3/2012 - Leporello
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ocksbeutel - typisch fränkisch?<br />
Was wäre Franken ohne Bocksbeutel - fränkische Weine ohne die flachgedrückte Kugelflasche?<br />
Dass der Bocksbeutel als Weinbehältnis in Franken erfunden wurde, ist<br />
jedoch leider so nicht richtig, das zeigt eine Ausstellung vom 31. März bis 30. September<br />
im Fichtelgebirgsmuseum in Wunsiedel anhand ausgewählter Exponate aus der<br />
Volkacher Sammlung Karl Schneider. Bereits vor der erstmaligen Erwähnung der Abfüllung<br />
von Wein aus dem Würzburger Bürgerspital in Bocksbeutelflaschen im Jahre<br />
1726 finden sich um 1600 bereits Flaschen dieser Art in Frankreich, den Niederlanden<br />
und England. Zweifelsohne entwickelte sich jedoch der Bocksbeutel zum Synonym für<br />
Fränkische Weinkultur. Er gilt weltweit als Symbol für fränkische Individualität und<br />
bürgt für hervorragende Qualität des Inhaltes. In der Ausstellung „Bocksbeutel - typisch<br />
fränkisch?“ gelingt es anhand der Sammlung von Karl Schneider, einen exzellenten<br />
Einblick zu geben in die Geschichte und Entwicklung von der Pilgerflasche hin<br />
zum Bocksbeutel und das mit Objekten aus allen Zeiten und aller Welt. Der Schwerpunkt<br />
der Präsentation liegt jedoch auf der Geschichte des fränkischen Bocksbeutels<br />
und ist ein Muss für alle Freunde eines edlen Tropfens! In diesem Sinne: zum Wohle!<br />
Jetzt oder nie<br />
Der zweite Teil der “Comedian Harmonists” auf der Bühne<br />
Nach dem großen Erfolg der<br />
ersten Produktion über<br />
die Comedian Harmonists<br />
folgt nun im Theater Hof der<br />
zweite Teil über das tragische<br />
Ende der Gruppe und des Lebenstraums<br />
ihres Gründers Harry<br />
Frommermann. Im Mittelpunkt<br />
stehen die Lebensläufe der ersten<br />
sechs Gruppenmitglieder und<br />
ihre Versuche, in der Kriegs- und<br />
Nachkriegszeit Nachfolgegruppen<br />
auf die Bühne zu bringen.<br />
Getragen werden die Szenen von<br />
den unverwechselbaren Liedern<br />
über den stechenden Kaktus,<br />
den wachsenden Spargel und die<br />
nichts tuenden Hühner, aber auch<br />
über Abschied und Aufbruch.<br />
1975 arbeitet der alte Harry<br />
Frommermann noch immer an<br />
der Idee, sein vocal orchestra einzuspielen.<br />
Seine Erinnerungen<br />
gehen zurück an die erste Boy-<br />
Group aller Zeiten - die Comedian<br />
Harmonists. 1935 hat sich<br />
das kongeniale Sextett, dem drei<br />
jüdische Mitglieder angehörten,<br />
unter dem politischen Druck<br />
der Nazis getrennt. Die Erinnerungen<br />
des alten Harry werden<br />
zu Szenen: Sechs ungleiche Charaktere<br />
versuchen als Musiker in<br />
einer extremen Zeit zu überleben<br />
und die geniale Formation in<br />
unterschiedlichen Besetzungen<br />
am Leben zu erhalten. Die Co-<br />
median Harmonists hatten einen<br />
unverwechselbaren Stil<br />
gefunden: Schlager, Volkslieder,<br />
Klassik und Jazz. Die Begeisterung<br />
kennt keine Grenzen. Im<br />
Rausch des Erfolges nehmen sie<br />
die bedrohlichen Ereignisse in<br />
der deutschen Politik nicht ernst.<br />
Im Februar 1935 wird die Gruppe<br />
von den Nationalsozialisten verboten.<br />
Robert Biberti, Ari Leschnikoff<br />
und Erwin Bootz bleiben in<br />
Deutschland und ergänzen sich<br />
zum Meistersextett. Zu der großen,<br />
nie überwundenen Schwierigkeit,<br />
das Niveau der Vorgänger<br />
zu erreichen, treten Probleme der<br />
Repertoire-Gestaltung auf, denn<br />
die Aufführung von Stücken jüdischer<br />
Komponisten und Texter<br />
war verboten. Harry Frommermann,<br />
Erich A. Collin und Roman<br />
Cycowski verlassen Deutschland,<br />
gründen eine neue Gruppe und<br />
haben im Ausland großen Erfolg.<br />
Beide Nachfolgegruppen lösen<br />
sich 1941 auf. Ihre Musik und ihr<br />
Schicksal gerieten in Vergessenheit.<br />
Am 30. März um 20 Uhr haben<br />
die “Comedian Harmonists<br />
- Teil 2” im Theater Hof Premiere.<br />
Zu sehen sind sie unter anderem<br />
am 18. April in der Stadthalle<br />
Bayreuth, am 24. April im<br />
Schlosstheater Fulda und am 12.<br />
Mai im Theater Augsburg. Weitere<br />
Infos: www.theater-hof.de.<br />
FLA<br />
flaneur<br />
NE<br />
UR<br />
Fichtelgebirge<br />
LeporeLLo 43