

musiziert und gesungen.

Natürlich hat Corona die momentane

Situation etwas erschwert. Zu viele

Regeln und zu viel Risiko für den

kleinen Verein. 2021 hat deshalb nur

die Bergmesse stattgefunden. Obfrau

Kathrin Witschnig hofft, 2022 wieder

voll durchstarten zu können.

Red‘ ma über’s Geld?

Der Verein arbeitet ausschließlich

ehrenamtlich. Es gibt an die 100 Mitglieder

und diese zahlen jährlich einen

kleinen Mitgliedsbeitrag. Die Stadt

Wörgl unterstützt den Verein mit jährlichen

Subventionen.

Mit diesem Beitrag werden die Arbeiten

an den Hoagaschten finanziert,

schließlich müssen Einladungen und

Plakate gedruckt werden und auch für

die Verpflegung der Musikantinnen

und Musikanten kommt der Verein

auf.

Die Gruppen bekommen Fahrtgeld

und natürlich Essen und Getränke. Obfrau

Kathrin Witschnig sagt: „Wegen

dem Geld kommt keiner, das machen

alle aus der Liebe zur Volksmusik. Die

Musikgruppen spielen einfach gerne.“

Foto: H. Duregger

Geballte Frauenpower: Der Ausschuss des Verein „Wörgler Musikantenhoagascht“ mit der Obfrau

Kathrin Witschnig

Foto: Elfriede Egger

ZUR AUTORIN

Magdalena Pedarnig

ist Musikschullehrerin,

spielt u.a. Zither,

Klarinette bei NordOst

saitig und der Freistundmusig

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 15


INT´RESSANTERWEIS

OHNE GELD KOA MUSI

– bei einer Steuerberaterin nachgefragt

Claudia Wurzer kommt aus Thaur

und ist Steuerberaterin. Bei ihr

haben wir nachgefragt und liefern

hier viele nützliche Fakten rund um

das Thema Steuer bei Musikerinnen

und Musikern

Warum müssen Steuern bezahlt

werden – wofür wird dieses Geld

verwendet?

Mit dieser Frage bin ich als Steuerberaterin

des Öfteren konfrontiert.

Steuergelder fließen lt dem Bundesministerium

für Finanzen an

folgende Stellen:

Länder und Gemeinden – 22,6%

Soziale Wohlfahrt, Gesundheit –

17%

Steuerzuschüsse zur gesetzlichen

Pensionssicherung – 10,2%

Erziehung und Unterricht, Kunst

und Kultur – 8.4%

Zinsen für Staatsschulden – 8,3%

Hoheitsverwaltung – 5,5%

Pensionen im öffentlichen Dienst –

4,9%

Forschung und Wissenschaft –

4,5%

ÖBB – 4,4%

Staats- und Rechtssicherheit – 3,2%

Beitrag zur Europäischen Union –

2,6%

Landesverteidigung – 2,2%

Straßen- und sonstiger Verkehr –

2%

Land- und Forstwirtschaft – 2%

Wirtschaft – 1,1,%

Tourismus, Standortförderung

1,1%

Diese Aufstellung stammt allerdings

aus Zeiten vor der Coronapandemie

und daher sind Zahlungen

im Zusammenhang mit bzw.

auf Grund der Pandemie darin noch

nicht berücksichtigt.

Claudia Wurzer, eine kompetente Steuerberaterin auch in musikalischen Belangen

Foto: Charly Lair – Die Fotografen

16

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


VORZEICHEN

beachten

Ich gründe eine Musikgruppe –

was ist zu beachten?

Grundsätzlich ist der Gewinn oder

Verlust einer/s Solo-Musikerin/s

wie auch einer Musikgruppe einkommensteuerlich

relevant. Bei

der Musikgruppe wird eine Personengesellschaft

gegründet (eine

sogenannte Gesellschaft bürgerlichen

Rechts). Bei einer solchen

Konstellation ist nicht diese Personengesellschaft

– also die Musikgruppe

– an sich steuerpflichtig,

sondern die Mitglieder dieser Musikgruppe.

Dies heißt in weiterer Folge, wenn

man mit der Musikgruppe einen

Gewinn oder auch Verlust erzielt,

wird dieser auf die einzelnen beteiligten

Personen verteilt und bei

jedem Einzelnen entsprechend

versteuert.

Hier kommt aber bereits der erste

Knackpunkt: Wie soll das Ergebnis

aufgeteilt werden? Sind alle

zu gleichen Teilen beteiligt oder

wäre dies nicht fair? Derartige und

noch viele andere Punkte müssen

im Zuge eines (schriftlichen oder

mündlichen) Gesellschaftsvertrags

vereinbart werden.

Es ist auch denkbar, dass man

eine Kapitalgesellschaft gründet.

Dies ist aber bei Volksmusikgruppen,

welche ja sehr oft neben dem

Hauptberuf ausgeübt werden, eher

untypisch und normalerweise viel

zu aufwendig.

Außerdem gibt es auch Konstellationen,

wo eine Musikgruppe

eine Personen- oder Kapitalgesellschaft

gründet und einzelne MusikantInnen

bspw. im Werkvertrag

angestellt werden.

Schaffe ich das alleine? Wo bekomme

ich Hilfe? Gibt es eine

Anleitung zum selbstständigen

Arbeiten?

Die Beratung durch einen Profi

ist jedenfalls anzuraten, schließlich

würde man beispielsweise

bei Auftreten von Zahnschmerzen

auch zum Fachmann oder zur

Fachfrau gehen.

Im Vorfeld müssen als Volksmusikgruppe

beispielsweise folgende

Punkte geklärt bzw. Schritte in die

Wege geleitet werden:

• Falle ich unter den Begriff der

Liebhaberei oder bin ich ein/e

steuerpflichtige/r MusikerIn?

• Kann ich mit der Erwerbstätigkeit

als MusikantIn den sogenannten

Veranlagungsfreibetrag in der

Höhe von 730 € pro Kalenderjahr

ausschöpfen?

• Ist es erforderlich einen Gesellschaftsvertrag

(bei einer Personengesellschaft)

zu verfassen?

• Beantragung einer Steuernummer

beim Finanzamt Österreich

• Abklärung, ob es sinnvoller ist

die tatsächlichen Ausgaben zu erfassen

oder eine Pauschalierungsverordnung

anzuwenden?

• Muss Umsatzsteuer in Rechnung

gestellt werden? Wenn ja, welcher

Umsatzsteuersatz gelangt zur Anwendung?

• Bin ich Registrierkassenpflichtig?

• Was bedeutet die Belegerteilungspflicht?

Das gilt für die Musik

und das Steuerrecht

gleichermaßen.

Wir helfen mit,

Dissonanzen zu

vermeiden.

Vertrauen Sie in

Steuerfragen auf die

Expertise Ihrer Tiroler

SteuerberaterInnen &

WirtschaftsprüferInnen.

ksw.or.at


INT´RESSANTERWEIS

• Welche Fördermaßnahmen gibt

es bspw. bei der Neugründung oder

auch in Zeiten der Coronapandemie?

• Bin ich als Neuer Selbständiger

bereits sozialversicherungspflichtig

oder liegen meine Einkünfte mit

meiner Musikgruppe noch nicht

über einen bestimmten Grenzbetrag?

Professionelle Hilfe bekommt man

hierfür unter anderem bei diesen

Anlaufstellen:

• In jeder Steuerberatungskanzlei

des Vertrauens siehe www.ksw.

or.at unter Mitgliederverzeichnis

• Gründerservice Tirol, Wilhelm-Greil-Straße

7, 6020 Innsbruck

• SVS Kundencenter, Klara-Pölt-

Weg 1, 6020 Innsbruck

Vereinsarbeit – Sonderregelung

KapellmeisterIn – wo liegen hier

die Unterschiede?

• Für Vereine gelten eigene Regeln

und diese können mit einer Musikgruppe

im herkömmlichen Sinn

nicht verglichen werden.

• Die Vergütung als VereinsfunktionärIn

muss wiederum bei der betroffenen

Person selbst steuerlich

und sozialversicherungsrechtlich

bewertet und berücksichtigt werden.

• Für KapellmeisterInnen besteht

die Möglichkeit eine Werbungskostenpauschale

in Anspruch zu nehmen.

Bei der Vergütung der Kapellmeistertätigkeit

muss auch darauf

geachtet werden, dass diese Tätigkeit

grundsätzlich als Neuer Selbständiger

gewertet wird und daher

bei Überschreiten der Grenzbeträge

Sozialversicherungspflicht auslöst.

Welche Vorteile gibt es für mich?

Unwissenheit schützt vor Strafe

nicht, daher hat man schon gewonnen,

wenn man sich professionell

beraten lässt. Und schließlich ist

es ja ein gutes Gefühl, wenn man

ganz beruhigt schlafen kann und

sich auch nicht mit den administrativen

Dingen herumschlagen muss.

Letztlich hat man mit einem/er

Steuerberater/in auch einen Profi,

der einem vor den Behörden vertreten

kann.

Wo liegen die Grenzen – ab wann

ist man steuerpflichtig?

UMSATZSTEUER:

Als KleinunternehmerIn in der Umsatzsteuer

gelte ich bis zu einem

Jahresumsatz von EUR 35.000.

EINKOMMENSTEUER:

Ein Jahreseinkommen bis zu EUR

11.000 ist steuerfrei. Darüber hinaus

fällt bei einer selbständigen

Tätigkeit grundsätzlich Einkommensteuer

an. Dabei werden alle

verschiedenen Einkünfte aus allen

Einkunftsquellen zusammengezählt.

Beinhaltet das Jahreseinkommen

lohnsteuerpflichtige Einkünfte (das

heißt Einkünfte aus einem Dienstverhältnis/Pension)

und ein Einkommen

aus einer selbständigen

Tätigkeit, fällt Einkommensteuer

grundsätzlich an sobald das Jahreseinkommen

mehr als EUR 12.000

beträgt.

Neben dem „normalen“ Dienstverhältnis

kann man zusätzlich

Einkünfte aus einer selbständigen

Tätigkeit steuerfrei dazuverdienen.

• Selbständige Einkünfte bis zu

EUR 730 im Kalenderjahr sind

steuerfrei (sogenannte Veranlagungsfreibetrag).

• Selbständige Einkünfte zwischen

EUR 730 bis EUR 1.460 unterliegen

der Einschleifregelung. Dies

bedeutet es ist jener Anteil steuerpflichtig,

der über EUR 730 liegt.

• Liegen die selbständigen Einkünfte

über EUR 1.460 ist der Zuverdienst

voll zu versteuern.

SOZIALVERSICHERUNG:

In der Sozialversicherung bin ich

als Neuer Selbständiger ab dem

Grenzbetrag in der Höhe von EUR

5.830,20 (Wert Jahr 2022) verpflichtet

Sozialversicherungsbeiträge

zu bezahlen.

Darüber hinaus ist jeder/jede Mandant/in

und Musikant/in individuell

und daher auch individuell zu beraten.

So wie die Besonderheit der

Musik zwischen den Noten und in

der jeweiligen Interpretation des

Musikstückes liegt, ist auch jede

steuerliche Beratung unterschiedlich.

Foto: Viktoria Hofmarcher

ZUR AUTORIN

Sabrina Haas

Wohnort: Wildschönau/

Innsbruck

Beruf: Gitarrenlehrerin

Musikgruppen: 4kleemusig,

Afelder Dreigesang

18

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


INT´RESSANTERWEIS

AUFTRETEN UND RECHTLICH

IN ORDNUNG SEIN!

Für Mitglieder des Südtiroler Volksmusikkreises

In Italien und eben auch in Südtirol

gibt es bei Honoraren für MusikerInnen

ein vielschichtiges Reglement, um

rechtlich unbedenklich öffentlich musikalisch

auftreten können.

INPS (ex ENPALS)

Werden Entgelte (Honorare) an KünstlerInnen,

SchauspielerInnen, MusikerInnen

oder SportlerInnen ausbezahlt,

so müssen diese der Sozialversicherung

INPS (ex ENPALS) unterworfen

werden. Die „ENPALS“ (Ente Nazionale

di Previdenza e di Assistenza

per i Lavoratori dello Spettacolo) ist

die Rentenkasse für MusikerInnen,

SchauspielerInnen, KünstlerInnen

und SportlerInnen. Aktuell zuständig

ist das Nationalinstitut für Sozialfürsorge,

kurz INPS genannt.

Die Unbedenklichkeitserklärung

(certificato di agibilitá)

Mit dieser Erklärung wird sichergestellt,

dass die Sozialabgaben eingezahlt

werden. Je nach Organisationsform

der MusikerInnen, ob privat/

gelegentlich oder als Firma/Verein

agierend, gibt es verschiedene Erklärungsformen,

die erfüllt werden müssen.

Dieses Procedere erfolgt online

über einen digitalen Zugang (SPID).

Hobby-MusikerInnen

MusikerInnen, die nur gelegentlich

auftreten und das Jahresbruttoeinkommen

aus der künstlerischen Tätigkeit

unter 5.000 Euro pro Jahr liegt, sind

von den ENPALS-Abgaben befreit.

Auch die Unbedenklichkeitserklärung

(agibilitá) ist in diesem Fall nicht notwendig,

wenn die Vergütung über eine

Steuerquittung (Honorarnote in der

Umgangssprache) erfolgt. Dies gilt

auch für MusikerInnen, die kostenlos

auftreten.

Ausländische MusikerInnen

in Italien

Es gelten dieselben Bestimmungen

wie für italienische MusikerInnen, wobei

für deutsche und österreichische

MusikerInnen das Abkommen über

die Doppelbesteuerung (Erklärung

vom Finanzamt des Herkunftslandes)

gilt. In diesem Fall ist keine Steuer zu

entrichten. Der/Die Künstler In erhält

vom Auftraggeber das Mod. CU auf

telematischem Wege.

SIAE Infostelle

Für weitere und detaillierte Informationen

zum Steuerrecht und den Umgang

mit Honoraren für MusikerInnen

gibt es die SIAE Infostelle (Ex EN­

PALS) in Bozen: Kontakt: Montags

von 9 bis 13 Uhr im Südtiroler Bildungszentrum,

Musterplatz 10, 39100

Bozen. Telefon +39 0471 908455 oder

Mail walter.eschgfaeller@sbz.it

Foto: privat

ZUM AUTOR

Walter Eschgfäller

Leiter der SIAE

Infostelle

Gründer des Vereins

Liederszene Südtirol

Konzertveranstalter,

Manager

Teffen sich zwei Musikanten,

meint der eine:

Wir haben gerade

eine CD aufgenommen! Sagt der andere: Ja toll!

Und was habt ihr schon verkauft?

Unser Franz das Auto und ich das Haus!

Zwei Pfarrer unterhalten sich

über den Klingelbeutel.

Der erste meint:

"Ich nehme mir immer die Scheine raus,

das Kleingeld bekommt der Herr."

Sagt der zweite: "Also ich mache das anders,

ich nehme den ganzen Inhalt, werfe ihn hoch und sage: 'Nimm,

Herr, was du brauchst.'

Und was wieder herunterfällt, gehört mir."

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 19


INT´RESSANTERWEIS

„BITT SCHIAN HERR, SCHMEISS‘

AN GROSCHEN INS GREASL, MEIN

DOZN SINGT WIA A TANNENMEASL“

– Ein Blick in die Vereinskassa

Foto: Privatarchiv Peter Margreiter

TVM und SVMK sind Träger vieler

Projekte und Initiativen, die natürlich

nicht ohne Finanzierungsplan

und Projektmanagement stattfinden

können. Peter Margreiter und Gernot

Niederfriniger sind in ihrer Rolle

als Obmänner dafür zuständig,

dass der „Dozn sich weiterdreht“.

Wir haben bei ihnen nachgefragt,

wie sich ihr Kulturmanagement im

Rahmen der Vereinsarbeit gestaltet

und wie sie in die Zukunft investieren

wollen.

Budgetierung

Ein Blick in die Kassaberichte der

letzten Jahre verrät, dass im Verein

viel und gut investiert wird. Wofür

geben TVM und SVMK das Geld

aus?

Der Tätigkeitsbereich der beiden

Vereine ist sehr vielfältig, weswegen

sich die Ausgaben auch in sehr unterschiedliche

Bereiche verteilen. „Der

größte Teil unseres Budgets fließt in

Die Obmänner des TVM und SVMK: Peter Margreiter und

Gernot Niederfriniger

Großveranstaltungen wie Adventsingen,

Aufg´horcht, Alpenländischer

Volksmusikwettbewerb und Volksliedwettbewerb,

aber auch in Seminare

und Fortbildungen, Mitgliederzeitschrift,

Notenpublikationen usw..

Auch im Verwaltungsbereich gibt

es immer mehr zu tun und auch das

muss finanziert werden: Mitgliederbetreuung,

Kartenservice, Tirol zualosen

(rund 600 Veranstaltungen 2021),

Gruppenanfragen, Veranstaltungskalender

auf der Homepage, Newsletter,

Archiv, Versand von Noten und

Liederheften, Ausarbeitung von Publikationen,

Archiv, Wettbewerbsorganisation,

Ehrungen, Leihinstrumente,

Mitgliederverwaltung und vieles

mehr“, meint TVM- Obmann Peter

Margreiter.

Finanzierung

Woher kommt das nötige „Kleingeld“?

Peter Margreiter: „Die Finanzierung

für die Tätigkeiten des Vereins speist

sich vor allem aus öffentlichen Subventionen,

aus den Beiträgen vieler

privater Sponsoren und aus den Eigeneinnahmen.

Diese setzen sich vor

allem aus den Einnahmen bei Veranstaltungen

und Seminaren, Noten- und

CD-Verkauf, Inseraten in der Mitgliederzeitschrift

und Instrumentenverleih

zusammen. Der Verein steht und fällt

natürlich auch mit seinen Mitgliedern.

Ein beträchtlicher Teil der Ausgaben

wird von den Mitgliedsbeiträgen gestemmt.“

Gernot Niederfriniger: „In Südtirol

zählen wir im Moment ca. 700 Mitglieder,

in Nordtirol sind es ca. 2800.

