31.05.2022 Aufrufe

contact Büromagazin #34

Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Die Pandemie hat die Karten neu gemischt, und je mehr wir im Home-Office sitzen und remote arbeiten, umso wichtiger wird die Suche nach Antworten. In der Titelstory haben wir uns konstruktive Gedanken zum neuen Anforderungsprofil für das Post-Corona Office gemacht. Dabei war schnell klar: Die durch Home-Office und Remote-Working entstandene Leere im Büro muss wieder gefüllt werden. Nur wie? Außerdem besuchen wir ein cooles New-Work Office über den Dächern Wiens, das mit seinem innenarchitektonischen Konzept Impulse setzt. Und wir entführen Sie nach Amsterdam in ein Boudoir aus Wolken und Wogen. Dort inszeniert das Architekturbüro Beyond Space eine Ode an Himmel und Meer: einfach faszinierend! Weiter geht’s mit dem topaktuellen Thema „Nachhaltige Büromöbel-Trends “ und mit einer klaren Schlussfolgerung: Green is in! Außerdem gibt’s noch Tipps zum Pausen-Management, Nützliches für den Büroalltag, ein praktisches New-Work-Lexikon und einen neugierigen Blick auf den Schreibtisch von Murat Özcelik, Genetiker, Mikrobiologe und Architekt in Personalunion.

Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Die Pandemie hat die Karten neu gemischt, und je mehr wir im Home-Office sitzen und remote arbeiten, umso wichtiger wird die Suche nach Antworten. In der Titelstory haben wir uns konstruktive Gedanken zum neuen Anforderungsprofil für das Post-Corona Office gemacht. Dabei war schnell klar: Die durch Home-Office und Remote-Working entstandene Leere im Büro muss wieder gefüllt werden. Nur wie? Außerdem besuchen wir ein cooles New-Work Office über den Dächern Wiens, das mit seinem innenarchitektonischen Konzept Impulse setzt. Und wir entführen Sie nach Amsterdam in ein Boudoir aus Wolken und Wogen. Dort inszeniert das Architekturbüro Beyond Space eine Ode an Himmel und Meer: einfach faszinierend! Weiter geht’s mit dem topaktuellen Thema „Nachhaltige Büromöbel-Trends “ und mit einer klaren Schlussfolgerung: Green is in! Außerdem gibt’s noch Tipps zum Pausen-Management, Nützliches für den Büroalltag, ein praktisches New-Work-Lexikon und einen neugierigen Blick auf den Schreibtisch von Murat Özcelik, Genetiker, Mikrobiologe und Architekt in Personalunion.

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Ausgabe 34<br />

Postpandemisches Bürodesign.<br />

Referenzstory: CCE im Icon Vienna.<br />

Green is in: Nachhaltige Büromöbel-Trends.<br />

What’s on your Desk, Murat Özcelik?


Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Die Pandemie hat die Karten neu<br />

gemischt, und je mehr wir im Home-Office sitzen und remote arbeiten,<br />

umso wichtiger wird die Suche nach Antworten. In der Titelstory haben<br />

wir uns konstruktive Gedanken zum neuen Anforderungsprofil für<br />

das Post-Corona-Office gemacht. Dabei war schnell klar: Die durch<br />

Home-Office und Remote-Working entstandene Leere im Büro<br />

muss wieder gefüllt werden. Nur wie?<br />

Außerdem besuchen wir ein cooles New-Work-Office über den Dächern<br />

Wiens, das mit seinem innenarchitektonischen Konzept Impulse setzt.<br />

Und wir entführen Sie nach Amsterdam in ein Boudoir aus Wolken und<br />

Wogen. Dort inszeniert das Architekturbüro Beyond Space eine Ode an<br />

Himmel und Meer: einfach faszinierend!<br />

Weiter geht’s mit dem topaktuellen Thema „Nachhaltige Büromöbel-<br />

Trends “ und mit einer klaren Schlussfolgerung: Green is in!<br />

Außerdem gibt’s noch Tipps zum Pausen-Management, Nützliches<br />

für den Büroalltag, ein praktisches New-Work-Lexikon und einen<br />

neugierigen Blick auf den Schreibtisch von Murat Özcelik, Genetiker,<br />

Mikrobiologe und Architekt in Personalunion.<br />

Unser Fazit: Wer an der zukünftigen Arbeitswelt interessiert ist, für den<br />

sind die nächsten Seiten überaus empfehlenswert.<br />

Laura und Markus Wiesner


Postpandemisches Bürodesign 04<br />

Vom persönlichen Arbeitsplatz zum gemeinsamen Büro? 08<br />

Referenzstory: CCE im Icon Vienna 10<br />

Nachhaltige Büromöbel-Trends 14<br />

Pausen-Management im Arbeitsalltag 16<br />

Trendwatching: Nützliches für den Büroalltag 18<br />

Lean Coffee als Alternative zum starren Meeting 19<br />

Büros aus aller Welt: Siersema Amsterdam 20<br />

What‘s on your desk, Murat Özcelik? 23<br />

Das New-Work-Lexikon 24<br />

Showroom 26<br />

Herausgeber: Wiesner-Hager Möbel GmbH, Linzer Straße 22, A-4950 Altheim, T +43/(0)7723/460-0, altheim@wiesner-hager.com, www.wiesner-hager.com,<br />

thinknewwork.com; Konzept / Redaktion: Wiesner-Hager, Mintmind Communication GmbH; Layout: Mintmind Communication GmbH, mintmind.at;<br />

Gastautor: Wojciech Czaja; Satz- & Druckfehler vorbehalten; 05/2022.<br />

<strong>contact</strong> 3


Office Concepts<br />

Postpandemisches Bürodesign:<br />

Die Neuerfindung der<br />

geografischen Mitte.<br />

Je mehr wir im Home-Office sitzen und remote arbeiten, umso wichtiger<br />

wird es sein, attraktive Orte für Team-Spirit und Unternehmenskultur zu<br />

schaffen. Damit ergibt sich für das Post-Corona-Office ein klares Anforderungsprofil.<br />

