4/2010 - Leporello
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lebensART<br />
Hochzeit<br />
Als Pfand der Liebe ist der ehering<br />
seit ehedem ein Zeichen<br />
der Zusammengehörigkeit.<br />
STILVOLL.<br />
Engert_Bild_Braut_RZ.indd 1 19.12.2008 9:10:52 Uhr<br />
MARKUS ENGERT ■ GOLDSCHMIEDE ■ SILBERSCHMIEDE<br />
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32 l <strong>Leporello</strong><br />
Geheime Kräfte<br />
Um die Hochzeitsringe ranken sich viele Geschichten<br />
Wer möchte solch poetischen<br />
Worte nicht gerne von seinem<br />
Liebsten hören, wenn die<br />
Hochzeitsringe vor Freunden und<br />
Bekannten getauscht werden?:<br />
“Du hast meiner Liebe Pfand“. Die<br />
Römer hatten dieses Versprechen<br />
bereits in den ihrigen verewigt.<br />
Immer währen sollte die Zuneigung,<br />
die im nie enden wollenden<br />
Kreis ihren Ausdruck fand. Seit<br />
Jahrtausenden tauschen Paare<br />
diese Urform des Schmuckstücks<br />
aus, um sich für alle sichtbar zueinander<br />
zu bekennen.<br />
Legendenreich<br />
Mystisch soll es sein, ausgestattet<br />
mit geheimen Kräften.<br />
Ob die alten Ägypter, Germanen<br />
oder so manche Sagengestalt,<br />
sie alle hielten ihre eigenen Legenden<br />
um den Ring der Ringe<br />
bereit. Für die einen führte eine<br />
Vene des vierten Fingers der linken<br />
Hand direkt zum Herzen einer<br />
jungen Frau und damit zum<br />
Zentrum ihrer Liebesgefühle.<br />
Für andere hingegen war ein zerbrochener<br />
Ring ein sicheres Zeichen<br />
für Untreue. Auch die Rolle,<br />
welche er in der Beziehung von<br />
Siegfried und Brunhild und dem<br />
Ende der Nibelungen spielt, ist<br />
hinreichend bekannt.<br />
Nicht so geläufig sind Verlobungsringe<br />
aus Eisen, die bereits<br />
im 1. Jahrhundert n. Chr. hergestellt<br />
werden. Doch sie werden<br />
schnell abgelöst. Gut 100 Jahre<br />
später ist bereits der heute noch<br />
beliebte Ring aus Gold das Lie-<br />
bessymbol der Wahl und erhält<br />
spätestens mit Papst Nikolaus<br />
(um 850) auch seine sakrale<br />
Bedeutung in der christlichen<br />
Kirche. Mit dem 16. Jahrhundert<br />
halten die so genannten<br />
Zwillingsringe, von denen jeder<br />
Verlobte einen bis zur lang ersehnten<br />
Trauung trug, Einzug in<br />
den Hochzeitsbrauch. Erst am<br />
großen Tag wurden beide wieder<br />
zusammengefügt und der Braut<br />
als Zwillingsring an den Finger<br />
gesteckt.<br />
Und auch "Was Gott verbunden<br />
hat, soll der Mensch nicht<br />
trennen" wird nun fester Bestandteil<br />
des kirchlichen Trauungsrituals,<br />
manifestiert durch<br />
Diamanten gekrönte und miteinander<br />
verbundene Herzen, die<br />
im 18. Jahrhundert so manch<br />
Ehering zieren. Sich berührende<br />
Hände, unzählige Versionen der<br />
noch immer beliebten Herzen -<br />
diese Traditionssymbole bleiben<br />
im vorletzten Jahrhundert jedoch<br />
nicht mehr allein. Die Schlange<br />
wird dank Königin Victorias<br />
Verlobungsring zum populären<br />
Motiv. Zu einem Kreis gebunden,<br />
symbolisiert sie die Ewigkeit.<br />
Heute gibt es unendlich viele<br />
Variationen des wohl wichtigsten<br />
Ringes im Leben. Ob aus Gold<br />
oder Platin, klassisch glatt oder<br />
gemustert, ein oder mehrfarbig,<br />
glänzend, matt oder veredelt<br />
durch einen feurigen Diamanten.<br />
Jeder Ring ist nach wie vor ein<br />
Zeichen der Zusammengehörigkeit<br />
und dabei so individuell wie<br />
ihre Träger selbst. Nicole Oppelt<br />
Fotos: pixeLio.de