Als Mitglied genießt man besondere

Vorteile: dazu gehört die Zusendung

der Mitgliederzeitschrift vier Mal im

Jahr, Ermäßigungen bei Seminaren

und Veranstaltungen, Gruppenvorstellungen

auf der Homepage, Leihinstrumente,

monatlicher Newsletter

mit Informationen und Neuigkeiten,

Notenstandl-Ermäßigung und vieles

mehr.“ In Nordtirol gibt es zusätzlich

auch ausgewählte Vergünstigungen

beim Musikschulwerk.

Herzstück Ehrenamt

Trotz aller Subventionen und ausgeklügelter

Finanzierungspläne, würde

der Verein ohne die vielen freiwilligen

HelferInnen und ehrenamtlichen

MitarbeiterInnen nicht überleben.

Wirtschaftlich gesehen kann nicht alles

finanziell abgedeckt werden. Manche

Projekte könnten unmöglich aufrechterhalten

werden, wären da nicht

motivierte und begeisterte Menschen,

die ihre Zeit und ihr Engagement zur

Verfügung stellen – im Vorstand und

außerhalb.

„Umgekehrt sind wir als Verein genauso

bedacht, uns für einen guten

Zweck einzusetzen und durch Benefizaktionen

gemeinsam mit bspw. Licht

ins Dunkel oder dem bäuerlichen Notstandsfond

soziale Projekte zu unterstützen

und Gutes zu tun“, so Gernot

Niederfriniger. Geld ist ein Mittel zum

Zweck, nicht das Ziel. Im Mittelpunkt

steht nicht der finanzielle, sondern der

musikalisch-gesellschaftliche Output

– die über 80.000 kostenlosen Liederhefte,

die letztes Jahr verteilt wurden,

sind nur ein Beispiel dafür.

20

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


INT´RESSANTERWEIS

Von Schilling und Lira

zu Euro

Wie hat sich das Kulturmanagement

von den Anfängen des Vereins bis

heute verändert?

Das Finanzmanagement ist im Laufe

der Geschichte immer komplexer

geworden. Von handschriftlicher

Buchführung zur Digitalisierung, von

Schilling und Lira zu Euro, von neuen

steuerrechtlichen Auflagen und einer

zunehmenden Bürokratisierung in allen

Bereichen. Je größer die umzusetzenden

Beträge, desto größer auch

der bürokratische Aufwand – aber

auch die kleinen Dinge, die im Vereinsalltag

zwischendurch anfallen und

die vor vielen Jahren manchmal auch

mit einer Kiste Äpfel gelöst werden

konnten, sind minutiös zu dokumentieren.

Während in den 70er Jahren

der Jahresumsatz des TVM umgerechnet

bei 3.000 Euro lag, waren es

zu Beginn der 2000er Jahre schon

30.000 Euro und 2020 hatte der TVM

inzwischen einen Umsatz von knapp

500.000 Euro zu verzeichnen.

die Umsetzung von musikalischen

Projekten. Besonders in Südtirol sind

die steuerrechtlichen Anforderungen

für Vereine nicht leicht zu bewältigen

und es gibt stets Änderungen – „es ist

eine große Aufgabe, da dran zu bleiben

und sich immer wieder neuen

Hürden zu stellen“, so Gernot Niederfriniger.

Trotzdem setzten TVM und

SVMK ihre Projekte erfolgreich um

und lassen sich nicht vom bürokratischen

Nebel verschlucken.

Sponsoring

Wie schafft ihr es als Obmänner,

langjährige Sponsoren immer wieder

davon zu überzeugen, den TVM

und SVMK zu unterstützen und wie

gewinnt ihr neue Gönner?

„Unser Wirkungsbereich ist sehr vielfältig.

Wir haben Mitglieder aus allen

Altersgruppen: Wir unterstützen viele

junge Leute und bieten z. B. jungen

Gruppen einen Startschuss für ihre

musikalische Entwicklung, für ältere

Menschen bieten wir eine Plattform,

Musik, Kultur und Geselligkeit zu

pflegen. Das Besondere ist auch, dass

wir nicht nur etwas zum Zuhören oder

Anschauen schaffen, sondern dass die

Leute immer aktiv mit dabei sind –

beim Singen, Tanzen, Musizieren und

wir durch unsere Angebote und Initiativen

Tradition und Kultur bewusst

und aktiv mitgestalten“, so Peter Margreiter.

Diese starke gesellschaftliche

Verwurzelung und Vernetzung verschiedenster

Bereiche und das darauf

aufbauende Vertrauen überzeugen

auch die GeldgeberInnen.

Ein Blick in eine nachhaltige

Zukunft

kreative, nachhaltige Lösungen zu finden

und zeitgemäß zu agieren. „Nachhaltigkeit

ist ein großes Thema. Wir

sind dran, zukünftige Veranstaltungen

als Green Events durchzuführen und

unseren Vereins-CO2-Fußabdruck zu

verkleinern – das liegt in unser aller

Interesse, ist aber auch interessant für

unsere SponsorInnen und FörderInnen.

Es gilt stets, die eigene Arbeit zu

evaluieren und zu analysieren, neue

Perspektiven einzunehmen und Mut

zu haben, Neues auszuprobieren.“,

meint der TVM- Obmann.

Auch musikalisch gesehen haben die

Projekte des Vereins Nachhaltigkeitscharakter.

Durch die Förderung der

Jugend, die vielen Weiterbildungsangebote

und die gut vernetzte Einbettung

in das Kulturgeschehen prägt

die Vereinsarbeit die Entwicklung der

volksmusikalischen Landschaft bedeutsam.

Besonders die letzten zwei

Jahre haben gezeigt, wie wichtig es

ist, kreativ zu sein, dazu Peter Margreiter:

„Aus dieser Krisenzeit heraus sind

neue Projekte wie ein Volksmusikstream,

die Wirtshausförderinitiative

„Tirol zualosen“ (mit über 600 Veranstaltungen)

oder Online-Videos zum

Mitsingen entstanden. Es war uns

wichtig, unsere Mitglieder auch in

dieser Zeit zu erreichen und sie sind

uns treu geblieben.“

Tiroler Volksmusikverein und der

Südtiroler Volksmusikkreis setzen in

ihrer Arbeit also auf einen Output, der

sich nicht finanziell, sondern musikalisch-gesellschaftlich

verankert sieht.

Eine Investition für die Zukunft, die

sich lohnt.

„Es ist ein langer und komplexer Weg

von der Idee eines Projekts zum ausgearbeiteten

Konzept, über Vorgespräche

mit Politik und FörderInnen über

die Kalkulation bis hin zur Umsetzung

und – nicht zu vernachlässigen – zur

akribischen Nachweisbildung im

Nachhinein. Und es wird nicht einfacher!“,

meint Peter Margreiter über

Nachhaltigkeitsarbeit ist inzwischen

in allen Bereichen ein Thema, auch

für den TVM und SVMK. Die VolksmusikantInnen

selbst gehen durch

ihr papierloses und stromloses Musizieren

als gutes Beispiel voran. Auch

in der Eventplanung ist man darauf

bedacht, die Veranstaltungen klimafreundlich

und innovativ umzusetzen,

Foto: Gregor Khuen Belasi

ZUR AUTORIN

Johanna Mader

Musikschullehrerin und

Studentin

Musikgruppen: Maschlmusig,

Pflerer Gitschn,

StaffleiXang, Loawänd

Tanzlmusig

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 21


INT´RESSANTERWEIS

AKM – SONDERVEREINBARUNG

Für Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereines

Die AKM (Gesellschaft für Autoren,

Komponisten und Musikverleger)

ist eine Urheberrechtsgesellschaft.

Sie sorgt dafür, dass ihre Mitglieder

(=Urheber von Musikstücken) Vergütungen

bekommen, wenn Dritte

durch Aufführung ihrer Musikstücke

Einnahmen erzielen, zum Beispiel

Veranstalter von Konzerten. Mitglieder

des Tiroler Volksmusikvereines

können durch die Kooperation den

Rahmenvertrag des Österreichischen

Volksliedwerkes mit der AKM nutzen.

Dies bringt viele Vorteile und

Vergünstigungen mit sich, ist aber

natürlich auch an einige Bedingungen

gebunden.

Foto: F.Stecher

22

Grundsätzlich sind alle Musikveranstaltungen

meldepflichtig, auch wenn

keine geschützten Werke zur Aufführung

kommen! Es gelten folgende Regelungen:

• Der Veranstalter muss Mitglied des

Tiroler Volksmusikvereines sein.

• Wenn eine Gruppe als Veranstalter

auftritt, muss diese eine Gruppenmitgliedschaft

beim TVM besitzen.

• Jede Veranstaltung muss gemeldet

werden, auch wenn keine geschützten

Werke aufgeführt werden.

• Die Veranstaltungsmeldung erfolgt

termingerecht durch den Veranstalter

per AKM-Formular an

das Büro des Tiroler Volksmusikvereins.

Das Formular muss spätestens

7 Arbeitstage vor Beginn

der Veranstaltung im TVM Büro

eingelangt sein und den Vermerk

„Mitglied Tiroler Volksmusikverein“

enthalten! Wir prüfen die

Meldung und schicken sie an die

AKM weiter.

• Der Tiroler Volksmusikverein haftet

nicht für Strafen seitens der

AKM durch nicht gemeldete Veranstaltungen

seiner Mitglieder.

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022

Ermäßigte Veranstaltungen

Veranstaltungen mit bezahlten Musikgruppen,

Programm, Vorankündigungen

und Eintritt: (z.B.: Volksmusikkonzerte,

Bälle, etc.).

Werden geschützte Werke aufgeführt,

gewährt die AKM eine 40 %-Ermäßigung

auf den Gesamtpreis. Dieser

errechnet sich aus dem Eintrittspreis

und dem Fassungsvermögen des Veranstaltungsraumes.

Sofern es sich um Veranstaltungen mit

traditioneller Volksmusik oder besonderem

Bildungscharakter (Seminare

u.ä.) handelt, werden 50 % gewährt.

Liegt der Anteil der geschützten Werke

unter 30 % kann es zu einer pro rata-Berechnung

kommen (Abrechnung

nach Anzahl der gespielten, geschützten

Werke). Eine Liste der gespielten

Musiktitel (inkl. Quellenangaben)

muss innerhalb von 14 Tagen direkt an

die zuständige AKM-Geschäftsstelle

geschickt werden.

Veranstaltungen mit bezahlten Musikgruppen,

aber ohne Eintritt/freiwillige

Spenden (z.B.: Volksmusikkonzerte,

Bälle…).

Hier ist die Bemessungsgrundlage das

Honorar der Musikgruppen, sprich

hohe Honorare hohe Vorschreibung,

Foto: Foto: Seesick Visuals

niedrige Honorare niedrige Vorschreibung.

Auch Fahrtspesen gelten als

Honorar. Werden geschützte Werke

aufgeführt, gewährt die AKM eine

40 %-Ermäßigung auf den Gesamtpreis.

Eine Liste der gespielten Musiktitel

(inkl. Quellenangaben) muss

innerhalb von 14 Tagen direkt an die

zuständige AKM-Geschäftsstelle geschickt

werden.

Die Formulare für Veranstaltungsmeldungen

finden Sie unter www.akm.at

Das ausgefüllte Formular schicken Sie

dann an das Büro des Tiroler Volksmusikvereines,

tvm@tiroler-volksmusikverein.at

oder per Post, Universitätsstraße

1, 6020 Innsbruck.

Programmlisten sind direkt an die

AKM-Geschäftsstelle in Innsbruck

(gest.innsbruck@akm.at, Grabenweg

72, 6020 Innsbruck) zu senden.


RÜCKSICHT

IN MEMORIAM THOMAS STEINER

Text: Magdalena Pedarnig

Thomas Steiner beim 17. Iseltaler Hackbrettlertreffen

Foto: privat

Thomas Steiner (gest. am

21.12.2021) war das Älteste von sieben

Kindern. Nach dem Tod des Vaters

musste der 16-jährige Bursche

die Rolle des Familienoberhauptes

einnehmen. 1943 wurde Thomas an

die Front berufen und kam dann

in russische Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Rückkehr begann der

gelernte Hufschmied mit der Imkerei.

Zeitlebens haben ihn die Bienen

und das Handwerk begleitet.

Gerne erzählte er davon, wie er seine

Frau kennenlernte. Jeden Tag

schulterte er seine Zither und marschierte

vier Kilometer zum Kreithof

hinauf, um sie musikalisch zu

umwerben. Nach vier Jahren läuteten

die Hochzeitsglocken und das

Paar zog nach Tristach.

Das Musizieren war seine

große Leidenschaft

Er war Gründungsmitglied der Stadtmusik

Lienz, wo er Posaune und Tuba

spielte. Mit dem Hackbrett spielte er

in verschiedensten Tanzmusikgruppen.

Er besaß ein vollchromatisches

Hackbrett vom Instrumentenbauer

Karl Petutschnigg, das er als bekannter

Tüftler immer wieder umbaute.

Sein Ruf eilte ihm voraus. Zitherspieler

aus Nah und Fern wussten genau,

dass Thomas Steiner ihre Zithern wieder

auf Vordermann bringen konnte.

Er war selbst ein begnadeter Zitherspieler.

Seinem Instrument entlockte

er zarte Töne. Nie brauchte er Noten,

meist improvisierte er. 2015 erhielt

Thomas Steiner vom Tiroler Volksmusikverein

eine Ehrung für seine

langjährigen Verdienste um die Volksmusik.

Auch wenn er kein Mann der

großen Worte war, merkte man doch,

wie sehr ihn die Anerkennung freute.

Auch im fortgeschrittenen Alter war

Thomas noch bei so manchem Musikantenhoagascht

und beim Iseltaler

Hackbrettlertreffen dabei. Oft konnten

wir ihn als ältesten Teilnehmer bei

den Osttiroler Musizierwochenenden

begrüßen. Mit 93 Jahren verletzte

sich Thomas bei Tischlerarbeiten so

schwer an der Hand, dass er das Musizieren

aufgeben musste – ein schwerer

Schlag für ihn. Thomas Steiner hat die

Osttiroler Volksmusikszene entscheidend

mitgeprägt. Mit ihm verlieren

wir einen bescheidenen und herzlichen

Menschen. Lieber Thomas, vergelt’s

Gott für deine Melodien und für

die Begleitung im irdischen Leben.

Und nun freut sich der Himmel auf

deine feinen Zitherklänge.

MARLENE SPRINGETH

Am Freitag, 3. Dezember 2021 haben

wir Abschied genommen von

Marlene Springeth in der barocken

Stiftskirche in Gries bei Bozen.

Der Südtiroler Volksmusikkreis, dessen

Mitbegründerin sie war, gestaltete

den Trauergottesdienst mit. Ein

Auswahlchor des SVMK, die Thalmann

Hausmusik, Irma Troy und

Markus Prieth, Pater Urban Stillhard

und Obmann Gernot Niederfriniger

sangen und spielten zum letzten Lebewohl.

Pfarrer Pater Ulrich Kössler

OSB zeichnete am Beginn des Sterbegottesdienstes

den Lebenslauf der

Verstorbenen nach. Für ihren unermüdlichen

Einsatz zur Erhaltung und

Pflege des alpenländischen Liedgutes

wurde Marlene Springeth 2003 mit

der Verdienstmedaille des Landes

Tirol ausgezeichnet. Viele Jahrzehnte

hat sie mit ihrem Mann Ferdl und

ihrer Schwägerin Maridl Springeth

als Anreiter Dreigesang gesungen und

hat damit auch über die Landesgrenzen

hinaus Beachtung und Anerkennung

erfahren. Der Anreiter Hof in

Moritzing bei Bozen, den die Familie

Springeth bewirtschaftete, war ab den

1970er Jahren zum Dreh- und Angelpunkt

für Volksmusikbegeisterte aus

Nah und Fern geworden und auch

der Südtiroler Volksmusikkreis hatte

dort viele Jahre lang sein Büro. Marlene

war Gründungsmitglied des Südtiroler

Volksmusikkreises und setzte

dessen Ideen um. Für die Südtiroler

Bäuerinnenorganisation gestaltete sie

deren Logo. Über 35 Jahre lang leitete

sie „ihren“ Grieser Bäuerinnenchor,

der später als Grieser Frauenxong

den alpenländischen Gesang bei vielen

Gottesdiensten und volksmusikalischen

Veranstaltungen bereicherte.

Der SVMK und ungezählte Volksmusikfreunde

dies- und jenseits des

Brenners werden ihr ein ehrendes Andenken

bewahren. Leb wohl Marlene

in Gottes Hand!

Foto: Kurt Fasolt

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 23


RÜCKSICHT

SEPP FORCHER

Text: Peter Reitmeir

Am frühen Morgen des 4. Adventsonntags

2021 hat Sepp Forcher

die Augen für immer geschlossen.

Er, der uns durch über 25 Jahre

vor Augen und Ohren geführt hat ,

wie schön unser Land ist, wie reich

an Natur- und Kulturschätzen und

an der Musik der Menschen dieses

Landes, der Volksmusik.

In manchen Zeitungsartikeln kann

man lesen: Vom Hüttenwirt zum

ORF-Star, das Wort Star gefällt mir

im Zusammenhang mit ihm nicht. Er

war kein Star, er brauchte keine Überhöhung.

Klingendes Österreich heißt

nicht nur, dass er Österreich mit Volksmusik

präsentierte, sondern auch, dass

er mit Österreich, besser noch mit den

Menschen und der Landschaft des Alpenlandes,

im Einklang stand. Dies

gab ihm die Kraft, mit der er arbeiten

konnte. Die Verbindung Alpenraum

und Heimat ist eine Verbindung, die

trägt. Und Sepp Forcher stellte sie

nicht nur dar, er lebte sie auch. Der

Klang, die Klangfülle unserer Heimat

braucht nur dargestellt zu werden. Er

brauchte nichts zu überhöhen, nichts

zu versprechen, nichts zu halten, aber

er verstand es, uns die Schönheiten

unseres Landes zu zeigen und uns

darauf neugierig zu machen. Wie mit

einem Brennglas fokussierte er eine

bestimmte Region, die er selbst ausgewählt

hatte, das Wissen darüber hatte

er sich selbst angeeignet. Er zeigte uns

die Landschaft, die Kulturgüter, erzählte

über die Geschichte. Er schrieb

nichts auf und redete völlig frei. All

dies in Ruhe und Frieden und Raum

gebend. Das zeigte schon sein langsamer,

gemächlicher Schritt, wenn er ins

Bild kam.

