Untitled - BPM - Bundesverband der Personalmanager
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Wieso hat Ihr Projekt die<br />
Auszeichnung<br />
“Personalmanagement-<br />
Award 2011” verdient?<br />
Weitere Angaben dienen<br />
<strong>der</strong> Jury zur<br />
besseren Einschätzung,<br />
sind aber freiwillig<br />
Als Bauunternehmen sind wir in starkem Maße von den<br />
demografischen Entwicklungen betroffen. Hinzu kommt die<br />
Erhöhung des Renteneintrittsalters auf das 67. Lebensjahr. Dies<br />
stellt beson<strong>der</strong>s für unsere Mitarbeiter im gewerblichen Bereich, die<br />
immerhin mehr als 50 % <strong>der</strong> Belegschaft ausmachen, eine<br />
beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Als Unternehmen sehen wir uns in<br />
<strong>der</strong> Pflicht, entsprechende Maßnahmen anzubieten, um die<br />
Beschäftigungsfähigkeit möglichst lange zu erhalten, so dass<br />
bestenfalls ein abschlagsfreier Übergang in die Altersrente möglich<br />
ist. Hierzu gibt es Maßnahmen auf verschiedenen<br />
Handlungsebenen: ein umfangreiches und an den<br />
Unternehmenszielen ausgerichtetes Weiterbildungsangebot für alle<br />
Mitarbeiter, ein umfangreiches Gesundheitsmanagement (mit vielen<br />
Sportangeboten, eigenem Gesundheitsstudio, Workshops für<br />
Führungskräfte zum "Gesunden Führen" etc.), ein Betriebliches<br />
Einglie<strong>der</strong>ungsmanagement inkl. einem Kontingent an<br />
Schonarbeitsplätzen. Ergänzend hierzu haben wir Ende 2009 ein<br />
Modell für Lebensarbeitszeitkonten eingeführt, die "Hering<br />
ZeitWertKonten". Erstes Ziel <strong>der</strong> ZeitWertKonten ist es, den<br />
Mitarbeitern die Chance zu eröffnen, für einen späteren<br />
betrieblichen Vorruhestand o<strong>der</strong> eine betriebliche Altersteilzeit<br />
Geldguthaben anzusparen, und somit für den Fall gerüstet zu sein,<br />
dass sämtliche an<strong>der</strong>e vorher genannten Maßnahmen nicht zum<br />
gewünschten Erfolg führen und die Leistungsfähigkeit so<br />
eingeschränkt ist, dass eine Beschäftigung bis zum abschlagsfreien<br />
Renteneintritt nicht möglich ist. Das Guthaben kann beispielsweise<br />
auch dazu genutzt werden, während des Erwerbslebens eine<br />
bezahlte Freistellung zu nehmen, z.B. für eine Eltern- o<strong>der</strong><br />
Pflegezeit o<strong>der</strong> auch eine längere Weiterbildung. Wir halten dies für<br />
ein sehr vorteilhaftes Instrument, denn die Konten können mit<br />
unterschiedlichen Geldanteilen gefüllt werden, je nach persönlicher<br />
Möglichkeit.<br />
Die Einführung <strong>der</strong> ZeitWertKonten beruht letztlich auf Bedenken<br />
eines Teils <strong>der</strong> Belegschaft, die im Rahmen einer<br />
Mitarbeiterbefragung geäußert wurden. Mitarbeiter im Alter<br />
zwischen 35 und 45 Jahren haben die Besorgnis geäußert, ihren<br />
<strong>der</strong>zeitigen Job evtl. nicht bis zum Renteneintritt ausüben zu<br />
können. Auch wenn diese Besorgnis nicht in jedem Fall Wirklichkeit<br />
werden wird, so war es uns wichtig, etwas dafür zu tun, den<br />
Mitarbeitern diese Sorge zu nehmen. Nach <strong>der</strong> Aktualisierung des<br />
Flexi II-Gesetzes haben wir zusammen mit unserem<br />
Partnerschaftsausschuss, das Modell entwickelt. Dies auch gegen<br />
den Wi<strong>der</strong>stand von Gewerkschaft und Arbeitgeberverband, die<br />
jeweils getrennt voneinan<strong>der</strong> versucht haben, uns von dem<br />
Vorhaben abzubringen. Vermutlich, weil man es auf<br />
Tarifvertragsebene bislang nicht geschafft hat, eine entsprechende<br />
Lösung zu konstruieren. Wir waren nach unserem Wissen seinerzeit<br />
das erste Bauunternehmen, das solche langfristigen ZeitWertKonten<br />
eingeführt hat. Nach gut einem Jahr nehmen schon über 60<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Angebot wahr.<br />
Entgeltbestandteile Überbetriebliche Entgeltbestandteile, die zugunsten des<br />
ZeitWertKontos umgewandelt werden können.<br />
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