Und ja, das ist mehr als bloß eine instagram-taugliche Lobby.<br />

4 <strong>contact</strong>


Zu Beginn der Corona-Pandemie hat sich das OWIU<br />

Design Studio mit Sitz in Los Angeles damit befasst,<br />

wie wir in Zukunft arbeiten werden. Im Fokus stand die<br />

Entwicklung von Lobbys, Pausenräumen und Konferenzbereichen,<br />

in denen sogenannte „soziale Distanz“<br />

möglich ist. Grundlage dafür war der 1914 entwickelte<br />

„Plan Libre“ von Le Corbusier: Innerhalb eines<br />

offenen, flexiblen Layouts mit Pergolen, Holzpodesten<br />

und modular aufgebauten Raumsequenzen sollten<br />

unterschiedliche Möbel und Nutzungen implementiert<br />

werden. Dank Weite, Höhe und Luft sollte dem Virus<br />

auf diese Weise das Leben schwer gemacht werden.<br />

Der durchaus fesche, renderfotogene Beitrag von<br />

OWIU hat es in sämtliche Architekturblogs geschafft,<br />

von dezeen über archello bis architizer, und wurde sogar<br />

auf Twitter und LinkedIn abgefeiert. Allein, heute<br />

wissen wir: Die große Herausforderung nach zwei<br />

Jahren Pandemie ist nicht, wie wir zwischen die Menschen<br />

möglichst viel Distanz hineinpferchen, sondern<br />

wie wir die durch Home-Office und Remote-Working<br />

entstandene Leere im Büro wieder zu füllen gedenken.<br />

Oder, wie der Wiener Zukunftsforscher Tristan Horx<br />

sagt: „Vor ein paar Jahren haben wir erkannt, dass die<br />

Cubicles gescheitert sind. Und nun wissen wir, dass<br />

auch das klassische Open-Office, das wir in den letzten<br />

zehn Jahren propagiert haben, ein Auslaufmodell ist.“<br />

Aktuell arbeitet Horx an einem Buch über die Zukunft<br />

des Arbeitens. Den Titel will der 29-jährige<br />

Zukunftsforscher noch für sich behalten. Geplanter<br />

Erscheinungstermin: 2023. Nur so viel kann er schon<br />

© shutterstock<br />

<strong>contact</strong> 5


Office Concepts<br />

verraten: „Die Zeiten von Anwesenheitspflicht und<br />

permanenter Präsenz im Büro sind vorbei. In Zukunft<br />

werden wir differenzieren, ob wir konzentriert oder<br />

kollektiv arbeiten wollen, ob wir lieber alleine oder in<br />

Gesellschaft sind. Je nach Branche, Unternehmen und<br />

Tätigkeitsspektrum schätze ich, dass uns langfristig<br />

eine Home-Office-Quote von 30 bis 70 Prozent erhalten<br />

bleibt. Fragt sich nur: Was tun mit dem vielen<br />

leeren Raum?“<br />

Bei kleineren Firmen,<br />

meint Sabine Zinke,<br />

Senior Consultant bei<br />

M.O.O.CON, zuständig<br />

für den Bereich Arbeitswelten,<br />

stelle sich diese<br />

Frage nicht. „Es ist in der<br />

Praxis wohl kaum möglich,<br />

100 oder 200 Quadratmeter<br />

Bürofläche<br />

abzumieten. Ab einer<br />

Größenordnung von<br />

300 Mitarbeitern jedoch<br />

sind bereits potenzielle<br />

Flächeneinsparungen<br />

möglich.“ Hat man im<br />

Erste Campus zum<br />

Zeitpunkt der Besiedelung<br />

noch von einem<br />

branchenweit radikalen<br />

Arbeitsplatz-Schlüssel<br />

von 0,7 gesprochen (also<br />

7 Schreibtische für 10<br />

Vollzeitarbeitsplätze), so ist dieser Wert in Österreich<br />

heute bereits üblicher Standard. „In manchen Unternehmen<br />

rechnen wir bereits mit einem Schlüssel von<br />

0,55 bis 0,6“, so die Expertin.<br />

Dennoch dürfe die Einsparung nicht der primäre<br />

Motor für Veränderung sein. Viel eher geht es um<br />

die Implementierung von differenzierten Flächen<br />

für Fokus-Arbeiten einerseits sowie für informelles,<br />

oft auch spontanes Brainstormen andererseits. „Eine<br />

der wichtigsten Aufgaben künftiger Bürowelten wird<br />

sein, Orte für zufällige Begegnungen zu bieten“, so<br />

Zinke. „Aber natürlich müssen die Räume auch mit<br />

Die große Herausforderung<br />

nach zwei Jahren Pandemie<br />

ist nicht, wie wir zwischen<br />

die Menschen möglichst viel<br />

Distanz hineinpferchen,<br />

sondern wie wir die durch<br />

Home-Office und Remote-<br />

Working entstandene Leere<br />

im Büro wieder zu füllen<br />

gedenken.<br />

der nötigen Technik ausgestattet sein, um digitales<br />

und hybrides Arbeiten mit perfekten, reibungslosen<br />

Schnittstellen zu ermöglichen.“<br />

Für Bernhard Kern, Geschäftsführer der Roomware<br />

Consulting GmbH, wird Employer Branding an<br />

Bedeutung zunehmen. „Zur Stärkung der Kommunikation<br />

und zum Vermitteln der eigenen Unternehmenskultur<br />

wird man ein sehr attraktives Angebot<br />

bieten müssen, um<br />

die Mitarbeiter möglichst<br />

oft ins Büro zu<br />

locken.“ Wichtige Tools<br />

dafür sind hochwertige<br />

IT-Medien sowie eine<br />

möglichst heterogene<br />

Bürolandschaft mit<br />

vielen unterschiedlichen<br />

Arbeitsplatzangeboten.<br />

Kern: „Eine schöne,<br />

instagram-taugliche<br />

Lobby allein, wie manche<br />

glauben, wird nicht<br />

reichen.“<br />

Wie dieser Büro-Change<br />

aussehen kann, beweisen<br />

etwa der Büroneubau<br />

von ACP TEKAEF in<br />

Ried im Innkreis, Oberösterreich,<br />

sowie das vor<br />

einigen Monaten besiedelte<br />

Büro der Pharmig,<br />

des Verbands der pharmazeutischen Industrie Österreichs.<br />

Letzteres hat sich, jawohl, von 650 auf 480<br />

Quadratmeter verkleinert, „doch diese Reduktion“,<br />

meint Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog,<br />

„ist kaum zu spüren. Denn einerseits haben wir im<br />

ganzen Büro Shared-Desk-Policy, und andererseits<br />

haben wir von Anfang an darauf Wert gelegt, jedem<br />

Raum und jedem Arbeitsplatz mehrere Funktionen<br />

zu geben.“ Ist der Chef mal nicht im Hause, so mutiert<br />

dessen Zimmer auf Knopfdruck in ein Besprechungszimmer,<br />

das mittels App für ein Meeting reserviert<br />

werden kann.<br />

6 <strong>contact</strong>


Und auch im Bankwesen hat Corona seine Spuren<br />

hinterlassen. In den kommenden Jahren soll der<br />

Hauptsitz der Kärntner Sparkasse am Neuen Platz in<br />

Klagenfurt komplett umgebaut werden. Mit einem<br />

Arbeitsplatz-Schlüssel von 0,6 entstehen Flächenreserven<br />

von bislang ungeahnten Ausmaßen. „Corona<br />

stellt das klassische Büro komplett auf den Kopf “,<br />

sagt Vorstandsvorsitzende Gabriele Semmelrock-Werzer.<br />

„Ein großer Teil des Teams wird im Home-Office<br />

arbeiten, damit müssen wir uns anfreunden, und das<br />

ist auch gut so. Unsere Aufgabe wird es sein, den geografischen<br />

Ort des Büros mit Wertigkeit aufzuladen,<br />

sodass wir auch in Zukunft den Team-Spirit stärken<br />

und die eigene Unternehmenskultur leben können.<br />

Wir müssen den Begriff Büro komplett neu definieren.<br />

Eine spannende Aufgabe.“<br />

Das Büro in Post-Corona-Zeiten, so viel ist klar, hat<br />

nichts mit Leere, lästigen Viren und herumstehenden<br />

Plexiglas-Trennwänden zu tun. Das Post-Corona-Büro<br />

ist vor allem ein Hort von Vielfalt, Leichtigkeit und<br />

zwischenmenschlicher Flexibilität.<br />

Wojciech Czaja<br />

© shutterstock<br />

<strong>contact</strong> 7


Office Concepts<br />

Vom persönlichen<br />

Arbeitsplatz zum<br />

gemeinsamen Büro?<br />

Direkt neben den bunt gerahmten Familienbildern<br />

steht ein Kalender mit persönlichen Termineinträgen.<br />

Die abgenutzte Kaffeetasse mit<br />

dem Schriftzug „Vollprofi“ wartet bereits auf<br />

eine neue Befüllung. An der Pinnwand hängt<br />

eine Grußkarte.<br />

Der persönliche Schreibtisch im Büro – ein Stück Heimat,<br />

welches mehr und mehr in Frage gestellt wird. Die<br />

Dezentralisierung der Arbeit, sowie Home-Office und<br />

Remote-Arbeitsmodelle werden zu festen Bestandteilen<br />

der neuen Arbeitswelt. Besonders der Wechsel zwischen<br />

dem Büro und den eigenen vier Wänden ist in vielen<br />

Unternehmen mittlerweile gängige Praxis. Aus diesem<br />

Grund werden Büroflächen zunehmend reduziert.<br />

Resultat: Ein Schreibtisch pro Mitarbeiter ist oft nicht<br />

mehr tragbar.<br />

© Robert Maybach<br />

Zwischen Flächenverdichtung und<br />

kreativer Erweiterung.<br />

Man kann nicht beides haben – Home-Office und<br />

den persönlichen Arbeitsplatz im Büro: Diese Ansicht<br />

vertreten immer mehr Unternehmen. Der verwaiste<br />

Schreibtisch während der Home-Office-Tage ist ungenutzte<br />

Fläche. Reduziert man diese, indem Bürofläche<br />

verdichtet wird, lassen sich Kosten sparen. Eine<br />

Möglichkeit, Verdichtung räumlich umzusetzen, ist das<br />

gemeinschaftliche Nutzen von Schreibtischen (= Desk<br />

Sharing). Der einst persönliche Arbeitsplatz wird dann<br />

von mehreren Personen verwendet.<br />

8 <strong>contact</strong>


Als Gegenpol zur Verdichtung der Büroflächen findet<br />

eine zunehmende Attraktivierung des Büroumfelds<br />

statt. Auch bislang ungenutzte Bereiche oder Zonen<br />

werden für neue und kreative Raumtypologien genutzt.<br />

Working Cafés, Bibliotheken, Campusbereiche<br />

oder Mittelzonen unterstützen sowohl Zusammenarbeit<br />

als auch ungestörtes und konzentriertes Arbeiten.<br />

Modern ausgestattete Kommunikationsräume ermöglichen<br />

die Einbindung virtueller Teilnehmer und<br />

erleichtern die hybride Kommunikation mit Kollegen<br />

außerhalb des Büros. Je mehr unterschiedliche Raummöglichkeiten<br />

zur Verfügung stehen, umso leichter<br />

finden Mitarbeiter das passende Ambiente für ihre<br />

verschiedenen Aufgaben.<br />

Während für temporär anwesende Mitarbeiter aus<br />

Satellitenbüros meist ein unabhängiger Desk-Sharing-<br />

Platz genügt, ist für jene Personen, die alternierend<br />

im Büro und im Home-Office arbeiten, besonders die<br />