Hüttenwirt, Mineraliensucher,

Bergsteiger,

Kunst- und Musikliebhaber

Sepp Forcher bei der Ernennung zum Botschafter der Friedensglocke

Sepp Forcher hat eine bewegte, tief

mit der Natur verbundene Lebensgeschichte

hinter sich, die ihn geprägt

hat und zu dem werden ließ, den wir

heute schätzen. Am 17. Dezember

1930 in Rom geboren, ist Sepp Forcher

Südtiroler Abstammung, die

ersten Lebensjahre verbringt er in

Bruneck und in Sexten. 1940 kommt

er durch die Option nach Salzburg.

In Werfenweng besucht Sepp Forcher

die Volksschule, später unterstützt er

seine Eltern bei deren Tätigkeit als

Hüttenwirte im Tennengebirge. 1950

geht er nach Kaprun und ist dort zuerst

als Hilfsarbeiter und dann beim

Störtrupp der Tauernkraftwerke bis

1952 beschäftigt. Als Bergsteiger

erwirbt er sich auch schon Anerkennung

unter seinesgleichen, als er 1951

die Pallavicinirinne in eindreiviertel

Stunden bezwingt. Daneben frönt er

aber seiner besonderen Leidenschaft,

die ihn bis zuletzt nicht losläßt, dem

Lesen, dadurch hat er sich immenses

Wissen angeeignet. Bis 1955 arbeitet

Sepp Forcher als Träger, Bergsteiger

und Mineraliensucher sozusagen freiberuflich.

Ab 1955 bewirtschaftet er

mit seiner Frau Helli, die er 1956 heiratet,

verschiedene Berghütten. 1971

übersiedelt die Familie Forcher nach

Salzburg und übernimmt den "Platzlkeller",

ein Bierrestaurant in der

Stadtmitte von Salzburg. Schon dort

gibt es Begegnungen mit bedeutenden

Künstlern, wie z.B. Herbert von

Karajan oder Christian Ludwig Attersee.

Von all denen lernt er. Er besucht

immer wieder Aufführungen der Salzburger

Festspiele und wird zu einem

Bewunderer klassischer Musik.

Vom Wirt zum

ORF-Moderator

1976 markiert einen traurigen Punkt

im Leben der Forchers. Durch einen

Unfall stirbt Sohn Peter. Helli und

Sepp Forcher beenden ihre Wirtstätigkeit.

Seither ist Sepp Forcher beim

ORF tätig, gelegentlich arbeitet er bei

verschiedenen Salzburger Tageszeitungen

mit. Seit 1962 trägt er seinen

Vollbart, seit 1975 gehört die Glatze

zu seinem Markenzeichen. Ebenso

zu seinem Markenzeichen ist der typische

Salzburger Dialekt geworden,

in dem er durch die Sendungen führt.

Zum Radio kommt Sepp Forcher im

Jahr 1976. Für einen Stammtisch, der

von Radio Salzburg am 6. Dezember

übertragen wurde, suchte man einen

Nikolaus. Forcher wird vorgeschlagen.

Es heißt: "Der Forcher ist gescheit,

er kann reden und einen Bart

Foto: Peter Reitmeir

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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


RÜCKSICHT

Foto: Peter Reitmeir

Altbgm.Helmut Kopp, Helli und Sepp Forcher, Peter Reitmeir, Herwig Van Sta, Bgm.Christisn Härting

hat er auch." Sepp Forcher kommt

also als Nikolaus in die Live-Sendung,

findet nicht – wie ausgemacht

– seinen Text vor und kennt auch die

Stammtischrunde nicht. Aber er hat

nicht nur einen Nikolausbart, er zeigt

auch, dass er gescheit ist und reden

kann: Seine Improvisation hat größten

Erfolg. Landesintendant Rudi Bayer

holt Forcher daraufhin 1976 ins Landesstudio.

"Mit’n Sepp ins Wochenend",

"Mit’n Sepp ins Museum", das

Wunschkonzert "Ein Gruß an Dich"

und Bergsteigersendungen werden

Publikumsrenner im Radio. Forcher

gestaltet weit mehr als 1.000 Sendestunden.

1986 beginnt „Klingendes

Österreich“, damit Kommt Sepp

Forcher zum Fernsehen. Beim Start

am 10. Juni 1986 traut man dieser

Idee maximal sechs Folgen zu. Doch

es kommt anders. Über 1.800 Volkslied-

und Volksmusikgruppen sowie

Blaskapellen und Schützenkompanien

haben bisher Sepp Forcher bei seinen

Wanderungen durch Österreich, Südtirol

und Bayern begleitet. Und viele

Millionen Menschen waren und sind

bei "Klingendes Österreich" dabei.

200 Sendungen wurden ausgestrahlt.

Dabei war ursprünglich gar nicht daran

gedacht, dass diese Sendung so

lange laufen soll. Nach 5 Jahren sollte

Schluss sein. Da ergreift Peter Moser

die Initiative und setzt durch, dass es

weiter gehen kann. Denn Sepp Forcher

ist nicht auswechselbar, in dieser

Art von Sendung nicht ersetzbar.

Ein außergewöhnlicher

Mensch

Das macht sein Charisma, sein unglaubliches

Wissen über die Landschaft

und die Kulturschätze Österreichs,

seine Art mit den Menschen

umzugehen. Die Freundlichkeit, die er

nicht nur vor der Kamera zeigt, sondern

auch sonst im Umgang mit den

Menschen. Er ist auch von einfachen

Menschen immer ansprechbar. Er gibt

uns das Gefühl, er ist einer von uns.

Er ist kein Säulenheiliger, der von

oben herab schaut, sondern er blickt

auf gleicher Augenhöhe wie sein Publikum.

Bemerkenswert ist sein außergewöhnliches

Wissen auch über Klassische

Musik, das er sich durch vieles

Lesen angeeignet hat. Trotz größtem

Erfolg ist er immer einfach geblieben,

sowohl in seinen Ansprüchen als auch

in der Sprache Zahlreiche Ehrungen

zeugen von der Wertschätzung die

ihm entgegengebracht wird. Davon

zeugen auch die vielen TV-Sendungen,

die anlässlich seines Todes gezeigt

wurden.

Als er übers Sterben gefragt wurde,

sagte er:

„Ja, dazu haben wir den Glauben,

dass wir dem Tod mit einer gewissen

Gelassenheit entgegensehen. Angst

vor dem Tod: Nein, überhaupt net,

ich wünsch ma a guate Sterbestunde

und dass einer von uns beiden net zu

lange allein sein muaß!“

Dieser Wunsch wurde im erfüllt, er

verstarb nur 3 Wochen nach seiner

geliebten Helli. Zum Glück gibt es

die vielen Sendungen mit dem Sepp,

200 Mal „Klingendes Österreich“. So

bleibt er wohl für uns immer in Erinnerung.

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 25


BILDLWEIS

Ohne Geld koa Musi ...

... das trifft auch auf unsere Instrumente zu! Wenn man bedenkt was wir Musikantinnen und

Musikanten unser Leben lang für Instrumente, Noten, Trachten, Fortbildungen u.v.m. ausgeben,

kommt schon ein nettes Sümmchen zusammen.

Fotos: F. Stecher, B.Stelzl Photography, Ch. Hofer, Seesick Visuals, W.Kräutler, S. Steusloff-Margreiter, R. Kapavik

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BILDLWEIS

Aber was soll's, lasst uns frei nach Don Bosco:

„Musizieren, Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen.“

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022

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STELLT´S ENK VOR

HOLZK(N)OPFMUSI ISCHGL

Wir aus dem Wilden Westen Tirols

stammenden Musikantinnen und

Musikanten formierten uns im Dezember

2016, um in der Adventszeit

in den Hotelbetrieben der Winterdestination

„Ischgl“ zu musizieren.

Bald wurde uns klar, dass dies kein

einmaliges Projekt bleibt. So feiern

wir heuer bereits unser 5-jähriges

Jubiläum.

jung – übermütig – kreativ

Wir stolze Paznauner Madla & Buaba

lieben alle Volksmusik und leben diese

bei der Formation Holzk(n)opfmusi

aus.

Die meisten von uns sind aktive Mitglieder

der Musikkapelle Ischgl. Die

einzigartige Besetzung – drei B-Klarinetten,

eine Bassklarinette, eine steirische

Harmonika, ein Kontrabass und

eine Harfe – das macht uns aus. Unser

junger Haufen hat sich der traditionellen

alpenländischen Volksmusik verschrieben.

Moderne und ausgefallene

Arrangements stehen mit auf unserem

Programm. Diese arrangiert unser

K(n)opf der Gruppe, Thomas Jehle.

Langweilig wird es bei uns aufgrund

der kunterbunten Charaktere nie. Eine

weitere Besonderheit: Jede und jeder

von uns übt einen anderen Beruf aus.

Trotz alledem finden wir immer wieder

Zeit für Auftritte & Proben.

Michael – Thomas – Nicole –

Gabriel – Raphaela – Stephanie

– Johanna – Julia

Holzk(n)opfmusi Ischgl, v.l. Thomas Jehle, Gabriel Walser, Johanna Juen, Raphaela Mark, Nicole

Salner, Michael Wolf, Stephanie Walser, Julia Zangerl

Michael kam bereits sehr früh in Kontakt

mit Instrumenten. Er begann im

Volkschulalter Klarinette zu spielen.

Sein Gefühl für Rhythmus motivierte

ihn dazu Schlagwerk zu erlernen. Nun

hat er aber sein Instrument bei uns

gefunden – die steirische Harmonika.

Neben der Holzk(n)opfmusi ist Michael

auch Mitglied bei der Gruppe „die

Innsider“. Thomas studierte IGP Klarinette

am Mozarteum bzw. am Tiroler

Landeskonservatorium bei Walter

Seebacher und ist nun Musikschullehrer

in Vorarlberg. Er ist zusätzlich seit

6 Jahren Kapellmeister der MK Ischgl.

Nicole, die zukünftige Volksschullehrerin,

besuchte das Musikgymnasium

in Innsbruck und absolvierte das Konzertfachstudium

im künstlerischen

Fach Klarinette bei Walter Seebacher

am Tiroler Landeskonservatorium.

Neben zahlreichen Meisterkursen,

die sie besuchte, war sie schon bei

vielen Wettbewerben in Österreich

erfolgreich. Unser Bassklarinettist

Gabriel liebt Zahlen und Rhythmus.

Als ausgebildeter Mathematik-Pädagoge

studiert er nun zusätzlich auch

Mechatronik. Er ist auch Mitglied der

„Ischgler Böhmischen“. Raphaela hat

ein großes Herz für Kinder und betreut

diese neben ihrem Pädagogikstudium

in ihrem Beruf als Kindergärtnerin.

Zusätzlich zur Klarinette spielt sie seit

einigen Jahren auch Gitarre. Unsere

Beautyqueen Stephanie, ausgebildete

Kosmetikerin, entdeckte die Liebe zur

Musik mit dreizehn Jahren. Sie spielt

unser größtes Instrument – den Kontrabass.

Johanna ist erst vor kurzem

zu uns gestoßen. Hauptberuflich im

Moment sehr eingespannt als Krankenschwester,

begleitet sie uns in der

Freizeit mit der Harfe. Aufgewachsen

in einer musikalischen Großfamilie

mit sechs Geschwistern, wurde ihr die

Musik quasi in die Wiege gelegt. Julia,

unser Küken, lernt seit einigen Jahren

Klarinette und ist damit bei zahlreichen

Wettbewerben, wie prima la musica

erfolgreich. Auch in ihrer Familie

wird Musik großgeschrieben.

Kontakt:

Gabriel Walser

E-Mail: gwalser@live.at

Mobil: 0664 75467352

Foto: Hannes Kurz

Foto: Holzk(n)opfmusi

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A BISSL SIGGARISCH, A BISSL

SAGGARISCH …

Der Manderdreigsang 3Spitz aus Oberau

STELLT´S ENK VOR

Man wird und muss auch nicht alles

aufs Wort verstehen, wenn man

Texte von Tiroler Volksliedern zu

ergründen versucht. Nicht genug,

dass so manche Ausdrucksweise nur

in bestimmten Tälern oder Kleinstregionen

zu finden ist. Des öfteren

steckt auch dialektische Sprachspielerei

dahinter – dem Reim geschuldet

oder aus Lust an erheiternden

Wortverdrehungen. Gerade in Zeiten

wie diesen scheint Humor in besonderer

Weise angebracht, wie man

ihn in lustigen Liedern, in Gstanzln

und Schnodahaggn antrifft.

Dieser Spezies haben wir, der Manderdreigesang

3spitz aus der Wildschönau,

uns besonders angenommen. Neben

Liedern von der Alm, der Liebe,

dem bäuerlichen und jagerischen Leben,

aber auch Hirten- und geistlichen

Liedern sind es die gschtiaschten, die

feinzigen aus enger und weiterer Umgebung,

die es uns drei Sängern vor

allem angetan haben.

ob beim Männerchor…

Erwin Hohlrieder, Andreas Unterberger

und Joch Weißbacher - wir singen

seit Jahren im Männerchor Oberau

miteinander. In der Zeit des Probenund

Auftrittsverbots für Chöre ist bei

uns der Wunsch entstanden, auch in

einer kleinen Gruppe – vergleichbar

mit der Weisenbläsergruppe einer Musikkapelle

– das Volkslied zu pflegen.

Die fehlende Bassstimme wurde kurzerhand

und klangvoll durch eine kleine

Kontragitarre ersetzt. In den letzten

zwei Jahren haben wir ein Repertoire

erarbeitet, das zu vielen Gelegenheiten

passt – sowohl jahreszeitlich als

auch anlassbezogen. Für die Namensgebung

mag wohl auch der dreigipfelige

Gratlspitz, eines der Wildschönauer

Wahrzeichen (das allerdings die Alpbacher

gern für sich beanspruchen)

Beim almerischen Singen zum 10. Todestag vom Sepp Landmann auf der Brixlegger Holzalm

mit Pate gestanden sein. Ebenso möglich

wäre, dass man aus dem einen

oder anderen Lied Spitzbübisches heraushören

könnte …

oder im Wirtshaus…

Am liebsten singen wir in froher Runde,

wie es hoffentlich bald wieder

unbeschwert und uneingeschränkt

möglich sein wird. Wir gestalten aber

auch Andachten und Feiern im kleinen

Kreis mit sorgfältig ausgewähltem

Liedgut. Der bisherige Höhepunkt war

eine Aufnahme als Anklöpflergruppe

für eine Land der Berge-Sendung im

Dezember 2021. Größere Auftritte

halten sich derzeit pandemiebedingt

in Grenzen. Von einem Volksmusikabend

in Südtirol blieb nach Einkauf

In der Stube vom Hörbighof in Thierbach

und Einkehr am Brenner nur mehr wenig

von der Gage übrig. Kein Wunder

- wie heißt es im Lied aus der Überschrift?

„ … a Bröckl Supp und a Lackl

Fleisch, a Trümmö Wein und a Glasl

Wurscht – und a Meter Bier hilft fürn

Durscht.“

Wollen wir hoffen, dass sich im neuen

Jahr vieles bessert – und uns allen der

Humor erhalten bleibt!

Kontakt:

Joch Weißbacher

6311 Wildschönau

+43 664 2533325

Foto: M. Wieland

Foto: Ch. Holaus

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STELLT´S ENK VOR

FRISCH G´STRICHN

Durch’s Schlisslloch schaugn – Unter

diesem Titel hat die Geigenmusik

Frisch g’strichn aus dem Pustertal

ihre erste CD aufgenommen. Für

VolksmusikliebhaberInnen ein paar

Infos von den MusikerInnen selbst

und was es mit „Durch’s Schlisslloch

schaugn“ auf sich hat.

Freudentaumel

Frisch g’strichn – fünf Charakterköpfe,

wie sie unterschiedlicher nicht sein

könnten.

Franziska Steinhauser (Geige, Harfe,

Gesang) „geigt“ auch mal ihre Meinung,

Magdalena Oberstaller (Geige,

Gesang) ebenfalls fidel zugleich Improvisationstalent,

Maria Pitscheider

(Harfe) hat nicht nur ihre Harfensaiten

im Griff, Kurt Schwingshackl (Steirische,

Gesang) auf Knopfdruck bereit,

David Seiwald (Bassgeige, Gesang)

zupft und streicht Bass, natürlich

frisch.

Gemeinsam spielen wir leidenschaftlich

gerne zum Tanz auf. Unser Repertoire

bietet neben bodenständiger

Volksmusik auch einiges mehr: langsame

Stücke „zum zuloasn“, unterhaltsame

Lieder aus aller Welt und unsere

ganz eigene Musik. Freies Spielen und

Improvisieren gehören für uns dazu.

Unsere eigene Musik

Was gibt’s Besonderes zu sehen, wenn

wir – wie der CD-Titel sagt – „durch’s

Schlisslloch schaugn“? Nichts eigentlich,

aber es gibt etwas Besondere zu

hören. Unsere eigene Volksmusik,

komponiert von den Gruppenmitgliedern.

Diese CD ist der ursprünglichen,

schwungvollen Volksmusik gewidmet,

die Musik, mit der wir verwurzelt sind.

In dieses Album haben wir viel Energie

und Freude hineingesteckt. Aufgenommen

wurden die Stücke in einem

Guss mit allen Stimmen gleichzeitig

um sie wie bei unseren Auftritten erklingen

zu lassen: spontan, lebendig,

natürlich, mit Ecken und Kanten.

