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pfalz-magazin Sommer 2022

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Gesundheit<br />

Foto: Thomas Steinmetz<br />

Arzneipflanze des Jahres <strong>2022</strong><br />

Mönchspfeffer<br />

eine interessante Pflanze<br />

Durch die Wahl zur Arzneipflanze des Jahres soll die Wichtigkeit der Pflanzen in der Medizin betont werden.<br />

In diesem Jahr hat der interdisziplinäre Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde<br />

am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg den Mönchspfeffer,<br />

Vitex agnus-castus L., zur Arzneipflanze des Jahres <strong>2022</strong> gekürt.<br />

Fotos: Pixabay<br />

D<br />

er Mönchspfeffer, Vitex agnus-castus L., (Keuschlamm,<br />

Liebfrauenbettstroh) ist ein Strauch aus der Familie der<br />

Lippenblütler (Lamiaceae) und stammt ursprünglich<br />

aus einem Gebiet, das sich vom Mittelmeerraum über<br />

Südwestasien bis zur Krim und bis Pakistan erstreckt. Er wächst dort<br />

an Flussufern und anderen feuchten Standorten.<br />

Er kann 4 m hoch werden (teilweise auch höher), seine Zweige sind<br />

hellbraun, vierkantig und fein behaart. Die handförmigen Blätter<br />

sind 5- bis 7-zählig gefingert, die Fingerblättchen sind kurzgestielt,<br />

lanzettlich bis eilanzettlich, ganzrandig. An der Unterseite sind sie<br />

kurzfilzig behaart, dazu heller als auf der Oberseite. Die Blätter<br />

duften aromatisch und sind kreuzgegenständig.<br />

Die endständigen Blütenstände sind dichte Scheinquirle, die<br />

Einzelblüten sind klein und duften. Der Mönchspfeffer blüht in<br />

verschiedenen Farben von violett, blau, rosa bis weiß.<br />

Kulturhistorische Bedeutung<br />

und volksmedizinische Verwendung<br />

Geschichtlich hat der Mönchspfeffer einige interessante Aspekte zu<br />

bieten: In Italien und Griechenland werden die Triebe vom Mönchspfeffer<br />

noch bis heute zum Flechten von Zäunen und zum Festbinden<br />

von Weinreben verwendet.<br />

Das artspezifische Epitheton agnus-castus wird zum einen vom<br />

griechischen hagnös (= verehrt, heilig oder auch jungfräulich,<br />

keusch) hergeleitet, aber auch von den phonetisch ähnlichen<br />

lateinischen Vokabeln agnus (= Lamm) und castus (= heilig,<br />

keusch). Die Kombination agnus-castus als „keusches Lamm“ im<br />

Sinne vom „Lamm Gottes“ als Sinnbild von Keuschheit und Reinheit<br />

wurde erst im Mittelalter, geleitet von christlicher Tradition, von<br />

Konrad von Megenburg und Albertus Magnus geprägt.<br />

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