Anforderung an die teamorientierte Zusammenarbeit<br />

während der Präsenztage essenziell. Der Kommunikationsfluss<br />

innerhalb der eigenen Abteilung oder im<br />

Projektteam muss gegeben sein und räumlich unterstützt<br />

werden. Die Entscheidung zwischen Flächenverdichtung<br />

und Erweiterung der Flächen abseits der<br />

Schreibtische ist kein entweder oder: Während die individuelle<br />

Arbeitsfläche eingeschränkt wird, bedarf es<br />

einer Erweiterung kreativer Bereiche für unterschiedliche<br />

Tätigkeiten und teamorientierte Projektarbeit.<br />

Werden Mitarbeiter aus dem Büro vergrault?<br />

Die tatsächliche Umstrukturierung der Bürofläche ist<br />

dann aber doch mit einigen Fragen und Problemen<br />

verknüpft. Gibt es kein Buchungssystem für Desk-Sharing-Arbeitsplätze,<br />

bricht oft der Kampf um die besten<br />

Schreibtische aus. Manche sprechen sogar davon,<br />

Arbeitnehmer mit diesem System gänzlich aus dem<br />

Büro zu vergraulen. Viele bleiben lieber im Home-Office<br />

als sich dem Stress der Platz-Suche auszusetzen.<br />

Gewohnheitsmenschen haben oftmals Probleme<br />

damit, sich täglich neu orientieren zu müssen und ihre<br />

Arbeitsweise anzupassen. Betreibt ein Unternehmen<br />

Desk Sharing, ist unweigerlich auch eine Clean Desk<br />

Policy zu etablieren. Der Schreibtisch ist dann zu Feierabend<br />

völlig leer und sauber zu verlassen. Schließlich<br />

kann bereits am nächsten Tag ein anderer Mitarbeiter<br />

den Arbeitsplatz beanspruchen.<br />

Türöffner zur neuen Arbeitswelt.<br />

Es gibt jedoch Wege, die Organisation in gemeinschaftlich<br />

genutzten Arbeitsbereichen zu erleichtern.<br />

Dem morgendlichen Stress rund um das Suchen eines<br />

geeigneten Schreibtisches kann mit einem Vorab-Buchungssystem<br />

der Plätze entgegengewirkt werden.<br />

Schon am Vortag oder zu Beginn der Woche besteht<br />

die Möglichkeit, einen Schreibtisch zu reservieren.<br />

Das sorgt für einen geregelten und entspannten Ablauf.<br />

Mobile Trolleys oder Locker für jeden<br />

Mitarbeiter sparen Zeit beim Einrichten eines<br />

temporären Arbeitsplatzes.<br />

Um die Zusammenarbeit für die Abteilungen trotz<br />

Schreibtisch-Distanz zu erleichtern, unterstützt das<br />

Schaffen von Kreativräumen, Meetingräumen und<br />

Mittelzonen die Abstimmung und Kommunikation.<br />

Noch effizienter ist es, das Bürokonzept in Form von<br />

Open Units im Stile moderner Coworking Spaces<br />

zu planen. Man schafft ein gemeinsames räumliches<br />

Umfeld im Open Space für Personen, die eng zusammenarbeiten,<br />

mit großem organisatorischem und<br />

gestalterischem Spielraum. Dabei helfen akustisch<br />

wirksame Möbel und Paravents beim Abschirmen<br />

und Zonieren. Für das konzentrierte Arbeiten und Remote-Gespräche<br />

stehen eigene Rückzugsbereiche wie<br />

Silent Rooms zur Verfügung.<br />

Desk Sharing und kollektive Büroflächen können<br />

nicht in allen Unternehmensbereichen sinnvoll eingesetzt<br />

werden. Manche Mitarbeiter sind aufgrund ihrer<br />

Tätigkeit nach wie vor dauerhaft an ihren Schreibtisch<br />

gebunden. Aber auch hier sind bei der Planung<br />

gemeinsam nutzbare Zonen anzudenken. Für eine<br />

sinnvolle und effiziente Gesamtplanung der Büro-Layouts<br />

bedarf es einer durchdachten Struktur, welche die<br />

Workflows und Kommunikationsströme bestmöglich<br />

abbildet.<br />

Trotz mancher Schwierigkeiten und Bedenken rund<br />

um den Verlust des individuellen Arbeitsplatzes öffnen<br />

gemeinsam genutzte Office-Bereiche viele Türen<br />

in die Welt des neuen Arbeitens. Von vermehrter Collaboration<br />

bis zu Activity Based Working bieten sie<br />

Raum für alle Arbeitsformen. Gerade weil die Digitalisierung<br />

immer mehr Routine-Prozesse vereinfacht<br />

und somit ortsunabhängiges Arbeiten ermöglicht,<br />

wird das Büro noch mehr zu einem wichtigen Treffpunkt,<br />

an dem das Miteinander gefördert wird. Die<br />

Vielfalt an gemeinsam nutzbaren Räumen unterstützt<br />

Teamarbeit und erzeugt soziale Reibung – der Nährboden<br />

für innovative Ideen. Eine zentrale Rolle spielt<br />

dabei die Unternehmenskultur: Mitarbeiter sollten<br />

trotz Home-Office und Remote-Arbeit gerne ins Büro<br />

kommen und dort ein unterstützendes Ambiente für<br />

ihre Tätigkeiten vorfinden.<br />

<strong>contact</strong> 9


Referenzstory<br />

Clean Capital Energy –<br />

New-Work-Office über<br />

den Dächern Wiens.<br />

In einem der drei Bürotürme des Icon Vienna,<br />

einem Hotspot urbaner Office-Kultur, befindet<br />

sich das neue Wiener Büro des Unternehmens<br />

Clean Capital Energy (CCE). Das moderne<br />

Office setzt ganz auf natürliche Farben und<br />

großzügige Bepflanzung. Mit dem Konzept<br />

und der innenarchitektonischen Umsetzung<br />

wurde Roomware Consulting betraut. Die<br />

Möblierung erfolgte durch Wiesner-Hager.<br />

10 <strong>contact</strong><br />

Direkt am Wiener Hauptbahnhof befinden sich die<br />

Bürotürme von The Icon Vienna. Architektonisch stechen<br />

sofort die unterschiedlichen Bauhöhen der Türme<br />

ins Auge. In einem der Komplexe hat das Unternehmen<br />

CCE sein Büro für den Standort Wien eingerichtet.<br />

CCE konzipiert, realisiert, finanziert und managt<br />

global alternative Investments im starken Wachstumssegment<br />

Photovoltaik. „Das neue Büro ist der Sitz der<br />

CCE Holding und dient vor allem als Meeting Point<br />

für das nationale und internationale Geschäft der<br />

© Martin Zorn Photography


Optisch ist<br />

das Büro in<br />

natürlichen<br />

Farben<br />

gehalten.<br />

© Martin Zorn Photography<br />

© Martin Zorn Photography<br />

<strong>contact</strong> 11


Referenzstory<br />

© Martin Zorn Photography<br />

Gruppe. Die zentrale Lage am Hauptbahnhof mit der<br />

guten Anbindung ist ein großer Vorteil“, erklärt Martin<br />

Dürnberger, Geschäftsführer von CCE.<br />

Das Büro präsentiert sich als Open Space. Die Organisation<br />

der Arbeitsbereiche erfolgte in Open Units, in<br />

denen jeweils vier Personen Platz finden. Die einzelnen<br />

Arbeitsgruppen sind mit Hilfe von cage Schränken<br />

voneinander abgegrenzt. Außerdem werden<br />

offene Regale mit Bepflanzungselementen als Raumteiler<br />

genutzt. Besonderer Wert bei der Gestaltung<br />

der Arbeitsplätze wurde auf Ergonomie gelegt. Neben<br />

ergonomischen Drehstühlen für dynamisches Sitzen<br />

sind alle Schreibtische elektrisch höhenverstellbar.<br />

Im Zentrum befindet sich eine Mittelzone mit<br />

Lounge-Bereich. Hier ist Platz für lockere Besprechungen,<br />

Regeneration, entspanntes und konzentriertes<br />

Arbeiten oder informelle Gespräche. Außerdem<br />

steht eine große Workbench mit sechs Plätzen zur<br />

flexiblen und temporären Nutzung bereit. Im Open<br />

Space integriert ist auch ein multifunktionaler Bereich<br />

für schnelle und unkomplizierte Meetings. Der große<br />

Stehtisch mit Barstühlen vermittelt eine ungezwungene<br />

Atmosphäre. „Es werden viele verschiedene Bereiche<br />

angeboten, damit die Mitarbeiter die Möglichkeit<br />

zu Activity Based Working haben. Es gibt Meeting-,<br />

Fokus- und Telefonräume“, beschreibt Innenarchitektin<br />

Magdalena Baum von Roomware Consulting das<br />

Konzept.<br />

Der abgegrenzte Konferenzraum bietet Platz für bis zu<br />

14 Personen. Komfortable Konferenzstühle sowie moderne<br />

technische Ausstattung ermöglichen bequeme<br />

und unkomplizierte Besprechungen, sowie die Einbindung<br />

virtueller Teilnehmer bei hybriden Meetings.<br />

Projektdaten:<br />

Gesamtfläche: 354,50 m²<br />

Bauherr:<br />

Clean Capital Energy<br />

Innenarchitektur &<br />

Büro-Konzept: Roomware Consulting<br />

Möblierung:<br />

Wiesner-Hager Möbel<br />

12 <strong>contact</strong>


© Martin Zorn Photography<br />

„Optisch ist das Büro in natürlichen Farben gehalten.<br />

Wir haben vor allem Stoffe in zarten Grau- und<br />

Grüntönen gewählt. Alle verwendeten Materialien<br />

sind hochwertig“, betont die Innenarchitektin. Ein<br />

besonderes Highlight im Büro ist das viele Grün. „Die<br />

Pflanzen sorgen für ein besonderes Ambiente ganz im<br />

Stil von Biophilic Design“, erklärt Magdalena Baum.<br />

Die räumlich offene Gestaltung des gesamten Büros<br />

soll sich auch auf die Unternehmenskultur übertragen.<br />

„Grundsätzlich haben wir im neuen Wiener CCE-<br />

Büro besonderen Wert auf eine abwechslungsreiche<br />

und weitläufige Arbeitsumgebung gelegt, in der unsere<br />

Mitarbeiter ein unterstützendes Ambiente für ihre<br />

Tätigkeit vorfinden. Untermalt wird unsere moderne<br />

Bürolandschaft vom Panoramablick über die Stadt“,<br />

resümiert Martin Dürnberger.<br />

© Martin Zorn Photography<br />

Grundsätzlich haben wir<br />

besonderen Wert auf eine abwechslungsreiche<br />

und weitläufige<br />

Arbeitsumgebung gelegt.<br />

<strong>contact</strong> 13


Office Concepts<br />

Green is in:<br />

Nachhaltige<br />

Büromöbel-Trends.<br />

Ein durchschnittlicher Bürostuhl verursacht durch seinen gesamten Herstellungs-, Liefer- und Entsorgungsprozess<br />

in etwa genauso viel CO2 wie die Produktion von fünf Kilogramm konventionellem<br />

Rindfleisch. Vor jeder Kaufentscheidung bewerten wir in der Regel das Produkt nach Preis/Leistung,<br />

Material, Design oder Notwendigkeit. Fällt diese Bewertung überwiegend positiv aus, schließen wir den<br />

Kaufprozess ab. Ein wichtiger Punkt wird jedoch oft übersehen: Ist mein Produkt überhaupt nachhaltig?<br />