Was uns mit Volksmusik verbinden?

Lebenslust, viele lange Abende und

so manche Geschichte, die wohl nie

Foto: Irene Feichter

erzählt werden wird. Wir hoffen, dass

unsere Freude beim Zuhören auch auf

euch überspringt.

Wer uns gerne hören möchte hat bald

die Gelegenheit im Ansitz Kematen

am 27. Mai beim Jubiläumshoangart

dabeizusein. Bequem von Zuhause zu

sehen sind wir auch im Fernsehen bei

der Frühlingssendung von „Musik in

den Bergen“ zur Region Drei Zinnen.

Wir freuen uns auf euch!

„Volksmusik über Grenzen“

Unvergessen bleiben einige Reisen,

die uns bis ans andere Ende der Welt

geführt haben. Belgien gehört zu einem

unser aufregendsten Reiseorte für

ein Konzert. Ein besonderes Highlight

war ebenfalls unser Wohltätigkeitsprojekt

in Jakarta für indonesische Straßenkinder

im Jahr 2018 und 2019.

Unterwegs für die ISCO-Foundation

(Indonesian Street Children Organisation)

auf Konzerttour um Kindern aus

Slums Schulbildung zu ermöglichen.

Musik ist und bleibt für uns eine Herzensangelegenheit

und wir sind stets

offen und gespannt auf neue Erfahrungen.

Kontakt:

Franziska Steinhauser

www.frischgstrichn.com

+39 349 7202297

Foto: Irene Feichter

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Einen Anlass

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Prost liefern.

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HETZIGERWEIS

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STÜCKWEIS

STÜCKWEIS

Damit’s nicht immer dasselbe Lied ist:

Hier gibt’s stückweise Zusammengetragenes zum Erproben –

vielleicht bei einem der angekündigten Seminare?

Es stirbt ein

Musiker und fährt zunächst

einmal kerzengrad in den Himmel

zu Petrus, der die Datenbank verwaltet.

Petrus: "Herzlich willkommen, wie ist dein Name, woher

kommst du und was bist du von Beruf"?

Der Musiker antwortet: „Ich heiße Hans Huber, Künstlername

Crazy Sax und komm aus Schneitzlreuth und bin Musiker“

Petrus: „Crazy Sax? Spielst du Saxophon“?

Musiker: „Jawohl, Saxophon“!

Petrus: „Welche Art von Musik machst du“?

Musiker: „Free Jazz, nichts als Free Jazz.“

Petrus: „Wie wurde deine Musik angenommen,

was war deine größte Spielerei“?

Musiker: „Schuhplattler-Jubiläum in einem

3.000 Mann-Bierzelt in Bayern.“

Petrus: „Gratuliere! Toll! Wann war das“?

Musiker: „Grad vor einer Viertelstunde“!

Quelle: Franz Posch

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Das Fastenlied ist der neuen Publikation „Studienwerke“ für Steirische Harmonika entnommen.

Siehe Beschreibung Seite 70.

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„Kost ja nix“ ist aus dem Heft "Seehofmusig - Teil 1", komponiert vom bayrischen Musikantenwirt und

Trompeter Peter Reichert.

Erschienen im Musikverlag Edition Rinner:

- spezialisiert auf Bläser- und Blasmusik

- Schwerpunkt sind Weisen in den verschiedensten Besetzungen

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PROBEWEIS

PROBEWEIS

Achtung

Wegen der gesetzlich geltenden Einschränkungen

aufgrund der Corona-Krise können die hier

angeführten Veranstaltungen, Seminare, etc.

entfallen entfallen bzw. sich die gesetzlich vorgegebenen

Zutrittsnachweise ändern.

Auf der Homepage des Tiroler Volksmusikvereins

(www.tiroler-volksmusikverein.at) erhalten

Sie dazu immer die aktuellsten Informationen.

Wir bitten um Verständnis!

ANMELDUNG NORDTIROL

Die Anmeldeformulare für alle Seminare

in Nordtirol finden Sie auf der Homepage

des Tiroler Volksmusikvereins:

http://www.tiroler-volksmusikverein.at.

ANMELDUNG SÜDTIROL

Die Anmeldeformulare für alle Seminare

in Südtirol finden Sie zum Ausdrucken auf

der Homepage des Südtiroler Volksmusikkreises:

http://www.volksmusikkreis.org.

Bei Bedarf können die Anmeldeformulare

auch zugeschickt werden. Bitte wenden

Sie sich in diesem Fall an das Vereinsbüro:

E-Mail: info@volksmusikkreis.org, Postadresse:

Südtiroler Volksmusikkreis,

Dominikanerplatz 7, I-39100 Bozen,

Tel.: +39 0471 970555, Fax 980922.

Büroöffnungszeiten: Mo bis Fr, 08:00 bis

12:00 Uhr, 13:00 bis 15:00 Uhr

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PROBEWEIS

13. WEISENBLÄSER- UND TANZLMUSIGSEMINAR

Termin: 22. April 2022 bis 23. April 2022

Ort:

Mieders im Stubaital

Referenten: Stefan Neussl (Flh., Tr.), Engelbert Wörndle (Pos., Th.), Michael

Schöpf (Kl.), Robert Schwärzer (Flh., Tr.), sowie unser Gastreferent aus der

Schweiz/Alphorn: Mike Maurer

Zielgruppe: bestehende Weisenbläser- und Tanzlmusiggruppen in den verschiedensten

Besetzungen, EinzelmusikantInnen, HolzbläserInnen, AlphornbläserInnen

• 23.04. 2022 18:00 Uhr: A Weis für’s Dorf mit allen Seminarteilnehmern

• 23.04. 2022 20:00 Uhr: A Tanzl, a Weis mit den Tiroler Tanzmusikanten

Kostenbeitrag:

75 Euro für Erwachsene | 70 Euro Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereines

Für Mitglieder des Tiroler Blasmusikverbandes übernimmt der Verband den

Kursbeitrag! (20 Euro Selbstbehalt für EinzelteilnehmerInnen; 50 Euro Selbstbehalt

für Ensembles)

Foto: Florian Walder

Anmeldung: bis spätestens 01. April 2022 ausschließlich online unter: www.tiroler-volksmusikverein.at

Begrenzte Teilnehmerzahl!

Die Anmeldung verpflichtet zur Anwesenheit während der gesamten Seminardauer!

Infos: s.steuma@gmail.com oder Tel. +43 (0)664/ 50 61 850, Mo-Fr bis 09 – 12 Uhr

Es gelten die zum Veranstaltungszeitpunkt gesetzlich vorgeschriebenen Zutrittsnachweise und COVID-19 Sicherheitsmaßnahmen.

FOTO: BVT

Tiroler Bläserwoche 2022

Musizieren – Dirigieren - Arrangieren

FOTO: BVT FOTO: ANNETTE BURKHARDT

Du möchtest dich auf deinem Instrument weiterentwickeln? Hast

Lust, auch einmal am Dirigentenpult zu stehen oder dein Lieblingsstück

für deine Besetzung zu arrangieren? Dann ist die Bläserwoche

genau das Richtige für dich! Hervorragende Refernt:innen

und ein tolles Rahmenprogramm warten auf dich!

Wann: Montag, 11. Juli bis Freitag, 15. Juli 2022

Wo: am Tirol Bildungsinstitut Grillhof in Vill

Fragen & Kontakt: Theresa Schapfl, 0664/5793922

Wir freuen uns auf dich!

www.blasmusik.tirol

Blasmusikverband Tirol blasmusikverbandtirol https://tinyurl.com/92u6wtw8


PROBEWEIS

WOCHENENDLEHRGANG FÜR KLEINE SINGGRUPPEN

Beginn:

Ende:

Ort:

Freitag, 22. April 2022 17:00 Uhr

Sonntag, 24. April 2022 mittags

Pension Summererhof,

Mellaun/St. Andrä bei Brixen

Eingeladen sind alle kleinen Singgruppen sowie Musikantinnen/Musikanten

als Liedbegleiter. Ziel ist es, neben der Stimmpflege das Singen

in kleinen Gruppen zu fördern. Weltliche, geistliche und Lieder aus

dem überlieferten alpenländischen Liedgut stehen auf dem Programm.

Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Chorverband

durchgeführt.

Referenten:

Otto Dellago (Kursleitung), Reinhard Innerhofer,

Klara Sattler, Angelika Stecher, Ernst Thoma

Seminarbeitrag: 150 € Erwachsene, 140 € Mitglieder des SVMK

und des Südtiroler Chorverbandes, 95 € Jugendliche unter 18

Foto: Otto Dellago

Anmeldeschluss: 8. April 2022

Infos bei:

Südtiroler Volksmusikkreis , Tel. +39 0471/970555 | www.volksmusikkreis.org | info@volksmusikkreis.org

Südtiroler Chorverband, Tel. 0471/971833 | www.scv.bz.it/ |info@scv.bz.it

Es gelten die zum Zeitpunkt des Seminars gültigen Verhaltensregeln zu Covid-19.

Für die Teilnahme ist der grüne Pass erforderlich!

VINSCHGER MUSIZIERTAGE

„JETZT GEHT‘S BERGAUF!“

Nach zwei Jahren Zwangspause geht es mit den Vinschger

Musziertagen sprichwörtlich bergauf. Als ganz

besonderen Austragungsort haben wir uns heuer für

die auf 2.267 m hoch gelegene Berghütte Maseben im

Langtauferertal entschieden.

Die beliebte Ausflugshütte bietet perfekte Voraussetzungen

für die Musikanten um sich ganz ihrem Instrument

und dem musikalischen Austausch mit gleichgesinnten

zu widmen.

Neben dem Einzelunterricht wird wieder ein großer

Schwerpunkt auf das gemeinsame Musizieren und

eine abwechslungsreiches Rahmenprogramm gelegt.

Foto: Ski Maseben

Unterrichtet werden Harfe, Hackbrett, Zither, Raffele, Trompete, Flügelhorn, Klarinette, Steirische Harmonika, … Wir möchten mit dem

Seminar Musikanten allen Alters ansprechen.

Den Schlusspunkt der Musiziertage bildet der beliebte Hoangart am Sonntag, den 19. Juni nachmittags.

Wann:

Wo:

Kosten:

Kursleitung:

Do. 16.06.2022 (18 Uhr) bis So. 19.06.2022 (mittags)

Berghütte Maseben, Langtaufers – Gemeinde Graun im Vinschgau, www.maseben.it

Kursgebühr inkl. Unterkunft mit Vollpension 290 € , 280 € für Mitglieder des SVMK 220 € für Kinder bis 14 Jahren

Christof Amenitsch , Tel.: +39 331 6278289, musiziertage@gmail.com

Anmeldeschluss: 22. Mai 2022

Infos bei: Südtiroler Volksmusikkreis

Tel. +39 0471/970555 | www.volksmusikkreis.org | info@volksmusikkreis.org

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PROBEWEIS

2. ANGERBERGER VOLKSMUSIKTAGE

Beginn: Freitag, 17. Juni 2022

Ende: Samstag, 18. Juni 2022

Ort:

Angerberg Volksschule

Schwerpunkt: Musizieren in Gruppen und Ensembles für Volksmusikgruppen

in jeder Besetzung und allen Altersgruppen.

Angebot: Ensemble-bzw. Gruppenunterricht (4 x 50 Minuten) für Soatnmusig,

Geigenmusig, gemischte Ensembles, Duos, Trios, Tanzlmusig,

Weisenbläser, Gesangsgruppen, Stubenmusig

(wenn noch Platz ist auch Einzelunterricht 4 x 25 Minuten)

Rahmenprogramm: Gemeinsames Üben, Gemeinsames Singen, Zualosn

geh´- offener Unterricht, auf

Wunsch Kinderbetreuung, Vorspielen am Abend (Freitag Wirtshausmusizieren,

Samstag Volksmusikabend der TeilnehmerInnen)

ReferentInnen: Magdalena Außerlechner, Reinhard Gusenbauer, Katharina

Kuen, Stefan Neussl, Florin Pallhuber, Martin Spöck, Sabine

Spöck, Michaela Thurner (Betreuung)

Organisation: Sabine Spöck, Michaela Thurner

Seminarbeitrag: bis 18 Jahre: 90 Euro bestehende Ensembles (pro Gruppe) / 80 Euro Mitgl. TVM

60 Euro Gruppen- oder Einzelunterricht (pro Person) / 55 Euro Mitgl. TVM

ab 18 Jahre: 150 Euro bestehende Ensembles, pro Gruppe ab 3 Pers. /130 Euro Mitgl. TVM

80 Euro Gruppen- oder Einzelunterricht (pro Person)/ 75 Euro Mitgl. TVM

Bei bestehenden Ensembles/Gruppen muss mindestens die Hälfte der Ensemblemitglieder TVM-Mitglied sein, um die Ermäßigung zu

erhalten. LehrerInnen des TMSW können einen Antrag auf externe Fortbildung stellen. (ReferentInnen ausgenommen)

Info & Rückfragen: Sabine Spöck Tel. +43 (0)650 88 84 334 oder info@ziachorgel.at

Anmeldung: www.tiroler-volksmusikverein.at

Anmeldeschluss: 29. April 2022

Es gelten die zum Veranstaltungszeitpunkt gesetzlich vorgeschriebenen Zutrittsnachweise und COVID-19 Sicherheitsmaßnahmen.

39. SÜDTIROLER SINGTAGE: SINGEN, JODELN,

TANZEN, MUSZIEREN – EIN GENUSS!

Im Mittelpunkt dieser Tage steht das Singen alpenländischer Volkslieder

weltlicher und geistlicher Art. Gesungen wird im gemischten Chor

und auf Wunsch in kleinen Gruppen.

Das Volkstanzen bringt uns in Schwung und schafft den nötigen Ausgleich

zum Singen. Musikanten können in verschiedenen Besetzungen

zusammenspielen und die Sänger und Tänzer begleiten.

Jugendliche und Kinder ab dem 8. Lebensjahr (in Begleitung eines Erwachsenen)

sind herzlich eingeladen zum Mitmachen.

Foto: Michaela Thurner

Kursleitung:

Referenten:

Beginn:

Ende:

Ort:

Luisa Jaeger und Otto Dellago

Renate Unterthiner, u.a.

Donnerstag 7. Juli 2022, 15:00 Uhr

Sonntag, 10. Juli 2022, mittags

Tisens, Fachschule für

Hauswirtschaft „Frankenberg“

Foto: Ilse Unterlechner

Seminarbeitrag: 170 € / 160 € für Mitglieder des SVMK / 100 € für Jugendliche unter 18 Jahren

Anmeldeschluss: 3. Juni 2022

Infos und Anmeldung: Südtiroler Volksmusikkreis

Tel. +39 0471/970555 | www.volksmusikkreis.org | info@volksmusikkreis.org

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PROBEWEIS

30. JUGENDSING- UND MUSIZIERWOCHE

VOLKSMUSIK GEMEINSAM ERLEBEN

Du musizierst gern gemeinsam mit anderen? Probierst gern Neues auf

deinem Instrument aus? Du bist zwischen 9 und 16 Jahre alt und hast

Freude an der traditionellen alpenländichen Volksmusik? Dann bist du

bei der „JuSiMu“ genau richtig! Eine Woche lang singen, tanzen, musizieren

und dazu jede Menge Sport und Spiele – da wird dir bestimmt

nicht langweilig. Referenten aus dem In- und Ausland geben ihr Wissen

weiter und garantieren ein besonderes, spannendes, musikalisches

Erlebnis.

Beginn:

Ende:

Ort:

Kursleitung:

Referenten:

Sonntag, 10. Juli 2022, 17:00 Uhr

Samstag, 16. Juli 2022, 14:00 Uhr

Haus der Familie in Lichtenstern am Ritten

Johanna und Elias Mader

Leah Maria Huber, Michael Hackhofer,

Sonja Wallnöfer, Martin Toller, Simon Falkner, Mathias Jenewein, Manuel Goller, Felizitas Stecher u.w.

Foto: Johanna Mader

Seminarbeitrag: 220 € / 190 € für Geschwister

Anmeldeschluss: 15. April 2022

Infos und Anmeldung bei:

Südtiroler Volksmusikkreis

Tel. +39 0471/970555 | www.volksmusikkreis.org | info@volksmusikkreis.org

BORDUNMUSIKTAGE AM NONSBERG

Vier Tage lang tauchen wir in die faszinierende Welt der Bordunmusik

ein. Vermittelt werden Grundlagen für Anfänger*innen und vertiefende

Inhalte für Fortgeschrittene, auf dem Dudelsack. Beim Ensemblekurs

sind alle! Instrumente und Musiker*innen mit wenig bis viel Spielerfahrung

willkommen.

Mit den Referenten aus Österreich, Deutschland und Italien wird es

einen musikalischen Mix aus verschiedenen Musiktraditionen geben.

Beginn:

Ende:

Ort:

Kursleitung:

Referenten:

Donnerstag, 21. Juli 2022, 18:00 Uhr

Donntag, 24. Juli 2022, mittags

Unsere liebe Frau im Walde

Volker Klotz

Walter Rizzo, Peter Rabanser, u.a.

Foto: Giacomo Paniz

Seminarbeitrag: 300 € / 290 € für Mitglieder des SVMK / 200 € für Jugendliche unter 18 Jahren

Anmeldeschluss: 20. Juni 2022

Infos:

Südtiroler Volksmusikkreis

Tel. +39 0471/970555 | www.volksmusikkreis.org | info@volksmusikkreis.org

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SCHWEGEL PLUS … GEIGE, HARFE, OSTTIROLER

HACKBRETT, BASSGEIGE

PROBEWEIS

Dieses intensive Seminar ist ein ideales Angebot, das Musizieren

auf der Schwegelpfeife in all ihren Möglichkeiten kennenzulernen.

