27.05.2022 Aufrufe

pfalz-magazin Sommer 2022

Hier alles erfahren, was relevant ist im Sommer in der Pfalz zu entdecken!

Hier alles erfahren, was relevant ist im Sommer in der Pfalz zu entdecken!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sonstiges<br />

Pälzer Sprich<br />

Sicherlich mag sie der ein oder andere bereits schon öfter vernommen<br />

haben, doch was genau bedeuten diese pfälzischen Redewendungen<br />

überhaupt? (Sprichwörter gesammelt und erklärt von<br />

Wulf Werbelow in „Pfälzer Sprichwörter“)<br />

Der steht do wie de Ochs vorm Scheierdoor.<br />

Wer vor einem Geschehen steht und partout überhaupt nichts kapiert.<br />

So geht es dem Ochsen, wenn er vor dem Scheunentor steht.<br />

Denn da will er nicht hinein, was soll er denn da. Er will doch in den<br />

Stall wo's was zu fressen gibt, und die Stalltür ist nebenan.<br />

Wie de Herr, sos Gescherr.<br />

Das lederne Geschirr, mit dem die Pferde und Ochsen eingespannt<br />

waren, wurde regelmäßig in Ordnung gehalten, geputzt und gewienert.<br />

Kam einer ungepflegt und liederlich daher, so waren seine<br />

Sachen, sein „Gescherr“ und demnach sein Charakter bestimmt<br />

auch nicht in einem ordentlichen Zustand, wie es sich gehörte.<br />

En goldene Kruuch macht kän saure Woi sieß.<br />

Wenn der Inhalt nicht stimmt, mag das „Drumherum“ noch so glänzen,<br />

es bleibt ein bitterer Geschmack.<br />

Der wäß, uff wellere Seit sei Brot gschmiert is.<br />

Jedes Ding hat zwei Seiten, eine gute und eine schlechte. Schlau ist,<br />

wer immer weiß, wo die für ihn gute Seite zu finden ist.<br />

De Alt mit Huddel un Lappe.<br />

Er kommt daher wie sein Alter, sogar in den gleichen Klamotten,<br />

Lumpen oder Lappen, auch „Huddel“ geheißen, ein altes pfälzisches<br />

Wort für Lappen oder eben Lumpen.<br />

Die hott e Maul wie e Schwert.<br />

Eine Frau, deren scharfzüngige Rede gefürchtet ist.<br />

Denke därf mer viel, awwer net saache.<br />

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Diskretion ist manchmal besser<br />

als die viel gerühmte Ehrlichkeit.<br />

Mit mir kannschde ner de Meckes mache.<br />

Mich kannst du nicht zum Narren machen. Der „Meckes“ macht viel<br />

Heckmeck, Wirbel um sich, meckert laut und unaufhörlich wie eine<br />

Ziege, macht sich selbst zum Narren und versucht es mit anderen<br />

auch.<br />

Fotos: unsplash, pixabay<br />

Der is wirklich en Dibbelschisser.<br />

Wenn es einer beim Schaffen wie beim Reden zu genau nimmt,<br />

„iwwergenau“, sozusagen „Dibbel“ oder Tüpfelchen scheißt, statt<br />

„en große Haufe“ zu machen, nennt man ihn woanders „Korinthenkacker“<br />

oder auch „Kaffeebohnenritzensäger“.<br />

Du Labbeduddel du!<br />

Einer, der kein Rückgrat hat, der „doddlich“, schwabbelig wie ein<br />

nasser Lappen daherkommt.<br />

Mit anner Leit Mehl is guud backe.<br />

Selbst nix haben, sich von anderen alles machen lassen und dann<br />

damit angeben.<br />

Dicke Ärm mache.<br />

Wer seine Muskeln, vor allem seinen Bizeps, spielen lässt, droht in<br />

der Regel nur, schlägt aber nicht zu. Und so handelt er auch: Er droht,<br />

kündigt an – und am Ende zieht er doch den Schwanz ein.<br />

74

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!