Nachhaltigkeit gewinnt in fast allen Bereichen des<br />

Lebens an Bedeutung. Dieser Trend zieht auch an<br />

der Büroeinrichtung nicht vorbei. Greenwashing und<br />

ein Meer von Öko-Labels beeindrucken dabei schon<br />

längst nicht mehr. Folgende Trends lassen sich im<br />

Office-Bereich beobachten:<br />

Ökologische Transparenz.<br />

Bei einfachen Dingen des täglichen Lebens, wie den<br />

Äpfeln aus der Region, lässt sich der Grad der Nachhaltigkeit<br />

noch relativ einfach abschätzen. Schwieriger<br />

wird es bei komplexeren Produkten wie Büromöbel,<br />

bei denen Vorlieferketten und die industrielle Herstellung<br />

mitberechnet werden müssen. Ökologische<br />

Transparenz hilft hier weiter. Genaue Berechnungen<br />

des CO2-Verbrauchs sowie weiterer ausschlaggebender<br />

Umweltwirkungen skizzieren, wie ökologisch das jeweilige<br />

Möbel ist, und überlassen dem Endkunden die<br />

Bewertung des Produkts. Wiesner-Hager hat sich hier<br />

als Vorreiter positioniert: Nach ISO 14025 zertifizierte<br />

Ökobilanzen (EPDs) können für jedes Produkt in<br />

jeder Ausführung angefordert werden und bilden den<br />

gesamten Lebenszyklus des Möbelstücks ab.<br />

Qualität.<br />

Hochwertiges Büromobiliar ist grundsätzlich nachhaltiger<br />

als billig ausgeführte Alternativen. Qualitätsmöbel<br />

zeichnen sich durch Langlebigkeit aus. Sie<br />

müssen daher über viele Jahre hinweg nicht ersetzt<br />

oder entsorgt werden. Das schont sowohl die Umwelt<br />

als auch Budgets.<br />

14 <strong>contact</strong>


Natürliche Materialien.<br />

Nachwachsende Rohstoffe wie Holz sind momentan<br />

wieder im Trend und verhalten sich klimaneutral.<br />

Holz ist jedoch nicht gleich Holz, denn die Herkunft<br />

ist entscheidend: Wiesner-Hager setzt beispielsweise<br />

auf PEFC- oder FSC-zertifizierte Hölzer aus nachhaltig<br />

bewirtschafteten Forstbeständen.<br />

Wiederverwenden statt wegwerfen.<br />

Der Ruf nach Remanufacturing, also dem Wiederverwenden<br />

gebrauchter Möbelteile, wird immer lauter.<br />

Bei diesem Modell werden Altprodukte von den Kunden<br />

zurückgenommen und zerlegt. Einzelne Teile bzw.<br />

Baugruppen werden aufbereitet und für neue Möbel<br />

verwendet. Der Kunde erhält dadurch ein nahezu<br />

neuwertiges Produkt mit einer wesentlich besseren<br />

CO2-Bilanz als völlig neue Produkte.<br />

Recycling.<br />

Von allen Materialien hat Kunststoff wohl den<br />

schlechtesten Ruf. Größere Plastikteile und Mikroplastik<br />

fluten die Weltmeere. Vermehrt wird Kunststoff,<br />

allen voran PET (aus der Familie der Polyester),<br />

nun aber recycelt. Auch bei Büromöbeln gibt es viele<br />

Möglichkeiten, recyceltes Plastik zu verwerten. Zu<br />

finden ist das Altplastik zum Beispiel in verdichteten<br />

Vliesstoffen für Trennwände oder in Stoffbezügen<br />

von Stühlen und Akustik-Elementen.<br />

Made in Europe.<br />

Je kürzer der Weg von der Produktionsstätte zum<br />

Endkunden, umso geringer ist der CO2-Ausstoß. Wer<br />

bei Büromöbeln darauf achtet, dass die Transportwege<br />

kurz sind, wie zum Beispiel durch Produkte Made<br />

in Europe, wählt den nachhaltigeren Weg. Wiesner-<br />

Hager fertigt alle Produkte in Österreich und im<br />

tschechischen Humpolec.<br />

© shutterstock<br />

<strong>contact</strong> 15


Office Life<br />

Das wurde aber Zeit!<br />

Pausen-Management<br />

im Arbeitsalltag.<br />

Ein schneller Blick zur Uhr: Noch fünf Minuten<br />

bis zur Mittagspause. Der Stapel an Arbeit,<br />

die dringend noch erledigt werden muss, hat<br />

eine schwindelerregende Höhe erreicht. Um<br />

13 Uhr ist bereits das nächste Meeting angesetzt.<br />

Jetzt schnell das mitgebrachte Sandwich<br />

verschlingen und nebenbei die dringendsten<br />

To-dos abarbeiten.<br />

In einer zunehmend leistungsorientierten Gesellschaft<br />

unterliegen wir oft dem Irrtum, dass weniger Pausen<br />

gleichzeitig zu mehr Effizienz führen. Das genaue<br />

Gegenteil bestätigen Forscher der Draugiem Group<br />

aus Lettland. Sie haben Probanden untersucht, die<br />

ganztägig am Bildschirm arbeiten. Die Ergebnisse<br />

zeigten, dass jene Mitarbeiter mit mehreren adäquaten<br />

Pausen im Schnitt die meiste Arbeit bewältigen konnten.<br />

Regeneration und Zeitmanagement sind also eine<br />

unverzichtbare Notwendigkeit, um den Arbeitsalltag<br />

erfolgreich zu meistern.<br />

Grundsätzlich gilt: Beträgt die Tagesarbeitszeit mehr<br />

als sechs Stunden, ist laut Gesetz eine Ruhepause<br />

16 <strong>contact</strong>


von mindestens 30 Minuten einzulegen. Erholung<br />

und Abwechslung sind in dieser Zeit die erklärten<br />

Ziele. Sitzt man also den ganzen Tag am Schreibtisch,<br />

empfiehlt sich Bewegung – bestenfalls an der frischen<br />

Luft. Das Hauptaugenmerk sollte dennoch auf dem<br />

Mittagessen liegen. Am Arbeitsplatz zu bleiben und<br />

auf den Bildschirm zu starren ist tabu. Die Pause ist<br />

eine gute Gelegenheit, um Gespräche zu führen und<br />

zu entspannen. Eigene Pausenräume oder Outdoorbereiche<br />

wie Activity-Gärten eignen sich besonders,<br />

um Abstand zum Schreibtisch zu gewinnen. Wer mit<br />

Kollegen gemeinsam Pause macht, stärkt das Betriebsklima<br />

und trägt zur positiven Zusammenarbeit bei.<br />

Wichtig ist dabei, die Arbeit außen vor zu lassen, um<br />

wirklich abschalten zu können. Sich beim Mittagessen<br />

Kollegen anzuschließen, mit denen man im Arbeitsalltag<br />

weniger zu tun hat, unterstützt außerdem das<br />

firmeninterne Networking.<br />

Von objektiver und subjektiver Zeit.<br />

Sich die wohlverdiente Pause zu nehmen, erweist sich<br />

jedoch meist als nicht ganz so einfach. Grund dafür<br />

ist laut Harvard Business Manager (01/22), dass sich<br />

die sogenannte objektive Zeit<br />

nicht mit der subjektiven Zeit<br />

vereinen lässt. Die objektive<br />

Zeit umfasst das allgemeine<br />

Zeitverständnis wie<br />

Kalendertage oder Uhrzeit,<br />

während die subjektive Zeit<br />

der ganz persönlichen Wahrnehmung<br />

und dem eigenen<br />

Rhythmus entspricht. Ein praktisches<br />

Beispiel veranschaulicht<br />

die Problematik: Die Mittagspause<br />

ist für alle um Punkt 12 Uhr ange-<br />

setzt (= objektive Zeit). Für das eigene Tempo und<br />

Hungergefühl würde aber eine Pause um 14 Uhr besser<br />

ins Konzept passen (= subjektive Zeit). Da aber die<br />

Pausenzeit genau vorgegeben ist, wird unter Stress und<br />

nebenbei noch arbeitend das Mittagessen verzehrt.<br />

Der Erholungsfaktor ist nicht vorhanden und die Auszeit<br />

verfehlt ihr eigentliches Ziel.<br />