Beliebt ist die Schwegel als Wander-, Hosensack- und Rucksackinstrument

und wird gern als Ergänzung und Erweiterung zu bereits erlernten

Instrumenten gespielt. Wir widmen uns neben dem musikalischen

Handwerk (Haltung, Anblasen, Griffweise) auch dem Musizieren in

verschiedenen Stilen (Märsche, Tänze, Weisen) und dem Zusammenspiel

mit den mitgebrachten Instrumenten. Ob Anfänger oder Fortgeschrittene,

für jeden Neugierigen ist etwas dabei. Das musikantische

Leben im Gasthaus soll beim Singen, Tanzen und Aufspielen nicht zu

kurz kommen.

Beginn:

Ende:

Ort:

Freitag, 29. Juli 2022 (12:00 Uhr)

Sonntag, 31. Juli (mittags)

Musikschule Mals, Gasthaus Iris

Foto: Martina Springeth

Kursleitung:

Kosten:

Gernot Niederfriniger

180,00 €, 170,00 € für Mitglieder des SVMK,

120,00 € für Jugendliche unter 18 Jahren

Anmeldeschluss: 15. Juni 2022

Infos und Anmeldung: Südtiroler Volksmusikkreis

Tel. +39 0471/970555 | www.volksmusikkreis.org | info@volksmusikkreis.org

45. TIROLER SINGWOCHE

Alle die gerne singen, sind herzlich zur 45. Tiroler Singwoche in

Dietenheim / Südtirol eingeladen!

Teilnehmer aus allen Landesteilen Tirols und darüber hinaus sind zu

dieser Gesamt-Tiroler-Singwoche willkommen.

Ziel ist es, alle Facetten des gemeinsamen volksmusikalischen Singens

zu erproben und zu erleben:

Das Singen im Chor oder in der Kleingruppe für Jung und Alt mit

schwungvollen bis besinnlichen Liedern, Tanzliedern und Jodlern, ergänzt

mit Musizieren und Tanzen.

Ein besonderes Anliegen von uns ist es, das Singen in „Kleinen Gruppen“

zu fördern und dafür bei der Singwoche Zeit und Betreuung bereit

zu stellen. Schon bestehende Singgruppen sind dazu herzlich eingeladen,

aber auch neue Singgruppen können direkt bei der Woche gebildet

werden.

Foto:Ralph Kapavik

Beginn: Sonntag, 21. August 2022, 18:00 Uhr

Ende: Samstag, 27. August 2022, 10:00 Uhr

Ort:

Fachschule für Land- und Hauswirtschaft, Dietenheim / Südtirol

Leitung: Waltraud Reitmeir, Gernot Niederfriniger

ReferentInnen: Sabrina Haas, Eva Schöler, Markus Kluibenschädl

Kostenbeitrag: 370,00 € / 360,00 € für Mitglieder des TVM und SVMK / 330,00 €

für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren, 280,00 € für Kinder bis 13 Jahre.

Veranstalter: Tiroler Volksmusikverein, www.tiroler-volksmusikverein.at, Südtiroler Volksmusikkreis, www.volksmusikkreis.org

Hinweis: Kinder unter 14 Jahren können nur in Begleitung ihrer Eltern oder anderer Aufsichtspersonen teilnehmen.

Infos,

Anmeldung: Waltraud Reitmeir, Emat 2/12, A-6410 Telfs Mail: waltraud.reitmeir@gmail.com, Telefon: 0043 680 2344980

Die Anmeldung ist auch online über die Homepage des Tiroler Volksmusikvereins bis 1. Juni 2022 möglich.

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PROBEWEIS

41. TIROLER MUSIZIERWOCHE – LLA ROTHOLZ

… ein besonderes Erlebnis für jedes Alter!

Die Tiroler Musizierwoche lädt Familien, bestehende Gruppen und

auch gerne einzelne MusikantInnen und SängerInnen ein, ihre musikalischen

Fertigkeiten zu festigen und weiterzuentwickeln - vom Anfänger

bis zum Fortgeschrittenen ist jeder/e herzlich willkommen. Fünf

Tage lang Tiroler Volksmusik gemeinsam ErLEBEN!

Tirol grüßt die Steiermark!

Die Steiermark hat nicht nur landschaftlich und kulinarisch einiges zu

bieten, nein auch hervorragende Volksmusik wird in diesem Bundesland

g’sungen und g’spielt. Zwei solch herausragende Musikanten werden

dieses Jahr in Rotholz als Referenten zu Gast sein: Raphael Kühberger und Michael Reiter. Die beiden werden auch am Dienstag,

den 19. Juli mit den weit über die Steiermark hinaus bekannten Gruppen „Brodjaga-Musi“ und „Innerberger Dreigesang“ einen Volksmusikabend

gestalten.

Im umfangreichen Rahmenprogramm finden sich viele weitere Höhepunkte, wie eine gemeinsame Wanderung, die Nacht der Tracht,

Grillabend, abendliches Musizieren der ReferentInnen mit den TeilnehmerInnen und ein Abschlussgottesdienst.

Auch auf die Kinder- und Jugendbetreuung legen wir großen Wert. Kindersingen, jede Menge Spiel und Spaß, sowie das hauseigene

Schwimmbad stehen zur Verfügung!

Foto: R. Kapavik

Leitung:

Peter Margreiter

Organisation: Kathrin Witschnig

Referententeam:

Erber Magdalena Harfe, Querflöte, Gesang

Falkner Simon St. Harmonika

Haas Sabrina Gitarre, Kontrabass, Singen

Kühberger Raphael St.Harmonika, Geige, Gitarre, Hackbrett,

Kontrabass, Singen

Margreiter Peter St. Harm., Akkordeon, Maultrommel, Leitung

Neussl Stefan Blechblasinst., Ost. Hackbrett,

Okarina, Theorie

Niederfriniger Gernot Harfe, Hackbrett, St.Harmonika,

Zither, Singen

Pedarnig Magdalena Klarinette, Zither, Raffele, Singen

Strasser Julia Harfe, Klarinette, Flügelhorn, Singe

Reiter Michael St.Harmonika, Posaune, Kontrabass, Singen

Waldauf Magdalena Geige, Hackbrett, Kontrabass, Gitarre, Singen

Witschnig Kathrin Akkordeon, Organisation u.a.

Die Brodjaga-Musi spielt beim Volksmusikabend „Tirol grüßt die

Steiermark“ auf!

Foto: Heinz Peterherr

Beginn: Sonntag, 17. Juli 2022

Ende: Freitag, 22. Juli 2022

Ort:

Rotholz, Landwirtschaftliche Lehranstalt

Kosten: Erwachsene € 390; Kinder bis 15 Jahre € 360; EZ-Zuschlag/ÜN € 10; Erm. für TVM-Mitglieder € 15

Inklusive Übernachtung, Vollpension und Rahmenprogramm!

Familienermäßigungen: 20 % auf Ihr Kind bei jeweils einem Vollzahler (Eltern); 20 % auf weitere Kinder einer Familie

Als besonderen Service bieten wir für Familien Kinderbetreuung an!

Lehrer/Innen des TMSW (ReferentInnen ausgenommen) können einen Antrag auf externe Fortbildung stellen (Übernahme der Fahrtkosten

- öffentl., TG und NG möglich). Kinder bis 16 Jahre nur in Begleitung einer verantwortlichen Aufsichtsperson (Erwachsener)!

Anmeldung & Ausschreibungsdetails: www.tiroler-volksmusikverein.at

Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldeschluss: 15.05.2022

Infos: Kathrin Witschnig, Mail: kathrin.witschnig@tsn.at oder Tel. +43 (0) 664 57 00 752

Änderungen, Druck – und Satzfehler vorbehalten.

Die Anmeldung verpflichtet zur Anwesenheit während der gesamten Seminardauer!

Die Teilnahme verpflichtet zur Einhaltung der zum Seminarzeitpunkt geltenden Covid 19- Vorschriften und Sicherheitsvorkehrungen

der Veranstalter.

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PROBEWEIS

KIJUSIMU – IST DAS CHINESISCH ODER WAS?

Bereits zum 5ten Mal engagieren sich erfahrene ReferentInnen, den Teilnehmenden der KiJuSiMu die Freude und Begeisterung

an der traditionellen Volksmusik weiterzugeben.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt am gemeinsamen Singen und Musizieren, deshalb wird bei diesem Seminar vorwiegend Gruppenunterricht

angeboten. Bereits bestehende Gruppen und auch gerne einzelne MusikantInnnen sind herzlich zu diesem Seminar eingeladen.

Bei meinem ersten Gespräch über die

KiJuSiMu fragte mich Theresa Frech:

“KiJuSiMu - ist das chinesisch oder

was?”

Nein, hinter dem asiatisch anmutenden

Kürzel verbergen sich die Kinder- und

Jugendsing- und -musiziertage in Imst,

veranstaltet vom Tiroler Volksmusikverein.

Das von den beiden Musikschullehrerinnen

Katharina Kuen und Sarah

Loukota ins Leben gerufene Seminar für

Kinder und Jugendliche im Alter von 8

bis 16 Jahren trifft auf vollste Zustimmung

im Alpenraum. Mit der Intention

gemeinsam zu Musizieren, das individuell

bereits erworbene Können sowohl

auf gesanglicher als auch instrumentaler

Ebene zu vertiefen, neue Lieder zu lernen

und dabei Spaß zu haben, können

jedes Jahr rund 30 Kinder aus dem gesamten

Alpenraum begeistert werden.

Für die kommenden Kinder- und Jugendsing-

und -musiziertage, welche

vom Mittwoch, 27.07.22 bis Samstag

30.07.22 stattfinden werden, steht wieder

einiges auf dem Programm. Ein erfahrenes

Referententeam, welches 2022

aus Magdalena Außerlechner (Harfe,

Singen), Magdalena Erber (Singen, Gitarre,

Harfe), Elias Mader (Steirische

Harmonika, Blechbläser), Laura Maria

Waldauf (Geige, Kontrabass, Singen),

Katharina Kuen (Steirische Harmonika,

Singen, Leitung) und Norbert Loukota

(Rahmenprogramm) bestehen wird,

bemüht sich zu einem guten Gelingen

der 5ten KiJuSiMu beizutragen. Auch

das Aktivprogramm rund um die Musik,

sowie das Zu-Bett-Gehen und die

Nachtaufsicht ist durch unsere ausgebildete

Betreuungsperson Norbert Loukota

gesichert.

Auftanz bei der 4. KiJuSiMu

KiJuSiMu 2021

Foto KIJUSIMU

Foto KIJUSIMU

Nächste Möglichkeit an der KiJuSiMu teilzunehmen: 27.07.22 bis Samstag 30.07.22

Infos & Anmeldung unter: www.tiroler-volksmusikverein.at

Auch für Auskünfte sind wir gerne unter 0664/27 62 639

oder per Email unter kijusimu@gmx.at erreichbar

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 51


WEIBSBILD

MARIA LUISE FEICHTNER

– seit 2020 Kassierin des Tiroler Volksmusikvereins

Ich muss gestehen, dass ich Maria

Luise Feichtner bei einem Konzert

in Innsbruck nur kurz gesehen habe,

aber nicht mit ihr ins Gespräch

kam. Doch schon bei unserem ersten

Telefonat für dieses Interview merkte

ich, dass ich hier eine starke Persönlichkeit

vor mir habe, die weiß,

was sie will. Aus unserem Gespräch

kristallisierten sich wissenswerte

Antworten heraus.

Liebe Maria Luise, stelle dich bitte

kurz der Leserschar vor!

Maria Luise Feichtner, geb.

29.02.1956, verheiratet, Tochter mit

Gatten und 2 Enkelkinder

Wohnort: Rum; Bankangestellte in

Pension, selbständige Buchhalterin.

Du bist seit vielen Jahren ehrenamtlich

beim Bund der Tiroler Schützenkompanien

tätig. Wie kamst du dann

eigentlich zum Tiroler Volksmusikverein?

Mitglied bin ich erst seit Jänner 2020.

Eigentlich ist mein Bruder Helmuth

Paolazzi (=Pauli), Batallionskommandant

von Innsbruck nicht unwesentlich

daran beteiligt gewesen. Er kennt unseren

Obmann Peter Margreiter schon

länger und „Durch’s Reden kemmen

die Leit z’sammen“. Peter fragte ihn,

ob er nicht jemanden als Kassier/In

wüßte und bald darauf habe ich mich

mit ihm das erste Mal getroffen. Nach

einer weiteren Besprechung mit Obmann,

Büroleitung und Kassierstellvertreterin

im Büro erklärte ich mich

bereit diese Aufgabe zu übernehmen!

das Licht am Ende des Tunnels wurde

dann gleich wieder hell und heller. Zu

meinem Verantwortungsbereich zählt

u.a. die Kontogebarung, erstellen von

Subventionsanträgen, Freigeben der

Datenträger (Überweisungen), Kontrolle

der verschiedenen Kostenstellen

in der Buchhaltung (pro Projekt) und

zusammen mit dem Obmann das Budget

zu erstellen.

Was freut dich bei deiner Arbeit als

Kassierin?

Das Jonglieren mit den Zahlen, Erstellen

von Auswertungen, Bilanzen zu

lesen .... ich bin ja nicht Kassierin im

herkömmlich Sinn, sondern eher Controllerin.

Mit öffentlichen Geldern soll ja verantwortungsvoll

umgegangen werden.

Wie siehst du das?

Die öffentlichen Gelder sind Steuergelder,

und wir sind der Öffentlichkeit

Rede und Antwort schuldig, in der

Bank war es nicht anders. Ein transparenter

und verantwortngsvoller Umgang

ist das oberste Gebot!

Maria Luise Feichtner

Foto: privat

Seit zwei Jahren bekleidest du nun

das Amt der ehrenamtlichen Kassierin

beim Tiroler Volksmusikverein.

Welche Aufgaben kommen da auf

dich zu?

Bei der Sitzung im Oktober 2020 wurde

ich als neue Kassierin in den Vorstand

kooptiert.

„Die erste Finanzsitzung

werde ich so schnell nicht

vergessen: beim Verlassen

der Besprechung überlegte

ich ziemlich angestrengt, ob

ich diese verantwortungsvolle

Aufgabe annehmen soll.“

Anneliese Pallhuber (Kassierstv.) bemerkte

dies und rief mich sogleich

an. Wir trafen uns auf einen Kaffee –

Für welche Bereiche beim Tiroler

Volksmusikverein sollten die Geldmittel

eingesetzt werden?

Für mich ist vor allem die Jungendförderung

und die zahlreichen Fortbildungen

ein wichtiger Bestandteil der

Arbeit des TVM.

Was begeistert dich beim Tiroler

Volksmusikverein?

Der Tiroler Volksmusikverein und der

Bund der Tiroler Schützenkompanien

haben einiges gemeinsam: U.a. die

Vielfältigkeit der Mitglieder – alle

Berufstände, von jung bis alt und vor

allem: MusikerInnen sind angenehme,

freundliche Zeitgenossen.

Was bedeutet Volksmusik für dich?

Verwurzelung mit der Heimat; Tradtion

52

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


WEIBSBILD

Worauf bist du stolz?

Ich habe mit meinem Gatten ein schönes

Zuhause bauen und unserer Tochter

eine fundierte Ausbildung mitgeben

können. Dass ich die erste Frau im

Bund der Tiroler Schützenkompanien

war, welche eine Funktion in dieser

Männerdömane bekleidete freut mich

auch. Am Anfang war das gar nicht so

einfach.

Foto: privat

Maria Luise Feichtner mit ihren Enkeln Sebastian und Johanna

Was gefällt dir an der Alpenländischen

Volksmusik besonders?

Die Spontanität der Musikanten, das

Instrument ist immer dabei und wenn

die Stimmung passt, wird aufg’spielt.

Welche Werte zählen in deinem Leben?

Gesundheit und soziale Absicherung.

Sicher hast du neben deinem Beruf

auch Lieblingsbeschäftigungen. Welche

sind denn das?

Handarbeiten (Stricken, Nähen)

,Trachten, Wandern und Langlaufen.

Singst du vielleicht auch bei einem

Chor oder spielst ein Instrument?

Leider habe ich kein Instrument erlernt.

Singen mit Leidenschaft, aber

nicht für fremde Ohren.

Auf welche Weise können traditionelle

Werte wie Heimatliebe und Heimatverbundenheit

an die Jugend weitergegeben

werden?

Wichtig ist, dass man der Jugend als

gutes Vorbild vorausgeht. Solche Werte

und traditionelle Inhalte können

durchaus auch auf spielerische Art und

Weise (z.B. mit Ratespielen, Schnitzeljagd)

vermittelt werden.

Hat Volksmusik eine Chance bei der

Jugend?

Ja, auf jeden Fall.

Was wünschst du dem Tiroler Volksmusikverein?

Dass dieser Traditionsverein lange

bestehen bleibt und seine vielfältigen

Aufgaben wahrnehmen kann.

Liebe Maria Luise, herzlichen Dank

für deine Offenheit und viel Freude

bei deiner Arbeit im Tiroler Volksmusikverein.

Foto: Klaus Demar

ZUM AUTOR

Franz Hermeter

Schriftführer beim

Südtiroler Volksmusikkreis,

gestaltet Volksmusiksendungen

auf RAI

Südtirol,

musiziert bei der Rittner

Klarinettenmusig und

den Wangener Musikanten

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 53


MANNSBILD

HELMUTH MATZOLL

Von Knöpfen, Münzen und einem Leben voller Volksmusik

Foto: Helmuth Matzoll

Nicht selten kommt es vor, dass

Volkstänzer im Schlussakord eines

Stückes bereits den Beginn des

nächsten Tanzes herbeisehnen und

dies den Musikanten auch kundtun.

So war es auch auf einem Volkstanzseminar

in Südtirol, nur dass

der Musikant, in diesem Fall ein

Ziechorglspieler, sich einen Gag

einfallen ließ, den Spieß umdrehte

und auf die Pausen zwischen den

Stücken gänzlich verzichtete. Das

Spiel entwickelte sich so weit, dass

es schlussendlich darum ging, wer

von den beiden Partien, Musikant

oder Tänzer, wohl zuerst aufgeben

müsste. Während des Stückes suchte

der Ziechorglspieler im Kopf bereits

nach dem passenden nächsten

Stück, um es an den Schluss anzuhängen

und spielte zwei Stunden

lang am Stück – wohlgemerkt: kein

Stück doppelt. Die Tänzer waren

ausdauernd, wenn jemand auf die

Toilette musste, wurde schnell eingesprungen,

aber es gab tatsächlich einige,

die die volle Zeit durchhielten,

bis das Spiel sein Ende fand, weil

Frühstückszeit war. Der Ziechorgler,

dem dieses Meisterstück gelang,

ist Helmuth Matzoll.

