4/2010 - Leporello
4/2010 - Leporello
4/2010 - Leporello
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
spezial<br />
Gartenkultur<br />
Die Blumenuhr. 64 Seiten,<br />
thorbecke Verlag, 8,80 euro<br />
zeitmesser<br />
„... wir lassen alle Uhren zerschlagen,<br />
alle Kalender verbieten und zählen<br />
Stunden und Monden nur nach der<br />
Blumenuhr, nur nach Blüte und<br />
Frucht“, forderte Georg Büchner in<br />
seinen Lustspiel “Leonce und Lena”.<br />
Dies ist in der Tat ein faszinierender<br />
Gedanke. Doch neu ist er nicht, denn<br />
früher war es schiere Notwendigkeit,<br />
sich ohne Uhren im Tagesverlauf<br />
zurecht zu fi nden. Früher genügte<br />
den Bauern ein Blick auf den Wiesenbockbart,<br />
wenn sie wissen wollten,<br />
ob es Zeit fürs Mittagessen ist. Kein<br />
geringerer als der schwedische Naturforscher<br />
Carl von Linné hat aus<br />
Beobachtungen in der Natur eine sogenannte<br />
Blumenuhr entwickelt, mit<br />
deren Hilfe man die Zeit ermitteln<br />
konnte. Seine Erkenntnisse in Gestalt<br />
von Porträts der relevanten Pfl anzen<br />
hat der Thorbecke Verlag in einem<br />
hübschen, mit vielen Bildern illustrierten<br />
Büchlein zusammengefasst, das<br />
ermuntert, die Uhr einfach mal bei<br />
Seite zu legen ... sek<br />
44 l <strong>Leporello</strong><br />
Mit der Natur auf Du<br />
Die Geonauten bieten unterschiedlichste Outdoor-Aktivitäten an<br />
Natur macht Spaß und ist alles<br />
andere als langweilig.<br />
Mit dem Zuspruch zu ihrem vielfältigen<br />
Outdoor-Programm beweisen<br />
die Geonauten aus Dittelbrunn<br />
im Landkreis Schweinfurt,<br />
dass es nicht immer Technik und<br />
Mega-Events sein müssen. „Auch<br />
das Einfache kann viel Spaß machen<br />
und Zufriedenheit bringen“,<br />
ist Geonautin Nicole Wirl überzeugt.<br />
Die Diplom-Geographin<br />
und Umweltpädagogin möchte<br />
mit ihrem Angebot einen Zugang<br />
zur Natur schaffen, um in der Folge<br />
das Naturbewusstsein und die<br />
Artenkenntnis bei den Teilnehmern<br />
ihrer Veranstaltungen zu<br />
fördern, denn sie ist überzeugt:<br />
Nur das, was man kennt, ist man<br />
auch bereit zu schützen.<br />
Ihre Zielgruppe ist schnell definiert:<br />
Menschen jeglichen Alters<br />
und Gruppen, die sich gerne<br />
draußen in der Natur aufhalten.<br />
Sie können individuelle Themen<br />
buchen oder eines der festen Outdoor-Programme<br />
wahrnehmen.<br />
So steht bei „NaturWissen“ direkt<br />
Geonauten-Gründerin Nicole Wirl<br />
mit einer Madagaskar-Fauchschabe.<br />
im Gelände die spannende Wissensvermittlung<br />
zum Mitmachen<br />
im Vordergrund. „NaturErlebnis“<br />
bietet Outdoor-Aktivitäten mit<br />
dem Schwerpunkt Erlebnis, Spaß<br />
und Action, während „NaturKreativ“<br />
alle Sinne ansprechen möchte.<br />
Hier kann man bei Entspannungs-<br />
nachmittagen die Seele baumeln<br />
lassen oder als LandArt-Künstler<br />
Vergängliches gestalten. Die Reihe<br />
„WanderWissen“ verbindet<br />
das klassische Naturerlebnis einer<br />
Wanderung mit Wissensvermittlung<br />
über Interessantes rechts<br />
und links des Weges, während das<br />
„WanderErlebnis“ die Wanderung<br />
in wunderschöner Natur, Informatives<br />
und Mitmach-Aktionen<br />
verbindet. Das „TeamErlebnis“<br />
ermöglicht Gruppen aller Art, ihr<br />
Team einmal anders kennen zu<br />
lernen, Grenzen zu überwinden<br />
und Vertrauen aufzubauen. Unter<br />
dem Motto „ZukunftsGestalter“<br />
steht der Nachhaltigkeitsgedanke<br />
im Hinblick auf das Überdenken<br />
der eigenen Lebensbedingungen<br />
und denen der nachfolgenden Generation<br />
im Mittelpunkt. Schließlich<br />
zeigt das Programm „Stadt-<br />
Geonauten“, dass auch eine Stadt<br />
eine prima Outdoor-Gelände sein<br />
kann. Ausführliche Informationen<br />
unter www.die-geonauten.de<br />
Petra Jendryssek<br />
Foto: die Geonauten<br />
bedrohte schönheit<br />
Im Mai und Juni zeigt sie ihre auf einem bis zu einem Meter<br />
hoch sitzende fi ligran, blauviolette Blüte. Am wohlsten fühlt<br />
sie sich in den feuchten Streuwiesen und Niedermooren sowie<br />
an Teichufern. Die Rede ist von der Sibirischen Schwertilie (Iris<br />
sibirica), die als eine der seltensten Blütenpfl anzen der Feuchtlebensräume<br />
von der Stiftung Naturschutz Hamburg und<br />
der Stiftung Loki Schmid zur Blume des Jahres <strong>2010</strong> gewählt<br />
wurde. Aufgrund von Trockenlegungen, Änderungen der Bewirtschaftung<br />
und vermehrten Nährstoffeintrag gilt die krautige<br />
Pfl anze in weiten Teilen Mitteleuropas als gefährdet. Im<br />
Wollmatinger Ried am Bodensee fi ndet sie sich noch in großen<br />
Mengen.