Selbstbestimmtes Zeitmanagement.<br />

Würden wir also vermehrt nach dem eigenen Rhythmus<br />

arbeiten, könnte Überlastung vermieden und das<br />

eigene Zeitmanagement verbessert werden. Bedeutet<br />

konkret: Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte sich seine<br />

Pausen selbst einteilen. Dieses eigenständige Zeitmanagement<br />

unterstützt die persönliche Arbeitsweise.<br />

Abhilfe bei Stress verspricht auch das bewusste Schaffen<br />

von Freiräumen. Wird der gesamte Arbeitstag<br />

durchgetaktet, bleibt kaum Zeit für Verschnaufpausen.<br />

Dabei sind gerade die „unproduktiven“ Zwischenzeiten<br />

eine Quelle für Kreativität und Innovation. Wer<br />

seine Aufgaben priorisiert, verschafft sich zusätzlichen<br />

Spielraum. Ist das Wichtigste abgearbeitet, kann man<br />

getrost eine Pause einlegen.<br />

Es wird also Zeit – Zeit sich die nötigen Pausen zu nehmen.<br />

Einbußen in Effizienz und Leistung braucht dabei<br />

keiner zu befürchten. Regeneration unterstützt das<br />

Denken und die Kreativität und vermeidet langfristig<br />

psychische und physische Folgen durch Überlastung.<br />

<strong>contact</strong> 17


Trendwatching<br />

Nützliches für<br />

den Büroalltag.<br />

18 <strong>contact</strong><br />

MURAL – Let‘s transform teamwork!<br />

MURAL ist ein Online-Whiteboard für Teams, um visuell<br />

zusammenzuarbeiten und Probleme mit einer benutzerfreundlichen<br />

digitalen Leinwand schneller zu lösen. Mit exklusiven<br />

Facilitation Superpowers-Funktionen kann visuelle Teamarbeit<br />

geleitet werden – selbst mit verteilten und hybriden Teams.<br />

MURAL ist kein gewöhnliches Online-Whiteboard, sondern<br />

verfügt über leistungsstarke Moderations-Funktionen, geführte<br />

Methoden und fundiertes Fachwissen, das Unternehmen benötigen,<br />

um Teamarbeit zu transformieren.<br />

www.mural.co<br />

© Mural<br />

© dyson<br />

deskbird:<br />

Nur zwei Klicks bis<br />

zum Arbeitsplatz.<br />

In der App deskbird<br />

hinterlegen Unternehmen in weniger als fünf Minuten alle<br />

verfügbaren Arbeitsplätze im Büro. Mitarbeitende können<br />

diese anschließend in nur zwei Klicks buchen – der Nutzer<br />

steht ganz klar im Fokus. Über die mobile oder Web-App<br />

sehen Mitarbeiter auch, welche Kollegen wann im Office<br />

sind. Die Integration mit Slack, Teams und dem Kalender<br />

ist schnell und einfach.<br />

www.deskbird.de<br />

Dyson HEPA Cool<br />

Formaldehyde Luftreiniger<br />

Schadstoffe können sich in großen<br />

Büroräumen schnell anreichern –<br />

diese sind jedoch nicht sichtbar.<br />

Der Dyson HEPA Cool Formaldehyde<br />

Luftreiniger erkennt und<br />

zersetzt Schadstoffe mit einem<br />

leistungsstarken und vollständig<br />

versiegelten Filtersystem. Er reinigt<br />

die Luft im gesamten Raum und<br />

versorgt ihn mit einem erfrischenden<br />

Luftstrom – für eine sauberere und<br />

angenehmere Umgebung im gesamten<br />

Unternehmen.<br />

www.dyson.at/fuer-unternehmen/<br />

raumklima<br />

© deskbird<br />

© dyson


Office Life<br />

Locker und effizient:<br />

Lean Coffee als<br />

Alternative zum<br />

starren Meeting.<br />

Wichtige Themen in ungezwungener Kaffeehaus-<br />

Atmosphäre offen diskutieren – so lässt sich das<br />

Grundprinzip von Lean Coffee, einem ganz eigenen<br />

Format für Treffen, zusammenfassen.<br />

Entworfen wurde das System in Seattle von den beiden<br />

Agile-Coaches Jim Benson und Jeremy Lightsmith.<br />

Charakteristisch für Lean Coffee ist, dass es keine<br />

vorab festgelegte Agenda gibt. Es wird lediglich das<br />

grobe Grundthema genannt. Eingeladen ist jeder, der<br />

sich mit dem Thema identifizieren kann. Die Einladung<br />

wird für alle sichtbar ausgehängt. Die konkreten<br />

Inhalte werden dann direkt im Meeting von den<br />

teilnehmenden Personen zur Diskussion gestellt. Um<br />

möglichst viele unterschiedliche Punkte besprechen<br />

zu können, gibt es ein genaues Timing. Am besten<br />

funktioniert Lean Coffee in Gruppen von bis zu zehn<br />

Personen. Es wird vorrangig für kollektiven Wissensaustausch<br />

sowie für Projekte in der Startphase genutzt,<br />

um Input und Ideen zu sammeln.<br />

Das Wort Lean leitet sich in diesem Fall von Lean<br />

Thinking ab, also dem fokussierten Denken, der Vermeidung<br />

von Verschwendung und der Sichtweise des<br />

großen Ganzen. Coffee soll die Ungezwungenheit und<br />

die informelle Atmosphäre unterstreichen.<br />

So läuft Lean Coffee ab.<br />

Derjenige, der die Einladung ausgegeben hat, ist auch<br />

für die Koordination und Vorbereitung zuständig.<br />

Üblicherweise wird ein Flipchart oder Whiteboard<br />

benötigt, sowie Stifte und Post-its. Zu Beginn sammelt<br />

der Leiter alle Themen, die die Anwesenden einbringen.<br />

Diese werden anschließend im Team priorisiert<br />

und getimt. Der Koordinator zieht auf dem Whiteboard<br />

drei Spalten: zu diskutieren, in Diskussion und<br />

diskutiert. Alle gesammelten Themen in vereinbarter<br />

Reihenfolge befinden sich also zunächst in der Spalte<br />

zu diskutieren. Danach wandern sie je nach Diskussionsstand<br />

in die nächsten beiden Bereiche.<br />

Wichtig ist vor allem das Priorisieren der unterschiedlichen<br />

Themen. Aufgrund der begrenzten Zeit kann<br />

es vorkommen, dass weniger wichtige Punkte nicht<br />

mehr behandelt oder auf das nächste Lean-Meeting<br />

verschoben werden. Der genaue Zeitrahmen pro Diskussionspunkt<br />

ist zwar vorgegeben, kann aber mittels<br />

Abstimmung der Gruppe verkürzt oder verlängert<br />

werden. Lean Coffee setzt daher ganz auf die Gruppendynamik<br />

und Zusammenarbeit.<br />

Fazit: Die Meetings sind strukturiert, aber dennoch<br />

offen. Jeder, für den das Thema von Bedeutung ist,<br />

kann daran teilnehmen. Es ist hierarchiefrei und<br />

erfordert keine oder nur sehr wenig inhaltliche Vorbereitung.<br />

Ausufernde Diskussionen werden durch<br />

das gezielte Timing vermieden. Außerdem kommt<br />

auch die informelle Kommunikation nicht zu kurz.<br />

Schließlich soll das Treffen locker und ohne Zwang<br />

ablaufen. Lean Coffee ist kein starres Konstrukt und<br />

kann daher, je nach persönlichen Anforderungen<br />

des Teams, modifiziert werden. Wichtig ist nur, die<br />

Grundintention von Lean Coffee als allgemeines Ziel<br />

im Blick zu behalten: Ungezwungene Diskussionen,<br />

ohne den zeitlichen Rahmen zu sprengen.<br />

© shutterstock<br />

<strong>contact</strong> 19


Büros aus aller Welt<br />

Ein Boudoir<br />

aus Wolken und<br />

Wogen.<br />

© Peter Tijhuis<br />