Eine „Mords Aufregung“ ist das Spielen beim

Abschlusskonzert des Alpenländischen Volksmusikwettbewerbes

in Innsbruck. Helmuth

Matzoll 1986

Die Hoamstanzer in ihrer aktuellen Besetzung: Markus Hochkofler, Andrea Leiter, Alberta Kuen,

Helmuth Matzoll

…Vom Vater abgeschaut…

Helmuth lernt die Ziehharmonika bereits

als Kind bei seinem Vater kennen,

aber sein Interesse für das Instrument

erwacht erst mit 15, und

nachdem er sich die Stücke seines

Vaters abgeschaut und als Autodidakt

weitergelernt hatte, besucht er ein Wochenendseminar

bei Franz Kofler in

Ratschings, wo er erste Kontakte mit

dem Wechselbass und anderen Volksmusikanten

knüpft. Schnell ist er in

diesem Seminar vom Teilnehmer zum

Referenten aufgestiegen und lässt sich

dort auch für den Volksmusikwettbewerb

in Innsbruck motivieren, wo er

1984 und 1986, jeweils als Solist, vorspielt

– und sich bei seinem zweiten

Antritt mit einem selbstkomponierten

Landler eine Auszeichnung und einen

Auftritt beim Festabend holt.

…Immer unterwegs…

Nicht nur allein, auch in Formationen

ist Helmuth bald zu finden. Mit

der Hochzeitsmusig (Ziehharmonika,

Harfe, Kontrabass) beginnt Ende der

80er eine Zeit, die von verschiedenen

Gruppen geprägt ist. 1992 bilden sich

die Hoamstanzer, zunächst ebenfalls

als Trio mit Steirischer, Harfe (Alberta

Kuen) und Tuba (Matthias Götsch),

bald als Quartett mit Hackbrett oder

Okarina (Andrea Leiter). Die Gruppe

erlebt in den Folgejahren sowohl personelle

als auch besetzungstechnische

Veränderungen, etwa als von 1995-

2001 um drei Musiker erweitert wird

(Markus Ostermann, Flügelhorn; Herbert

Pixner, Klarinette; Markus Alber,

Ventilposaune;). In diese Zeit fallen

neben unzähligen Spielereien auf Bällen

auch ein Auftritt bei der liabsten

Weis und die erste CD (1997). Die

zweite CD erscheint zum 15-Jahr-Ju­

Foto: Helmuth Matzoll

54

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


MANNSBILD

in Burgeis und am Ritten, auf Schloss

Seggau in der Steiermark, in Walten im

Passeier auf dem Seminar von Herbert

Pixner und seit etwa zehn Jahren auch

in Baden-Württemberg, wo die Steirische

immer populärer wird, in der Musikschule

jedoch noch keinen Eingang

gefunden hat. Für die Seminare stellt

er, nach Schwerpunkten und Schwierigkeitsgraden,

Notenhefte zusammen,

die auch viele Eigenkompositionen

enthalten und die er im Eigenverlag

herausgibt. An die 60 solcher Hefte

sind bisher schon entstanden.

…Bankier im Nebenberuf?

Foto: Helmuth Matzoll

Die Brauhaus Musig. Hinten v.l.: Robert Pircher, Leonhard Pixner, Luis Schwarz; Vordere Reihe von

links: Karl Pichler, Erich Abler, Helmuth Matzoll, Gerhard Wank, Alberta Kuen, Walter Gufler

biläum 2007 gemeinsam mit befreundeten

Gruppen.

Als in den 2000ern ein regelrechter

Tanzlmusig-Boom aufkommt, ist Helmuth

in diesem Metier bereits eingeschossen

und wird Teil verschiedenster

Gruppen: die Fidelen Etschtaler

(eine Gruppe in der Besetzung der

Fidelen Inntaler), die Passeirer Tanzlmusig,

die Herwärtign (Algund), die

Vernuerer Geigenmusig (die letzte

Geigenmusig nach alter Passeirer Tradition),

die Zwoadörfler Musikanten,

Kondln und Tepf, die Ungschickten

und die Riffianer Stubenmusig. Um

2007 entsteht auf den Passeirer Musikantenstammtischen

die Brauhaus

Musig, die zuerst nur am Stammtisch,

bald aber auch außerhalb davon spielt,

das Brauhaus Musig Trio und vor etwas

mehr als fünf Jahren finden sich

die Tanzlmusig Notnlos, die ihrem Namen

alle Ehre machen.

…der Volkstanzbegleiter…

Bei der Volkstanzgruppe Marling

macht er seine ersten Erfahrungen

als Begleiter - wohl nicht ganz ungeschickt,

denn bald ist er im ganzen

Burggrafenamt, auf Volkstanzseminaren

und auf dem Winterlehrgang als

Begleiter verschiedenster Volkstanzgruppen

unterwegs – er „kommt zum

Handkuss“, wie er es selbst beschreibt.

Foto: Helmuth Matzoll

Sein musikalisches Wissen und die

Spielfreude gibt Helmuth Matzoll seit

vier Jahrzehnten auf vielen Seminaren,

in Privatunterricht sowie den Musikkursen

in Dorf Tirol weiter, wo er als

Ziehharmonikalehrer und Kassier des

Trägervereins seine Fähigkeiten einbringt.

Neben verschiedenen Wochenendseminaren

ist er bald Referent auf

der alpenländischen Musizierwoche

Helmuth Matzoll ist nicht nur in der Musik

daheim, sondern auch in den Bergen

Bei all diesen musikalischen Aktivitäten

ist es kaum zu glauben, dass jemand

überhaupt noch andere Tätigkeiten

unterbringt. Dabei wechselt Helmuth

tagsüber die Tracht mit dem Anzug,

statt den Knöpfen der Steirischen flitzen

Münzen durch seine Finger: Als

Bankangestellter ist er ab 1987 zuerst

fünf Jahre in Marling und seither in

der Raiffeisenkasse in Dorf Tirol tätig.

Außerdem ist er seit 1993 verheiratet:

Seine Frau Alberta, Schneiderin, teilt

mit ihm die Liebe zur Volksmusik – ist

sie doch als Harfenistin in vielen der

obengenannten Formationen mit ihm

unterwegs. Als erster Bezirksobmann

des Bezirkes Burggrafenamt im Südtiroler

Volksmusikkreis ist er prägend

für die Entwicklung der Volksmusikszene

dieser Region. Und dann bleiben

noch seine vielen anderen Hobby, das

Bergsteigen, sein Garten mit den Tomatenpflanzen,

das Reisen im Camper

oder das „Holzkliebn“.

Da bleibt nur zu wünschen, dass bald

wieder Volkstanzabende oder Hoangarte

stattfinden, denn die Füße sind

in den letzten beiden Jahren doch etwas

tanzwütig geworden und es kann

sein, dass es dann einen „aushaltigen

Ziechorgler“ braucht.

Foto: privat

ZUM AUTOR

Michael Hackhofer

Student

Musikgruppen:

Thalmann Hausmusik,

IRma, 4diau, Puschtra

Vielsaitige

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 55


VEREINSMEIEREI

JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG DES

SÜDTIROLER VOLKSMUSIKKREISES

Foto: Priesterseminar

Foto: Georg Oberhoeller

Wir laden herzlich ein zur 41. Jahreshauptversammlung

am Samstag,

26. März 2022 um 10:00 Uhr im

Priesterseminar in Brixen.

10:00 Uhr: Gottesdienst mit Regens

Markus Moling und volksmusikalischer

Gestaltung in der Seminarkirche,

die zu den schönsten Barockkirchen

des Landes zählt. (Anfahrt: Seminargasse

4, Brixen)

11:00 Uhr: 41. Jahreshauptversammlung

mit Berichten des Vorstandes und

der Genehmigung der Bilanz

12:00 Uhr: gemeinsames Mittagessen

Für die musikalische Gestaltung des

Gottesdienstes und der Jahreshauptversammlung

haben die Kaserolmsänger

aus dem Pustertal und die Maschlmusig

aus dem Wipptal zugesagt.

Foto: Maschlmusig

Es gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen.

Wir begegnen uns mit

Sicherheit!

Wir freuen uns auf eine zahlreiche

Teilnahme, vielseitige Begegnung und

regen Informationsaustausch!

Hinweis: Protokoll der Jahreshauptversammlung

2021

Das Protokoll der Jahreshauptversammlung

2021 kann zur Einsicht auf

der Homepage des Südtiroler Volksmusikkreises

heruntergeladen werden

bzw. es wird auf Anfrage zugesandt.

Südtiroler Volksmusikkreis

Dominikanerplatz 7, I-39100 Bozen

Tel.: 0039 0471 970555

Fax 0039 0471 980922

info@volksmusikkreis.org

www.volksmusikkreis.org

Sa, 26. März 2022, 10:00 Uhr

Brixen, Priesterseminar

56

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


VEREINSMEIEREI

JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG DES

TIROLER VOLKSMUSIKVEREINS

Foto: R. Sigl

Foto: Sonja Steusloff-Margbreiter

Sonntag, 15. Mai 2022,

Stiftskeller Innsbruck

Der Tiroler Volksmusikverein lädt zur

heurigen Jahreshauptversammlung mit

Neuwahlen des Vorstandes nach Innsbruck

ein.

Um 17:00 Uhr treffen wir uns in der Spitalskirche

Innsbruck zum traditionellen

Mariensingen.

Mitwirkende:

Wipptaler Dreigesang, Inntaler Weisenbläser,

Kohlbründl Viergsang, Michl

Trio

Verbindende Worte: Joch Weißbacher

Im Anschluss treffen wir uns ab 18:30

Uhr in den Stiftssälen im ersten Obergeschoss

des Stiftskeller Innsbruck zur

Jahreshauptversammlung. Alle Mitglieder,

Freunde der Volksmusik und Interessierte

sind herzlich willkommen!

Sonntag, 15. Mai 2022, 17:00 Uhr

Spitalskirche Innsbruck

Stiftskeller Innsbruck

53 .

Liebe Musikanten und Liebe Musikantinnen,

Liebe Volksmusikfreunde,

wir freuen uns darauf mit Ihnen 2022 Jubiläum zu feiern.

55 Jahre Singen und Musizierenum den Traunsteiner Lindl!

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 57


Stückln für den Gottesdienst, gesammelt und gesetzt

für 2 Melodieinstrumente (z.B. Geigen, Flöten, Zither,

Hackbrett) sowie Gitarre und Bassinstrumente

VEREINSMEIEREI

„TIROLER NOTENSTANDL“

Notenhefte, CDs, DVDs und Bücher rund um die Tiroler Volksmusiklandschaft finden Sie

unter: https://www.tiroler-volksmusikverein.at/shop

Tiroler Notenstandl, Heft 39

… zum Auftanz!

Alpenländische Volkstänze für Tanzlmusig, Folge 3

FOTO: F.STECHER

TIROLER NOTENSTANDL

TIROLER VOLKSMUSIKVEREIN | SÜDTIROLER VOLKSMUSIKKREIS

BESETZUNG: FLÜGELHORN, KLARINETTE, POSAUNE, TUBA, ZUSATZSTIMME: 2. FLÜGELHORN HEFT 39

... zum Auftanz!

Alpenländische Volkstänze für Tanzlmusig, Folge 3

In der vorliegenden Notenausgabe stellt der Tiroler Volksmusikverein in Zusammenarbeit

mit dem Notenverlag „Edition ohne Krawall“ die Folge 3 von Alpenländischen

Volkstänzen für Tanzlmusig vor. Die Volkstanzmelodien wurden von Stefan Neussl

für Tanzlmusig bearbeitet und eingerichtet, eine Zusatzstimme für Flügelhorn 2 liegt

bei. Im Heft enthalten:

Jägermarsch, Kreuzpolka, Offener Walzer, Zillertaler Landler, Woaf, u.v.a.

24,00 Euro

Tiroler Notenstandl, Heft 40

Kirchenstückln, Folge 1

Tiroler Volksmusikverein

Südtiroler Volksmusikkreis

Kirchenstückln

Folge 1

TIROLER NOTENSTANDL

Heft 40

Foto: Dr. Stefan Dietrich

Peter Reitmeir hat eine Reihe von alpenländischen Kirchenstückln für zwei Melodieinstrumente in C- Stimmung

mit Begleitung gesammelt und bearbeitet. Die vorliegende Ausgabe ist bestens für Melodieinstrumente

wie Geige, Flöte, Zither, Hackbrett etc. geeignet. Die Begleitung ist für Gitarre und Bass (Violoncello

oder Kontrabass) ad libitum notiert.

Inhalt: Deutscher Tanz aus Südtirol, Menuett aus Platt, Pastorelle aus Welschnofen, Ave Maria mit Gnaden

geziert, Nationalmenuett aus dem Landgericht Ehrenberg u.v.a.

19,00 Euro

Tiroler Notenstandl, Heft 15

Spielleut machts auf!

Ohne Geld koa Musi – ohne Musi koa Gsang!

Das Heft 15 des Tiroler Notenstandls enthält lauter Stückln für Tanzlmusig gesetzt, bei denen

mitgesungen werden kann. Die Beiträge stammen u.a. von Stefan Neussl, Peter Moser, Florian

Pedarnig, Peter Reitmeir u.a.

Inhalt:

A Halbe Wein, Der Weg zu mein' Dirndl is stoanig, Griaß di Gott, du scheane Sennerin, Hahnpfalz

– Walzer, Übern Tauern, da tuats schauern, Vom Zillertal ausser, u.v.a.

24,00 Euro

58

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


VORSICHT

Harmonikas

die begeistern!

VORSICHT

Achtung

Wegen der gesetzlich geltenden Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise

können die hier angeführten Veranstaltungen, Seminare,

etc. entfallen bzw. sich die gesetzlich vorgegebenen Zutrittsnachweise

ändern.. Auf der Homepage des Tiroler Volksmusikvereins (www.

tiroler-volksmusikverein.at) erhalten Sie dazu immer die aktuellsten

Informationen. Wir bitten um Verständnis!

Wir bitten alle BesucherInnen die Abstandsregeln und alle weiteren,

vom jeweiligen Veranstalter getroffenen CORONA-Sicherheitsmaßnahmen

einzuhalten!

Gipfelstürmer

H Ä N D L E R I N I H R E R N Ä H E

B o z e n , S ü d t i r o l

Telefon +39 0471 050781

w w w. m u s i k walter. i t

W ö r g l , T i r o l

Telefon +43 5332 73355

www.musiktirol.com

www.kaerntnerland.at


VORSICHT

SEID DABEI!

Beim Volkstanzabend im Saal Tirol kann einem schon schwindelig

werden

Foto: Thomas Erichsen

Jetzt schon rot in den Kalender eintragen

– im Herbst 2022 ist es endlich wieder

soweit!

Vom 27. - 30. Oktober 2022 wird Innsbruck

einmal mehr zum Zentrum der alpenländischen

Volksmusik.

Junge MusikantInnen und SängerInnen

aus vier Ländern – Österreich, Bayern,

Südtirol und Schweiz – treffen sich, um

beim größten Wettbewerb rund um die

traditionelle Volksmusik, dem Alpenländischen

Volksmusikwettbewerb/Herma

Haselsteiner-Preis, ihr Können zu präsentieren.

Seid dabei und mittendrin...

• öffentliche Wertungsspiele/Wertungssingen

(Freitag/Samstag)

• „Gsungen & Gspielt“, Musikantenhoangarte

im Congress Innsbruck

• Internationale Verkaufsmesse „Rund um

die Volksmusik“, Noten-, Trachten- und

Instrumentenverkaufsausstellung

• Volkstanzabend, Volkstanzfest für alle

TeilnehmerInnen und Gäste

• Aufg‘horcht in Innsbruck – Volksmusik

erobert die Stadt! Volksmusik an verschiedenen

Plätzen in der Innenstadt

• Großer Festabend, Höhepunkt des Alpenländischen

Volksmusikwettbewerbs

mit Verleihung der Herma Haselsteiner-Preise

• Festlicher Abschlussgottesdienst im

Innsbrucker Dom, gestaltet durch Mitwirkende

des AVMW

• Aufg’horcht- Volksmusikfrühschoppen,

in Innsbrucker Wirtshäusern und auf umliegenden

Almen

Du möchtest aktiv mitwirken und dich

solistisch oder mit deiner Gruppe anmelden?

Hier ein kleiner Auszug aus der Ausschreibung:

TEILNAHME

Teilnahmeberechtigt sind alle Musikanten

bis zum 25. und alle Sänger bis zum

30. Geburtstag (Stichtag 30. Oktober

2022) aus dem In- und Ausland, welche

solistisch oder in der Gruppe – bis zu acht

Mitwirkende, Liedbegleiter sind nicht

eingerechnet – alpenländische Volksmusik

spielen bzw. das echte alpenländische

Volkslied pflegen. Von der angegebenen

Altersgrenze ausgenommen sind lediglich

der Leiter einer Gruppe oder die Eltern

und ältere Verwandte in singenden

und spielenden Familien (siehe Punkt

„Auftritt vor der Jury“). Bereits ausgezeichnete

Gruppen oder Solisten können

in derselben Wertungskategorie nicht

mehr antreten.

