Festschrift 10 Jahre Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst Bonn
Den Familien nahe sein — kurze Wege — eine Begleitung entlang der Bedürfnisse. Das ist Anspruch des Deutschen Kinderhospizvereins, zu dem auch der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Bonn gehört. Seit über 10 Jahren steht jungen Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung und ihren Familien in der Stadt Bonn und darüber hinaus eine ambulante Kinder- und Jugendhospizbegleitung zur Verfügung.
Den Familien nahe sein — kurze Wege — eine Begleitung entlang der Bedürfnisse. Das ist Anspruch des Deutschen Kinderhospizvereins, zu dem auch der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Bonn gehört.
Seit über 10 Jahren steht jungen Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung und ihren Familien in der Stadt Bonn und darüber hinaus eine ambulante Kinder- und Jugendhospizbegleitung zur Verfügung.
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So verbrachte ich mit dem damals noch Kita-Kind
viele wunderbare Nachmittage mit Zoo-Museums-
Bibliotheks-Theaterbesuchen, Plätzchen backen und
vieles mehr. Dieser Familie blieb ich lange verbunden!
Es folgten unterschiedliche Begleitungen meist
jüngerer Geschwisterkinder (was meinem Wunsch
entsprach). Ja, man darf Wünsche haben in Bezug
auf Begleitung! Denn von Koordinationsfachkräfte-
Seite aus wurde mit fachlicher Kompetenz und
Empathie darauf geachtet, dass die Erwartungshaltung
der Familien und die der ehrenamtlichen Begleitung
sich im Einklang finden lassen. Um diesen Auftrag
bzw. diese Aufgabe erfüllen zu können, halfen unsere
regelmäßigen Treffen, Praxisbegleitungen und
Supervisionen.
Besonders für mich als „Ehrenamtliche“ waren die
Sommer-Familienseminare, wo Eltern, Geschwister, erkrankte
Kinder oder junge Erwachsene, Ehrenamtliche
und Krankenpflegepersonal zusammenkommen.
Innerhalb kurzer Zeit fühlt man sich wie ein Mitglied
einer großen und vor allem wertschätzenden Familie.
Das Vertrauen, das die Eltern der erkrankten Kinder/
Jugendlichen uns entgegenbringen, indem sie ihr
erkranktes Kind in unsere Obhut geben, macht mich
dankbar und demütig. Denn anders als oft von Außenstehenden
vermutet „opfern“ wir Ehrenamtlichen
nicht unsere Zeit, sondern wir verschenken sie und
noch viel wichtiger, wir bekommen eigentlich viel
mehr zurück als wir geben. Denn nach einer Woche der
Begegnungen mit Aktivitäten und vielen Gesprächen
fahre ich glücklich, beseelt und geerdet nach Hause!
„Erinnerung ist eine Form der Begegnung“
Khalil Gibran
So werde ich mich mit Dankbarkeit „erinnern“, die
„Begegnungen“ mit so vielen wunderbaren Menschen
haben mein Leben bereichert.
Christa
Nachdem ich anderthalb Jahre einen 6-jährigen
Jungen mit Muskeldystrophie Duchenne einmal
wöchentlich zum Spielen drinnen oder draußen
abgeholt hatte, schrieb mir seine Mutter zu
Weihnachten 2019 einen Gruß mit folgenden
Worten, die mich sehr berührt haben:
„Manche Engel kommen jede Woche!
Danke, Christa!“
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