20 <strong>contact</strong>


© Peter Tijhuis<br />

Für den Amsterdamer Raumausstatter Siersema<br />

hat das Architekturbüro Beyond Space<br />

einen Kilometer Kvadrat-Stoff in die Hand<br />

genommen und daraus ein poetisches Konzept<br />

aus Raumteilern und weichen Portalen<br />

geschaffen. Eine Ode an Himmel und Meer.<br />

© Peter Tijhuis<br />

Schon zu seinen Lebzeiten um 1900 träumte<br />

der deutsche Schriftsteller Christian Morgenstern<br />

von der Auflösung himmlisch-irdischer<br />

Grenzen: „Den Wolken wird vielleicht einstmals<br />

eine besondere Verehrung gezollt werden<br />

– als der einzigen sichtbaren Schranke, die den<br />

Menschen vom unendlichen Raum trennt, als<br />

der gnädige Vorhang vor der offenen vierten<br />

Wand unserer Erdenbühne.“ Das holländische<br />

Architekturbüro Beyond Space hat diese Metapher<br />

nun als reales Bühnen- beziehungsweise<br />

Arbeitsbild nachgebaut. Am Entrepothaven im<br />

Osten Amsterdams hüllte es das Büro des lokalen<br />

Raumausstatters Siersema – im wahrsten und buchstäblichsten<br />

Sinn des Wortes – in ein neues Kleid aus<br />

himmel- und ozeanblauem Vorhangstoff.<br />

„Wir sind hier inmitten eines neuen Stadterweiterungsgebiets,<br />

wo früher einmal Lager- und Logistikhallen<br />

für die holländische Schifffahrt waren“, sagt Stijn de<br />

Weerd, der das Büro Beyond Space gemeinsam mit seinem<br />

Partner Remi Versteeg leitet. „Noch befindet sich<br />

das Areal in Entwicklung, noch herrscht rundherum<br />

ein ziemlich herber, industrieller Gewerbegeist. Daher<br />

war uns wichtig, unserem Kunden, der sich selbst ja<br />

professionell mit Teppich, Textilien und Raumausstattung<br />

beschäftigt, schon von Anfang an eine gewisse<br />

Atmosphäre- und Gemütlichkeitskompetenz zu verleihen.“<br />

Das Resultat dieser Überlegungen ist ein rund<br />

200 Quadratmeter großer Open Space, in dem mit dem<br />

denkbar weichsten, denkbar softesten Baustoff aller<br />

Zeiten Räume, Arbeitszonen und Besprechungsbereiche<br />

definiert wurden.<br />

<strong>contact</strong> 21


Büros aus aller Welt<br />

Insgesamt haben<br />

wir rund einen<br />

Kilometer Stoff<br />

verwendet.<br />

„Insgesamt haben wir hier rund einen Kilometer<br />

Stoff verwendet, wobei uns eine gewisse<br />

Transparenz und Schleierhaftigkeit wichtig waren“, erklärt<br />

de Weerd. Die Wahl fiel schließlich auf dünnen,<br />

lichtdurchlässigen, nahezu durchsichtigen Gazestoff<br />

aus dem dänischen Hause Kvadrat mit der Farbbezeichnung<br />

Ocean Hue. „Wir haben, was die Wellendichte<br />

und den Abstand zwischen den einzelnen Stoffbahnen<br />

betrifft, ziemlich lange herumexperimentiert,<br />

bis wir den gewünschten Effekt erzielt haben. Nach<br />

einigen Iterationen haben wir einen Raumeindruck<br />

gewonnen, der mal luftig leicht, mal ganz klar abgeschirmt<br />

und abgeschottet ist, ohne dass man sich vom<br />

Stoff jemals zur Gänze umhüllt und erschlagen fühlt.“<br />

An manchen Stellen hat man kaum das Gefühl, in<br />

einem 2021, also kürzlich erst fertiggestellten Neubau<br />

zu stehen. Genüsslich wird man – in einer Neuinterpretation<br />

von Großtantes Boudoir – in einen Wattebausch<br />

aus himmlisch-maritimer Ästhetik getaucht.<br />

Technisch verbirgt sich hinter dem ungewöhnlichen<br />

Interior-Projekt ein handelsüblicher Polyesterstoff, der<br />

im Contracting-Bereich zu den beliebtesten Produkten<br />

von Kvadrat und Siersema zählt. Das aus hauchdünnen<br />

Fäden gewebte Textil erfüllt alle Brand- und Qualm-<br />

Anforderungen und konnte aufgrund seiner dichten<br />

Webart lasergecuttet werden. Eine Endelung, um<br />

Ausfransungen oder abstehende Fäden zu vermeiden,<br />

war nicht nötig. Lediglich am unteren Ende wurde aus<br />

Gründen einer gleichmäßigen Belastung und zugunsten<br />

einer gewissen Trägheit, damit das ganze Konstrukt<br />

nicht beim geringsten Windstoß ins Chaos gerät, eine<br />

feine Bleischnur eingenäht. Sollte der Stoff in zwei oder<br />

drei Jahren einmal gereinigt werden müssen, lassen sich<br />

die Bahnen in einem Stück von der Decke abnehmen.<br />

Ergänzt wird das Material-Potpourri von einem hellgrauen<br />

Linoleumboden von Forbo. „Linoleum ist<br />

warm, haptisch angenehm und hat ausgezeichnete<br />

Akustik-Eigenschaften“, sagt de Weerd.<br />

„Wir haben damit sogar schon Wohn- und<br />

Büromöbel entworfen.“ Ein hoher Tresen<br />

in der Raummitte dient als Küche und<br />

Besprechungstisch für Stand-up-Meetings<br />

zugleich. Das Möbel ist ebenfalls<br />

ein Eigenentwurf von Beyond Space.<br />

Und dann sind da noch die eingetopften<br />

Pflanzen, die mit ihren weichen,<br />

dunkelgrünen Blättern mit den hellen<br />

Ozeanwogen an der Decke einen irgendwie<br />

koketten Dialog eingehen.<br />

© Peter Tijhuis<br />

„Wir haben schon öfters gehört, dass das<br />

Siersema-Office ein weiblich anmutender Raum<br />

ist, und das werten wir durchaus als Kompliment, denn<br />

schließlich sind wir ein Büro mit zwei Männern an<br />

der Spitze“, meint Stijn de Weerd. „Schön, dass es uns<br />

gelungen ist, so ein Bild zu vermitteln.“ Beyond Space<br />

selbst bezeichnet diesen Design-Ansatz als Radical Cosiness.<br />

„Eine gewisse Gemütlichkeit und Wohnlichkeit<br />

im Büro ist wichtig, denn auch am Arbeitsplatz will<br />

ich mich wohlfühlen können“, erklärt der Architekt.<br />

„Dennoch darf man ein Büro nicht mit einem Wohnzimmer<br />

verwechseln. Die hier sichtbare Radikalität ist<br />

eine Form der Zuspitzung, des Spiels mit Bildern und<br />

Klischees.“ Und eine Form, die Kernkompetenz eines<br />

Raumausstatters mit einem Augenzwinkern und einem<br />

großen Hauch von Poesie manifest zu machen.<br />

Wojciech Czaja<br />

22 <strong>contact</strong>


What’s on your desk?<br />

04<br />

06<br />

03<br />

11<br />

02<br />

01<br />

05<br />

10<br />

09<br />

08<br />

07<br />

What’s on your desk,<br />

Murat Özcelik?<br />

Eigentlich ist Murat Özcelik ausgebildeter Genetiker und Mikrobiologe.<br />

Später arbeitete er als Consultant für ein internationales<br />

Beratungsunternehmen. Durch Zufall landete er schließlich in der<br />

Architektur, als er 2013 die Geschäftsführung des Architektur- und<br />

Baubüros Wunschhaus übernahm, das darauf spezialisiert ist, Planung<br />

und Errichtung von Wohnhäusern aus einer Hand anzubieten. Sein<br />

Büro befindet sich im Herzen von Wien, mit Blick aufs Schloss Belvedere.<br />

„Ich wollte immer schon in einer unverwechselbaren Location<br />

arbeiten, in einem Altbau mit Geschichte und Identität“, sagt der<br />