MUSIZIERGUT

Die Lieder und Stücke sollen aus der regionaltypischen

Volksmusik stammen. Mindestens

zwei der anzugebenden Stücke/

Lieder müssen aus dem engeren, überlieferten,

regionaltypischen Musizier-/Gesangsgut

stammen. Als Grundlage wird

das/die angemeldete Bundesland/Region

Foto: Thomas Erichsen

herangezogen. Auch neu geschaffenes

Musiziergut, das in der Tradition bodenständiger

Volksmusik gewachsen und ihr

nachempfunden ist, kann mit einbezogen

werden, allerdings soll die Musizierart

und die Spielweise des Instrumentariums

der regionalen Tradition entsprechen. Im

Bereich des Singens sind neben Liedern

und Jodlern auch Balladen und Gstanzln

(vielleicht mit selbstgemachten Texten)

sowie geistliches Liedgut willkommen.

Bei der Zusammenstellung des Programms

sollte auf Abwechslung in Inhalt,

Ausdruck, Charakter, Tempo und Besetzung

geachtet werden.

Die detaillierte Ausschreibung sowie alle

weiteren Infos rund um den 24. AVMW/

Herma Haselsteiner-Preis werden ab

April 2022 auf der Website des Tiroler

Volksmusikvereines www.tiroler-volksmusikverein.at

zu finden sein.

Die Anmeldephase läuft vom 01. Juni

bis 15. Juli 2022!

ACHTUNG: Mit 150 Wertungen für

Gruppen und Solisten ist die Teilnahme

am Wettbewerb begrenzt!

Große Freude beim Raistinger Jugendgsang bei der Ergebnisverkündung

60

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


24. Alpenländischer

Volksmusikwettbewerb

Foto: Bernhard Stelzl Photography

Herma Haselsteiner-Preis

27. – 30. Oktober 2022 | Congress Innsbruck

Veranstalter

Tiroler Volksmusikverein

Südtiroler Volksmusikkreis

Tiroler Musikschulwerk

Autonome Provinz Bozen – Landesdirektion Deutsche

und ladinische Musikschule/Referat Volksmusik

Verein für Volkslied und Volksmusik e.V., Bayern

Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V.

Infos & Anmeldung

Tiroler Volksmusikverein

www.tiroler-volksmusikverein.at

s.steuma@gmail.com

Tel. +43 (0)664 5061850

In Zusammenarbeit mit den ORF - Landesstudios, BR und Rai Südtirol.


Direkt zum Anmeldeformular und

immer aktuelle Infos unter:

www.musikschule.it

innerhalb 21. Jänner 2022

www.musikschule.it

Referat Volksmusik

in Zusammenarbeit mit dem

VORSICHT

44. OBERLÄNDER SÄNGER- UND MUSIKANTENTREFFEN

Das 44. Oberländer Sänger- und Musikantentreffen wird 2022 wieder stattfinden.

Nach einer zweijährigen „Corona-Pause“ geben sich Gesangs- und Instrumentalgruppen

aus Tirol ein musikalisches Stelldichein. Die passende Kulisse dazu liefert

das Kultur- und Veranstaltungszentrum B4 in Zirl.

Es wirken mit: Nauderer Schupfamusi, Sängervereinigung Wolkensteiner, Harfenduo

Neyer/ Roithmayr, Stubenmusig Würziger Aufschlag

Durch die Veranstaltung führen in bewährter Weise Nikolaus Köll und Peter Margreiter.

ZuhörerInnen aus Nah und Fern sind herzlich willkommen!

Eintritt: 11 €, TVM Mitglieder 10 € (Vorlage Mitgliedsausweis), Kinder/Jugendl.

bis 16 Jahre 6 €, Begrenzte Platzanzahl!

Kartenverkauf unter: www.tiroler-volksmusikverein.at oder Tel: +43 (0) 512 39 55 66

Foto: TVM

Es gelten die zum Veranstaltungszeitpunkt vorgeschriebenen COVID 19- Sicherheitsmaßnahmen und Zutrittsnachweise.

So, 20. März 2022, 15:30 Uhr

Zirl, Kultur- und Veranstaltungszentrum B4.

5. SÜDTIROLER VOLKSMUSIKWETTBEWERB

Der Südtiroler Volksmusikwettbewerb feiert heuer einen halbrunden Geburtstag! Dass er bereits zum 5.

Mal stattfindet, ist ein erfreuliches Zeichen und zeugt vom ungebrochenen Interesse der Kinder, Jugendlichen

und jungen Erwachsenen für die Volksmusik in all ihren Facetten.

Dabei sein zahlt sich aus: es gibt keine Sieger und auch keine Verlierer, die Jury gibt Ratschläge und

motiviert, außerdem bieten sich Möglichkeiten des Kennenlernens und des Austausches mit jungen

Menschen, die die Freude zur Volksmusik miteinander teilen. In welcher Form auch immer: in Präsenz

oder Online. Der Wettbewerb findet mit Sicherheit statt. Do bin i dabei!

Sa., 2. April 2022, ab 8:30 Uhr

Musikschule und Grundschule Auer

5. Südtiroler

Volksmusik

Wett bewerb

AUER - 2. APRIL 2022

Do bin i dabei!

ab 8:30 Uhr

Wertungsspiele in der Musikschule und Grundschule Auer

19:30 Uhr

Festliche Abschlussveranstaltung mit Urkundenübergabe

in der Aula Magna der Oberschule für Landwirtschaft

A WEIS’ FÜRS DORF – WEISENBLASEN RUND UM DEN

KALVARIENBERG IN MIEDERS

ANMELDUNG

INFORMATIONEN

Foto: Referat Volksmusik

Im Rahmen des 13. Weisenbläser- und Tanzlmusigseminares des Tiroler Volksmusikvereines

und des Blasmusikverbandes Tirol erklingt auch dieses Jahr wieder „A Weis‘ fürs

Dorf“. MusikantInnen aus allen Teilen Tirols, Bayern und der Schweiz werden Mieders

wieder für eine Stunde in eine volksmusikalische Klangwolke eintauchen und rund um

den beschaulichen Kalvarienberg feine Bläserweisen erklingen lassen.

Wir laden herzlich zum Verweilen und Zuhören ein!

Sa, 23. April 2022, 18:00 Uhr

Kalvarienberg, Mieders

A TANZL, A WEIS‘– ZUALOSN, TANZN, HOANGARTN!

Unter diesem Motto laden wir Volksmusikfreunde, Tanzwillige und auch Tanzmuffel zu einem

Volksmusikabend mit den Tiroler Tanzmusikanten ein. Ebenfalls werden weitere anwesende

MusikantInnen des Weisenbläser- und Tanzlmusigseminares aus Nord,- Süd- und Osttirol, sowie

aus Bayern und der Schweiz flott aufspieln.

Eintritt: freiwillige Spenden! Keine Sitzplatzreservierung vorab möglich!

Es gelten die zum Veranstaltungszeitpunkt gesetzlich vorgeschriebenen Zutrittsnachweise

und COVID-19 Sicherheitsmaßnahmen.

Foto:TVM

Foto: Tiroler Tanzmusikanten

Sa, 23. April 2022, ab 19:30 Uhr (Saaleinlass ab 18:45 Uhr) | Gemeindesaal Mieders

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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


VORSICHT

50. HOANGART IM ANSITZ KEMATEN AM RITTEN

Was im Februar 2003 als erste Veranstaltung dieser Art begann, wird nun mit

diesem Jubiläums Hoangart gebührend gefeiert. Folgende Gruppen werden dabei

sein: Die Wangener Musikanten, die Rittner Klarinettenmusi, die Geigenmusig

Frisch g‘strichn aus dem Pustertal und die Stammtischsänger aus Nordtirol. Moderation:

Christine Wieser

In einem der schönsten Plätze auf dem Ritten treffen diesmal ausgezeichnete Sänger

und Musikanten aufeinander und werden mit ihren Liedern und Weisen die

Herzen der Volksmusikbegeisterten erfreuen.

Der Südtiroler Volksmusikkreis als Veranstalter und die Wirtsleute vom Ansitz

Kematen freuen sich auf viele Gäste aus nah und fern. Die Veranstaltung wird

von RAI Südtirol aufgezeichnet. Es gelten die aktuellen Corona Bestimmungen.

Foto: Florian Steiger

Freitag, 27. Mai 2022 – 20:00 Uhr

Ort: Ansitz Kematen in Klobenstein am Ritten

Tischreservierungen erbeten unter 0471/356356

VOLKSMUSIK AUF SCHLOSS TIROL

„JUBILÄUMSHUANGORT 30 JAHRE“

Zum 30. Mal findet heuer der beliebte Huangort auf Schloss Tirol statt. Sänger-

Innen und MusikantInnen singen und musizieren im Rittersaal und die Volkstanzfreunde

können ihr Tanzbein schwingen, sofern es die Situation erlaubt. Auf

euer Kommen freuen sich der Volkstanz und Volksmusikkreis Burggrafenamt in

Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Schloss Tirol.

Sonntag, 29. Mai 2022, 14:00 Uhr

Dorf Tirol, Schloss Tirol

Foto: Frieder Blickle

VOLKSMUSIK AUF SCHLOSS PRÖSELS

Nach zweimaliger coronabedingter Absage soll heuer wieder die Vielfalt an Klängen

und Farben der Südtiroler Volksmusik im festlichen Rahmen von Schloss

Prösels gefeiert werden. Sängerinnen und Sänger, Musikantinnen und Musikanten

aus allen Landesteilen Südtirols singen, musizieren und tanzen. Sie zeigen

ihre Eigenheiten der Mundart im Gesang und beim Musizieren in verschiedensten

instrumentalen Besetzungen. Im Mittelpunkt stehen Gesang, Musik und Tanz als

Ausdruck der Freude und der menschlichen Begegnung.

Sonntag, 19. Juni 2022, 14:30 Uhr

Prösels, Schloss Prösels

Foto: Franz Hermeter

Harfe

Hackbrett

Zither

www.muernseer.at

Produktion, Verkauf und Service:

Salzburger Straße 21a · A-6382 Kirchdorf in Tirol

Tel. +43 5352 64008 · info@muernseer.at

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 63


VEREINSMEIEREI


VORSICHT

VOLKSMUSIK IN RADIO UND TV

WOCHENPROGRAMM:

SONNTAG 11:05 – 12:00 UHR

Sunntigsweis. Mit Roland Walcher –

Silbernagele

jeden Donnerstag 18.00 – 19.00 Uhr

„Tiroler Weis“ – Volksmusik & Volkskultur,

gestaltet von Theresa Frech

MONTAG 18:05 – 19:00 UHR

Dur und schräg. Traditionelle und neue

Blasmusik mit Norbert Rabanser

MITTWOCH 18:05 – 19:00 UHR

A Tanzl, a Weis. Volksmusik mit Hörerwünschen

und Veranstaltungshinweisen.

Abwechselnd gestaltet von Franz

Hermeter, Hannes Premstaller, Heidi

Rieder, Christine Wieser und Marlene

Zwerger

DONNERSTAG 18:05 – 19:00 UHR

Unser Land. Kultur & Natur in Südtirol.

Mit Heike Tschenett, Barbara Wiest und

Judith Edler

FREITAG 18:05 – 19:00 UHR

Blasmusik. Mit Dieter Scoz

SAMSTAG 11:05 – 12:00 UHR

Unser Land. Kultur & Natur in Südtirol.

Mit Heike Tschenett, Barbara Wiest und

Judith Edler (Wh.)

SAMSTAG 17:05 – 18:00 UHR

Achtung Volksmusik. Zu Gast bei Christine

Wieser

SONNTAG und FEIERTAGE 08:10 – 09:00

UHR

Meine Volksmusik. Franz Hermeter,

Luisa Jaeger, Heidi Rieder, Christine

Wieser, Reinhard Zangerle und GastmoderatorInnen

präsentieren abwechselnd

ihre persönliche Volksmusik.

SONNTAG 13:10 – 14:00 UHR

Zwa Fiedln, a Klåmpfn und an schian

Gsång. Mit Peter Altersberger

Live–Stream für Hörer im Ausland über:

www.raisuedtirol.rai.it

Genannte Sendungen können auch auf

der Homepage von Rai Südtirol in der

Mediathek nachgehört werden. Folgende

Sendungen finden sich zusätzlich auch

im Podcast: Dur und schräg, Unser

Land, Blasmusik, Achtung Volksmusik.

Für Android–Handys gibt es die sehr

bequeme Rai–Südtirol–App!

MÄRZ 2022 - JUNI 2022

jeden Montag 18.00 – 19.00 Uhr

„Tiroler Weis“ – Volksmusik & Volkskultur,

gestaltet von Steffi Holaus

19.00 – 20.00 Uhr

„Musikanten spielt s auf“ - Volksmusik

aus unserem Archiv

jeden Dienstag 18.00 – 19.00 Uhr „Tiroler

Weis & Blasmusik“ - Volksmusik und

Blasmusik,

gestaltet von Peter Kostner

19.00 – 20.00 Uhr

„Musikanten spielt s auf“ - Blasmusik

aus unserem Archiv

jeden Freitag 18.00 - 19.00 Uhr

„Dahoam in Tirol“ – Volksmusik &

Tiroler Lebensart zum Wochenende,

gestaltet von Gabi Arbeiter, Christa

Mair-Hafele,

Peter Kostner und Peter Margreiter

19.00-20.00 Uhr

„Kraut & Ruabn“ – Die Alpine Welle,

neue Volksmusik, gestaltet von Claudia

Sala (Wiederhlg. Sonntag 19.00 Uhr)

jeden FEIERTAG 06.00 – 08.00 Uhr

„Mit Volksmusik in den Sonntag

Morgen“, gestaltet von Gabi Arbeiter,

Theresa Frech und Peter Kostner

18.00 – 19.00 Uhr

„DAS PLATZKONZERT“, gestaltet von

Wolfgang Kostner

Chorsendung „Vielstimmig“

Ostermontag, 18.04.22 *19.00 – 20.00

Uhr

Christi Himmelfahrt, 26.05.22 *19.00 –

20.00 Uhr

„Mei liabste Weis“ im ORF Fernsehen

(Info: Orte noch nicht fix)

26.03.2022, ORF2, 20.15 Uhr

28.05.2022, ORF2, 20.15 Uhr

Veranstaltung im ORF Studio 3:

15.6.2022, 19:30 Uhr – Musikantenpodium:

Eine Bühne für junge Volksmusikant*innen

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 65


VORSICHT

VERANSTALTUNGEN 2022

MÄRZ 2022

MAI 2022

Foto: Klaus Strobl

Mo, 07.03., 19:00 Uhr: Volksmusikabend im Hoferwirt.

Neustift im Stubaital.

Mitwirkende: Zupf & Ziach

Mo, 14.03., 19:00 Uhr: Volksmusikabend im Hoferwirt.

Neustift im Stubaital.

Mitwirkende: Stubaier Freitagsmusig

Sa, 19.03., 19:00 Uhr: Volksmusikkonzert

der LMS Ötztal.

Gemeindesaal Längenfeld

Mitwirkende: SchülerInnen der LMS Ötztal,

Stubaier Freitagsmusig, Die Aushalltigen

Moderation: Joachim Weißbacher

Fr, 06.05., 20:00 Uhr: Musikantenstammtisch im Gasthof

Traube. 6574 Pettneu, Dorfstraße 77.

Mitwirkende: Sänger und Musikanten sind herzlich willkommen!

So, 15.05., 17:00 Uhr: Mariensingen

zur JHV des Tiroler Volksmusikvereines.

Stiftskirche Innsbruck. Maria-Theresien-Straße

2, 6020 Innsbruck.

Mitwirkende: Wipptaler Dreigesang,

Inntaler Weisenbläser, Kohlbründl

Viergsang, Michl Trio

Moderation: Joch Weißbacher

Foto: R. Sigl

So, 20.03., 15:30 Uhr: Oberländer Sänger- und Musikantentreffen.

Zirl, Kultur- und Veranstaltungszentrum B4.

Mitwirkende: Gesangs- und Instrumentalgruppen aus Tirol,

Bayern und Südtirol

Mo, 21.03., 19:00 Uhr: Volksmusikabend im Hoferwirt.

Neustift im Stubaital.

Mitwirkende: Familienmusik Stecher

So, 15.05., 18:30 Uhr: Jahreshauptversammlung mit

Neuwahlen. Stiftskeller Innsbruck, Stiftgasse 1, 6020

Innsbruck.

Mitwirkende: Alle Mitglieder, Freunde der Volksmusik und

Interessierte sind herzlich willkommen!

JUNI 2022

Mo, 28.03., 19:00 Uhr: Volksmusikabend im Hoferwirt.

Neustift im Stubaital.

Mitwirkende: Stubaier Freitagsmusig

APRIL 2022

Mo, 04.04., 19:00 Uhr: Volksmusikabend im Hoferwirt.

Neustift im Stubaital.

Mitwirkende: Zupf & Ziach

Mo, 11.04., 19:00 Uhr: Volksmusikabend im Hoferwirt.

Neustift im Stubaital.

Mitwirkende: Familienmusik Stecher

Fr, 03.06., 20:00 Uhr: Musikantenstammtisch im Gasthof

Traube. 6574 Pettneu, Dorfstraße 77.

Mitwirkende: Sänger und Musikanten sind herzlich willkommen!

Fr, 17.06., 8:30 Uhr: 2. Angerberger

Volksmusiktage. Volksschule Angerberg.

Mitwirkende: ReferentInnen- Magdalena

Außerlechner, Reinhard Gusenbauer,

Katharina Kuen, Stefan

Neussl, Florin Pallhuber, Martin

Spöck, Sabine Spöck, Betreuung: Michaela Thurner

Foto: M. Ausserlechner

Foto: R. Kapavik

Mo, 18.04., 19:00 Uhr: Volksmusikabend im Hoferwirt.

Neustift im Stubaital.

Mitwirkende: Bröllerhofmusig

Sa, 23.04., 18:00 Uhr: A Weis’ fürs Dorf.

Mieders, Kalvarienberg.

Mitwirkende: Weisenbläsergruppen aus

allen Teilen Tirols, der Schweiz und Bayerns

Sa, 23.04., 19:30 Uhr: A Tanzl, a Weiszualosn,

tanzn, hoangartn!. Mieders, Gemeindesaal.