40-Jährige. „Für längere Telefonate packe ich meine Sachen und drehe<br />

eine Spazierrunde im Schlosspark Belvedere, einfach nur großartig.“<br />

Aktuell arbeitet Özcelik an großen Privatprojekten am Lago Maggiore<br />

und auf Mallorca. Große Villen für prominente Leute. Die Namen<br />

sind Vertrauenssache. „So etwas wird bei uns nicht preisgegeben“, sagt<br />

Özcelik. „Ich lege Wert auf Diskretion und Privatsphäre, und dieses<br />

vertrauliche Wohlfühlambiente wollen wir unseren Auftraggebern vermitteln,<br />

wenn sie uns besuchen.“ Statt heller Besprechungsräume mit<br />

modernem Konferenzmobiliar gibt’s gemütliche Ecken mit Lounge-<br />

Möbeln, dunklen Textilien und verrückten Tapeten. Es fühlt sich an,<br />

als würde man in einem Luxushotel in der Lobby Platz genommen<br />

haben und auf sein Date warten. Özcelik: „Genau darum geht’s!“<br />

Wojciech Czaja<br />

©<br />

Um ehrlich zu sein, mag ich keine Büromöbel und keine Drehstühle.<br />

Das permanente aufrechte Sitzen vermittelt mir das Gefühl,<br />

besonders konventionell sein zu müssen. Das stresst mich. Viel<br />

lieber arbeite ich genauso wie jetzt – im Liegen, im Lümmeln, in<br />

einer entspannten Lage wie ein hedonistischer römischer Kaiser.<br />

Das Sofa haben meine Mitarbeiterinnen ausgesucht. Da war ich<br />

nicht überemotional involviert. Wichtig war mir nur, dass man<br />

loungig und gemütlich lümmeln darf. Ich mag den Samt!<br />

Überall liegen Bücher. Eine Inspirationsquelle für meine Bauherren<br />

und Klientinnen. Ich selbst beziehe meine Inspiration am häufigsten<br />

aus Gartenbüchern. Wunderbare Bilder sind darin zu finden.<br />

Ich liebe diese Tailormade-Tapete von Wall & Decò, einem italienischen<br />

Produzenten. Die beiden Renaissance-Figuren geben dem<br />

Raum etwas Warmes, etwas Persönliches.<br />

Ein Tisch aus Carrara-Marmor. Ein Wahnsinn, wie viel der wiegt!<br />

Der Tulpenstrauß ist jetzt wirklich nicht die Krönung der Botanik.<br />

Eigentlich ziemlich armselig, oder? Aber generell mag ich Pflanzen.<br />

Je älter man wird, desto mehr freut man sich über jedes neue<br />

Blatt, das irgendwo raussprießt.<br />

Ich habe an die 50 oder 60 Lederjacken. Diese rote mag ich<br />

besonders.<br />

Unglaublich, wie lange ich nach einem passenden Rucksack<br />

gesucht habe!<br />

Auf der Baustelle ist der Helm Pflicht. Meinen Bauherren schenke<br />

ich für die Bauphase blaue Gummistiefel und einen Helm in<br />

unserem typischen Wunschhaus-Blau.<br />

Teppich ist der beste Schallschlucker beim Wohnen und Arbeiten.<br />

Räume mit schlechter Akustik empfinde ich als sehr unangenehm.<br />

Kaffee. Mein täglicher Turbo-Boost.<br />

<strong>contact</strong> 23


Office Life<br />

1.<br />

Digitale Transformation:<br />

Sie gilt als ultimatives Synonym der<br />

neuen Arbeitswelt – die digitale<br />

Transformation. Dabei sind die Automation<br />

von Abläufen und Workflows,<br />

sowie die Reduktion papiergebundener<br />

Dokumente das vorrangige Ziel.<br />

Für die Umsetzung sind vor allem<br />

eine saubere Ordnerstruktur beim<br />

Aufbau der digitalen Dokumentenspeicherung,<br />

sowie Sicherungskopien<br />

in Form von Cloud-Lösungen<br />

essenziell. Langfristig gesehen sollten<br />

die digitalen Dokumente keinesfalls<br />

ein totes Archiv sein, sondern durch<br />

Filter, Tags und Suchprozesse zu einer<br />

lebendigen, kollaborativen und teamorientierten<br />

Arbeitsweise beitragen.<br />

2.<br />

Activity Based Working: New Work Offices bieten Mitarbeitern<br />

und Geschäftspartnern differenzierte, wechselnde Arbeitsumgebungen,<br />

die je nach Aufgabe ein unterstützendes Ambiente schaffen<br />

= Activity Based Working. Dabei werden Bereiche für Coworking<br />

installiert und kreative Zonen für die Collaboration geschaffen.<br />

Typische Arbeitsumgebungen im Activity Based Working sind<br />

Working Cafés, Bibliotheken, Loungebereiche oder Mittelzonen.<br />

3.<br />

Remote Work: Es wird oft mit<br />

Home-Office gleichgestellt, ist jedoch<br />

eine ganz eigene Form des mobilen<br />

und ortsunabhängigen Arbeitens.<br />

Wer remote arbeitet, kann von jedem<br />

Ort aus seine Aufgaben erledigen.<br />

Die einzige Voraussetzung ist ein<br />

funktionierender Internetanschluss.<br />

Via Telefon, Videokonferenz und<br />

Cloud Collaboration wird mit dem<br />

Unternehmen kommuniziert. Häufig<br />

benötigen Remote Worker auch die<br />

sichere Verbindung zum Firmenserver<br />

via VPN.<br />

4.<br />

Crowdworking: Bei Crowdworking<br />

handelt es sich um ein<br />

Phänomen der digitalen Arbeitswelt.<br />

Aufträge von Unternehmen<br />

werden mittels Online-Plattformen<br />

an weltweit verteilte<br />

Personen vergeben (die sogenannte<br />

Crowd). Das System funktioniert<br />

völlig ortsunabhängig – die<br />

Arbeitnehmer sind international<br />

wohnhaft und arbeiten unabhängig<br />

und digital direkt von ihrem<br />

Standort aus.<br />

New-Work-<br />

Lexikon.<br />

© shutterstock<br />

Was ist der Unterschied zwischen Co- und Crowdworking? Wie funktioniert<br />

eigentlich Remote-Arbeit? Und was kann man sich unter Scrum vorstellen?<br />

Die neue Arbeitswelt bringt zahlreiche, oftmals unbekannte Wortschöpfungen<br />

hervor. Wir haben uns für Sie durch den Dschungel der New-Work-Begriffe<br />

gearbeitet und die Top Ten in einem New-Work-Lexikon zusammengefasst.<br />

24 <strong>contact</strong>


5.<br />

Hybrid Meeting: Moderne<br />

technische Ausstattung von Konferenz-<br />

und Meetingräumen macht<br />

es möglich: analoge Besprechungen<br />

mit virtuellen Teilnehmern.<br />

Während sich ein Teil der Gruppe<br />

direkt vor Ort trifft, können weitere<br />

Teilnehmer via Videokonferenz<br />

zugeschaltet werden. Dazu braucht<br />

es ein am jeweiligen Kommunikationsbedarf<br />

ausgerichtetes Einrichtungskonzept,<br />

sowie moderne<br />

Conferencing-Technik. Collaboration<br />

Tools wie Teams, Slack oder<br />

Zoom, sowie technisch ausgereifte<br />

All-in-one-Hardware, die Raummikro,<br />

Lautsprecher und Videokamera<br />

in einem Gerät vereint, sind die<br />

Basis für ein funktionierendes Meeting-Erlebnis.<br />

In Verbindung mit<br />

zeitgemäßen Displays für die Visualisierung<br />

sorgen sie auch bei Hybrid<br />

Meetings mit mehreren physischen<br />

und virtuellen Teilnehmern für eine<br />

optimale Bild- und Klangqualität.<br />

6.<br />

Künstliche Intelligenz (KI) im Büro: Die Digitalisierung der Arbeitswelt<br />

schreitet in einem hohen Tempo voran. Künstlich intelligente Systeme zeichnen sich<br />

durch das eigenständige Finden von Lösungen aus. In Zeiten von Big Data kann die KI<br />

bereits Entscheidungen treffen, die analytische Fähigkeiten voraussetzen. Vorwiegend<br />

wird sie aber eingesetzt, um Routineaufgaben zu übernehmen, oder Kundenanfragen<br />

automatisiert zu beantworten. Die KI dient somit als Helfer im Arbeitsalltag, um<br />

Prozesse schneller und einfacher zu gestalten.<br />

7.<br />

Agiles Arbeiten: Das Change-Management<br />

kämpft zunehmend mit schwer planbaren Veränderungsprozessen.<br />

Die Antwort auf diese<br />

Veränderungsprozesse heißt Agiles Arbeiten.<br />

Wer agil arbeitet, kann sich schnell anpassen,<br />

kurzfristig reagieren und flexibel eingreifen.<br />

Voraussetzungen dafür sind flache Hierarchien,<br />

umfassende Entscheidungsfreiheit und die<br />

Reduktion bürokratischer Hürden. Ein wichtiger<br />

Begriff in diesem Zusammenhang ist das Design<br />

Thinking. Hier werden komplexe Probleme mit<br />

Hilfe kreativer Prozesse gelöst. Das Vorgehen ist<br />

an die Arbeit von Architekten und Designern<br />

angelehnt. Der Arbeitsprozess gestaltet sich<br />

grundsätzlich intuitiv, lässt sich aber in fünf Phasen<br />

skizzieren: Zu Beginn findet sich ein Team<br />

zusammen, um die Problemstellung zu definieren.<br />

Danach wird die Sachlage von allen Beteiligten<br />

beobachtet. Diese Beobachtungen werden in der<br />

dritten Phase gemeinsam gesammelt. Das führt<br />

direkt zur Ideenfindung und der anschließenden<br />

Entwicklung und Umsetzung von Lösungen.<br />

8.<br />

Work-Life-Blending:<br />

Im Gegensatz zur bereits bekannten<br />

Work-Life-Balance,<br />

bei der Arbeit und Freizeit klar<br />

getrennt und in ein ausgewogenes<br />

Verhältnis gebracht werden,<br />

soll bei Work-Life-Blending<br />

die Grenze fließend verlaufen.<br />

Vorangetrieben durch die Digitalisierung,<br />

lässt sich überall<br />

und jederzeit arbeiten. Gerade<br />

bei Wissensarbeit und kreativen<br />

Tätigkeiten kommen viele<br />

wichtige Gedanken und Einfälle<br />

in Momenten der Ruhe,<br />

also oftmals in der Freizeit. Der<br />

Arbeitstag wird so nie völlig<br />

beendet. Andererseits gibt es in<br />

diesem Modell auch keine strikten<br />

Arbeitszeiten mehr. Meist<br />

kommt Vertrauensarbeitszeit<br />

zum Einsatz.<br />

9.<br />

Coworking: Wäre New Work<br />

ein Ort, dann wahrscheinlich ein Coworking<br />

Space. Wie das Wort bereits<br />

erahnen lässt, handelt es sich hier um<br />

gemeinschaftlich genutzte Büroflächen.<br />

Ursprünglich war der Trend zum<br />

Coworking als moderne und kostengünstige<br />

Anlaufstelle für Freelancer<br />

und Start-ups gedacht. Menschen, die<br />

zwar nicht unmittelbar zusammenarbeiten,<br />

aber durch den gemeinsamen<br />

und inspirierenden Workspace<br />

gegenseitige Synergien nutzen können<br />

und gleichzeitig auch eine Community<br />

bilden, die wichtige soziale Aufgaben<br />

des Miteinanders erfüllt.<br />

10.<br />

Scrum: Der Begriff Scrum kommt aus dem<br />

Englischen und bedeutet Gedränge. Geliehen aus<br />

der britischen Sportart Rugby, wo Scrum einen<br />

dichten Haufen von Spielern beschreibt, die sich<br />

um das Rugby-Ei rangeln, symbolisiert der Begriff<br />

im Projektmanagement Gedränge im Sinne von<br />

enger Zusammenarbeit der Teammitglieder, die<br />

in ständiger Interaktion stehen. Nicht allein der<br />

Name stammt aus dem Rugby, Scrum bedient<br />

sich auch bewährter Taktiken dieser Sportart, die<br />

eine gute Teamarbeit voraussetzen und sorgsam<br />

einstudiert werden müssen. Vorbild und<br />

Pioniere auf diesem Feld sind IT-Unternehmen.<br />

Entwicklungsprozesse sind zu komplex, um sie<br />

streng nach Plan in aufeinanderfolgenden Phasen<br />

abzuarbeiten. Srcum bietet die nötige Flexibilität,<br />

um auf Unvorhersehbarkeiten agil und schnell zu<br />

reagieren.<br />

<strong>contact</strong> 25


Showroom<br />

Passt mein Möbel in den Raum?<br />

Möbel-Konfigurator<br />

mit Augmented-<br />

Reality-Funktion.<br />

Produkte nach den persönlichen Vorstellungen konfigurieren und im<br />

Anschluss sogar im eigenen Raum testen? Dieses praktische Feature<br />

finden Sie auf der neuen Website von Wiesner-Hager. Jedes Produkt<br />

lässt sich mit dem Möbel-Konfigurator individuell designen.<br />

AR +<br />

Mittels Augmented-Reality-Funktion<br />

(AR) kann das konfigurierte Produkt<br />

via Smartphone oder Tablet direkt in<br />

den eigenen Räumlichkeiten<br />

betrachtet werden.<br />

26 <strong>contact</strong>


Wie funktioniert’s?<br />

1) Wählen Sie über die Hauptnavigation<br />

das gewünschte Produkt und<br />

scrollen Sie auf der Detailseite bis zum<br />

Konfigurator. Nun können Farben und<br />

Materialien ganz nach Belieben gewählt<br />

werden. Die Änderungen sind sofort am<br />

Produkt sichtbar. Drehen und zoomen<br />

Sie Ihr Möbelstück, um es von allen<br />

Seiten und Perspektiven betrachten zu<br />

können.<br />

2) Ihr Produkt ist fertig konfiguriert<br />

und nach Ihren Wünschen designt.<br />

Doch passt die Farbe wirklich in den<br />

Raum? Und wie sieht der neue Drehstuhl<br />

eigentlich am Schreibtisch aus?<br />

Fragen, die sich durch die AR-Funktion<br />

für Smartphones und Tablets einfach<br />

klären lassen. Einfach Mobilgerät in den<br />

Raum halten und schon erscheint Ihr<br />

selbst designtes Produkt.<br />

3) Sie haben Ihr Produkt perfekt<br />

konfiguriert und direkt im betreffenden<br />

Raum getestet. Alles ist zu Ihrer Zufriedenheit.<br />

Was können Sie nun mit der<br />

persönlichen Kreation machen?<br />

Mit dem Button Anfrage senden direkt<br />

beim Konfigurator wird ein Link zu<br />

Ihrer Konfiguration im Anfrageformular<br />

mitgeschickt. Sie müssen nur<br />

noch Ihre Kontaktdaten, sowie eine<br />

kurze Nachricht mit Ihrem Anliegen<br />

eingeben, und schon wird Ihre Anfrage<br />

direkt an Wiesner-Hager gesendet. Ein<br />

persönlicher Ansprechpartner meldet<br />

sich dann zeitnah bei Ihnen.<br />

<strong>contact</strong> 27


Ein Ort für New Work<br />

und smarte Produkte.<br />

Jetzt unsere neue<br />

Website entdecken!<br />

Hier geht’s zu unserer<br />

neuen Website

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