Mitwirkende: Tiroler Tanzmusikanten und Tanzlmusiggruppen

aus allen Teilen Tirols

Moderation: Peter Margreiter, Eintritt: freiwillige Spenden

JULI 2022

Fr, 01.07., 20:00 Uhr: Musikantenstammtisch im Gasthof

Traube. 6574 Pettneu, Dorfstraße 77.

Mitwirkende: Sänger und Musikanten sind herzlich willkommen!

So, 17.07., 15:00 Uhr: 41. Tiroler Musizierwoche. LLA Rotholz.

Mi, 27.07., 13:00 Uhr: 5. Kinder- und Jugendsing- und

-Musiziertage. Haushaltungsschule Imst.

Sa, 30.07., 15:00 Uhr: Abschlusskonzert der 5. Kinderund

Jugendsing- und -Musiziertage. HAK Saal Imst, 6460

Imst.

66

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


Foto: Andreas Prischner

Mitwirkende: TeilnehmerInnen und ReferentInnen der 5.

KIJuSiMu

AUGUST 2022

Fr, 05.08., 20:00 Uhr: Musikantenstammtisch

im Gasthof Traube.

6574 Pettneu, Dorfstraße 77.

Mitwirkende: Sänger und Musikanten

sind herzlich willkommen!

SEPTEMBER 2022

Fr, 02.09., 20:00 Uhr: Musikantenstammtisch im Gasthof

Traube. 6574 Pettneu, Dorfstraße 77.

Mitwirkende: Sänger und Musikanten sind herzlich willkommen!

OKTOBER 2022

Fr, 07.10., 20:00 Uhr: Musikantenstammtisch im Gasthof

Traube. 6574 Pettneu, Dorfstraße 77.

Mitwirkende: Sänger und Musikanten sind herzlich willkommen!

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De vom Berg (Ltg. Engelbert Wörndle)

präsentiert ihre 2 Sammelhefte u. aktuelle CD!

NOVEMBER 2022

Fr, 04.11., 20:00 Uhr: Musikantenstammtisch im Gasthof

Traube. 6574 Pettneu, Dorfstraße 77.

Mitwirkende: Sänger und Musikanten sind herzlich willkommen!

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DEUTSCHLAND: Fon: 08823 / 926545 • Fax: 08823 / 926842

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Foto: F.Binder/Tyrolis

SCHEIBCHENWEIS/ BUCHSTÄBLICH

ZILLACHTÅLERISCH

G’SUNGEN UND G’SPIELT

Ein umfangreiches CD-Projekt von Franz Binder

Vor ca. 2 Jahren beschloss ich mit meinem Bachhäusl Dreigsang 3CDs zu produzieren

- für jede Jahreszeit eine - da es für jede Jahreszeit so schöne Lieder gibt. Damit dies

nicht zu eintönig wird, habe ich beschlossen einen Querschnitt durch das Zillertaler Musikleben

„wia friaga“ zu geben. Dazu lud ich mir als weitere Gruppen die Geschwister

Dengg, die „Ummerlander“, das Harfenduo „Lydia und Stefan“ und ganz wichtig, eine

Besonderheit des Zillertales, die noch einzig verbliebene Geigenmusig, die „Schwendberger

Geigenmusig“ ein! Dazu kamen noch diverse Ziachaspieler mit Harfen – und

teilweise auch Bassgeigenbegleitung.

4 CDs mit Gesang und Instrumentalmusik –

2 CDs mit Zillertaler Ziachastückln

Und daraus entwickelte sich ein

neues Projekt! Ich sammelte alte

Ziachastückln von noch lebenden,

aber auch schon verstorbenen Spielern,

die ja nicht aufgezeichnet und

meist mit dem Ableben des Musikanten

vergessen wurden. 79 Stücke

nahm ich auf 2 CDs auf. Die 6.

CD ist der Bachhäusl Dreigsang mit

Instrumentalstücken für zwischendurch.

Am 22. Oktober hatten wir in der

Sichtbar, im Feuerwek Binder in

Fügen, eine CD Präsentation, die

sehr erfolgreich verlief. Aufgrund

der großen Nachfrage machen wir

eine Wiederholung der Präsentation am Freitag, den 3. Juni 2022 um 20.00 im Tux

Center in Lanersbach im Tuxertal. Der Eintritt beträgt 15 Euro, Reservierungen unter

05287/5806.

CDs sind erhältlich bei Franz Binder, 6272 Kaltenbach,

Tel.: 0680/2162424 oder bei Steiner Barbara – 0650/8404010

BUCHPRÄSENTATION – DEM LAND TIROL DIE TREUE

Florian Pedarnig, ist wohl einer der bekanntesten Tiroler Volksmusikanten und für

die Erhaltung, Weiterentwicklung und Pflege der Tiroler Blas- und Volksmusik von

immenser Bedeutung.

Peter Kostner hat nun eine Biografie über ihn verfasst und stellt sein Werk zweimal in

Tirol im Rahmen einer Buchpräsentation vor!

Der Eintritt ist frei, für musikalische Umrahmung ist gesorgt. Es besteht die Möglichkeit

Bücher direkt bei der Veranstaltung zu erwerben und signieren zu lassen.

Mo, 18. April 2022, 16:00 Uhr Gemeindesaal Ainet

Di, 19. April 2022, 19:00 Uhr Landgasthof Bogner, Absam

68

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


BUCHSTÄBLICH

FIDEL SOCIN 1871 – 1958

Auf den Spuren der ersten Bozner Harmonika- und Harmoniumfabrik

Foto: Fondazione Socin

Nur selten trifft man heutzutage noch

auf eine Harmonika oder ein Harmonium

der Marke Fidel Socin. Schloss

die 1871 gegründete Fabrik im Herzen

von Bozen doch schon vor mehr als 60

Jahren ihre Tore.

Einst war die Bozner Harmonikafabrik

ein international bedeutender Hersteller

aller Arten von Harmonikainstrumenten.

Im Jahr 1907 schreiben die Bozner

Nachrichten über die Fabrik: „Sie gehört

dank ihrer Ausdehnung und Leistungsfähigkeit

zu den besten derartigen Etablissements

in ganz Österreich …“

Doch wie kann es sein, dass dieses so

erfolgreiche Unternehmen heutzutage

sogar in Fachkreisen komplett in Vergessenheit

geraten ist?

Fidel Socin – vom

Bauernsohn zum

Harmonikafabrikanten

Fidel Socin wurde am 1841 als Sohn

des Bauern Valentino Sozzin in Sarnonico,

im heutigen Trentino, geboren. Er

spielte in jungen Jahren selbst begeistert

Harmonika und war offensichtlich auch

sehr geschickt, wenn es darum ging Instrumente

zu reparieren. Erst im zweiten

Bildungsweg entschied er sich dann für

eine Ausbildung zum Harmonikabauer.

In der Zeitungsannonce zur „Geschäfts-Eröffnung“

im Jahre 1871 teilt er

mit «mehrere Jahre hindurch in den berühmtesten

Fabriken Wien’s und Stuttgart

alle Gattungen von Harmonium’s

und Harmonica’s verfertigt» zu haben.

Die Erfindung der

Handharmonika

Die Handharmonika wurde erst in den

1820-er Jahren in Wien erfunden. 1829

erhielt Cyrill Demian mit seinen Söhnen

ein zweijähriges Privileg auf ein Instrument,

das sie „Accordion“ nannten.

Demian empfahl sein Instrument «für

Reisende, das Land oder Gesellschaften

besuchende Individuen beiderlei

Geschlechts. Es können auf demselben

Märsche, Arien, Melodien und selbst

von einem Nichtkönner der Musik nach

kurzer Übung die lieblichsten, ergreifendsten

… Accorde gespielt werden.»

Der große Hunger

nach Harmonikas

Die Harmonikainstrumente verbreiteten

sich in Folge wie ein Lauffeuer in ganz

Europa. Sie verdrängten das traditionelle

Instrumentarium als Tanzmusikinstrument.

Die große Nachfrage nach Handharmonikas

bescherte Fidel Socin einen

raketenhaften Unternehmensstart. Schon

nach wenigen Jahren übersiedelte sein

Betrieb in Bozen aus der Kapuzinergasse

in die Fleischgasse und im Jahr 1899

bezog er mit seinen Mitarbeitern ein neu

erbautes Fabrikgebäude in der heutigen

Sparkassenstraße. Im Jahr 1900 berichtet

die Bozner Zeitung, dass 35 Mitarbeiter

im Betrieb von Fidel Socin beschäftigt

sind und pro Tag etwa 8 bis 10 Harmonikas

erzeugt werden. Das würde bedeuten,

dass pro Jahr eine Menge von 1900

bis 2500 Harmonikas produziert wurde.

Ein Produktkatalog von 1907

Im Oktober 1907 berichten die Bozner

Nachrichten über einen dreisprachigen,

reich illustrierten Katalog, welchen die

Firma Fidel Socin in die weite Welt entsandt

hat. Ein Exemplar davon lagert

heute noch im Südtiroler Landesarchiv.

Im Katalog wurden 77 Harmonikamodelle

verschiedenster Art abgebildet und

in den Sprachen Deutsch, Italienisch und

Französisch beschrieben. Er zeugt von

der starken internationalen Ausrichtung

des Unternehmens. Zu den Kunden der

sogenannten „Bozner Harmonika“ zählten

Musiker aus allen Kontinenten. Für

die internationalen Kontakte waren vor

allem die Emigranten aus dem Trentino

sehr hilfreich.

Der Erste Weltkrieg stoppt

den Erfolgslauf

Anfang des 20. Jahrhunderts schien für

Fidel Socin kein Ende des Wachstums

absehbar. Um 1914 sprach man schon

von einer Hundertschaft an Mitarbeitern

und über eine Erweiterung der Fabrik

wurde nachgedacht. Doch der Erste

Weltkrieg war eine schwere Zäsur für

das so erfolgreiche Tiroler Unternehmen.

Ein Großteil der erfahrenen Mitarbeiter

wurde an die Front berufen und

nur wenige kehrten nach dem Krieg in

das Unternehmen zurück. Im Februar

1917 starb Fidel Socin. Durch den gut

ausgebildeten und auf die Nachfolge

vorbereiteten Sohn Ruggero Socin war

die Fortführung des Unternehmens gesichert.

Das turbulente Ende der

Harmonikafabrik

Nach dem Ersten Weltkrieg fand sich

die Bozner Harmonikafabrik plötzlich

in einem neuen Staat wieder. Anfang der

1920er Jahre schien es zunächst wieder

aufwärts zu gehen. Doch die Weltwirtschaftskrise

bremste die Entwicklung.

Es waren in der Zwischenkriegszeit nur

noch wenige Mitarbeiter im Betrieb tätig.

Während dem Zweiten Weltkrieg wurde

die Fabrik durch zwei Bombenangriffe

zerstört. Der Wiederaufbau nach dem

Krieg war ein finanzieller Kraftakt für

die Familie Socin, welcher nur im Vertrauen

auf den Erhalt der versprochenen

Entschädigungen für Kriegsgeschädigte

in Angriff genommen werden konnte.

Das bittere Ende der einst so erfolgreichen

Musikinstrumentenfabrik zog sich

über ein ganzes Jahrzehnt. 1956 musste

das Fabrikgebäude versteigert werden

und das Unternehmen wurde 1958, mit

dem Tod von Ruggero Socin, aus dem

Handelsregister gelöscht.

Musikinstrumente

in aller Welt

Noch heute findet man in allen Ecken der

Welt Instrumente der Marke Fidel Socin.

Es sind klangvolle und doch stumme

Zeugen einer glorreichen Vergangenheit

des Unternehmens, welches seine Produkte

von (Süd-)Tirol aus in die ganze

Welt entsandte.

Über Rückmeldungen zu noch vorhandenen

Instrumenten sowie sonstige Informationen

zum Thema freut sich der

Autor Christof Amenitsch unter: fidel.

socin.1871@gmail.com

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022 69


BUCHSTÄBLICH

TIROLER LANDESMUSEEN JODLER AUS TIROL

NEUAUFLAGE VON

JODLER AUS TIROL

Jodler aus Tirol (hg. Manfred Schneider)

Volksmusik in Tirol, Band I, 221 S.

Seit einiger Zeit vergriffen

und immer

wieder nachgefragt,

JODLER

wurde die einzige

umfassende Tiroler

AUS TIROL

HERAUSGEGEBEN VON MANFRED SCHNEIDER

Jodlerausgabe nun

neu aufgelegt. Das

Standardwerk bietet

einen Fundus von 100

Jodlern, die von mehreren

Sammlern im

Laufe fast eines Jahrhunderts

aufgezeichnet

wurden. Unter den

meist zwei oder drei, selten auch ein- oder vierstimmigen Jodlern

finden sich der Hosnlupf, der Steftenschlager, der Zellberger,

der Teufel-Jodler, der Erdäpfler, der Sterzinger Metten-Jodler

(bekannt als Andachtsjodler) u.v.a.

Das Buch kostet € 25 (TVW-001) und ist in allen Shops der Tir.

Landesmuseen und Tir. Volksliedarchiv erhältlich.

Museumstraße 15 | 6020 Innsbruck

Tel. 0043 (0)512 59489-125

volksliedarchiv@tiroler-landesmuseen.at

volkslied.at | shop.tiroler-landesmuseen.at

FIDEL SOCIN

Das Buch „Fidel Socin –

Auf den Spuren der ersten

Bozner Harmonikaund

Harmonium Fabrik“

erzählt auf abwechslungsreiche

Weise Stationen

aus der Geschichte dieses

Tiroler Harmonikafabrikanten.

Ziel der Publikation, anlässlich

des 150. Jahrtages

der Firmengründung, ist

es den großen Instrumentenbauer

und seine Fabrik

vor dem Vergessen zu

bewahren. Das Buch ist

im Verlag Bibliogamma O.N.L.U.S (Meran) erschienen und ist

in den Sprachen Deutsch und Italienisch erhältlich. Dank der

freundlichen Genehmigung des Südtiroler Landesarchivs konnte

auch der dreisprachige Produktkatalog aus dem Jahr 1907

nachgedruckt werden. Die Buchvorstellung ist für Mai 2022

im Stadtmuseum in Bozen geplant. Weitere Informationen zum

Buch und eine Möglichkeit zur Vorbestellung erhalten Sie auf

der Internetseite:

www.fidel-socin.com

oder direkt beim Autor:

Christof Amenitsch

fidel.socin.1871@gmail.com

Tel.: +39 331 6278289 / +43 676 6072400

Aktuelle Infos zum Thema werden zudem laufend auf der Facebookseite

www.facebook.com/fidel.socin.1871 veröffentlicht.

NEUERSCHEINUNG

in Zusammenarbeit zwischen dem Referat Volksmusik Bozen und dem Konservatorium

Claudio Monteverdi Bozen

Studienwerke

für die Aufnahmeprüfungen

Triennium und Biennium

Steirische Harmonika

Die Publikation „Studienwerke für die Aufnahmeprüfungen Triennium und Biennium“ beinhaltet

eine Auswahl an Musikstücken, mit denen sich Hannes Premstaller und Stefanie

Unterberger im Studienjahr 2020/21 am Konservatorium Claudio Monteverdi Bozen im

Rahmen des Hauptfachunterrichtes Steirische Harmonika beschäftigt haben.

Ausgangsbasis waren ein- bis mehrstimmige Notensätze bzw. auch Tondokumente, die

unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte wie z.B. Varianten der Zweistimmigkeit,

Lagenspiel, Abwandlungen der Bassstimmen etc. eingerichtet wurden.

Die Publikation ist im Referat Volksmusik erhältlich und kann auf dessen Homepage unter

der Rubrik Publikationen bestellt werden.

Infos unter www.musikschule.it, siehe Volksmusik

70

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 47. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2022


BESTÄNDIG

UND KREATIV

ZUGLEICH

Die TT und der Tiroler Volksmusikverein.

Ein Stück Tiroler Identität im 21. Jahrhundert.

www.tt.com

© THOMAS ERICHSEN


Mitglieder im Zoom!

Wir bedanken uns für die zahlreichen Einsendungen eurer besonderen

Schnappschüsse und dürfen hier nun die besten drei präsentieren.

Gratulation den Gewinnern!

Unser heutiges Thema: Volksmusik „dahoam“

Früh übt sich!

Foto: Annette Berk Foto: Elisabeth Weitlaner

Die kleine Sarah darf nicht fehlen, wenn die großen

Schwestern Anna &Theresa mit dem Papa Jakob musizieren.

Für den volksmusikalischen Nachwuchs ist bei

der Familienmusik Weitlaner aus Außervillgraten in Osttirol

gesorgt.

Danke an die Mama Elisabeth Weitlaner, für dieses

nette Bildl.

„Tirolerisch g’spielt“

in Berlin!

Wenn in Berlin Tiroler Volksmusik erklingt, ist unser

Mitglied Eckart Möhlenbeck sicher mit von der Partie.

Umrahmt von seinem Lehrer Tino (links) und seinem

Freund Knut (rechts) wird hier sicher auch das ein oder

andere in der Tiroler Musizierwoche Rotholz erlernte

Stückl g’spielt.

Danke der Fotografin Annette Berk!

„Dahoam in Kastelruth“

Foto: Famillie Waldpoth

Familie Waldpoth ist aber nicht nur „dahoam“ anzutreffen.

Ob bei „Aufg’horcht in Innsbruck“, beim

Weisenbläserseminar in Mieders oder auf dem „Tiroler

Musikantenball“- da wo etwas los ist, sind sie dabei!

Danke nach Kastelruth!

Wenn auch ihr gerne fotografiert und euer Bild einmal

im G‘sungen & G‘spielt entdecken möchtet, dann macht

mit! Unser nächstes Thema heißt:

„Es wird wieder geprobt!“

Bitte beachten: nur Aufnahmen im Querformat |

mindestens 1,5 MB | Fotoquelle angeben | kurze Bildbeschreibung

Achtung! Mit der Foto-Einsendung wird das Einverständnis zur

Veröffentlichung erteilt.

Einsendeschluss für euer besonderes Foto:

15. April 2022

Foto mailen an: tvm@tiroler-volksmusiksverein.at

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